GBlog&search

 

GBlog&count



GBlog&listen


Van Morrison
Roll with the Punches


Chilly Gonzales und Jarvis Cocker
Room 29


Blackfield (Aviv Geffen & Steven Wilson)
Blackfield V


Jeff Beck
Loud Hailer




Daniel Hope
Escape to Paradise


Daniel Hope
Spheres


Jonathan Rudess
Explorations


Animals As Leaders
The Joy Of Motion


Colosseum
Valentyne Suite


Jack Bruce
Harmony Row


Spooky Tooth
Spooky Two



Utopia
Ra


Richie Havens
Nobody Left to Crown




Dimitri Schostakowitsch, Mariss Jansons
Sinfonien 1-15


Moondog & the London Saxophoni
Sax Pax for a Sax

GBlog&read - Nutzen Sie die Hinweise zur Orientierung und kaufen Sie dann beim Buchhändler um die Ecke



Uwe Timm
Ikarien



Christoph Ransmayr:
Cox oder Der Lauf der Zeit





Steffen Kopetzky
Risiko


José Saramago
Kain


Eva Menasse
Quasikristalle


Roberto Bolaño
2666


Tschingis Aitmatow
Der erste Lehrer


Uwe Timm
Rot


Leonardo Padura
Adiós Hemingway


Antonio Skarmeta
Mit brennender Geduld


Jose Saramago
Die Stadt der Blinden


Edgar Hilsenrath
Nacht: Roman



Rolf Dubs
Lehrerverhalten

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Splitter (IX): Parteien im niedersächsischen Wohnzimmer-Heimat-Wahlkampf

Schon erstaunlich, wie die Medien im Lande Niedersachsen den Wahlkampf bedienen.
Meine Lieblings-HAZ macht heute groß auf mit "Steinbrück startet den Wohnzimmer-Wahlkampf", NDR-Info assistiert mit einem Interview mit dem Wohnzimmer-Wahlkämpfer, in dem der behaupten darf:
"Die Diskussion darum, ob die SPD in Niedersachsen eine Regierung in irgendeiner Form von der Partei "Die Linke" abhängig machen werde, bezeichnete Steinbrück als eine der "dümmsten jüngsten Initiativen um abzulenken". Die Linkspartei sei in allen aktuellen Umfragen deutlich unter fünf Prozent."
... was schlicht falsch bis gelogen ist:
wahlumfragen130113

... und dem Hinweis: Bundespolitiker der anderen Parteien absolvieren heute ebenfalls Wahlkampfauftritte in Niedersachsen. Kanzlerin Merkel wird in Stadthagen und Hildesheim erwartet, um Ministerpräsident McAllister von der CDU zu unterstützen. Außenminister Westerwelle von der FDP spricht in Celle. Grünen-Fraktionschef Trittin nimmt an einer Veranstaltung in Göttingen teil. Nachrichten vom 14.01.2013 06:45 Uhr
Diese Veranstaltung Sahra Wagenknecht, Katja Kipping und Alexis Tsipras
Solidarisch gegen Bankenmacht, gemeinsam für das Europa der 99% !
14. Januar 2013, 17:30, Ort: FAUST
wird vorsichtshalber weder hier noch in der HAZ erwähnt!

Dafür sendete NDR-Info gleich nach den 6.45-Nachrichten
eine lustige Reportage aus dem niedersächsischen Wahlkampf
(die leider im Archiv nicht zu finden ist!), in der "Mac" mit Schülern spricht.
Man kommt auf den Politikunterricht und
Mac fragt gleichmal nach: "Wie heißt denn die Bundeskanzlerin?"
SuS: "Angela Merkel!!!"
Mac ist begeistert und fragt weiter: "Und der niedersächsische Ministerpräsident?"
SuS: "McAllister!!"
Mac: "Und der Oppsositionsführer im niedersächsischen Landtag?"
SuS: ???????
Mac: Das macht nichts, das muss man auch nicht wissen ... (sinngemäß wiedergegeben, - aber ungelogen: So oder so ähnlich!).

Das ist ein schönes Beispiel für a. das Verständnis von Politikunterricht und b. das Demokratieverständnis des Herrn Mac. Sollte aber wohl'n Witz sein ...
Dies hingegen sollte keiner sein:
"Wir wollen keine Sahra Wagenknecht", rief McAllister in einer CDU-Veranstaltung bei Vechta. "Das ist unsere Heimat, die verteidigen wir gegen solche Leute."

Noch eine aktuelle Heimat-Meldung: Merkel glaubt an Comeback von Ex-Bundespräsident Wulff
In der gleichen Rubrik "Aktuelles" der t-online-Nachrichten:
- Raser mit fast 250 km/h geblitzt
- Schaffnerin nackten Po gezeigt
- Zwei Jahre Haft für Ex-HSV-Profi
- Frostschutz fürs Gesicht
- So wird der Backofen blitzblank
- Heimatbund Vechta auch gegen Ossa, die dem Verräter den nackten Po zeigt
(na gut, das letzte ist nicht von t-online!)

Vgl. Splitter: -Parteien

Die wunderbare Welt der Privatisierung: Wasser von Veolia, Thunfisch, Garnelen und Langusten aus somalischen Gewässern von Atalanta

Die ARD-Sendung Monitor berichtete in „Geheimoperation Wasser – Wie die EU-Kommission Wasser zur Handelsware machen will“ über die neuesten Pläne der Brüsseler Bürokraten und der Lobbyisten der großen Konzerne:

Die EU verpflichtet die Krisenländern Portugal und Griechenland, Teile ihrer Wasserversorgung zu privatisieren. So soll möglichst schnell möglichst viel Geld in die maroden Staatshaushalte gespült werden. Weder Griechen noch Portugiesen wollen das. Denn die Erfahrung zeigt: Wo Wasser privatisiert wird, steigen die Preise und sinkt die Qualität. Doch die EU-Kommission geht noch einen riesigen Schritt weiter: Mit einer neuen Richtlinie sollen europäische Kommunen – mithin auch deutsche – gezwungen werden, private Unternehmen ins Wassergeschäft einsteigen zu lassen. So soll die Wasserversorgung europaweit privatisiert werden. Ein Milliardengeschäft für multinationale Konzerne, für das deren Lobbyisten in Brüssel jahrelang gekämpft haben ...


Einspruch: Hier!

i-never-drink-water-because-of-the-disgusting-things-that-6

Mit der Reform ihrer Gemeinsamen Fischereipolitik will die EU die eigenen Gewässer vor Überfischung schützen. Gleichzeitig subventioniert sie Hochleistungstrawler, die in Westafrika und anderswo die Küstenmeere plündern und die einheimischen Fischer ruinieren...

Europas Raubzüge zur See - von Jean-Sébastien Mora. Le Monde diplomatique Nr. 10003 vom 11.1.2013
    Wenn ein Staat zusammengebrochen ist, wie in Somalia, fischen die Europäer im Zweifelsfall ohne Lizenzen oder mit gefälschten Dokumenten, ausgestellt von mafiaähnlichen Organisationen, die somalische Warlords in Katar aufgebaut haben. Mit diesem System arbeiten etwa der spanische Branchenriese Pescanova und die bretonische Cobrecaf,8 die zudem von der Anwesenheit der internationalen Flotte zum Schutz gegen die Piraterie profitieren. Denn die somalischen Fischer können die illegalen Konkurrenten nicht vertreiben, "aus Angst, selbst als Piraten abgestempelt und von den ausländischen Marineschiffen angegriffen zu werden", schreibt der Journalist Mohamed Abshir Waldo.

    In Kismaju, Berbera und Mogadischu wird jeden Tag im örtlichen Radio gemeldet, wenn wieder fremde Schiffe aufgetaucht sind. "Die Menge an Fischen, die dort gefangen wird, beeinträchtigt die Überlebensfähigkeit der Somalier, denn die westlichen Schiffe fangen in einer Nacht so viel wie die somalischen Fischer in einem Jahr", sagt Roger Middleton vom britischen Thinktank Chatham House. Die Welternährungsorganisation FAO schätzt, dass vor Somalias Küste 800 ausländische Schiffe Fisch im Wert von 300 bis 450 Millionen Dollar pro Jahr fangen, vor allem Thunfisch, Garnelen und Langusten.

    Die somalische Übergangsregierung hat keine Chance, das zu unterbinden. Sie verfügt lediglich über einen Jahreshaushalt von 100 Millionen Dollar und über keine Marine, die entlang der 3 300 Kilometer lange Küste des Landes über die Einhaltung der Gesetze wachen könnte. Das ist der Grund, erklärt der Fischer Abdul Jama, den wir am alten Hafen von Mogadischu treffen, dass die Bewohner von Puntland die Fischerei aufgegeben haben, um ihren Lebensunterhalt durch Piraterie zu sichern.

    Hier im Lande hört man auch, dass die beiden riesigen, im Baskenland registrierten Thunfischtrawler "Alakrana" und "Artza", die 2009 respektive 2010 von Piraten angegriffen wurden, sich damals durch die ausschließliche Wirtschaftszone Somalias bewegt haben. Über die Piraten meint Hukun Husein Yussuf, Chef der Fischergewerkschaft von Berbera in Somaliland: "Natürlich vertreiben sie die ausländischen Schiffe, aber manche schrecken auch nicht davor zurück, uns zu erpressen." Inzwischen gibt es fünf Piratenorganisationen mit insgesamt etwa 1 000 Mitgliedern, wobei sich den "ehemaligen Fischern" inzwischen auch Milizionäre, Navigationsexperten und Geschäftsleute angeschlossen haben.

    Als Antwort darauf hat die EU im Dezember 2008 die mit 150 Millionen Euro finanzierte Militäroperation "Atalanta" gestartet. Neben der britischen und der deutschen sind dabei die französische und die spanische Marine mit Zerstörern und Aufklärungsflugzeugen besonders stark engagiert. Zu den Aufgaben von "Atalanta" gehört es allerdings nicht, den illegalen Fischfang der Europäer einzudämmen: "Das ist weder meine Aufgabe noch mein Mandat", erklärte im August 2009 der damalige Chef der "Atalanta"-Flotille, der britische Admiral Peter Hudson.
Schönen Abend noch und guten Appetit: Thunfisch, Garnelen und Langusten - und dazu ein Schluck Wasser von Veolia! Siehe auch:
Wasser - Der Film, eine britische Filmkomödie mit Michael Caine aus dem Jahr 1985. Regie führte Dick Clement, produziert wurde sie von Ex-Beatle George Harrison.
Am Ende des Films spielt eine Band, die aus George Harrison und Ringo Starr, Eric Clapton und Jon Lord besteht. Harrison schrieb den Soundtrack zusammen mit Eddy Grant.
Viel Spaß mit Wasser – Der Film wünscht Netzkino.de, die Internet-Videothek für legalen Filmgenuss online.
Ob das wirklich legaler Filmgenuss ist, dafür möchte ich nicht meine Hand ins Wasser legen, aber Sie können ja mal reinschauen ...
Immer noch besser als Wasser bei Veolia zu kaufen oder Fische von Atalanta ...

______________
Update 24.01.

Wasserprivatisierung durch die Hintertür

nds zum Richtlinienvorschlag zur Konzessionsvergabe der EU-Kommission

Lizenz zum Plündern

Die EU-Konzessionsrichtline und die Privatisierung der Wasserversorgung
Thomas Pany - tp

Archäologie (CCXL): Der Meister und Mick im Weißen Haus



Please allow me to introduce myself
I'm a man of wealth and taste
I've been around for a long, long year
Stole many a mans soul and faith

... to commit a crime (?)

Sehenswert auch: Jeff Beck & Chrissie Hynde - I'll Stand By You [Live 2011]
Chrissie Hynde hat eine der erotischsten Stimmen der Rockmusik. Eingentlich kann man ihr nicht verzeihen, dass sie seinerzeit Ray Davies wegen eines NewWaveMusikers verlassen hat, dessen Musik ich nie mochte... Das macht man einfach nicht: Ray Davies verlassen! Andererseits: das muss ja jeder für sich entscheiden ...

Der Meister - Jeff Beck

«Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu bauen»

Verlautbarung zu den Verzögerungen beim Bau des "Walter-Ulbricht-Flughafens Berlin":

220px-Bundesarchiv_Bild_183-J1231-1002-002_Walter_Ulbricht-2C_Neujahrsansprache

Ausnahmsweise fand ich ein Wortspiel wirklich lustig!
Zur Entstehung des Witzes: mz-web.de

Scott Walker zum Siebzigsten

Zum heutigen 70sten Geburtstag aus If Charlie Parker's .... Serie : Before and After #290:
Scott Walker


1scottbefore
2scottafter

Mein Lieblingslied: Seine Interpretation von Jacques Brels - La Chanson de Jacky (in einer japanischen TV-Aufnahme von 1970 - Besseres ist zZ nicht zu finden, aber Sie mögen spüren, was er da rüberbringt):

View on YouTube

Siehe auch: The Making of und Review zu "Bish Bosch" (Rolling Stone)

CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXVII): Flashmob en la oficina del paro

Mrs. Mop findet immer die tollsten kleinen Filme (s. u. Lullaby).
Heute hat sie eine wunderschöne Version von Here comes the Sun bei #spainREVOLuTion entdeckt. Danke!


via Die roten Schuhe
In den Krisenländern Spanien und Griechenland hatte mehr als jeder Vierte keine Arbeit. In Spanien lag die Quote im November bei 26,6 Prozent, die letzte Statistik für Griechenland aus dem September weist eine Arbeitslosenquote von 26,0 Prozent aus. Auch bei der Jugendarbeitslosigkeit sind Spanien und Griechenland mit Quoten von 56,5 Prozent beziehungsweise 57,6 Prozent besonders betroffen. Insgesamt stieg die Arbeitslosigkeit in der Eurozone mit einer Quote von 11,8 Prozent und 18,82 Millionen Menschen ohne Job auf ein neues Rekordhoch. In allen 27 EU-Ländern zusammen wuchs die Zahl der Arbeitslosen aufgrund der schlechten Entwicklung in der Eurozone auf mehr als 26 Millionen an.
Tagesspiegel

EU-Sozialbericht warnt vor "neuer Kluft" in Europa
Zu einem für Südeuropa alarmierenden Ergebnis kommt auch der Sozialbericht, den EU-Sozialkommissar Lázsló Andor vorstellte. Fazit: Der Süden versinkt in Armut und Arbeitslosigkeit, der Norden und besonders Deutschland steigen auf. Von einer "neuen Kluft" sprach Andor, die sich künftig eher noch verstärken dürfte: "Die Randstaaten scheinen in der Abwärtsspirale von Leistungsabfall, schnell steigender Arbeitslosigkeit und erodierenden Einkommen gefangen."
tagesschau.de: Reicher Norden, armer Süden?

Einkommensungleichheit als größtes globales Risiko
... Als Vorbereitungspapier des World Economic Forum ... dient der Welt-Risiko-Report. Darin tun rund tausend Experten kund, welche Risiken die Welt bedrohen.
... Vordringlich werden wirtschaftliche Risiken aufgeführt. An erster Stelle Folgen, die durch die "aufklaffende Einkommensungleichheit" entstehen ...

Thomas Pany- tp-Politik-News

Der israelische Ministerpräsident Netanjahu führt die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs, sagt Augstein. Die Experten des WEF haben da denn doch wohl den klareren Blick ...

It's the economy, stupid - and not the jew!

Shorties

Faster Louder lists the top 10 Elvis Costello albums. Via Largehearted Boy

The Master List of 2012 Year-End Online Music Lists
via Largehearted Boy:
z. B. 21st Century Geek (best albums)

Hallelujah! The rise and rise of Leonard Cohen’s once-forgotten classic
The linked BBC site via Art for Art's Sake

Die Wahrheit, was wirklich passierte und was in der Zeitung stand
Wie Medien unsere Wahrnehmung beeinflussen
- Vortrag von Martin Haase und Kai Biermann auf dem 29c3 - via Blog – Philipp Thom
Hier zu hören und sehen (ab 0:10.30)

Neues aus der Klassengesellschaft:
Nicht gezahlte Sozialabgaben - Arbeitgeber müssen Millionen nachzahlen
... Nachforderungen hätten sich auf 432 Millionen Euro belaufen ... tagesschau.de

Verkaufte Niedersachsen Kliniken unter Wert?
Der Protest war groß, als das Land Niedersachsen im Jahr 2005 ankündigte, die Landeskrankenhäuser zu privatisieren. Am Ende setzte sich die damalige Regierung durch. Doch der Verkauf der Kliniken könnte ihr jetzt gehörigen Ärger bereiten: Nach Informationen von NDR Info und der "Süddeutschen Zeitung" ergab eine neue Prüfung des Landesrechnungshofes im vergangenen Herbst, dass die Krankenhäuser deutlich unter Wert verkauft wurden. Der Schaden für die Steuerzahler: Möglicherweise weit mehr als 200 Millionen Euro.
NDR Info

Berlin erhielt 45 Milliarden Euro aus dem Finanzausgleich
Zum Verleich: Die gesamte Auslandsverschuldung der DDR betrug Ende 1989 brutto 48,8 Mrd und nett0 19,9 Mrd Valutamark*!
* Im Durchschnitt erzielten die Kombinate der DDR in den Jahren 1987 bis 1989 für eine aufgewendete Mark im NSW-Export 0,23 DM! wikipedia

Zur Frage, ob Herr A. ein Antisemit ist

Mittlerweile geht es ja offensichtlich nicht mehr um den Artikel, sondern wieder um die Grundsatzfrage, ob man das nicht wenigstens noch sagen darf in diesem Lande - oder wie immer die angeblichen Tabubrecher hochzujazzen versuchen, was sie unter die Leute bringen wollen. Es geht also eigentlich um eine Haltung und nicht um Herrn A.

Stefan Gärtner kommt - in der Januarausgabe der Titanic - im Hinblick auf die obengestellte Frage zu dem Schluss:
    »Darauf spekuliert tatsächlich einer der wesentlichen Tricks von Antisemiten heute: sich als Verfolgte darzustellen; sich zu gebärden, als wäre durch die öffentliche Meinung, die Äußerungen des Antisemitismus heute unmöglich macht, der Antisemit eigentlich der, gegen den der Stachel der Gesellschaft sich richtet, während im allgemeinen die Antisemiten doch die sind, die den Stachel der Gesellschaft am grausamsten und am erfolgreichsten handhaben« ­(Adorno, a.a.O.). Daß die Juden uns den Mund verbieten, ist das Gerücht über die Juden, das nach Adorno der Antisemitismus ist. Wer glaubt, daß es wahr sei, ist ein Antisemit. Augstein ist einer.
Dafür spricht in der Tat einiges, das Rainer Trampert aus Veröffentlichungen Augsteins zusammengetragen hat: Freitags Gebete: Große Männer, große Gedanken, große Verschwörungen - eine Anamnese Jakob Augsteins, vorgelegt von Rainer Trampert in konkret 11-2012: ... diese ganze Sammlung perfider Projektionen zeigt eine Verblendung, die mit einer Kritik an Aspekten israelischer Politik nichts mehr zu tun hat.

Adorno hat den Trick, dessen sich Augstein zweifellos bedient und um den es ja in der Auseinandersetzung hauptsächlich geht, schon 1962 in seinem Vortrag "Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute" entlarvt:
    "Ein besonders hintersinniges Argument ist: 'Man darf ja gegen Juden heute nichts sagen.' Es wird sozusagen gerade aus dem öffentlichen Tabu über dem Antisemitismus ein Argument fuer den Antisemitismus gemacht: wenn man nichts gegen Juden sagen darf, dann - so läuft die assoziative Logik weiter - sei an dem, was man gegen sie sagen könnte, auch schon etwas dran. Wirksam ist hier ein Projektionsmechanismus: daß die, welche die Verfolger waren und es potentiell heute auch noch sind, sich aufspielen, als wären sie die Verfolgten. Dem kann man nur dann begegnen, wenn man nicht etwa idealisierend, wenn man nicht etwa Lobreden auf grosse jüdische Männer hält oder hübsche Bilder von israelsichen Bewässerungsanlagen oder Kibbuz-Kindern dort vorführt, sondern eben die jüdischen Züge, auf welche die Antisemiten deuten, erklärt, ihr Recht und ihren Wahrheitsgehalt darstellt." (Werke Bd. 20 S. 368)
Was den Wahrheitsgehalt dessen zu prüfen angeht, worauf die Kritiker Israels, die ja erstmal nur möglicherweise Antisemiten sind, deuten, ist eine historische Einordnung unverzichtbar, und die muss den spezifisch westdeutschen Antiimperialismus in den Blick nehmen, ohne den die deutsche Israel-Kritik nicht zu verstehen ist. Sehr hilfreich ist dabei:
Stephan Grigat: Befreite Gesellschaft und Israel
Zum Verhältnis von Kritischer Theorie und Zionismus

Auszüge:
    Bei Horkheimer heißt es 1960 in einem Brief an Oscar Gans hinsichtlich der Zunahme offen nazistischer Manifestationen in der BRD: "Entscheidend ist, daß die Angelegenheit nicht auf Deutschland beschränkt ist, vielmehr in ihr eine Mächtekonstellation sich ankündigt, deren Modell Herr Nasser und die alten Nazis in Kairo bilden. Wenn der anti-israelische Slogan bei der Einigung der Araber seine Dienste tut, so soll (…) der antijüdische ein Bündnis der unterentwickelten Orientalen mit anderen Teilen der Welt, die von den Angelsachsen, wie den Kommunisten, sich emanzipieren wollen, vorbereiten. In zukünftigen Krisen, die denen vom Ende der zwanziger Jahre gar nicht so unähnlich zu sein brauchten, könnte es geboren werden." (1949-1973: 458f.)

    Hier liegt die Aktualität Kritischer Theorie leider deutlich auf der Hand. Horkheimer hat das unmenschliche Wesen des Antiimperialismus früh erkannt. Deutschland hatte und hat mit seiner spezifischen Variante eines antiwestlichen Antiimperialismus als Form nachholender Entwicklung, bei der man "seine Rückständigkeit kurzerhand als Avantgardeposition nutzt und ein antibürgerliches Kapitalverhältnis installiert, das auf dem Kurzschluß von Ressentiment und Legalität, von Volksmobilisierung und Staat basiert" (Nachtmann 2004b: 56) ein attraktives Modell für den trikontinentalen Antiimperialismus geliefert, mit dessen arabischen Ausprägungen schon das nationalsozialistische Deutschland das Bündnis gesucht und gefunden hatte.

    Horkheimers Antizipation eines möglichen Bündnisses zwischen Deutsch-Europa und den zu kurz gekommenen Staaten des Trikont, das sich zwangsläufig gegen Israel wenden muß, ließt sich wie eine Beschreibung der Entwicklung der letzten Jahre, bei der Deutschland, mal in Kooperation, mal in Konkurrenz zu Frankreich seine Kontakte in die arabische Welt ausbaute, einen Art Kalten Krieg niederer Intensität gegen die USA eröffnet hat und stets, gegen den ausdrücklichen Willen Israels und der USA, an Arafat als Verhandlungspartner festhielt.

    Eine Differenzierung wäre allerdings hinsichtlich der antiimperialistischen und antikolonialistischen Bewegungen der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre notwendig. Man kann Ho Chi Min und Pol Pot, Fidel Castro und Idi Amin nicht in einen Topf schmeißen. Jede Form des Antiimperialismus ist durch den positiven Bezug auf Staat und Nation wesenhaft antiemanzipatorisch. Dennoch lohnt es sich in Erinnerung zu rufen, daß dieser Antiimperialismus das eine mal zur partiellen Emanzipation der Frauen, zu Alphabetisierung, sozialer Absicherung und humanistischer Gesinnung geführt hat, während er ein anderes mal in Völkermord, Intellektuellenverfolgung, Rassismus und Antisemitismus seine Erfüllung fand. Ebenfalls lohnt es sich, den traditionalistischen Antiimperialismus Leninscher Prägung mit seinem positiven Bezug auf die Russische Revolution von jenem "Antiimperialismus des Djihadismus" (Krug 2003a: 9) zu unterscheiden, mit dem die Sowjetunion im Afghanistan der 80er Jahre in einen blutigen Konflikt geraten ist. Bei all seiner staatssozialistischen Borniertheit beinhaltete der traditionelle Antiimperialismus immer auch ein Element der Befreiung, daß in den trikontinentalen Entwicklungsdiktaturen, die sich an der Sowjetunion orientierten, Ansätze jener emanzipativen Entwicklungen hervorgebracht hat, gegen die sich der djihadistische Antiimperialismus wendet.

    Mit dem Wegfall des zweiten Weltmarktes der RGW-Staaten ist es allerdings vorbei mit diesen überschießenden Elementen, und die nationale Befreiung offenbart überall dort, wo sie in Erscheinung tritt, ihr barbarisches Wesen.
    Die Unterscheidung zwischen einem leninistischen und einem djihadistischen Antiimperialismus ist heute nahezu obsolet. Das zeigt sich unter anderem in den weltweiten Solidaritätserklärungen linker Gruppierungen und Bewegungen mit den islamistischen und panarabistisch-faschistischen Massenmördern im postba'athistischen Irak und in der Fraternisierung des castristischen Kubas oder der venezuelanischen Regierung unter Hugo Chavez mit dem islamistischen Klerikalfaschismus im Iran.

    Doch sollte man nicht aus den Augen verlieren, daß auch die israelische Staatsgründung in formaler Hinsicht ein antiimperialistischer und antikolonialistischer Akt war. Das drückte sich zum einen im linkssozialistisch-zionistischen Selbstverständnis aus, das sich zeitweise auf antikolonialistische Theoretiker wie Frantz Fanon berief (vgl. Diner 1969: 9ff.). Zum anderen sahen auch gar nicht wenige der antikolonialistischen Bewegungen, insbesondere in Afrika, Israel - trotz der ökonomischem und militärischem Kalkül geschuldeten zeitweiligen Unterstützung der israelischen Politik für die Bekämpfung antikolonialistischer Befreiungsbewegungen - als einen erfolgreichen, und daher vorbildhaften Fall von Entkolonialisierung. Viele dieser Bewegungen haben, nachdem sie die Macht erobert hatten, eng mit Israel kooperiert und in Afrika wimmelte es lange Zeit insbesondere in den links orientierten neu gegründeten Staaten von israelischen Agrarberatern. Das änderte sich erst 1973 und hatte weniger mit dem Wesen des antikolonialistischen Kampfes als vielmehr mit dem Druck der antisemitischen arabischen Regimes zu tun (vgl. Meir 1975: 339ff.).

    Im Jom Kipur-Krieg bekam Israel einen Eindruck davon, wie es mit dem emanzipatorischen Potential der weltweiten "Befreiungsbewegungen" bestellt war. In einer Situation, als Israel sich an den Rand einer Niederlage gedrängt sah, von der jeder wußte, daß sie die Vernichtung des Staates der Shoahüberlebenden und der Mehrzahl seiner jüdischen Bewohner bedeutet hätte, und die nur durch die massiven US-amerikanischen Waffenlieferungen abgewendet werden konnte, schickten fast sämtliche "Befreiungsbewegungen" Solidaritätsadressen an die angreifenden arabischen Staaten und wünschten ihnen alles Gute im antiimperialistischen Feldzug gegen den zionistischen Feind. Daß der israelische Staat diese "Befreiungsbewegungen" in der Zukunft wie Todfeinde behandelt hat, ist nicht sehr verwunderlich. ...
Vgl. auch: Stephan Grigat – Kritik des Antisemitismus (hier der Audio-Mitschnitt der Vorlesung)
Vgl. zum Verständnis dessen, was Antisemitismus ist, auch Grigats Auseinandersetzung mit Götz Aly:
Ökonomie der "Endlösung"?
Antisemitismustheorie zwischen Funktionalismus und Wertkritik

(und dort den Hinweis auf Moishe Postones Versuche, den Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Auschwitz auf der einen und Wertgesetz und Warenförmigkeit auf der anderen Seite zu untersuchen!)

Ich gestehe, es ist schwer, das alles zu entwirren und mitzubedenken, wenn es um eine Auseinandersetzung mit der Politik des Staates Israel geht. Was also den Wahrheitsgehalt dessen angeht, worauf die Kritiker Israels deuten, so wäre zu fragen, ob sie bereit sind, diese historischen Zusammenhänge mitzudenken.
Das ist ein Gebot intellektueller Redlichkeit - und da hätte der Sohn von den Debatten um die Erfahrungen beim Verfassen einer Sonntagsrede seines Vaters lernen können...

Hat er aber offensichtlich nicht:
    »Es geht bei diesen Auseinandersetzungen in Wahrheit um politische Interessen und Werte. Aber die vorgeblichen Freunde Israels sind bereit, für ihre politischen Interessen einen hohen Preis in Kauf zu nehmen: die Ernsthaftigkeit der Antisemitismus-Debatte.« (Augstein)
?? ... Die Sorge um die Ernsthaftigkeit einer Debatte im Vergleich zum Recht einer Bevölkerung auf Sicherheit vor Raketenangriffen ...
    »I think: Yes, understanding Hamas/Hezbollah as social movements that are progressive, that are on the left, that are part of a global left, is extremely important« (Butler)
?? ... Wenn es das ist what's left, dann war's das aber auch ... Ich vermute, hier liegt das eigentliche Problem der deutschen Debatte: eine falsch verstandene Solidarität mit Unterdrückten, unterfüttert mit dem oben skizzierten, obsolet gewordenen Antiimperialismus, - amalgamiert mit dem nicht mehr nur latenten, offenbar fast mehrheitsfähigen Antisemitismus der Mitte der deutschen Gesellschaft. Zum Kotzen!

Ich fürchte, ich muss also zunächst denen zustimmen, die Augstein für einen Antisemiten halten, auch wenn ich ihre Begründungen und Polemiken nicht durchgängig teile ( - mit Broders Ausfällen in der WELT möchte ich ausdrücklich nichts zu tun haben!)
Im Zweifel links heißt denn doch wohl mitdenken zu können, was man über Antisemitismus heute wissen kann (- was Broder offensichtlich auch nicht weiß ...)
Es geht - wie gesagt - um eine Haltung und nicht um Herrn A. und Herrn B.
Und eigentlich möchte ich sogar bei meiner Aussage bleiben, dass nach der industriell betriebenen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Europas die Angehörigen dieses Rechtsnachfolgervolkes jedes Recht verwirkt haben, jemals wieder etwas über Juden und ihren Staat zu sagen ...

PS:
Interessant ist ja noch, inwieweit Horkheimers Theorie einer spezifisch deutschen Variante eines antiwestlichen Antiimperialismus als Form nachholender Entwicklung, bei der man "seine Rückständigkeit kurzerhand als Avantgardeposition nutzt und ein antibürgerliches Kapitalverhältnis installiert, das auf dem Kurzschluß von Ressentiment und Legalität, von Volksmobilisierung und Staat basiert" nicht auch auf die Gegenwart anwendbar ist: Mir scheint das sowohl insbesondere auf die rot-grüne Koalition (1998 bis 2005), aber auch auf die folgende "große" Koalition, - wie auch auf mögliche Koalitionen nach der Wahl 2013 zuzutreffen ...

Update 1:

Eine Zusammenstellung diverser "Debatten"-Beiträge im Palästina Portal -
in der seltsam betitelten Rubrik Jagdaktion Jakob Augstein

Jakob Augstein ist kein Antisemit - Ingo Arend bei Getidan

Update 2:

Haltung, bitte! Aber eine neutrale
Antisemitismusstreit Wie sehr darf man als Deutscher eigentlich Israel kritisieren? In der Antisemitismus-Debatte ging es nicht nur um die Texte von Jakob Augstein.
Eine Bilanz - im Freitag dieser Woche. Immerhin.

[fortzusetzen]

Archäologie (CCXXXVIV): Vietnam 1973 - Das Leben der Bilder - storia della musica popolare

Once Upon a Time in the West and Forty Years ago: Kurz vor Ende des Vietnamkriegs – Die Macht und das Leben der Bilder (4)
Ein sehr lesenswerter Beitrag des geschätzten Bersarin auf AISTHESIS -Texte zur Ästhetik, Philosophie und Kunstkritik.
Bersarin weist darauf hin, dass vor 40 Jahren das Weihnachtsbombardement auf die Städte Haiphong und Hanoi nicht verhindern konnte, dass am 27. Januar 1973 in Paris das Friedensabkommen von allen beteiligten Parteien unterzeichnet wurde ...

In dem Beitrag geht es dann um die Bilder, die wir davon haben - und um die, die sie gemacht haben: noch nicht „Embedded Journalists“. Bersarin erwähnt zB Robert Capa - fand 1954 in Vietnam den Tod. Er trat auf eine Mine. Shit happens..
Das finde ich ein bisschen grob formuliert, aber immerhin: die Bilder, die Bersarin in dem wirklich sehenswerten Video zu Johnny Cashs Drive On findet, sind in der Tat geeignet, die Frage, welche Bilder wir von einem Krieg haben (können), wenn nicht zu beantworten, so wenigstens genauer zu stellen.



Dann aber gibt's eine seltsame Volte, die ich so nicht nachvollziehen mag:
    Der Vietnamkrieg war in gewissem Sinne auch ein Krieg, der mit den Bildern und der Musik der Pop-Kultur zu schaffen hatte. Die GIs hörten eine Musik, die eigentlich rebellisch gemeint war, sie drehten die Rolling Stones oder Jimi Hendrix auf, und sie verhielten sich dennoch so, wie im Rahmen der Militärdiskurse Soldaten sich verhalten müssen. Das emanzipativ gemeinte Potential, was sich seit dem Monterey Pop Festival in der Musik auf einer breiten Basis entfaltete, erweist sich am Ende als regressiv. Adorno etwa kritisierte diese regressive Tendenz wie folgt:


Dieser Betrag bringt es auf den Punkt: Eine uniformierte Welt, die sich aber als kritische Gegenöffentlichkeit gerierte. Schielen nach dem Konsum sowie Warencharakter sind die entscheidenden Stichworte.
Das ist zu kurz gesprungen: Das billige Joan-Baez-Bashing geht am Problem vorbei und ich wage zu behaupten, dass old Adorno einfach zu wenig wusste über das, was er Unterhaltungsmusik nennt (- ich wüsste gern, was er nach dem ersten Schaudern zB zu MC5 - Kick Out The Jams gesagt hätte - und es ist wohl doch recht simpel, Baez und Dylan mit Nicoles "Ein bisschen Frieden" oder Bots' "Das weiche Wasser" totzuschlagen ...).

Greil Marcus weiß da mehr on how a song like "Like a Rolling Stone" rocked the world ... ungeachtet seines Warencharakters. Immerhin hat jede Ware denn doch einen Gebrauchswert, und der ist - gerade bei kulturellen Waren - nicht objektiv bestimmbar:
    Wieviel Leidenschaft für eine Musik oder ein Bild beruht heute auf Assoziation - also nicht etwa darauf, dass ein Lied schön ist, sondern darauf, dass es "unser Lied" ist? Wir können es nicht sagen. Und die Rolle der lebenden Künste oder sogar ihr Fortbestand im 21. Jahrhundert werden solange unklar beliben, bis wir es können ... [ Eric Hobsbawm: Das Zeitalter der Extreme, S. 644]
MaW: Die politische Wirkungsmacht eines Bildes, eines Liedes ist nur zu begreifen im konkreten Kontext der je historisch zu bestimmenden subjektiven Befindlichkeiten. Warum die so sind, wie sie jeweils sind, d.h. z.B. einmal Joan Baez oder Konstantin Wecker goutieren und ein andermal eher Mario Barth, ist vermutlich schwer zu ergründen, aber mit dem Warencharakter der Unterhaltungskacke nicht allein und abschließend zu erklären. Dazu bedarf es schon einer genaueren Analyse der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse und der entsprechend produzierten Mentalitäten, in denen sich die potentiellen Abnehmer von Kulturwaren bewegen...

Vielleicht hilft Daniele Sepe: storia della musica popolare





Als Zugabe - und möglicherweise einen Anstoß, eine Idee davon zu gewinnen, was an Musik politisch sein kann, auch wenn sie gänzlich unpolitisch daherkommt, hier noch einmal:
Brigada Internazionale di Daniele Sepe - Milonga de mis amores


Siehe auch aktuell:
Daniele Sepe - Ο εφιάλτης της Περσεφόνης (L'incubo di Persefone)
Daniele Sepe - "Democratic Party"

Zum Fest (III): A Lullaby

Ich ziehe jetzt hier noch einen meiner besten, weil anrührendsten Beiträge der letzten Zeit (vom 18.11.2012) hoch , der ja eigentlich nicht von mir, sondern von Mrs. Mop's Roten Schuhen ist, und mache dann den Laden erstmal zu; - siehe unten: Multisensory Keynote zum Fest.

CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXIV): Lullaby

The filmmaker Victor Kossakovsky on homeless people sleeping near A.T.M.’s in a bank, a growing phenomenon in Europe. Published: November 14, 2012 by The New York Times

WHEN I was editing my last film, in Berlin, I would usually work at night when no one would call or bother me. Sometimes, in the middle of the night, I would go out for a short walk around my block. I was surprised to find that homeless people were sleeping inside a bank, lying between A.T.M.’s. In my travels, I’ve noticed this seems to be a growing phenomenon throughout Europe, a result of the economic crisis. When the producers of the “Why Poverty?” project invited me to contribute, I decided to make a short film to show what happens in these banks — the sleeping homeless people and the various reactions of those who encounter them...

Lullaby-NYTimes

So, one night in Berlin, I biked around my neighborhood and started filming. In one of my favorite moments, a woman opened a door leading to the A.T.M.’s and, when she realized that there were people sleeping inside, slowly closed the door and tiptoed away, saying, “Sleep well!”

I decided the film needed a lullaby...


Der kurze Film (3'02) ist - wie Mrs. Mop in Die roten Schuhe schreibt - so subtil, so melancholisch, so berührend und so verstörend, dass man ihn immer wieder ansehen muss ...
Die Frage Why Poverty? beantwortet der Film nicht; - kann er nicht, will er auch gar nicht, er stellt sie nicht einmal. Was er will - to emphasize the social distance between most people and the homeless people they encounter, wherever they are in the world - erreicht er mit nur fünf Einstellungen, wenigen Bewegungen im Bild und durch die gelungene Komposition von Bild, O-Ton (Tür, PIN-Eingabe, Straße) und dem Lied (gesungen von der udmurtischen Sängerin Nadezhda Utkina).
Achten Sie mal drauf bei 1'45 ff. !!

In diesem Sinne: Eine gelungene Komposition von Bild und Ton, aber anhaltende Verstörung und anhaltenes Aushalten der Widersprüche
wünscht GBlog

Multisensory Keynote zum Fest

Mir geht's heute wie Roberto De Lapuente gestern: Ich weiß nicht mehr, was ich dazu noch sagen soll. Auch ich hatte Hoffnung, dass sich 2013 etwas zum Besseren wenden könnte, dass sich zumindest Widersprüche zuspitzen oder wichtige Debatten entzünden könnten, aber seit ich die ganzseitige Anzeige in meiner LieblingsHAZ vom Wochenende gelesen habe, in der sie ihr Expertenforum 2013 annonciert, muss ich jede Hoffnung fahren lassen.

Da werden hochinteressante Themen und erstklassige Referenten ... zehn Dienstagabende ... voller Wissen und Praxisnähe im Expowal (?!), Chicago Lane 9 (!!!!?) in 30539 Hannover angekündigt, zum Preis von 499,00 € im Paket - einzeln müssten Sie für die keynotes je 69,90 in die Hand nehmen oder wie das heute heißt.

"Von den Besten profitieren"


Diese Besten sind Infotainer, Mentalcoache(s - oder wie ist Plural dazu im Deutschen?), Expertinnen für Karriere-Netzwerke, Top- und Keynote-Speaker, Trendforscher und Hardselling-Experten und eben deshalb bzw. angesichts der Tatsache, dass es Leute gibt, die dafür 500 Euro in die Hand nehmen, ist es mit meiner Hoffnung so wie es ist. Lesen Sie mal die Ankündigungen! Dann wissen Sie, was auf uns zukommt:

Phrasenauswurf und Wortkotze, syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern

Da gibt es einen, der verbindet modernste Erkenntnisse aus der Psychologie mit seiner Erfahrung als Coach und Infotainer zu einem einzigartigen Gesamtkonzept. Cristián Gálvez schafft Wirkung. Wirkung schaffen finde ich Klasse: generieren wäre auch gut, aber schaffen klingt bodenständiger und trotzdem nach Ausssicht auf Mehrwert! Ganz toll finde ich auch einen Keynote Speaker für Multisensorik. Ich gebe zu, dass sich da einer wirkungsmäßig etwas zu hoch aufhängt, wenn er, der alleine spricht, sich zum Hauptredner erklärt. Andererseits ist es aber - wie man heute gerne fomuliert - hoch spannend (zu übertreffen nur von Höchstspannungsleitungen), weil es ja um Multisensory Branding geht, d.h. darum, uns irgendwelche Scheiße, die wir weder haben wollen noch brauchen, mithilfe von visuellem, akustischem, olfaktorischem, gustatorischem und haptischem Branding anzudrehen. (Vorsicht, - wenn man die Seites seines Institut Corporate Senses aufruft, bratzt einem ein akustischer Müll um die Ohren, dass man sich fragt, was aus der fucking keynote geworden ist!).
Branding = Brandzeichen, in die Haut gebranntes Zeichen zur Erkennung von Pferden oder Rindern, und das war ja wohl immer schon multisensorisch, jedenfalls für die Betroffenen. Insofern stellt sich doch die Frage, was der Diplomkaufmann da Neues erzählen wird ...

Dann hat's auch noch einen Professor, der fordert ein Ende der Kreidezeit in den Schulen und eine Kultur, in der „Hirn verpflichtet“, sich selbst zu bilden. Das künftige Bildungssystem muss ganz anders sein. Alibi-Milliarden reichen nicht. Kopfreform!
Was bitte ist Bedeutung von dieses?
Wissen ist im iPad überall verfügbar. In der kommenden „Wissensgesellschaft“ müssen wir eher etwas wirklich können als nur wissen: Beraten, helfen, verstehen, kommunizieren, Probleme lösen, multikulturell agieren. Unser jetzt schon antiquiertes Bildungssystem belädt uns nur mit Faktenwissen!
Abgesehen davon, dass der Mann abgehackte Windmühlenflügel umrennt, weil im Zuge der Kompetenzorientierung das Wissen bereits weitgehend abgeschafft wurde, so dass unser - auch sehr schön formuliert - jetzt schon antiquiertes Bildungssystem (wenn nicht jetzt, wann dann?) an die Wand gefahren wurde. Und zwar von denen, die wie der Herr Professor meinen, man könne etwas können ohne Wissen und das Wissen sei im iPad. Soviel ich weiß, sind da nur elektronische Bauteile drin, überwiegend von der Firma Samsung hergestellt und zusammengeschraubt von chinesischen Wanderarbeitern! So ganz einig ist man sich auch nicht, was das Wissen angeht: immerhin kündigt die HAZ Dienstagabende voller Wissen und Praxisnähe an! Andererseits könnte der Auftritt einer Diplom-Politologin, Gedächtnisweltmeisterin und Bestseller-Autorin am 16. April 2013 erkennen lassen, dass die Kompetenz, sich Stichworte, Zahlen oder Namen und Gesichter besser einzuprägen oder Telefonbücher auswendig zu lernen, nichts mit Wissen zu tun hat!

Was das Wissen im iPad oder in der Birne der Weltmeisterin angeht, ist der Evolutionsbiologe Mark Pagel von der University of Reading skeptisch (der von der HAZ nicht eingeladen, aber in der Süddeutschen Zeitung - "Das Echo der Geschwätzigkeit" - zitiert wurde):

Durch das spracharme Verweisen komme man "einfach nicht mehr auf neue Ideen. Muss man ja auch nicht. Je mehr wir vernetzt sind, umso mehr können wir kopieren. Wir müssen nichts mehr erfinden, denn Google und Facebook lehren uns, dass neue Ideen leicht zu haben sind. Es könnte sogar sein, dass fügsame, gelehrige Kopisten jetzt erfolgreicher sind als diejenigen, die innovativ sind. Das hat es in der Menschheitsgeschichte noch nie gegeben."

Diesen Verdacht hegte schon vor Jahren Zachary "Spokker Jones" Gutierrez, der Autor der Comedy-Website Something Awful. Er schrieb: "In vierzig Jahren, wenn das Netz in einer gigantischen Implosion von Dummheit zusammengebrochen sein wird, möchte ich sagen können: ,Ja, ich bin dabei gewesen!'"


Na gut, Sie haben's gemerkt: Ich habe jetzt auch dauernd verwiesen! ... Aber ich war dabei ... und verweise nochmal!!

My favorite keynote speaker: Nico Semsrott live in der Anstalt (18.12.2012)

Zum Fest (II): Das alte Entsagungslied ...

Als Heinrich Heine nach Jahren des Exils an die deutsche Grenze kam und einmal wieder die deutsche Sprache vernahm, ward ihm seltsam zumute; es war ihm, als ob das Herz ihm recht angenehm verblute, wenn er ein kleines Harfenmädchen mit wahrem Gefühle, doch falscher Stimme singen zu hören meinte:

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser...

Das war im November 1843. Geändert hat sich nicht viel; immer noch der gleiche Phrasenauswurf. - Mrs. Mop hat einiges zusammengestellt, u.a. dies:

Europa werde "sehr hart arbeiten" müssen, um sein Sozialsystem - das großzügigste der ganzen Welt - aufrechtzuerhalten und global wettbewerbsfähig zu bleiben, sagte Angela Merkel, Kanzlerin von Deutschland. in der Financial Times .

Vielen Dank an die Roten Schuhe auch für den Hinweis auf die die auf Hochtouren stampfende britische Dreschmaschine, satirisch vergrooved von 2012:Mashed (Let austerity groove you):

austerity-trap

Dazu passt sehr schön - ich wies auf Lok Kreuzberg hier schon früher mal hin -:

Archäologie (CCXXXVIII): Ermittlungen gegen die Deutsche Bank

OFFICE MILITARY GOVERNMENT FOR GERMANY; UNITED STATES
FINANCE DIVISION - FINANCIAL INVESTIGATION SECTION
O.M.G.U.S.


Militärregierung der Vereinigten Staaten für Deutschland
Finanzabteilung - Sektion für finanzielle Nachforschungen

Ermittlungen gegen die Deutsche Bank
1946/1947

Empfehlungen

Es wird empfohlen, daß:

1. die Deutsche Bank liquidiert wird,

2. die verantwortlichen Mitarbeiter der Deutschen Bank angeklagt und als Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden,

3, die leitenden Mitarbeiter der Deutschen Bank von der Übernahme wichtiger oder verantwortlicher Positionen im wirtschaftlichen und politischen Leben Deutschlands ausgeschlossen werden.


_____________________________________________________________

omgusDas Glasnost-Archiv dokumentiert hier einige kurze Auszüge aus dem OMGUS-Bericht (Kapitel I, Kapitel II, Kapitel III, Kapitel IX), die hinreichend deutlich werden lassen, welche Rolle die Deutsche Bank im NS-System spielte, so dass die Sondergruppe innerhalb der Finanz­Abteilung der Militärregierung zu eben dieser Emfehlung kam.
Wenn Sie das interessiert und Sie forschen wollen: die OMGUS-Akten finden Sie hier!
Die Auszüge (und Anmerkungen) sind entnommen aus:
Ermittlungen gegen die Deutsche Bank - 1946/1949 -, herausgegeben von Hans Magnus Enzensberger, verlegt bei Franz Greno, Nördlingen 1985.
Nicht mehr verlegt in diesem Lande, aber antiquarisch immer noch zu haben.

Empfehlenswert!!

Genauer hat sich damit - und mit der Nachgechichte - auseinandergesetzt:
Eberhard Czichon: Deutsche Bank – Macht – Politik. Faschismus, Krieg und Bundesrepublik. PapyRossa Verlag, Köln 2001, 323 S.
Eine aufschlussreiche Rezension finden Sie hier.

Aktuell: Sahra Wagenknecht: Kriminelle Vereinigung. Ermittlungen gegen Deutsche Bank

Vgl auch:
Moral Education
Moral Education II revisited: «db Kompass Life 3»

Archäologie (CCXXXVII): Wenn ein Mensch ...

Eines der schönsten Lieder der Puhdys mit einem wunderbaren Text von Ulrich Plenzdorf aus dem Film "Die Legende von Paul und Paula" ( hier live im Musikladen der ARD/Radio Bremen 1977; - historisch interessant, dass Ende der 70er Jahre DDR-Bands im Westfernsehen auftreten konnten, - was nicht die Genehmigungspraxis der DDR, sondern vielmehr die Bereitschaft der Westmedien angeht anzuerkennen, dass es da etwas zu entdecken gab):



Jetzt haben die Puhdys eines neues Album veröffentlicht, auf dem sich - nicht nur in diesem Lied - historische Bezüge heraushören lassen ...



Man könnte vieles von dem neuen Album für Kitsch und für "Ost-PUR" halten.
Das mag teilweise zutreffen, aber bemerkenswert ist, dass doch in vielen Liedern spürbar ist, dass in den Texten etwas aufscheint, das die DDR-Rockmusik immer von der westlichen unterschieden hat: Ich nenne es einen Standpunkt, eine bestimmte Haltung, die in der eigenartigen Metaphorik und vielleicht nur in dieser oder jener Formulierung und in Verweisen aufscheint, auch wenn die vordergründig erstmal platt erscheinen mögen (... hat er gekämpft für die Gier seines Herrn/oder für Freiheit in Ländern so fern...). Konnotiert wird damit - im Kontext der DDR-Rock-Lyrik - etwas anderes als Gaucks Freiheit und Fernreisen ...
Das neue Album Es War Schön ist insofern interessant als es - eher unüblich in der populären Musik - das Ende des Lebens thematisiert und das ist schon faszinierend, wie diese alten Männer damit umgehen. Das ist (bis auf einige Ausnahmen) nicht falsches Gefühl - und das liegt auch an der Sprechweise. Lieder für nicht-kirchliche Beisetzungen.
Ich vermute, die Nachfrage nach dafür geiegneter Musik wird in den kommenden Jahren steigen, weil viele der Nach-45-er-Jahrgänge sich ja nicht unbedingt von einem Pfaffen zu den Klängen und Worten von "Befiehl du deine Wege" beisetzen lassen wollen ...

Widerstehen Sie also dem beliebten westdeutschen Puhdys-bashing und nehmen Sie sich die Zeit, in die vordergründig vielleicht erstmal kitischigen Lieder reinzuhören... (Hinweis für Leser unter 60)

Birr
Peter-meyer

PS: Peter Meyer, Keyboarder und Mastermind der Puhdys wird am 5. Januar 73 Jahre alt ... wie ein Baum.


Puhdys - Alt wie ein Baum 1982,1994 & 2007 - MyVideo

Wenn Sie noch Lust auf Puhdys haben: Lebenszeit (mit den speziellen Keyboard-Klängen von Peter Meyer)

Nachtrag zur DDR-Rocklyrik:
Eines der schönsten Beispiele: Was soll aus mir werden - Stern Meißen

Also was soll aus mir werden,
ist nicht alles schon getan
hierzulande, hier auf Erden?
Was fang ich noch Großes an?
Es erfanden die Erfinder,
die Kundigen taten kund.
Was entdecken die Entdecker?
Die Erde ist lang schon rund.

Refrain:
Also was und wo ist meine Bahn
in dem großen Weltenplan?
Oder taug ich nicht so viel,
daß ich da 'ne Rolle spiel'?

Also was soll aus mir werden,
wenn ich schon geboren bin
hierzulande, hier auf Erden?
Also wo stell' ich mich hin?
Zu rechtfertigen mein Dasein,
einen Sinn zu geben mir.
Nicht nur von der Welt zu leben
sondern auch ein bißchen für.

Hab ich alles, was ich kann,
ausgespielt und her getan?
Oder halt' ich mich zurück
für ein ganz privates Glück?

Also was soll aus mir werden,
werd' ich auch was Kleines nur?
Hierzulande, hier auf Erden,
soll man finden meine Spur!
Und ich ruf' den großen Weltgeist.
Den großen Weltgeist freut's,
sieht er mich auf meiner Stelle
im Koordinatenkreuz.

Das und da ist meine Bahn
in dem großen Weltenplan.
Und dann taug' ich grad soviel,
daß ich da 'ne Rolle spiel'.
Hab' ich alles, was ich kann,
ausgespielt und hergetan?
Oder halt' ich mich zurück
für ein ganz privates Glück?

Also was soll aus mir werden,
werd' ich auch was Kleines nur?
Hierzulande, hier auf Erden,
soll man finden meine Spur!
Und ich ruf' den großen Weltgeist.
Den großen Weltgeist freut's,
sieht er mich auf meiner Stelle
im Koordinatenkreuz.

Das und da ist meine Bahn
in dem großen Weltenplan!
Und dann taug' ich grad soviel,
daß ich da 'ne Rolle spiel.
Da wird alles, was ich kann,
ausgespielt und hergetan!
Halt dich nicht für mich zurück!
Da ist mein privates Glück!

Archäologie (CCXXXVI) zum Fest: Die schönsten Geschenke aller Zeiten

Mitten in der Nacht klingelte das Telefon bei Jörg Asmussen. Der Anrufer aus New York, ein Angestellter der Investmentbank Goldman Sachs, wollte von dem Referenten des deutschen Finanzministers wissen, ob er die Mitteilungen aus Berlin richtig verstanden habe. Ob es stimme, dass deutsche Kapitalgesellschaften künftig keine Steuern mehr auf die Gewinne zahlen müssten, die sie beim Verkauf von Aktienpaketen oder ganzen Tochterunternehmen erzielen. Der Beamte bestätigte die Information.

Die Banker aus Amerika waren die Ersten, die dem Coup der Bundesregierung auf die Spur kamen. Sie hatten das tags zuvor in Berlin verteilte Pressematerial sorgfältig analysiert und später ihre Kunden informiert. Über Nachrichtenagenturen kam die Meldung zurück nach Deutschland – und löste dort einen Börsenboom aus. Der Aktienindex Dax stieg allein an einem Tag um 4,5 Prozent. Vor allem die Kurse von Banken und Versicherungen schossen in die Höhe. Börsianer im Freudentaumel.

Die Überraschung war perfekt. Ausgerechnet eine SPD-geführte Regierung erfüllte die Wünsche der Wirtschaft in einem Maße, wie es sich die Manager kaum je erträumt hatten. Kein Wunder, dass Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle und Deutsche-Bank-Sprecher Rolf E. Breuer voll des Lobes für Rot-Grün waren. Allein in ihren Bilanzen steckten hohe zweistellige Milliardensummen an stillen Reserven. Sie hofften, nun diese Schätze steuerfrei heben zu können. Selbst die Urheber des Kursfeuerwerks waren perplex: Die Regierung hatte die Wirkung ihres Tuns vollkommen verkannt.

Das war aber noch die harmloseste Fehleinschätzung bei der Unternehmensteuerreform, wie sich später herausstellte. Vor allem bei den Steuerausfällen hatten sich Finanzminister Hans Eichel und seine Beamten völlig verkalkuliert. Noch im Jahr 2000 kassierte der Staat 23,6 Milliarden Euro Körperschaftsteuer von den Kapitalgesellschaften. Im Jahr darauf, nach dem Inkrafttreten des Reformwerks, brachen diese Einnahmen vollkommen weg. Per saldo mussten die Finanzämter sogar fast eine halbe Milliarde Euro an die Firmen auszahlen ...
Weiterlesen, auch wenn Sie einen der Täter schon kennen:
Wilfried Herz - ZEIT-Online 08.09.2005

... crime sells - Blödheit auch:
Jörg Asmussen bei lobbypedia.de
Gerhard Schröderbei lobbypedia.de
Vgl. auch Milliarden-Deals der Großen in Politik und (Finanz-) Wirtschaft bei nds
Vgl. auch Ein Hedgefonds verdient mit Griechenland-Wette 500 Millionen - und kann sich bei Angela Merkel bedanken. Erst eines ihrer seltenen Machworte sicherte für "Third Point" diesen unglaublichen Gewinn (FR)

Nachtrag 24.12.2012
Golfplatz-Privileg fällt

Düsseldorf: Das Bundeswirtschaftsministerium will die umstrittene Netzentgeltbefreiung für Golfplätze kippen. Die Bundesnetzagentur sei „um Prüfung gebeten, wie die bestehenden Kriterien geändert werden können“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums, die der „Rheinischen Post“ vorliegt. Die mögliche Ausnahmeregelung für Golfplätze hatte immer wieder für Kritik gesorgt. Das Wirtschaftsministerium verwies darauf, dass die Ausnahmeregelung auf ein Gesetz der SPD/Grüne-Regierung von 2005 zurückgehe. „Rot-Grün hat für Golfplätze die Möglichkeit geschaffen, sich von den Stromnetzentgelten befreien zu lassen. Das machen wir jetzt rückgängig.“
24.12.2012 / HAZ Seite 4 Ressort: POLI

In diesem Sinne: Wenn ich in dem in den nächsten Tagen beginnenden Wahlkampf hier in Niedersachensen in einer Fußgängerzone einem Grünen- oder SPD-Wahlkämpfer begegne, der mir etwas erzählen will über den kleinen Rösler, der die Interessen vertritt, dann stecke schnell ich die Hände in die Tasche ...

Archäologie (CCXXXV): System Upon System - Syd Barrett

Ich wies schon darauf hin, dass meine Lieblingsseite ein Radio Free Gunslinger betreibt. A guided tour through the chthonic regions of 20th century Western culture and the society it reflected; shamelessly brought to you by the curators of 'If Charlie Parker Was a Gunslinger, There'd Be a Whole Lot of Dead Copycats.' [Siehe auch den Link links unter GBlog&listen!]

Die aktuelle Folge sei besonders empfohlen:
rfg2

Sollten Sie wirklich nicht wissen, wer Syd Barrett war:
http://www.sydbarrett.com/ - oder
The Syd Barrett Archives

... oder sehen Sie dies völlig verpixelte Video an, das Ihnen einen wunderbaren Eindruck davon vermitteln kann, welch ungeheure Bedeutung Syd Barrett's Pink Floyd in den 60er Jahren hatten:



Sehr schön dazu: Alle Lust will Ewigkeit von Michele Mari (in der Süddeutschen Zeitung vom 23. Dezember 2012)

Dies ist in der Tat das Geheimnis von Pink Floyd: sie bezwingen den heiklen, glühenden Stoff auf klassische Weise. Das heißt, sie stilisieren und vermessen, sprechen von Sex, Geld, Macht und Entfremdung, aber zunächst nur in der anmutig schwebenden und märchenhaften Weise, die das Gründungsmitglied der Band, Syd Barrett, geprägt hatte. Erst dann folgte die entsprechende, klare architektonische Konzeption von Roger Waters...

Lesenswert in diesem Zusammenhang auch:
Wiederverwertung der Popkultur - Widerstand der Hörer
von Andrian Kreye (Süddeutsche Zeitung 22.12.2012)

... Jetzt aber, da sich Rock und Pop immer deutlicher ihrer eigenen Geschichte bewusst werden, gibt es eine neue Aufgabe, die dem Hier- und Jetztgefühl der Subkulturen bisher noch widersprach. Es gilt, das Erbe mit den Ohren und dem Verständnis des 21. Jahrhunderts zu erforschen. Dann gehen solche Zeitfenster auf, die das Gefühl, etwas ganz Großes zum ersten Mal zu hören, auch für die längst abgeschlossenen Kapitel der Popgeschichte wieder möglich machen.

Unterricht im Fach Politik-Wirtschaft braucht: A radical reformation of economics education

Hilfreiche Hinweise aus den USA:
Real-World Economics Review
Issue no. 62, 15 December 2012


In der aktuellen Ausgabe findet sich ein bemerkenswerter Aufsatz:
A radical reformation of economics education: educating real world economists
von Jack Reardon
[Hamline University, Minnesota, USA], der die herrschende ökonomische Lehre in den USA fundamental kritisiert und eine andere Didaktik der Ökonomie einfordert. Seine Kritik lässt sich auch lesen als eine des hier vorherrschenden Unterrichts im Fach Politik-Wirtschaft!!*
Insofern sei er interessierten PolitikLehrerinnen und -Lehrern sehr empfohlen!

Abstract:
Our generation is confronted with many problems including climate change, a global financial crisis, a palpable disparity in income and wealth, and a health care crisis. These problems are mutually reinforcing and will only worsen. At the center, however, is the discipline of economics itself and economics education, which obfuscates the interrelationship of our problems, inures its students to human suffering and abnegates thoughtful discussion of the human predicament. This paper will briefly discuss the problem of economics education, and then present a vision for a radical restructuring of the economics curriculum.

Auszüge:
  • ... Imagine a physicist being told that her lectures had nothing to do with the physical world; or an anatomy professor being told that his lectures had nothing to do with the human body. Wouldn’t there be umbrage; a humbled admission of fault and a dedicated desire to amend the pedagogy?
    Not so with neoclassical economics, which claims that “economics isn’t defined by its subject matter but by its way of thinking” (Coyle 2007 p. 231-232). No wonder students are disappointed and perplexed when they open up a textbook and expect to learn about the economy in which they live and (will) work, only to be told that economics is about allocating scarce resources among unlimited wants and then hit with an abstract production possibilities curve to drive home the point...

    The problem with neoclassical pedagogy is threefold:
    First, a disconnect between what is taught as subject matter and how the world works... Simply put, neoclassical economics has failed to construct a workable model that reflects the world in which we live, while “critical thought is pushed aside to make room for apocryphal stories of how human selfishness in an unfettered market environment leads to social progress” Magnuson (2012, p. 13). Rather than teach students how real firms operate in real industries, students are ‘bullied’ (Fullbook, 2009, passim) into accepting basic axioms as true, which is anathema to science (Fullbrook 2009). Students are then asked to use these axioms in order to analyze hypothetical firms in idealized industries, with “ficticious values invented at the desk of the textbook author in order to fit the courageous assumptions necessary for developing the respective economics model” (Otsch and Kappeller 2010, p. 17).
    Second, the wilful ignorance of the social sciences and the physical sciences, particularly physics and mathematics,
    In other sciences, chaos theory, complexity analysis and their close cousin evolutionary theory have had profound impacts. It shows how isolated economics has become from the scientific mainstream of the late 20th and early twenty-first century that such ignorant views could be commonplace (Keen 2012, p. 410).
    Third, neoclassical pedagogy is anti-pluralist. Instead of enabling students to grasp the complexity of our problems with a multi-faceted emphasis on different theoretical and empirical approaches, neoclassical economists train students to think like economists – as if all economists think alike – and that only one perspective exists, while denying the legitimacy of all others. Partly this is due to the “incestuous relationship between capitalism and economics” (Dowd 2004, p. xiii) whereby neoclassical economists are ideological apologists for the business community and capitalism” (Lee 2009, p. 49)....

  • ________________
    * ... to be told that economics is about allocating scarce resources among unlimited wants and then hit with an abstract production possibilities curve to drive home the point ... ist ungefähr das, was Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen in Niedersachsen im Fach Politik-Wirtschaft zugemutet wird!
    Vgl. There is no such thing as society - Das Elend der politisch-ökonomischen Bildung
    Ähnlich wie Reardon argumentiert auch Reinhold Hedtke: Sozialwissenschaftliche ökonomische Bildung

    Archäologie (CCXXXIV): ISTANBUL SENFONISI / Istanbul Symphony

    Sultan-Ahmet-Moschee-Abdullah-Freres-Istanbul-1880-570x300

    Klassische Konzerte können manchmal politisch werden. So im Fall des Sinfoniekonzerts im Ring A, mit der Istanbul Symphony von Fazil Say als Hauptwerk. Die erste Sinfonie jenes Mannes, der sich zurzeit in der Türkei vor einem Gericht verantworten muss: wegen Verunglimpfung des Islam.
    Als Pianist und Komponist wird Fazil Say weltweit gefeiert. Nun hat Say, der phänomenale Pianist, Improvisator und Komponist, durchaus ein kritisches Verhältnis zu seiner Heimat und deren Glaubenstraditionen. Und doch versucht gerade er immer wieder, mit seiner Musik eine Brücke zwischen Orient und Okzident zu schlagen. Auch in der Istanbul Symphony, die nicht nur etliche türkische Instrumente verwendet, sondern im zweiten Satz die faszinierende Aura religiöser Riten beschwört...

    Unter Leitung von Łukasz Borowicz hat die NDR Radiophilharmonie Fazil Says erste Sinfonie gespielt. Solist am Klavier war Dejan Lazic.
    (NDR Kultur)
    Vgl. unbedingt auch: Archäologie CVXV: Planet Galata – Eine Brücke in Istanbul

    Hier sehen Sie: FAZIL SAY - ISTANBUL SENFONISI


    Ich bin ja nicht sicher, ob man unbedingt twittern muss (ich finde das Wort schon doof und die damit bezeichnete Tätigkeit eines ernsthaften Menschen unwürdig), aber immerhin ist die Frage, die Say stellt, ja nicht doof:

    "Ich weiß nicht, ob ihr es gemerkt habt? Überall wo es Schwätzer, Gemeine, Sensationsgierige, Diebe, Scharlatane gibt, - sie alle sind übertrieben gläubig. Ist das ein Paradoxon?"

    Am 17. Oktober 2012 begann vor der 19. Strafkammer des Friedensgerichts in Istanbul der Prozess. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft war Say mit seinen (re-)tweeteten Bemerkungen und eigenen Kommentaren zu weit gegangen und habe „die religiösen Werte, die ein Teil der Bevölkerung für sich anerkennt, öffentlich herabgesetzt“. Man hielt den Straftatbestand der Verunglimpfung religiöser Werte für erfüllt und forderte eine Gefängnisstrafe von eineinhalb Jahren für Say. Der Pianist wies sämtliche Vorwürfe zu Beginn des Prozesses zurück und forderte seinen Freispruch. Die Verhandlung wurde bereits nach etwa einer Stunde auf den 18. Februar 2013 vertagt. (s. o.)

    You have two cows

    Herr G. sandte mir heute Two-Cows-Witze zu - Was von unserer Freudin aus Edinburgh.

    Gut fand ich diese:

    TRADITIONAL CAPITALISM
    You have two cows.
    You sell one and buy a bull.
    Your herd multiplies, and the economy grows.
    You sell them and retire on the income.

    ROYAL BANK OF SCOTLAND (VENTURE) CAPITALISM
    You have two cows.
    You sell three of them to your publicly listed company, using letters of credit opened by your brother-in-law at the bank, then execute a debt/equity swap with an associated general offer so that you get all four cows back, with a tax exemption for five cows. The milk rights of the six cows are transferred via an intermediary to a Cayman Island Company secretly owned by the majority shareholder who sells the rights to all seven cows back to your listed company. The annual report says the company owns eight cows, with an option on one more. You sell one cow to buy a new president of the United States , leaving you with nine cows. No balance sheet provided with the release. The public then buys your bull.

    Interessant ist, wie die beiden Kühe zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen politischen Stoßrichtungen und to illustrate the concept of cultural differences verwendet wurden [en.wikipedia] :
    "You have two cows" jokes originated as a parody of the typical examples used in introductory-level economics course material. They featured a farmer in a moneyless society who uses the cattle he owns to trade with his neighbors. A typical example is: "You have two cows; you want chickens; you set out to find another farmer who has chickens and wants a cow". These examples were meant to show the limitations of the barter system, leading to the eventual introduction of currency and money...

    An article in The Modern Language Journal (1944) discusses the classical jokes of this type, die in den USA seit Mitte der 30er Jahre kursierten, such as:

    Socialism: You have two cows. The government takes one and gives it to your neighbour.
    Communism: You have two cows. You give them to the Government, and the Government then gives you some milk.
    Fascism: You have two cows. You give them to the Government, and the Government then sells you some milk.
    Capitalism: You have two cows. You sell one and buy a bull.
    Nazism: You have two cows. The Government shoots you and takes the cows.
    New Dealism: You have two cows. The Government takes both, shoots one, buys milk from the other cow, then pours the milk down the drain


    Das simple Muster kann immer wieder - in unterschiedlichen Kontexten - akutalisiert und zugespitzt werden; bei der Freudin aus Edinburgh sieht das dann so aus:

    AN AMERICAN CORPORATION
    You have two cows.
    You sell one, and force the other to produce the milk of four cows.
    Later, you hire a consultant to analyse why the cow has dropped dead.

    A GREEK CORPORATION
    You have two cows.
    You borrow lots of euros to build barns, milking sheds, hay stores, feed sheds, dairies, cold stores, abattoir, cheese unit and packing sheds.
    You still only have two cows.

    A FRENCH CORPORATION
    You have two cows.
    You go on strike, organise a riot, and block the roads, because you
    want three cows.

    AN ITALIAN CORPORATION
    You have two cows, but you don't know where they are.
    You decide to have lunch.

    A BRITISH CORPORATION
    You have two cows.
    Both are mad.

    AN IRAQI CORPORATION
    Everyone thinks you have lots of cows.
    You tell them that you have none. No one believes you, so they bomb the shit out of you and invade your country.
    You still have no cows, but at least you are now a Democracy.

    A NEW ZEALAND CORPORATION
    You have two cows.
    The one on the left looks very attractive.

    ... Eine interessante Mischung aus bornierten Stereotypen und kritischen Untertönen ...

    Versuch einer weiteren Aktualisierung:

    MERKELIANISM:
    You have two cows. You give them to the Government, the Government gives them to a globally acting food company (s. o. VENTURE CAPITALISM) and tells you to work for them in a low-wage-part-time-job. You do as you are told and feel good because you get cheap milk from Aldi and live in one of the richest countries of the world. You think you're better off than the Greek cow owner (s. o. A GREEK CORPORATION) and in the forthcoming elections you'll vote for Merkel and Steinbrück! Or you don't vote at all but strongly sympathize with the National Cow Owners Front ("Give us back our german cows"; s. o. Fascism) ...
    oder so ähnlich: mein Englisch reicht nicht für Feinheiten ...

    Öffentlichkeit, Kunst und Kritik

    Ich muss immer wieder bewundern, wie es Georg Seeßlen gelingt, etwas so präzise zu formulieren, das einem als Problem wohl bewusst ist, das aber schwer fassbar bleibt (bis es eben ihm gelingt es zu fixieren). Hier ein wieder sehr gelungenes Beispiel:

    Wenn wir uns ein reiches und erfülltes Leben in einer demokratischen Zivilgesellschaft vorstellen – und augenblicklich scheint dies das Schönste, was wir uns auf Erden vorzustellen vermögen – dann spielt Kultur dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Ein Zusammenspiel von Kunst, Alltagsleben und Wissenschaft. Kultur besteht einerseits aus schönen, interessanten, provozierenden und neuen Dingen und Ideen, die auf verschiedenste, nie ganz erklärbare Weise hervorgebracht werden, und andrerseits aus Menschen, die auf diese neuen Dinge und Ideen reagieren. Mit Wohlgefallen, Widerspruch oder Skepsis. Aber noch etwas gehört zur Kultur. Etwas, das zwischen beidem vermittelt, etwas, das beidem eine gemeinsame Sprache gibt, etwas, das aus vielen individuellen Begegnungen einen gesellschaftlichen Diskurs macht. Nennen wir es: die Kritik.... Lesebefehl!!
    Georg Seeßlen: Was ist eigentlich Kritik, und warum steht es derzeit bei uns so schlecht damit?

    Dennoch - behauptet Bersarin - : es geht in der Kunst weiter. Trotz aller Zwischenrufe und jener Kritik aus dem Grandhotel Abgrund: jener Männer, die den bösen, den kalten, den analytischen Blick auf eine durch und durch entstellte Welt werfen. Philosophie und Essay sind die Beschreibung dieser Welt. Eine Art Positivismus: das was ist, als das zu benennen, was es ist. Dieses Verfahren nennt sich: Kritik. Oder frei nach Hegel: inwiefern sich Begriff und Wirklichkeit entsprechen. Andererseits läßt sich mit dem Dichter Rolf Dieter Brinkmann in bezug auf die Kunst auch diese Passage zitieren, mit der er seinen Gedichtband „Westwärst 1 & 2“ als Vorbemerkung beginnt, geschrieben am 11/12/ Juli 1974 in Köln.
      „Die Geschichtenerzähler machen weiter, die Autoindustrie macht weiter, die Arbeiter machen weiter, die Regierungen machen weiter, die Rock‘n‘Roll-Sänger machen weiter, die Preise machen weiter, das Papier macht weiter, die Tiere und Bäume machen weiter, Tag und Nacht macht weiter, der Mond geht auf, die Sonne geht auf, die Augen gehen auf, Türen gehen auf, der Mund geht auf, man spricht, man macht Zeichen, Zeichen an den Häuserwänden, Zeichen auf der Straße, Zeichen in den Maschinen …“


    Siehe auch: AISTHESIS: Das Ende der Kunst oder die Kunst des Endens? – Wozu Kunst (6)

    Wise Man Says

    "Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

    Wise Man Says II

    "The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

    Haftungsausschluss

    The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

    Archiv

    Mai 2018
    April 2018
    März 2018
    Februar 2018
    Januar 2018
    Dezember 2017
    November 2017
    Oktober 2017
    September 2017
    August 2017
    Juli 2017
    Juni 2017
    Mai 2017
    April 2017
    März 2017
    Februar 2017
    Januar 2017
    Dezember 2016
    November 2016
    Oktober 2016
    September 2016
    August 2016
    Juli 2016
    Juni 2016
    Mai 2016
    April 2016
    März 2016
    Februar 2016
    Januar 2016
    Dezember 2015
    November 2015
    Oktober 2015
    September 2015
    August 2015
    Juli 2015
    Juni 2015
    Mai 2015
    April 2015
    März 2015
    Februar 2015
    Januar 2015
    Dezember 2014
    November 2014
    Oktober 2014
    September 2014
    August 2014
    Juli 2014
    Juni 2014
    Mai 2014
    April 2014
    März 2014
    Februar 2014
    Januar 2014
    Dezember 2013
    November 2013
    Oktober 2013
    September 2013
    August 2013
    Juli 2013
    Juni 2013
    Mai 2013
    April 2013
    März 2013
    Februar 2013
    Januar 2013
    Dezember 2012
    November 2012
    Oktober 2012
    September 2012
    August 2012
    Juli 2012
    Juni 2012
    Mai 2012
    April 2012
    März 2012
    Februar 2012
    Januar 2012
    Dezember 2011
    November 2011
    Oktober 2011
    September 2011
    August 2011
    Juli 2011
    Juni 2011
    Mai 2011
    April 2011
    März 2011
    Februar 2011
    Januar 2011
    Dezember 2010
    November 2010
    Oktober 2010
    September 2010
    August 2010
    Juli 2010
    Juni 2010
    Mai 2010
    April 2010
    März 2010
    Februar 2010
    Januar 2010
    Dezember 2009
    November 2009
    Oktober 2009
    September 2009
    August 2009
    Juli 2009
    Juni 2009
    Mai 2009
    April 2009
    März 2009
    Februar 2009
    Januar 2009
    Dezember 2008
    November 2008
    Oktober 2008
    September 2008
    August 2008
    Juli 2008
    Juni 2008
    Mai 2008
    April 2008
    März 2008
    Februar 2008
    Januar 2008
    Dezember 2007
    November 2007
    Oktober 2007
    Juli 2007
    Juni 2007
    Mai 2007
    April 2007
    März 2007
    Februar 2007
    Januar 2007
    Dezember 2006
    November 2006
    Oktober 2006
    September 2006
    August 2006
    Juli 2006
    Juni 2006
    Mai 2006
    April 2006
    März 2006
    Februar 2006
    Januar 2006
    Dezember 2005
    November 2005
    Oktober 2005
    September 2005
    August 2005
    Juli 2005
    Juni 2005
    Mai 2005
    April 2005
    März 2005
    Februar 2005
    Januar 2005

    Credits


    Aesthetik
    Archäologie
    Ästhetik des Widerstands
    Aus der sozialen Überdruckkammer
    Bildung
    Futurologie
    Kritische Psychologie
    Lernen
    Literatur unterrichten
    Medial
    Musik
    Musikarchiv
    Politik unterrichten
    Trash
    Unterrichten
    Welterklaerung
    Profil
    Abmelden
    Weblog abonnieren