So schnell geht das: On Sunday, John Oliver predicted that his Last Week Tonight segment on the coal industry would probably result in a lawsuit, and voilà: His Last Week Tonight segment on the coal industry has resulted in a lawsuit. Robert Murray, the CEO of Murray Energy, is suing Oliver and others after Oliver used Murray as an example of “the divide that can exist between a coal company’s interests and those of its workers” during Sunday night’s show... (Slate's Culture Blog, June 22 2017)
Ich fürchte, entsprechend aktueller Gesetzeslage könnte das hier ähnlich schnell gehen: Und während alle auf die Ehe für Alle gucken, segelt das Internetzensurgesetz unter dem Radar durchs Parlament. (Fefe)
Interessante Reihe im Deutschlandfunk, hatte ich verpasst, - empfohlen in Swen's Weblog
» 1. Wie Rousseau Trump vorhersagte (mp3)
deutschlandfunk.de: "Jean-Jacques Rousseaus Angriff auf die kosmopolitischen Eliten des 18. Jahrhunderts wertet der indische Essayist Pankaj Mishra im historischen Rückblick als prophetische Tat. US-Präsident Donald Trump zog schon im Wahlkampf lautstark die ungebildeten Schichten den globalen Eliten vor, beim Brexit wurde ebenso vernehmlich gegen "unelected elites" und "experts" gewettert."
» 2. Verzagte Geister (mp3)
deutschlandfunk.de: "Im öffentlichen Diskurs über Eliteverdrossenheit dominiert ein Elitebegriff von wenigen Tausend Mächtigen in Wirtschaft und Politik. Dabei gibt es eine ungleich größere Zahl an Menschen, die das gesellschaftliche Klima als Bildungselite maßgeblich beeinflussen können."
» 3. Im Echoraum mit Gleichgesinnten (mp3)
deutschlandfunk.de: "Der Wiener Philosoph Konrad Paul Liessmann schließt sich dem Lob der Elite nicht an, das im Bildungsbereich schon lange en vogue ist. Das aktuelle Verständnis von Elite sei "aus dem neoliberalen Geist des Wettbewerbs" geboren und habe der Elite, obwohl sie vielfach versagt habe, eine falsche Aura verliehen."
» 4. Fatal Attraction - Silicon Valley trifft Donald Trump (mp3)
deutschlandfunk.de: "Im Präsidentschaftswahlkampf 2016 hat sich das Silicon Valley mit großer Geschlossenheit gegen Donald Trump gestellt. Umso konsternierter war man, als die Köpfe der Branche dem neuen Präsidenten ihre Aufwartung machten - allen voran PayPal-Gründer Peter Thiel, Mitbegründer des Big-Data-Unternehmens Palantir und mittlerweile ein Berater Trumps."
Ich empfehle das mal anzusehen, auch wenn es sein kann, dass das nur ein gekürzter Zusammenschnitt dieser Dokumentation (Die Höhle von Eppendorf; NDR 22.03.2017) ist:
Wir hatten kürzlich die Gelegenheit, einen wunderbaren Abend mit Peter Marxen auf der Terasse seines Forthaus Hessenstein zu verbringen. Faszinierend die Geschichten aus der Hamburger Szene, die Marxen erzählen kann! Vielen Dank nochmal für den großartigen Abend.
Peter Marxen und der Hessenstein erscheinen übrigens in Rocko Schamonis autobiographischem Roman Dorfpunks als „Paul Mascher“ und der „Sachsenstein“.
GBlog-Restaurant-'Tipp: Wenn Sie mal in der Nähe sind: unbedingt dort essen. Außerdem: im Forsthaus sehen Sie viele tolle Bilder von Ernst Kahl!
Prof. Dr. Günter Meyer (Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt (ZEFAW) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) bezieht sich auf Seymour M. Hersh who investigated the case of the alleged Sarin gas attack. Trump‘s Red Line
Von Seymour M. Hersh | Die WELT, 25.06.2017 |
President Donald Trump ignored important intelligence reports when he decided to attack Syria after he saw pictures of dying children....
Vorbemerkung: Begonnen habe ich diesen Beitrag vor fast zwei Wochen, immer wieder mit Nachträgen versucht, die Debatte zu verfolgen, - zunehmend verwirrt, weil ich diese nicht mehr verstanden habe: Zu viele in Teilen auf den ersten Blick nachvollziehbare Argumentationen (die bei genauerem Hinsehen zT keine sind). Ein schwer unübersichtliches Gelände und es zeigt sich einmal mehr, dass die (eigene mentale) Karte nicht das Gebiet ist. Am Ende habe ich wohl einen Kompass gefunden (GPS möchte ich mich hier nicht anvertrauen) - in der Hoffnung, dass die Nadel nicht von bisher nicht wahrgenommenen Magnetfeldern abgelenkt wird.]
- ... während die NZZ befindet: Kultursender Arte hat versagt - von Rainer Stadler
... Gründlichkeit ist eine Tugend, doch schliesst sie nicht von vorneherein eine schnelle Entscheidung aus. Eine solche wäre in diesem Fall durchaus möglich gewesen. Denn wie die interessierte Öffentlichkeit nun aus eigener Anschauung erkennen kann, genügt die Fernsehdokumentation den einschlägigen publizistischen Normen. Für diese Einsicht braucht es keine stundenlangen Redaktionssitzungen. Die Dokumentation mag in einigen Aspekten nicht ausgewogen sein, dennoch zeugt sie von einer gedanklichen Tiefe und sorgfältigen Durchdringung eines so explosiven wie virulenten Themas: des wieder manifester werdenden Judenhasses.
- Michael Ridder (epd Medien) versteht nicht, warum Arte die Antisemitismus-Doku "Auserwählt und ausgegrenzt" nicht zeigt. Erst recht nicht, nachdem sie jetzt kurzzeitig von der "Bild" gezeigt wurde. Sie sei "spannend". Und nicht so schlimm, "dass man sie stoppen muss". (bei ZAPP)
- Jens Berger (NachDenkSeiten) sieht schwere Mängel und die Antideutschen und das Umfeld von Leon de Winter und Henryk M. Broder am Werk.
- Karl Kobs / FacebookWie müsste eigentlich eine Dokumentation über den Antisemitismus aussehen, die von Fernsehredakteuren nicht als tendenziös bezeichnet wird? Vielleicht eine, in der alle 10-Minuten ein Lauftitel eingeblendet wird: "Die in dem Beitrag geäußerten Behauptungen geben nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder."
Nachtrag 25.06.: Ich blicke nicht mehr durch:
- "So tütendoof wie sein Gegenstand", nennt Friedrich Küppersbusch die Antisemitismus-Doku "Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass auf die Juden in Europa" in der taz und bringt damit eigentlich schon alles auf den Punkt, was zu dem Film selbst zu sagen ist: Ein schwach recherchiertes, an Ausgewogenheit, Differenzierung und Belegen und vor allem Moral desinteressiertes Machwerk rechtskonservativer und anti-islamischer Propaganda ... - urteilt Rüdiger Suchsland (Ein neuer Historikerstreit?, Telepolis, 24. Juni 2017)
Ich verstehe Küppersbuschs Aussage wie Suchslands Wertung nicht. Beide habe ich bisher als recht kluge Leute wahrgenommen.
Ich setze mal dagegen:
Es ist halt ein Hakenkreuz mit dem Antisemitismus: Die Vorstellung, es könne im aufgearbeiteten Deutschland einen solchen geben, greift den Nationalstolz so sehr an, dass man ihn umgehend an den Ankläger zurückgeben muss; dieser wird zum Verräter, zum Feind des guten Gewissens. Hier müssen schwerste mediale Geschütze aufgefahren werden - es geht ums Deutschlands Ehre, da kann kein Faktencheck streng genug sein. Andererseits will man im Ausland auf keinen Fall den Anschein erwecken, in Israel nicht auch immer das Übel der Welt erkannt zu haben; so kommt es zu dem moralisch reinen, von historischer Schuld befreiten Kunstbegriff »Israelkritik«; ein Wort, um das uns die ganze Welt beneidet.
Ob bei den Schwulen, ob bei den Juden - man kann in Sachen Aufarbeitung keinen Schritt vorwärts machen, ohne zwei zurückzugehen. Vielleicht sollte zu diesen Themen in diesem Land generell der Mund gehalten werden. Es kommt dabei doch nur immer übler Geruch heraus.
Das scheint mir - auch in dieser aktuelllen Debatte (wenn man denn davon reden kann)- der eigentliche Streitpunkt zu sein, der aber von vielen Liberalen / Linken nicht mehr thematisiert wird, - aus Angst, das Ganze der AfD zu überlassen. Ich finde man kann das, wie Fischer, offensiv angehen und bleibe bei meiner Aussage:
Ich gestehe, es ist schwer, das alles zu entwirren und mitzubedenken, wenn es um eine Auseinandersetzung mit der Politik des Staates Israel geht. Was also den Wahrheitsgehalt dessen angeht, worauf die Kritiker Israels deuten, so wäre zu fragen, ob sie bereit sind, diese historischen Zusammenhänge mitzudenken.
Das ist ein Gebot intellektueller Redlichkeit. Es geht - wie gesagt - um eine Haltung und eigentlich möchte ich bei meiner Aussage bleiben, dass nach der industriell betriebenen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Europas die Angehörigen dieses Rechtsnachfolgervolkes jedes Recht verwirkt haben, jemals wieder etwas über Juden und ihren Staat zu sagen ... Gaza = Die Hölle, wieder einmal. Warum deutsche Kritik israelischer Politik sich (fast immer) den Vorwurf des Antisemitismus gefallen lassen muss.
Der Film "Auserwählt und ausgegrenzt" ist parteiisch – allerdings begründet – proisraelisch. Man kann der Ansicht sein, dass er in seiner Sprunghaftigkeit und seinem galligen Ton die Wirkung der Fakten und schlüssigen Argumente eher schwächt und sich teilweise verzettelt...
"Auserwählt und ausgegrenzt" kann man mit Gründen für nicht besonders gelungen halten. Beschämend ist jedoch, wie sich die Linke hier einer Debatte verweigert, weil ihre Tabus berührt werden. Beschämend ist, dass man die brutalen Attacken auf europäische Juden durch Muslime ignoriert und stattdessen den völlig unbegründeten Vorwurf einer pauschalen Diffamierung "der Muslime" erhebt. Sicherlich gibt es eine rassistische Islamfeindlichkeit. Dem Film "Auserwählt und Ausgegrenzt" kann man sie nicht vorwerfen. Nicht alle Menschen, die Jakob Augsteins und Wolfgang Benz' Überzeugungen nicht teilen, sind "islamophob" (wenn man diesen Begriff überhaupt verwenden will, der aufgrund seiner Anfälligkeit, als Totschlagargument gegen jegliche Religionskritik mißbraucht zu werden, durchaus problematisch ist).
Arte und der WDR haben versucht, einen provokanten Beitrag und damit eine überfällige Debatte zu verhindern. Linke Publizisten haben die Vorlage aufgenommen und schlagen in dieselbe Kerbe. Es ist ein Zeugnis intellektueller Unredlichkeit.
Zustimmen würde ich Benz allerdings in seiner Einschätzung, dass es bei der Auseinandersetzung um den Film letztlich um die Deutungshoheit geht, was denn nun Antisemitismus sei:
Rationaler Umgang mit dem Ressentiment Judenhass wird mit politischer Tendenz von Aktivisten zunehmend in Frage gestellt. Vorgetragen werden in Kampagnen Postulate, fixiert auf ein Freund-Feind-Schema ohne intellektuellen Anspruch, geübt im Eifer des Brandmarkens, Stigmatisierens und Diskriminierens unerwünschter Argumente und ihrer Träger.
Der Anspruch auf Deutungshoheit, was Antisemitismus nun eigentlich sei und wer berechtigt ist, ihn zu erforschen und zu bekämpfen, wird mit unterschiedlicher Begründung erhoben. Moralische und philosophische Argumente werden immer dann vorgebracht, wenn es um politische oder auch ökonomische Interessen geht. Philosemitismus und Betroffenheit allein bieten aber genauso wenig taugliche Instrumente zum sinnvollen Umgang mit dem Übel wie naive Politik...
Das - also letztlich die Transformation einer gesellschaftlichen Öffentlichkeit in Kampagnen ohne intellektuellen Anspruch der (Auf-)Klärung, aber mit (Macht-)Anspruch der Deutunghoheit, die in disparaten, medial organisierten Milieus geführt werden - könnte erklären, wieso hier so viele eigentlich kluge Köpfe so undifferenziert sich äußern. ... Wenn Broder etwas gut findet, muss es des islamophoben Teufels sein. Oder betr. Ausgewogenheit: Wir lassen uns doch unseren deutschen Antisemitsmus nicht vom französischen Muslim wegnehmen ...
Um die Ungeheuerlichkeit dieser Vorgänge zu verstehen muss man zuerst begreifen, was Antisemitismus ist. Antisemitismus ist unter anderem das Beharren des Dummen nicht nur auf seinem vermeintlichen Recht, unhinterfragt dummes Zeug denken und sagen zu dürfen, sondern auch sein Begehren, die Dummheit der Intelligenz als gleichwertige Geistesleistung beigestellt zu sehen. Antisemitismus ist Projektion und Fantasie und demnach, wie Adorno es ausdrückte, das Gerücht über die Juden. Antisemitismus kann Symptom eines Wahns sein, einer pathologischen Fehlinterpretation der Realität, aber es wäre falsch und psychisch Kranken gegenüber unfair, ihn als krankhaft im psychiatrischen Sinne abzutun. Der Wahn des Antisemiten ist ein gesellschaftlicher Wahn, dessen pathischer Charakter nur während jener Phasen erforschbar und somit bewusst wird, in denen Gesellschaften es ihren Intellektuellen erlauben, sich mit eben diesen Gesellschaften tiefgreifend kritisch zu befassen und an die Wurzeln ihrer Destruktivität zu gehen. Üblicherweise korreliert das mit dem Ausmaß an Offenheit einer Gesellschaft oder ihrer historischen Entwicklungsstufe. Je enger, autoritärer und letztendlich totalitärer die Gesellschaft, desto beschränkter die Hervorbringungen ihrer Denkerinnen und Denker, umso unhinterfragter und unbehandelter die Eiterungen von Wahn und Fantastik. Der Hass auf Juden, primärer und sekundärer Antisemitismus – das wuchert dort, wo nur ein Gott der Größte sein soll und/oder wo nur eine Ideologie unhinterfragt herrscht am mächtigsten. Wenig überraschend fanden und finden Antijudaismus und Antisemitismus fruchtbarsten Boden stets, wo Totalität und Absolutheit die Räume für das Denken schließen. Ein womöglich unterschätzter Grund für das neuerliche Erstarken des im kulturellen Hintergrundrauschen stets mitsummenden Antisemitismus ist die Transformation des gesamten Planeten in eine Kultur des totalen Marktes. Der Glaube an die Alternativlosigkeit des kapitalistischen Absolutismus führt zu einer Verengung und Verarmung des Denkens und wo eng und ärmlich gedacht wird, ist auch Antisemitismus, der sich dann bei Apologeten wie vermeintlichen Kritikern der Zustände gleichermaßen in die Argumentation einschleicht, also aus dem Hintergrundrauschen hervortritt und mit zunehmender Verblödung der Gesellschaft immer unverschämter formuliert wird.
Der Neid auf Israel
Der Hass auf Juden und, seit über 70 Jahren, auf ihren Staat Israel hat viel mit dem Zurückdrängen visionären und utopischen Denkens zugunsten einer pseudorationalen ideologischen Behübschung trostloser Zustände zu tun....
Via Vintage Everysay: A mash-up video cut together by YouTube user Nerd Fest UK incorporates footage from 66 films from the Golden Age of cinema and sets them to Bruno Mars‘ infectiously catchy “Uptown Funk.”
From Shirley Temple, to Judy Garland and Fred Astaire, this insanely clever creation uses 66 vintage moves and a modern pop hit to weld something of perfection. The video shows how timeless the tune is even when it comes to dance moves from the 1940s and ’50s.
Get ready to get your groove on in the video below.
Konstantin Wecker - Questa Nuova Realtà - Songs an einem Sommerabend - a darker shade of orange ... Ich empfehle, dieses wunderbare Lied immer mal wieder anzuhören:
Dieses Internet ist großartig: So viel dummes Zeug könnte man sich in wildesten Phantasien nicht ausdenken. Völlig egal. ob Fake News, Verschwörungstheorie oder Realitiy: Allein, wir ekeln uns nicht recht (FAZ, 09.05.2004 - zu einer Ausstellung, in der der nun gleich hervortretende Präparator Franz Tschackert erwähnt wurde).
The Borghild Project: The World’s First Sex-Doll Was Build by Nazis in 1941
Die erste "Gynoide" oder Sexpuppe der Welt entstand 1941 am Deutschen Hygiene-Institut Dresden unter Leitung des berühmten Kunststofftechnikers und Präparators Franz Tschackert - Der Vater der Gläsernen Frau, der 1930 auf der II. Internationalen Hygiene-Ausstellung mit seiner Kreation großes Aufsehen erregte, stellte sein Wissen und fachliches Können ab 1941 auch in den Dienst der SS.
Das "feldhygienische Projekt " ging auf eine Initiative von Reichführer SS Heinrich Himmler zurück, der in der Puppe ein Instrument zur "Triebregulierung des Landsers" sah. In einem Schreiben vom 20.11.1940 erwähnt der Reichsführer die "unnötigen Ausfälle" , die das deutsche Heer durch die Prostitution in Frankreich erlitten hatte:
"Die größte Gefahr in Paris bilden die wilden Dirnen, die ihr dunkles Gewerbe auf der Straße und in den Cafés, Restaurants, Bars und Vergnügungsstellen ausüben. Es ist unsere Aufgabe den Soldaten die Triebabfuhr zu erleichtern."
Dr. Rudolf Chargeheimer brachte den Schwierigkeitsgrad der an Tschakert gestellten Aufgabe allerdings in einem Schreiben an Himmler deutlich zum Ausdruck:
"Keine Frage, Ziel und Zweck der Puppe ist die Triebregulierung des Landsers. Unsere Soldaten sollen kämpfen und sich eben nicht herum treiben oder volksfremde Weibspersonen aufsuchen.
Aber kein richtiger Mann wird eine Puppe einer echten Frau vorziehen, wenn nicht folgende Kriterien gewährleistet sind:
1. das synthetische Fleisch sollte von echtem Fleisch nicht zu unterscheiden sein,
2. die Beweglichkeit der Puppenglieder sollte dem Bewegungsradius echter Gliedmaßen entsprechen
3. das "Organ" der Puppe sollte absolut gefühlssecht sein."
Vier Geburtstage in diesen Tagen; vier Musiker, die mir wichtig waren und sind, sind nun schon schwer über 70.- Wie ich schon einmal bemerkte (anlässlich des Todes von Jon Lord), sind einem Musiker, die man lange kennt und natürlich überhaupt nicht kennt, doch nahe, weil man sie so lange kennt und weil sie einem Momente ermöglicht haben, in denen sich die eigene Biografie zu starken Erinnerungsbildern verdichtet hat - über all die Jahre -, die nicht verloren gegangen sind ... Die GBlogSuche nach »Hannes Wader« hat 5 Resultate geliefert.
Wader zB hat einen weiten Weg zurückgelegt: Erst der Aufstieg vom Dekorateurslehrling zum Star der Studentenbewegung, wilde Jahre in Berlin, dann der Absturz Anfang der 1970er Jahre mit Drogen und der Ächtung durch die Medien. Eine Achterbahnfahrt zwischen Rebellion und Poesie. Lange ist Wader Mitglied der DKP und muss dafür viel Prügel einstecken. Der Zusammenbruch der Sowjetunion 1989 stürzt ihn in eine Sinnkrise. Anfang des Jahrtausends tut er sich mit seinem Kollegen Konstantin Wecker zusammen für gemeinsame Konzerte und Live-Alben. Für dieses Jahr hat Hannes Wader seine Abschiedstour angekündigt mit dem Bühnenprogramm "Mach’s gut!". Jetzt bis 23.00 Uhr | WDR 5
Als (ehemaliger) Deutschlehrer kann ich nur sagen: Sehr gut getroffen. Kompliment, Herr Böhmermann. Bis auf das unnötige Lehrerbashing (à la Schröder: Faule Säcke) trifft das die zentralen Schwachstellen des Literaturunterrichts (ob nun klassisch fragend-entwickelnd oder kompetenzorientiert).
Na gut, zwischen mir (1977) und Jan (2017) liegen 40 Jahre und die Tafeln sind inzwischen (fast überall) abgebaut und ersetzt durch Smartboards, so dass der großartige Kabelka-Auftritt mit dem Medienwagen entfallen könnte (... wenn die denn funktionieren würden).
View on YouTube Die ganze Sendung hier in der Mediathek.
Sehenswert: Großartige Neu-Interpretazzionen des mE im DU-Kanon immer überwerteten Fontane, des "Faust", der "Physiker" und der "Verwandlung" - auch wenn ich mit Arno Schmidt dabei bleibe: „eine Naivität - korrekter: eine Frechheit! - von der Kunst zu verlangen, sie habe sich, per fas et nefas, dem Nie=wo des anzupassen; umgekehrt ist es: der Einzelne, der Große Kunst verstehend genießen will, hat sich gefälligst zu ihr hin zu bemühen!“ (via Literatur in der Schule - Warum Klassiker? / FAZ 20.03.2015)
Schon klar, die Herausforderung, das an Photoshop-Philip ranzubringen, ist zweifellos größer geworden ... Aber auch da macht Böhmermann eindeutig klar, dass das in der Verantwortung des Lehrers liegt (ich weiß, dass das jetzt gendermäßig Panne ist, - aber er spielt ja nunmal einen Lehrer. Ansonsten empfehle ich, was schöne Lehrer_innen-Darstellungen angeht, immer wieder gern: Anke Engelke - Deutschkurs für türkische Mitbürger
Mit der Einheit Deutschlands war auch die Wiedergründung der fünf ostdeutschen Länder (*) und das Ende der unnatürlichen Teilung
der Hauptstadt verbunden. Die Geschichte Berlins, Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns, Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens
ist deshalb eng mit dem Kanzler der Einheit und europäischen Ehrenbürger Helmut Kohl verbunden.
In der zweiten Hälfte seiner Kanzlerschaft konnten wir durch die Solidarität Westdeutschlands und in
Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern die von den Menschen selbst errungene Demokratie und Freiheit, den wirtschaftlichen
Wiederaufbau und unsere neuen Kooperationen mit europäischen und internationalen Partnern erfolgreich auf das Fundament stellen,
auf dem wir uns so gut entwickelt haben.
Im Namen unserer Länder und ihrer Bürgerinnen und Bürger bezeugen wir tiefen Respekt und große Dankbarkeit
gegenüber Bundeskanzler Helmut Kohl.
Michael Müller
Regierender Bürgermeister von Berlin
Dr. Dietmar Woidke
Ministerpräsident des Landes Brandenburg
Erwin Sellering
Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Stanislaw Tillich
Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
Dr. Reiner Haseloff
Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt
Bodo Ramelow
Thüringer Ministerpräsident
Für Bodo: Wer zum Schulterklopfen ausholt und nur die Wade trifft, der sollte lieber gleich die Füße küssen. (Heinrich Pachl)
_____________________________________________
(*) Nur ein Beispiel, warum das als Fake News durchgeht: Die Länder waren auf Anordnung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland in der DDR eingerichtet worden. (wikipedia)
Von den Aussagen zur zweiten Hälfte seiner Kanzlerschaft ganz zu schweigen ...
Oder liege ich hier ganz falsch und die Jungs aus dem Osten haben uns in der Anzeige einen untergejubelt, - dass der Kohl wiederhergestellt hat, was die SMAD 1947 verfügte?? - Wie Sahra schon mal bemerkte: Die bolschewistische Kohl-Regierung mit ihrem Spitzensteuersaz von 53 Prozent ... (ich finde leider keinen Beleg für das Zitat aus irgendeiner Talkshow, -ich fand's sehr treffend ) ... (?!?)
Possibly one of the most ludicrous pop pairings of the 60's was The Hollies and Peter Sellers on a track cut for the 1966 film "After The Fox". Written by David Bacharach and Hal David it's a pretty innocuous track with Alan Clarke singing and Peter Sellers interjecting with spoken word bits in his varying voices in response. It's also notable as it featured Graham Bond Organization bassist Jack Bruce (Hollies bassist Eric Haydock was on his way out of the band at the time) and was recorded (May 10th, 1966) during his short time with Manfred Mann.
At the annual summit of the Shanghai Cooperation Organization (SCO), founded in 2001, both India and Pakistan were admitted as full members, alongside Russia, China and four Central Asian “stans” (Kazakhstan, Uzbekistan, Kyrgyzstan and Tajikistan).
So now the SCO not only qualifies as the largest political organization – by area and population – in the world; it also unites four nuclear powers. The G-7 is irrelevant, as the latest summit in Taormina made it clear. The real action now, apart from the G-20, also lays in this alternative G-8.... Lesen!!
Man kann das ja probeweise auch mal so sehen:
... Zeus had three sons with Europa — and left her a spear that never missed its target. One of these sons, as we all know, was Minos, who built a labyrinth. But most of all what legend taught us was that the West was born out of a girl — Europa — who came from the East.
The question now is who will find the Ariadne’s thread to extricate us from the labyrinth, which five centuries after the Western-led Age of Discovery has brought us to The Decline of the West, with its leader, the United States, in the forefront.
The whole EU project is facing utter collapse. The myth of European/Western cultural and political superiority — cultivated over the past five centuries — lies in the dust, as far as “all Asiatic vague immensities”, as Yeats wrote in The Statues, are concerned. This is bound to be the Eurasian century.
A sound way forward would have been what Putin proposed way back in 2007 — a unified continental trade emporium from Lisbon to Vladivostok. The idea was later picked up and expanded by the Chinese via the One Belt, One Road (OBOR) concept.
Instead, the Obama administration, leading the West “from behind”, counter-attacked with a pivot to Asia (for which, read containment of China) and Cold War 2.0 (demonization of Russia)...
Zugabe - ergänzende Querschüsse der letzten Tage:
- Wie das russische Statistikamt (Федеральная служба государственной статистики) heute mitteilte, ist der Output der breit gefassten Industrieproduktion (Bergbau, Energieversorgung und Verarbeitendes Gewerbe) im Mai 2017 um +5,6%.
- Das National Bureau of Statistics of China (NBS) veröffentlichte gestern die Daten zur Industrieproduktion für den Monat Mai 2017. Die offizielle Wachstumsrate der breit gefassten Industrieproduktion stieg im Mai um +6,5% (nach +6,5% im April), im Vergleich zum Vorjahresmonat.
- Heute veröffentlichte das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) die Daten zum Industrieproduktionsindex aus der Eurozone für den Monat Mai 2017. Im Mai 2017 stieg in der Eurozone der saisonbereinigte Output der breit gefassten Industrieproduktion (Bergbau, Energieversorgung und Verarbeitendes Gewerbe) um +0,5% zum Vormonat und nur arbeitstäglich bereinigt stieg der Output um +1,4% zum Vorjahresmonat.
Bei all den überzogen wirkenden Würdigungen des verstorbenen Altkanzlers könnte ein maßvoll differenzierender Blick auf seine politische Vita angebracht sein. Zwei brauchbare Nachrufe:
„… in allen Bewegungen, welche die Welt verändern möchten, ist immer etwas Altertümliches, Zurückgebliebenes, Anachronistisches. Das Maß dessen, was ersehnt wird, ist immer bis zu einem gewissen Grade Glück, das durch den Fortschritt der Geschichte verloren gegangen ist. Wer sich ganz auf der Höhe der Zeit befindet, ist immer auch ganz angepaßt, und will es darum nicht anders haben. Durch dies anachronistische Element ist aber zugleich auch der Versuch der Veränderung selber, eben weil er hinter den Verhältnissen eben so viel zurück wie ihnen voraus ist, immer auch aufs Schwerste gefährdet, und setzt sich bei denen, die es am wenigsten nötig haben, dem Vorwurf aus, reaktionär zu sein. So etwa wie Schelsky von uns sagt, unsere Vorstellungen seien eigentlich die des Hochliberalismus. Sie wissen ja auch, wem Herr Kux vorwirft, er sei ein ‚Romantiker‘, und man würde sich schon in eine hoffnungslose Situation begeben, wenn man das einfach bestritte, sondern gerade die Wahrheit dieses Moments ist in die Theorie aufzunehmen. Es läge alles daran, aus diesem Zirkel herauszukommen, und dazu gehört freilich zuerst, daß man ihn selber ganz ernst nimmt. Das wäre so ein Stück Geschichtsphilosophie.“ (Th.W. Adorno)
Stellvertretend für viele Meldungen (Ungefähr 91.700 Ergebnisse (0,76 Sekunden) hier der dlf am 12. Juni 2017:
In vielen Regionen Deutschlands könnte Trinkwasser in Zukunft spürbar teurer werden.
Grund ist die hohe Nitratbelastung, die aus einer Studie des Umweltbundesamtes hervorgeht. In mehr als einem Viertel der Wasserspeicher würden die zulässigen Grenzwerte überschritten. Sollte die Belastung nicht bald sinken, müssten viele Wasserversorger teurere Verfahren einsetzen, um das Trinkwasser sauber zu halten. Für den Endverbraucher könnte dies Kostensteigerungen um bis zu 45 Prozent bedeuten.
Übermäßiger Einsatz von Gülle und stickstoffhaltigem Dünger, etwa im Obst- und Gemüseanbau gilt als Ursache für zu hohe Nitratwerte im Grundwasser... Auf eine vierköpfige Familie kämen dann Mehrkosten von bis zu 134 Euro im Jahr hinzu.
Mir erschließt sich die Logik nicht, die offenbar 91.700 mal unhinterfragt in die Öffentlichkeit geblasen wird: vierköpfige Familie zahlt 134 Euro im Jahr mehr für sauberes Trinkwasser....Verursacherprinzip. Weil die Familie Produkte der Intensivlandwirtschaft nachfragt. Oder wie?
Nachtrag, nicht zynisch: Man muss ergänzen: Wohn- bzw. Brandgefahrlogik
In London gab es .... einen fetten Hochhausbrand. Der Grund dafür war anscheinend gute alte Nachlässigkeit der Betreiber, die seit Jahren immer wieder öffentlich wegen ihrer schlechten Wartung gewarnt wurden.
Wie kann sowas geschehen? Gibt es da keine Gesetze gegen? Stellt sich raus: Die haben die Tories verhindert. (Fefe)
Raben lernen bereits nach einer einzigen Begegnung, welcher Mensch ihnen Unrecht tut - und vergessen es auch so schnell nicht wieder. In Versuchen der Kognitionsbiologen um Jorg Massen von der Universität Wien mieden die Vögel noch nach einem Monat Menschen, die sich ihnen gegenüber einmal unfair verhalten hatten (Animal Behaviour via Süddeutsche, 12. Juni 2017, Verhaltensbiologie - Nur nicht böse sein zum Raben)
Kürzlich in der Howachter Bucht: Friedliche Koexistenz
View on YouTube - Valaida Snow war eine US-amerikanische Jazztrompeterin und Sängerin. Sie war eine der ersten Frauen, die den Jazz um den Erdball trugen und trat unter anderem mit Louis Armstrong auf, der sie einmal als den „zweitbesten“ Jazztrompeter der Welt, nach sich selbst, bezeichnete. (- gendermäßig nicht ganz in Ordnung, Louis!)
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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