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Sigmar Gabriel zum Abschied: „Habe meinen Freund Mahmoud Abbas getroffen.“

Nur eine kleine Auswahl großer Verfehlungen ...


  • Der STERN am 31. Januar 2008:
    Brüssel will mehr Alternative Energien statt Kohle? Bundesumweltminister Gabriel ist dafür. Weniger CO2-Ausstoß für die Industrie? Da ist er dabei. Klimaschutzziele auch für die deutschen Automobilhersteller? Nicht mit Gabriel! VW und Co. wissen: Auf alte Geschäftsbeziehungen ist Verlass! Von Jan-Philipp Hein
      ... Sigmar Gabriel wettert gegen die EU-Kommission. Die führe unter dem "Deckmantel des Klimaschutzes" einen Wettbewerbskrieg gegen deutsche Autohersteller, so der Umweltminister. Dass er für den größten deutschen Autobauer VW vor wenigen Jahren gearbeitet hat, verschweigt der Sozialdemokrat dabei.

      Stavros Dimas traute vermutlich seinen Ohren nicht, als er vor ein paar Tagen hörte, dass sein deutscher Amtskollege seine Pläne zur Emissionsbegrenzung von Neuwagen als "Wettbewerbskrieg" bezeichnete. Nicht nur das militärische Vokabular dürfte den EU-Umweltkommissar erstaunt haben. Sondern auch der Fakt, dass ein deutscher Umweltminister Industriepolitik macht - eine Aufgabe, die eigentlich dem Wirtschaftsminister zufällt.

      Vielleicht wusste der Grieche aber auch, dass Sigmar Gabriel (SPD) 2003 und 2004 für den größten Autobauer der EU gearbeitet hat: Volkswagen. Für diese Dienste zahlte VW mehr als 100.000 Euro an "Cones", eine Firma Gabriels. Der damalige VW-Konzernchef Bernd Pischetsrieder war zugleich Präsident des Dachverbands der Europäischen Automobilhersteller (ACEA). Ein Protokoll des Prüfausschusses des VW-Aufsichtsrats belegt das Engagement des jetzigen Umweltministers über dessen damalige Firma Cones: "Zweck, Inhalt und Abwicklung des Vertrags hätten dem Interesse der Volkswagen AG und der ACEA entsprochen und seien nicht zu beanstanden", heißt es. Heikel: Gabriel war Anfang 2003 als niedersächsischer Ministerpräsident abgewählt worden. Bis dahin saß er qua Amt im Aufsichtsrat von VW. Das Land Niedersachsen hielt damals 18 Prozent der Aktien...

    ... Die Hintergründe von Gabriels Nebenjob als Fraktionschef im niedersächsischen Landtag klärten die Wolfsburger dann „intern“ im Zusammenhang mit der VW-Affäre. Der einst mächtige Personalchef Peter Hartz hatte Parteifreund Gabriel den VW-Auftrag verschafft nachdem im November 2002 der Vertrag von Hartz vorzeitig um fünf Jahre verlängert wurde. Im vierköpfigen Aufsichtsratspräsidium stimmte Gabriel gemeinsam mit Klaus Volkert für die neue Vereinbarung. Anschließend sprach man in Wolfsburg von einer „Lex Hartz“. Die CDU warf Gabriel vor, dem Ansehen von Politik und Wirtschaft erheblich geschadet zu haben.
    Über Umwege kehrte Gabriel so doch wieder auf die begehrte VW-Honorarliste zurück. Im Oktober 2003 hatte Hartz Gabriels Firma den schriftlichen Auftrag, für VW tätig zu werden erteilt. Gabriel als Gesellschafter und Geschäftsführer bei CoNeS kümmerte sich fortan auf diese Weise um VW.
    Zuständig für Gabriel und seine Firma war die VW-Abteilung Regierungsbeziehungen, die von Gabriels Parteigenossen, dem ehemaligen saarländischen SPD-Wirtschaftsminister Reinhold Kopp geleitet wurde. Dort lieferte Gabriel auch einen Bericht über seine Lobbyistentätigkeit ab.
    Mehrfach sei Gabriel für VW nach Brüssel gereist, um sich mit hochrangigen Vertretern der EU zu treffen. In den Gesprächen habe er sich für die Interessen von Volkswagen stark gemacht. Der Autobauer fühlte sich durch die Brüsseler Regulierung gegängelt und versuchte, durch Lobbyarbeit allzu strenge EU-Vorschriften u.a. bei der Umwelt zu verhindern....
    (fair-news 2009)
Ein verdienter Genosse.
Die GBlogSuche nach »Sigmar Gabriel« hat 28 Resultate geliefert.

Reden und reden lassen ? (II) - «Dresden – in den Musennestern wohnt die süsse Krankheit Gestern» - Bildungsaristokratisch unter dekadenten Himmeln: Tellkamp hat gewalsert

«Der Turm» von Uwe Tellkamp? -«Wieso sollte ich das lesen?»
Sodann dreht einem langsam sein ausdrucksloses Gesicht entgegen und sagt: «Das ist Rotz.»
Warum? «Weil das nicht meine DDR ist, die der beschreibt...»
:

... ein Milieu, in dem ein Kater „Chakamankabudibaba“ (nach dem Märchenonkel Hauff, weniger bildungsbeflissen geht es nicht bei den Türmern) heißt, eine Gespensterwelt namens „Ostrom“, in der oberhalb Dresdens die mächtigen bösen Herrscherfunktionäre schwer bewacht verdämmern? Roman-Bilder, auf die Richard Wagners Parzival-Satz „Zum Raum ward hier die Zeit“ zutrifft? ... ( Uwe Tellkamps Roman „Der Turm“ über die Herrscher und Beherrschten in der DDR ist ein Monster mit tausend Seiten. Nikolaus Festenberg, Tagespiegel 02.10.2012)
    Und jetzt? Heute sieht die Tellkamp-Welt ganz anders aus. All die Rechtspopulismus-Profis und AfD-Experten winken ja mittlerweile schon schnell routiniert ab, wenn sie ein Muster wiedererkennen, und attestieren dann, nun sage auch der- oder diejenige "das Übliche", was man da eben so sage. Aber gegen diese Abgebrühtheit sollte man sich doch noch mal das ganze konkrete Paket an Überzeugungen klarmachen, das der preisgekrönte Autor in Dresden vor großem Publikum gebündelt vorgetragen hat. Es sind folgende: Die Aufnahme von Flüchtlingen war ein Rechtsbruch. Die gleichgeschaltete linke Presse gefährdet die Meinungsfreiheit. Dagegen erfordert es Mut, die eigentlichen Wahrheiten auszusprechen. Kaum ein Flüchtling ist verfolgt, sondern nur Wirtschaftsmigrant. Thilo Sarrazin hingegen kann als Verfolgter gelten. Das Geld für Einwanderer müsste man lieber in die Rentenversicherung stecken. Der gesamte Osten wird vom Westen für braun erklärt, und der Rassismus ist in erster Linie durch solche Kränkungen erklärbar. Der Islam ist gefährlich für unser Land.
    Natürlich darf Uwe Tellkamp rechtspopulistische Thesen herunterbeten. Man müsste dann nur aufzeigen, wo sie in plumpe Ressentiments kippen. Leider will nur gerade keiner der sein, der solche Grenzen definiert.
    Von Johan Schloemann
Nach seinem Streitgespräch mit Uwe Tellkamp wundert sich Lyriker Durs Grünbein über die Ostdeutschen, die in die "Sozialsysteme des Westens" eingewandert seien und "sich heute über den Zuzug aus anderen Erdteilen" beklagten.

Und ich wundere mich über Schloemann, der meint, der Tellkamp sei nun - aus heiterem Himmel - dem Ressentiment verfallen, - habe er doch noch 2012 im Interview mit der ZEIT auf die Frage, was denn für die Ex-DDR-Bürger typisch sei, wenn es Angela Merkel nicht sei, Folgendes geantwortet:
    "Diese Kleinkariertheit, dieses Kleinbürgertum - der Kleingarten mit der Tischdecke! Mit Eierschecke, Wunschbriefkasten und Oberhofer Bauernmarkt. Das ist doch, was die Menschen an gedanklicher Freiheit gehindert hat. Diese niedrige Gesinnung eines Kleinbürgerstaats. Die DDR war ein Kleinbürgerparadies! Der ewige Kleinbürger, der erst die Nazis wählt und der sich dann auch im nächsten Staat einrichtet. Mit portablem Fernseher, mit 'nem Bier, mit Würstchen und Grilletta. Und dafür ist Merkel nun wirklich nicht typisch."
Wenn das nicht Ressentiment war, weiß ich nicht, was Ressentiment ist (oder was Schloemann darunter versteht). Im Übrigen scheint mir dieser hochgejazzte Turm (Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2009), der ja auch als geschichtsphilosophische Deutung der ,friedlichen Revolution’ in der DDR gefeiert wurde, von eben dem ganzen konkreten Paket an Überzeugungen getragen zu sein, das der preisgekrönte Autor in Dresden vor großem Publikum gebündelt vorgetragen hat.
Man soll ja einen Roman nicht mit seinen Rezensenten totschlagen, aber wenn er sich so lesen lässt wie seinerzeit Tillmann Krause in der "Welt":
    Der Autor habe „den ultimativen Roman über die DDR, diese lächerliche sowjetische Satrapie auf deutschem Boden (geschrieben). Und zwar aus der Sicht derer, die nicht eine Sekunde daran zweifelten, dass sie dagegen waren. Das allein ist schon, nach all dem Wischiwaschi der Christa Wolfs, Volker Brauns, Christoph Heins und tutti quanti, eine nahezu erlösende Tat. So klar antikommunistisch, so voller schneidender Verachtung für das Proleten- und Kleinbürgertum, das 40 Jahre lang im Ostteil dieses Landes sein Gift verspritzen durfte, hat noch keiner, der aus diesen Breiten kommt, den Stab gebrochen."
... dann haben wir da (nicht nur) ein Problem mit dem ultimativen Wende-/Bildungs/bürger-Roman und seinem Autor:

Rückblick auf Uwe Tellkamps "Der Eisvogel" - Traum von der konservativen Revolution

von Gregor Dotzauer (Potsdamer Neueste Nachrichten, 14.03.2018)
Es lohnt sich, aus der Perspektive von gestern auf den Tellkamp von heute zu schauen: Ein Rückblick auf seinen Roman "Der Eisvogel" von 2005.
    Der Eisvogel“, konnte man schon 2005 feststellen, „ist das Plädoyer für eine konservative Revolution, und zwar für eine, wie sie Hugo von Hofmannsthal 1927 in seiner Münchner Rede über ,Das Schrifttum als geistigen Raum der Nation’ forderte, lange bevor der Begriff von der Neuen Rechten politisch okkupiert wurde. Durch die Nervenbahnen seiner Prosa kriecht die Kälte von Ernst Jünger, der preußische Romantizismus von Ernst von Salomon, aber eben auch die Magie von Friedo Lampe.“ Ein Irrtum war nur der erste Satz: „Wo dieses Buch herkommt, da war lange keiner mehr, und dort, wo es hinwill, wird es einsam bleiben.“ Eben deshalb lohnt es, aus der Perspektive von gestern auf den Tellkamp von heute zu schauen. Lesen Sie hier die gesamte Rezension, die ursprünglich am 16. März 2005 in der gedruckten Ausgabe des "Tagesspiegel" erschien:
    ...
    Er mag von einer Kap-Hoorn-Fahrt über sturmgepeitschte Meere geträumt haben, angekommen ist er in den Gefilden einer Bildungsaristokratie unter dekadenzverhangenen Himmeln: "Gibt es einen Mozart, einen Bach oder einen Richard Wagner unserer Tage?" Durch die Nervenbahnen seiner Prosa kriecht die Kälte von Ernst Jünger, der preußische Romantizismus von Ernst von Salomon, aber eben auch die Magie von Friedo Lampe. "Der Eisvogel" ist das erste ernst zu nehmende rechte Buch der jüngeren deutschen Literatur, das in einer ursprünglichen Abscheu vor dem "Morbus 68" wurzelt. Wahrscheinlich braucht man wie Tellkamp auch zwanzig Jahre DDR im Rücken, um diesen Ekel so ungehindert zu empfinden. Nicht zuletzt das unterscheidet den Roman von jenem Elitismus, der linksadornitisch sozialisierte Autoren wie Botho Strauß zu Einsprüchen gegen das "herunterdemokratisierte" Bewusstsein getrieben hat oder Hans Wollschläger zu Tiraden gegen die Dummheit "In diesen geistfernen Zeiten". Deshalb führt "Der Eisvogel" aber auch nicht weiter. Denn es ist eins, auf dem existenziellen Ernst des Schreibens und Denkens zu beharren. Und es ist etwas anderes, dabei eine Wahl zwischen Pathos und Ironie zu fordern. Dafür ist es nicht nur historisch zu spät. Beides sind Darstellungsformen - auch der letzten Dinge. Tellkamp klammert sich an den Gestus. Das läuft hinaus auf schiere Restauration.
Insofern kein Wunder, dass der sich endlich outet. Ist wahrscheinlich aber auch ökonomisch zu erklären: Wer soll denn seine Bücher kaufen?!
Die AfD hat die Bundestagswahl in Sachsen hauchdünn vor der CDU gewonnen...
Wie der Markt die Meinung reguliert, fiel mir neulich schonmal auf, als ich mir Dieter Nuhr, Ingo Appelt und Andreas Rebers angetan habe. Literaten und Comedians müssen hat auch schauen, wer Literatur und Comedy nachfragt, - und wenn da 1/3 mittlerweile schwer rechtes Bildungsbürgertum dabei ist, das meint, weil mal was von Thomas Mann gelesen zu haben bedeutet, immer noch was Besseres zu sein als das Tellkamp-mäßig verachtete Kleinbürgertum, dann muss das ja auch bedient werden ...

Vgl. auch
Versagt der Literaturbetrieb?
Telepolis, 15. März 2018, Ralf Hutter
Seit langem gibt die Buchbranche Anlass zur Sorge ob ihrer Schlagfertigkeit gegenüber reaktionären Akteuren. Für die am Donnerstag beginnende Leipziger Buchmesse sieht es wieder nicht gut aus

American Utopia: Reden und reden lassen


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Reden und reden lassen
1975 hat David Byrne die "Talking Heads" gegründet. Heute denkt er über Politik und Gesellschaft nach.
Interview von Torsten Groß - Süddeutsche 12. März 2018
    Ihr neues Album heißt "American Utoptia". Eine solche lag der amerikanischen Verfassung zugrunde. Ist der amerikanische Traum überholt?

    Im Grunde gab es folgenden Deal: Wenn du dich anstrengst, einen Beruf lernst und hart arbeitest, werden deine Kinder es besser haben als du. Was ist aus diesem Deal geworden? Es gibt ihn nicht mehr. Irgendwo auf dem Weg haben wir unsere Ideale verloren. Das ärgert die Leute, und weil sie die tieferen Gründe nicht erkennen, geben sie Migranten und "denen da oben" die Schuld.

    Aber war der amerikanische Traum nicht schon immer eine reine Utopie, erfunden von weißen Männern für weiße Männer?

    Es gibt viele Dinge, die schon lange hätten korrigiert werden müssen, aber so sehr wie heute klafften Anspruch und Realität noch nie auseinander.

    Gibt es für Sie einen historischen Punkt, der diese Wende markiert?

    Vor einiger Zeit habe ich "De la démocratie en Amérique" von Alexis de Tocqueville gelesen. Der französische Historiker und Publizist hatte die amerikanische Verfassung und unsere Auffassung von Demokratie in den Dreißigerjahren des 19. Jahrhunderts relativ illusionslos als großes Experiment beschrieben. Das Buch enthält einige aus heutiger Sicht interessante, nahezu prophetische Beobachtungen. Früher oder später, so Tocqueville, werde die Schande der Sklaverei das Land zerreißen. Seine These ist, dass Sklaverei natürlich in erster Linie schädlich für die Sklaven selbst ist - aber auf lange Sicht auch für die Sklavenhalter.

    Weil sich Menschen nicht dauerhaft unterdrücken lassen?

    Der bis heute andauernde Rassismus der schwarzen Bevölkerung gegenüber sowie unser Umgang mit den indigenen Völkern sind die Schattenseite und der Konstruktionsfehler des amerikanischen Traums. Die ursprüngliche Idee war sehr gut. Aber so was kann auf Dauer nur funktionieren, wenn Teilhabe für alle vorgesehen ist. Spätestens an diesem Punkt der Geschichte sollten wir uns nun fragen: Wie kommen wir auf den richtigen Weg zurück, wie kriegen wir das in den Griff?

Lesens- & Hörens/Sehens-Wert

1. Class & Inequality
Mark Lilla and the Crisis of Liberalism

Boston Review, February 27, 2018


2. Parlamentsdebatten 1931 bis 1933 : Der Reichstag vor Hitler
Bisher unveröffentlichte Tondokumente im SWR2 Archivradio
Warum ist die Weimarer Republik gescheitert? Darüber ist viel geschrieben worden. In den Tonaufnahmen der Parlamentsdebatten wird das Scheitern unmittelbar erfahrbar, inhaltlich wie emotional. Beim Anhören der Reichstagsdebatten von 1931 bis zum Ermächtigungsgesetz 1933 drängt sich die Frage auf: Welche Parallelen gibt es zu heute, wo anti-demokratische Strömungen in Europa wieder stärker werden?

3. AfD: Das "Verschwinden Deutschlands als Kulturnation" droht
Telepolis, 04. März 2018 - Florian Rötzer

18. Sitzung des Deutschen Bundestages: Dr. Marc Jongen

Irgendwann ist auch mal Schluss mit lustig

Selbsttest im Restaurant: Jens Spahn beweist, dass man von 416 Euro Hartz IV locker satt wird



Wie viel kostet eine menschenwürdige Existenz in Deutschland? Armutsforscher Butterwegge über Jens Spahn, Hartz IV und Hunger.


https://scontent-frx5-1.xx.fbcdn.net/v/t1.0-9/28378421_1592949397492686_1364380276504556196_n.png?oh=00eb4ccc9e15397d7e7a75d7a5a0e9b9&oe=5B12B536


Vgl. auch:
Hartz IV: Die Würde des Menschen ist denunzierbar
Eine Kolumne von Mely Kiyak (ZEIT, 14. März 2018)
Was heißt Armut in Deutschland? Die Diskussion über Hartz IV scheint nur in Gang zu kommen, wenn sich ein Politiker möglichst frech und schamlos äußert.


... Die Kollegen Julia Fritzsche und Sebastian Dörfer haben über dieses falsche Bild von Armut in Deutschland in ihrer mittlerweile preisgekrönten Radioreportage Prolls, Assis und Schmarotzer – Warum unsere Gesellschaft die Armen verachtet für den Bayerischen Rundfunk genau diesen Gedanken verfolgt.


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Hörbefehl!!

Update:

- Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen
Was Uwe Tellkamp und Jens Spahn verbindet: Das Treten nach unten gehört unter Eliten zum guten Ton

Von Christian Baron, nd, 17.03.2018


- Fefe heute: Jens Spahn legt nach
, diesmal über "ungeborenes menschliches Leben". Wow. Hat dem mal jemand erzählt, dass in seinem Wertesystem seine Homoehe als Sodomie einzuschätzen und zu bekämpfen wäre?

Aus aktuellem Anlass: Der Dunning-Kruger-Effekt als hilfreicher Ansatz, den status praesens der politischen Lage hierzulande zu verstehen

Der Schwarze Ritter im Kampf mit König Arthus im Monty Python Film "Die Ritter der Kokosnuss" - Erinnert aktuell ein wenig an den status prasens der SPD!


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Und der Dunning-Kruger-Effekt als hilfreicher Ansatz, den status praesens der politischen Lage hierzulande zu verstehen.


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Archäologie DCLXIII : Café de Flore/Paris

20 Fascinating Vintage Photos of the Café de Flore, One of the Oldest Cafés in Paris (vintage everyday)

https://1.bp.blogspot.com/-u9NWJw-0nUk/V5pEkNeCbhI/AAAAAAACTOo/CquUkWIgIgsdrr1Y4OvjloDoCGN9GjTzgCLcB/s640/cafe-de-flore-10.jpg

Zugabe von mir:



Je Ne Veux Pas Travailler - A french/greek/spanish ... cliché

Archäologie DCLXII : The Making of 10cc's "I'm Not in Love"


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Brahmin Left, Kommunitarier, Rechtsruck in überalterten Regionen - Die große Frage der Jahre nach 2015:

Wie hängen ökonomische Ungleichheit, globale und regionale kapitalistische Trends und das politische Denken, vor allem: der Rechtsruck zusammen? Es gibt Neues dazu von Thomas Piketty, Andreas Reckwitz und dem DIW. Ein Lektürehinweis von Tom Strohschneider (OXI, 22.02.)

Sehr interessante Hinweise, u.a. auf Neues von Thomas Piketty: »Brahmin Left vs Merchant Right: Rising Inequality and the Changing Structure of Political Conflict« ist die gut 90-seitige Präsentation von Daten überschrieben, die Untersuchungsergebnisse aus Frankreich, Großbritannien und den USA zusammenträgt. Es geht auch hier darum, dass die Ungleichheit auf die politische Konfliktlage durchschlägt, politische Milieus neu zusammensetzt und Widerspruchslinien neu zieht.

Vgl. auch Weltreport von Piketty und Co: Ungleichheit wächst überall

Sense Outa Nansense : Sozialdemokraten beim Denken zusehen

    ... Diese Entscheidung habe ich mir wahrlich nicht leicht gemacht.
    Mich überzeugt diese Koalition nicht. Sie überzeugt mich ganz und gar nicht.

    Das liegt nicht daran, dass wir schlecht verhandelt haben. Wir haben basierend auf unserem Programm und unserem Ergebnis sensationell verhandelt.
    Dass ich nicht überzeugt bin, liegt daran, dass mich unser Wahlprogramm schon nicht überzeugt hat. Eine ambitionslose Ansammlung von Unterpunkten von Unterkategorien. Ein Bürokratenstück, das übersetzt in einen Wahlkampf zu Powerpoint-Plakaten mit dem Tiefgang von Kalendersprüchen führte.
    Die SPD braucht ein Programm mit Haltung, das begeistert, das kürzer und prägnanter ist und das die zentralen Fragen unserer Zeit klärt, statt alle Fragen, die keinen interessieren. Ein Programm aus dem sich auch logisch ergibt, wie wir miteinander und mit den Bürgerinnen und Bürgern umgehen. Ein Programm, das beantwortet, was es heißt, Sozialdemokrat zu sein.

    Heute sage ich ja.
    Ich kann nicht zulassen, dass wir das Risiko (ja, es ist nur ein Risiko und keine Gewissheit!) - dass wir das Risiko eingehen, dass in schnellen Neuwahlen die AfD zur zweitstärksten Kraft wird. Ich kann es nicht. Ich kann nicht zulassen, dass die Erzählung der Rechtsextremen funktioniert, die demokratischen Parteien seien handlungsunfähig...

    (Gefunden bei facebook, - ich sag aber nicht wo!)

Andre Müller: Wollen sie noch einen Witz erzählen?
Heiner Mülller: Mir fällt gerade einer ein, der das Problem, über das wir die ganze Zeit reden, sehr anschaulich darstellt. Steht ein Mann morgens auf, geht ins Badezimmer, sieht in den Spiegel und sagt, kenn ich nicht, wasch ich nicht. Das müßte sie doch zum Lachen bringen.


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+ Linton Kwesi Johnson - Sensa Outa Nonsense

Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan - Staatsattrappen, Rackets, Regime und Badass Jihadis (XLIX) : Chastnye Voennie Companiy (ChVK ) - The Contractors. Who is in Command and in Control? Here, There And Everywhere

Ich habe ja seit einiger Zeit versucht, das Phänomen ISIS als neue Erscheinungsform des beinharten ökonomischen Konkurrenzkampfs auf dem Gebiet der privatisierten Kriegführung, - zu charakterisieren durch die Einführung noch brutalerer Varianten in den Markt und durch ein neuartiges Branding, das ISIS als eigene mediale Marke etablieren soll ("Pop-Dschihadismus") zu beschreiben = noch härter als Jabhat an-Nusra + noch stärker an der eigenen Gewinnmaximierung als an der des Auftraggebers orientiert als die Academi/Blackwater-Variante privatisierter Kriegführung. (Die anomische Herrschaft der Rackets (V))
Ich halte das immer noch für einen tragfähigen Ansatz, was da zurzeit in Syrien geschieht und an die Spätphase des Dreißigjährigen Krieges erinnert, auch im Hinblick auf den beinharten ökonomischen Konkurrenzkampf auf dem Gebiet der privatisierten Kriegführung zu untersuchen.
Es goibt ja auch immer mal Neues von Eric Prince!
Es hat mich immer gewundert, dass die Russen da gar nicht mitspielen. Tun sie aber:

Florian Rötzer: Russland will nun schnell PMCs oder private Söldnerfirmen legalisieren
(Telepolis, 20. Februar 2018)


Und wann sind wir endlich so weit?
Im Jahresbericht des (sozialdemokratischen) Wehrbeauftragten: Mängel und Fähigkeitslücken. Es zeigt sich aber auch, dass die Bundeswehr keiner grundlegenden Kritik mehr ausgesetzt ist [Thomas Pany, Telepolis 20. Februar 2018]

... Was die beschränkte Einsatzfähigkeit angeht: So schlimm wie in den 70ern kann es gar nicht sein: The German Hair Force: Portraits of German Soldiers With Long Hair in 1971-1972
https://3.bp.blogspot.com/-hHCB-mXE4s8/WnX0bhug0HI/AAAAAAAC_fA/rsrzWx4vNpk_gnusGPb4oHjs_8C4MGt2gCLcBGAs/s640/the-german-hair-force-5.jpg

In diesem Zusammenhang hätte ich noch eine Frage:

Betr.: Der deutsche Einsatz Counter DAESH in Syrien / Irak im Rahmen der Operation Inherent Resolve
Was machen eigentlich die sog. Aufklärungs-Tornados gegenwärtig für Bilder in Syrien und im Irak? Und wer bekommt die zu sehen? Und nutzt sie wozu?

Die letzte Meldung der Tagesschau dazu (Was soll die Bundeswehr noch in Jordanien? - Stand: 13.01.2018 15:49 Uhr):
    Die Mission der Aufklärungs-Tornados hat sich dabei in den vergangenen Monaten deutlich verändert. Während die Jets früher hochauflösende Bilder von Stellungen und Gebäuden machten, in denen sich der Gegner verschanzt hatten, suche man nun nach versprengten IS-Kämpfern, die sich etwa als Beduinen tarnten. Keine einfache Aufgabe. "Je mehr die in den Untergrund gehen, desto schwerer wird es. Und letztlich sind unsere Aufklärungs-Tornados dann irgendwann das falsche Mittel", sagt Dominique G.

    Das weiß wohl auch seine oberste Chefin. "Die Aufgabe wird weitergehen, aber sicherlich werden sich Aufträge und Charakter der Aufträge verändern", erklärte Verteidigungsministerin von der Leyen, die zu Besuch beim Kontingent in Jordanien ist. Auch eine Senkung der Mandatsobergrenze sei denkbar.
    Dass die Mission noch lange fortgeführt wird, bezweifelt auch Fritz Felgentreu, Verteidigungspolitiker der SPD und womöglich bald in einer Koalition mit von der Leyens Union. "Die Sinnhaftigkeit lässt nach", sagt Felgentreu. "Deshalb müssen wir diskutieren, wie wir das Mandat weiter entwickeln, um die Region zu stabilisieren."
    Bei den Sondierungsgesprächen zwischen Union und SPD wurde dieses Thema bereits unter dem Schlagwort "Capacity Building", zu deutsch also "Fähigkeitsentwicklung" diskutiert. Gemeint ist etwa die Ausbildung und Ausrüstung der Sicherheitskräfte von Nationen in der Region...
Und die Seite der Luftwaffe (Der deutsche Einsatz Counter DAESH in Syrien / Irak im Rahmen der Operation Inherent Resolve) ist hoffnungslos veraltet!!

http://cdn1.spiegel.de/images/image-1248468-860_galleryfree-xvnl-1248468.jpg


Re: Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan (XXXVII): NATO goes to War - »For Counter-Daesh Operation only« (?)

Kompetenzkatastrophe (XIII): „Weapons of Math Destruction“

Computerprogramme berechnen, wie wir wählen, was wir kaufen, sie werten Bewerbungen aus und ermitteln anhand unserer Daten, wie fit wir sind: Wie gefährlich die Zerlegung des menschlichen Verhaltens in nackte Zahlen ist, beschreibt die US-Amerikaniern Cathy O’Neil in ihrem packenden Buch „Angriff der Algorithmen“.
(…) …die Washingtoner Schulbehörde hatte ein Beratungsunternehmen beauftragt, einen Algorithmus für die Bewertung des Unterrichtserfolgs zu erstellen: Der erwies sich – wie so viele andere auch – als Black-Box, deren Urteil die Betroffenen wehrlos ausgeliefert sind. Deshalb bezeichnet die in Harvard promovierte Autorin, die als eine der profiliertesten Kritikerinnen der Digitalbranche gilt, solche Programme als „Weapons of Math Destruction“ – als Mathevernichtungswaffen:
„Heute mikromanagen schlecht konzipierte mathematische Modelle die Wirtschaft, angefangen bei der Werbung bis hin zur Verwaltung von Gefängnissen. (…) Sie sind undurchschaubar, werden nicht infrage gestellt, sind niemandem Rechenschaft schuldig und operieren in einem Maßstab, der groß genug ist, um Millionen Menschen zu kategorisieren, ins Visier zu nehmen oder zu ‚optimieren‘.“
Quelle: Deutschlandfunk

"Angriff der Algorithmen - Wie sie Wahlen manipulieren, Berufschancen zerstören und unsere Gesundheit gefährden" von Cathy O‘Neil, übersetzt aus dem Englischen von Karsten Petersen. Es ist im Hanser Verlag erschienen. Es hat 352 Seiten und kostet 24 €.

Vgl. auch: Kompetenzkatastrophe (VII): "Digitales Lernen" (??) = "System der Schülerbeobachtung" - Oder auch: „Social Media, Data Mining, Data Matching“ + „Micro-Targeting“

https://3.bp.blogspot.com/-vC76pujOBJ0/WoqeXNV1ehI/AAAAAAAAOWg/xCw3nuQBhEYsrjkdgADJaTk--ngTi8PgwCLcBGAs/s640/faye%2Bdunaway%2Bsupergirl.gif

re: »avenidas« von Eugen Gomringer

Alternativen? - Wie wär's hiermit?
FC Gundlach photographiert Mode - in Kreuzberg 1962 - via Pour 15 Minutes d'Amour

Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan - Staatsattrappen, Rackets, Regime und Badass Jihadis (XLVIII): Kosovo

Am 17. Februar 2018 jährt sich die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo zum zehnten Mal. Die ausländischen Verwalter geben sich nach außen zufrieden, die einheimische politische Elite feiert und hofft darauf, dass sie der immer näher rückende juristische Bannstrahl wegen ihrer Verstrickungen in die organisierte Kriminalität verschonen möge, die US-Armee beflaggt ihr großes Militärcamp, und die jungen Einwohner des Kosovo träumen von der Emigration. Kein anderes Land in Europa ist politisch, wirtschaftlich und militärisch so abhängig wie die gewaltsam abgespaltene (ehemalige) serbische Provinz.

Kosovos Staatlichkeit war von Anfang an eine überwachte, Personal der Vereinten Nationen und der Europäischen Union hatte sich ebenso wie ausländisches Militär bereits unmittelbar nach dem Rückzug der serbischen Truppen im Juni 1999 festgesetzt. In rasender Geschwindigkeit erfolgte die Errichtung einer wahrhaften Kolonialverwaltung, an der sich auch nach der feierlich verkündeten Unabhängigkeit grundsätzlich nichts geändert hat. Die höchste Autorität im Land bleibt der jeweilige Chef der »Interimsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo« (»United Nations Interim Administration Mission in Kosovo«, UNMIK), der seit 2015 der Afghane Zahir Tanin vorsteht...


Hannes Hofbauer [Historiker und Verleger. Er schrieb an dieser Stelle zuletzt am 1. Dezember 2017 über das Ende des Jugoslawien-Tribunals. Von ihm erschien 2008 im Wiener Pro­media-Verlag: »Experiment Kosovo. Die Rückkehr des Kolonialismus.«] junge welt, 16.02.2018


Die Suche nach »Failed States« hat 11 Resultate geliefert.
+ Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan (XVII): UCK rise was 'a willful Berlin decision'.
- Kosovo revisited: Organhandel. Stille Tage in Rambouillet II
- Europas gescheiterte Staaten - Südosteuropa gleicht längst einem sozioökonomischen Notstandsgebiet, dessen politische Instabilität zunimmt; Tomasz Konicz, tp 13.08.2015

Valentyne

1. My Funny .... (Chet Baker, Tokyo 1987)


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2. The ... Suite (The final gig from Colosseum: London 28 February 2015 at Shepherds Bush Empire)


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3. An early sixties performance of the song "Yeh Yeh" by Georgie Fame and The Blue Flames on Ready, Steady Go!


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Zugabe: Diana Krall - Yeh Yeh (feat. Georgie Fame)

Warum ist der so dick? - Heiner Flassbeck zum Koalitionsvertrag

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Monty Python's
    Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD beeindruckt schon durch sein schieres Volumen (hier kann man ihn anschauen). Bei fast zweihundert Seiten kann man sicher sein, dass sich viele SPD-Mitglieder sagen, wo so viel Arbeit unserer besten Leute drin steckt, das kann ja nicht alles falsch sein. Liest man dann noch die wohlklingende Präambel sorgfältig, ist man eigentlich fest davon überzeugt, dass es sich bei dem Vertrag um ein Werk handelt, bei dem die sozialdemokratische Handschrift offensichtlich und stark ist...

    Warum ist er so dick?

    Zunächst muss man feststellen, dass die Dicke dieses Vertrages kein Ausweis von Güte und Gründlichkeit, sondern von schierer Phantasielosigkeit ist. Ein solch dickes Werk entsteht nämlich dadurch, dass die amtierende Regierung alle Ressorts (und in den Ressorts alle Referate) bittet, auf der Basis der bisherigen Arbeit Fortschreibungen für die nächsten vier Jahre zu machen, die, wo es angebracht ist, auch die Wahlprogramme der an der Regierung zu beteiligenden Parteien berücksichtigen. Daraufhin setzen sich unzählige Beamte in unzähligen Referaten hin und schreiben das auf, was sie angesichts der politischen Lage in ihrem jeweiligen Bereich für sinnvoll und möglich halten. Daraus entsteht dann ein dickes Konvolut, das die Parteien wieder auseinanderpflücken und in Sachbereiche einteilen, bevor sie sich daran machen, die Sätze anzuschauen und noch einmal zu überprüfen, was zu ihrer Programmatik passt und was nicht.

    Schon dieses Verfahren bringt genau das Gegenteil von Aufbruch zustande, weil es ja explizit „piecemeal social engineering“ (K. R. Popper) ist, also das Vermeiden eines großen Wurfs zugunsten der Fortschreibung des Bisherigen. Wer wirklich Aufbruch und Dynamik will, hätte all die hunderte von Winzigkeiten, die in dem Vertrag drin stehen, zugunsten einer Idee oder einer politischen Vision geopfert, die sich auf wenigen Seiten aufschreiben lässt.

    So aber lernt der erstaunte Leser, dass man „bundeseinheitliche Regelungen für eine Zertifizierung von Jagdmunition mit optimaler Tötungswirkung bei gleichzeitiger Bleiminimierung“ und einen Schießübungsnachweis für die Jäger- und Falknerausbildung sowie -prüfung schaffen“ will. Wie schön! Auch dass „Einbrüche in Tierställe als Straftatbestand“ effektiv zu ahnden sind, war bisher nicht auf unserer politischen Agenda. Wer das alles nicht wissen will, für den genügt es, sich mit den wenigen programmatischen Sätzen zu begnügen, die in der Präambel und in der Einführung in die Europaproblematik stehen...
Lesenswert:
Kein Aufbruch, keine Dynamik, kein Zusammenhalt, nur Merkantilismus
Von Heiner Flassbeck (Makroskop, 14.02.2018)


Zugabe: Angela Merkel's poker face problem - Tracey Breaks the News: Episode 1 Preview - BBC One


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Der Club der toten DenkerInnen: Ökonomisierung als Chance der Sozialen Arbeit (Wer war eigentlich Alice Salomon?)

Die Alice-Salomon-Hochschule ist ja in letzter Zeit etwas ins Gerede gekommen. Man könnte auch sagen, es gab eine Debatte um das Gedicht »avenidas« von Eugen Gomringer an der Fassade des Hochschulgebäudes. Aber wer war eigentlich Alice Salomon?

https://oxiblog.de/wp-content/uploads/2018/02/Alice-Salomon-e1518535601908-740x463.jpg
    ... Sie gilt als Begründerin der Sozialen Arbeit in Deutschland: Alice Salomon. Geboren wurde sie am 19. April 1872 als viertes Kind einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie in Berlin. Gerne wäre sie Lehrerin geworden. Doch nach dem frühen Tod des Vaters, der ihr noch Privatunterricht ermöglicht hatte, schien dieses Vorhaben aussichtslos. Es war schlicht nicht üblich, dass Mädchen und Frauen ihrer sozialen Schicht überhaupt einen Beruf ergriffen. Mit 21 Jahren nahm sie an der Gründungsversammlung der Berliner »Mädchen- und Frauengruppe für soziale Hilfsarbeit«, einer Art Wohlfahrtsverein, teil. Fortan widmete sich Salomon ehrenamtlich der Unterstützung alleinerziehender Arbeiterinnen und deren Kinder. 1908 wurde sie Mitbegründerin und Leiterin der reichsweit ersten Sozialen Frauenschule in Berlin, die sich zum Ziel gesetzt hatte, junge Mädchen für soziale Hilfstätigkeiten vorzubereiten. Die heutige Alice-Salomon-Hochschule Berlin ist die Nachfolgeeinrichtung dieser damaligen Sozialen Frauenschule. Noch vor deren Gründung wurde Alice Salomon 1906 an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin in Nationalökonomie promoviert. Für Frauen war schon die Studienzulassung zu dieser Zeit ein Spießrutenlauf. Salomon schreibt dazu: »Wer einen Hörerschein haben wollte, musste die Erlaubnis des Ministers erwirken. Hierauf musste der Universitätsdirektor seine Zustimmung geben, und dann hing der Zutritt noch von der Einwilligung des Hochschullehrers ab, dessen Vorlesung man besuchen wollte. Die Erlaubnis konnte jederzeit zurückgezogen werden, und das geschah manchmal bei geringfügigen Zwischenfällen oder weil die Studenten gegen die Anwesenheit von Frauen protestierten.« Eine weitere Hürde für Alice Salomon: Sie hatte keine Hochschulreife vorzuweisen und wurde erst nach intensiver Prüfung aufgrund ihrer bereits veröffentlichten Aufsätze zugelassen.

    Hatte sie zuvor die Sorgen und Nöte der Arbeiterinnen aus erster Hand kennengelernt, boten ihr Studium und Dissertation nun den theoretischen Hintergrund, um sich, auch international, für Arbeiterinnenschutz, Frauenrechte und Wohlfahrtspflege einzusetzen. 1925 gründete Salomon die »Deutsche Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit«. Neben der Fortbildung von Führungskräften in Sozialer Arbeit wurde hier auch mit systematischer Forschung begonnen. Es folgten zahlreiche Veröffentlichungen Salomons, die bereits seit Jahren auch international Vorträge hielt. Im Jahr 1929 rief sie die International Association of Schools of Social Work (dt. »Internationale Vereinigung der Schulen für Sozialarbeit«) ins Leben, deren langjährige Vorsitzende sie ebenfalls war. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere angelangt, wurde 1932 der sechzigste Geburtstag von Alice Salomon gebührend öffentlich begangen. Vom Preußischen Staatsministerium erhielt sie aus diesem Anlass die Silberne Staatsmedaille, die Berliner Universität verlieh ihr die Ehrendoktorwürde, nachdem dies 1929 noch abgelehnt worden war. Doch bereits ein Jahr später wendete sich das Blatt. Die Nationalsozialisten drängten Salomon aus allen Ämtern. 1935 verlor sie die deutsche Staatsbürgerschaft und in der Folge wurden ihr 1937 beide Doktortitel aberkannt. Im gleichen Jahr emigrierte sie über England in die Vereinigten Staaten, wo sie jedoch nicht mehr Fuß fassen konnte. Sie starb einsam und mittellos 1948 in New York. Es sollte bis 1997 dauern, dass die Aberkennung ihrer Doktorwürden für nichtig erklärt wurde.

    Dieser Artikel von Sonya Winterberg erschien in der August2017-Ausgabe von OXI

Gut zu wissen.

Ein Bewunderer

Zur Kritik der kulturalistischen Linken (IV): Was von der Neuen Linken nach fünfzig Jahren übrig bleibt, ist enttäuschend

Das Scheitern der Neuen Linken
Telepolis - 10. Februar 2018 - Karl Kollmann


Lesenswert!

Die GBlogSuche nach »Zur Kritik der kulturalistischen Linken« hat Resultate geliefert.

Testbild

https://www.burks.de/burksblog/pix/2014/01/300114_1.jpg

Aus aktuellem Anlass: John Cleese on Stupidity


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Der Dunning-Kruger-Effekt als hilfreicher Ansatz, den status praesens der politischen Lage hierzulande zu verstehen. Trifft mE am besten auf Gabriel zu!

Die "Flüchtlingskrise" und der Dunning-Kruger-Effekt: Als gäbe es zwei Seiten ...

Für Python-Afficionados: John Cleese in conversation with Eric Idle at Live Talks Los Angeles
Und dies - ebenfalls aus akutellem Anlass :


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Vermutlich einer der besten politischen Songs des späten 20. Jahrhunderts. Besser kann man Universalanarchie, Weltkuddelmuddel und sichtbar gewordenen Gotteswahnsinn nicht wegsingen!
Naja, vielleicht doch - mit Brecht - so:




Und:
John Perry Barlow R.I.P.
Principles of Adult Behavior


Ansonsten: Heinrich Heine am 9. Juli 1848 (Brief an Campe)

Über die Zeitereignisse sage ich nichts; das ist Universalanarchie, Weltkuddelmuddel, sichtbar gewordener Gotteswahnsinn! Der Alte muß eingesperrt werden, wenn das so fortgeht.

Archäologie DCLXI : On this day in music history: February 11, 1968 - The Beatles record “Hey Bulldog” in Studio Three at Abbey Road Studios in London

On this day in music history: February 11, 1968 - The Beatles record “Hey Bulldog” in Studio Three at Abbey Road Studios in London. Written primarily by John Lennon (and completed with Paul McCartney in the studio), it is one of the last songs the band completes before departing London for Rishikesh, India to study Transcendental Meditation with the Maharishi Mahesh Yogi. “Hey Bulldog” is slated for inclusion in the film and soundtrack for the animated feature “Yellow Submarine”. Film cameras are present during the session, providing a rare glimpse of the band at work in the studio. The footage is initially used as the promotional film for the single “Lady Madonna” which is recorded eight days before. “Hey Bulldog” is significant in The Beatles career, as it is one of the last true songwriting collaborations between Lennon and McCartney. The song is featured in a sequence toward the end of “Yellow Submarine”, but is excised from US release prints and initial home video releases of the film. The sequence is restored to all versions when the film is re-released in 1999.


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Abdullah Ibrahim & Ekaya - Water from an Ancient World


Abdullah Ibrahim & Ekaya - Water from an Ancient World (fragm.) - YouTube

Video will open in a new window


Water from a New World:
Gefährliche Keime in Bächen, Flüssen und Seen

#GrokoHaram: Lebenslagen - Soziale Vereinzelung, konservative Haltepunkte ... Und nun: Das Heimatministerium - Merkelianismus und die autoritär-nationalradikale Revolte (von der SPD nicht zu reden)

Die erste Studie über Lebenslagen machte 2006 große Schlagzeilen – nicht zuletzt wegen des Begriffs »Abgehängtes Prekariat«. Nun gibt es den Nachfolger über die Werte und Konfliktlinien in der deutschen Wählerschaft im Jahr 2017. Ergebnis: die Gesellschaft teilt sich in drei große Gruppen – die Zufriedenen, die Ver­unsicherten, die Enttäuschten.

Die Studie »Soziale Lebens­lagen« ist am Dienstagabend von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung vorgestellt worden. »Die aktuelle gesellschaftliche Lage in Deutschland ist durch eine Ambivalenz wirtschaftlicher Stabili­tät und neuer sozialer und kultureller Unsicherhei­ten geprägt. Wie kommen die Menschen mit die­sen Veränderungen zurecht? Wie bewerten sie die­ se Entwicklung? Welche Werte und Einstellungen teilen die Bürgerinnen und Bürger, worin unter­ scheiden sie sich?«, so lauten die Kernfragen der Untersuchung von Rita Müller-Hilmer und Jérémie Gagné.

»Viele Einstellungsmuster bleiben im Zeitverlauf stabil«, heißt es in der Zusammenfassung. Dies gelte etwa für den hohen Stellenwert »Sozialer Gerechtig­keit«. Die Autoren machten aber »auch deutliche Verschiebungen« aus: »Tendenzen der sozialen Vereinzelung haben zuge­nommen, während zur Kompensation konservative Haltepunkte wie Nationalstolz und Recht und Ord­nung an Bedeutung gewinnen. Dazu zeichnet sich eine neue zentrale Konfliktlinie rund um das Thema Migration sowie den Gegensatz zwischen Welt­offenheit und Abschottung ab.« ...

Drei Gruppen zeigten sich dabei stabil: »die Kritische Bil­dungselite und das Engagierte Bürgertum, die sich im gesellschaftliche Oben sehen, sowie das Abge­hängte Prekariat, das für das Unten steht«. In der Mitte habe es aber »erhebliche Veränderungen« gegeben, »dort nehmen Gesellschaftsferne, Unzufriedenheit, Verunsicherung, Abschottung und das Gefühl mangelnder Wertschätzung deutlich zu«. Die Studie macht eine »Dreiteilung der Gesellschaft in zufriedene, ver­unsicherte und enttäuschte Gruppen« sichtbar, wobei diese Teilung »teils quer zum sozialen Status« verläuft...
( via OXI)


Tom Strohschneiders These: Die letzte Bundesregierung der guten alten Zeit (OXI, 07.02.2018) wird eben diese Desintegration in der Mitte beschleunigen:
    Der nun vorliegende Entwurf des Koalitionsvertrags ist ein Dokument einer zu Ende gehenden Epoche, er ist Ausdruck von etwas, das man die gute alte Zeit nennen könnte – weil nicht auszuschließen ist, dass das, was später folgt, viel schlimmer sein wird. Ja: Den 177 Seiten Kleinteiligkeit fehlt es an jeder Ambition zur großen Veränderung, sie sind aber damit eben auch Papier gewordene Kompromisskultur und bezeugen eine Ähnlichkeit politischer Kräfte »in der Mitte«. Wobei diese »Mitte« hier weder eine soziale Kategorie ist noch ein politischer Ort, sondern eher ein Name für eine Zeit, die um das Jahr 2000 herum begann. Merkels Zeit...

    Merkel hat ... eine Form des Politischen betrieben, die selbst aber auch nur Ausdruck von Verhältnissen sein konnte. Solchen, in denen eine Mehrheit sich weniger nach Polarisierung denn nach einer irgendwie praktischen Lösung sehnte, oft eine, die denen wehtat, um die sich noch weniger kümmerten. Solchen, in denen eine Mehrheit nicht nach Veränderung strebte, weil es sich wie auf einer Insel der Sicherheit in einem Meer der Unsicherheit anfühlte, natürlich auch das keineswegs für alle...

    Diese große Koalition, die nicht mehr allzu groß ist, was schon für sich genommen ein Beleg für das Ende der guten alten Zeit ist, die gar keine besonders gute war, wird die letzte ihrer Art sein. Beim nächsten Mal wird sich die große Sehnsucht nach Polarisierung in einem Wahlergebnis Ausdruck verschaffen – und das wird Konsequenzen haben.
    Nicht etwa, weil dann erfüllt würde, was jene nun als Leerstelle beklagen: also »die großen Herausforderungen anpacken« und so. Sondern weil dann genau das Gegenteil passiert.

    Ein »Heimatministerium« unter Führung einer CSU, deren Rhetorik zur Normalisierung der AfD mehr beigetragen hat als vieles andere, kündet schon von dem Kommenden. Bis zur Landtagswahl in Bayern wird man zu lernen haben, was es heißt, wenn eine Partei Feuer mit Benzin löschen will und dazu die Macht hat, aus Regierungsressourcen zu schöpfen. Oder das Stichwort Flucht und Migration: Ob die Obergrenze nun so heißen darf oder nicht, politisch ist hier schon viel mehr Österreich als die meisten wollen, Schutzrechte werden zu Gnadenangelegenheiten und Lotterien. Was, wenn wirklich österreichische Verhältnisse kommen?

    Mehr noch: Merkel hat, um der guten alten Zeit zusammen mit der SPD noch diese Ehrenrunde zu verschaffen, auch die in der CDU schon mit den Hufen scharrende Generation noch einmal abtropfen lassen. Irgendwer wird nachkommen, es werden nicht die Merkelisten sein, also Vertreter einer »zentristischen Kultur«, sondern eher Anhänger einer »neuen Klarheit«.


    Darunter sind jene, denen die angebliche »Sozialdemokratisierung« der Union sozial- und wirtschaftspolitisch zu weit geht. Das hieße also: noch weniger Umverteilung, noch weniger Aussicht auf Stärkung des Faktors Arbeit gegenüber dem Kapital. Darunter sind auch solche, die bisweilen gar von »bürgerlichen« Mehrheiten reden und dabei sogar auch an die AfD denken...
Ich fürchte, das ist eine sehr treffende Analyse!
Dazu passt ein Kabinett des Grauens, das
Gordon Repinski (Hauptstadtbüroleiter RedaktionsNetzwerk Deutschland - toller Name übrigens!) da twittert:
- genau die Truppe, um den Merkelianismus abzuwickeln und eine Regierung der Polarisierung vorzubereiten.

Zur Erinnerung: Es ist der Merkelianismus selbst, der die autoritär-nationalradikale Revolte hervorbringt.

      Merkelianismus besteht aus einfachen Grundzutaten: Erzeugung eines Nebels von Harmonie, egal wie erkauft, gelogen, geträumt. Darunter: Stärkung der staatlichen Gewalt, Polizei, Überwachung, Militär, Geheimdienst. Darunter: Abbau des Staates als fürsorgendes und beschützendes Instrument der Gemeinschaft, Übereignung des Geschehens an die großen Spieler des Marktes. Darunter (und da schließt sich der Kreis): Erzeugung eines neuen Wir-Gefühls, in dem die Politik des Neoliberalismus als Schicksal angesehen wird, dem gegenüber nur familiäre Wärme und gleichzeitig Härte helfen kann.

      Seeßlens vorzügliche Definition zuletzt zitiert hier.
Meine Prognose im Anschluss an Tom Strohschneiders These Die letzte Bundesregierung der guten alten Zeit: Die sog. Sozialdemokraten übernehmen mit Merkel die Rolle der Good Cops (Nebel von Harmonie ... Wir-Gefühl ... familiäre Wärme), - das Ganze wird demnächst - mit leitmediengestützter Hilfe der AfD - gegen die Wand gefahren und dann kommen - von der neuen Mitte begrüßt- endlich die Bad Cops der »neuen Klarheit«! Das wird man ja wohl nochmal sagen dürfen!

... politisch ist hier schon viel mehr Österreich als die meisten wollen ... Was, wenn wirklich
österreichische Verhältnisse kommen?

https://scontent-frx5-1.xx.fbcdn.net/v/t1.0-9/27657118_10215487503171169_5176802819493784454_n.jpg?oh=264cdacda8bd432f01ac9a9415de92df&oe=5B0EDFFE
Martin Sonneborn #GrokoHaram

Und noch eine Frage: Wie bunzdumm muss eigentlich die Führung einer sog. sozialdemokratischen Partei sein, um in diese Falle zu laufen:
Erledigt in dieser Rolle und ebenso erledigt, sollte es ihr nicht gelingen, den Mitgliederentscheid so hinzubiegen ...


https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/27544936_1746845998706326_8575818285194371117_n.jpg?oh=1a1726e0a2d6bfc9b1065b61e33923d8&oe=5ADB95AA
Wir hatten ja nix (Facebook, aber gut!)

…and now for something completely different!


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Die Sendung mit dem Bären und dem Bullen erklärt: Die aktuellen Turbulenzen auf den Finanzmärkten verweisen auf die systemische Sackgasse, in der sich das Weltfinanzsystem befindet

https://heise.cloudimg.io/width/700/q75.png-lossy-75.webp-lossy-75.foil1/_www-heise-de_/tp/imgs/89/2/3/6/4/9/5/0/baer_und_bulle-99705f2b8ec35f2f.jpeg

Gefangen in der Liquiditätsblase
Die aktuellen Turbulenzen auf den Finanzmärkten verweisen auf die systemische Sackgasse, in der sich das Weltfinanzsystem befindet

Telepolis, 05. Februar 2018, Tomasz Konicz


Update: Entwarnung - Schon wieder gut:
:
Nach den Kursturbulenzen der vergangenen Tage hat sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch von seiner freundlicheren Seite gezeigt. Der Dax beendete seine siebentägige Verlustserie und schloss 1,6 Prozent im Plus bei 12.590,43 Punkten. Der Euro Stoxx 50 stieg um 1,8 Prozent auf 3.455,96 Zähler.
Im Aufwind der stärkeren Wallstreet vom Vortag hat der Dax am Mittwoch wieder zugelegt. "Es ist aber noch zu früh, um das Ende der aktuellen Schwächephase auszurufen", sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets der Nachrichtenagentur Reuters. Die Nervosität blieb hoch. Die Einigung von CDU, CSU und SPD auf einen Koalitionsvertrag bewegte die Aktienmärkte kaum.

(Von Floriana Hofmann - Börse Online)

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Neulich im Allgäu: Floriana Hofmann (Die langen und möglichst symmetrischen Hörner sind in der Regel geschlechtsspezifisch unterschiedlich geformt. Bei Bullen haben sie idealerweise eine kräftige, waagerecht nach vorne gebogene Form. Bei den Kühen sind die Hörner meist deutlich länger und weit ausladend nach oben gebogen.) Der Dax zeigt sich von seiner freundlicheren Seite ...

Update:

"Mit der Entfesselung der Finanzmärkte vor 50 Jahren begann der lange Weg in die gegenwärtige Krise"
Telepolis, 12. Februar 2018, Frank Jödicke
Ein Gespräch mit dem Ökonomen Stephan Schulmeister über die Folgen von "Finanzalchimie" und "Marktreligiösität" und darüber, warum die aktuelle Wirtschaftspolitik einfach nicht funktionieren kann

Die Sendung mit der Maus erklärt, wie Schallplatten hergestellt werden

Ich besitze zwar ungefähr 1500 Schallpaltten (Schellack und Vinyl), - aber das habe ich echt nicht gewusst. Die Maus war kürzlich zu Gast bei RAND Muzik, dem Plattenpresswerk in Leipzig. Ich finde es irgendwie amüsant, dass man den Kindern heute wieder erklärt, wie Schallplatten gemacht werden. Und dabei wird der Vorgang auch noch ganz wunderbar erklärt. Großen Dank an die Maus (und das Kotzende Einhorn)!


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Zugabe:

- Herstellung einer zweiseitigen Schellackplatte im Jahre 1949.
- Schallplatten schneiden mit Hausmitteln - CD, Stecknadel, Lautsprecher
+ Archäologie CVXI: The Fine Art Of Record Covers
Der große Vorteil der Vinylschallplatte gegenüber der CD oder gar der vollends flüchtig gewordenen MP3-Datei war es, dass Kunstschaffende oder auch nur Designer einfach mehr Platz hatten, der musikalischen Ware eine mehr oder weniger passende Hülle zu verpassen: The size of the typical cardboard LP sleeve cover is 12.375 inches square. Man kann im Netz viele schöne Hüllen betrachten, z.B. hier oder hier : The Album Cover Art Gallery...


Dazu noch das wahrscheinlich beste Cover eines Rock-Albums (aber darüber kann man streiten):

The-Kinks-Low-Budget-Front1

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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