Kabinett komplett ... "Der Quartalsirre" wird Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Oder: Alexander Dobrindt, Bolko von Richthofen und Reinhold Robert Oheim verhindern die digitale Weltherrschaft
Jetzt ist das Kabinett komplett: Der bisherige CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt wird Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur ...
Ausgerechnet Dobrindt, dem man bisher so manche Rolle zutraute, aber beileibe nicht die eines „digital natives“ und obersten Kämpfers für die Datenfreiheit im Netz.
Dabei ist Dobrindt nur ein Teil des Problems, und zwar das kleinere. Dobrindt hat kaum fachliche Expertise als Internetminister, sicher, er hatte bislang keinen Twitter-Account und kann alles behaupten, aber nicht, in Zeiten von NSA-Überwachung und alltäglichen Horrormeldungen von neuen Abhöraffären ein Vorkämpfer für Netzneutralität und Datenschutz im Internet zu sein.
Absurde Vorstellung von „Datenautobahnen“
Das eigentlich Unverständliche aber ist, wo Merkel und Seehofer ihren „Internetminister“ andocken: beim Verkehrsressort. Eine absurde Zuordnung, die von der überholten Vorstellung von „Datenautobahnen“ herrührt.... [Oliver Georgi in der FAZ]
Im Übrigen: Das ist ja immer das Problem mit Leuten, die die Weltherrschaft entweder an sich reißen oder verhindern wollen, dass das zwei Facetten der selben Diagnose sind*:
Der siebzehnte Generalsekretär der CSU amtiert seit Februar 2009, seit der Demission Guttenbergs, und noch kennt nicht alle Welt seinen Namen – höchste Zeit, das zu ändern! Also marschierte Alexander Dobrindt am 29. Januar bei Günther Jauch ein und beantwortete die Frage, ob es rechtens sei, daß ein Teil der Abgeordneten der Linkspartei vom Verfassungsschutz beobachtet wird, dahingehend, daß das noch viel zu wenig sei: Alle gehörten beobachtet und die Partei letztlich verboten. Und als ob das Millionenpublikum, das ihm dabei zuhörte, noch nicht ausreichte, sagte er es anderntags in der Früh vor der Münchner Parteizentrale nochmal zum Mitschreiben in die Kamera: "Ich bin der Überzeugung, daß wir es bei der Linkspartei mit einer Partei zu tun haben, die ein schwer gestörtes Verhältnis zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung hat, und ich glaube, wir sollten alle Anstrengungen unternehmen, daß wir mittelfristig auch zu einem Verbotsverfahren kommen."...
[Der Quartalsirre - Florian Sendtner in KONKRET]
+
Der Quartalsirre bei GBlog
Wir wünschen der sog. Sozialdemokratischen Partei und gut 3/4 ihrer Mitglieder viel Spaß im Kabinett und sind gespannt auf die gemeinsame Arbeit, u.a. an der Dobrindt-Architektur der digitalen Infrastruktur ...
_______________________________
* Möglicherweise hat der Diplom-Soziolge und pathologische Antikommunist sowas gelesen:
Bolko von Richthofen und Reinhold Robert Oheim, Weltherrschaft. Die Entwicklung Russlands zur Großmacht. Ziel und Weg des Sowjetkommunismus, Schütz, 1981
Ich zitiere das hier nur, weil beide Verfassernamen so wundersam kommissschriftstellermäßig erfunden klingen und man sich gut eine Erzählung vorstellen kann, in der ein Alexander Dobrindt, ein Bolko von Richthofen und ein Reinhold Robert Oheim in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts das Vaterland vor einer kommunistischen Verschwörung retten wollen, aber das Problem haben, alle drei in die Gräfin (wahlweise Maria Furtwängler-Burda oder Veronika Ferres) verliebt zu sein, was aber auf verschlungenen Wegen zu regeln ist, so dass in letzter Minute verhindert werden kann, dass Thälmann die Weltherrschaft an sich reißt ... oder so ähnlich.
Auch schön: Bei der Hauptstelle für Beantwortungswesen wird u.a. verwiesen auf eine
Ich rege an, das auszudehnen auf Seiten, in denen digitale Infrastruktur+Dobrindt+Weltherrschaft vorkommt.
Ausgerechnet Dobrindt, dem man bisher so manche Rolle zutraute, aber beileibe nicht die eines „digital natives“ und obersten Kämpfers für die Datenfreiheit im Netz.
Dabei ist Dobrindt nur ein Teil des Problems, und zwar das kleinere. Dobrindt hat kaum fachliche Expertise als Internetminister, sicher, er hatte bislang keinen Twitter-Account und kann alles behaupten, aber nicht, in Zeiten von NSA-Überwachung und alltäglichen Horrormeldungen von neuen Abhöraffären ein Vorkämpfer für Netzneutralität und Datenschutz im Internet zu sein.
Absurde Vorstellung von „Datenautobahnen“
Das eigentlich Unverständliche aber ist, wo Merkel und Seehofer ihren „Internetminister“ andocken: beim Verkehrsressort. Eine absurde Zuordnung, die von der überholten Vorstellung von „Datenautobahnen“ herrührt.... [Oliver Georgi in der FAZ]
Im Übrigen: Das ist ja immer das Problem mit Leuten, die die Weltherrschaft entweder an sich reißen oder verhindern wollen, dass das zwei Facetten der selben Diagnose sind*:
Der siebzehnte Generalsekretär der CSU amtiert seit Februar 2009, seit der Demission Guttenbergs, und noch kennt nicht alle Welt seinen Namen – höchste Zeit, das zu ändern! Also marschierte Alexander Dobrindt am 29. Januar bei Günther Jauch ein und beantwortete die Frage, ob es rechtens sei, daß ein Teil der Abgeordneten der Linkspartei vom Verfassungsschutz beobachtet wird, dahingehend, daß das noch viel zu wenig sei: Alle gehörten beobachtet und die Partei letztlich verboten. Und als ob das Millionenpublikum, das ihm dabei zuhörte, noch nicht ausreichte, sagte er es anderntags in der Früh vor der Münchner Parteizentrale nochmal zum Mitschreiben in die Kamera: "Ich bin der Überzeugung, daß wir es bei der Linkspartei mit einer Partei zu tun haben, die ein schwer gestörtes Verhältnis zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung hat, und ich glaube, wir sollten alle Anstrengungen unternehmen, daß wir mittelfristig auch zu einem Verbotsverfahren kommen."...
[Der Quartalsirre - Florian Sendtner in KONKRET]
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Der Quartalsirre bei GBlog
Wir wünschen der sog. Sozialdemokratischen Partei und gut 3/4 ihrer Mitglieder viel Spaß im Kabinett und sind gespannt auf die gemeinsame Arbeit, u.a. an der Dobrindt-Architektur der digitalen Infrastruktur ...
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* Möglicherweise hat der Diplom-Soziolge und pathologische Antikommunist sowas gelesen:
Bolko von Richthofen und Reinhold Robert Oheim, Weltherrschaft. Die Entwicklung Russlands zur Großmacht. Ziel und Weg des Sowjetkommunismus, Schütz, 1981
Ich zitiere das hier nur, weil beide Verfassernamen so wundersam kommissschriftstellermäßig erfunden klingen und man sich gut eine Erzählung vorstellen kann, in der ein Alexander Dobrindt, ein Bolko von Richthofen und ein Reinhold Robert Oheim in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts das Vaterland vor einer kommunistischen Verschwörung retten wollen, aber das Problem haben, alle drei in die Gräfin (wahlweise Maria Furtwängler-Burda oder Veronika Ferres) verliebt zu sein, was aber auf verschlungenen Wegen zu regeln ist, so dass in letzter Minute verhindert werden kann, dass Thälmann die Weltherrschaft an sich reißt ... oder so ähnlich.
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Ich rege an, das auszudehnen auf Seiten, in denen digitale Infrastruktur+Dobrindt+Weltherrschaft vorkommt.
gebattmer - 2013/12/15 23:03
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