The Monkey's Uncle (II) - oder: Die Kompetenzkatastrophe (III) : Entkernung des Gymnasiums
Vorbemerkung: The term monkey's uncle, most notably seen in the idiom "(well) I'll be a monkey's uncle", is used to express complete surprise, amazement or disbelief. It can also be used to acknowledge the impossibility of a situation, in the same way that "pigs might fly" is used. An example is if one says: "I may agree that if two plus two equals five, then I am a monkey's uncle" This is a consequence of the principle of explosion which states that any arbitrary proposition is a consequence of a contradiction. Synonyms: ... fuck me running! (taboo slang) ...
_______________________________
Wie Sie bemerken konnten, habe ich mit der Vorbemerkung auch noch meine Fremdsprachenkompetenz erweitern können, indem ich jetzt I am a monkey's uncle und fuck me running in meinen aktiven Wortschatz übernommen habe, wobei ich letzteres als Sprachbild fast noch schöner finde ...
... so dass ich mich jetzt sogar traue probeweise zu fomulieren:
Schulform Gymnasium - Ende eines Erfolgsmodells
Well, I'll be a monkey's uncle, fuck me running!!!!
Worum geht's? Heike Schmoll, bei der FAZ schwerpuntkmäßig zu Bildungsfragen sich äußernde Redakteurin, stellt in ihrem Artikel erstmal fest:
Bisher konnten sich Eltern darauf verlassen, dass ihre Kinder mit dem Abschluss des Gymnasiums in der Lage waren, ein Studium oder eine qualifizierte Ausbildung zu beginnen. Das Abitur war und ist noch immer der beste Indikator für Studienerfolg. Denn den Gymnasiallehrern ist es trotz einer Schülerschaft aus allen sozialen Schichten und einer größeren Übergangsquote aus der Grundschule gelungen, ein hohes Niveau zu halten. Das ist eine erstaunliche Leistung und hängt mit der hohen Qualität der Ausbildung zum Gymnasiallehrer zusammen.
Das mag zT so sein, zT ist es schwer in Frage zu stellen ... aber das ist hier nicht das Problem. Kommen wir zum Kern, genauer gesagt: zur Entkernung der Sache:
Entkernung des Gymnasiums
Die Gymnasien hatten einen eigenen pädagogischen Stil gefunden. Es war ein fragend-entwickelnder Unterricht, der Schüler motivierte und ein Sozial- und Lernverhalten einübte, das auf wissenschaftliches Arbeiten vorbereitete. Das Gymnasium hat bisher immer die Herausforderung als Prinzip verstanden und versucht, reflexive Distanz durch einen fachlich und methodisch anspruchsvollen Unterricht zu fördern...
Schön wär's, aber das ist, mit Verlaub, dummes Zeug. Wenn der Kern gymnasialer Bildung hier auf ein höchst problematisches Unterrichtsmuster reduziert wird (vgl. etwa Baumert: Gesprächsführung im Unterricht ), dann kann es nicht schade um den Laden sein; - Frau Schmoll müsste sich schon genauer mit den Problemen der Schulform namens Gymnasium auseinandersetzen, dann könnte ihr aufgehen, dass das, was sie für den Kern der Gymnasialidee hält, sich längst selbst vernichtet hat - und den Todesstoß erhalten hat von denen, die es kompetenz- und outputorientiert in die schöne neue Welt der Selbstoptimierung für Employability überführen wollten.
Unter Bildungsaspekten bemerkenswert ist i. Ü., dass Frau Schmoll sich mit Ihrer Entkernungsmetapher voll in die Ruine setzt:
Als Entkernung bezeichnet man im Bauwesen den Teil-Abriss eines bestehenden Gebäudes, bei dem in der Regel lediglich die Fassade erhalten bleibt. Entkernungen werden vor allem durchgeführt, wenn die Fassade eines Gebäudes erhalten bleiben soll, die dahinterliegende Struktur aber baufällig ist oder aus anderen Gründen nicht mehr (rentabel) genutzt werden kann. Hinter der historischen Fassade wird dann nach der Entkernung ein modernes Gebäude errichtet. Entkernungen werden durch professionelle Abbruchunternehmen oder spezialisierte Bauunternehmen durchgeführt.
Hier eine schöne Aufnahme der Leibnizschule in Hannover, die von Spezialisten der Alliierten Luftstreitkräfte entkernt wurde:
Der Neubau bringt dann Schmoll-mäßig erstmal eine Verkernung, weil ja um den alten Kern nur eine neue Fassade hochgezogen wurde:
Ähnlichkeit und Ästhetik III: Herr A. aka Herr H. auf der Treppe
Fuck me running, sag ich nur ...
Exemplarisch könnte der status praesens des Gymnasiums - vor dem von Frau Schmoll beklagten neueren Teilabriss qua Stufenlehrerausbildung (über die man ja denken kann wie man will - das ist eine andere Geschichte ...) - am aktuellen Abitur in Niedersachsen gezeigt werden ...
[fortzusetzen]
_______________________________
Wie Sie bemerken konnten, habe ich mit der Vorbemerkung auch noch meine Fremdsprachenkompetenz erweitern können, indem ich jetzt I am a monkey's uncle und fuck me running in meinen aktiven Wortschatz übernommen habe, wobei ich letzteres als Sprachbild fast noch schöner finde ...
... so dass ich mich jetzt sogar traue probeweise zu fomulieren:
Schulform Gymnasium - Ende eines Erfolgsmodells
Well, I'll be a monkey's uncle, fuck me running!!!!
Worum geht's? Heike Schmoll, bei der FAZ schwerpuntkmäßig zu Bildungsfragen sich äußernde Redakteurin, stellt in ihrem Artikel erstmal fest:
Bisher konnten sich Eltern darauf verlassen, dass ihre Kinder mit dem Abschluss des Gymnasiums in der Lage waren, ein Studium oder eine qualifizierte Ausbildung zu beginnen. Das Abitur war und ist noch immer der beste Indikator für Studienerfolg. Denn den Gymnasiallehrern ist es trotz einer Schülerschaft aus allen sozialen Schichten und einer größeren Übergangsquote aus der Grundschule gelungen, ein hohes Niveau zu halten. Das ist eine erstaunliche Leistung und hängt mit der hohen Qualität der Ausbildung zum Gymnasiallehrer zusammen.
Das mag zT so sein, zT ist es schwer in Frage zu stellen ... aber das ist hier nicht das Problem. Kommen wir zum Kern, genauer gesagt: zur Entkernung der Sache:
Entkernung des Gymnasiums
Die Gymnasien hatten einen eigenen pädagogischen Stil gefunden. Es war ein fragend-entwickelnder Unterricht, der Schüler motivierte und ein Sozial- und Lernverhalten einübte, das auf wissenschaftliches Arbeiten vorbereitete. Das Gymnasium hat bisher immer die Herausforderung als Prinzip verstanden und versucht, reflexive Distanz durch einen fachlich und methodisch anspruchsvollen Unterricht zu fördern...
Schön wär's, aber das ist, mit Verlaub, dummes Zeug. Wenn der Kern gymnasialer Bildung hier auf ein höchst problematisches Unterrichtsmuster reduziert wird (vgl. etwa Baumert: Gesprächsführung im Unterricht ), dann kann es nicht schade um den Laden sein; - Frau Schmoll müsste sich schon genauer mit den Problemen der Schulform namens Gymnasium auseinandersetzen, dann könnte ihr aufgehen, dass das, was sie für den Kern der Gymnasialidee hält, sich längst selbst vernichtet hat - und den Todesstoß erhalten hat von denen, die es kompetenz- und outputorientiert in die schöne neue Welt der Selbstoptimierung für Employability überführen wollten.
Unter Bildungsaspekten bemerkenswert ist i. Ü., dass Frau Schmoll sich mit Ihrer Entkernungsmetapher voll in die Ruine setzt:
Als Entkernung bezeichnet man im Bauwesen den Teil-Abriss eines bestehenden Gebäudes, bei dem in der Regel lediglich die Fassade erhalten bleibt. Entkernungen werden vor allem durchgeführt, wenn die Fassade eines Gebäudes erhalten bleiben soll, die dahinterliegende Struktur aber baufällig ist oder aus anderen Gründen nicht mehr (rentabel) genutzt werden kann. Hinter der historischen Fassade wird dann nach der Entkernung ein modernes Gebäude errichtet. Entkernungen werden durch professionelle Abbruchunternehmen oder spezialisierte Bauunternehmen durchgeführt.
Hier eine schöne Aufnahme der Leibnizschule in Hannover, die von Spezialisten der Alliierten Luftstreitkräfte entkernt wurde:
Der Neubau bringt dann Schmoll-mäßig erstmal eine Verkernung, weil ja um den alten Kern nur eine neue Fassade hochgezogen wurde:
Ähnlichkeit und Ästhetik III: Herr A. aka Herr H. auf der Treppe
Fuck me running, sag ich nur ...
Exemplarisch könnte der status praesens des Gymnasiums - vor dem von Frau Schmoll beklagten neueren Teilabriss qua Stufenlehrerausbildung (über die man ja denken kann wie man will - das ist eine andere Geschichte ...) - am aktuellen Abitur in Niedersachsen gezeigt werden ...
[fortzusetzen]
gebattmer - 2013/04/15 22:18
Trackback URL:
https://gebattmer.twoday.net/stories/342798033/modTrackback