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Demenz beginnt in der Grundschule

Ich zitiere wfschmids Begriffskalender vom 05.02.:

Grundschulunterricht irritiert das Gehirn durch unsaubere, unanschauliche oder gar falsche Information.
In der Grundschule werden ametropische Infektionen demonstriert. Voraussetzung für diese Infektion ist das Vertrauen der Kinder in ihre Lehrerin.
Eines Tages erhalten sie in einer Unterrichtsstunde die Aufgabe, die von der Lehrerin eigens mitgebrachten Holzwürfel abzuzeichnen.
Als die Lehrerin aber kontrollierend durch die Reihen geht, muss sie feststellen, dass die Zeichnungen ihrer Kinder ganz und gar nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Die zeichnerischen Ergebnisse gleichen eher Kartoffeln als Würfeln.
Die Lehrerin geht kopfschüttelnd an die Tafel und zeichnet exakt die geometrische Figur eines Würfels. Sie kommentiert streng: „So sieht ein richtiger Würfel aus!“ „Ihr aber habt Kartoffeln gezeichnet!“
Die Lehrerin weiß nicht, das Neunjährige einen Würfel natürlicherweise perspektivisch richtig zeichnen. Ihre Würfel sehen deshalb wie Kartoffeln aus.
Im Unterricht aber erfahren sie, dass sie sich nicht auf ihre Sinne verlassen können. Es gilt nicht das als richtig, was sie sehen, sondern allein das, was im Unterricht gesagt wird. So beginnen sie, nicht mehr genau hinzuschauen, sondern zu projizieren.



Das ist dann im weiteren Verlauf von Schule das Problem: Es wird nicht mehr selbst wahrgenommen und gedeutet, sondern es wird wahrgenommen, in welcher Domäne und in welchem Deutungsrahmen der jeweiligen Lehrperson wahrgenommen und gedeutet werden soll. Die Ent-Eignung der Sinne (und die Einführung der Tauschwert-Orientierung des Denkens):

Lehren als Lernbehinderung

Klaus Holzkamp hat auf den Unterschied zwischen defensivem und offensivem Lernen aufmerksam gemacht. Ich halte die Kategorien, die er u. a. in seinem Vortrag Lehren als Lernbehinderung? (1990) entwickelt hat, immer noch für unverzichtbar zur Analyse des Lehr-/Lernverhältnisses (vom Standpunkt des Lernsubjekts).
Vgl. Falsch Gm8 (XII): Bildungsdefizite durch verkürzte Schulzeit (?)

Falsch Gm8 (XIII): Bildungsdefizite durch verkürzte Schulzeit (II)

In Falsch Gm8 (XII): Bildungsdefizite durch verkürzte Schulzeit (?) ging es um wesentliche Aspekte des Lehr-/Lernverhältnisses.
In den Kommentaren zu dem Beitrag von Herrn Rau, durch den ich auf Ladenthins Analyse: Was fehlt Studierenden, die schon nach zwölf Schuljahren an die Universitäten kommen? aufmerksam wurde, findet sich eine hoch interessante Anmerkung von Dipl.-Psych. Thorsten Kerbs:
    Ich stimme der zitierten Sichtweise ebenso wie der von Volker Ladenthin weitgehend zu. Und ich möchte kurz aus meiner Perspektive berichten, die eine außerschulische ist: Ich verdiene mein Geld, indem meine KollegInnen und ich zu Schülern gehen, die sich völlig in der immer öfter medial bedingten “Filterbubble” verloren und dort den Anschluss verloren haben. Denen schauen wir metaphorisch gesprochen dann erst mal tief in die Augen und hören ihnen geduldig zu. Hernach fragen wir sie dann Woche für Woche über die großen Reportagen ausgewählter Wochen- und Tageszeitungen aus. Wir lesen mit ihnen Bücher und debattieren gesellschaftliche Fragestellungen oder aktuelle Begebenheiten aus dem Schulalltag. Und das erfolgt in diesem Stile, selbst wenn es eigentlich um Mathe oder Englisch geht. Warum? Weil das den Effekt hat, als würde man einen Stöpsel ziehen! Die jungen Leute legen nach kürzester Zeit los, als hätten sie zu lang die Luft angehalten. Sie lesen von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen brav ihr Pensum und können gar nicht genug von solchen Debatten, von dieser Art der Auseinandersetzung bekommen. Sie brauchen es, dass all diese Fachthemen, die sie vormittags im Sauseschritt durcheilen müssen, in einem dialogischen Prozess für sie in nachvollziehbaren Bezug zu ihrer ganz persönlichen Lebenswelt gesetzt werden. Und dann staunen wir immer wieder, wie diese Smartphone-Nerds plötzlich lebendig werden und wieder in der analogen Welt auftauchen. Unter Zuhilfenahme eines Elixiers, das zu wesentlichen Teilen aus Aufmerksamkeit und Austausch besteht.

    So viel Zuwendung erhält kaum ein Schüler, weil wenige Eltern sich das leisten können. Und das Gemeinwesen sich das bekanntlich nicht leisten will. Nachdem viel Geld mit dem Verkauf von Bildschirmgeräten, persönlichen Daten, Flats, Games und Apps an Minderjährige verdient wurde, niemand sich um die kurz- und langfristigen Konsequenzen dieses soziologischen In-vivo-Experimentes schert, schaltet die Selektionsmaschinerie mit der Absenkung der Abi-Anforderungen still und leise einen halben Gang runter...
Meine verzweifelte Frage: Warum leistet Schule das, was der Kollege da schildert, nicht (mehr), warum hält sie das nicht für ihre ureigenste Aufgabe??
Die naheliegende Antwort ist geeignet, einen, der jetzt seit 37 Jahren in Schule arbeitet, in Verzweiflung zu stürzen ....

Falsch Gm8 (XII): Bildungsdefizite durch verkürzte Schulzeit (?)

Herr Rau (im Lehrerzimmer) verweist auf Volker Ladenthins Analyse: Was fehlt Studierenden, die schon nach zwölf Schuljahren an die Universitäten kommen? (in der FAZ vom 04.06.) - und die Diskussion dazu bei Familie trifft Schule.

Ich halte Ladenthins Diagnose der veränderten Denkstrukturen von Studierenden (um es zunächst möglichst nicht wertend zu formulieren) für weitgehend zutreffend:
    - Die G8-Studierenden können Theorien, die in der Lehre sprachlich einfach dargestellt wurden, angemessen memorieren und reproduzieren. Die eigenständige Erschließung von Theorien aus einfachen wissenschaftlichen Texten ... hingegen fällt ihnen schwer. Wenn es um Thesen aus historischen oder syntaktisch komplexen Texten geht (Humboldt, aber auch Comenius), bedarf es erheblicher Verständnishilfen. Bei diesen Texten fällt auch die Wiedergabe des Gedankenganges in eigenen Worten schwer....
    - Die Studierenden sind kaum zu Abstraktionen fähig. Man muss in Beispielen sprechen – und diese werden dann gerne auf Beispielebene diskutiert. Allerdings gelingen dann Verallgemeinerungen kaum und der Transfer gar nicht ...
    - Paradoxa („Werde, der du bist!“) oder Antinomien („Wie kultiviere ich Freiheit durch Zwang?“) können kaum selbständig reformuliert werden. Zumeist folgt man dem vorgegebenen Sprachgebrauch. Eigene Beispiele können nicht assoziiert werden. Hypothetische „Wenn-dann“-Beziehungen werden in der Reproduktion zu ontologischen „Weil-also ist es so“-Zuständen verändert: Sie werden also von der konditionalen Aussage zur kausalen Erklärung reduziert und nicht angemessen komplex aufgenommen....
    - Moralische Konfliktsituationen (der Konflikt zwischen Familie und Staat im Hinblick auf das Kindeswohl; die Bedeutsamkeit von Normen und eigenem Wollen; die Beschneidung individueller Rechte im Hinblick auf soziale Gerechtigkeit) werden in jener Stufe 4 gelöst, die Lawrence Kohlberg als die konventionelle bezeichnet ...
    - Geltungsansprüche werden so lange anerkannt, wie sie der eigenen Erfahrung entsprechen. Das gilt sogar bei Studierenden der Geisteswissenschaften für wissenschaftliche Aussagen. Literaturinterpretation sei Ansichtssache, jeder könne alles in einem Text lesen; man sehe das halt anders. Auch in moralischen Fragen „sehe jeder das eben anders“. Moral sei, was die Gesellschaft dafür hält; das sei alles anerzogen. Es gebe „eh“ keine Wahrheit. Alles sei Ansichtssache....
Ladenthins Wahrnehmungen unterscheiden sich vom üblichen Genörgel, weil er sich auf die Wahrnehmung von Denkwegen stützt. (Grundlage der Analysen waren Klausuren und schriftliche Referate von G9- und G8-Studierenden sowie Seminarveranstaltungen über den Zeitraum von drei Jahren. Der Autor lehrt Historische und Systematische Erziehungswissenschaft an der Universität Bonn.)
Seine Schlussfolgerung mit Blick auf G8 halte ich für im Ansatz richtig, aber verkürzt:

Das Problem von G8 sind also offensichtlich nicht fehlende Kenntnisse; vielmehr lässt sich ein entwicklungspsychologisches Problem feststellen: Auf Grund der kognitiven Entwicklung scheinen die Studierenden nicht in der Lage zu sein, komplexe, antinomische und multikausale Prozesse, wie sie heute in allen Wissenschaften üblicherweise formuliert werden, angemessen aufzunehmen...

Sicherlich gibt es ein entwicklungspsychologisches Problem, aber das muss früher im Bildungsprozess verortet werden und gewinnt Brisanz erst in der Kombination von Schulzeitverkürzung und falscher Methoden- und Kompetenzorientierung.
Indem einerseits in den G8-Curricula Lerninhalte vorgezogen wurden in Jahrgänge, in denen das formal-operatorische Denken gerade erst sich ausprägt (wenn es hinreichend gefördert wird), und andererseits Unterricht - unter dem Druck des Zentralabiturs - verkürzt wird auf Methoden- und Kompetenzerwerb, dem Inhalte eher gleichgültig sind, gerinnen diese zu Lernstoff, der mit Learning-On-The-Test kurzfristig verfügbar gemacht werden muss, um anschließend vergessen werden zu können. Übrig bleiben leere Schemata, die bis zum Erbrechen zelebriert werden, um im Zentralabitur eine Sachtextanalyse, eine textgebundene Erörterung, ein Sach- und ein Werturteil oder den Nachweis der Hörverstehenskompetenz bar jeden inhaltlichen Interesses an einer Sache hervorbringen zu können. Denken kann man so nicht lernen. (-Ladenthin sieht das an anderer Stelle übrigens auch so!)
Im Bologna-Studium wird das weitergeführt durch das möglichst interesselose Abarbeiten von Modulen, so dass die von Ladenthin beschriebenen Denkfiguren sich als letztlich funktional erweisen, um Situationen, die eigentlich Lernen erfordern, zu bewältigen.

Lehren als Lernbehinderung - und Messen als Erkenntnisbehinderung

Klaus Holzkamp hat auf den Unterschied zwischen defensivem und offensivem Lernen aufmerksam gemacht. Ich halte die Kategorien, die er u. a. in seinem Vortrag Lehren als Lernbehinderung? (1990) entwickelt hat, immer noch für unverzichtbar zur Analyse des Lehr-/Lernverhältnisses (vom Standpunkt des Lernsubjekts).
Was Ladenthin diagnostiziert, ist somit wesentlich das Ergebnis bewältigungszentrierten, defensiv sachentbundenen Lernens der Schüler, das ihnen in ihrer schulischen Sozialisation als funktional und effizient vermittelt wird, - auch wenn keine Lehrerin und kein Lehrer das so vermitteln will ....

Vgl. auch: Schule und Persönlichkeit: kein Effekt messbar, - aber was ist schon messbar??
Zum Beweis, wie Messen in die Hose gehen kann: Die WELT und "Die gefährliche Entwertung des deutschen Abiturs".
Und, da wir schon beim Messen sind, die Frage, wie man zu solchen Aussagen kommen kann:
Autoritative Erziehung senkt Suizidrisikobei Jugendlichen
Der erlebte Erziehungsstil in der Kindheit ist entscheidend für spätere psychische Gesundheit
Mitteilung: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
... Zur Studie Is parenting style a predictor of suicide attempts in a representative sample of adolescents? und zur Frage, was eigentlich Autoritative Erziehung ist.
GBlog: Falsch Gm8

Changing education paradigms <-> Education at a Glance 2012: OECD Indicators

This animate was adapted from a talk given at the RSA by Sir Ken Robinson, world-renowned education and creativity expert. Inhaltlich nichts unbedingt Neues, aber schön animiert:



... wie überhaupt die TED talks zu empfehlen sind (- auch um evtl. wegbrechendes Englisch aufzufrischen!), - nicht alle, aber z.B. zum Thema Bildung unbedingt Dave Eggers Once Upon a School

Weniger anregend als Zorn erregend: via NDS zum OECD Bildungsbericht 2012
oder direkt hier.

Vgl. zuletzt zu dieser Katastrophe: Verblödungsbericht 2012: Bildungsniveau in Deutschland weiter angestiegen: 20 Prozent können nicht richtig lesen

Vgl. auch: Bildung, dass es eine wahre Precht ist - ad sinistram

Falsch Gm8 VI: Lernen bis zum Umfallen

Lernen bis zum Umfallen? Großer Druck auf kleine Menschen - eine gut gemachte Reportage über Fabian. Im April 2010 im WDR gezeigt, jetzt entdeckt bei The Nocturnal Times. Aktuell wie vor einem Jahr, an der Diagnose Falsch Gm8 ändert sich nichts:



Verkürzte Gymnasialzeit - Geraubte Jugend : Der Tagesspiegel 25.03.11

Convincing: Truthähne in der Finanzwirtschaft - Elektroschocks für Finanzmathematiker - Lohndumping in der Fleischwirtschaft

convincing

Die SZ berichtet:

Eine Tagung im Deutschen Museum, getragen von der Carl-von-Linde-Akademie der TU München und kenntnisreich moderiert von dem Philosophen Klaus Mainzer, lieferte Einblicke in die Gedankenwelt der Wissenschaftler, die sich mit Risiken, extremen Ereignissen und deren Statistik befassen.

Dass Finanzmathematiker ein Gespür für die Größe ihrer Aufgabe haben, zeigten nicht nur biblische Metaphern, wie sie offenbar in der Zunft gebräuchlich sind. Da ist vom Noah-Effekt die Rede, wenn unerwartete, monströse Geschehnisse eintreffen, und vom Josef-Effekt, wo langfristiges Denken gefragt ist, in Anspielung auf die sieben fetten und die sieben mageren Jahre aus dem Alten Testament. "Natürlich hat die Finanzkrise auch im Milieu der Finanzmathematiker zu denken gegeben", erklärte der Berliner Mathematiker Hans Föllmer. Und mehrmals war auf dem Symposium zu hören: "Alle Modelle sind falsch."
...
truthahn_Klüppelberg präsentierte ausgefeiltere Methoden für die Statistik von Extremwerten, betont jedoch, dass auch neue Rechenverfahren grundsätzlich auf der Basis von Daten aus der Vergangenheit geschätzt werden müssten. Das schließt naturgemäß Einflussfaktoren aus, die jenseits des aktuellen Vorstellungsvermögens liegen. Oder wie sie der Philosoph Bertrand Russell mit einer Metapher vom Truthahn illustrierte: Das tägliche Füttern festigt in dem Tier ein Weltbild, das an Weihnachten plötzlich revidiert werden muss.

... dürfte es ein grundsätzliches Problem mathematischer Modelle sein, dass sie Präzision suggerieren, auch dort, wo die (laut Gebrauchsanweisung) nötigen Voraussetzungen für ihre Gültigkeit weggefallen sind. So wie in der Klimaforschung bunte Weltkarten mitunter den Eindruck erwecken, die klimatische Zukunft des Planeten lasse sich auf Jahrzehnte hinaus berechnen, können auf Prozentbruchteile bezifferte Risikoangaben einem Finanzhändler falsche Sicherheit vorgaukeln. "Modelle können wie Scheinwerfer wirken", sagt der Berliner Hans Föllmer, sie beleuchten manches, aber anderes hüllen sie erst recht in Dunkelheit...


Die SZ berichtet an anderer Stelle:

... Die TDCS ist eine Form der Hirnstimulation, bei der Elektroden an der Kopfhaut angelegt werden und über einen bestimmte Zeitraum die Aktivität von Hirnzellen hemmen oder aktivieren. Schon seit längerem wird diese Methode genutzt, um etwa Patienten mit neurologischen Störungen nach Schlaganfällen zu behandeln.
a-gehirn-2
In der neuen Studie stimulierten die Forscher mit der TDCS Regionen im Scheitellappen des Vorderhirns, die für das numerische Verständnis wichtig sind. Diese Areale wurden bei den Probanden sechs Tage lang jeweils rund zwei Stunden lang unter Strom gesetzt, während sie verschiedene Lernaufgaben durchführen mussten.
Es zeigte sich, dass die so Behandelten noch bis zu sechs Monate später besser lernen konnten als zuvor...


Die Meldungen passen auch deshalb so gut aneinander, weil die eine Spezies immer so aussieht, als trüge sie die Scheitellappen des Vorderhirns außen. - Ist dann auch einfacher, die unter Strom zu setzen (... oder wer war jetzt der Finanzmathematiker?)

Die Fleischindustrie in Deutschland erlebt echte Wirtschaftswunderzeiten. In ganz Europa werden Schlachthöfe dichtgemacht und in die Bundesrepublik verlagert. Nicht, weil die deutschen Schlachter die besten oder schnellsten wären. Nein, Deutschland lockt mit Rahmenbedingungen, mit denen der Rest Europas nicht mithalten kann: Kein Mindestlohn, keine Tarifbindung und nur wenig Kontrollen. Mit diesen „Vorzügen“ ist Niedersachsen zum Zentrum der europäischen Fleischindustrie geworden.

Tausende Billigarbeiter aus Osteuropa schuften dort in Tiermästereien, Schlachthöfen und Zerlegebetrieben zu Löhnen von teilweise unter 5 Euro, bis zu 12 Stunden am Tag. Alleine Dänemark hat in den letzten Jahren 6000 Jobs nach Deutschland verlagert. Der größte Schweineexporteur der Welt, Danish Crown, gab letzte Woche bekannt, einen weiteren Schlachthof in Niedersachsen übernehmen zu wollen. „Unsere über Jahrzehnte gewachsene Fleischindustrie bricht zusammen“, klagen die dänischen Gewerkschaften, „weil Deutschland Löhne auf dem Niveau von Polen oder Ungarn zahlt.“ Auch in Frankreich, Belgien und den anderen Nachbarstaaten ist die Wut auf das deutsche Lohndumping groß.




via The Nokturnal Times

Sarrazinismus-Progression: Heinsohn

1. Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin hat drastische Sanktionen für Familien gefordert, deren Kinder in der Schule Probleme haben. „Noch mehr Lehrer und noch mehr Förderung, das funktioniert nicht“, sagte Sarrazin am Dienstagabend auf einer Diskussionsveranstaltung im Wiesbadener Justizministerium: „Wenn die Hausaufgaben nicht gemacht werden, dann wird eben das Kindergeld um 50 Prozent gekürzt.“ (Focus)

Man schlage vor, das einer Progession zu unterwerfen:
Wenn an einem altsprachlichen Gymnasium mit überwiegend uppermiddleclass-Schülerpopulation Hausaufgaben nicht gemacht werden, wird eben der Einkommens-Steuersatz der Damen und Herren Eltern auf 60% - bei 2x nicht gemachten Hausaufgaben auf 70% - und bei von den Eltern statt der faulen Brut selbst gemachten Hausaufgaben auf 80% erhöht! - In einem deutschen Justizministerium vorzutragen!


[Nachtrag]
2. Auf andere Weise an der Sarrazinismus-Progression arbeitet der in Gotenhafen geborene Sohn des U-Boot-Kommandanten Heinrich Heinsohn, der Professor für Sozialpädagogik an der Universität Bremen i.R. Gunnar Heinsohn, dessen verkommenes Denken und dessen verkommene Sprache ich bereits erwähnte.
Seine Bemühungen um die Weiterentwicklung des Buschschowskismus-Sarranzinismus zu einer neuen Rassen- und Klassenhygiene suchen eine niveaumäßig angemessene Erklärung, die hiermit angeboten sei:
u8
Wie man informativen Web-Seiten wie "Deutsche U-Boote 1935-1945" entnehmen kann, war der alte Heinsohn von 12.1940 - 04.1941 Kommandant der U8, was ja auch nicht gerade lange ist und also Zweifel aufkommen lassen könnte, ob das ein echter Leistungsträger war. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass die U8 nur eine Feindfahrt hatte und kein Schiff versenkt hat, ist der Schluss nicht von der Hand zu weisen, dass der Sohn im Dienste des deutschen Volkes nachzuholen hat, was der Alte versiebt hat: Auf Feindfahrt gehen und den Feind versenken:

Rudolf Stumberger bei tp fasst Heinsohns letzte Wortkotze zusammen: Die Kinder von Hartz IV-Empfängern sind minderwertig, sie sind dümmer und fauler als die Kinder von anderen deutschen Müttern und ihre Ausbildungsfähigkeit steht in Frage. Sie werden in Zukunft den hohen Qualifikationsanforderungen der Gesellschaft nicht mehr genügen. Diese Kinder entstammen einer Unterschicht, die sich durch Sozialhilfe immer mehr vergrößert und hemmungslos vermehrt und den Leistungsträgern auf der Tasche liegt. Das ist eine Gefahr für Deutschland. Während sich die Unterschicht so vermehrt, bekommen die deutschen Frauen der Leistungsträger zuwenig Kinder. Der Staat muss also das weitere Kinderkriegen der Unterschicht verhindern, indem man deren Angehörigen die Lebensgrundlage entzieht. Deutschland braucht diese minderwertigen Kinder nicht, sondern es braucht die sozial wertvollen Kinder der Karrierefrauen.

Dies ist, komprimiert zusammengefasst und im Klartext die Aussage von Gunnar Heinsohn. Dies ist 65 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus der Inhalt eines
Gastkommentars in der FAZ.
HeinsohnZit
Stumberger weiter:
Es ist hemmungslos, was Vertreter einer neuen Rassen- und Klassenhygiene sich trauen, in Deutschland öffentlich von sich zu geben. Hartz IV-Empfänger und ihre Familien spielen inzwischen die Rolle einer Bevölkerungsgruppe, auf die man mittlerweile anscheinend ungestraft verbal einschlagen und ihr die Lebensgrundlage absprechen kann. "Sozialhilfe auf fünf Jahr begrenzen", um so die Unterschicht zu dezimieren, das ist der grandiose Vorschlag des Sozialpädagogik-Professors. ... Die Sprache des Professors ist dabei eine neue Sprache der Verurteilung unwerten Lebens, fehlt uns doch "nicht das vierte bildungsferne Kind der Sozialhilfemutter, sondern das erste oder zweite der hoch besteuerten und kinderlosen Karrierefrau", wie es in einem weiteren Artikel von Heinsohn in Welt Online heißt.

Wobei wir wieder oben angekommen sind: Ich wäre für Höherbesteuerung der Karrierefrau, wenn deren von Heinsohn Lebensborn-mäßig gezeugte Brut die Hausaufgaben vergessen hat ... Wofür ich sonst noch wäre, möchte ich hier nicht veröffentlichen!

Lebensborn

Nachtrag
zu Heinsohn:
Gunnar Heinsohn und die „Aufartung“ des deutschen Volkes (bei NDS)
und - sehr empfehlenswert -
Zähmung der fickenden Unterschicht
von Roberto J. De Lapuente

Dietmar Dath: Für immer in Honig 23 / Maschinenwinter/The Sory Of Stuff

1

Die fehlenden Kapitel! Gerettet und nahezu vollständig rekonstruiert:

Dietmar Dath und Andreas Platthaus stellen in geschwinder Komplettlesung ein Buch vor, das eine Welt ist: Daths Roman Für immer in Honig.

Download

Länge: 46'09''




verbrecherverlag.de: "Für immer in Honig" ist ein historischer Roman über Dinge, die nie passiert sind und nicht passieren werden. Er erklärt alles, was in der Zeitung steht und im Fernsehen kommt und handelt von Leuten, die sehr viel wissen und trotzdem alles falsch machen. Die Geschichte umfasst mehrere Jahrzehnte, in denen Deutschland vor die Hunde geht und die Beziehungen der Vereinigten Staaten von Amerika zum Rest der Welt sich verschlechtern, während die Toten ins Leben zurückkehren, die Wissenschaft Fortschritte eher seitwärts als nach vorne macht und die Popmusik sich nicht gerade verbessert."
via Swen's Weblog

2
Dietmar Dath, Maschinenwinter.
Wissen, Technik, Sozialismus.
Eine Streitschrift. edition unseld 8,
Suhrkamp Verlag 2008


Aus der Rezension von H.J.Krysmanski:
... In den amerikanischen Klassenzimmern macht derzeit hunderttausendfach ein subversives
grünes Animations-Video, The Story of Stuff, die Runde, das auf unnachahmlich prägnante
Weise den kapitalistischen Stoffwechsel zwischen Natur und Gesellschaft darstellt und
verdammt, ohne das Wort Kapitalismus auch nur ein Mal zu verwenden. Der bekannte
Historiker Paul Kennedy von der Yale University macht sich lustig über die hilflosen
Verrenkungen der ‚Weltpolitiker’ auf den G-20-Gipfeln und der Finanzeliten in ihren
Glastürmen, wo doch die productive forces dieses Planeten schon längst eine ganz andere
Richtung der Entwicklung der Krise vorgeben.
In der Bundesrepublik ist selbst die Linke noch nicht so weit. Sie konzipiert dieses und jenes,
nur nicht eine demokratische Planwirtschaft auf der Basis der Rechnerkraft heutiger
Supercomputer (S. 45). Sie hat überhaupt nicht im Blickfeld, dass die Entmachtung der
instrumentellen Machtausüber der Kern moderner Klassenkämpfe ist (S. 27) – mit dem Ziel
der Befreiung der Technik. Denn das „Menschenwesen sollte aufgrund seiner
informationsverarbeitenden Potenzen in seinem Energie- und Informationsaustausch mit der
Natur nur durch die Naturgesetze insgesamt begrenzt sein“ (S.71). Da sind es denn dann doch
eher die wie Stückvieh behandelten Arbeiterinnen und Arbeiter mit ihren Brechstangen vor
den Fabriktoren, die allmählich wieder entdecken, wo es wirklich langgeht. „Die
Verhandlungsmacht der Arbeitenden“, zitiert Dath Wallerstein, „nimmt weltweit zu“. Dath:
„Nur: Wer verrät ihnen das?“ (S.126)
Derweil lesen die Fans von Sloterdijk (der auch wieder einmal den richtigen Riecher hatte)
dessen Monologe über ‚Anthropotechnik’, welche der Religion den Garaus machen müsse,
weil wirklich alles machbar sei.2 In den Talkshows wird verteilt und verteilt, aber nicht eine
fragt, wie das zu Verteilende hergestellt wird und wozu. Nur von Leistungsträgern ist die
Rede, die immer neuere und schönere und nutzlosere und technisch perfektere Exportartikel,
gegen alles Gebrauchsinteresse vernünftiger Menschen, durchpeitschen. Man gebe sich nur
den Werbespots von BMW und Mercedes hin, die ja mittlerweile im mehrfachen Sinne des
Wortes Brechmittel sind...


3

Story of Stuff - German from UTOPIA AG on Vimeo.

Das Original:
480x60_SoS_BannerHorz

via H.J. Krysmanski - Aspekte der Globalisierung: Politische Kultur
Dort auch: als Online-pdf-Version:
H.J. Krysmanski
Popular Science. Medien, Wissenschaft und Macht in der Postmoderne
Münster/New York: Waxmann 2001

Persönlichkeitstheorie bolognese

schwarzenegger_plakatAuf einer dreitägigen Fachtagung diskutieren 60 Fachleute der Bereiche Geschichte, Politik und kultur an der Universität Heidelberg über das Phänomen Arnold Schwarzenegger.
Was kann man an Schwarzenegger studieren?
Simon Wendt, Politiologe an der Universität Heidelberg:

"Ein Arnold Schwarzenegger ist in Deutschland undenkbar. Er gilt nicht als besonders intellektuell, und das würde Zweifel an seiner Person und seiner Kompetenz hervorrufen. In den USA hingegen gilt es zu zeigen, dass man ein Problem anpacken und lösen kann. Schwarzenegger besitzt die Fähigkeit, ein Ziel mit Disziplin zu verfolgen. In den 60er Jahren war es sein Ziel, ein guter Bodybuilder, in den 80er und 90ern ein guter Schauspieler und später ein guter Politiker zu werden. Wie er seine Ziele erreichte, das diskutieren wir derzeit."
(Süddeutsche Zeitung, 19./20.09.09, S. 12)

Abgesehen davon, dass die Frage nach der intellektuellen Attitüde und der Kompetenz in Deutschland durch zu Guttenberg kürzlich neu gestellt wurde, lässt sich sagen, dass die so gestellte Frage schon ein Ergebnis ihrer Antwort ist:
Der Umbau des deutschen Bildungswesens weg vom Leitziel "Bildung" (nunmehr als "intellektuell" denunziert) hin zur Orientierung an den Leitzielen Problemlösung, eigenverantwortliches Lernen und Selbstkompetenz (sich Ziele setzen und diese mit Selbstdisziplin verfolgen können) und Bereitschaft zu lebenslangem Lernen und Zurichtung auf Employability (heute Bodybuilder, morgen Schauspieler, übermorgen Terminator in den besetzten Gebieten .... - aber immer "gut").

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

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