gestern und hoite
gestern - also vor noch 2 Jahren - wäre dieses Pressefoto
vermutlich so kommentiert worden: Sächsischer Landtag - Provokation der NPD-Fraktion - Der Abgeordnete Sch. mit kahl geschorenem Kopf und Nationalflagge ....
hoite klingt das so: So viel Nationalgefühl herrscht selten im Leineschloss. Die Goslarer SPD-Abgeordnete Petra Emmerich-Kopatsch ist am Mittwoch zur Landtagsdebatte mit einem schwarz-rot-goldenen Fanschal gekommen, der ostfriesische CDU-Abgeordnete Wittich Schobert hat sich den Bundesbanner sogar hinten auf den kahl geschorenen Kopf pinseln lassen – der Landtag demonstrierte am Mittwoch vor allem patriotisches Hochgefühl, als um die höchst umstrittenen Einlassungen der Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zur Nationalhymne ging. Viele Abgeordnete schwärmten noch von den Feiern zum 3:0-Sieg der deutschen Nationalelf gegen Ecuador – und sahen unisono die GEW in der Abseitsfalle. HAZ vom 22.06.06
Ich fürchte, in der Abseitsfalle sind nach dem Ende der Feierlichkeiten alle, die noch kritische Fragen zum neuen Patriotismus stellen. Hier verschieben sich unter der Plastikperücke der normalisierten deutschen Spaßgesellschaft Koordinaten.
Was ich gerne wüsste: Wie funktioniert die Zensur in der Lokalpresse in diesem Land? Es darf nichts berichtet werden, das das Bild vom- wenn auch besoffenen - doch so friedfertigen deutschen Autokorsofahrer oder Fan-Arena-Besucher stören könnte? Der junge Deutsch-Pole mit zwei ins Haar gefärbten Nationalflaggen im Biergarten in Soltau oder anderswo, der entweder kein Bier bekommt oder dem es weggeschüttet wird, darf nicht vorkommen?
Was machen denn die 60 % der Deutschen gerade, die der Ansicht sind, es lebten zu viele Ausländer hier; die 37%, die es ekelhaft finden, wenn sich Homosexuelle in der Öffentlichkeit küssen? Wahrscheinlich küssen sie in der Öffentlichkeit die 62%, die von Naziverbrechen nichts mehr hören wollen.
Ekelhaft.
vermutlich so kommentiert worden: Sächsischer Landtag - Provokation der NPD-Fraktion - Der Abgeordnete Sch. mit kahl geschorenem Kopf und Nationalflagge ....hoite klingt das so: So viel Nationalgefühl herrscht selten im Leineschloss. Die Goslarer SPD-Abgeordnete Petra Emmerich-Kopatsch ist am Mittwoch zur Landtagsdebatte mit einem schwarz-rot-goldenen Fanschal gekommen, der ostfriesische CDU-Abgeordnete Wittich Schobert hat sich den Bundesbanner sogar hinten auf den kahl geschorenen Kopf pinseln lassen – der Landtag demonstrierte am Mittwoch vor allem patriotisches Hochgefühl, als um die höchst umstrittenen Einlassungen der Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zur Nationalhymne ging. Viele Abgeordnete schwärmten noch von den Feiern zum 3:0-Sieg der deutschen Nationalelf gegen Ecuador – und sahen unisono die GEW in der Abseitsfalle. HAZ vom 22.06.06
Ich fürchte, in der Abseitsfalle sind nach dem Ende der Feierlichkeiten alle, die noch kritische Fragen zum neuen Patriotismus stellen. Hier verschieben sich unter der Plastikperücke der normalisierten deutschen Spaßgesellschaft Koordinaten.
Was ich gerne wüsste: Wie funktioniert die Zensur in der Lokalpresse in diesem Land? Es darf nichts berichtet werden, das das Bild vom- wenn auch besoffenen - doch so friedfertigen deutschen Autokorsofahrer oder Fan-Arena-Besucher stören könnte? Der junge Deutsch-Pole mit zwei ins Haar gefärbten Nationalflaggen im Biergarten in Soltau oder anderswo, der entweder kein Bier bekommt oder dem es weggeschüttet wird, darf nicht vorkommen?
Was machen denn die 60 % der Deutschen gerade, die der Ansicht sind, es lebten zu viele Ausländer hier; die 37%, die es ekelhaft finden, wenn sich Homosexuelle in der Öffentlichkeit küssen? Wahrscheinlich küssen sie in der Öffentlichkeit die 62%, die von Naziverbrechen nichts mehr hören wollen.
Ekelhaft.
gebattmer - 2006/06/24 01:08






























































- jetzt als Lizenzausgabe erschienen bei der 

Manfred Spitzer erklärt in seinem Vortrag "Wie lernt das Gehirn" die Vorgänge im Gehirn, die inzwischen dank bildgebender Verfahren beim Lernen, Denken, Fühlen sichtbar gemacht werden können. Immer, wenn im Gehirn etwas los ist, gibt es "bunte Flecken". Das Gehirn lernt eigentlich immer, daher plädiert Manfred Spitzer dafür, genau zu überlegen, was man ihm zu lernen gibt.
Ray habe Don’t Forget to Dance nicht für Chrissie Hynde, sondern für seine Schwester Rosie geschrieben, er wisse das genau (aus X-Ray), und Pilsemuth ergänzt hatte, dass Rosie jetzt wohl 74 sein müsse (weil Ray doch am Mittwoch erzählt hatte, dass er immer mit Rosie ins Kino durfte – sie 18, er 6 Jahre alt -, was ihn dann zu Oklahoma U.S.A. inspirierte, das er dann ja auch spielte. – Sonst hätte er das ja auch nicht erzählen müssen!). Das war aber eigentlich schon gegen Ende der großen Lobrede der drei auf das Konzert insgesamt und Rays Professionalität als Sänger, Gitarrist und Entertainer, wobei im Hinblick auf letzteres besonders seine gleichermaßen ironischen wie weisen Zwischenreden zu rezitieren versucht und gehörig gewürdigt wurden. Es wird wohl so gewesen sein, dass zwei Gesprächsstränge zu der Frage führten: zum einen der zu den schon erwähnten Zwischenreden und zum anderen der, der noch mal aufarbeitete, dass Rays Band zu Anfang die Kinks-Titel nicht optimal hingekriegt hat; na ja vielleicht ist das auch zu hart gesagt, - man hat halt noch den ungeheuren Schub der Kinks-Rhythmusgruppe (Robert Henritt und Jim Rodford) im Ohr bzw. in den Knochen, wiewohl man die neue Band nicht genug loben kann, wenn’s um die neuen Titel von Other People’s Lives geht – da waren sich Nolek, Pilsemuth und Labrahorst mit den anderen Zuschauern in der Musikhalle einig gewesen, die auch alle schon zum Teil weit über 50 waren (und zu 90% männlich), den Schub aber auch noch im Ohr bzw. in den Knochen hatten. Nolek hatte vorsichtshalber nochmals klargestellt, dass es sich auf keinen Fall um ein Oldie-Konzert à la Tremoloes feat. Suzie Quattro live auf dem Schützenfest in Böckelmömme gehandelt habe, auch wenn der Applaus nach den Kinks-Titeln doch noch etwas heftiger war als nach den neuen Titeln und auch wenn es ein schönes Erlebnis war, mit all den anderen zusammen Sunny Afternoon zu singen und dabei von Ray auf der Gitarre begleitet zu werden. Anyway: Entweder hatten sie sich dann an die andere Spielweise der ausgewählten Kinks-Pretiosen gewöhnt, vielleicht hatte auch Gitarrist Mark Johns inzwischen (besonders bei den ausgestöpselten Arrangements und mit der wunderbaren Arbeit in Set Me Free) überzeugt, jedenfalls bretterte und stotterte er All Day And All OF The Night so Dave-Davies-mäßig , dass es Pilsemuth fast Tränen in die Augen trieb. Das lag aber auch daran, dass Ray vorher von Dave gesprochen hatte und angekündigt hatte, dass man sich bemühen wollte, dessen bellende Gitarre quasi tribute-mäßig zu featuren. Da mussten dann alle daran denken, was sie wussten über die Geschichte von Ray und dem kleinen Arschloch, dass Ray ihn lächerlich gemacht hat, weil er auf der Gitarre stottere, - und an den little green amplifier! Labrahorst verwies – mit Hinweis auf aus diesem Anlass wiedergehörte Dave-Davies-Alben – auf dessen auch in Metal-Kreisen unbestrittene Fähigkeiten, und es war wohl Nolek, der den interessanten Versuch eines Perspektivenwechsels anregte: doch mal zu überlegen, dass es wahrscheinlich auch nicht leicht gewesen sei für Dave. Na ja, und da stand dann plötzlich die Frage im Raum, die Nolek jetzt wieder aufgreift: Wenn Dave irgendwann einfach hingeschmissen hätte, in welcher Band hätte er dann spielen können?