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CRISIS , WHAT CRISIS ? (II)

Heute Griechenland:
modern-greek-pottery... Die wütenden Demonstrationen in einem halben Dutzend griechischer Städte sind nicht einfach die Fortsetzung der Protestrituale eines harten Kerns selbst ernannter Anarchisten, die seit einigen Jahren in Athen und Thessaloniki auch ohne besonderen Anlass auf die Straße gingen. Die große Beteiligung von "normalen" Jugendlichen, wie beim Streik an den Schulen, zeigt vielmehr, dass die griechische Gesellschaft eine ganze Generation zu verlieren droht. Die Arbeitslosigkeit unter Hochschulabsolventen ist die höchste aller EU-Mitgliedsländer. Und wer nach dem Examen einen Job ergattert, wird so schlecht bezahlt, dass er oder sie noch viele Jahre von den Eltern abhängig bleibt. Doch auch die Subventionskraft der Familie nimmt beständig ab...
Aus dieser Sicht sind die Demonstrationen dieser Woche auch die Fortsetzung eines Jugendprotests, der sich seit Jahren an den geplanten Bildungsreformen entzündet. Kein vernünftiger Mensch in Griechenland leugnet die Krise der Schulen und Universitäten...

NIELS KADRITZKE in der taz; vgl. auch Harald Neuber bei tp oder Rudolf Walther: Im Frust vereint - FREITAG 50/08:
... Die Gewalt erfasste in Griechenland nicht die Vorstädte wie in Frankreich, sie breitete sich direkt in der Hauptstadt aus, vorzugsweise im Stadtteil Exarchiab. Das Opfer stammt nicht aus einer armen Einwandererfamilie, sondern aus einem gut situierten Milieu. Im Herbst 2005 hatten die Jugendlichen aus den französischen Randbezirken größtenteils nicht einmal das Geld, zumindest kein legal erworbenes, um überhaupt bis in ein Stadtzentrum zu kommen. Versuchten es gar Gruppen, wurden die erst recht von der Gendarmerie abgefangen und zurückgeschickt. In Frankreich zündeten die Aufrührer Autos und öffentliche Einrichtungen an - in Athen hingegen wurden Geschäfte geplündert, was bekanntlich einige tun, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt, und die Staatsgewalt auf dem Rückzug ist. ..

Was ist da eigentlich so anders als hier?
Ein Beispiel:
Deregulierung, Privatisierung und Entprofessionalisierung einhergehend mit einem sozialen Kahlschlag sind die Kennzeichen der Regierung Koch in Hessen: Abkassieren bei den sozial Benachteiligten, bei Studierenden und bei den Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Dem Gehaltsabbau und der Arbeitszeitverlängerung für die Landesbediensteten folgten der Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, die Zunahme deregulierter Beschäftigungsverhältnisse gepaart mit dem Abbau professioneller Standards und staatlicher Verantwortung bei öffentlichen Dienstleistungen. Entstaatlichung ging Hand in Hand mit größer werdender sozialer Ungleichheit und Selektion vor allem im Bildungswesen.
Mehr…

Schon im jungen Alter in der Falle der Langzeitarbeitslosigkeit
Viele 18- bis 29-Jährige schaffen in Deutschland schon vor der Finanzkrise nicht den Weg aus Arbeitslosigkeit
...
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) berichtete Ende November, dass nicht nur alte Menschen, sondern auch junge keine guten Chancen haben, der Arbeitslosigkeit zu entrinnen. Viele stecken in der Arbeitslosigkeit fest. "Rund 40 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren, die im Januar 2005 Arbeitslosengeld II bezogen", berichtet das IAB, "waren bis Ende 2006 durchgehend auf diese Leistung angewiesen."
Zwar konnten 60 Prozent der jungen Arbeitslosengeld-II-Bezieher einen Arbeitsplatz finden, aber oft nur vorübergehen. Fast die Hälfte musste zumindest vorübergehend wieder Arbeitslosengeld II in Anspruch nehmen: "Nur rund ein Drittel der jungen Erwachsenen hat in den zwei Jahren den Ausstieg aus der Hilfebedürftigkeit dauerhaft geschafft." Bei zwei Dritteln besteht also die Gefahr, dass sich die Arbeitslosigkeit verfestigen könnte.


Gefunden bei musictraveller:
La Haine (Hatred) - Sometimes life imitates art in the most chilling way... The "only" difference is that the 16-year old Greek is dead rather than 'severely beaten'.

And now for something completely different ...

Python-Channel

Tipp: RCO Celebration

The Royal Concertgebouw Orchestra is celebrating its 120th anniversary.
									To celebrate, the Orchestra, in association with AVRO and Radio 4, is
									giving away 10 presents.

Free download

10 beautiful symphonies performed by the RCO.


Franz Schubert - Symphony no. 8 'Unfinished' 15-10-08
Ludwig van Beethoven - Symphony no. 2 16-10-08
Felix Mendelssohn - Symphony no. 4 'Italian' 17-10-08
César Franck - Symphony in D minor 18-10-08
Gustav Mahler - Symphony no. 1 19-10-08
Antonin Dvorák - Symphony no. 8 20-10-08
Camille Saint-Saëns - Symphony no. 3 'Organ' 21-10-08
Jean Sibelius - Symphony no. 2 22-10-08
Anton Bruckner - Symphony no. 8 23-10-08
Johannes Brahms - Symphony no. 2 24-10-08

Archäologie XLIII - The Prisoner - Nummer 6

Als Entschädigung wieder ein schönes Foto von If Charlie Parker ...
patrickmcgoohan

Patrick McGoohan war Hauptdarsteller und Regisseur der legendären Serie The Prisoner (deutsch: Nummer 6):

Wo bin ich?
Sie sind da.
Was wollen sie?
Informationen.
Auf wessen Seite sind Sie?
Wir sind auf der richtigen Seite. Wir wollen Informationen, Informationen.
Ich sage nichts.
So oder so, sie werden sprechen.
Wer sind sie?
Die neue Nummer Zwei.
Wer ist Nummer Eins?
Sie sind Nummer Sechs.
Ich bin keine Nummer, ich bin ein freier Mensch!
Ha, ha, ha...!


The Prisoner documentary part 1
The Prisoner documentary part 2
The Prisoner documentary part 3
The Prisoner documentary part 4
The Prisoner documentary part 5
THE PRISONER, PATRICK MCGOOHAN SPEAKS Part one
THE PRISONER, PATRICK MCGOOHAN SPEAKS Part two

Unreleased Prisoner Finale

Rover

patrickmcgoohan-1
Trauriges Update:
Patrick McGoohan . . . best known to prior generations as John Drake and/or Number Six . . . passed away on Tuesday at the age of 80.

Update 0809:
The Prisoner Files

Deutsche Unternehmer: Heute: Willi und Fritz, Adolph, Ludwig, Philipp und Jutta

In Zeiten der Krise hört man des Öfteren, dass der gerade von Freunden neoliberalen Denkens eher tot gesagte Rheinische Kapitalismus doch nicht so schlecht sei; vor allem wegen der Überlegenheit des deutschen Unternehmers und seiner Kultur – sozusagen als Vertreter des schaffenden Kapitals - gegenüber dem amerikanischen, der ja mehr für das raffende steht (und daher auch oft Jude ist. Das sagt man nicht so deutlich, aber das Unangenehme an Krisen in Deutschland ist immer, dass der Antisemitismus dann auch in den gebildeten Ständen aus den Ritzen kriecht und unangenehm zu riechen beginnt).
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Heute schon mal zwei schöne Beispiele deutschen Unternehmertums
1. Willi und Fritz Opel
Schöne Auszüge aus der Wikipedia (muss ein echter Opel-Afficionado geschrieben haben):
Adam Opel war ältester Sohn des Schlossermeisters Philipp Wilhelm Opel in Rüsselsheim. Nach der Lehre im väterlichen Betrieb ging Opel 1857 auf die Gesellenwanderschaft, die ihn über Lüttich, Brüssel und England nach Paris führte. Zunächst arbeitete er dort in einer Tresorfabrik, dann mit seinem Bruder Georg Opel in der Nähmaschinenfabrik von Journaux & Leblond. Anfang 1862 wechselten sie in die Nähmaschinenfabrik von Huguenin & Reimann. Im Herbst 1862 kehrte Adam Opel nach Rüsselsheim zurück und begann in der väterlichen Werkstatt mit dem Bau der ersten Opel-Nähmaschine…
Opels Söhne Carl, Wilhelm, Heinrich, Fritz und Ludwig begeisterten den Vater von der Idee des Fahrrades. Dank ihrer Hartnäckigkeit ließ sich der Vater überzeugen; 1886 verließ das erste Opel-Fahrrad die Fabrik an der Trasse der Mainbahn. Im Jahr 1898 stellten 1200 Beschäftigte fast 25.000 Nähmaschinen und 15.000 Fahrräder her…
1898, drei Jahre nach dem Tode des Firmengründers, der nie Autos produzieren wollte, begannen seine Söhne mit dem Automobilbau. Sie kauften die Firma des Dessauer Hofschlossermeisters, Automobilpioniers und Konstrukteurs Friedrich Lutzmann, machten ihn zum Direktor und bauten den Opel-Patentmotorwagen System Lutzmann. Dieser war vorher von Lutzmann auf der ersten IAA 1897 ausgestellt worden….
1924 wurde das Opelwerk in Rüsselsheim als erstes in Deutschland mit Fließbändern ausgestattet, um für breitere Schichten preisgünstiger zu produzieren. Das Erfolgsmodell Opel Laubfrosch konnte in Großproduktion gebaut werden. Zeitweilig war Opel der größte deutsche Automobilhersteller. Fritz von Opel, der sich bereits als Testfahrer einen Ruf erarbeitet hatte, experimentierte unterdessen an Autos mit Raketenantrieb und erreichte 1928 auf der AVUS mit seinem Modell RAK 2 die Rekordgeschwindigkeit von 220 km/h…
1928 war Opel mit 44 Prozent aller in Deutschland produzierten Kraftfahrzeuge größter Fahrzeughersteller Deutschlands. Am 3. Dezember 1928 erfolgte die Änderung der Rechtsform des Unternehmens von einer Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft. Das Grundkapital betrug 60 Millionen Reichsmark. Am 17. März 1929 verkauften Wilhelm von Opel und sein Bruder Friedrich Opel 80 Prozent der Unternehmensanteile an den amerikanischen Automobilkonzern General Motors. 1931 gaben sie das Unternehmen endgültig aus der Hand der Familie Opel. Hauptgrund war die hereinbrechende Weltwirtschaftskrise. Der Verkaufspreis betrug für damalige Verhältnisse gewaltige 33,352 Millionen Dollar bzw. 154 Millionen Reichsmark. Die Opel-Brüder konnten dabei durchsetzen, dass sie Mitglieder des Aufsichtsrates blieben und Fritz von Opel den Vorstand leitete. Außerdem blieb der Name Opel und eine eigenständige Modellpolitik erhalten. Im Jahr 1930 erwirtschaftete das Unternehmen eine Verlust von knapp 14 Millionen Reichsmark, 1931 gab es nur noch 5892 Beschäftigte und die Jahresproduktion aller Kraftfahrzeuge ging 1932 auf 20.928 zurück….

Unklar ist, warum Wilhelm von, während Friedrich popelig weiter Opel heißt, und warum ausgerechnet Fritz den Vorstand leitete: wahrscheinlich, weil er schon mal 220 gefahren war. Ich weiß auch nicht (und will es auch nicht wissen), ob es die Opels noch gibt, aber die Opel-Brüder könnten doch die Klitsche für die 154 Mio RM zurückkaufen; schließlich war es nicht gerade ein Zeichen nationaler Verantwortung, den Laden an die Ami-Heuschrecken zu verscherbeln. Vielleicht ist da auch noch mehr drin, wenn man bedenkt, dass General Motors seine Tochtergesellschaft Opel als Vermögenswert in Feindeshand 1942 finanztechnisch abgeschrieben hat! Dann gehört die denen sowieso nicht mehr, sondern uns, also Feindeshand! Wie auch immer: Hauptgrund für die Transaktion wäre wieder die hereinbrechende Weltwirtschaftskrise und man könnte wie damals eine eigenständige Modellpolitik erhalten, die man schön am Opel Blitz entwickeln kann:
opelblitzWährend des Zweiten Weltkrieges stellte die Firma mit dem 3-Tonnen-Lkw Typ Blitz „S“ (Standard) den wichtigsten Lastwagen der Wehrmacht her. Neben der Blitz-Lkw-Produktion und der Motorenfertigung wurden in den Fabrikhallen von Opel in Rüsselsheim Teile für Raketen und Torpedos sowie Komponenten für die Junkers Ju 88 und Messerschmitt Me 262 hergestellt. Bis 1943 waren in Rüsselsheim über 18.500 Personen beschäftigt; im Juli und August 1944 wurden die Werke in Rüsselsheim und Brandenburg durch alliierte Luftangriffe stark beschädigt, im Januar 1945 erreichte im Zuge der katastrophalen Rohstofflage diese Zahl mit knapp 6000 Beschäftigten einen Tiefpunkt.
Das Engagement von General Motors beim späteren Kriegsgegner Deutschland wurde vom damaligen Geschäftsführer von GM mit den hohen Profiten gerechtfertigt, die wegen der Devisenbewirtschaftung in Deutschland allerdings bis 1941 nur eingeschränkt über die Schweiz in die USA transferiert werden konnten. 1942 konnte General Motors seine Tochtergesellschaft Opel als Vermögenswert in Feindeshand finanztechnisch abschreiben. Bis Kriegsende produzierte Opel 1,1 Millionen Fahrzeuge….

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Für mich verbinden sich Vorstellungen vom 2. Weltkrieg immer mit Soldaten, die hinten auf einem Opel Blitz sitzen und losfahren (deshalb fand ich auch seinerzeit Fernsehberichte albern, in denen gezeigt wurde, wie Soldaten in modernen Reisebussen abgeholt wurden, um von irgendeinem Flughafen (anstatt nach Antalya) nach Afghanistan zu fliegen. Das ist für mich kein richtiger Krieg!). Wir haben also GM eigentlich viel zu verdanken; - eben dieses Bild vom deutschen Landser, der nicht zu Fuß nach Stalingrad (oder mit dem Ferienflieger nach Afghanistan) muss, und das Bild vom eigentlichen Auto, 1959-chevrolet-impala-sport-sedan
dem Chevrolet Impala ( der in Hannover bei Opel Rudhard im Schaufenster stand und neben dem die Opel Kapitäne immer nur aussahen wie geschrumpfte Clones …).
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  • So beginnt ein amerikanisches Leben noch heute mit einem Chevrolet. Ein "Chevy" war für junge Amerikaner traditionell der erste Schritt in die Unabhängigkeit. Und weil mit den ersten Schritten in die Freiheit auch die ersten erotischen Erfahrungen verbunden sind, die oft genug auf dem Rücksitz des ersten Autos gemacht werden, wurde keine Automarke so oft vom Pop verklärt wie der Chevrolet.
    Der Markenname findet sich in mehr als 150 Songtiteln und einigen Texten mehr. Wenn es etwa in Don McLeans "American Pie" heißt: "Drove my chevy to the levee, but the levee was dry", dann ist das Bild von der Fahrt zum ausgetrockneten Deich 1971 die perfekte Allegorie auf die Frustration ewig zurückgewiesener junger Männer.
    Nach einer Jugend im Chevrolet, so sah es die Markenwelt von General Motors vor, sollte sich der junge Mensch dann über den sportlichen Pontiac und den schon etwas teueren Oldsmobile zum komfortablen, familiengerechten Buick vorarbeiten. Jeder Autokauf wurde somit zum Initiationsritus in eine neue Phase des Lebens. Und wer es wirklich zu etwas gebracht hatte im Leben, der schaffte es in der hierarchischen Markenwelt von General Motors dann auch bis zur fünften Stufe: Der Cadillac galt über Jahrzehnte hinweg als Synonym für bürgerlichen Erfolg und Wohlstand, den man sich mit ehrlicher Arbeit verdiente.
    Wenn Lebenslinien knicken
    Eine ganze Lebenswelt wurde in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg um das Auto herum konstruiert. Vom komfortablen Leben in den Einfamilienhäusern der Suburbia über die emotionale Eroberung des eigenen Landes auf Urlaubsfahrten bis hin zu eben jener sichtbaren Definition der jeweiligen Station auf der aufsteigenden Lebenslinie: Das Leben basierte auf dem Auto.
    Was aber, wenn die Lebenslinie einen Knick bekommt? Was, wenn eine Wirtschaftskrise nicht nur eine, sondern viele Lebenslinien knickt? Für Krisen taugt die kapitalistische Sinnstiftung dann nicht viel....
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Insofern finde ich es undankbar, wenn man den Ami jetzt in der Not loswerden will , um Opel wieder zu einem rein deutschen Unternehmen zu machen!
Priol-General-Motors - Priol als der Führer: "Der General Motors ist gefallen!"
Zu warnen ist allerdings vor Finanzierungsinstrumenten bei der Ankurbelung des Absatzes von Automobilen, die sich schon einmal als fatal für Detschland (ein Tippfehler, den ich geneigt bin stehen zu lassen) erwiesen haben:

Eine der wenigen Hilter-Bearbeitungen, die ich wirklich gut finde; - Wittmann- Polts Verleger - fand's nicht so lustig!)

2. Adolph, Ludwig, Philipp und Jutta Merckle
Wie die Tagesschau gerade meldet, hat Adolph ungefähr eine Milliarde beim Wetten auf VW-Aktien versenkt und muss jetzt vielleicht Ratiopharm verkaufen, um HeidelCement zu stabilisieren. Man fragt sich auch, was jetzt aus der Pommerschen Provinzial Zuckersiederei Aktiengesellschaft wird – Sind hier Arbeitsplätze gefährdet, gibt es Landesbürgschaften, warum schweigt die pommersche Landesregierung??
0-1020-312260-00
Genaueres wissen Analysten nicht:

Ein Analyst sieht dadurch durchaus Potenzial für Kurssteigerungen bei HeidelCement. "Die Spekulationen über die finanzielle Lage der Merckle-Familie betreffen HeidelbergCement nicht direkt. Der Druck der Banken könnte zwar zu einer massiven Veränderung im Firmenportfolio der Familie sowie einer Änderung der Investmentstrategie führen." Für die Minderheitsaktionäre seien die Effekte dabei aber nicht absehbar. "Sie können sowohl negativ als auch positiv sein", sagte er.


Ein schönes Beispiel für Arschdenk: Interessant hier vor allem die zwar .. aber-Konstruktion: zwar Veränderung bei den einen, aber Efekte bei den anderen nicht absehbar! Das könnte eine klassische Win-Win-Situazion werden … - wie diese:
0916-lehmann-brothers_01
... aus dem Titanic-Startcartoon-Archiv.

Update von chefarztfrau:
Endlich bewiesen: Frauen können auch nicht besser mit Geld umgehen. Maria-Elisabeth Schaeffler und Madeleine Schickedanz sehen zwar nicht ganz* so Scheiße aus, wie die jüngsten Resultate ihrer Wirtschafttätigkeit, dafür fehlt jetzt das Geld für die dringend benötigten Bilanzkosmetika. (*Betonung) ...

Archäologie XLII - Father Of Day - Father Of Night

Es gibt Lieder, die einfach zum Weinen schön sind: wiedergefunden:
Father Of Day - Father Of Night

Archäologie XLI - 29.10.1965 - Die Ermittlung - Auschwitz auf der Bühne

bpb_ermittlung-q93_spiegel_1© DIE ZEIT, 29.10.1965 Nr. 44/DER SPIEGEL 1965
Auf siebzehn Bühnen wurde in der vergangenen Woche Peter Weiss' Auschwitz-Oratorium in elf Gesängen, „Die Ermittlung", uraufgeführt: in Erwin Piscators Freier Volksbühne in Westberlin, in Essen, Köln, München und Stuttgart; in der DDR beteiligten sich an der Ring-Uraufführung die Ostberliner Akademie der Kunst und die Theater in Altenburg, Cottbus, Dresden, Erfurt, Gera, Halle, Leipzig, Neustrelitz, Potsdam und Rostock; in England inszenierte Peter Brook das Stück für das Londoner Aldwych Theatre. Mindestens zwanzig weitere Aufführungen und Lesungen in Deutschland und im Ausland werden im Laufe der nächsten Monate folgen. Eine Funkfassung wurde, als Gemeinschaftsproduktion der deutschen Rundfunkanstalten, bereits von den meisten deutschen Sendern ausgestrahlt; der Bayerische Rundfunk, der Südwestfunk sowie die Schweizerische Rundspruchgesellschaft schließen sich dem in Kürze an. Eine Fernsehfassung wird von Egon Monk für den Norddeutschen Rundfunk vorbereitet. Die Buchfassung der „Ermittlung" ist soeben im Frankfurter Suhrkamp Verlag erschienen. Die Bedeutung des Gegenstandes, die für ein Theaterstück beispiellos rege Beteiligung der Kommunikationsmedien, die besondere gesellschaftspolitische wie künstlerische Problematik der Darbietung lassen es uns geboten erscheinen, uns in dieser Ausgabe in mehreren Artikeln mit dem Stück und mit seinen Aufführungen auseinanderzusetzen.


Die Ringuraufführung der "Ermittlung" von Peter Weiss am 19. Oktober 1965 ist ein einmaliges Ereignis in der Kulturgeschichte Deutschlands nach 1945. In 15 Spielstätten der BRD, der DDR und in beiden Teilen Berlins wird die szenische Dokumentation über den Frankfurter Auschwitz-Prozess auf die Bühne gebracht. Im Umfeld der Aufführungen kommt es in beiden deutschen Staaten zu einer lebhaften Debatte um den "richtigen" Umgang mit der deutschen Vergangenheit. Die Diskussion wird hier in einer DVD-ROM im ständigen Blickwechsel zwischen Ost und West wiedergegeben. Eine DVD-Video zeigt die Lesung der "Ermittlung", die die Akademie der Künste Berlin in der DDR-Volkskammer inszenierte. (bpb)

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Die Bundeszentrale für Politische Bildung ist nicht genug zu loben für die Realisierung der Dokumentation dieses Ereignisses:
Die Dokumentation und die Lesung sind hervorragend editiert; auf der DVD-ROM finden sich 135 historische Quellen; 165 Minuten TV-Material aus dem DRA und 152 Minuten Audio-Material, Fotodokumente und Faksimiles; erläuternde Texte und ein didaktisches Konzept zur Arbeit mit dem Material; bpb_ermittlung2 auf der DVD ist die Aufführung der Akademie der Künste in der Volkskammer der DDR in einer Fernsehfassung - in einer einzigartigen Besetzung mit einem einzigartigen Regiekollektiv - zu sehen; über das Menü lassen sich die Biographien der Mitwirkenden und auch die der Angeklagten des Frankfurter Auschwitz-Prozesses aufrufen.
bpb_Ermittlung1
bpb_ermittlung_q84_niemann_1
Wer die Doppel-DVD zum Preis von 6,00 € (zzgl. Porto) nicht sofort bestellt, ist unendlich doof - oder unendlich zu bemitleiden ...
bpb_weiss

Geld III



"Es ist Zeit, das Casino zu schließen!"

Change

...
Die kurze Debatte über die Goldman-Connection des US-Finanzministers war nur eine Episode während der viertägigen Mammut-Anhörung. Die Medien nahmen kaum Notiz, und Paulson dementierte umgehend die Unterstellung, dass er Lehman bewusst habe fallen lassen und bei AIG deshalb interveniert habe, weil dort für Goldman Sachs 20 Milliarden Dollar auf dem Spiel standen.
...
Dabei ist die Herkunft des noch bis Januar amtierenden US-Finanzministers lediglich Ausdruck eines seit Jahrzehnten eingespielten Systems. Auch Paulsons Vorvorgänger Robert Rubin war einst von Goldman Sachs gekommen, vertrat dann im Kabinett von Bill Clinton die Interessen der Wall Street und besetzt bis heute einen mit 17 Millionen Dollar jährlich dotierten Posten bei der Citibank.
...
Parallel dazu sind zahlreiche führende Politiker beider Parteien abhängig von den Wahlkampfspenden aus der Geldwirtschaft. So stellten Finanzfirmen aller Art neun der zehn größten Sammelstellen für die Kampagne zur Wiederwahl von George Bush im Jahr 2004. Und der demokratische Senator Christopher Dodd, der dem mächtigen Bankenausschuss des Senats vorsitzt, finanzierte 2006 seinen Wahlkampf mit Spenden, die zu 75 Prozent von Hedgefonds, Banken und Versicherungen kamen.

Größter Beitragszahler des „Obama Victory Funds“ war Goldman Sachs

Daran hat sich auch 2008 nichts geändert. Barack Obama ging auch als Kandidat der Wall Street ins Rennen. Zwei seiner eifrigsten Geldsammler waren Eric Mindich, Chef des Hedgefonds Eton Park, und James Rubin, der Sohn des Ex-Goldman-Ministers und Manager eines Private Equity Funds. Größter Beitragszahler des „Obama Victory Funds“ war erneut Goldman Sachs. Insgesamt steuerte die Finanzbranche gut 20 Millionen Dollar zu Obamas Wahlkampf bei.
...
In der von Merkel berufenen Expertenkommission übernahm Otmar Issing, der frühere Chefökonom der Europäischen Zentralbank, den Vorsitz. Auch die EU-Kommission berief ihn als Reformexperten. Die schwache Regulierung war zwar nie sein Thema. Aber dafür kann Issing auf die Zuarbeit von Top-Experten bauen. Seit Januar 2007 steht er bei Goldman Sachs als Berater unter Vertrag.


Die Unscharfmacher
Sie kommen von Banken, und sie kehren wieder dahin zurück. In der Zwischenzeit haben sie politische Ämter inne – und arbeiten dort an der Entfesselung des Finanzmarktes. Gestern, heute und morgen. Ein Report von Harald Schumann und Klaus C. Engelen (via nds)

Change – was sonst?

Archäologie XL - 30. Oktober 1938

Welles-in-War-of-the-Worlds

Neulich am Timmelsjoch

P1000625

ManEatingMachineVisualisierung



Lesenswert in KONKRET 11/08
Sonja Eismann über Grace Jones: "Hurricane":
... In »Corporate Cannibal« eignet sich Jones ironisch die Rolle des Kapitals an; das in Form von Entertainmentunternehmen Künstlerinnen aussauge, und spielt so wieder auf die ihre Figur umflirrenden weißen, sexistischen Ängste an. »Pleased to meet you, pleased to have you on my plate, Your meat is sweet to me«, heißt es im furchteinflößend geflüsterten Intro, um dann zu einer Art Mantra zu kulminieren: »1 am a man, a man-eating machine«. Jones ist also nicht nur Kannibalin, sondern maßt sich auch noch Maskulinität an, was dem Akt der Einverleibung jede eventuell herbeiimaginierte heteroerotische Komponente nimmt.
Grace3
»Eat you like an animal, I consume my consumers, with no sense of humour«, singt sie später. Die wahre Transgression sei damit, wie Steven Shaviro in seinem Blog schreibt, nicht mehr in den nischenökonomisch vermarktbaren Entitäten wie Race oder Gender zu finden, sondern nur noch in der Fluidität des Kapitals selbst, das keine Grenzen kenne, sondern alles, sich selbst inklusive, verschlinge, um noch größere Levels von Monstrosität zu erreichen. Grace Jones schafft sich damit selbst als Ikone ab - und bleibt genau deswegen...

Grace-Jones1
Herzlichen Glückwunsch zum Comeback!
[verzieht das Gesicht] Comeback? Das Wort "back" verbinde ich immer noch mit meinem Rücken!
Okay, wie fühlt es sich an, ... weiterzumachen?
Man könnte durchaus Rückkehr sagen. Es ist wie in Gloria Swansons Film "Sunset Boulevard". Da sagt sie nämlich: "Ein Comeback gelingt einem so schwer ... Es ist eine Rückkehr!" Es ist wie Urlaub. Comeback klingt hingegen wie Lazarus, der von den Toten aufersteht. [bricht in schallendes Gelächter aus]

... mehr

Schlamasselvisualisierung

via Interessante Zeiten:
Vgl. auch Subprime in a nutshell

Oder ohne Visualisierung (via amazonas.the dot) auch hier:
Das isw München bietet ein aktuelles Argumentationspapier zur Finanzkrise zum Download an:
Leo Mayer
Ursachen und Folgen der Finanzkrise
Konzept und Fakten für Referate und Veröffentlichungen (PDF 204k)

“Die Gründe für oder gegen ein Studium sind vielschichtig,

Studiengebühren spielen dabei eine untergeordnete Rolle.” (BMBF)
HIS

Archäologie XXXIX - pensée Tietmeyer (Oktober 1996)

Zur Frage, was man wissen kann/konnte:
bourdieu
"Das `Modell Tietmeyer´ steht weiterhin für eine gewisse Anzahl von nicht weiter diskutierten Zielen (wie sie in den augenscheinlich neutralen Konzepten der Theorie stillschweigend niedergeschrieben wurden), als da sind: höchstmögliches Wachstum, Wettbewerb, Produktivität. Außerdem für ein Menschheitsideal, dem nichts Humanistisches eigen ist: das Ideal eines überarbeiteten Managers, auf Kalkül und Karriere bedacht, der je nach Bedarf wohlmeinende Reden über `Verlust an sozialer Bindung´ und die Einsamkeit der `Ausgeschlossenen´halten kann. Er kleidet eine Wirtschaftspolitik in schönfärberische Worte - `Sozialplan´ für Massenentlassungen, `treibende Kräfte´ für die Unternehmerschaft, `Deregulierung´ für einen wilden Kapitalismus -, die, neben anderen Folgen, womöglich eine Zivilisation zerstört, die mit der Entstehung des Staates, dieser entschieden modernen Idee, verbunden ist." (Bourdieu 1997, S. 174f)
BOURDIEU, Pierre 1996: Das Modell Tietmeyer. (Vortrag anlässlich des deutsch-französischen Kulturtreffens an der Universität Freiburg/Breisgau zum Thema "Gesellschaftliche Integration als kulturelles Problem") In: Bourdieu, Pierre 1998: Gegenfeuer. Wortmeldungen im Dienste des Widerstandes gegen die neoliberale Invasion. Konstanz 1998, S. 53-59. Neu aus dem Französischen übertragen von Daniela Böhmler. ISBN 3-89669-511-8

Oder hier mal reinschauen:
Tobias Kröll, Tübingen Mai 2007
Kapitalismus als kulturelles Kapital
Zur Kritik des wirtschaftlichen Liberalismus im Anschluss an Pierre
Bourdieu

... Bei der Analyse des Kapitalismus hat Karl Marx bestimmte Regelmäßigkeiten
festgestellt, so zum Beispiel dass sich die Profitrate nur zu Lasten des variablen
Kapitals, d.h. der „Ware Arbeitskraft“ steigern lässt. Dies geschieht entweder direkt
durch Entlassungen oder Lohnkürzungen (zum Beispiel durch Outsourcing und neue
Arbeitsverträge) oder relativ durch Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich.
Beide Varianten sind zurzeit populäre von Spitzenmanagern angewandte
Maßnahmen.
Mit Pierre Bourdieu kann der Wirtschaftsliberalismus (als Theorie des Kapitalismus1)
– jenseits beobachtbarer gesellschaftlicher und ökonomischer Gesetzmäßigkeiten,
„die nur dann wirksam werden können, wenn man sie gewähren lässt“ (GF 63) – als kulturelles Kapital betrachtet werden.
Nach Bourdieu hat der Wirtschaftsliberalismus im Diskurs zwei Erscheinungsformen. Zum einen als doxa (d.h. als Vorurteil und
Meinung) in einer populärwissenschaftlichen bzw. populistischen Variante und zum
anderen als legitimes wissenschaftliches Wissen bezüglich des
Wirtschaftsgeschehens. In beiden Formen kann er verinnerlicht werden. Diese
zweifache Erscheinungsform, so die These, erschwert Kritikern das Greifen des zu
kritisierenden Gegenstands. Der Wirtschaftsliberalismus immunisiert sich dadurch, er
ist inzwischen zu einem „starkem Diskurs“ geworden (GF 110). Werden die
praktischen Folgen wirtschaftsliberaler Politik kritisiert, so wird von
Wirtschaftsliberalen auf die Theorie verwiesen, deren Modelle nur ceteris paribus
(siehe Abschnitt 5) funktionieren, wenn der Staat nicht eingreift. Dem Staat wird von
Wirtschaftsliberalen immer der Schwarze Peter zugeschoben, sei es, weil es zu viele
Markteingriffe gibt oder weil der Staat Marktversagen nicht angemessen ausgleicht.
Der freie Markt an sich und die Eigentumsverhältnisse im Besonderen werden von
den Wirtschaftsliberalen nicht in Frage gestellt...


Update 18.11.08 - oder hier mal reinschauen:
1. Das Reale dieses Krisenspektakels
Der französische Philosoph Alain Badiou polemisiert gegen die Moral des Kapitalismus: Manager müssten sich wie "Raubtiere" benehmen, die jetzige Ordnung basiere auf "Banditentum". VON ALAIN BADIOU

2.
Diskussionsbeitrag des AK Weltwirtschaftskrise ver.di Baden Württemberg
Gewerkschaften in der Weltwirtschaftskrise
Weiter so - oder Krise als Chance?

... Auch was die derzeit auf allen öffentlichen Kanälen geführte gesellschaftliche Debatte über die Krise betrifft, gelingt es den Gewerkschaften nicht, die affirmativen ideologische Kriseninterpretationen, nach dem Muster „ein paar charakterlose Gesellen im Finanzbereich..“ oder „ nur eine Vertrauenskrise auf den Märkten“ zu kontern.
Die große, sich jetzt entscheidende Frage ist, wer in den nächsten Jahren die Folgen dieser Krise zu tragen haben wird. Wird solchen affirmativen Erklärungen das Feld überlassen, präjudiziert dies die Abwälzung der Krisenlasten auf ArbeitnehmerInnen und sozial Schwache und die Einleitung eines neuen kapitalistischen Zyklus bei gleichen Machtverhältnissen. Nach vergleichbaren Krisen sind immerhin Bismarcksche Sozialgesetze, ein New Deal oder ein Rheinischer Kapitalismus rausgesprungen – so wie die Gewerkschaften bisher agieren und so wie die Kräfteverhältnisse heute aussehen, wird dergleichen diesmal nicht gelingen.
Sackgasse Nationalkeynesianismus
Die fast einzige gewerkschaftliche Argumentations- und Handlungsebene ist die Intervention auf der Ebene des Mitdiskutierens in der Wirtschaftspolitik. Grund der Krise ist in der vorherrschenden Lesart das Versäumnis einer nachfragestärkenden nationalen Wirtschaftspolitik. Der gigantische Börsencrash mit seinen absehbaren Auswirkungen auf die Realökonomie sei nicht der eigentliche Krisengrund, sondern nur noch dazu gekommen und diene der Politik jetzt als Ausrede für ihr eigentliches Verschulden, im Aufschwung keine Konjunkturprogramme gefahren zu haben...
Der nationalkeynesianische Ansatz ist der Versuch, eine linke Wirtschaftpolitik aus den Zeiten des rheinischen Kapitalismus unter radikal geänderten Bedingungen fortzuschreiben. Er ignoriert die Realitäten und Erpressungspotentiale des neuen globalisierten Kapitalismus . Er ignoriert, dass sich inzwischen supranationale Strukturen und Regulationen entwickelt haben, die neue Machtzentren bilden. Das aktuellste atemberaubende Beispiel ist, wie sich binnen Wochen globale Handlungsstrukturen der Regierungen und Finanzzentren entwickeln, wo es um die Domestizierung der Selbstdestruktionskräfte des Kapitalismus geht...


Lesenswert!!

Archäologie XXXVIII - 30. August 1983

Am 30. August 1983 starb der damals 23-jährige türkische Asylbewerber Cemal Altun durch den Sprung aus einem Fenster im 6. Stockwerk des Berliner Verwaltungsgerichts. Das war das Ende eines mehr als einjährigen Dramas um die Auslieferung des politischen Flüchtlings Cemal Altun an die Türkei und damit das Scheitern der Solidaritätsbemühungen um seine Freiheit und sein Leben.

Altun war Anfang 1981 aus politischen Gründen nach Berlin (West) geflohen. Er stellte einen Asylantrag, als er erfuhr, dass er in der Türkei mit einem Mord an einem Politiker in Zusammenhang gebracht wurde. Über das BKA erhielt die türkische Regierung Kenntnis von diesem Antrag und die Anfrage, ob ein Auslieferungsantrag gestellt würde. Als postwendend der Auslieferungsantrag gestellt wurde, wurde Altun in Auslieferungshaft genommen, in der er bis zu seinem Tod verblieb. Cemal Altuns Name steht heute für eine Vielzahl namenloser Flüchtlinge, die seither die Angst vor der Abschiebung an den Verfolgerstaat in die Verzweiflung und in den Tod getrieben hat.

via Un Avis En Passant
Siehe auch: Fortress Europe

Archäologie XXXVII - INSM

Sind das die Botschafter des neoliberalen Terrors?

Botschafter der Initiative neue Soziale Marktwirtschft (INSM), die mit wissenschaftlicher Unterstützung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW)* in Köln tätig sind.


Prof. Dr. Hans-Wolfgang Arndt
Dr. Hans D. Barbier

Prof. Dr. Arnulf Baring

Prof. Dr. Roland Berger

Prof. Dr. Christoph Burmann
Rolf Darendorf

Prof. Dr. Juergen B. Donges

Dominique Döttling

Johann Eekhoff

Dr. Lüder_Gerken
Prof. Dr. Michael Hüther

Prof. Dr. rer. pol. Stephan A. Jansen

Martin Kannegiesser

Dr. Eberhard von Koerber

Prof. Dr.rer.nat. Edward G. Krubasik

Dr. Arend Oetker
Prof. Dr. Karl Heinz Paque

Prof. Dr. Rolf Peffekoven

Prof. Dr. Arndt Rautenberg

Randolf Rodenstock

Prof. Dr. Dagmar Schipanski
Prof. Dr. Lothar Späth

Erwin Staudt

Prof. Dr. Hans Tietmeyer

Prof. Dr. Ulrich van Suntum

Dr. Hans-Dietrich Winkhaus
Berater der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft

Prof. Dr. Dieter Lenzen

Oswald Metzger

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen

Univ.-Prof. Dr. Thomas Straubhaar
Mitglieder des Fördervereins

Florian Gerster

Prof. Dr. Johanna Hey

Prof. Dr. Dieter Lenzen

Dr. Silvana Koch-Mehrin

Friedrich Merz

Ulrike Nasse-Meyfarth

Dieter Rickert

Dr. Hergard Rohwedder

Carl-Ludwig Thiele

Prof. Dr. Hans Tietmeyer

Gunnar Uldall
29.07.2007 Update der Namen der Botschfter, Kuratoren und Berater plus der Fördermitglieder (Quelle:flegel-g.de)
Update des Gruselkabinetts vom Juni 2009: Hier!

* das heute folgendes empfiehlt!!!!!!! ::::::
Niedersachsen wäre ein Großteil seiner Schulden los
Der Kurs der VW-Aktie überschlägt sich: In der Spitze lag er am 28.10.2008 bei 1.000 Euro pro Stück. Das liegt nicht an den guten wirtschaftlichen Aussichten für das Unternehmen, sondern an den sogenannten Leerverkäufen amerikanischer Hedgefonds.
Leerverkäufe heißt: Rund 15 Prozent des VW-Aktienbestandes wurden von Hedgefonds in der Vergangenheit offeriert, ohne dass die Verkäufer die Aktie überhaupt besaßen. Jetzt müssen sie sehen, woher sie die Aktien bekommen. Dafür müssen sie jeden Preis zahlen.
Niedersachsen könnte in dieser Situation sein Aktienpaket meistbietend verkaufen. Immerhin besitzt das Land 15 Prozent der VW-Aktien. Bislang stand dem die Auffassung entgegen, dass Niedersachsen Herr im Hause VW bleiben müsse. Das neue VW-Gesetz, das diese Stellung zementieren soll, ist ersten Meldungen zufolge genauso wenig EU-Rechtskonform wie das alte. Der verstärkte Einfluss des Landes auf das Unternehmen ist mithin nicht zu halten. Insofern wäre es sinnvoll, über einen Verkauf der Aktien nachzudenken.


Die Zockerei geht weiter, der Staat wird weiter enteiert, Reste demokratischer Mitbestimmung werden weiter liquidiert, schönen Gruß von den Familien Porsche und Piech, die endlich Opas KdF-Wagen-Schmiede wiederkriegen ...

Casino-Update 08.11.08 - HAZ vom Tage:
porsche081108

Archäologie XXXVI

If Charlie ... hat wieder schöne Fotos:
juliechristie2
chetbefore
chetafter

Aus aktuellem Anlass: Online-Literaturhinweise

ghostly-demarcations

Texte

Marx-Engels-Werke
Kommunistisches Manifest
Zur Kritik der Politischen Ökonomie (Vorwort)
Das Kapital (Band 1)

Zur Einstimmung
Elmar Altvater: Nicht tot zu kriegen
H.J. Krysmanski: Die letzte Reise des Karl Marx
Rolf Hecker: Marx mit MEGA neu lesen
Ingo Stützle: Marx reloaded

Grundlagen des historischen Materialismus

Schauen wir hinter die Kulissen der Globalisierung (oder auch des 'amerikanischen Planetarismus'):
"Die Konsumtion der Arbeitskraft, gleich der Konsumtion jeder anderen Ware, vollzieht sich ausserhalb des Marktes oder der Zirkulationssphäre. Diese geräuschvolle, auf der Oberfläche hausende und aller Augen zugängliche Sphäre verlassen wird daher, zusammen mit Geldbesitzer und Arbeitskraftbesitzer, um beiden nachzufolgen in die verborgene Stätte der Produktion, an deren Schwelle zu lesen steht: No admittance except on business."
(Das
Kapital
, Bd.1, MEW 23, S.189) Von Arbeitskraft und Produktionsmitteln, von Produktivkräften und von Produktionsverhältnissen, Produktionsweisen und Überbauten also ist zu reden (SCHEMA).

'Produktivkräfte':
der Begriff fasst das Wesentliche des Zusammenhangs von
Natur, Gesellschaft und Technik besser als jeder andere
- und führt im übrigen geradenwegs in das Verständnis
der gegenwärtigen informationstechnologischen Revolution.
Produktivkraftentwicklung ist als die Dialektik von Produktionsmittel-
und Arbeitskraftentwicklung zu begreifen - in der Moderne
also als die Entwicklung von Energiemaschinen, Prozessmaschinen,
Algorithmusmaschinen einerseits und von menschlicher Kreativität
andererseits. Die Entwicklung der individuellen und gesellschaftlichen
Produktivkräfte stösst immer wieder an Grenzen,
die durch die Produktionsverhältnisse, Produktionsweisen
und Überbauten gesetzt werden. Die menschliche Arbeitskraft,
so einst Herbert Marcuse, droht folglich immer wieder
'eindimensional' eingeengt zu werden.

Historisch betrachtet hing diese wiederkehrende
'Eindimensionalität' der Handlungsmöglichkeiten zunächst am beschränkten Entwicklungsstand der Produktionsmittel, dann an der Trennung der Produzenten von den Produktionsmitteln (in der Sklavenhaltergesellschaft, im Feudalismus),
dann, in der kapitalistischen Moderne, an der systematischen Verwertung dieser Trennung - und heute an der Fesselung der neuen informationstechnischen Produktivkräfte (in denen jene Trennung an sich aufgehoben wird) durch die kulturelle Logik des Spätkapitalismus,
durch die Massen- oder Simulationskultur (vgl. z.B. Jeremy Rifkin).

Zugleich erscheinen unter diesen Bedingungen auch alternative, 'multidimensionale' Handlungs- und Entfaltungsmöglichkeiten
(vgl. z.B. Stefan Meretz).

so bei:

Krysmanski: Karl Marx im 21. Jahrhundert


Erdbeben

Rio Reiser - 1995 - Himmel und Hölle:
Rio-3

In New York, in Berlin, überall bebt die Welt.
Wenn wir stillsteh'n, rasen die Maschinen.
Wenn wir schweigen, spricht das Geld.

Alles, was ich sagen kann, ist schon längst gesagt.
Ich glaube, es hat dich nie interessiert.
Ich sag, nicht wahr, du hast mich nie gefragt.

In New York, in Berlin, überall bebt die Welt.
Wenn wir stillsteh'n, rasen die Maschinen.
Wenn wir schweigen, spricht das Geld.

Jelzin, laß die Hosen runter, Clinton, laß dich geh'n.
Chaos macht die Kinder munter, und du wirst schon seh'n.
Davon geht die Welt nicht unter, ganz egal, was ihr auch macht.
Ihr seid nicht das große Wunder haben wir gelacht.

In New York, in Berlin, überall bebt die Welt.
Wenn wir stillsteh'n, rasen die Maschinen.
Wenn wir schweigen, spricht das Geld.

Unser kleines Sternchen, wär ja ganz okay,
wär'n die Herren der Schöpfung nicht so durchgedreht.
Ich seh eine Chance vor dem großen Krach.
Liebe, Liebe, Liebe, oder gute Nacht...

In New York, in Berlin, überall bebt die Welt.
Wenn wir stillsteh'n, rasen die Maschinen.
Wenn wir schweigen, spricht das Geld.


...
Die Frage ist jetzt nur noch, ob eine soziale Gegenwehr möglich wird, die sich keinerlei Verantwortung für die herrschende Produktionsweise und Wirtschaftsordnung mehr aufnötigen lässt, sondern mit Streiks und Straßenaktionen Druck macht für eine massive Steigerung der Masseneinkommen. Wenn die Verstaatlichung der Krise sowieso zur Inflation führt, kann das Kriterium für eine soziale Bewegung unmöglich die Systemstabilisierung sein. Stattdessen wäre die immanente Verteidigung der Lebensbedürfnisse in eine Perspektive jenseits der Kapitalform zu transformieren. Sogar in den Tagesthemen der ARD darf inzwischen gefragt werden, ob der Kapitalismus noch zu retten ist. Da wäre es doch ein wenig peinlich, wenn ausgerechnet der Linken nichts anderes als perspektivlose Rettungsideen einfallen. (Robert Kurz im Freitag)

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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