a lot musicians birthdays today! after i've missed out some birthdays last week (paul mccartney (68) on the 18th june, rod argent (65) on the 14th june) it's even hard to catch up today, as on the 24th june three 60s heroes were born: first, arthur brown and jeff beck, who were born on the same day in 1944, and of course colin blunstone of the zombies, who became 65 today.
Pete Quaife, the original bassist in the Kinks who played with the British Invasion band from their formation in 1961 through 1969, has died, according to a source close to the band. He was 66. The exact cause of death is unknown, but he had been undergoing kidney dialysis for over a decade. Quaife played on all of the early Kinks classics, including "You Really Got Me," "All Day and All of the Night," "Dedicated Follower of Fashion" and "Waterloo Sunset," which also features his background vocals.... Rolling Stone June 24, 2010
Pete with the Rickenbacker bass that is pictured on the cover of The Kink Kontroversy
... What’s the economic logic behind the government’s moves? The answer, as far as I can tell, is that there isn’t any. Press German officials to explain why they need to impose austerity on a depressed economy, and you get rationales that don’t add up. Point this out, and they come up with different rationales, which also don’t add up. Arguing with German deficit hawks feels more than a bit like arguing with U.S. Iraq hawks back in 2002: They know what they want to do, and every time you refute one argument, they just come up with another.
Here’s roughly how the typical conversation goes (this is based both on my own experience and that of other American economists):
German hawk: “We must cut deficits immediately, because we have to deal with the fiscal burden of an aging population.”
Ugly American: “But that doesn’t make sense. Even if you manage to save 80 billion euros — which you won’t, because the budget cuts will hurt your economy and reduce revenues — the interest payments on that much debt would be less than a tenth of a percent of your G.D.P. So the austerity you’re pursuing will threaten economic recovery while doing next to nothing to improve your long-run budget position.”
German hawk: “I won’t try to argue the arithmetic. You have to take into account the market reaction.”
Ugly American: “But how do you know how the market will react? And anyway, why should the market be moved by policies that have almost no impact on the long-run fiscal position?”
German hawk: “You just don’t understand our situation.”
The key point is that while the advocates of austerity pose as hardheaded realists, doing what has to be done, they can’t and won’t justify their stance with actual numbers — because the numbers do not, in fact, support their position. Nor can they claim that markets are demanding austerity. On the contrary, the German government remains able to borrow at rock-bottom interest rates...
Germans tend to think of running deficits as being morally wrong, while balancing budgets is considered virtuous, never mind the circumstances or economic logic. “The last few hours were a singular show of strength,” declared Angela Merkel, the German chancellor, after a special cabinet meeting agreed on the austerity plan. And showing strength — or what is perceived as strength — is what it’s all about.
There will, of course, be a price for this posturing. Only part of that price will fall on Germany: German austerity will worsen the crisis in the euro area, making it that much harder for Spain and other troubled economies to recover. Europe’s troubles are also leading to a weak euro, which perversely helps German manufacturing, but also exports the consequences of German austerity to the rest of the world, including the United States....
Der in ökonomischen Fragen völlig
unbedarfte US-Präsident besaß jüngst die Frechheit, die großen
Exportnationen dazu aufzufordern, ihre Binnennachfrage zu erhöhen. Dass
das ein völlig blödsinniger Vorschlag ist, erklärt ihm jetzt Frau
Merkel: Deutschland sei nämlich Teil des globalen Binnenmarktes und die
Handelsbilanz eines Planeten ohne Raumkolonien und außerirdische
Handelskontakte müsse doch wohl per Definition ausgeglichen sein. So what, stupid?
Eben meint eine junge Frau, die im ZDF am Ende der Pause die zweite Halbzeit des Spiels Deutschalnd -Australien anmoderieren soll und deren Namen rauszusuchen ich keine Lust habe, es sei dem Miroslav Klose bestimmt ein innerer Reichsparteitag gewesen, das zweite Tor zu schießen. Das passt doch zu einem jungen Mann aus dem Generalgouvernement, der in der deutschen Nationalmannschaft spielen darf. Zu erwarten ist für die zweite Halbzeit vor dem australischen Tor wahrscheinlich ein Gedränge wie in Auschwitz ...
Für mich hat Eros den Freudschen Sinn von Liebes- und Friedensfähigkeit, als Gegenprinzip des Thanatos, dem Todestrieb; so verwendet ist der pädagogische Eros eine Leidenschaft der Erkenntnisvermittlung, des lustvollen Herstellens von Zusammenhang.
Wollte man jedoch genauer wissen, was charakteristische Züge einer guten Lehrerin, eines guten Lehrers sind, dann müsste diese Leidenschaft präzisiert werden und sich mit spezifischen Kompetenzen des Lehrerberufs aufladen. Erst diese Kompetenzen, die über das Sachwissen hinausgehen, werden Kindern und Jugendlichen das an den Dingen Glaubwürdige auf der Basis der Aufrichtigkeit von Lehrtätigkeit vermitteln.
Vier solcher Arbeitsprozesse will ich skizzieren:
• Es ist erstens die Dialektik von Nähe und Distanz; von Dialektik, diesem heute diskreditierten Begriff, spreche ich, weil Nähe und Distanz die Tendenz in sich tragen, in ihr Gegenteil umzukippen. Die Totalisierung von Nähe im pädagogischen Feld verschließt die Entwicklung zur Mündigkeit. Die Gefühlswelt des Wärmestroms ergießt sich über die erkalteten Verhältnisse, die unverändert bleiben. Die auf Reflexion und Sachlichkeit gehende Distanz erzeugt dagegen Ersatzbedürfnisse nach Nähe. So ist für den Lehrenden die Balancearbeit zwischen Nähe und Distanz das eigentlich produktive Vermögen. Es ist eine Form der praktischen Situationsklugheit, die hier gefordert ist; die Griechen nannten es Phronesis. Die Berufsethik der Lehrenden ist zwar durch normative Prinzipien abgesteckt, aber im konkreten pädagogischen Handlungsfeld spielen Balancearbeit und Einschätzung von Maßverhältnissen eine entscheidende Rolle. Für eine gute Lehrerin, für einen guten Lehrer beruht die geglückte Tätigkeit auf Aneignung von Wissen und auf Übung.
• Es ist zweitens eine Balancearbeit zwischen Strukturierung des pädagogischen Feldes und der Selbstregulierung. Wo dieses Spannungsverhältnis durch Vereinseitigung gestört ist, spalten sich die Bedürfnisse und Phantasien der Kinder und Jugendlichen vom offiziellen pädagogischen Geschehen ab und verkapseln sich in Produktionsherde, die nicht selten Auswege in zerstörerische Wut suchen. Keine vernünftige Erziehung und Persönlichkeitsbildung ist möglich, ohne den jungen Menschen einen gewissen Erfahrungsraum von Selbsttätigkeit und eigenen, auch aggressiven Auseinandersetzungen zu überlassen. Das seit einem Jahrhundert beklagte Stoffelend, das heute durch die bedrückende Gewalt der Bologna-Vorgaben wieder aktuell ist, entzieht den zu Erziehenden jenen Lebensraum, der für jede Form der Aufarbeitung von Konflikten notwendig ist. Andererseits ist der Rückzug des die Prozesse strukturierenden Lehrers mit Realitätsentzug verknüpft, der den Abhängigen sogar die Möglichkeit und Chance nimmt, sich an der konkreten Person des Lehrers zu reiben und im Konflikt abzuarbeiten. Auch diese Kompetenz besteht wesentlich in einer Balancearbeit, sie ist eine zentrale Arbeitseigenschaft des guten Lehrers, der guten Lehrerin. Denn wenn es zutreffen sollte, was in der keineswegs geheimen Botschaft der ersten PISA-Studien enthalten ist, dass nämlich frühe Selektion von guten und schlechten Schülern fatal für Lernprozesse ist und dass deren Förderung das Leistungsniveau insgesamt beträchtlich erhöht, dann erhält die Kompetenz in dieser Balancearbeit zunehmendes Gewicht.
• In den Normenkanon der Berufsethik von Erziehern und Lehrern gehört drittens eine Sensibilität, die in anderen Berufsfeldern nicht in gleicher Weise und in gleichem Maße erforderlich ist: eine sensible Wahrnehmungsfähigkeit für die Unterschiede im Zeitrhythmus von Entwicklungsprozessen. Gerade die schärfer werdende Kritik an der für das deutsche Bildungssystem charakteristischen Selektionswut und der Aufteilung heranwachsender Menschen nach Leistungskategorien macht eine Blickerweiterung der Lehrenden erforderlich, nicht nur für die verschiedenen Zeitverhältnisse kognitiver, emotionaler oder sozialer Entwicklungen, sondern auch des Begabungsgefälles in dem selben pädagogischen Feld; sind kognitive Leistungen der einzige Maßstab für den Entwicklungsstand des Kindes oder Jugendlichen, dann kann man das leicht durch Punktsysteme festhalten; wie wirkt sich aber der emotionale Zustand auf kognitive oder soziale Fähigkeiten aus? Welcher Zusammenhang stellt sich überhaupt in der konkreten pädagogischen Situation zwischen diesen drei sehr verschiedenen Leistungsbegriffen her? Und es kommt eine weitere Komponente hinzu, die es notwendig macht, ganz im Geiste der Schulreformer die Ausbildung der Lehrenden umzustellen. Es ist die Forderung nach inklusiven, also nicht bloß integrierten Schulen. „Die UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen geht davon aus, dass nur ein inklusives Bildungssystem die Grundlage für eine diskriminierungsfreie Bildung behinderter Menschen ist“ ...
• Diese verschiedenen Zeiten der Reifung Heranwachsender wahrzunehmen und durch eingreifendes Handeln zu fördern, ist eine eigentümliche, dem Lehrerberuf in besonderer Weise zuzusprechende Kompetenz...
Es fordert DL-Präsident Josef Kraus im Interview mit Deutschlands größter Boulevardzeitung allen Ernstes:
“Wenn Mitteilungen an Eltern übergewichtiger Kinder in den Wind geschlagen werden, muss das Jugendamt informiert und in letzter Instanz Kindergeld oder Hartz IV gekürzt werden.”
via Portugal
Was dabei herauskommt, wenn man unbedingt beim Unterschichten-Bashing, das vom Unterschichten-Vernichtungsdiskurs nur graduell sich unterscheidet, meint mitmachen zu müssen, wie der Herr Gymnasiallehrer aus Vilsbiburg, der philologenverbandsmäßig dem Deutschen Lehrerverband vorsteht, - und das auch noch in der BILD-zeitung, kann man an dem oben zitierten Titel der WELT sehen, dessen Verfasser offensichtlich schon im ersten Satz so denkt, wie Herr Kraus erst in letzter Instanz...
Was des letzteren Verrohung nicht entschuldigt; - der Mann hat immerhin am Willibald-Gymnasium in Eichstätt sein Abitur bestanden, wechselte dann nach Würzburg. Dort studierte er von 1971-1977 Deutsch und Sport für das Lehramt an Gymnasien; sein 2. Staatsexamen legte er in Ingolstadt ab. Ein Jahr darauf machte er ebenfalls in Würzburg sein Psychologie-Diplom .... ( na, woher wohl: wikipedia!).
Die Verrohung der Mittelschicht bzw. der ehemals als gebildet erscheinenden Stände schreitet voran.
Europameister der Sorgen
Nürnberg. Die Deutschen sind mal wieder die Miesepeter. Glaubt man einer Umfrage des Nürnberger GfK Vereins, machen sich die Menschen in keinem europäischen Land mehr Sorgen über die Zukunft. Vor allem die Arbeitslosigkeit bereitet den Bundesbürgern Kopfzerbrechen, wie die Marktforscher in einer am Montag veröffentlichten Studie zur Stimmung in Europa ermittelten. GfK-Geschäftsführer Raimund Wildner befand, dass die Zahl der Sorgen der Deutschen „praktisch explodiert“ sei. „Also ich kann mich nicht erinnern, dass wir je so einen Sprung gehabt haben – die letzten 20 Jahre jedenfalls nicht. Im letzten Jahr hatte ein Deutscher im Durchschnitt 2,8 Sorgen, und jetzt sind es im durchschnittlich 3,2“, erklärte Wildner. Der Schwede hat nur 1,1 Sorgen. Zwei Drittel der Deutschen – 66 Prozent – zeigen sich besorgt über den Arbeitsmarkt, neun Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr...
... meldet heute meine Lieblings-HAZ auf Seite eins.
Ich finde das sozialforschungsmäßig hoch interessant, weil ich mit meinen gefühlten 10,7 Sorgen ja statistisch dafür sorge, dass ganz viele keine haben können. Das erklärt natürlich noch nicht, warum der Schwede nur 1,1 Sorgen hat...
Der Verfasser aus dem Ressort: POLI liefert auch noch Erklärungen, die die GfK nicht gibt:
Erklärungen für die miese Stimmung bietet die GfK nicht. Lag es daran, dass die Deutschen im Februar und März befragt wurden? Da wollte der Winter nicht enden, Lena hatte noch nicht in Oslo gesiegt, die Fußball-WM war fern... und bemüht einen Göttinger Angstforscher namens Borwin Bandelow, den ich jetzt eher für einen DSDS-Gewinner gehalten hätte, - der in solch einem Bratzartikel aber vielleicht ehr fehl am Platze ist ...
Besarin stellt fest:
Solches (Bild-)Material hätte vor zwanzig Jahren eine Kampagne ausgelöst. Für das Entsetzen reichte in jener guten alten Zeit ein Öltanker, der zerbrach, oder ein notabgeschaltetes Atomkraftwerk aus. Als Shell die „Brent Spar“ versenkte, wurde zu einem massiven Tankboykott an Shellstationen aufgerufen. (Den Sinn einer solchen Aktion, die damals breite Resonanz fand, kann man lange diskutieren, da das Grundsätzliche, sprich gesellschaftlich Allgemeine, ausgeblendet wurde zugunsten des unmittelbaren Effekts.) Zumindest jedoch wurde in einer bestimmten gesellschaftlichen Phase der BRD ökologisch kommuniziert. Es hat sich heute die Kommunikation verschoben. Ökologische Kommunikation und Alarmismus
Herr Beise von der Süddeutschen Zeitung hatte schon recht früh festgestellt, warum das so ist und dass das gut so ist und nicht zu ändern:
Dass der Mensch immer tiefer ins Meer vordringen muss, um an Öl und damit an Energie zu kommen, ist nachvollziehbar; es ist Teil unseres Lebensstandards, von dem sich nur die wenigsten zu verabschieden bereit wären. Die Zeiten, da das Leben auf der Erde ohne nennenswerte Belastung für die Natur und nennenswertes Risiko für den Gesamtorganismus Erde verwaltet werden kann, sind vorbei. Das mag man bedauern, aber es ist nicht mehr zu ändern.
via autismuskritik: assoziation: zum öligen menetekel am golf - zwei sätze, weitergedacht (2)
Die IEA stellt fest:
Ein Drittel der Ölreserven liegt unter dem Wasser - Peak Oil!?
... Zu jenen, die bereits einen sprunghaften Anstieg der Ölpreise befürchten, falls die umstrittenen Tiefseebohrungen gestoppt oder eingeschränkt werden sollten, gehört die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris. Die sogenannte Offshore-Förderung sei ein sehr wichtiger Teil der Ölproduktion, bekräftigte Chefökonom Fatih Birol diese Woche. Er warnte außerdem vor den politischen Auswirkungen solcher Eingriffe, weil dadurch die Abhängigkeit der Welt von einigen wenigen ölreichen Nationen steigen werde.
Gemeint sind damit Länder wie Saudi-Arabien, Iran, Venezuela oder Russland, die politisch als unzuverlässig gelten. Schon heute steuern nationale Ölunternehmen drei Viertel zur weltweiten Ölproduktion bei. Ein Anteil, der zu Lasten von BP und anderer börsennotierten Konzernen seit Jahrzehnten wächst... Apokalypse in Öl - sz 12.06.10
Ich stelle fest:
"Eine Exxon Valdez pro Woche" (oder nach neuesten Schätzungen schon pro Tag!?))
- Im Falle der Exxon Valdez war nur einer besoffen: der Kapitän. In diesem Fall sind alle besoffen: siehe unten: "Dear future generations: Please accept our apologies. We were rolling drunk on petroleum." Öljunkies auf Entzug!!
Wie wir ölbasiert sozialisiert wurden:
sofa.rites de passage erinnert an ein Würfelspiel aus den 60er Jahren: Öl für uns alle (- ich hatte etwas später die Idee, das mit Monopoly zu kombinieren ...)
I. Ü. schon damals sehr schön gezeichnet die mulikulturelle Crew und aktuell: der BP-Tanker im Hintergrund ...
Der Kommentar von Rainald Grebe via zeitgeist, ansonsten dazu die notiz: la lena. Und noch diese eine Bemerkung: Toll war am Sonntag in der ARD-Pro7-Sondersendung vom Flughafen Hannover, wie die sich selbst feiernden Medien-Fuzzies den Ministerpräsidenten zum Deppen gemacht haben. Der stand immer in der zweiten oder dritten Reihe und wollte doch die Grüße der Kanzlerin überbringen: Postdemokratie ...
Viele Marken werden sehr geübt kommuniziert, mit Wissen vollgepumpt präsentiert, jede Regung einstudiert und in kalkulierten Dosen genau auf die richtigen Menschen im exakt richtigen Moment losgelassen. Ja, alles wird richtig gemacht und erstickt genau in dieser glatten Richtigkeit.
Wissen muss man wirklich alles, man muss es aber im richtigen Moment vergessen oder elegant mit dem Wissen brechen, meinetwegen auch naiv. Denn dann entstehen Begegnungen mit großem Momentum. Die große Kunst besteht darin, Marken im richtigen Moment dosiert das falsche machen zu lassen. Oder nichts. Gerne auch das genaue Gegenteil.
So funktioniert die Marke Lena. Auf die Frage, ob und wie sie Lampenfieber hat, verzieht sie das Gesicht zur Fratze und stößt einen Uuargh-Laut aus. Alle Antworten anderer Sternchen gehen in der Belanglosigkeit der fleißig geübten Erklärung unter. Das Uuargh ziert zahllose Überschriften in ganz Europa.
Wir möchten Ihnen nicht raten, Uuargh-Markenlaute von sich zu geben, aber wir möchten Ihnen raten, dem akademisch komponierten Marketinggesang, emotional und intellektuell überraschende Laute hinzuzufügen...
Nachtrag und Schluss damit:
Was dabei herauskommt, wenn man - wie Herr Grimm in meiner LieblingsHAZ - meint, man müsse die nationale Karte spielen (vermutlich, weil das mal wieder irgendein -linkes- Tabu bricht*), und statt eines guten Abendessens sich solch schwüle Gedanken zum Traum von Unschuld macht:
Siegeszug der Sympathie
Ein solcher Siegeszug der Sympathie
einer einzelnen Person ist ohne Beispiel
in Deutschland. Nur wenige Wochen
brauchte die Schülerin, um ein ganzes
Land um den Finger zu wickeln. Das zeigt
auch, wie groß die Sehnsucht war nach
einem Märchen, nach einem Traum von
Unschuld in Zeiten von Finanzkrise, Terrorismus und Krieg.
Den Eurovision Song Contest konnte man immer
als Kaleidoskop der europäischen Befindlichkeiten
lesen, als Spiegelbild der musikalischen
Annäherung. Er war damit fast eine Art
kultureller Gegenpol zum politischen Einigungsprozess
Europas. Nun hat Deutschland auch hier seinen Platz gefunden,
hat nach links und rechts genickt
und ist angekommen in der Normalität
als Land unter Gleichen.
Die Zeit der Selbstkasteiung ist vorbei.
und die im Leitartikel ablässt und dazu weiter hinten solche - identification friend or foe - Übersichten druckt
- was also dabei herauskommt, wenn die Zeit der Selbstkasteiung für beendet erklärt wird = hochkommt an antisemitischem, faschistischem Dreck, das dokumentiert der MARXblog: Null Punkte aus Israel:
_________________________________
* Zum Stellenwert des Tabubrechens im akutellen Debatten-Unwesen vgl. unbedingt: Georg Seeßlen im Freitag:
Man wird ja wohl noch
Bevor der nächste Sarrazinwesterwellesloterdijk kommt – bescheidene Anmerkungen eines schüchternen Debatten-Liebhabers:
... Boff! Wusch! Twäng!
In der Unterhaltungsindustrie zählen neben dem großen Auftritt nur die Debatten-Beiträge, die sich auf einen Satz reduzieren lassen, und zwar auf einen kurzen: Es gibt keine Geschichte mehr. Boff! Wir haben eine Kleptokratie. Wusch! Ghettobewohner machen kleine Kopftuchträgerinnen. Twäng. Und dann gibt es noch einen Nachsatz, den man nur in Deutschland benötigt: „Das wird man doch noch mal sagen dürfen“.
Was zeigt: Alle „Debatten“ hierzulande werden offensichtlich im Blick einer drohenden, irgendwie undeutschen, irgendwie linken Instanz geführt, die die Forderung der Bild-Zeitungskampagne nach jenem Mutigen, der eine „Wahrheit“ erst einmal aussprechen müsse, konterkariert. Der Sieger einer „intellektuellen Debatte“ in unseren Medien ist – das, wie gesagt steht von vornherein fest – jener oder jene, der oder die „endlich mal sagt, was die meisten nur denken“...
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Im Übrigen bin ich geneigt, mein Lieblingszitat (von dem ich nicht weiß, von wem es ist) diesmal Herrn Grimm zu widmen: Eine Wortkotze ohnegleichen, syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern!
Oder haben Sie schonmal ohne Schaden zu nehmen versucht, den Eurovision Song Contest als Kaleidoskop der europäischen Befindlichkeiten zu lesen? Oder sich vorzustellen, wie Deutschland nach rechts und links nickt, oder was passiert, wenn nicht eine Schülerin, sondern ein Gefreiter aus Braunau nur wenige Wochen braucht, um ein ganzes Land um den Finger zu wickeln?
Am Anfang war die Zahl. Genau genommen war es das Gegenteil jener Genauigkeit, die man mit Zahlen assoziiert: Zwischen "17 und 142 Menschen" seien in der Nacht zum 4. September 2009 ums Leben gekommen bei dem Luftangriff auf vermeintliche Aufständische im Bezirk Chardara südlich von Kunduz. So der Nato-Untersuchungsbericht Monate später. Zum ersten Mal seit 1945 hatte ein deutscher Offizier das Bombardement einer großen Menschenmenge angeordnet. Wobei er gar nicht genau wissen konnte, wen und wie viele Menschen er aus der Luft töten ließ. Er tat es in der Annahme, all die Punkte auf seinem Bildschirm seien Taliban.
Dem war jedoch nicht so.
Rahmen der folgenden Aufklärungsbemühungen entstand ein 500seitiger Untersuchungsbericht der Nato-Mission in Afghanistan. Er dokumentiert minutiös den Funkverkehr zwischen den amerikanischen Piloten und den Deutschen am Boden, zeichnet akribisch das Geschehen seitens der Militärs nach.
Doch eines hat weder die Verfasser des Berichtes, noch andere Stellen so recht interessiert: Wen ließ Deutschland da eigentlich umbringen? Wie viele Menschen starben, als die Bomben bei den Tanklastzügen einschlugen, die von Taliban entführt und von der Dorfbevölkerung geplündert worden waren? 17 bis 142.
Diese Gleichgültigkeit war für uns der Grund für dieses Ermittlungsarbeit. Über Monate haben wir zusammengetragen, was genau in jener Nacht an der Furt geschah. Wer starb dort? Was trieb jeden Einzelnen zu den Tankwagen, die sich festgefahren hatten? Was fanden seine Angehörigen am nächsten Morgen von ihm?
...
Mir kommt es darauf an, zu zeigen, welche Quellen unsere Bilder haben. Neben Literatur oder bildender Kunst, neben eigenen Erinnerungen wirken Bilder, die über die Medien vermittelt werden und solche, die aus den Diskursen kommen, ohne dass uns das bewusst ist. Welches konkrete Bild sich in unserem Kopf festsetzt, ist nicht vorhersehbar – oder nur in engen Grenzen – und dennoch teilen wir bestimmte Bilder mit vielen anderen, andere gehören nur uns ganz persönlich.
Nicht eigentlich darum ist es mir zu tun, sondern was wir mit den Bildern anfangen, um uns in die Diskussion einzumischen – und damit machen wir schon Politik, ob wir uns dieser bewusst verweigern oder aktiv handelnd Stellung beziehen. Aus den Bildern folgen Interpretationen, die wieder handlungsleitend sind und mit anderen Tatbeständen und Vorstellungen verknüpft werden. Meine Behauptung ist, dass diese Art des Handelns mehr zur Wirklichkeit unserer Politik beiträgt als die direkte Ansprache von Themen durch die Medien bzw. die Meinungsbildung der Politiker selbst.
Es geht heute um Afghanistan. Die These lautet: das Afghanistan, das die Deutschen im Kopf haben, hat mit dem Afghanistan, das in Zentralasien, zwischen Iran und Pakistan mit vier weiteren nördlichen Nachbarn liegt, wenig zu tun hat. Unser Afghanistan wird geradezu erfunden und viele nehmen es übel, wenn das wirkliche Afghanistan ganz anders ist – sich unseren Bildern und Vorstellungen widersetzt ...
"The thing the sixties did was to show us the possibilities and the responsibility that we all had. It wasn't the answer. It just gave us a glimpse of the possibility."
— John Lennon
"It's not the despair, Laura. I can take the despair. It's the hope I can't stand." ~ Brian Stimpson, Clockwise
"Dear future generations: Please accept our apologies. We were rolling drunk on petroleum."
Kurt Vonnegut
"Sind Sie sicher, dass Sie die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert?"
Max Frisch (Fragebogen/Tagebuch 1966-71, S.9)
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
"The trouble with words is that you never know whose mouths they've been in."
— Dennis Potter
Die Bevölkerungszahl in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter geschrumpft. Denn 2009 sind erneut mehr Menschen aus Deutschland fortgezogen als zugewandert. Rund 721.000 Menschen kamen hierher, aber etwa 734.000 verließen gleichzeitig das Land, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Daraus ergibt sich ein Minus von 13.000.
Weniger Zuwanderung als früher
Ein Jahr zuvor war die Bevölkerungszahl durch die Wanderungsbewegungen allerdings noch deutlicher zurückgegangen. Das war vor einigen Jahren noch anders: Ende der 1990er und zu Beginn der 2000er-Jahre kamen immer deutlich mehr Menschen nach Deutschland als abwanderten...
EU-Bürger kommen nach Deutschland
Die meisten ausländischen Zuwanderer kommen dabei nicht aus Entwicklungs- oder Schwellenländern, sondern aus der Europäischen Union: Fast sechs von zehn stammen aus EU-Ländern. Bei der Liste der Hauptherkunftsländer liegt Polen ganz vorn, dahinter folgen Rumänien, die USA, die Türkei und Bulgarien. Die meisten von ihnen ließen sich in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern nieder.
Deutsche zieht es in Richtung Osten
Doch die Menschen kommen nicht nur nach Deutschland, sie verlassen es auch. Neben Ausländern, die Deutschland wieder verlassen, zieht es vor allem Deutsche aus den alten Bundesländern und Berlin ins Ausland. Das gelobte Land sind dabei nicht nur die USA. Die mit großem Abstand meisten Auswanderer gehen nach Polen. Weit dahinter folgen Rumänien, die Türkei, die USA und die Schweiz.
Kurz danach - oder: Post coitum omne animal triste praeter gallum, qui cantat
vulgo: Staat gefickt:
Die Ratingagentur Fitch hat Spaniens Kreditwürdigkeit herabgestuft. Die Begründung: Die Sparanstrengungen der spanischen Regierung würden das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten belasten. Der Euro fiel nach Bekanntgabe auf ein Tagestief, die Aktienmärkte reagierten nervös.
Ich habe gestern versucht, das im Politik-Wirtschaft-Unterricht in Klasse 10 im Rahmen des verbindlichen Themas
Stationen des politischen und ökonomischen Integrationsprozesses (politische und wirtschaftliche Motive, Integrationsstufen, Entwicklungsperspektiven)
Politisches Institutionensystem und politischer Prozess (Gesetzgebung, nationale und europäische Zuständigkeiten)
im Sinne von Aktualitäts- und Lebensweltbezug in die Unterrichtssequenz "Wie können wir uns die aktuelle Krise des Euro in Ansätzen erklären?" aufzunehmen.
Geht nicht! Unmöglich! Glaubt einem keiner! Schlicht nicht zu unterrichten ...
... irgendwie anrührend: - Georgia On My Mind @ Antwerp Sportpaleis 23.05.2010. Arthur from Holland war da!
... auch irgendwie anrührend:
The Rolling Stones have topped the UK album chart for the first time since 1994 with the re-release of 'Exile On Main Street'...
Auszüge:
Mal so gefragt: Wenn Jesus Burka tragen würde, dürfte er dann noch am Kreuz in Klassen- und Amtszimmern hängen? Vor einigen Wochen hatte die laxe, aber durchaus verfassungskonforme Äußerung der frisch gebackenen niedersächsischen Sozialministerin Aygül Özkan, Kreuze gehörten nicht in staatliche Schulen, eine kurze Erregung ausgelöst...
Ein paar Tage später machte die Nachricht Schlagzeilen, dass Belgien Burka und Nikab im öffentlichen Raum verbieten wolle; jetzt zieht Frankreich nach. Begeisterungsstürme lösen diese Gesetzesinitiativen nicht aus, wohl aber Verständnis. Immerhin ist das viel beschworene „mobile Gefängnis“, das in dieser Radikalität vom Koran nicht gefordert wird, weniger Ausdruck einer religiösen Pflicht als vielmehr horribles Instrument patriarchaler Gewalt. Frauen seien darin zu Insekten degradiert, so beschrieb es einmal die Journalistin Carolin Emcke, als sie unfreiwillig in eine Burka schlüpfen musste und sofort begann, sich vor sich selbst zu ekeln. Die Burka wirkt auf westliches Empfinden wie eine kafkaeske Verwandlung.
Ganz so harmlos ist der morbide Charme des Christenkreuzes allerdings auch nicht. Was heißt es eigentlich, dass eine Kultur ein Folterinstrument zu ihrem Wahrzeichen erhebt? Aus distanzierter Perspektive muss der exhibitionistische Leidensfetischismus der westlich-christlichen Bildtradition ebenso befremdlich wirken wie die absurden Verhüllungsgebote mancher islamischer Staaten. Wenn man sich nicht so sehr daran gewöhnt hätte, könnte man die in manchen Landstrichen überzählig herumhängenden Kruzifix-Leichname, vor Schmerz entstellt und mit bluttriefend gemalten Wunden, durchaus als Erregung öffentlichen Ärgernisses einstufen...
Das Kreuz, mit oder ohne Jesus, ist ein raffiniertes Symbol, es zeigt den Tod und bedeutet gleichzeitig seine Überwindung. Das Folterwerkzeug soll Zeichen der Hoffnung sein, weil ja der Gekreuzigte auferstanden ist. Aber das ist schwierig, denn fraglich ist, ob Bilder wirklich das Gegenteil von dem ausdrücken können, was sie zeigen. Jedenfalls kippt die feine Dialektik von Tod und Leben bedenklich in Richtung einer Überpräsenz dunkler Leidensmale, und in einer Gesellschaft, die an das Leben nach dem Tod nicht mehr glaubt, wird von all den Kreuzen als Zeichen der Erlösung wohl nur noch ein Friedhof übrig bleiben.
Es ist verständlich, dass die christliche Kultur für ihre Zeichen mehr Toleranz aufbringt als für die der Nachbarn. Dennoch sollte klar sein, dass ihre Symbole nicht harmloser sind...
Die beruflichen Perspektiven für junge Griechen haben sich dramatisch verschlechtert. Ein Studium ist nicht länger eine Garantie für Arbeit. Viele denken daher an Auswanderung. Anders als früher exportiert Griechenland nun eine gut ausgebildete Jugend.
... FAZ.NET
... wie überhaupt der Bildungsstand der Jugendlichen in Griechenland höher ist als in der BRD: Vgl. Eurostat. Kann sich Koch freuen: kommt der griechische Höherqualifizierte halt binnenmarktmäßig mobil hierher und wir sparen uns die Bildungsausgaben! Der junge Deutsche geht dann Spargelstechen in Polen oder Ukraina ...
Es empfiehlt sich i.Ü. bei Eurostat ein wenig zu stöbern: da findet man z. B., dass die Arbeitsproduktivität in Griechenland nur unwesentlich unter der Deutschlands liegt; - was immer das aussagt, aber immerhin!!!
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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