Rund die Hälfte unserer Lebensmittel - bis zu 20 Millionen Tonnen allein in Deutschland - landet im Müll. Das meiste schon auf dem Weg vom Acker in den Laden, bevor es überhaupt unseren Esstisch erreicht: jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot.
Massenproduktion und ein schneller Warendurchlauf sichern der globalisierten Ernährungsindustrie und dem Handel Milliardengewinne. Ein Überangebot und daraus folgender Müll sind eingeplant und die Kosten in die Warenpreise eingerechnet. Der Konsument zahlt die Rechnung. Diese Verschwendung verschärft den weltweiten Hunger und steigert den Verbrauch von Energie, Wasser, Land und Arbeitskraft... Taste The Waste
In der SZ vom letzten Wochenende wird einer der Autoren des Films zitiert: "Wir begreifen Lebensmittel nur noch als Waren", sagt Valentin Thurn. "Wir haben keinen Bezug mehr dazu, wie mühsam es ist, die herzustellen. Das Essen verliert sich zum Nebenbei-Ding." (Das kann weg - Christoph Behrens in der sz vom 1./2./3. Oktober, S. 24)
"Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine 'ungeheure Warensammlung', die einzelne Ware als seine Elementarform. Unsere Untersuchung beginnt daher mit der Analyse der Ware." - sagt Karl Marx
Ich finde es interessant, dass man in der Auseinandersetzung mit der Lebensmittelvernichtung - die im Untertitel des SZ-Artikels dem doofen Konsumenten in die Schuhe geschoben wird: Viele Waren werden weggeworfen, weil Verbraucher das MHD missverstehen ... - letztlich auf Zusammenhänge stößt, die ein bedeutender deutscher Sozialforscher und Politikberater schon 1867 veröffentlicht hat!
Die andere Seite der Gebrauchswertvernichtung: Mülltaucher
Frida Hockauf, geborene Kloß, (* 24. September 1903 in Reichenau; † 30. Januar 1974 in Zittau) war eine deutsche Weberin im „VEB Mechanische Weberei Zittau“, dem größten Webereibetrieb der DDR. Sie wurde in der DDR bekannt durch die Verpflichtung zur Planübererfüllung im September 1953 über 45 laufende Meter Stoff bis Jahresende über ihren normalen Plananteil hinaus zu leisten.
Nach ihr ist die so genannte Frida-Hockauf-Methode benannt. Bei ihrer vielzitierten Losung „So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben“ konnte im Nachhinein nicht eindeutig geklärt werden, ob sie von Hockauf selbst kommt oder ihr nur vorgegeben wurde...
Nach Ansicht der Finanzexperten dürften die Schuldenkrise, die wachsende Arbeitslosigkeit in großen Teilen der reifen Volkswirtschaften und ein abnehmendes Verbrauchervertrauen mittelfristig die Konsumnachfrage belasten.
Was also macht meine LieblingsHAZ: sie macht das Neue Deutschland von 1953 und meldet hockaufmäßig groß aufgemacht auf der der Lokalseite mit Riesenfoto von der Konsumfront
Besser hätte das erste Oktoberwochenende für die Geschäftsleute in der City nicht laufen können: Bereits am Sonnabend drängten sich bei strahlendem Sonnenschein die Einkaufsbummler in der Innenstadt – am verkaufsoffenen Sonntag und bei ebenso schönem Wetter wurde es dann ein zweites Mal so richtig voll. „An jedem der beiden Tage waren das gut und gerne 250000 Passanten“, sagt Martin Prenzler, Geschäftsführer der City-Gemeinschaft. Und ein großer Teil von ihnen hat nicht nur geschaut, sondern auch gekauft: Die Einzelhändler seien mit den Umsätzen an beiden Tagen sehr zufrieden gewesen, erklärt Prenzler. Am Sonnabend habe sich das Geschäft besonders gelohnt. „Das Wochenende hat unsere Erwartungen übertroffen“, sagt Sonja Schneider aus dem Management von C&A. Weil die Bekleidungskette ihr 100-jähriges Jubiläum feiert, wird derzeit ein Rabatt von 25 Prozent auf das gesamte Sortiment gewährt – das lockte die Käufer zusätzlich an. Am verkaufsoffenen Sonntag, der von 13 bis 18 Uhr lief, hätten die ersten Kunden bereits vor den noch verschlossenen Türen gewartet, berichtet Schneider. Gleich nebenan hatte Karstadt anlässlich der 130-jährigen Firmengeschichte am Sonntag zu Werbeaktionen mit Luftballonkünstlern, Glücksrad oder Modenschauen eingeladen. „Das hat den Kunden richtig gut gefallen“, sagt Geschäftsführer Peter Krause ...
Was ist das? Berichterstattung oder Werbeumfeldpflege durch Namedropping, - das allerdings meines Erachtens schwer nach hinten losgeht, wenn ein Krause von der Pleitebude Karstadt die Kunden beleidigt, weil er meint, ein Glücksrad und einer, der Luftballonwürste zu Pudeln dreht und den er dann Künstler nennt, habe ihnen gefallen ...
Wenn dann noch RTL2-nachmittagsniveaumäßig Menschen vorgeführt werden, die schon mal ohne Hektik bei Wormland nach Winterpullis gucken oder erst die luftigen Sandalen abstreifen und dann hinein in die gefütterten Langschäfte ("Eine Stiefelanprobe bei Sommerwetter") gleiten? machen? wollen?, freut man sich, dass da durch Planübererfüllung im Oktober 2011 über 45 laufende Meter Stoff bis Jahresende über den normalen Plananteil hinaus unter die Leute gebracht wurden oder statt der üblichen 6,3 Kubikmeter (Hauer-Norm) in einer gut vorbereiteten Schicht 24,4 Kubikmeter Kohle gefördert wurden, - oder igendwas oder so ähnlich oder was immer ... Andererseits fragt man sich schon, warum Heidi, Anette und Jana mit ihren Lebensgefährten nichts Besseres zu tun hatten, als über ihren normalen Plananteil hinaus bei 25 Grad in Daunenmodelle mit Pelzkragen, Winterpullis oder Langschäfte zu schlüpfen ...
Bei der so genannten Juliane-Kaune-Methode, - so heißt die HAZ-Redakteurin, die das Ding mit ihrer vielzitierten Losung „So wie wir heute konsumieren, werden wir morgen leben“ losgelassen hat, konnte im Nachhinein nicht eindeutig geklärt werden, ob sie von Hockauf selbst kommt oder ihr nur vorgegeben wurde.
FR heute: Der Afghanistan-Einsatz hat Deutschland nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in den vergangenen zehn Jahren 17 Milliarden Euro gekostet. Das ist drei Mal so viel wie die von der Bundesregierung offiziell veranschlagten 5,5 Milliarden Euro.
Bis zum geplanten Abzug der letzten deutschen Kampftruppen Ende 2014 muss Deutschland nach Schätzung der Forscher mindestens fünf weitere Milliarden in den Einsatz investieren...
The costs of the Bush-Obama wars in Iraq and Afghanistan are now estimated to run as high as $4.4 trillion – a major victory for Osama bin Laden, whose announced goal was to bankrupt America by drawing it into a trap. Noam Chomsky - American Decline: Causes & Consequences
Rüstungsetat verschlingt 4% des Bruttoinlandsprodukts in Griechenland
Auf der anderen Seite ist Griechenland der EU-Staat mit den – auf das Bruttoinlandsprodukt bezogen – höchsten Rüstungsausgaben überhaupt: etwa 4% des griechischen BiP werden für Waffenkäufe verwendet, von denen wiederum gut 30% auf Deutschland entfallen. Paradoxerweise wurde Griechenland jedoch trotz seiner prekären Finanzlage nicht etwa zu einer rigorosen Minderung des nationalen Rüstungsetats, sondern vielmehr direkt oder indirekt zu immer weiteren Waffeneinkäufen gedrängt.
Eine Minderung des griechischen Rüstungsetats sei es auch nur um die Hälfte (womit der Anteil auf das BiP bezogen im EU-Vergleich immer noch der höchste wäre) würde das staatswirtschaftliche Problem Griechenlands mit sofortiger Wirkung nachhaltig lindern. Offensichtlich liegt eine derartige Lösung jedoch nicht im Interesse jener “Partner”, deren eigene (Volks-) Wirtschaft zu einem erheblichen Anteil am Tropf gerade dieser Rüstungsexporte hängt.
1. Alexander Gorkow in der Fernsehkritik zum Tatort 26/2011:
... Sibylle Canonica spielt diese Frau in einem irren, rothaarigen, blassen, gleichsam zarahleander- wie auch rammsteinhaften Zartbitter ..
Es ist echt eine Schande, dass sich im öffentlich-rechtlichen TV ständig pausbackige Trullas im Kreise drehen - und dass wir Sibylle Canonica so selten sehen ... wieso wir in einem Eilantrag dafür plädieren, dass sich SC bis auf weiteres nur auf Knien zu nähern ist ...
(sz vom 1./2./3. Oktober, S. 23)
2. Libyens gefährlicher Übergang - ave kommentiert den Rückzug Mahmud Dschibrils in der sz (1./2./3. Oktober, S. 4):
Der libysche Übergangspremier, der lange im Westen gelebt hat ..., scheiterte am Widerstand der Islamisten. Die Fundamentalisten, unter ihnen einige frühere Al-Qaida-Männer, haben beim Sturm auf Tripolis in vorderster Front gekämpft ... Der weltgewandte Dschibril war es, der in den europäischen Regierungszententralen die Klinken geputzt und so die Nato-Luftunterstützung für die Rebellen möglich gemacht hat. Nach dem Sieg intersssiert das keinen mehr. Längst wird um die Machtverteilung gekämpft im Zirkel der alten Aufständischen und der neuen Herren. Wie es aussieht, haben dabei Islamisten und Traditionalisten derzeit die Oberhand...
Wie ich seinerzeit schrieb: Da feiern sie den Sieg des Bündnisses von NATO, Taliban, Stammesführern, Sklavenhändlern und neoliberalen Öljunkies - wie weiland, als die NATO die Luftwaffe der UCK machte ...
... und nun steht es so in der Zeitung und der Kommentator wundert sich und fragt nicht, wie doof die englischen, französischen und amerikanischen Geheimdienste eigentlich waren in ihrer Einschätzung der libyschen Rebellen, bevor sie ihren Herren empfahlen, deren Luftwaffe zu machen. - Es sei denn, man hat es gewusst, - was naheliegt und die Schlussfolgerung näher legt - , dass die Al-Qaida-Karte anders gespielt wird als öffentlich getönt, d.h. so wie seinerzeit in Afghanistan oder auf dem Balkan. Aber solche Schlussfolgerung würde wohl wieder unter Verschwörungstheorie-Verdacht gestellt ...
Kürzlich gegen Abend am Eichberg stellte sich die Frage, wie der wunderbare kleine Sichelmond zu photografieren sei (wenn man ihn denn photografieren wollte - mit einer handelsüblichen 10MP-Digitalkamera): Mit oder ohne Menschenwerk? Was einem so durch den Kopf geht, wenn man die möglichen Auschnitte im Sucher (den es ja nicht mehr gibt) betrachtet: Welchen Ausschnitt dieses Naturerlebnisses will ich festhalten? - Vermutlich ist schon die Annahme, Mond über Wald sei unberührte Natur, dummes Zeug: Wald ist seit mehreren Hundert Jahren Holzwirtschaft= Ökonomie und nicht Natur!
Mir gefällt meine - eher unbewusst gelungene - Komposition --> click to enlarge
Interessante Überlegungen zur Naturwahrnehmung des Stadtmenschen heute:
Eingetrübte Wahrnehmung? - Der Gegensatz von (steinerner) Stadt und (grüner) Natur ist obsolet - Robert Kaltenbrunner tp 03.10.2011 :
...
"Befragt über sein Verhältnis zur Natur, sagte Herr K.: ‚Ich würde gern mitunter aus dem Haus tretend ein paar Bäume sehen. Besonders da sie durch ihr der Tages- und Jahreszeit entsprechendes Andersaussehen einen so besonderen Grad von Realität erreichen. Auch verwirrt es uns in den Städten mit der Zeit, immer nur Gebrauchsgegenstände zu sehen, Häuser und Bahnen, die unbewohnt leer, unbenutzt sinnlos wären. Unsere eigentümliche Gesellschaftsordnung lässt uns ja auch die Menschen zu solchen Gebrauchsgegenständen zählen, und da haben Bäume wenigstens für mich, der ich kein Schreiner bin, etwas beruhigend Selbständiges, von mir Absehendes, und ich hoffe sogar, sie haben selbst für die Schreiner einiges an sich, was nicht verwertet werden kann.‘ ‚Warum fahren Sie, wenn Sie Bäume sehen wollen, nicht einfach manchmal ins Freie?‘ fragte man ihn. Herr Keuner antwortete erstaunt: ‚Ich habe gesagt, ich möchte sie sehen aus dem Hause tretend.‘"
... etwas beruhigend Selbständiges, von mir Absehendes, und ich hoffe sogar... einiges ... , was nicht verwertet werden kann ...
Zur Verwertung siehe oben, zur Wahrnehmung siehe unten!
The story of the Chelsea Boot goes back to the 1830s, when they were known as paddock boots, their elasticated sides, snug fit, sturdy design and relative lightness a boon to the equestrian community.
According to traditional footwear suppliers Samuel Windsor, the shoe was originated by J. Sparkes-Hall, bootmaker to Queen Victoria (who wore them regularly).
In the mid-1950s they were sported as leisure-wear by the monied, young Chelsea Set which gathered in the King’s Road and frequented The Markham Arms, Mary Quant’s Bazaar and her partners Archie McNair and Alexander Plunket Green’s jazz club/restaurant Alexander’s.
Slimmed, with a centre seam and a heightened Cuban heel for Flamenco dancers, London’s theatrical shoemakers Anello & Davide introduced their version, the Baba boot (“a new Italian-inspired version of that long, lean look”) in the early 60s.
Soon the shoe design entered the visual language of rock & roll via fashion-mad teenage beatniks, art students and modernists.
Pretty Things Phil May and Brian Pendleton wear Baba Boots (1964)
Wie ich erst jetzt erfahre (vom Schockwellenreiter), ist Harry Muskee im Alter von 70 Jahren am vergangenen Montag an Krebs gestorben.
Irgendwie sind einem Menschen wie Harry Muskee, die man lange kennt (Grugahalle Essen 1969!!) und natürlich überhaupt nicht kennt, doch nahe, weil man sie so lange kennt und weil sie einem Momente ermöglicht haben, in denen sich die eigene Biografie zu starken Erinnerungsbildern verdichtet, die nicht verloren gegangen sind: Hier dieses: Meine erste Cuby & The Blizzards-LP konnte ich nach einer Party nicht mehr hören, weil jemand, der Leckebusch-mäßige Effekte erzeugen wollte, Wunderkerzen in das kleine Loch der Platte auf dem Plattenspieler gezwängt und die über der sich drehenden LP abgebrannt hatte. Sah gut aus, aber die Verbrennungen hatten meine wunderbare LP (DM 18,00!!) unhörbar gemacht ... Thanks for the memory.
Great live recording of the legendary song Window Of my Eyes - the only recording on video of the song with Eelco Gelling (during the "goud van oud" festival 1993 in Den Bosch):
Cuby And The Blizzards in der Besetzung Harry Muskee (voc), Eelco Gelling (g) und Hermann Brood (p), Dick Beekman (dr) und Jaap van Eyk (b). Sie spielen den von Willie Dixon und Al Perkins geschriebenen Song Don’t know which way to go live auf dem belgischen Bilzen-Jazz-Festival 1968:
Ein Interview mit Harry Muskee anlässlich des Erscheinens des 2009er Albums Cats Lost:
Frau B. (21, meine Tochter) kürzlich eine Figur wieder - oder besser: neu - entdeckend, die seit langem in meinem Bücherregal steht, - ihre frühere, kindliche Wahrnehmung rekonstruierend:
"So habe ich mir immer Gott vorgestellt... - Das unten könnte doch eine Bibel sein ..."
... wie Bilder zu Bildnissen werden ...
Im Übrigen: Wenn man - wie das wiedergefundene Kind - nicht weiß, wer das ist: ein interessantes Bildnis dessen, von dem man sich keines machen soll. Andere sind da nicht so wählerisch:
Als Nachklang zum religiösen Spektakel der letzten Woche, sei eine - von Bersarin ins Gedächtnis gerufene (vielen Dank für die Erinnerung an diese wunderbare) - Passage gegeben aus einem Text von Heinrich Heine, und zwar zu Kant. Heine ist bekanntlich kein Philosoph, seine Darstellung der Philosophie Kants fällt zuweilen etwas seicht aus, aber schreiben und zuspitzen: das macht Heine ganz wunderbar. Bei jenem im Text erwähnten Lampe handelt es sich – für die, welche der Biographie Kants nicht kundig sind, – um Kants Diener. Es schreibt Heinrich Heine:
Ich enthalte mich, wie gesagt, aller popularisierenden Erörterung der Kantschen Polemik gegen jene Beweise. [Gemeint ist Kants Kritik an den Gottesbeweisen, insbesondere dem ontologischen, hinw. Bersarin.] Ich begnüge mich zu versichern, daß der Deismus seitdem im Reiche der spekulativen Vernunft erblichen ist. Diese betrübende Todesnachricht bedarf vielleicht einiger Jahrhunderte, ehe sie sich allgemein verbreitet hat – wir aber haben längst Trauer angelegt. De profundis!
Ihr meint, wir könnten jetzt nach Hause gehn? Bei Leibe! es wird noch ein Stück aufgeführt. Nach der Tragödie kommt die Farce. Immanuel Kant hat bis hier den unerbittlichen Philosophen tragiert, er hat den Himmel gestürmt, er hat die ganze Besatzung über die Klinge springen lassen, der Oberherr der Welt schwimmt unbewiesen in seinem Blute, es gibt jetzt keine Allbarmherzigkeit mehr, keine Vatergüte, keine jenseitige Belohnung für diesseitige Enthaltsamkeit, die Unsterblichkeit der Seele liegt in den letzten Zügen – das röchelt, das stöhnt – und der alte Lampe steht dabei mit seinem Regenschirm unterm Arm, als betrübter Zuschauer und Angstschweiß und Tränen rinnen ihm vom Gesichte. Da erbarmt sich Immanuel Kant und zeigt, daß er nicht bloß ein großer Philosoph, sondern auch ein guter Mensch ist, und er überlegt, und halb gutmütig und halb ironisch spricht er: „Der alte Lampe muß einen Gott haben, sonst kann der arme Mensch nicht glücklich sein – der Mensch soll aber auf der Welt glücklich sein – das sagt die praktische Vernunft – meinetwegen – so mag auch die praktische Vernunft die Existenz Gottes verbürgen.“ In Folge dieses Arguments, unterscheidet Kant zwischen der theoretischen Vernunft und der praktischen Vernunft, und mit dieser, wie mit einem Zauberstäbchen belebte er wieder den Leichnam des Deismus, den die theoretische Vernunft getötet.
Hat vielleicht Kant diese Resurrektion nicht bloß des alten Lampe wegen, sondern auch der Polizei wegen unternommen? Oder hat er wirklich aus Überzeugung gehandelt? Hat er uns eben dadurch, daß er alle Beweise für das Dasein Gottes zerstörte, recht zeigen wollen, wie mißlich es ist, wenn wir nichts von der Existenz Gottes wissen können? Er handelte da fast ebenso weise wie mein westfälischer Freund, welcher alle Laternen auf der Grohnderstraße zu Göttingen zerschlagen hatte, und uns nun dort, im Dunkeln stehend, eine lange Rede hielt über die praktische Notwendigkeit der Laternen, welche er nur deshalb theoretisch zerschlagen habe, um uns zu zeigen, wie wir ohne dieselben nichts sehen können.
(Heinrich Heine, Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland, Drittes Buch. S. 604 f., in: Heinrich Heine, Sämtliche Schriften, Bd. 5. Frankfurt/M, Berlin, Wien, 1981)
... Ich betrachtete das Foto einige Minuten lang mit jenem kuhdummen Blick, mit dem man auch Landschaftsgemälde in sich aufnimmt. Ein Wahnsinnsbild. Aber ...
Brillant: Dieter Hildebrandt gestern in "Neues aus der Anstalt" - wunderbar sein Rentner-Rap:
Die i. Ü. sehr gute komplette Anstalt (hier stimmt wie zu besten Zeiten mit Schramm wieder - fast - alles: Themen, Dialoge, Timing...) zum Download hier (beim ZDF als mp4 - nur 162 mb).
... Die sozialpsychologische Situation der Gegenwart ist dadurch gekennzeichnet, dass immer mehr Menschen in eine anomische Position gedrängt werden, in eine objektive Kränkungs- und Entwertungssituation. Gleichzeitig wird die Fähigkeit, mit Kränkungen angemessen und reif umzugehen, immer weniger erworben. Genau daraus resultiert der immer häufiger zu beobachtende Ausbruch narzisstischer Wut und raptusartiger Gewalt. Die jungen Leute leben im Zustand einer permanenten Frustration: Sie werden tagein-tagaus mit Bildern des Luxus vollgestopft und gleichzeitig verwehrt man ihnen die Mittel, um die Gegenstände auf legalem Weg erwerben zu können. Gleichzeitig bildet sich das zurück, was man Frustrationstoleranz nennt. Zum Begreifen der Kriminalität, die sich in diese städtischen Revoltformen mischt, braucht man eigentlich nur Robert K. Mertons soziologische Kriminalitäts-Theorie: Die jungen Leute begehren, was alle begehren und was man besitzen muss, wenn man dazu gehören will – also Markenturnschuhe, Plasma-Bildschirme, gewisse Handytypen usw. -, aber sie verfügen nicht über die gesellschaftlich vorgegebenen Mittel, um an diese Dinge heranzukommen. Ihre Kriminalität ist, wenn man so will, devianter Konformismus. Sie plündern Vodafone-Filialen und Elektrogeschäfte, erbeuten Turnschuhe, Plasma-Bildschirme, Smartphones und Süßigkeiten. Wenn die Teilnahme am Konsum mehr und mehr über die Zugehörigkeit zur Gesellschaft entscheidet, gehört, wer bestimmte Dinge nicht vorzeigen kann, eben nicht dazu. Die Jugendlichen holen sich die Dinge nun auf ihre Weise. Der britische Historiker Owen Jones hat deshalb vorgeschlagen, von „Konsumkrawallen“ zu sprechen. Die Krawalle erinnern ihn eher an einen massenhaften Ladendiebstahl, denn an politisch motivierte Widerstandshandlungen gegen den Staat.
Meine „Vandalismus-Formel“ lautet also: Gesellschaftliche Desintegration (also Schrumpfen des Arbeitsmarktes, Mehrfach-Ausgrenzungen) plus psychische Entstrukturierung (also Über-Ich-Schwund, verbreitete Ich-Schwäche, Neigung zu primitiven Formen der Abwehr, unintegrierte, archaische Wut) = Wahrscheinlichkeit, dass raptusartige Gewaltausbrüche zunehmen...
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Der von Heitmeyer - und hier von Eisenberg weiter - verfolgte Ansatz ist i. Ü. sehr gut geeignet im Politikunterricht grundlegende Modelle und Analysekategorien zu erarbeiten, die den didaktischen Vorteil haben, am konkreten, aktuellen Beispiel entwickelt werden zu können und hernach auf ihre Tragfähigkeit zur Deutung anderer Integrations-/Desintegrationsprozesse, latenter und manifester Konflikte und der Mechanismen der Eskalation geprüft und ggfs. erweitert zu werden. Begriffe der Konfliktanalyse können auf diese Weise m.E. tatsächlich als "arbeitendes Wissen" (Klafki) angeeignet werden - und nicht als leere Hülsen oder Wortketten ...
Interessant, genauer zu untersuchen wäre hier z.B. der unterschiedliche Zugriff: Wie modellieren SchülerInnen Heitmeyers Konfliktanalyse - sozusagen als Theorieangebot?
- Einmal mit der Fokussierung auf "Normlosigkeit"- ausgehend von einem angeeigneten, re-konkretisierten Begriff Desintegration als Wutpotenial -, einmal mit der Fokussierung auf Handlungsmotive - ausgehend von einem Alltagsbegriff Unzufriedenheit ...
Auszuhandeln wäre der Erklärungswert der gewählten Begriffe ...
Nebenbei bemerkt: SchülerInnen fühlen sich durchaus ernst genommen, wenn solcherart ihr Denken thematisiert wird...
2 notwendige Nachbemerkungen:
Jeder Unterricht könnte ungeheuer spannend und produktiv sein, wenn LehrerInnen Zeit/Muße hätten, die Denkbewegungen der SchülerInnen in den Blick zu nehmen ...
Dazu müssten sie nicht Stoffkatalogen, die - getarnt als Kerncurricula und verbindliche Vorgaben für das Zentralabitur - das Handeln unter Zeit- und zweifelhaften Output-Druck setzen, hinterherlaufen müssen ...
... sind zuweilen schwer zu finden: Das Musikjahr 2011 war bislang nicht gespickt mit Höhepunkten, schon gar nicht im Bereich der Singles. Doch Erlösung ist da: Mit einer beeindruckenden Reihe von 7inch-Kunstwerken wird Van Dyke Parks den 45s-Jahrgang im Alleingang retten. Garantiert. Zwei dieser Meisterstücke sind bereits erschienen (und bei großen deutschen Onlineshops vorläufig ausverkauft), vier weitere werden im Laufe des Jahres folgen, auf eigenem Label und mit Logo von Art Spiegelman. Der Pulitzer-Preisträger Spiegelman (berühmt für sein Graphic Novel 'Maus') illustrierte auch gleich das beeindruckende Cover für 'Wall Street / Money Is King'.
'Wall Street', mit großer Instrumentierung wie ein Gershwin-Stück und einem untrüglichen Gespür für Theatralik und Dramaturgie, beginnt lyrisch mit dem Geschnatter eines harmlosen Arbeitstages, bevor die Geschäftsgespräche abgelöst werden von Asche, Blut und dem Bild eines Paares, das hinabfällt auf den Gehsteig. Ein 9/11-Song. Auf 'Money Is King' erzählt Parks zu Calypso-Wonnen einige unumstößliche Weisheiten über das Leben der Reichen und Armen: He can commit murder und get off free, and live in the governor´s company. But if you are poor, the people tell you Shoo! / And a dog is better than you. schreibt whiskey-soda.de .
Andere Rezensionen fand ich nicht; - die Kompositionen sind aber unbedingt hörenswert! "Wall Street" findet sich auch auf einem interessanten Brain-Wilson-Tribute-Album, das der Zeitschrift Uncut beigelegen haben muss. Diese Perle konnte ich im Netz nicht finden, aber die tollen Kompositionen von Van Dyke Parks können Sie hier hören: Simfy: Wall Street/Money is King von Van Dyke Parks
»Bücher sind Wege, die nirgendwohin führen, auf die man sich aber dennoch begeben muss, um sich zu verirren und wieder zu finden oder um etwas zu finden, was auch immer, ein Buch, eine Geste, einen verlorenen Gegenstand, irgendetwas, vielleicht eine Methode, mit etwas Glück: das Neue, das, was immer schon da war.« Roberto Bolaño in Literatur und Krankheit
Seit über einem Jahr lese ich nun schon "2666" - eines der faszinierendsten, verstörendensten Bücher, die ich in der Hand hatte ... Zuweilen muss ich es - für Wochen oder gar Monate - aus der Hand legen, weil ich z.B. den " Teil von den Verbrechen" nicht aushalte ..., aber ich verliere nie den Faden, den es eigentlich nicht gibt ...
Nun bekomme ich vielleicht Hilfe und empfehle daher, da es anderen möglicherweise ähnlich geht:
Wilde Leser.de
Eine Anleitung, wie und warum man Bolaño lesen muss, findet man hier. Wir besprechen die Werke Bolaños in einzelnen Leserunden, die gesammelten Artikel findet man hier. Eine kurze Biografie zu Bolaño gibt es hier. ... Schöne Zitate aus Bolaños Werken haben wir hier gesammelt.
Etwas zur Person gibt es - via Hanser Verlag - hier:
The collective Waits-ian growl has reached near audible levels as fans anticipate the release of October’s Bad As Me. If you haven’t yet, do check out the teaser video that was unveiled last month for the record — It’s pure Waits.
So, to help quell your jones, here’s a captured radio broadcast (WXRT) from 1976 of Tom’s performance in Chicago at the Ivanhoe Theater. Download: Tom Waits :: Ivanhoe Theater 11/21/76 – Radio Broadcast (WXRT) (103mb)
Die Rollenanforderungen an Jungen und Männer in der heutigen Gesellschaft seien enorm, meint der Herausgeber des Buches "Neue Männer - muss das sein?", Prof. Dr. Matthias Franz. Viele Männer seien verunsichert.
Ein interessantes Gespräch mit für mich neuen Gesichtspunkten, die i. Ü. nicht mit diesem unangenehmen antifemistischen Unterton vorgetragen werden, also sympathisch sachlich, was man selten hört:
Liminski: Was hat Sie und Ihre Autoren - und das sind ja alles namhafte Wissenschaftler, wenn ich an Walter Hollstein, Gerhard Ament oder Klaus Hurrelmann und Elmar Brähler denke, um nur diese mal zu nennen -, was hat Sie bewogen zu sagen, neue Männer - ja, das muss sein?
Franz: In gewisser Weise ist das eine Frage. Vielleicht, vielleicht müssen neue Männer sein. Was aber auf jeden Fall sein muss, ist eine öffentliche Sensibilität und Aufmerksamkeit für drei große Felder, in denen Männer heute in wirklich starker Weise benachteiligt, vielleicht sogar diskriminiert werden. Das sind die Bereiche Gesundheit, Bildung, aber auch Identitätsentwicklung. Und in diesen drei strategischen Themen haben wir, was die Männer angeht, ganz erhebliche Risiken aufzuzeigen.
Ein kleines Beispiel: Die Lebenserwartung bei uns wird in erster Linie determiniert durch den Sozialstatus. Zwischen Oberschichtangehörigen und Angehörigen eines niedrigen Sozialstatus beträgt die unterschiedliche Lebenserwartung zehn Jahre, zwischen Männern und Frauen beträgt sie fünf Jahre. Die Oberschichtfrau lebt heute bei uns 15 Jahre länger als der Unterschichtmann. Und wir als Mediziner sind mit diesen Zusammenhängen sehr, sehr direkt konfrontiert, also die unterschiedlichen Gesundheits- und Erkrankungsrisiken der Männer: dreifach häufiger früher Herztod, dreifach häufiger Erkrankung an Lungenkrebs, die Suizidrate bei Männern ist ebenfalls dreifach erhöht, bei Jungen im übrigen, vor kurzem vom Bundesamt für Statistik veröffentlicht, ohne dass Notiz davon genommen wurde, eine achtfach erhöhte Suizidrate gegenüber Mädchen. Das sind alles Dinge, die uns nicht ruhen lassen dürfen, und die anderen Bereiche, Modernisierungsverlierer, Bildungsverlierer, Männer und Identitätsprobleme, ebenfalls bei den Männern ...
Liminski: Wie stark sind denn Vorstellungen und Identitätsbilder von gesellschaftlichen Ideen, von politischen Korrektheiten geprägt? Kann man noch individuell sein eigenes Mannsbild entwickeln?
Franz: Das ist heute zumindest sehr schwierig geworden. Die Erwartungen, die an den Mann, an die Männer gestellt werden, sind enorm. Das ganze Spektrum vom einfühlsamen Vater, vom konfliktfähigen Partner bis hin zum kompetenten und auch kompetitiven, beruflich erfolgreichen Mann bis hin auch zum tapferen Kämpfer, der aktuell jetzt wieder in Afghanistan kämpft und auch stirbt, das ist ein ganz enormes Spektrum von Rollenanforderungen, dem gegenüber sich viele Männer heute sehr verunsichert gegenüber sehen. Wenn dann noch dazu kommt, dass in der eigenen Kindheit die Vorbilder fehlen, dann ist es für viele Männer heute schwierig, sich in diesem Erwartungsfeld zu orientieren. Und das ist natürlich auch eine gesellschaftliche Entwicklung. Dazu kommt, dass Männer es heute sehr schwer haben in dem komplexen Geschlechterdiskurs, der sehr effizient von einer Meinungs- und Machtmaschinerie bestimmt wird, ihre eigene Stimme zu erheben und ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle durchzusetzen beziehungsweise zu Gehör zu bringen...
MOJO Magazine’s October, 2011 free CD is an exclusive gathering of not-so-well-known artists commissioned to re-imagine an etched-in-stone classic, Pink Floyd’s Dark Side Of The Moon:
RETURN TO THE DARK SIDE OF THE MOON + WISH YOU WERE HERE AGAIN: Two classic Pink Floyd albums re-imagined by some of MOJO’s favourite contemporary artists. Featuring Doug Paisley, Wolf People, Of Arrowe Hill, Lia Ices, Gallops, Matt Berry, Neville Skelly and more!
Money
Get away
You get a good job with good pay and you're okay
Money
It's a gas
Grab that cash with both hands and make a stash
New car, caviar, four star daydream
Think I'll buy me a football team
Money
Well, get back
I'm all right Jack
Keep your hands off of my stack
Money
It's a hit
Don't give me that do goody good bullshit
I'm in the high-fidelity first class travelling set
I think I need a Lear jet
Money
It's a crime
Share it fairly
But don't take a slice of my pie
Money
So they say
Is the root of all evil today
But if you ask for a raise
It's no surprise that they're giving none away
"HuHuh! I was in the right!"
"Yes, absolutely in the right!"
"I certainly was in the right!"
"You was definitely in the right. That geezer was cruising for a bruising!"
"Yeah!"
"Why does anyone do anything?"
"I don't know, I was really drunk at the time!"
"I was just telling him, he couldn't get into number 2. He was asking why he wasn't coming up on freely, after I was yelling and screaming and telling him why he wasn't coming up on freely. It came as a heavy blow, but we sorted the matter out"
The Stanford prison experiment was a study of the psychological effects of becoming a prisoner or prison guard. The experiment was conducted from August 14 to 20, 1971 by a team of researchers led by Psychology professor Philip Zimbardo at Stanford University. It was funded by a grant from the U.S. Office of Naval Research and was of interest to both the US Navy and Marine Corps in order to determine the causes of conflict between military guards and prisoners.
Twenty-four students were selected out of 75 to play the prisoners and live in a mock prison in the basement of the Stanford psychology building. Roles were assigned randomly. The participants adapted to their roles well beyond what even Zimbardo himself expected, leading the “Officers” to display authoritarian measures and ultimately to subject some of the prisoners to torture. In turn, many of the prisoners developed passive attitudes and accepted physical abuse, and, at the request of the guards, readily inflicted punishment on other prisoners who attempted to stop it. The experiment even affected Zimbardo himself, who, in his capacity as “Prison Superintendent,” lost sight of his role as psychologist and permitted the abuse to continue as though it were a real prison. Five of the prisoners were upset enough by the process to quit the experiment early, and the entire experiment was abruptly stopped after only six days. The experimental process and the results remain controversial.
The results of the experiment are said to support situational attribution of behavior rather than dispositional attribution. In other words, it seemed the situation caused the participants’ behavior, rather than anything inherent in their individual personalities. In this way, it is compatible with the results of the also-famous Milgram experiment (siehe unten), in which ordinary people fulfilled orders to administer what appeared to be agonizing and dangerous electric shocks to a confederate of the experimenter.
DocumentaryHeaven
Was meinen wir mit der „autoritären Persönlichkeit“? Gewöhnlich sieht man einen Gegensatz zwischen dem Menschen, der andere beherrschen, kontrollieren oder unterdrücken will, und dem anderen Typ, der eine Neigung hat, sich zu unterwerfen, zu gehorchen, oder sich demütigen zu lassen. Manchmal, wenn man schönere Worte gebrauchen will, spricht man auch vom „Führer“ und dem „Gefolge“. So sehr natürlich auch in vieler Hinsicht ein Unterschied zwischen Herrschern und Beherrschten besteht, so sind die beiden Typen, oder wie wir auch sagen können, die beiden Formen der autoritären Persönlichkeit, in Wirklichkeit eng verbunden.
Was ihnen zunächst und im tiefsten gemeinsam ist, das heißt was das Wesen der autoritären Persönlichkeit ausmacht, ist eine Unfähigkeit: die Unfähigkeit, auf sich selbst zu stehen, unabhängig zu sein oder, um es anders auszudrücken, die Freiheit zu ertragen.
Der Gegensatz zum autoritären Charakter ist der reife Mensch: der Mensch, der sich nicht anklammern muss, weil er die Welt, Menschen und Dinge in aktiver Weise ergreift und begreift. Was heißt das? ... Erich Fromm
Still in Love with You" is a song originally recorded by Thin Lizzy, first released on their 1974 album Nightlife, and later released on the live albums Live and Dangerous, Life, BBC Radio One Live in Concert, The Peel Sessions and One Night Only. Allmusic's review of the song says it "is widely considered to be Thin Lizzy's greatest, most romantic ballad."
Ein neues, altes Konzept präsentierte Audi bereits vor der IAA mit dem Kabinenroller „Urban Concept“. Dieses scheint den Grundgedanken des Messerschmidt Kabinenrollers aus den 1950ern aufzugreifen und modern zu interpretieren ... (IAA 2011)
Abgesehen von der Frage, was der Grundgedanke eines Kabinenrollers gewesen sein mag (man müsste ihn einfach mal fragen ...): Mir scheint das designmäßig eher ein Konzept der 30er Jahre aufzugreifen:
das des Auto Union Typ C, mit dem sich Bernd Rosemeyer für Auto Union und Führer überschlug und zum Helden machte ...
Hans-Olaf Henkel, ehemaliger Präsident des BDI, war auf dem IMK-Konjunkturforum zur Zukunft des Euroraums im März dieses Jahres fassungslos, als Kritik an Deutschlands massiven Überschüssen im Außenhandel geübt wurde: „Wenn Deutschland diesen Exportüberschuss, an den es sich 30 Jahre lang gewöhnt hat und den wir durch alle möglichen Sozialleistungen verfrühstückt haben, wenn wir den nicht halten, dann bricht alles zusammen.“
Eindrucksvoller hätte man die Exportobsession – genauer: die Exportüberschuss-Obsession – , die hierzulande weite Teile von Wirtschaft, Politik und Medien beherrscht, nicht auf den Punkt bringen können. Deutschland besitzt in den Augen Henkels und vieler anderer offenbar ein Gewohnheitsrecht auf Exportüberschüsse, die zwangsläufig die Defizite anderer Länder sind.
Die Exportbesessenheit macht auch vor den meisten deutschen Volkswirten nicht halt. Während im Ausland eine Mehrheit der Ökonomen eine zentrale Ursache der Euroraumkrise in den Leistungsbilanzungleichgewichten – folglich auch in den deutschen Handels- und Leistungsbilanzüberschüssen – sieht, betrachtet der hiesige ökonomische Mainstream die deutschen Überschüsse immer noch als etwas Vorbildliches, das auch alle anderen Länder anstreben sollten. Dass dies schlicht unmöglich ist, da sich Leistungsbilanzüberschüsse und –defizite immer zu null addieren, wird offenbar nicht zur Kenntnis genommen...
„Der Begriff des Fortschritts ist in der Idee der Katastrophe zu fundieren. Dass es ‚so weiter’ geht, ist die Katastrophe. Sie ist nicht das jeweils Bevorstehende sondern das jeweils Gegebene.“
„In großen Umrissen können asiatische, antike, feudale und modern bürgerliche Produktionsweisen als progressive Epochen der ökonomischen Gesellschaftsformation bezeichnet werden. Die bürgerlichen Produktionsverhältnisse sind die letzte antagonistische Form des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, antagonistisch nicht im Sinn von individuellem Antagonismus, sondern eines aus den gesellschaftlichen Lebensbedingungen der Individuen hervorwachsenden Antagonismus, aber die im Schoß der bürgerlichen Gesellschaft sich entwickelnden Produktivkräfte schaffen zugleich die materiellen Bedingungen zur Lösung dieses Antagonismus. Mit dieser Gesellschaftsformation schließt daher die Vorgeschichte der menschlichen Gesellschaft ab.“
– Karl Marx [1]
Angesichts von Meldungen wie dieser
Polizei befreit Sklavenarbeiter aus Wohnwagenlager
Vermeintliche Arbeitsvermittler haben 24 Männer in einem Wohnwagenlager nördlich von London teilweise über mehrere Jahre wie Sklaven gehalten und zu unbezahlter Arbeit gezwungen. Die Polizei spricht von unbeschreiblichen Zuständen.
in der FAZ oder dieser bei dradio von heute mag man sich fragen, ob die Vorstellung progressiver Epochen der ökonomischen Gesellschaftsformationen noch zu halten ist, die ja - nicht nur historisch-materialistisch betrachtet - einen gewissen Charme hat : Wie sonst könnten wir uns z. B. antiken griechischen (!) Sklavenhaltergesellschaften überlegen fühlen? - ein für die notwendigen Bindungskräfte moderner Gesellschaften doch wohl unverzichtbares Ferment, weil wir uns sonst in Hobbes' Naturzustand oder sonstwo wiederfänden!
Drängender wird die Frage, wenn man zur Kenntnis nehmen muss, dass es heute 20 Millionen Sklaven auf der Welt gibt, also mehr als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit.
Die bürgerliche Gesellschaft steht vor einem Dilemma, entweder Übergang zum Sozialismus oder Rückfall in die Barbarei. Was bedeutet ein ‚Rückfall in die Barbarei’ auf unserer Höhe der europäischen Zivilisation?
Wir haben wohl alle die Worte bis jetzt gedankenlos gelesen und wiederholt, ohne ihren furchtbaren Ernst zu ahnen. Ein Blick um uns in diesem Augenblick zeigt, was ein Rückfall der bürgerlichen Gesellschaft in die Barbarei bedeutet... Wir stehen also heute, genau wie Friedrich Engels ... voraussagte, vor der Wahl: entweder Triumph des Imperialismus und Untergang jeglicher Kultur, wie im alten Rom, Entvölkerung, Verödung, Degeneration, ein großer Friedhof; oder ...“
„Der Begriff des Fortschritts ist in der Idee der Katastrophe zu fundieren. Dass es ‚so weiter’ geht, ist die Katastrophe. Sie ist nicht das jeweils Bevorstehende sondern das jeweils Gegebene.“
Tripolis (dpo) - Der Nationale Übergangsrat hat angekündigt, dass die libysche Rebellenarmee täglich zwischen fünf und sieben Uhr morgens die Suche nach dem weitgehend entmachteten Ex-Diktator Muammar Gaddafi einstellen will. Begründet wurde der Schritt damit, dass während dieser zwei Stunden praktisch jeder Mensch über 25 aussieht wie der Revolutionsführer.
"Seit der Einnahme von Tripolis wurden wir jeden Morgen aufgeschreckt, als unsere Soldaten tausendfach aus dem ganzen Land meldeten, sie hätten den Tyrannen gefangen", erklärte Mustafa Abd al-Dschalil, der Vorsitzende des Übergangsrats, diese Entscheidung... Gaddafis Angewohnheit in übergroßen, bunten Nachthemden mit dazu passenden Schlafmützen aufzutreten, steigere die Verwechslungsgefahr noch zusätzlich...
1 x weiterlesen; - ich habe lange nicht so gelacht (was auch an meiner zunehmenden Verblödung liegen kann und sicherlich nicht korrekt ist angesichts der ernsthaften Debatten um R2P hierzulande ...)
Eine bemerkenswerte Rede im Deutschen Bundestag am 07.09.2011
17:44 ff. Es stört mich ungeheuer, wie selbstverständlich auch von SPD und Grünen nach Bomben gerufen wird. ... Ich bin jetzt in der Situation, Außenminister Westerwelle verteidigen zu müssen, was ihm wahrscheinlich gar nicht recht ist. (Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister: Stimmt!) ...
Zu Libyen, Syrien, Bahrein ...
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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