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CRISIS , WHAT CRISIS ? (XXI): The New Authoritarian State und die Lösung der Schuldenkrise

Der neue autoritäre Staat wird die Macht haben, die Schulden umzudrehen und vom Staatsbürger einfordern, zur Not mit Gewalt, was dessen Anteil an der zur gemeinsamen erklärten Schuld ist, wobei wiederum die Machtverhältnisse bestimmen, wie hoch wessen Anteil ist:
  • Zur Erinnerung: "Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht." (Max Weber)
Schuldenuhr

Solch Schuldenuhren laufen ja schon lange; - wie kommt es nun zur Schuldenkrise (und zur verschärften Notwendigkeit der Umverteilung der - warum eigentlich in der Krise steigenden - Schulden)???

Heiner Ganßmann, Professor emeritus für Soziologie an der Freien Universität Berlin, erklärt den

Fetisch <"die Märkte"

... Es ist nicht immer einfach, all diese Operationen als das zu erfassen, was sie sind: eine Abfolge von paarweisen Interaktionen. Die Semantik der "Märkte" blendet eine Seite dieser Paarungen aus. Das gilt auch für das populistische Geschwätz, wonach wir "unseren Kindern" durch Staatsverschuldung immer größere Lasten aufbürden. Die "Kinder", also künftige Generationen, werden nämlich nicht nur als künftige Steuerzahler belastet, sondern sie - oder bessere einige von ihnen - erben auch die Bundesschatzbriefe. Keine Generation kann sich bei der nächsten verschulden. Vielmehr wird das komplette Gläubiger-Schuldner-Verhältnis an die nächste Generation weitergereicht....

Nehmen wir ein Beispiel. In Deutschland gibt es als "drittes Bein" der Altersvorsorge die sogenannte Riesterrente. Damit hat sich die Politik seit 2001 einen Teil des leidigen Rentenproblems durch Privatisierung der Altersversorgung vom Hals geschafft. Seitdem kann man, mit staatlicher Förderung, ein "Riesterprodukt" kaufen. Was man dafür erhält, ist das Versprechen, den Kaufpreis mit Zinsen und Zinseszinsen in 20, 30, oder 40 Jahren als Rente gestückelt zurückzuerhalten. Bis dahin bleibt das Geld dem Verkäufer des Riesterprodukts - einer Bank oder Versicherung - überlassen, und diese "Anleger" können damit auf den Finanzmärkten spielen.

Vor fünf Jahren haben nun die "Anleger" diese Rücklagen für die alten Tage in US- Hypothekenpapieren angelegt, von denen sie sich einen ordentlichen Ertrag versprachen. Als sich herausstellte, dass das keine gute Idee war, weil die Immobilienpreise in den USA implodierten - nachdem sie mithilfe großzügig vergebener Hypotheken an oft sehr einkommensschwache Häuslekäufer aufgebläht worden waren -, ließ sich unser Riesterproduktproduzent wegen drohender Zahlungsunfähigkeit vom Staat retten. Das mussten die Regierenden, wenn auch unter Knurren, schon deshalb tun, weil es dumm ausgesehen hätte, wenn sie erst den Kauf von "Riesterprodukten" subventionieren, aber sich dann die so angelegten Ersparnisse in Luft auflösen.

Im Vergleich mit amerikanischen, spanischen oder britischen Hypotheken galten Staatsanleihen als fast risikofrei. Denn Staaten gehen selten bankrott und können zur Not immer Steuern eintreiben (so jedenfalls die Annahme). Also begannen die geschockten "Anleger" von unserem - vom Staat aus Steuermitteln wieder aufgestockten - Geld vorzugsweise Staatsanleihen zu kaufen, also Schuldscheine eines Staats, der verspricht, die Schulden plus festgelegten Zinsen in einer bestimmten Frist zurückzuzahlen.

Vor Kurzem mussten die "Anleger" in Staatsanleihen allerdings feststellen, dass auch diese Käufe keine gute Idee waren. Denn in Griechenland, Irland und Portugal, aber scheinbar auch in Spanien und Italien ist der Staatsschuldenberg so stark gewachsen, dass jeder, der bis drei zählen kann, sich ausrechnen kann: Das Geld kommt nicht zurück, jedenfalls nicht ohne "haircut". Wer das zuerst merkt, hat ein schönes Objekt für Baisse-Spekulation gefunden. Gelingt sie, fallen die Preise, und deshalb versuchen immer mehr "Anleger" diese Staatsanleihen zu verkaufen.

In der verqueren Sicht der Finanzmärkte wird dieses Ereignis allerdings nicht als das dargestellt, was es ist, nämlich ein herber Verlust für alle, die diese Papiere einmal teurer gekauft haben, als sie sie nun verkaufen. Vielmehr ist primär von einer Staatsschuldenkrise die Rede, die sich an dem steilen Anstieg der "Erträge" etwa auf griechische Staatsschuldenpapiere ablesen lässt.(5) Diese Erträge gelten als Risikoaufschläge. So entsteht der Eindruck, als müssten Portugal oder Griechenland sofort höhere Zinsen für ihre Schulden zahlen.

Das ist aber nicht der Fall, jedenfalls dann nicht, wenn der betroffene Staat aktuell keine neuen Staatsschuldenpapiere ausgibt. Die ausgerufene Krise ist vielmehr ein Zweitmarktproblem, es geht also um den Handel mit bereits in privaten Händen befindlichen Papieren. Wenn der betreffende Staat seine Zahlungsverpflichtungen einhält, erzielen die neuen Käufer tatsächlich höhere Erträge. Wenn nicht, haben sie sich verspekuliert, und die Verkäufer hatten recht, weil sie ihre Verluste klein halten konnten.

Der Witz an dieser Art, das Risiko von Anlagen in Staatsschulden mithilfe der aktuellen Erträge auf bereits ausgegebene Staatsobligationen darzustellen, besteht vor allem in dem erzeugten Eindruck, dass nicht die privaten Halter der Staatspapiere in der Krise stecken, sondern der betreffende Staat, auch wenn er, etwa weil er unter den Eurorettungsschirm gezwungen wurde oder die EZB interveniert, aktuell gar nicht auf dem Markt auftritt. So entsteht politischer Handlungsbedarf. Da die Wirtschaftsmedien davon ausgehen, dass die "Märkte" immer recht haben, steht nun ein Staat als hochriskanter Schuldner dar. Also fragt sich auf einmal alle Welt, was zum Beispiel in Griechenland los ist.

Dabei kommt dann naturgemäß einiges zutage, aber selten etwas wirklich Neues: Vetternwirtschaft, schlechte Steuermoral, ein aufgeblähter öffentlicher Sektor. Was bedeutet dies für den betroffenen Staat? Er hätte ein akutes Problem mit den "Märkten" erst dann, wenn er entweder umschulden oder neue Schulden aufnehmen müsste. Er hat zweitens jedoch ein Problem mit seinen "Rettern", der EZB, den anderen Euroländern und dem IWF, die auf Sanierung der Staatsfinanzen mittels Privatisierungen und drastischer Sparprogramme pochen. Dummerweise wird dabei der Patient nicht gesund, weil die Austeritätspolitik die Wirtschaft einbrechen lässt, womit die Aussichten auf Stabilisierung hinüber sind...

Le Monde diplomatique Nr. 9623 vom 14.10.2011 - sehr lesenswert!

Als Anmerkung zu
Und vergib uns unsere Schulden
Jeder Umsturz, jede Revolution beginnt mit Schulden, welche die Gesellschaft nicht mehr bezahlen kann. David Graebers großes Buch „Debt“ zeigt uns, wo wir heute stehen. Eine Befreiung. Von Frank Schirrmacher
:
... Graebers Werk zeigt, dass Schulden, so sehr sie uns auch an Ratenzahlungen und den Otto-Versand erinnern mögen oder an die Abstraktion von Billionen Euro aus Brüssel, der revolutionäre Kern unaufhaltsamer gesellschaftlicher Veränderung sind. Es geht um viel mehr als überzogene Dispokredite. Das erste Wort für Freiheit in menschlicher Sprache überhaupt, zeigt Graeber, ist das sumerische „amargi", ein Wort für Schuldenfreiheit. Unsere Vorgänger, so Graeber, die Könige und Kaiser der alten Zeit, die Fürsten und Gouverneure, hatten am Ende nur drei Auswege. Sie taten nichts, dann ging es ihnen meistens an den Kragen. Sie entschuldeten sich und die Banken, dann entstand eine revolutionäre Lage, manchmal über Generationen hinweg. Oder sie entschuldeten alle.
Man lese diese letzten Seiten in Graebers Buch. Sie sind, werden die Ökonomen sagen, die reine Utopie. Die Schöpfung aus dem Nichts. Aber sie tun etwas mit dem Gehirn und dem Bewusstsein: Sie machen klar, dass wir es selber sind, die über unsere Symbole und deren Macht entscheiden.

- oder wie Ganßmann (s. o.) formuliert:
Die "Märkte", gegenüber denen sich die Politik ohnmächtig stellt, sind ein Fetisch. In Anlehnung an den trotzigen Ruf: "Wir sind das Volk!" ist es Zeit für den Ruf: "Wir sind der Markt!" Das bedeutet, die "Märkte" in die Verfügung derjenigen zurückzuholen, die sie ermöglichen und zugleich von ihnen betroffen sind. So wie wir politische Repräsentanten haben wollen, die auf vernünftige Weise unsere langfristigen Interessen wahrnehmen, brauchen wir Finanzinstitutionen, die sich verantwortlich um unser Geld kümmern. Die sollen also nicht nur den Geldwert stabil halten, sondern die Spekulation durch Entschleunigung, Besteuerung und Reregulierung in sozialverträgliche Grenzen bannen.

Es stellt sich allerdings erstens die Frage, ob es tatsächlich wir selber sind, die über unsere Symbole und deren Macht entscheiden, - oder ob das des Neulinken Schirmmacher schwer naive Utopie ist = wer also Ganßmanns Volk ist, und zweitens die Frage, wessen Schulden wessen Schulden sind und wer jeweils die Gläubiger sind :

Hannover-ueberschuldet_ArtikelQuer
Anteil der überschuldeten Personen über 18 Jahre © HAZ

Hannover. Im Stadtgebiet können derzeit 13 Prozent aller Erwachsenen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, die Quote liegt um 0,2 Prozentpunkte höher als 2010. Die Landeshauptstadt nimmt damit unter Deutschlands Metropolen nach Duisburg und Dortmund einem unrühmlichen dritten Platz ein... HAZ Lokal 14.11.11

Wo ist der Rettungsschirm für Linden-Limmer und Hannover-Nord???
Oder - wie ich neulich schon fragte - was ist eigentlich mit meinen Verbindlichkeiten??

CRISIS , WHAT CRISIS ? (XX): How To Squeeze Greece - oder: Wider Les Terribles Simplificateurs - oder: 14. November 1973

Was war denn los? Papandreou frech geworden, betrogen die, die doch helfen wollen, gepokert (und verloren) ...

Politikunterricht: Fragen Sie mal Schülerinnen und Schüler in den Jahrgängen 10 und 11, wo "Europa" unterrichtet wird, - dann war's genau so! Die TINA-Kinder können sogar noch argumentieren, die demokratisch zustande gekommenen Beschlüsse der EU müssten doch nun von jedem Mitgliedsstaat umgesetzt werden ... was ja korrekt wäre vor dem Hintergrund des Wissens, das sie erworben haben über die 3 Säulen und die Insitutionen der EU. Nur leider stimmt das alles nicht mehr, denn haben wir genau hingehört, wer sich da geeinigt hat, und haben wir wahrgenommen oder vermisst, dass die Kommission oder das Parlament nicht beteilt waren???

Erhellend und wohltuend differenziert: Warum hat Giorgos Papandreou Europa dieses Chaos angetan? Hinter den Kulissen waren mächtige Kräfte am Werk. Für eine angemessene Analyse der Krise muss man diese Kräfte wohl mal benennen: Das tut Richard Parker, Professor an der Harvard Kennedy School in Cambridge/Massachusetts und Berater des griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou in der ftd:

... Auch die Einigung vom Oktober birgt einen fatalen Mangel: Der neue “Plan” ist im Grunde nur ein Umriss eines Rettungsplans, kein Plan an sich. Wichtige Details fehlen, und die sollten in 60 Tagen geklärt werden. Aber für Griechenland und für Papandreou war der Zeitraum zu lang – fast eine untragbare Ewigkeit. Europas Banken, so stellte sich später heraus, haben dem freiwilligen Schuldenschnitt um 50 Prozent tatsächlich niemals voll zugestimmt. Bald schon signalisierten sie den Griechen, dass sie – mit Zahlenspielereien am tatsächlichen Abschlag und dem Barwert der Papiere – beabsichtigen, sich über das Kleingedruckte einen Großteil der 50 Prozent zurückzuholen, auf die sie in den Schlagzeilen angeblich verzichtet hatten. Gleichzeitig stürmten die griechischen Anleger panisch ihre Konten bei den ohnehin schon klammen Banken. Hinter den Kulissen aber spielte sich noch etwas anderes ab: Die mächtigen Eigner der griechischen Banken, gewöhnt daran, dass die Institute ihre weit verzweigten, krakenhaften Unternehmen finanzieren, waren entsetzt über die Brüsseler Einigung.
Papandreou hat sich voll und ganz für den Brüsseler Deal eingesetzt – aber er stand in einem Feuersturm und musste an mehreren Fronten kämpfen: In seiner Partei wollten Rivalen seinen Job; einige Abgeordnete wollten die neuen Sparmaßnahmen nicht mittragen; der Oppositionsführer Antonis Samaras und die konservative Nea Dimokratia verharrten in ihrer ganzen Unnachgiebigkeit; und die Wirtschaft stand vor dem Kollaps, bevor die Rettung eintraf. Eine Volksabstimmung war das einzige Instrument, mit dem Papandreou alle Feuer bekämpfen konnte: Er wollte die griechischen Politiker und ihre mächtigen Unterstützer im Zaum halten und Europas Führung zurück an den Verhandlungstisch drängen, um die Details der Rettung festzuzurren.
Papandreou hat hoch gepokert – und verloren...
(via nds)

Mehr Hintergründe in einem Interview mit Parker: How Greece Connects to the 2008 Wall Street Meltdown

Noch anschaulicher werden die Hintergründe hier:

21april1967On 21 April 1967, as the Greek military executed its infamous coup d’état, 14-year-old George Papandreou had a gun held to his head by soldiers who had stormed his family’s villa. The aim was to force George’s father, the Socialist leader Andreas Papandreou, to surrender to the military as it carried out mass arrests of politicians, leftists and anarchists. Distressed by the sight of his son being held at gunpoint, Andreas dutifully gave in, and there followed a seven-year military dictatorship known as The Regime of the Colonels.

In November 2011, George, now 59 years old and prime minister of Greece, is once again having a gun held to his head. This time, though, it’s a metaphorical one, and it is being wielded, not by Greek colonels hellbent on taking power, but by suits in Brussels, by a gang of commissioners and bankers determined to install in Greece a government to their liking. Using extreme financial blackmail, these external coupists are pressuring Papandreou, and all other Greek politicians, to suspend political debate, shelve normal democratic procedures and install an EU-approved, austerity-enforcing government of bank managers. A Regime of the Technocrats, if you like.
Quelle: sp!ked via nds

The Athens Polytechnic uprising in 1973 was a massive demonstration of popular rejection of the Greek military junta of 1967-1974. The uprising began on November 14, 1973, escalated to an open anti-junta, anti-US and anti-imperialist revolt and ended in bloodshed in the early morning of November 17 after a series of events starting with a tank crashing through the gates of the Polytechnic.



Gedichte des - im Abspann zitierten - Yiannis Ritsos finden Sie - in englischer Übersetzung - hier. Und fragen Sie mich bitte nicht, wie das alles zu unterrichten sei ...

Costa-Gravas' "Z" theme (Mikis Theodorakis) by Orgasmo Sonore by Orgasmo Sonore

Z - Costa Gavras 1969
___________________________________

Im Übrigen: Paul Krugman
  • Legends of the Fail
This is the way the euro ends — not with a bang but with bunga bunga. Not long ago, European leaders were insisting that Greece could and should stay on the euro while paying its debts in full. Now, with Italy falling off a cliff, it’s hard to see how the euro can survive at all. [...]
First, if you look around the world you see that the big determining factor for interest rates isn’t the level of government debt but whether a government borrows in its own currency. Japan is much more deeply in debt than Italy, but the interest rate on long-term Japanese bonds is only about 1 percent to Italy’s 7 percent. Britain’s fiscal prospects look worse than Spain’s, but Britain can borrow at just a bit over 2 percent, while Spain is paying almost 6 percent.
What has happened, it turns out, is that by going on the euro, Spain and Italy in effect reduced themselves to the status of third-world countries that have to borrow in someone else’s currency, with all the loss of flexibility that implies.[...]
The other thing you need to know is that in the face of the current crisis, austerity has been a failure everywhere it has been tried: no country with significant debts has managed to slash its way back into the good graces of the financial markets. For example, Ireland is the good boy of Europe, having responded to its debt problems with savage austerity that has driven its unemployment rate to 14 percent. Yet the interest rate on Irish bonds is still above 8 percent — worse than Italy.
Quelle: New York Times
Whenever a disaster happens, people rush to claim it as vindication for whatever they believed before. And so it is with the euro...

So, just to say what should be obvious, the countries in trouble are not in any way marked out by having especially generous welfare states. You can use a number of indicators; here’s the OECD measure of “social expenditure”, measuring (separately and together) both public spending and private spending that is channeled and regulated by public policy, like US employer-based health insurance.

Sweden, with the largest social expenditure, is doing just fine. So is Denmark. And Germany, which is the up side of the pulling-apart euro, has a bigger welfare state than the GIPS.

Not that the facts will convince anyone on the right, but the blame-the-welfare-state meme is nonsense.


oder auch: Die Krise und die Schwächung der ArbeitnehmerInnen in Griechenland - von: Zoe Lanara/DGB-Gegenblende

Archäologie CLXVI: The BBC-Audiopedia

WinloadNews meldet: Mit der ‘Audiopedia’ plant die altehrwürdige BBC wohl eines der ambitioniertesten Medienprojekte der nächsten Zeit. Alle verfügbaren Audioaufnahmen ab den 40er Jahren sollen kostenlos und für alle zugänglich gemacht werden.

Davon kann man in Deutschland nur träumen: Während hierzulande öffentlich-rechtliche Sendeanstalten gezwungen sind, ihre Beiträge nach meist einer Woche wieder zu ‘depublizieren’, geht die British Broadcasting Corporation den genau umgekehrten Weg. Innerhalb der nächsten 12 Monate soll die Audiopedia entstehen – das wohl größte Archiv von Audioaufnahmen der Welt.

Wie der Telegraph meldet, soll die Audiopedia alle noch verfügbaren Sprechbeiträge enthalten, die die BBC noch besitzt. Die Aufnahmen gehen bis in die 40er Jahre zurück...

Bereits jetzt verfügbar sind 500 Episoden der Desert Island Discs. Ein Format, das bereits seit 1942 besteht und in dem Prominente gefragt werden, welche Musikalben sie mit auf eine einsame Insel nehmen würden.

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Auf Desert Island Discs habe ich bereits anlässlich des 70. Geburtstags von Terry Gilliam hingewiesen.

Weitere Kostproben:

Sun, 19 Oct 08 - Kirsty Young's castaway is singer-songwriter Randy Newman

Sun, 10 Jun 07 - Kirsty Young's castaway is artist Yoko Ono.

oder von Radio 6:
jplJohn Peel Lecture
6 Music presents an annual discussion on music and music-related media, in honour of one of Britain's most iconic broadcasters:
Can Peelism Survive The Internet? 04 Nov 11
Pete Townshend examines the current state of music media and asks the question: Can John Peelism survive the Internet? In an age of free downloads and a disposable attitude to music, can creative people earn a living, and without radio how can the "unpolished" music that John Peel championed find an audience?

Talkin bout my generation: Townshend sieht ein wenig aus wie Genscher mit Bart ...

CRISIS , WHAT CRISIS ? (XVIV): Sorge um GBlog erschüttert Märkte

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Zweifel an einem raschen Schuldenabbau bei GBlog haben zur Kursverlusten an den Börsen – wie hier in Frankfurt – geführt.

Das mangelnde Vertrauen der Investoren in die Zahlungsfähigkeit des GBlog-Betreibers hat am Mittwoch die internationalen Finanzmärkte schwer belastet. Vor allem am Rentenmarkt kam es zu einem Beben, nachdem GBlog-Betreiber Gerardo Berlusconti mitgeteilt hatte, dass er sich den letzten Kontoauszug der Stadtsparkasse noch einmal angesehen hat:

Aktuelle Sollzinssätze am Abrechnungstag:
12,8900 v. H. für Kredit bis 47.000,00
17,3900 v. H. Überz-Zins für Kontoüberziehungen


„Berluscontis Reaktion, dagegen seien die griechischen und die italienischen Zinssätze doch Peanuts, hat die Märkte eher weiter verunsichert“, sagte Fondsmanager Christian Jimenez von der Vermögensverwaltung Diamant Bleu Gestion.

Im Deutschen Aktienindex kamen besonders die Aktien der Allianz unter die Räder, sie gaben um 5 Prozent nach. Vor allem über seine italienische Tochter hatte Europas größter Versicherer Ende 2010 etwa 28,2 Milliarden Euro in GBlog-Anleihen investiert. Die Aktien der Commerzbank fielen um 6 Prozent und die der Deutschen Bank um 4,4 Prozent. „Jetzt wird mal durchgerechnet, was die Banken so an GBlog-Anleihen in den Portfolien halten und was an Abschreibungen auf sie zukommen könnte“, erklärte Kapitalmarktstratege Jens Beulke von Silvia Quandt Research.
Die Euro-Finanzkrise hat sich somit noch einmal stark beschleunigt. Der Euro-Rettungsschirm EFSF ist für GBlog zu klein...



Für mich die schönste Wortfolge des Tages, - das muss man sich auf der Zunge oder sonstwo zergehen lassen:
Kapitalmarktstratege Jens Beulke von Silvia Quandt Research

Sprechen Sie mir nach: laut!:

Kapitalmarktstratege Jens Beulke von Silvia Quandt Research
Fondsmanager Christian Jimenez von der Vermögensverwaltung Diamant Bleu Gestion
Fondsmanager Christian Jimenez von der Vermögensverwaltung Diamant Bleu Gestion
Kapitalmarktstratege Jens Beulke von Silvia Quandt Research

Fondsmanager Mohamed El-Erian, Chef des Investmenthauses Pimco, einer Tochter der Allianz
Kapitalmarktstratege Jens Beulke von Silvia Quandt Research
Kapitalmarktstratege Jens Beulke von Silvia Quandt Research
Fondsmanager Mohamed El-Erian, Chef des Investmenthauses Pimco, einer Tochter der Allianz

Fondsmanager Christian Jimenez von der Vermögensverwaltung Diamant Bleu Gestion
Kapitalmarktstratege Jens Beulke von Silvia Quandt Research
Fondsmanager Mohamed El-Erian, Chef des Investmenthauses Pimco, einer Tochter der Allianz

Fondsmanager Mohamed El-Erian, Chef des Investmenthauses Pimco, einer Tochter der Allianz
Kapitalmarktstratege Jens Beulke von Silvia Quandt Research
Fondsmanager Christian Jimenez von der Vermögensverwaltung Diamant Bleu Gestion

Dies war ein neurolinguistisches Gegenkonditionierungs-Sonett

Money Talks

global-debt-clock1

The Economist's World debt comparison
The global debt clock
Our interactive overview of government debt across the planet

... und wer daran verdient:

Lucas Zeise - Keine Angst vor der Notenpresse (ftd von gestern)
Die EZB soll nicht die Schulden von Staaten finanzieren, sagen Kritiker - diese Scheinheiligen wollen aber in Wahrheit nur, dass Privatbanken weiter als Mittler daran verdienen können. ...

Die Lizenz zum Gelddrucken haben in unserem Geldsystem die privaten Geschäftsbanken. Sie können alles Geld, das sie in Form von Einlagen oder sogar Eigenkapital zur Verfügung haben, in Staatsanleihen investieren. Diese Staatsanleihen reichen sie als Sicherheit bei der Zentralbank ein und holen sich zum Leitzins frisches Geld, mit dem sie sich wiederum frische Staatsanleihen besorgen – und immer so weiter.
Die Zentralbank finanziert also in unserem Geldsystem bereits ganz ordinär und regelmäßig den Staat. Sie tut es allerdings vermittelt durch Intermediäre, wie die Banker sich zuweilen nennen und bei denen denn auch der Gewinn vorwiegend hängen bleibt. Das bei uns geltende Verbot der Staatsfinanzierung durch die Zentralbank müsste eigentlich, um der gängigen Praxis Genüge zu tun, korrekt lauten: Die Zentralbank darf andere Staatsinstitutionen nur unter Gewinnbeteiligung von Privatkapital finanzieren.
Wer die Staatsfinanzierung durch die Zentralbank ablehnt, tut dies mit dem Inflationsargument. […] Nehmen wir einmal an, es gelänge, den scheinheiligen Widerstand der deutschen Notenbanker und ihres zahlreichen Anhangs bei Banken und in der Publizistik zu überwinden. Nehmen wir also an, die EZB würde im großen Stil Schulden der Euro-Staaten auf ihre Bilanz nehmen: Müssten wir mit massiver Geldvermehrung rechnen? Hätten wir eine galoppierende Inflation zu befürchten, wie im Deutschen Reich 1919 ff., als die Kriegskosten monetarisiert wurden? Nichts davon...
(via nds)

Campo di Fiori - Czesław Miłosz

dialog-header
Als Mitglied der Deutsch-Polnischen Gesellschaft erhalte ich regelmäßig Dialog - Das Deutsch-Polnische Magazin. Nicht immer interessiert mich alles, aber immer dialog_2203127die hervorragende polnische Grafik und diesmal eigentlich das gesamte Heft zum Thema Polen denkt Europa. Es sei hiermit empfohlen.

Dem Heft liegt eine Audio-CD bei mit Gedichten von Czesław Miłosz, gelesen von Barbara Nüsse, Teil eines Projekts anlässlich der aktuellen EU-Ratspräsidentschaft Polens (von der man eigentlich recht wenig hört, weil andere laut tönend die EU übernommen haben): The Polish Presidency's tribute to the legacy of Miłosz is just as vibrant, featuring recitations, stagings and concerts of works inspired by the Nobel Prize winning writer. The flagship programme is focused on the publication of ten new audiobooks of select poems by Czesław Miłosz, recorded by recognised actors and writers in ten capitals across Europe and Asia.

Besonders berührt hat mich

Czsesław Miłosz
"Campo di Fiori"


In Rom auf dem Campo di Fiori.
Körbe, Oliven, Zitronen
Wein fließt über das Pflaster
Zwischen den Blumenresten.
Rosige Früchte des Meeres
Schütten die Händler auf Tische,
Bündel von dunklen Trauben
Fallen auf Pfirsichdaunen.

Auf diesem selben Markte
Verbrannte Giordano Bruno,
Das Feuer, geschürt vom Henker,
wärmte die Neugier der Gaffer.
Und kaum war die Flamme erloschen,
Füllten sich gleich die Tavernen,
Körbe Oliven, Zitronen
Trugen die Händler auf Köpfen.

Ich dachte an Campo di Fiori
In Warschau an einem Abend
Im Frühling vor Karussellen
Bei Klängen munterer Weisen.
Der Schlager dämpfte die Salven
Hinter den Mauern des Ghettos
Und Paare flogen nach oben
Hinauf in den heiteren Himmel.

Der Wind trieb zuweilen schwarze
Drachen von brennenden Häusern,
Die Schaukelnden fingen die Flocken
Im Fluge aus ihren Gondeln.
Der Wind von den brennenden Häusern
Blies in die Kleider der Mädchen,
Die fröhliche Menge lachte
Am schönen Warschauer Sonntag.

Vielleicht wird hier jemand folgern,
Das Volk von Rom oder Warschau
Handle, lache und liebe
Vorbei an den Scheiterhaufen;
Ein anderer noch die Kunde
Von der Vergänglichkeit dessen
Empfangen, was schon vergessen,
Bevor die Flamme erloschen.

Ich aber dachte damals
An das Alleinsein der Opfer.
Daran, daß Giordano
Den Scheiterhaufen bestiegen,
Er keine einzige Silbe,
Menschliche Silbe gefunden,
Von jener Menschheit, die weiter
Lebte, Abschied zu nehmen.

Schon liefen sie, Wein zu trinken,
Seesterne zu verkaufen,
Körbe Oliven, Zitronen
Zu tragen mit lustigem Lärmen,
Und schon war er ihnen ferne,
Als wären Jahrzehnte vergangen,
Als hätten sie niemals gewartet
Auf seinen Abflug im Feuer.

Auch diese Opfer sind einsam,
Bereits von der Welt vergessen,
Und fremd ist uns ihre Sprache,
Als käm sie vom andern Planeten.
Bis alles dann zur Legende
Erkaltet und später nach Jahren
Auf neuem Campo di Fiori
Ein Dichterwort aufruft zum Aufruhr.

Warschau 1943 1945 Errettung

aus: Sto wierszy polskich/Hundert polnische Gedichte. W wyborze i tłumaczeniach Karla Dedeciusa/ausgewählt und übertragen von Karl Dedecius, Wydawictwo Literackie, Kraków 1982, 1989, ISBN 83-08-00721-X S. 169

Auf der englischen Seite des I.culture-Projekts findet sich:
Stephen Fry Recites Czesław Miłosz: Campo Dei Fiori
Campo Dei Fiori by culturepl

Peak Oil & Peak Fish

als-ob-leben ? verweist immer mal wieder auf peak-oil.com mit dem tipp, besonders die aktuellsten vier bis fünf beiträge zu lesen. wer glaubt, dass die aktuelle ökonomische krise "irgendwann" wieder vorbei sein wird, auch wenn´s ein paar jahre dauern mag, hat die rechnung ohne die basis jeglicher ökonomie - und zwar ganz gleich, wie sie organisiert sein mag - gemacht: energie.

So ist es wohl:
Die Treibhausgas-Emissionen wachsen weiter, und einige Industriestaaten werden in ihrem Energieeinsatz sogar ineffizienter. Derweil will RWE DEA auch noch den letzten Tropfen Öl aus dem hochsensiblen deutschen Wattenmeer pumpen...
Wolfgang Pomrehns Energie- und Klimawochenschau bei tp.
Vgl. auch Peak Oil (I)

Zugabe: Peak Fish

Die Überfischung der Meere from Lilli Green on Vimeo.

Archäologie CLXV: The Eichmann Trial

Eichmann-trial-header
The Eichmann Trial Channel contains over 200 hours of trial sessions and a compilation of testimonies. The Channel is a joint effort between Yad Vashem and the Israel State Archives.

Eichmann war am 11. Mai 1960 von Agenten des israelischen Geheimdienst Mossad in San Fernando, einem Vorort der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, entführt worden. Dort hielt sich der SS-Obersturmbannführer mit seiner Familie versteckt, er nannte sich Ricardo Klement. Akten des US-Geheimdienstes CIA belegen, dass der Aufenthaltsort Eichmanns sowohl dem BND und der westdeutschen Regierung als auch der CIA seit 1958 bekannt war. (Die ZEIT)
Die vollständige Verhandlung von der Eröffnung am 11. April 1961 bis zur Urteilsverkündung am 15. Dezember desselben Jahres: Wer will, kann sich - ein halbes Jahrhundert danach - das Verfahren gegen Adolf Eichmann komplett ansehen. Auf YouTube. Aber was stellt das mit dem Zuschauer an? - Ein sehr lesenswertes Tagebuch eines Selbstversuchs von Peter Praschl im sz-magazin. ...



Unbedingt zuzustimmen (auch aus aktuellem Anlass) ist Praschl in seiner Schlussbemerkung:

Was ich aber durch die Eichmann-Videos endlich verstanden habe, ist, wie Zivilisation funktioniert. Dass sie exakt dort ist, wo sie sich die Form des Eichmann-Prozesses gibt. Ein Gerichtsverfahren. Zur Ermittlung der Wahrheit. Mit dem Vorsatz, Gerechtigkeit walten zu lassen. Der Bereitschaft, Trauma-Erfahrungen zuzuhören. Und der Bereitschaft, auch jenen, der die Zivilisation in Hektolitern von Blut erträndken will, zu behandeln, als gehöre er zu ihr. Er bekommt die Gelegenheit, sich zu verteidigen. Er darf lügen, sich rechtfertigen, um sein Leben reden. Die Zivilisation glaubt nicht einmal, dass es den Menschen dadurch besser geht, wahrscheinlich wäre es bekömmlicher, nicht darüber zu reden. Aber sie tut es, weil es das Richtige ist. ... Zivilisation ist nicht der kurze, sondern der lange Prozess.

Der SPIEGEL sah das 1960 freilich anders; ich vermute mit ihm große Teil der westdeutschen Öffentlichkeit:
Der Schauprozeß in Tel Aviv aber, aus einem Unrechtsakt hervorgegangen, von einem Staat inszeniert, den es zur Zeit der Eichmannschen Verbrechen noch nicht gab und auf dessen Boden Eichmann sie nicht begangen hat, ist unklug von den praktischen Interessen der Judenheit her und unweise vom Standpunkt der allgemeinen Moral.

Immerhin erstaunlich, wie sich der SPIEGEL-Autor Moritz Pfeil um die Interessen der "Judenheit" sorgt und im Besitz der Weisheit allgemeiner Moral wähnt ...

Vgl. auch Archäologie XLI - 29.10.1965 - Die Ermittlung - Auschwitz auf der Bühne

Kürzlich (wieder) am Totensee

DSCI0047
Every Mountain Once was an Ocean by ebirdebird oder E Bird hier!

Kürzlich am Totensee

Donquichottisme : Europäische Demokratie : Second Hand Ilusions

Une image choisie dans l'édition 2012 du calendrier Lavazza qui fête ses vingt ans: le mois de mai par le photographe Eugenio Recuenco. Culture et donquichottisme. Lucidité. - par POUR 15 MINUTES D'AMOUR
_______
  • Lucidité: Et les intellectuels ? En France comme ailleurs, tous n'ont pas, loin s’en faut, une pleine lucidité sur cette précarité galopante. Les nuages sociaux qui s'accumulent les requièrent diversement. — (Alexis Lacroix, Quand le justice sociale redevient une idée neuve, dans Marianne, n°665, du 16 janvier 2010)
________

Don-Quichote-2012

Na gut, aus dem Lavazza-Kalender für 2012, aber ich finde, das Photo hat was:
Man sollte schon bedenken, auf welchem Warhorse man sitzt, wenn man seinen Espresso in der Bibliothek der europäischen Aufklärung nimmt, und

man sollte vielleicht besser erst am Ende der Woche kommentieren, sonst geht es einem wie Jakob Augstein und Frank Schirrmacher: Wenn der FREITAG nicht am Donnerstag erscheinen würde, wäre Jakob Augsteins unbedingt lesenswerter Leitartikel Demokratie is coming home - Griechenlands Premier Papandreou gibt seinem Volk die Souveränität zurück, die ihm die europäischen Sparkommissare genommen haben zumindest in Teilen schon am Freitag obsolet gewesen; nicht anders erging es Demokratie ist Ramsch - Wer das Volk fragt, wird zur Bedrohung Europas. Das ist die Botschaft der Märkte und seit vierundzwanzig Stunden auch der Politik. Wir erleben den Kurssturz des Republikanischen. Von Frank Schirrmacher (Chapeau, Herr Schirrmacher! - wie nds richtig bemerkten ...)

Denn wie ging es aus:
Banken gerettet – Bürger zahlen – Krise geht weiter (Gregor Gisy)

Some second hand illusions

- wie die große Marlene sur le plateau de A Foreign Affair/La scandaleuse de Berlin dirigée par le grand Billy Wilder en '48* erklärt:



Want to buy some illusions,
Slightly used, second hand?
They were lovely illusions,
Reaching high, built on sand.
They had a touch of paradise,
A spell you can't explain:
For in this crazy paradise,
You are in love with pain.
Want to buy some illusions,
Slightly used, just like new?
Such romantic illusions -
And they're all about you.
I sell them all for a penny,
They make pretty souvenirs.
Take my lovely illusions -
Some for laughs, some for tears

In diesem Zusammenhang wäre - weinend - zu fragen, warum die Kommentatoren, die wie Augstein, Schirrmacher oder heute Prantl in der Süddeutschen - lobenswerterweise - auf der Idee der Volkssouveränität bestehen, nicht zur Kenntnis nehmen, was Power Structure Research und Systemdesign schon wissen?! Eine Antwort auf diese Frage sucht auch

Colin Crouch: Das lange Leben des Neoliberalismus
… Heute jedoch besteht die Aufgabe nicht darin, den Untergang des Neoliberalismus infolge der von ihm selbst herbeigeführten Krise zu erklären, sondern vielmehr die Tatsache, dass er nach dem Zusammenbruch der Finanzmärkte politisch einflussreicher dasteht denn je. Obwohl die Krise durch das marktwirtschaftliche Agieren der Banken ausgelöst wurde, sucht man ihre Folgen zu bekämpfen, indem man den Sozialstaat stutzt und die Ausgaben der öffentlichen Hand beschneidet. Und da der Neoliberalismus ein internationales, ja sogar globales Phänomen ist, ist das nicht nur in England der Fall. Wir müssen uns also fragen, wie es zu dem überraschenden Ergebnis kommen konnte, dass der Neoliberalismus nicht untergegangen ist.
Von zentraler Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass der real existierende Neoliberalismus bei weitem nicht so sehr auf freie Marktwirtschaft setzt, wie es seine Theorie behauptet. Stattdessen beruht er auf dem politischen Einfluss von Großkonzernen und Banken…
Eine Debatte, die allein um das Verhältnis von Markt und Staat kreist, verfehlt daher die entscheidenden Fragen...

Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik via nds

... siehe z. B. die Liste der G20-Sponsoren - Quelle: G20-G8 France 2011 ebenfalls via nds
oder auch: Wer regiert die Welt? Bilderberger?

___________
* "The Screen Guild Theater" broadcast a 30 minute radio adaptation of the movie on March 9, 1950, die allerdings dort nicht zu finden ist, stattdessen aber - als No 125: Casablanca - Es lohnt sich hier weiter reinzuhören ....

Bye Bye Mu’ammar Abu Minyar al-Qaddhafi (VI): Reinhard Merkel - Die Intervention der NATO in Libyen. Völkerrechtliche und rechtsphilosophische Anmerkungen zu einem weltpolitischen Trauerspiel

... Entgegen dem Wortlaut des UN-Auftrages, die Zivilbevölkerung zu schützen, habe die Gewaltanwendung der Nato "Tausende Libyer eben jenes Leben gekostet, das zu schützen der Auftrag gewesen ist". Es sei illegal, illegitim und verwerflich, jedes politische Ziel, das man außer dem autorisierten mit seiner Gewaltanwendung noch verfolgt (und wäre es für sich genommen wünschenswert), unter einen zur Gestaltlosigkeit gedehnten Begriff von "Schutz" zu subsumieren, damit alle Grenzen der erlaubten Gewalt zu sprengen und dies von Tausenden der solcherart "Beschützten" mit dem Leben bezahlen zu lassen. Reinhard Merkel --> Lesebefehl!!

Wir Menschen leben mitunter in ziemlich verschiedenen Welten. Diesen Satz hält man jedenfalls dann für zutreffend, beschäftigt man sich mit zwei aktuellen, aber völlig entgegengesetzten Schlussfolgerungen zur gleichen Sache: dem Nato-Krieg in Libyen. So wertet eine Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung (Die Zukunft der "Responsibility to Protect" nach dem Fall Gaddafis) den dortigen militärischen Einsatz "zweifellos" als "Erfolg".
Finsterer Schatten des Zweifels - Rudolf Stumberger tp 29.10.2011

Siehe auch: Bye Bye Mu’ammar Abu Minyar al-Qaddhafi (V): Visionär und Tyrann - Die zwei Gesichter Gaddafis

Archäologie CLXIV: George Grosz »Deutschland, ein Wintermärchen

Der Titel der Ausstellung des Brühler Max Ernst Museums zitiert nicht nur das berühmte, 1844 entstandene Gedicht von Heinrich Heine, sondern nimmt auch Bezug auf ein verschollenes Grosz-Hauptwerk von 1918, über das es kurze Zeit später in der ersten Grosz-Monographie von Willi Wolfradt heißt: »… jene futuristische Melange von Bordell, Fabrik, guter Stube, Kirche und Kaserne, patronisiert von einem biederen Reserveoffizier bei Bier, Braten und Lokalanzeiger, und unten jene Heiligentypen der Zeit: Pfaffe mit Brevier, General mit Stern, Professor mit schwarzweißrot bebänderten Bakel und – natürlich! – seinen Goethe in der Hand …«.
Zu dem Gemälde ist im vorigen Jahr eine bedeutende Vorstudie in Aquarell aufgetaucht, in der alle Hauptmotive bereits angelegt sind und die nun erstmals in einem Museum der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
via Philosophische Schnipsel

george-grosz-hatje-cantz

Zweite Ausstellungsstation ist die Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte, Hannover (17. Februar – 28. Mai 2012).

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.

Und wachsen uns Flügel nach dem Tod,
So wollen wir euch besuchen
Dort oben, und wir, wir essen mit euch
Die seligsten Torten und Kuchen.

Ein neues Lied, ein besseres Lied!
Es klingt wie Flöten und Geigen!
Das Miserere ist vorbei,
Die Sterbeglocken schweigen.

Die Jungfer Europa ist verlobt
Mit dem schönen Geniusse
Der Freiheit, sie liegen einander im Arm,
Sie schwelgen im ersten Kusse.

Immer mal wieder wert gelesen zu werden! ... Leider ächzst die Hure Europa momentan in einem Dauer-gangbang mit hässlichen Finanzmarkt-Junkies; - aber eine ihrer vielen hübschen Töchter könnte ja nochmal mit dem schönen Genius der Freiheit im ersten Kusse schwelgen ... Want to buy some illusions,
Slightly used, second hand?

Archäologie CLXIII: Smile reloaded

220px-Beachboys_smile_coverMit rotem Feuerwehrhelm auf dem Kopf und auch sonst ganz rot vor Freude bespricht Willi Winkler die 40 Jahre verspätete Veröffentlichung der Aufnahmesessions des Beach-Boys-Albums "Smile", das seinerzeit Brian Wilson, mit dem sich Alexander Menden im Interconti auf ein Gespräch getroffen hat, mit viel LSD in den Wahnsinn getrieben hatte - Süddeutsche Zeitung via Perlentaucher:

... Smile ist eine Ansammlung strahlender Ruinen, nichts Ganzes und nicht einmal was Halbes und längst nicht die geplante amerikanische Siedlungsgeschichte, as told by Brian Gershwin Wilson. Aus der Konkursmasse Smile ließen sich später nur ein paar Singles retten. "Heroes And Villans" und vor allem "Good Vibrations", der einzige schlüssige Gottesbeweis, der seit Thomas von Aquin vorgebracht wurde...

So hart würde ich nicht urteilen, - es gibt wundervolle Versionen von z.T. erst später veröffentlichten Stücken wie "Surf's Up" und Variationen von "Heroes And Villans", die immer noch bezaubern ..., aber Winklers Satz mit dem Gottesbeweis ist göttlich!

44 Jahre lang schlummerte "Smile" in den Archiven. Nun ist die Platte der Beach Boys in der Realität angekommen: Instrumentalstücke, einige kurze Skizzen von Songs, düstere Musik. Der Produzent Van Dyke Parks über die Bedeutung des Werks im Gespräch mit Marcel Anders

Archäologie CLXII: Repulsion And Indulgence

Repulsion is a 1965 film directed by Roman Polanski on a scenario by Gerard Brach and Roman Polanski. It was Polanski's first English language film, and was filmed in Britain. The cast includes Catherine Deneuve, Ian Hendry, John Fraser, Yvonne Furneaux, with a cameo appearance by Roman Polanski himself. It is widely considered a masterpiece of the psychological thriller.




In Catholic theology
, an indulgence is the full or partial remission of temporal punishment[1] due for sins which have already been forgiven ...

Lucky-2

Lucky Strike hatte offenbar schon immer Sinn für hintergründigen Humor in der Zigarettenwerbung!

No More Stalins, No More Hitlers

We have a new type of rule now. Not one-man rule, or rule of aristocracy or plutocracy, but of small groups elevated to positions of absolute power by random pressures and subject to political and economic factors that leave little room for decision.

They are representatives of abstract forces who have reached power through surrender of self. The iron-willed dictator is a thing of past.

There will be no more Stalins, no more Hitlers.

The rulers of this most insecure of all worlds are rulers by accident. Inept, frightened pilots at the controls of a vast machine they cannot understand, calling in experts to tell them which buttons to push.


—William S. Burroughs, “No More Stalins, No More Hitlers,” from Dead City Radio, Island Records, 1990; and Interzone, Viking Books, 1989.

eerohz > (fragments of) letters to mr. william s. burroughs #3 (no more stalins, no more hitlers) by benedictus XVI

Archäologie CLXI: The Beatles at the ABC Cinema in Manchester (1963)

Yes, it's "The Beatles Come To Town" again, this time from Pathe's official YouTube account!



Sowas Schönes findet man bei WogBlog - all things beatle, wo auch THE BEATLES WITH TONY SHERIDAN: FIRST RECORDINGS: 50th Anniversary Edition angekündigt wird: Polydor executive and big band leader Bert Kaempfert discovered the group in a German nightclub, signing them to his own company and then releasing the songs through Polydor. The night they signed the contract at Kaempfert’s kitchen table, the four Beatles wrote brief autobiographies, reproduced here in their original handwriting. Auf dem Cover das legendäre Hugo Haase Foto:

beatles-hugo-haase

... und wegen der unglaublichen Besetzung des Orchesters sei hier auch "Basketball Jones", a 1974 animated short film based on the Cheech and Chong song "Basketball Jones featuring Tyrone Shoelaces" from their album Los Cochinos präsentiert:


Credits:
Cheech Marin - Tyrone Shoelaces (voice)
Darlene Love - Cheerleader (voice)
Michelle Phillips - Cheerleader (voice)
Ronnie Spector - Cheerleader (voice)
George Harrison - lead guitar
Klaus Voormann - bass
Jim Karstein - drums
Jim Keltner - percussion
Carole King - electric piano
Nicky Hopkins - piano
Tom Scott - saxophone
Billy Preston - organ

iBelieve - Gott ist tot ... und die Diözesen gehen in die Offensive (II) ... und hier kommen die MILFS

In Ergänzung der Ausführungen zu den Eigentumsverhältnissen der Weltbild-Verlagsgruppe sei vermeldet:

Weltbild, mit einem Umsatz von zuletzt 1,6 Milliarden Euro, ist in letzter Zeit in Verruf geraten, da der katholische Konzern mit 50 Prozent an der Verlagsgruppe Droemer & Knaur und zu 33 Prozent an buecher.de beteiligt ist. Kritiker monieren, dass Droemer & Knaur nicht nur Pornografie vertreiben, sondern auch selbst produzieren. Normalerweise ist das kein Problem, für die katholische Kirche mit ihrer rigiden Sexuallehre aber sehr wohl. Schließlich ist wohl kaum im Sinne dessen, was Benedikt verkündet, wenn nach Verlagsangaben im Buch "Gute Mädchen tun's im Bett - böse überall" diese Haltung propagiert wird:

"Erotik ist der eingefangene Augenblick. Leben Sie ihn. Trauen Sie sich!" Jenseits der Missionarsstellung: Anne West macht Mut (und Lust!), neue Gefilde der Sexualität zu erkunden und zu tun, wovon Sie sonst nur träumen. Prickelnde und hoch erotische Shortstorys machen dieses Buch zu einer leidenschaftlichen Anleitung, Ihr erotisches Potential zu entdecken. Motto: Erlaubt ist, was Spaß macht – und womit beide Partner einverstanden sind."

Der Vatikan gegen die Gier - Florian Rötzer tp 25.10.2011

Wegen des erotisch-politischen Potentials einer anderen Beteiligung der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist nun gerade Defensive angesagt: Dieser ist es nämlich peinlich, dass das MDR-Fernsehballett bei der Geburtstagsfeier des Herrn Kadyrow aufgetreten ist: Die Diözese ist Mehrheitsgesellschafterin der Münchener Tellux Beteiligungsgesellschaft, die wiederum mit einem Anteil von 30 Prozent Gesellschafterin des Deutschen Fernsehballetts des Mitteldeutschen Rundfunks ist:
  • Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse der Tellux Beteiligungsgesellschaft mbH (nach KEK):

    Katholische Kirche in Deutschland ( 76.81% )
    Fürst von Waldburg zu Zeil und Trauchburg, Georg ( 10.09% )
    Saint-Paul Luxembourg S.A. ( 9.03% )
    Sebaldus GmbH ( 3.22% )
    Deutsche Provinz der Jesuiten ( 0.84% )

    Beteiligungen der Tellux Beteiligungsgesellschaft mbH siehe hier; die Liste ist zu lang hier übernommen zu werden ...
... ist aber höchst aufschlussreich im Hinblick auf Kreuz- und Querverbindungen und -beteiligungen etwa beim privaten Rundfunk (mit den üblichen Verdächtigen: Springer, Madsack, Frau Wettig-Danielmeier, Astratel - womit wir wieder bei Tellux und den Diözesen wären ...). Es sei der KEK empfohlen, den Forschungsansatz der Abteilung Systemdesign der ETH auf das deutsche Medien-Network anzuwenden. Meine Prognose: We find that some german media corporations form a giant bow-tie structure and that a large portion of control flows to a small tightly-knit core of media institutions. This core can be seen as an economic "super-entity" that raises new important issues both for researchers and policy makers.

ballett
Wie das Deutsche Rundfunkarchiv weiß, wurde das 1935 in Deutschland eröffnete Fernsehen erst nach dem Krieg zu einem Massenmedium. Während des Krieges produzierte das Fernsehen vor allem Programm für die Lazarette, hier eine Darbietung der ”Scala-Girls” im Kuppelsaal des Reichssportfeldes am 12.12.1941. Da passt es doch gut, dass das MDR-Fersehballett als Nachfolgeorganisation der Scala-Girls in Grosny auftriff. Die Vorstellung, dass etwa ein Viertel dieses MDR-Fernsehballetts der katholischen Kirche gehört, finde ich eher putzig. Ich wäre jetzt eher nicht auf die Idee gekommen, dass man in sowas investieren kann.

Was den Auftritt der mitteldeutschen Hupfdohlen bei Kadyrow angeht, sollte man nachsichtig sein: Einer der üblichen Hurensöhne, der so lange hoffiert und beraten wird, wie er unser Hurensohn und uns nützlich ist (Franklin D. Roosevelt) - wie Strössner, Pinochet, Somoza, der kürzlich liquidierte Mu’ammar Abu Minyar al-Qaddhafi oder der auch Herrn Schröder gut bekannte und nun von Herrn Bair für schlappe 9 Mio beratene Nasarbajew usw usf ...
„Ramsan Kadyrow ist nicht einfach ein Mensch ohne Anzeichen intellektueller Tätigkeit, er ist ein Mann des Krieges und des Terrors." (Anna Politkowskaja, Russisches Tagebuch)



Besser als Kadyrows Autos und das Fernsehballett gefällt mir ehrlich gesagt Maike von Wegen - Milfs gegen Merkel:

MILFS-gegen-Merkel

HIER KOMMEN DIE MILFs.
Wir sehen besser aus als Merkel, wir übernehmen mehr Verantwortung; von unserem Zeitmanagement könnte jeder sich eine Scheibe abschneiden und wir hätten dann immer noch genug, um unsere 10-Tage-Wochen zu managen. Wir sind die MILFs. Die MILFs gegen MERKEL.

Ab heute packen wir an, um Deutschland zu verbessern. Wir räumen auf in den Straßen, wir schimpfen mit den Schmuddelkindern, wir geben unseren Politikerinnen Stylingtipps, erklären Frau Schröder, wie man sein Baby Nachts ruhig bekommt.

Wir stillen die Hungrigen!
Wir kämmen die Kanzlerin!
Wir erziehen das Land.

Wir sind die MILFs.
Eure Muttis mit Verstand!

Ihre Sonderbeauftragte für pädagogische Angelegenheiten,

Dr. ec. Maike von Wegen

CRISIS , WHAT CRISIS ? (XVIII): The network of global corporate control

facpaEs gibt Marktversagen, Marktmacht, Informations- und Anpassungsdefizite sowie zeitliche Zielkonflikte, weil sich einzelne Menschen an kürzeren Perioden orientieren als Gesellschaften. Sie alle provozieren eine Diskrepanz zwischen mikro- und makroökonomischer Rationalität. Daher ist individuelles Entscheiden, Handeln und Streben nach persönlichem Erfolg so zu regulieren, dass daraus auch „überlebensfähige“ Lösungen für die Gesellschaft insgesamt entstehen.
Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), im Gästeblock der ftd

We spend billions of dollars trying to understand the origins of the universe, while we still don't understand the conditions for a stable society, a functioning economy, or peace. D. Helbing

FRANKFURT +++ Analysten gehen davon aus, dass die Ratingagentur Fitch auch die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank alsbald herabstuft; via tagesschau.de
Damit das systemrelevanteste aller Kreditinstitute uns durch steigende Refinanzierungskosten nicht mit in den Orkus reißt, empfiehlt sich daher die unverzügliche Zwangsrekapitalisierung (Euphemismus für Verstaatlichung) – aber selbstverständlich entschädigungslos.

chefarztfraulicher:beobachter

Erhellend auch: Schulden-Altmeister im Erregungszustand - von Bankhaus Rott

Ökonomie = Erregung
Chemoelektrische_Ausloesung_einer_Erregung_in_Riechsinneszellen
Modell eines Modells, mit dem Wirtschaftswissenschaftler die mikroökonomische Rationalität individuellen Entscheidens, Handelns und Strebens nach persönlichem Erfolg modellieren ...

Nachtrag: Andererseits kann man offenbar auch intelligent modellieren:
Masters of the Universe
ZÜRICH +++ ETH-Forscher aus dem Bereich Systemdesign haben den globalen Kapitalismus mit den Methoden der modernen Systemtherorie unter die Lupe genommen. Ihr Schluss: Eine kleine Gruppe von 147 Firmen kontrolliert den Grossteil der übrigen Wirtschaft.

nw1Die Forscher filterten aus der Datenbank Orbis – diese enthält die Einträge von rund 37 Millionen Firmen – etwas mehr als 43'000 multinationale Konzerne heraus, welche durch wechselseitige Aktienbesitze vernetzt sind. Gemäss «SonntagsZeitung» stiessen die Systemtheoretiker bei der weiteren Analyse von Besitz- und Machtverhältnissen auf einen Kern von 1318 Firmen, die dank Aktien grosse Teile der Realwirtschaft kontrollieren.

Damit waren die Forscher noch nicht im effektiven Zentrum der Machtkonzentration angelangt. Denn innerhalb des Netzwerkes stiessen sie erneut auf eine Einheit von 147 Konzernen, die noch stärker vernetzt sind. Diese Konzerne haben nicht nur eine fast vollständige Kontrolle über sich selber, sie beherrschen auch rund 40 Prozent der übrigen Wirtschaft...

Ebenfalls spannend: Rund drei Viertel der Mitglieder der Super-Einheit gehören der Finanzindustrie an. Im Zentrum steht der britische Finanzmulti Barclays. Die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse folgen auf den Plätzen 9 und 14. «Wir haben die Daten mit verschiedenen Modellen durchgerechnet und kamen immer zu sehr ähnlichen Ergebnissen», sagt Glattfelder. «Das Zentrum blieb weitgehend stabil.»


Die 19 mächtigsten Firmen
Rang Firma
1 Barclays Plc
2 Capital Group Companies Inc.
3 FMR Corporation
4 AXA
5 State Street Corporation
6 J.P: Morgan Chase & Co.
7 Legal & General Group
8 Vanguard Group
9 UBS AG
10 Merrill Lynch & Co.
11 Wellington Management
12 Deutsche Bank AG
13 Franklin Resources Inc.
14 Credit Suisse Group
15 Walton Enterprises LLC
16 Bank of New York Mellon Corp.
17 Natixis
18 Goldman Sachs Group Inc.
19 T Rowe Price Group Inc.

Zum Forschungsdesign und zur Methodologie:
the network of global corporate control - revisited
complex systems, vast amounts of data and self-organization...

nwSample of the international financial network, where the nodes represent
major financial institutions belonging to the core and the links give the
strongest existing relations among them; node colors indicate different
geographical areas: EU (red), US (blue), other countries (green); the
width and the darkness of the links show their weight; only the most
prominent links are shown; the network shows a high connectivity,
with many mutual cross-shareholdings as well as longer cycles; this
indicates that the financial sector is strongly interdependent, which
make the network vulnerable to instability
#

The network of global corporate control

The structure of the control network of transnational corporations affects global market competition and financial stability. So far, only small national samples were studied and there was no appropriate methodology to assess control globally. We present the first investigation of the architecture of the international ownership network, along with the computation of the control held by each global player. We find that transnational corporations form a giant bow-tie structure and that a large portion of control flows to a small tightly-knit core of financial institutions. This core can be seen as an economic "super-entity" that raises new important issues both for researchers and policy makers.
Stefania Vitali, James B. Glattfelder, Stefano Battiston
Eine Zusammenfassung der Studie als pdf hier!

Kürzlich an der Geislergruppe

Glatschalp


Die Geislergruppe
ist ein Bergmassiv der Dolomiten zwischen dem Villnößtal im Norden und dem Grödnertal im Süden.

... etwas beruhigend Selbständiges, von mir Absehendes, und ich hoffe sogar... einiges ... , was nicht verwertet werden kann ...

Terjy Rypdal - Skywards

Bye Bye Mu’ammar Abu Minyar al-Qaddhafi (V): Visionär und Tyrann - Die zwei Gesichter Gaddafis

Die mutmaßliche Ermordung eines abstoßenden Diktators bei seiner Verhaftung sorgt für wenig Empörung. Denn „Ihr seid frei, Libyer.“, daher feiert man doch lieber mit, statt sich um die Menschenrechte eines Mörders zu kümmern. Und: Die Scharia soll auch wieder eingeführt werden in Libyen. via Gleisbauarbeiten

muammar_Gaddafi__51406083

Was ermächtigt die NATO, wenn sie denn daran beteiligt war, zur Hinrichtung oder zur Unterstützung der Hinrichtung des Mu’ammar Abu Minyar al-Qaddhafi??

Was mag die NATO - oder wessen verlängerter Arm sie gewesen sein mag - an Ghaddafis Libyen gestört haben?:


Die Schulbildung war für alle kostenlos. Libyer, die im Ausland studiert hatten, bekamen nach der Rückkehr ins Land einen gut bezahlten Job. Jedes Familienmitglied erhielt einen Zuschuss von 1.000 $ pro Jahr. Arbeitslose erhielten 730 € pro Monat. Das monatliche Gehalt einer Krankenschwester lag bei 1.000 Dollar. Für jedes Neugeborene erhielten Familien bis zu 7000 Dollar. Frisch Vermählte erhielten bis zu 64.000 Dollar, um sich eine Wohnung kaufen zu können. Wenn Libyer ein Unternehmen gründen wollten, dann erhielten sie eine finanzielle Unterstützung von 20.000 $....
Eine erfreulich differenzierte Einschätzung des Wirkens des Revolutionsführers

Die Suche nach »Bye Bye Mu’ammar Abu Minyar al-Qaddhafi« hat 5 Resultate geliefert.

Update:
SPON: Die Nato verfolgte die Festnahme Gaddafis aus der Luft und gab dem Übergangsrat möglicherweise entscheidende Hinweise. Handyvideos lassen erahnen, wie die letzten Stunden des Despoten verlaufen sind. --> Video

Trauer-um-Gaddafi

iLook (II): Hildegard Knef (ohne Mütze)

Knef5601


Hildegard Knef mit Strickmütze

Bye Bye Mu’ammar Abu Minyar al-Qaddhafi (IV): Detention abuses staining the new Libya

Armed militia opposing Colonel Mu’ammar al-Gaddafi have captured and detained about 2,500 people in the capital Tripoli and surrounding areas since the National Transitional Council (NTC) took control of these areas in late August 2011. Those detained include al- Gaddafi soldiers and alleged loyalists, commonly known as the “fifth column”. Among them are members of the Internal Security Agency, Revolutionary Committees and Revolutionary
Guards – bodies associated with the worst repression of Colonel al-Gaddafi’s 42-year-old rule – as well as “volunteers”, including children (under 18 years), who responded to calls by Colonel al-Gaddafi to join his forces. Sub-Saharan Africans suspected of being mercenaries comprise between a third and a half of those detained in Tripoli, its suburbs of Janzur and Tajura, and al-Zawiya, a city about 100km west of Tripoli.
Detainees are being held in former prisons as well as in makeshift detention facilities such as schools, football clubs and apartments. These are not overseen by the Ministry of Justice and Human Rights, but are simply controlled by local councils, military councils and brigades (kataeb), or by the Free Libya Armed Forces (members of the regular armed forces who took sides against Colonel al-Gaddafi and civilians who took up arms).
Beatings and other ill-treatment are common, particularly upon capture and in the first days of detention. Impunity for such abuses remains entrenched. Libyan and foreign detainees have also complained of torture at the hands of their captors and guards. At least two guards in two different detention facilities admitted to Amnesty International that they beat detainees in order to extract “confessions” more quickly. In one detention centre, Amnesty International delegates found a wooden stick and rope, and a rubber hose, of the kind that
could have been used to beat detainees, including on the soles of their feet, a torture method known as falaqa. In another, they heard the sound of whipping and screams.
Detainees are held without legal orders and, with rare exceptions, without any involvement of the General Prosecution, as the justice system remains paralysed. In at least two cases known to Amnesty International in al-Zawiya and Tripoli, officials responsible for detentions ignored release orders issued by the judicial police and prosecution.

Detention abuses staining the new Libya - Amnesty International 2011

Bye Bye Mu’ammar Abu Minyar al-Qaddhafi: The Frogs Did It">Wie ich seinerzeit schrieb: Da feiern sie den Sieg des Bündnisses von NATO, Taliban, Stammesführern, Sklavenhändlern und neoliberalen Öljunkies - wie weiland, als die NATO die Luftwaffe der UCK machte ...

Siehe auch: ZeitOnline

Satire-Gipfel for Sale: Dieter Nuhr, der Westerwelle des Kabaretts

Kabarett sollte man das nicht nennen, Satire auch nicht. Erstaunlich, wie das ERSTE eine Gurkentruppe von schlechten Comedians die Tradition politischen Kabaretts in der ARD schlachten lässt: Nuhr bedient sämtliche Ressentiments der Teile der Mittelschicht, die sich nach rechts verabschiedet haben, dazu ein abgewrackter ffn-Depp, der - auch eine Premiere im Kabarett! - seinen schmierigen Text sitzend vom iPad abliest ...
Ich weiß nicht, ob es solche Überlegungen bei den Programmplanern gibt, vermute es aber: Wenn das ZDF jetzt mit der Anstalt das (traditionell linke) Kabarett besetzt, das früher zu unserem Markenkern gehörte, dann müssen wir jetzt das rechte Kabarett besezten!

Rechtes Kabarett gibt es aber nicht! - Zum Beweis, zu Studienzwecken und zum Kotzen hier:
SatireGipfel vom 10. Oktober in der Mediathek

"Satirisch ist der Dichter, wenn er die Entfernung von der Natur und den Widerspruch der Wirklichkeit mit dem Ideale (in der Wirkung auf das Gemüt kommt beides auf eins hinaus) zu seinem Gegenstande macht. Dies kann er aber sowohl ernsthaft und mit Affekt als scherzhaft und mit Heiterkeit ausführen; je nachdem er entweder im Gebiete des Willens oder im Gebiete des Verstandes verweilt. Jenes geschieht durch die strafende oder pathetische, dieses durch die scherzhafte Satire." - Friedrich Schiller, Über naive und sentimentalische Dichtung

Dazu müsste der Satiriker aber in seiner Haltung eine Idee des Idealen erkennen lassen, - wie zum Beispiel der große Moralist Georg Schramm - oder eine Sympathie für die seitlich Umgeknickten wie Hanns Dieter Hüsch - oder die immer infarktnahe Lust an der Empörung eines Wilfried Schmickler...

Schmickler_weiter11
... Schmicklers Pressefoto, das für mich diese Haltung zum Ausdruck bringt ... So wäre Nuhr nicht abzulichten ... (muss er ja auch nicht, er ist ja nicht Schmickler, aber er muss sich ja auch nicht so anbiedern ...)

Nachtrag:
Sehr treffend Tanja Kokoska in der taz-Kolumne Die Wahrheit vom 26.10.11:

Der Comedy-Star Dieter Nuhr ist das neue Gesicht einer Werbekampagne der schwarz-gelben Bundesregierung. Unter dem Motto "Wir sind's nuhr" soll in einer deutschlandweiten Plakataktion "für die Werte und Ziele der Koalition geworben werden", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert kürzlich auf einer Pressekonferenz. Nuhr sei dafür der ideale Kandidat gewesen. Zum einen genieße er ein positives Image, wofür es eigentlich überhaupt keinen Grund gebe. "Von dieser Gabe können wir uns schon mal eine große Scheibe abschneiden."

Zum anderen verbinde die Tatsache, "dass wir beide gar kein Programm haben - haha, kleiner Scherz", so Seibert. In Zeiten stabil schlechter Umfragewerte habe man eine allgemein beliebte Persönlichkeit gewonnen, die "unvoreingenommen an die Dinge herangeht" und komplizierte Sachverhalte "kurz und knackig auf den Punkt bringen kann".

Besonders durch seine Beiträge im Onlineportal Twitter sei man zu dieser Erkenntnis gekommen, sagte Kanzleramtschef Ronald Pofalla. "Sehr gut gefallen hat uns das Beispiel Steuerpolitik. Herr Nuhr twittert: ,Steuerkonzept der SPD ist da: 49 Prozent plus Soli plus Reichensteuer ergibt 54,68 Spitzensteuersatz + Vermögenssteuer. Gute Idee! Hoffentlich bleibt allerdings der eine oder andere im Land, der das dann auch zahlen möchte.' Das ist doch einfach genial! Herr Nuhr liefert die Texte gleich frei Haus, da sparen wir uns immense Kosten für die teuren Werbeagenturen und das ganze Drum und Dran."

Das Layout der Kampagne habe man ganz bewusst sehr puristisch gehalten, sagte Pofalla. "Nur ein lustiges Foto von Herrn Nuhr mit einem Zitat, fertig."

Der Hinweis www.bundesregierung.de falle kaum auf - das sei sehr wichtig, damit "Betrachter nicht sofort wieder abgeschreckt werden". Auch "sehr schön" sei Nuhrs Twittertext zur Debatte über die angeblich einseitige Lastenverteilung: " ,Zehn Prozent Bestverdiener zahlen 60 Prozent der Steuern. Untere 50 Prozent zahlen 3,6 Prozent der Steuern. Gut! Aber wo bleibt da die Ungerechtigkeit?' Das liegt genau auf unserer Linie!", begeistert sich Pofalla. "Die Tatsache, dass die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung mehr als 60 Prozent des vorhandenen Vermögens besitzen, lässt er einfach weg. Zu viele Zahlen verwirren die Leute ja auch. Und das muss nicht sein."

Thematisch sei die Kampagne aber breit aufgestellt. Zur Volksabstimmung über Stuttgart 21 gebe es den Slogan " ,Nuhr so ne Idee' ", sagte Seibert, "und dazu den Satz: ,Sollte man nicht noch ein AKW um den Bahnhof bauen, damit der Aufstand nicht ganz so absurd wirkt?' " Herr Nuhr habe verstanden, dass Politik sich eben nicht danach ausrichten könne, "wie viele Menschen gerade auf der Straße stehen", erklärte Seibert.

Dieter Nuhr selbst sieht durch das Engagement seine hauptberufliche Tätigkeit nicht beeinträchtigt: "Ich bin eben der ultimative Ratgeber für alles, warum nicht auch für die Bundesregierung? Was kann man schon damit erreichen, wenn man sich über Angela Merkel aufregt? Das war vielleicht früher subversiv, heute ist das populistisch." Sein Hauptanliegen, sich für die Regierung einzusetzen, sei die Verbreitung einer positiven Botschaft: "Ich kann die ganzen nörgelnden Blödmänner um mich herum nicht mehr ertragen und versuche deshalb, die Volkszufriedenheit zu heben."

Politikwissenschaftler Jürgen Nachtfalter erkennt in der Verpflichtung Nuhrs einen folgerichtigen "Synergieeffekt": "Einerseits sinkt das allgemeine Zutrauen in die Lösungskompetenz der Politik. Andererseits beeinflussen Menschen wie Dieter Nuhr längst die öffentliche Meinung. Es ist eben ein Unterschied, ob die Kanzlerin sagt: ,Deutschland hat eine hohe Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und wenig Arbeitslosigkeit. Das sind Dinge, um die andere Länder Deutschland nur beneiden können.' Oder ob Dieter Nuhr sagt: ,Deutschland blüht und gedeiht. Wir haben ein Gesellschafts-, Wirtschafts- und ein Sozialsystem, um die uns fast die ganze Welt beneidet.' Das ist zwar dasselbe, klingt aber doch ganz anders. Insofern ist es nur vernünftig, dass sich die Politik dieses Talent zu eigen macht."

Die ARD-Vorsitzende Monika Piel pflichtet Nachtfalter bei: "Die Zeiten, in denen Kabarettisten oder Moderatoren den Missbrauch von Macht anprangern, sind glücklicherweise längst vorbei, das ist doch Dieter-Hildebrandt-Geschwätz von gestern. Sie übernehmen heutzutage andere, versöhnende Aufgaben. Das erleben wir in unseren eigenen Talkshows oder beim sogenannten ,Satire-Gipfel', den Herr Nuhr sehr erfolgreich moderiert." Piel sagte, der Comedy-Star agiere sogar vorbildlich: "Politik und Medien, das ist heutzutage ein Geben und Nehmen. Wir sind ja schließlich nicht bei der Heilsarmee."


Zu Kokoskas Satire (!) auch ad sinistram: Ernstlich satirisch

CRISIS , WHAT CRISIS ? (XVII): Der Euro: Verbraucherpreis- und Reallohnentwicklung in Deutschland nebst Nachrichten aus anderen Gebieten derselben Wirtschaftsordnung

DGB-360

Aufgabe: Euro = Teuro? - Nehmen Sie begründet Stellung.
Zusatzaufgabe: Profitiert Deutschland vom Euro? Wen ja, wer?

Lösungshilfen hier : DGB klartext (via nds) oder hier:
Krise hin, Krise her – die meisten Reichen haben ihre Vermögen im vergangenen Jahr weiter ausgebaut, zudem gibt es in Deutschland 17 neue Milliardäre. [...]
Der Gesamtwert der 100 größten deutschen Vermögen stieg um mehr als sechs Prozent auf mehr als 307 Milliarden Euro.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

+ Nachrichten aus anderen Gebieten derselben Wirtschaftsordnung:

USA in der Krise – Amerikas Reiche – und der große Rest

99 Hundertstel gegen das eine reiche Prozent: Nur noch ein sehr kleiner Teil der US-Bevölkerung profitiert von Wachstum und wirtschaftlichen Wohltaten. Jetzt wächst die Wut im Land. [...]
Der Trend begann in den siebziger Jahren. Von 1970 bis heute haben sich die Gehälter von Amerikas Top-Managern real mehr als vervierfacht; derweil stieg der durchschnittliche Lohn inflationsbereinigt um nur karge 26 Prozent. Wer oben war, bekam immer schneller immer mehr: Das Einkommen des bestverdienenden Tausendstels der US-Gesellschaft stieg von 1970 bis 2008 um 385 Prozent auf 5,6 Millionen Dollar pro Jahr; die zweitbeste Schicht (die Top 0,1 bis 0,5 Prozent) legte um 141 Prozent auf 878.139 Dollar zu. Und die dritte Cremeschicht (die Top 0,5 bis 1,0 Prozent) verbesserte sich um 90 Prozent auf exakt 443.102 Dollar. Jene 137 Millionen Amerikaner, die die unteren 90 Prozent in der Einkommenspyramide ausmachen, haben von 1970 bis 2008 mit einem Realeinkommen von 31.244 Dollar nicht einen Cent dazugewonnen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung
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Passend dazu: Die Briten schnallen den Gürtel enger
In Grossbritannien hat unter dem Druck der Schuldenkrise nicht nur der Staat damit begonnen, das Ausgabenwachstum zu drosseln. Auch die breite Bevölkerung schnallt den Gürtel enger. Die realen Konsumausgaben der Privathaushalte, die sich nach dem tiefen Einbruch der Finanzkrise erstaunlich schnell erholt hatten, sind seit einem Jahr wieder am Sinken. Grossbritannien befindet sich längst im «double dip». Die Gesamtwirtschaft ist seit drei Quartalen nicht gewachsen. – Die konsumfreudigen Briten sind durch die Wirtschaftsflaute noch lange kein Volk der Traurigkeit geworden. Zwar wird die Unterschicht durch die Inflation von 4,5% und stark gestiegene Mieten hart getroffen. Doch für jene glücklichen Teile der Mittel- und Oberschicht mit einem Eigenheim und einem Job dürften die Einsparungen durch die rekordtiefen Hypothekarzinsen den Effekt der Inflation weiterhin übersteigen. Sie haben oft mehr Geld zum Konsumieren zur Verfügung als vor der Finanzkrise.
Quelle: NZZ (alle Nachrichten via NDS)

07 On the Sunny Side of the Street by CaptFantastic

Philippe Bas s'est garé avec son piano comme à son habitude (stride) sur la place du musée d'Orsay.

"If I never had a cent, I'd be rich as David Rockefeller
Barry Goldwater at my feet, on the sunny side of the street!"


Der Zynismus der NZZ macht deutlich: Es ist immer eine Frage der Perspektive (früher hieß das Klassenstandpunkt, - aber das hat uns auch nicht wirklich weitergebracht) ...

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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