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Kapitalismus braucht keine Demokratie, aber (hierzulande) Antisemitismus

Die FAS heute: Politiker von Koalition und Opposition haben die Herabstufung wichtiger Euro-Länder durch die Rating-Agentur Standard&Poor‘s (S&P) als Angriff gegen den Euro bewertet. Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Fuchs sprach gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) von „Attacken auf den Euro“. Der Europa-Politiker Elmar Brok (CDU) sagte, die Herabstufung käme in der Konsequenz „fast einem Währungskrieg“ gleich. Der Vorsitzende der Sozialistischen Fraktion im Europaparlament Martin Schulz nannte die Herabstufung gegenüber der F.A.S. einen „gezielten Angriff auf die Stabilität des europäischen Rettungsschirms“.
Brok äußerte den Verdacht, dass die Agenturen „anglo-amerikanische Interessenpolitik“ betreiben.


Der WELT fällt immerhin auf
: Sprache ist verräterisch... Wer "anglo-amerikanisch" statt etwa das geläufigere "angelsächsich" sagt, tut das gemeinhin, um möglichst viel Abstand zu gewinnen.

Weil im "sächsischen" eben auch immer der deutsche Ursprung durchschimmert. Und wir haben ja nun gar nichts mit diesen "raffenden" Finanzjongleuren zu tun, wie die Nazis es ausdrückten, die ebenfalls gerne das Wort vom "anglo-amerikanischen Finanzkapital" benutzen – genauso gern wie linksradikale Kapitalismuskritiker.

Diese Begrifflichkeit dient dazu, die Finanzwelt als etwas Andersartiges, den Deutschen und den Europäern Fremdes auszugrenzen, um einen externen Sündenbock für die Euro-Krise zu finden. Und sie hat einen antisemitischen Unterton, denn, nicht wahr (zwinker, zwinker), wir wissen ja, wer an der New Yorker Börse eigentlich die Strippen zieht.

Es gibt inzwischen erstaunlich viele Politiker, die explizit wie Brok oder nur andeutungsweise an einer Verschwörungstheorie stricken, wonach London und New York den Euro kleinkriegen wollen.


Der Rest des Artikels geht der WELT voll in die Hose, weil die Krise wiedermal Ergebnis einer anderen Verschwörung ist – ... einer zwischen Regierenden und Regierten ... Aber immerhin nimmt da einer etwas wahr, das wahrzunehmen ich schon dachte, sei skuril geworden, weil ich "anglo-amerikanisch" immer noch mit den Luftlagemeldungen des OKW assoziiere: Anglo-Amerikanische Bomberverbände im Raum Hannover-Braunschweig im Anflug auf die Reichshauptstadt, also mit einem dummen, antisemitisch aufgeladenen Antiamerikanismus ... und mich schäme, wenn das jemand heute so ohne jedes Bewusstsein (oder gerade im vollen Bewusstsein) der historischen Kontexte rausrotzt.

Im Übrigen und was das Downrating angeht: Willkommen in der Realität, Michel!
Alles Leugnen, Hoffen und Betteln hilft nicht. Der ökonomischen Kontraktion wird sich die Bundesrepublik nicht entziehen können. Man darf gespannt sein, wie diejenigen, für die vor ein paar Monaten eine Rezession „nicht in Sicht“ war, mit der kommenden Entwicklung umgehen werden. Potenzielle Sündenböcke sollten schon mal Deckung suchen.

Es gibt ein paar einfache ökonomische Regeln, die nicht nur von Politikern gern übersehen oder nicht verstanden werden. Eine davon ist die nicht auszumerzende Verwechslung von „Bedürfnissen“ mit „Nachfrage“. Sie kennen das unselige Beispiel vom Krieg. Alles sei kaputt, deshalb gebe es eine hohe Nachfrage. Leider falsch. Es gibt unzählige Bedürfnisse, aber Nachfrage heißt, dass ich auch etwas anbieten kann. Wer nichts hat, fragt auch nichts nach.

Auch die schlichten Zusammenhänge zwischen den Exporten eines Landes und den Importen der Abnehmerländer sind offenbar aller Einfachheit zum Trotz unklar. Dabei ist das Prinzip einfach. Was niemand im Ausland nachfragt, das kann ich dort niemandem verkaufen. Haben mögliche Käufer weniger Mittel für Käufe im Ausland hergestellter Waren, dann sinkt die Nachfrage nach diesen und mit der Nachfrage schrumpfen auch meine Exporte. Zuerst zeigt sich ein Rückgang der Nachfrage bei den Auftragseingängen. Der unlängst für die deutsche Industrie gemeldete Einbruch auf Jahresbasis war der stärkste seit Oktober 2009. Willkommen zurück.
... Weiterlesen bei Bankhaus Rott!

S&P’s downgrade of a bunch of European sovereigns was no surprise. What was somewhat surprising — and which went unmentioned in almost all the news stories I’ve read — was why S&P has gotten so pessimistic. From their FAQs:
  • We also believe that the agreement [the latest euro rescue plan] is predicated on only a partial recognition of the source of the crisis: that the current financial turmoil stems primarily from fiscal profligacy at the periphery of the eurozone. In our view, however, the financial problems facing the eurozone are as much a consequence of rising external imbalances and divergences in competitiveness between the EMU’s core and the so-called “periphery”. As such, we believe that a reform process based on a pillar of fiscal austerity alone risks becoming self-defeating, as domestic demand falls in line with consumers’ rising concerns about job security and disposable incomes, eroding national tax revenues.
And today we read about the response:
German chancellor Angela Merkel has called on eurozone governments speedily to implement tough new fiscal rules after Standard & Poor’s downgraded the credit ratings of France and Austria and seven other second-tier sovereigns.
Still barreling down the road to nowhere.

Quelle: Paul Krugmans Blog via nds

_____________
Anmerkung: Es empfiehlt sich immer mal auf die Eigentumsverhältnisse zu schauen:

... Kritiker meinen, die Ratingagenturen machten von Nordamerika aus bewusst Politik gegen europäische Staaten und Banken und zugunsten amerikanischer Spekulanten. Dabei wird jedoch geflissentlich übersehen, dass Fitch zu 60 Prozent einer Holding gehört, die wiederum mehrheitlich von Marc Ladreit de Lacharrière kontrolliert wird – von einem Franzosen. Ist es ein Zufall, dass nun die französische Agentur Fitch den französischen Staat öffentlichkeitswirksam aus der Schusslinie des Finanzmarktes zu nehmen versucht – während S & P und Moody’s weiter damit drohen, Frankreichs Bonitätsnote herabzustufen? Klar ist nur: Falls es S & P oder Moody’s 2012 wagen sollten, an Frankreichs Zahlungsfähigkeit zu zweifeln, ist garantiert, wer zu den vermeintlich Bösen zählt und wer zu den vermeintlich Guten.
Badische Zeitung - Eilmeldung: Es passiert nichts

"Kapitalismus braucht keine Demokratie"

Ein Gastbeitrag von Ingo Schulze, Schriftsteller, in der sz vom 12.01.

Seit etwa drei Jahren habe ich keinen Artikel mehr geschrieben, denn ich weiß nicht mehr, was ich noch schreiben soll. Es ist alles so offensichtlich: die Abschaffung der Demokratie, die zunehmende soziale und ökonomische Polarisation in Arm und Reich, der Ruin des Sozialstaates, die Privatisierung und damit Ökonomisierung aller Lebensbereiche (der Bildung, des Gesundheitswesens, des öffentlichen Verkehrssystems usw.), die Blindheit für den Rechtsextremismus, das Geschwafel der Medien, die pausenlos reden, um über die eigentlichen Probleme nicht sprechen zu müssen (*), die offene und verdeckte Zensur (mal als direkte Ablehnung, mal in Form von "Quote" oder "Format") und, und, und. . .

Die Intellektuellen schweigen. Aus den Universitäten hört man nichts, von den sogenannten Vordenkern nichts, hier und da gibt es einzelnes kurzes Aufflackern, dann wieder Dunkel. Ich kann nur den Gemeinplatz wiederholen: Die Gewinne werden privatisiert, die Verluste sozialisiert. Und ich wünschte, ich könnte Gegenbeispiele nennen.

Wenn man Tag für Tag den Wahnsinn als Selbstverständlichkeit aufgetischt bekommt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis man sich selbst für krank und abnorm hält. Im Folgenden versuche ich, einige Gedanken zusammenzufassen, die mir wichtig erscheinen:
...

13 Thesen gegen die Ausplünderung der Gesellschaft. Lesebefehl!!
________________________________________

(*) Die Jagd auf unseren Bundespräsidenten wirkt immer bizarrer. Kaum auszudenken, die Antreiber würden so viel Eifer entwickeln, wenn es mal um wirklich Wichtiges geht. [...]
Wo sind die kritischen Geister, die danach schreien, dass Frau Merkel jetzt auch mal aufklären soll: zum Beispiel darüber, warum sie im Sommer bei der Euro-Rettung übereifrig Privatgläubiger in Haftung bringen wollte und damit, wie befürchtet, die nächste Finanzpanikwelle ausgelöst hat – wie sie beim letzten Gipfel zugeben musste, indem sie den Unsinn wieder zurücknahm. Für das Land kann das ziemlich teuer werden. Wo sind die, die jetzt einfordern, endlich offenzulegen, wer sie da beraten hat? Und wie so ein Fehler passieren konnte. Und was das kostet. Und wer dafür jetzt aufkommen soll.
Wie rechtfertigt Frau Merkel, dass ihre ökonomisch zweifelhaften Austeritätsempfehlungen an andere jetzt zigtausendfach dazu führen, dass Menschen, die für die Krise gar nichts können, ihre Arbeit verlieren, ganze Familien daran gerade kaputtgehen – ohne dass die Krise weg ist? Was ja mindestens so wichtig ist wie die Vergangenheit von Bettina Wulff.
Wo sind die Wulff-Kritiker, die aufheulen, weil es Josef Ackermann und dem Rest der Banker klammheimlich gelungen ist, die eigene Krise zur Staatsschuldenkrise umzudefinieren – obwohl die Finanzbranchenmisere der Hauptgrund dafür ist, dass die Staatsschulden seit 2007 weltweit so krass gestiegen sind? [...]
Wo sind umgekehrt die Kritiker, die mal damit nerven, ob Herr Steinbrück so ein toller Krisenmanager war, wie er das selbst sagt – wo er die Krise immerhin wochenlang falsch einschätzte und Fehlentscheidungen traf? Kompliziert? Klar. Zumindest schwerer als herauszufinden, wenn ein Schachbrett falsch herum steht.

Thomas Fricke – Sinnlose Hatz auf Wulff : FTD (via nds)

Archäologie CLXXVII: It was 43 years ago these days - The Jimi Hendrix Experience im Konserthuset Stockholm



Le 9 Janvier 1969, le Jimi Hendrix Experience joue 2 concerts au Konserthuset de Stockholm, le 1er concert a été filmé professionnellement.

Setlist du 1er concert :
Killing Floor
Spanish Castle Magic
Fire
Hey Joe
Voodoo Child (slight return)
Red House
Sunshine of Your Love

Von diesen Musikern lebt keiner mehr: Hendrix died in September 1970. Redding died in 2003, and Mitchell became the last original member of the band to die, in November 2008.
via La Planete Rock

Zugabe:
The Judy Garland Experience

Ein Tipp von meiner Tochter: Walk off the Earth

390371_258650177525883_100001427086035_696492_1363471264_n... ein interessantes Phänomen: in diesem Moment 14.821.213 klicks bei youtube auf das Video einer bis dato unbekannten Indie-Band aus aus Burlington in Ontario, die eine Nr 1 der deutschen Single-Charts kapert, noch nicht mal eine fertige Homepage hat und minimalistisch dies präsentiert:

Vier Typen und eine Blondine beugen sich über eine Gitarre. Und während einer den Rhythmus auf dem Korpus macht und drei auf dem Griffbrett spielen, wartet der Zuschauer auf den Haken an der Sache. Was bitte wird der fünfte gleich machen? Losröhren und die ganze schöne Nummer kaputtmachen? Blöd lachen? Nein, er setzt nur ein paar Akzente an der einzig freien Stelle des Gemeinschaftsinstruments: ganz oben. (Focus).

Man ahnt, welche Sorgen die alte Musikindustrie hat! Und jetzt mach ich bei diesem Hype auch mal mit und gebe den Tipp weiter:



Der andere Anspieltipp von meiner Tochter hier! Vielleicht wird das ja auch noch ein Hit (was immer heute ein Hit ist!?) ...

Archäologie CLXXVI: Bulles de Vian

borisVianarte

Recht gut gemachte Hommage an Boris Vian bei Arte mit interessanten Links, z. B. auf dieses Radio-Interview mit Vian vom 30. Juni 1956, in dem Boris Vian erklärt, wie er Musik komponiert und Texte schreibt.

Vgl. auch: Boris Vian bei GBlog
oder: Wachtveitl liest Vian (1/3) Lesung von "Schaum der Tage" von Boris Vian in der Französischen Botschaft in Berlin
und: der Hinweis auf einen völlig abgefahrenen Film: Bulles de Vian
und: diese erlesenen Homages à Vian:

Here is a recording of Prof. Johan Galtung, pioneering founder of the Academic discipline of Peace Studies, performing the famous anti-militaristic ode:


und die - weil so gesprochen und dann noch mit dieser Stimme - für mich berührendste Interpretation des Briefes:

Failing States of Europe: Mafia ist Italiens solideste Bank

Die Mafia ist Italiens solideste Bank. Das organisierte Verbrechen kann mit einer Liquidität von 65 Milliarden Euro rechnen, so viel wie kein Geldhaus im Stiefelstaat, geht aus dem Jahresbericht des Kaufleuteverbands Confesercenti hervor. “In dieser Krisenphase ist die Mafia AG die einzige Struktur, die über liquide Mittel für Investitionen verfügt”, warnte Confesercenti-Präsident Marco Venturi. Die Mafia nutze die Krise aus, um immer tiefer in das Wirtschaftssystem in Nord- und Mittelitalien einzudringen. Das organisierte Verbrechen sei Italiens Unternehmen mit dem höchsten Umsatz. Wie aus der Studie hervorgeht, steht die Kriminalität in dem Mittelmeerland mit 140 Milliarden Euro Umsatz für sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Der Jahresbericht von Confesercenti nannte illegale Müllentsorgung, Schutzgelderpressung, illegalen Geldverleih, Diebstahl, Betrug und Schmuggel als Hauptgeschäftsbereiche der kriminellen Organisationen.
Quelle: Der Standard via nds oder Süddeutsche Zeitung

Archäologie CLXXV: The Superdupercommittee - Wir sinken nicht!



Der Untergang von "Atlantis West" aus der Komödie "Erik der Wikinger" von Terry Jones (Monty Python) mit Tim Robbins, John Cleese, u.a. Via als-ob-leben. Nunmehr 23 Jahre alt und wunderbar aktuell, dazu in großartiger Besetzung ...

+ Paul Krugman vs the superdupercommittee: Keynes was right in der NYTimes und heute in der Beilage der Süddeutschen Zeitung:

... So the real test of Keynesian economics hasn’t come from the half-hearted efforts of the U.S. federal government to boost the economy, which were largely offset by cuts at the state and local levels. It has, instead, come from European nations like Greece and Ireland that had to impose savage fiscal austerity as a condition for receiving emergency loans — and have suffered Depression-level economic slumps, with real G.D.P. in both countries down by double digits.

This wasn’t supposed to happen, according to the ideology that dominates much of our political discourse...

Archäologie CLXXIV: Jack Kerouac – Letter to Marlon Brando (1957)

This letter from Jack Kerouac to Marlon Brando, dated 1957, was discovered in 2005 and recently sold at auction by Christie’s. In the letter, Kerouac is urging Brando to play the role of Dean Moriarty (Neal Cassidy) in a film version of his then-recent bestseller On the Road, while Kerouac would play Sal Paradise (himself)… via The Beat Patrol

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Zur Erholung vom Wulff-Spektakel: Ndidi Onukwulu



Ndidi Onukwulu is a Canadian singer. Via Encore, encore et encore de la musique
Ndidi O - The Escape
Ndidi O - The Whisper
Ndidi O - Goodnight

Helge Schneider und Naomi Wolf: "SCHULE IST NICHT SCHÖN!" - aus dem Kinofilm "JONAS und wie er die WELT sah" mit Christian Wulff



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Kann es sein, dass wir gegenwärtig - oder schon länger - den Dreharbeiten des nächsten Films mit Christian Ulmen beiwohnen?

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Es spricht einiges dafür, dass Wulff gar nicht Wulff ist, sondern von Ulmen gespielt wird (und Bettina von Franka Potente und Ulmen von Wulff), was auch die Rolle des großen Drecksblatts in dem Spektakel erklären würde, das natürlich eingeweiht ist oder gar Regie führt: Kai von Kotze!

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Kompliment an die Maske - und dazu noch eine Verschwörungstheorie:

Was durch das Spektakel vergessen gemacht wird - vgl. auch Der verkorkste Jahresbeginn – Wulff-Krisen-Gewinnler sind die Falschen:



... In diesem Drama zunehmend globalisierter Proteste und Unterdrückungsmaßnahmen offenbart sich ein Handlungsstrang, mit dem sich viele der Cheerleader einer neoliberalen Globalisierung nie auseinandergesetzt haben: die Macht des globalisierten Kapitals, die Autorität demokratisch gewählter Regierungen in verheerender Weise zu untergraben.

Aus der Perspektive globaler Konzerninteressen sind geschlossene Gesellschaften wie China unternehmensfreundlicher als lästige Demokratien, in denen Gewerkschaften, hohe Menschenrechtsstandards und eine starke Presse die Kosten in die Höhe treiben.

Überall auf der Welt ähneln sich die Gegenreaktionen auf die Proteste, was nahe legt, dass die Akteure aus dem Staats- und Unternehmenssektor dabei sind, zu lernen, wie man Abweichlertum unter Wahrung einer demokratischen Fassade am besten unterdrückt...

2012 werden sich die Proteste drastisch verschärfen - Naomi Wolf in der WELT (!!)

Jakob und der böse Wulff - Allein im Wald

Herr G. schreibt über den Freitag vom 5.1.2010: Titelbild und Leitartikel

freitagDas kommt dabei heraus, wenn man nicht mehr selbst überlegt, sondern im Mainstream schwimmt (oder gehört Augstein ohnehin dazu?).
Der kleine Wulff lugt aus dem übergroßen Hemdkragen eines Anzugs (Titel: „Zu klein für den Job“; Augstein in der Einführung zum Kommentar: „Das Amt des Präsidenten muss vor ihm geschützt werden“.)
Um welchen Anzug geht es? Wer hat ihn hinterlassen? Der Köhler etwa, dem hat er gepasst?
Oder ist das die Neuauflage des Kaisers Rock, der Galauniform eines Generalfeldmarschalls oder des Maßanzugs eines stammelnden KZ-Baumeisters?
Nein – diesen großen Anzug (dieses würdige Amt) hat es nie gegeben. Stets gab es nur den Anzug des hässlichen Deutschen (dessen Sprache Europa jetzt wieder zu reden hat).
Und dieser Anzug hat seinen Trägern immer gepasst, weil sie Deutschlands Zielen eben die passende Form gegeben haben (mit Ausnahme vielleicht von Heinemann und Weizsäcker).
Die aktuelle Form eines deutschen Grüßaugust bedarf exakt des Formats eines Wulff: Spießbürgerlich konservativ, auf kleine miese Vorteile bedacht und dabei modern nach außen die Verpackung für ein neues Produkt Deutschland verkaufen. Dieser alberne Werbetrick wird aber glücklicherweise nur von der Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht durchschaut.

_______________________________
Hintergrundinformation zum Freitag:
Kurswechsel: Verleger Augstein verzichtet auf die vier Herausgeber und richtet das Blatt »linksliberal« aus. Ein Gespräch mit Daniela Dahn, Junge Welt vom 6. Januar: »Der Freitag hat intellektuell an Substanz verloren«
- vgl. auch das taz-Interview über Rauswürfe beim "Freitag" - »Nur noch ein Störfaktor«

Wenn ich das richtig sehe, hat Herr Augstein es nicht für nötig befunden, die "community", d. h. die Leser seines Freitag über den Rausschmiss der Herausgeber zu informieren.

... das ist jetzt schwierig. Ich möchte irgendwie nicht kommentieren, was Daniela Dahn gesagt hat. Und ich möchte es irgendwie nicht unkommentiert lassen. Wie Sie schon sagen, alles wird irgendwie ...
Und was die alte "Wie-links-bist-Du" Debatte angeht - da gilt immer die gleiche Antwort, von Anfang an, die für mich selbstverständlich ist: Wir haben eine Haltung, im Zweifel links, aber Ideologie und Journalismus vertragen sich nicht. Wir müssen für möglich halten, dass auch Linke irren können und uns immerzu prüfen und offene Augen und ein offenes Herz haben. Nicht mehr, nicht weniger.
Ihr JA


oioioi ... irgendwie offenes Herz ist immer gefährlich!

Das Ende der Vermilchglasung

Von Stephan Pörtner

Der König der Milchglasscheiben sass in seinem Turmzimmer, das mit hohen Milchglasfenstern ausgerüstet war, sodass drinnen ein nebelartiges Dämmerlicht herrschte. So trübe wie das Licht war die Stimmung dieses Königs, dessen Herrschaftsbereich in rasantem Tempo abbröckelte. Milchglas war einst ein Must gewesen für den modernen Menschen, der seine Anonymität schätzte und deshalb vermilchglaste, was er konnte, damit ihm kein Heckensteher oder Nachbarskrüppel in die Wohnung guckte. Doch unterdessen hatte sich selbst im grossstädtischen Umfeld die Durchblicksbauweise etabliert, und die Wohnungen waren rundum normalverglast, selbst das Bad, weil man sich lieber beim Zähneputzen zusehen liess, als unbeachtet in der Anonymität unterzugehen.

Stephan Pörtner schreibt für die WOZ (die auch sonst zu lesen empfohlen sei) Geschichten, die aus exakt 100 Wörtern bestehen.

Archäologie CLXXIII: Georges Moustaki - Ma Liberté



Ma liberté
Longtemps je t'ai gardée
Comme une perle rare
Ma liberté
C'est toi qui m'as aidé
A larguer les amarres
Pour aller n'importe où
Pour aller jusqu'au bout
Des chemins de fortune
Pour cueillir en rêvant
Une rose des vents
Sur un rayon de lune

Ma liberté
Devant tes volontés
Mon âme était soumise
Ma liberté
Je t'avais tout donné
Ma dernière chemise
Et combien j'ai souffert
Pour pouvoir satisfaire
Tes moindres exigences
J'ai changé de pays
J'ai perdu mes amis
Pour gagner ta confiance

Ma liberté
Tu as su désarmer
Toutes mes habitudes
Ma liberté
Toi qui m'as fait aimer
Même la solitude
Toi qui m'as fait sourire
Quand je voyais finir
Une belle aventure
Toi qui m'as protégé
Quand j'allais me cacher
Pour soigner mes blessures

Ma liberté
Pourtant je t'ai quittée
Une nuit de décembre
J'ai déserté
Les chemins écartés
Que nous suivions ensemble
Lorsque sans me méfier
Les pieds et poings liés
Je me suis laissé faire
Et je t'ai trahie pour
Une prison d'amour
Et sa belle geôlière

Et je t'ai trahie pour
Une prison d'amour
Et sa belle geôlière

Was macht Wagner?

Wagner macht spät abends noch "Post":

03.01.2012 — 23:41 Uhr
Liebe Rente mit 67, 69 ...


was für ein schwieriger Brief, aber ich versuch’s mal.

Wer heute zehn Jahre ist, wird vielleicht so alt wie Jopie Heesters. 108. Stellen wir uns vor, Jopie wäre mit 65 in Rente gegangen. 43 Jahre hätte er Rente bekommen.

Wer um Gottes willen kann so eine Rente bezahlen? Was um Gottes willen kostet ein 108-jähriger Mann?

Seine Beinschienen, seine Bettpfannen, sein Pfleger, sein Rollstuhl, sein Toilettensitz.


aldiAbgesehen davon, dass ich die Wortkotze z. T. nicht verstehe, könnte ich mit einer Angabe aushelfen:
Toilettensitz kostet heute bei Aldi (-Nord) mit Absenkautomatik; Material: Duroplast; passend für alle handelsüblichen WCs; inkl. Montagematerial und Pflegeanleitung; in den Farben Weiß und Grau
je Stück 12.99

... Ein 70-jähriger Tischler macht einen Tisch. Ein 80-jähriger Klempner mit Glatze reinigt die Toilette. Ein 90-jähriger Gärtner schneidet die Hecken. Ein 100-jähriger Koch wirft die Bratkartoffeln in der Pfanne hoch.

Was ist daran so schlecht, wenn die Alten arbeiten?

Arbeiten ist Glück.

Ich jedenfalls kann mir ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen. Das Leben ist für mich ein Fahrrad, man trampelt und trampelt, und wenn man nicht mehr trampelt, fällt das Fahrrad um.

Ich liebe die Arbeit.

Herzlichst,
F. J. Wagner


Man könnte fast sagen: Arbeit macht frei. Oder: Das Leben ist ein Toilettensitz. Mit Absenkautomatik. Und wenn man nicht mehr wortkotzt, absenkt sich der Deckel.

Kürzlich im Berner Oberland (II)

Dohlen am Schilthorn

Dohlen-Schilthorn

Weiter unten:

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Kleines Präsent

My Man Godfrey mit William Powell und Carole Lombard, - hier in der Fassung des Academy Award Theater - via Dr Marco's

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Alle Jahre wieder: Ein Mann, ein Baum, ein Bundesadler

Wenzel Storchs Fernsehtipp vom letzten Jahr:
ZDF, 24. Dezember 2010, 17 Uhr

Als Höhepunkt des Fernsehjahres gilt in Deutschland die Weihnachtsfeier des Bundespräsidenten, seit 15 Jahren ausgerichtet vom Zweiten Deutschen Fernsehen. Nach dem schimpflichen Ende Horst Köhlers schien zunächst unklar, wie es mit der schönen Sendung weitergehen würde, doch ein Blick in die Fernsehzeitschriften beweist: Auch der neue Präsident wird am Heiligen Abend, pünktlich 17 Uhr, im ZDF Bescherung feiern.

Ort der Handlung ist dieses Mal die Berliner Nicolaikirche. Damit alles seine Richtigkeit hat, wird ein Mann den Regiestab führen, der schon das Vertrauen Horst Köhlers besaß: Kai von Kotze, Kennern als Regisseur von „Aktenzeichen XY … ungelöst“ ein Begriff.

2002 schenkte uns v. Kotze „eine Brandenburgische Weihnacht mit dem Bundespräsidenten“, meines Wissens sein Einstand und eine Sternstunde des Fernsehens, der er – im noblen Jahresrhythmus – sieben weitere folgen ließ, die nicht nur Anhängern der Parlamentarischen Demokratie viel Spaß und Freude bereiteten: 2003 „eine Nordrhein-Westfälische“, dann „eine Saarländische“, „eine Sachsen-Anhaltinische“, „eine Rheinland-Pfälzische“, „eine Hamburgische“, „eine Niedersächsische“ und schließlich „eine Bremische Weihnacht mit dem Bundespräsidenten“.

Die von Spöttern bereits prophezeite Trennung von Kotze, Kirche und Staat steht bis auf weiteres nicht ins Haus, wenn auch unklar ist, ob Christian Wulff das Weihnachtsevangelium nach Lukas – wie sein Vorgänger das tat – persönlich vortragen wird. Zweifel sind erlaubt, denn Jan Josef Liefers hat sich angekündigt, um eine Weihnachtsgeschichte vorzulesen. Dabei könnte es sich um eins der drei Weihnachtsevangelien handeln, wahrscheinlich steckt aber nur der übliche Ramsch von Lagerlöf, Lindgren und Co. dahinter...

Alle Jahre wieder – Eine Berliner Weihnacht mit dem Bundespräsidenten Christian Wulff
Moderation: Carmen Nebel
Gast: J. J. Liefers
Buch und Regie: Kai von Kotze
ZDF, 24. Dezember 2010, 17 Uhr


Was Christian Wulff 2011 eigentlich sagen möchte (dradio) und

Sodom and Gomorrah

- Junger Fotojournalismus und Dokumentarfotografie

In 2008 the U.S. generated 3.16 million tons of e‐waste Of this amount, only 430,000 tons or 13.6 % was recycled. The rest was trashed – in landfills or incinerators. In Europe and my home germany its nearly the same thing. 155,000 tones of electronic waste are moved each year, despite legal prohibitions alone from Germany to countries like India, China and Ghana, where children search the garbage for recyclables. Often the waste is labeled as secondhand or even development aid and circumvents the prohibitions and controls in the EU countries. Only 20 to 30 percent of goods are still functional, the rest is toxic waste that ends up in landfill sites in Ghana.
Sodom and Gomorrah is called the slum and the adjacent electrical room in Accra (in the district Agbogbloshie), Ghana's capital. There, mostly children dismantle the toxic electrical appliances without any safety precautions. Children, who are sometimes only 6 years old, are involved in the recovery of the materials. They earn less than U.S. $ 20 per month. Most people who work there are between 12 and 30 years and worked for 10 to 12 hours per day. Nevertheless, people living in extreme poverty.

Kai Löffelbein ist Sieger des diesjährigen internationalen Wettbewerbs „UNICEF-Foto des Jahres“.

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Mehr Beispiele neuer Dokumentarfotografie finden Sie bei emerge - unbedingt ansehen!

Neuss - Testament - Ballade vom ewigen Lohn by oldshoe

Archäologie CLXXII: On The Road To Hanover

The Americans crossed the Elbe and the Russians crossed the Oder: ALLIES OVERRUN GERMANY dürfte wohl nur für die von Westen kommenden Alliierten gelten, während im Osten die Kämpfe vor und um Berlin Schätzungen zufolge über 170.000 Gefallene und 500.000 verwundete Soldaten sowie den Tod von mehreren zehntausend Zivilisten forderten ...
Strange, isn't it? Oder: Wie sind eigentlich die Wurzeln des Kalten Krieges, der uns bis Ende der 80er Jahre und eigentlich bis heute geprägt hat, zu datieren - und wer hat Fakten geschaffen und damit datiert...? Darf man das noch fragen?

Public.Resource.Org helps channel the public domain by obtaining government videos and posting them online. Many of the videos here are provided under the FedFlix program by the National Technical Information Service under Joint Venture NTIS-1832. (via tp: Die Medienindustrie beansprucht massenhaft Monopolrechte auf gemeinfreie Werke)
Eine Fundgrube nicht nur für (Lokal-)Historiker ...

- Motion Picture Films from "United News" Newsreels, compiled 1942 - 1945. Part 1 shows the 9th Army fighting in Hanover, Germany, and scenes on other German fronts. Includes shots of German citizens greeting American soldiers and of a captured train load of German V-2 rockets:



Neuss - Testament - Ballade vom veränderten Bewusstsein by oldshoe

Archäologie CLXXI: Conspiracy Of Hope

Conspiracy Of Hope Tour ( June 15, 1986 Giants Stadium) East Rutherford, NJ:

Paradise Castle und Party für die Lumpenbourgeoisie (VII): Neueres von der Hannover-Connection

Die 42 731,71 Euro sind doch Peanutz im Vergleich zu der 1 Mio., die Maschmeyer für Schröders Memoiren gezahlt hat, oder zu den 650 000 Mark für Schröders Landtagswahlkampf 1998 in Niedersachsen nebst einer weiteren Zuwendung in Höhe von 150 000 Mark für Schröders Bundestagswahlkampf im selben Jahr: Maschmeyer wird später vom Focus zitiert: „Mein Ziel war es, einen extremen Linksrutsch mit einem Kanzler Lafontaine zu verhindern.“ ... Und Christian Wullf? Als Carsten Maschmeyer 1998 die Schröder-Anzeige lancierte, war die niedersächsische CDU stinksauer. Der AWD-Mann rief, so schreibt es der Focus, nach der Wahl beim unterlegenen Kandidaten an und sagte: „Ich habe nichts gegen Sie. Im Gegenteil. Sie haben noch eine große Karriere vor sich.“ (siehe unten)

Maschmeyers umstrittenes Unternehmen AWD mag zu Zeiten, als noch die SPD in Berlin und Hannover regierte, profitiert haben von Reformen wie der Riester-Rente und vom Verhindern von zu großer Regelungsdichte im Finanzgewerbe.
Das mag Zufall sein. Jedenfalls war 1994 in Berlin aufgefallen, dass sich ausgerechnet die Niedersächsische Landesregierung unter Gerhard Schröder über den Bundesrat um einen Gesetzentwurf zum Finanzvertrieb bemühte. Zufall war nicht, dass Schröders früherer Regierungssprecher Bela Anda nach seinem Ausscheiden in Berlin Sprecher von Carsten Maschmeyer bei AWD wurde. Die Wege sind eben kurz in Hannover.
Zu den „Freunden“, die Wulff von Schröder erbte, zählt neben Grossmann, Frenzel und den Scorpions vor allem Maschmeyer. Wulff soll ihn und die Schauspielerin Veronica Ferres am Rande der Berlinale miteinander bekannt gemacht haben.
Keine umkomplizierte Freundschaft
Nun sind diese ein Paar, und Bettina Wulff trifft sich häufig mit Frau Ferres. Dabei begann die Freundschaft nicht unkompliziert, da Maschmeyer 1998 mit einer anfangs anonymen Zeitungsanzeige „Der nächste Kanzler muss ein Niedersachse sein“ Wulffs politischen Gegner Schröder unterstützte. Diese Anfangsirritation endete allerdings rasch nach dem Wahlsieg Wulffs 2003.
So zählte Maschmeyer wie Großmann zu den wenigen Gästen seiner Hochzeit mit Bettina Wulff. Und als die Universität Hildesheim Maschmeyer die Ehrendoktorwürde verlieh, hielt Wulff die Rede. Sein Freund stehe, sagt er, für Optimismus, Motivationsvermögen und Mut. Damit hat er sich ein geschätztes Vermögen von einer halben Milliarde Euro verdient.

Robert von Lucius - Die Erbfreundschaften von Hannover - ein FAZ-Artikel vom 11.08.2010, der seltsamerweise nicht mehr exisitiert!

Dort hieß es auch:
"Wer psychologische Deutungen schätzt, mag bemerken, dass alle vier aus dem Kern der Erbfreunde - Schröder, Wulff, Maschmeyer, von Fromberg - von einer schweren Kindheit berichten. Drei der vier wuchsen vaterlos auf. Das mag sie aneinander binden, die gemeinsame Erfahrungswelt und der Respekt, es dennoch „geschafft“ zu haben."
Dass sich die psychischen Strukturen und die Mechanismen des Aufstiegs im sozialdemokratischen und im christdemokratischen Milieu nicht wesentlich unterscheiden, konnte man ahnen; - wenn die Vaterlosen nun so nackt darstehen, ist man dennoch erstaunt, wie - mit Verlaub: scheiße sie aussehen ...

Ansonsten ist Wolfgang Lieb zuzustimmen (nds: Wulff als Watschenmann auf dem Rummelplatz der Medien):
Diese Personalisierung der Politik ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Aufklärung über politische Sachverhalte, sondern stellt im Gegenteil einen Verfall der politischen Debatte und den Verlust einer Diskussionskultur über politische Inhalte dar.

Erstaunlich immerhin, dass Liz Mohn und Friede Springer in ihren Postillen den Mann gemeinsam zum Abschuss freigegeben haben ...
... wie auch die Tatsache, dass die Finanzierung der Anzeigenkampagne durch Maschmeyer nach Ansicht des Verlegers völlig unproblematisch ist:

«Das ist in der Verlagsbranche üblich und ein absolut normaler Vorgang», sagte Manfred Bissinger, der im Verlag Hoffmann und Campe den Bereich Corporate Publishing leitet, am Dienstag zu «Spiegel Online». «Wir haben damals verschiedene Unternehmer, unter anderem Carsten Maschmeyer, angesprochen, ob sie sich an der Vermarktung des Buchs beteiligen würden.»

Manfred Bissinger, der im Verlag Hoffmann und Campe den Bereich Corporate Publishing leitet, war stellvertretender Chefredakteur des Stern, Sprecher des Hamburger Senats, Chefredakteur der Magazine konkret, Natur und Merian, Herausgeber und Chefredakteur der Wochenzeitung Die Woche.

Soviel abschließend zum sozialdemokratischen Milieu.

entscheidungen

"Kafkaeske Krisenpermanenz"

Herr Ruzic vom Wirtschafts-Dezernat der HAZ zitiert heute in seinem recht kritisch daherkommenden Leitartikel zum Weihnachtsgeschäft ("Kauf ohne Rausch") einen Bericht-Erstatter:

„Die Menschen spüren eine kafkaeske Krisenpermanenz“, berichtete unlängst der Marktforscher und Psychologieexperte Stephan Grünewald."

Ein Psychologieexperte ist vermutlich einer, der von Psychologie nicht so viel Ahnung hat, dass es zum Psychologen gereicht hätte, und ein Marktforscher ist heute eigentlich jeder, der die Aldi-und Lidl-Beilagen des Wochenblatts vergleicht, wobei dem Jedermann zum Zitiertwerden die kafkaeske-Krisenpermanenz-Applikation fehlt, was dann die Differenz zum Experten, berechnet in Expertise und Euro, markiert.

Wahrscheinlich ist das expertise Geschwurbel kafkaesk-marktforschungsmäßig so gemeint:

Vor dem ECE steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das ECE. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.« Da das Tor zum ECE offensteht wie immer und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kann nicht einmal ich mehr ertragen...
Da könnte Stephan Grünewald mit Rheingold helfen: Deutschland auf der Couch ...

Je vouz présente: Térez Montcalm

Un défi relevé par la Québécoise Térez Montcalm qui reprend les plus grandes chansons interprétées par l’américaine Shirley Horn dans son nouvel album Here’s to you.
On n’attendait pas vraiment Térez Montcalm dans ce registre, car ses deux premiers albums empruntaient autant au rock qu’au jazz.
Pourtant, la québécoise a su, sans renier sa personnalité, s’approprier le répertoire de Shirley Horn.
Autour d’elle, un impressionnant quintet: Outre la présence -précieuse- de l’ancien batteur de Shirley Horn, Steve Williams, on retrouve sur ce disque Gil Goldstein, Rufus Reid, Ernie Watts et Roy Hargrove.
france-info



Vom letzten Album Connection (2009)


Sowie eine reprise de la chanson de Claude Nougaro et Michel Legrand, Le cinéma par Térez Montcalm

Paradise Castle und Party für die Lumpenbourgeoisie (VI): Neues von der Hannover-Connection

Frau-GeerkensIm Zusammenhang mit des Herrn Bundespräsidenten seinem bzw. der Frau Geerkens ihrem Kredit ist wieder die Rede von der "Maschsee-Connection", gar von der "Hannover-Bande" (so jüngst die Süddeutsche Zeitung)! Der Freitag hat auch was aus dem Archiv zusammengestellt.
- Nun kann man sagen, dass Frau Geerkens gut in die Runde passt, - aber einer, der auch gut reinpassen würde, fehlt immer in der Connection (vielleicht weil die anderen ihn nicht so gerne in Frombergs-Krökel-Keller sehen - oder weil er seinen eigenen hat ...):

fromberg-feier

Detlef Kleinert wurde als Sohn des Leiters der Schöninger Reichsbankdienststelle geboren. Nach dem Abitur 1951 in Schöningen nahm er ein Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft an den Universitäten in Erlangen und München auf, das er 1955 mit dem ersten und 1960 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Während seines Studiums wurde er Mitglied des Corps Isaria München. Kleinert arbeitete nach seiner Zulassung als Rechtsanwalt ... in Hannover. Außerdem war er AGILA-Mozilla-Firef_2011-12-15_17-24-10Vorstandsmitglied der Wertgarantie Unternehmensgruppe, Hannover. Als solcher gründete er 1994 deren Tochtergesellschaft Agila Haustier-Krankenversicherungs AG mit Sitz Hannover, die er in der Folgezeit als Vorstandsvorsitzender leitete... Von 1969 bis 1998 war er acht Wahlperioden lang Abgeordneter des Deutschen Bundestages ... Kleinert war in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre und in den 1990ern führendes Mitglied der konservativen FDP-Gruppierung Schaumburger Kreis und wurde in damaligen Presseeinschätzungen für den Rücktritt der linksliberalen Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Dezember 1995 anlässlich der Zustimmung der Partei zum Großen Lauschangriff mitverantwortlich gemacht... (wikipedia)
Und heute im Schaumburger Kreis und im Vorstand der Wertgarantie und der Agila? : Patrick Döring, erfolgreicher mittelständischer Unternehmer (Private Vorsorge: die Döring-Rente für Hunde und Katzen!?) und als verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und Obmann im Verkehrsausschuss zuständig für Monster-Trucks ("moderne Lang-LKW") und Außenspiegel ...

Mir ist noch nicht ganz klar, wie die beiden Hannover-Connections zusammenhängen. Ich mag ja Verschwörungstheorien und insofern sei der Hinweis erlaubt, dass Maschmeyer vorsichtshalber in beide seine Finger gesteckt und mit Wulff eine Schnittstelle geschmiert hat, auf dass er sich nicht nur dort dieselben verbrenne ... Nun haben beide Probleme: Der eine, weil das Geld offenbar doch vom Gatten kam und die Anzeigen für die Müller-Vogg-Broschüre (Buch wollen wir das nicht nennen) vom anderen bezahlt wurden, und der andere, weil die Wiener Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf schweren gewerbsmässigen Betrugs ermittelt ...

Paradise Castle ... und Party für die Lumpenbourgeoisie
Recycling eines Beitrags aus dem Jahre 2008 mit einer kurzen Anmerkung versehen nebst mehreren Updates

oder: Hannover-Connection

Zugabe (via Freitag, s. o.):

CRISIS , WHAT CRISIS ? (XXVIII): Class War: Low Wages and Beggar Thy Neighbor

Dr. Heiner Flassbeck: The words "class war" maybe unfashionable, but it is still a battle between labor and capital.


via nds

Siehe unten : Vierundzwanzigstes Kapitel

Hände weg vom Acker, Mann!

Das richtet sich jetzt nicht an die "Federazione Anarchica Informale" (FAI), die des Attentatsversuchs auf einen Ackermann (ich mag Wortspiele eigentlich nicht mehr!!) verdächtigt wird! Der Clip ist aber gut gemacht:



Vgl. Moral Education und CRISIS , WHAT CRISIS ? (X): Nahrungsmittelspekulation

db-pervers

Dass man Leute, die blöd sind, besser regieren kann ...

Georg Schramm im Interview mit WeAreChange. ch in Luzern via Notizen aus der Unterwelt:



8'10ff: Es ist den Regierenden erkennbar egal, was mit einem Drittel der Bevölkerung geschieht: Dieses Drittel verarmt, verblödet, verelendet ...

... und stirbt früher:

Altersarmut endlich im Griff - ad sinistram
Die Regierungen des Zeitgeistes, die jetzige und die vormalige und vorvormalige, dürfen sich brüsten. Reformen gefruchtet. Die Anpassung des Renteneintrittsalters, die Schaffung eines Niedriglohnsektors und zusätzlich die Umsetzung des SGB II, haben Deutschland wieder wettbewerbsfähig gemacht. Die Lebenserwartung von Geringverdienern hat sich in den letzten zehn Jahren nennenswert verschlechtert. Zwei Jahre weniger als damals leben sie durchschnittlich - und sie sollen später in Rente gehen als damals, zum Ausgleich sozusagen.
Zwischen theoretischem Renteneintritt und Ableben lagen 2001 noch zwölf Jahre. Heute haben sich die Zahlen dramatisch verschoben: zwischen angestrebten theoretischem Eintritt und Ableben sind noch etwa acht Jahre zu füllen. Mit Grundsicherung vermutlich. Womit sich zynisch festhalten läßt, dass die oben genannten Reformen ein mildtätiges Programm sind, denn sie halten Senioren nicht in Altersarmut, sondern katapultieren sie aus ihr heraus. Geradewegs in den Tod. Das sind wahrscheinlich die oft zitierten Initiativen aus Sonntagsreden, die effektiv herauskommen: Altersarmut abschaffen, indem man arme Alte abschafft. Ökonomisch verordnete Euthanasie...

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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