Herr G. hat mir ein wunderbares Bild zum Geburtstag geschenkt. Zu sehen ist u.a. das hier schon mehrfach erwähnte "Plümecke", das dem Bild den Titel gibt, aber interessanter - fasziniernd ist die Perspektive - der Blick! Den der Füßgänger so eigentlich nicht hat: selten hat er den Blick auf ein Ensemble der Fassaden einer Straße, weil er seinem Weg folgt, der in Erdgeschossen sich verfängt; selten fällt der Blick auf das Ensemble, eher schon einmal auf eines dieser Fenster, hinter denen sich ja auch auf den ersten Blick nichts verbergen würde, - hätte man nicht das Bild, das einen fragen lässt, was hinter schwarzen Fenstern der Gründerzeitbauten der List (die i.Ü. undifferenziert warum eigentlich als irgendwie schön wahrgenommen werden) zu sehen sein mag, und das gleichzeitig den Blick zurückführt in den öffentlichen Raum der Straße, die - obwohl es Autos gibt - als begehbarer, zu erobernder Raum erscheint, den eine Figur probeweise betritt: eine kleine Utopie eines freien öffentlichen Raums, - von dem der Anwohner - bzw. der regelmäßige Besucher - weiß (oder immerhin eine Ahnung davon hat), wie "Brot Henke", das "Plümecke" und die anderen Läden in dieser Straße mit je unterschiedlicher Klientel diesen Raum ausfüllen ...
The file entitled "Nazi Concentration Camps" was entered as evidence at the 1945 Nuremberg Trials of Hermann Göring, Rudolf Hess, and 22 other Nazi officials at the end of World War II. It presented a stark picture of the atrocities of the Holocaust and ensured than no one would ever doubt the meaning of the charge "crimes against humanity."
This film is the official documentary report compiled from over 80,000 feet of film shot by Allied military photographers in the German concentration camps immediately after liberation. The footage is a camp-by-camp record taken in order to provide lasting objective proof of the horrors the liberators witnessed. Some emphasis is also placed on the humanitarian work done in the camps by the liberators. Remarkably, the narration refers to the camp victims according to their country of origin only, and no mention of Jews is made. ( National Center for Jewish Film)
+ Dr. John in Concert (2008) via npr hier!
... und für Rabennack-Afficionados hier ein Link auf eine tolle Aufnahme von Iko Iko - Live at THE BOTTOM LINE, New York November 8, 1978, feat. Steve Gadd, David Sanborn, Kim Hutchinson, Buzzy Feiten, Neil Larsen, Jim Calhoun(bass), Hugh McCracken, Joyce Kaye, Tami Lynn.
My favourite Mac Rebennack performance: Such A Nightwith The Band in: The Last Waltz (Martin Scorsese 1978)! --> Die DVD gibt es immer mal wieder bei den einschlägigen Großvernichtern des Tonträgereinzelhandels zum Spottpreis: (trotzdem) Kaufbefehl!
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Traurige Anmerkung : Am 19. April ist Levon Helm gestorben, Schlagzeuger und Sänger von The Band - zur Erinnerung an ihn hier 2x "Ophelia" - 1976 und 2009:
According to a 2004 book by Anthony Beevor (The Mystery of Olga Chekhova), Leander was in fact working for Soviet intelligence the entire time she was under contract to Goebbels, passing Nazi secrets on to the Russians whenever she visited her home in Stockholm.
Unter dem Titel Zarah Leander, The Shortest Distance from Hitler to The Velvet Underground eine interessante Zusammenstellung bei WFMU's Beware of the Blog .
For the last few years there has been a lot of speculation about Zarah Leander being a spy for Russia. According to Russian journalist Arkadij Waksberg she operated under the name Rosemarie. He also cites the succes of "Rose von Nowgorod" and thinks the song may contain a hidden message... Kluge Frauen sagen nur "vielleicht". Die Akte Zarah Leander - Von Jutta Jacobi; NDR 2004
Nun finde ich endlich - immer auf der Suche nach Filmdokumenten des Internationalen Frühschoppen (mit Rauchschwaden und den bekannten Agenten aus Ost und West) ein Interview von 1966, das Werner Höfer mit Zarah Leander führte. Ab 7:45 ist kurz von "jenen Jahren in Berlin" die Rede bzw. dann doch nicht die Rede ... Höfer, seit 1964 Leiter des 3. Programms des WDR, kannte sich da eigentlich ganz gut aus:
[wikipedia:] 1941 wurde er Pressereferent der Organisation Todt und danach im Rüstungsministerium von Albert Speer. Zeitungsartikel schrieb er danach in freier Mitarbeit. Als die B.Z. am Mittag eingestellt wurde, schrieb Höfer auch für Das 12-Uhr-Blatt. Zudem war er Mitarbeiter der NS-Propaganda-Zeitung Das Reich. Am 3. September 1943 wurde der junge Pianist Karlrobert Kreiten vom Volksgerichtshof wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und vier Tage später hingerichtet. Kreiten hatte einer Freundin seiner Mutter gegenüber unter anderem seine Zweifel geäußert, dass Deutschland den Krieg gewinnen könne. Am 15. September hatte Das 12-Uhr-Blatt darüber berichtet. Am 20. September kommentierte Höfer die Angelegenheit darin in einem kurzen Artikel unter dem Titel Künstler – Beispiel und Vorbild mit den Worten:
„Wie unnachsichtig jedoch mit einem Künstler verfahren wird, der statt Glauben Zweifel, statt Zuversicht Verleumdung und statt Haltung Verzweiflung stiftet, ging aus einer Meldung der letzten Tage hervor, die von der strengen Bestrafung eines ehrvergessenen Künstlers berichtete. Es dürfte heute niemand Verständnis dafür haben, wenn einem Künstler, der fehlte, eher verziehen würde als dem letzten gestrauchelten Volksgenossen. Das Volk fordert vielmehr, daß gerade der Künstler mit seiner verfeinerten Sensibilität und seiner weithin wirkenden Autorität so ehrlich und tapfer seine Pflicht tut, wie jeder seiner unbekannten Kameraden aus anderen Gebieten der Arbeit. Denn gerade Prominenz verpflichtet!“ Karlrobert Kreiten - Der Fall Werner Höfer
Ich äußerte kürzlich die Vermutung, dass Leserbriefredakteure eine ganz fiese Truppe sind, weil sie Menschen, die aus welchem Grund auch immer einen Brief an eine Zeitung schreiben, in ihrer ganzen Einfalt sich entblößen lassen. Hier nun ein schönes Beispiel aus meiner LieblingsHAZ von heute, bei dem es nicht um Einfalt, sondern um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit geht, die sich schamlos äußert:
Mehr Leistungen
Mit Verwunderung lese ich, dass selbst Grünen-Politiker im Zusammenhang mit der erhöhten Zahl von Asylbewerbern „einen Ansturm auf die sozialen Netze“ befürchten. Wird man in der HAZ nicht fast täglich mit der Forderung konfrontiert, auch Asylbewerber, die sich nach demokratisch beschlossenen Gesetzen illegal im Land aufhalten, nicht auszuweisen? Folgt man der veröffentlichten politischen Meinung, müsste es doch die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung begrüßen, wenn endlich wieder mehr Leistungen für Flüchtlinge erbracht werden. Hannover K.S.
27.04.2012 / HAZ Seite 18 Ressort: HANN
Was will uns der Leserbriefschreiber sagen, was ist der Subtext der Nachricht?
Offenbar dies: die "überwiegende Mehrheit der Bevölkerung" will nicht, dass wieder und dann auch noch mehr "Leistungen für Flüchtlinge" "erbracht werden" und lehnt die Humanitätsduselei ab, die offenbar darin besteht, dass auch die HAZ zuweilen nicht umhin kommt zu berichten, dass eine Härtefallkommission zuweilen den schwer abschiebenden Herrn Innnenminister Schünemann kritisiert. Mit der "überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung", hinter der der Verfasser sich verbirgt, trifft er möglicherweise den Kern des Problems, das er aber nicht meint; mit dem "wieder" erinnert er uns an die unhaltbaren Zustände vor der de-facto-Abschaffung des Grundrechts auf Asyl, auf die z. B. die Bevölkerung von Lichtenhagen seinerzeit so eindrucksvoll hingewiesen hat; und mit der Formulierung "Leistungen für Flüchtlinge", die "endlich" wieder "mehr ... erbracht" werden, - macht er klar, was dem gesunden Volksempfinden= eigentlich ihm nicht zuzumuten ist und was er sich geradezu gedrängt fühlt - das muss doch möglich sein in diesem Land mit seiner Diktatur der politisch korrekten veröffentlichten Meinung - auszusprechen, wenn auch doch nicht so ganz direkt, sondern eher verschwiemelt, aber eigentlich:
Frontex: Übernehmen, aber konsequent!
Schünemann: Abschieben, aber konsequent!
Ricklinger: Wenn ihr abfackelt, haben wir - aus den anderen, besseren Stadtteilen - Verständnis - konsequent! !
Der perfide Artikel der HAZ, auf den sich der Leserbriefschreiber meint beziehen zu müssen ...
... den zu lesen bei der HAZ jetzt € kostet, was hier - wie eigentlich immer - Mühe und Kosten nicht lohnt; - nur dies kostenlos nochmal in Worten: es geht um vierzig Asylbewerber!!!)
... wobei dem Schreiber die Daten des BAMF vermutlich auch nicht helfen würden, seine Xenophobie in den Griff zu kriegen...
... weil Fakten allein (Massen-)Psychosen nicht zu heilen geeignet sind. Was aber dann?
Abgesehen davon, dass Herr G., Herr P. und ich deutlich die Ältesten im Publikum waren (- ich kenne auch die Szene nicht, die ProgMetal hört! - aber wir haben nicht gefremdelt ...), war das ein faszinierendes Erlebnis, weil das Konzert mein - wie ich finde nicht gerade borniertes, aber immerhin in fast 50 Jahren bewusster musikalischer Sozialisation gewachsenes - Konzept von "Gitarren-Rockmusik" im wahrsten Sinne gesprengt hat. Gut, - ich empfahl ja seinerzeit King Crimson, habe von G3 = Vai, Satriani & Petrucci gehört und eine DVD vom Meister und Jennifer Batten und hatte ein ähnliches Erlebnis wie gestern mit den Stick Men Levin, Matelotto & Bernier, aber irgendwie war ich der Meinung, das sei nicht mehr zu weiter zu entwickeln.
Die Stücke der Band sind in der Tat gnadenlos hart und laut (also Metal, wenn das irgendwas sagt), komplex (Prog, wenn das irgendwas sagt), haben Stukturen, die aber nicht im ersten Zugriff wahrnehmbar sind, zerlegen vielmehr Erwartetes oder zu Erwartendes (also Elemente des Hardrock, des Jazzrock, klassischer bzw. moderner E-Musik usw.) in einzelne Cluster und synthetisieren die dann zu neuen Klangstrukturen (was jetzt ein wenig verharmlosend klingt angesichts der walls of sound, die da auf einen einbrettern ...). Interessant scheint mir noch der Einfluss der technologischen Entwicklung zu sein: Wie ja auch die Beatles zunächst Berry auf anderen Gitarren und über Vox AC 30 spielten und sich daraus etwas anderes entwickelte, ist hier die technologische Innovation sichtbar und hörbar, wenn da nicht mehr - wie im klassischen 3er LineUp - ein Schlagzeuger, ein Bassist und ein Gitarrist auf der Bühne stehen, sondern zwei mit 8-saitigen Gitarren und schon noch ein Schlagzeuger mit klassischer Hardware (- i.Ü. unglaublich der erst vor kurzem eingestiegene Matt Garstka!!!) - Tosin Abasi erklärt das mit der Gitarre weiter unten ... Faszinierend also wahrzunehmen, wie in der Post-Les-Paul-Strato-/Telecaster-Zeit Virtuosen wie Tosin Abasi, Javier Reyes und Matt Garstka die besten Momente der Tradition, in der sie stehen, durcharbeiten, shreddern und zu Neuem verarbeiten ...
„Structure without life is dead, but life without structure is unseen.“ (John Cage)
Die Musik können Sie sich so vorstellen:
Tosin Abasi stellt Ihnen hier seine 8-String-Ibanzez mit EMG-Pickup vor:
Am heutigen Tag vor 10 Jahren lief ein Schüler am Erfurter Gutenberg-Gymnasium Amok und tötete 16 Menschen und sich selbst. Götz Eisenberg hat auf die damaligen Ereignisse zurückgeblickt und danach gefragt, was aus diesem Massaker wirklich gelernt wurde. Lesen Sie heute den letzten Teil seiner Beobachtungen und seine Schlussfolgerungen. Im Anhang finden Sie eine kommentierte Chronik der zurückliegenden Schulamokläufe. (nds)
Im Zentrum des Appels der Erfurter Schüler und Studierenden stand die Forderung, über das Schul- und Bildungssystem und seine Orientierung am Leistungsprinzip nachzudenken. „Wer infolge der Pisa-Studie meint, es komme nur auf eine Steigerung der Leistung und nicht auf eine Verbesserung der Lernbedingungen an, der sollte Erfurt mitdenken“, hieß es in ihrem Aufruf. In den Wochen und Monaten nach dem Massaker gab es einen breiten Konsens darüber, dass ein Zusammenhang zwischen einem einseitig leistungsfixierten Schulklima und der wachsenden Gewaltbereitschaft von Schülern existiert und dass Schulen der sozialen und emotionalen Entwicklung der Schüler mehr Raum und Zeit zur Entfaltung gewähren sollten. Aber die Konsequenzen aus dem sogenannten Pisa-Schock haben schnell die Schlussfolgerungen aus dem Massaker von Erfurt überlagert und beiseite gedrängt.
... Gaus: Gibt es in Ihrer Erinnerung ein bestimmtes Vorkommnis, von dem Sie Ihre Hinwendung zum Politischen datieren könnten?
Arendt: Ich könnte den 27. Februar 1933, den Reichstagsbrand und die darauf in derselben Nacht erfolgten illegalen Verhaftungen, nennen. Die sogenannten Schutzhaften. Sie wissen, die Leute kamen in Gestapo-Keller oder in Konzentrationslager. Was dann losging, war ungeheuerlich und ist heute oft von den späteren Dingen überblendet worden. Dies war für mich ein unmittelbarer Schock, und von dem Moment an habe ich mich verantwortlich gefühlt. Das heißt, ich war nicht mehr der Meinung, daß man jetzt einfach zusehen kann. Ich habe versucht zu helfen in manchen Dingen. Aber das, was mich dann unmittelbar aus Deutschland weggeführt hat – wenn ich das erzählen soll ... ich habe es niemals erzählt, weil es ja auch ganz belanglos ist –
Die Cité de la Musique Paris veranstaltet anlässlich dieser Ausstellung einen interessanten Wettbewerb:
le concours « With Bob on our side » organisé en partenariat avec Dailymotion permettra aux nombreux fans de Bob Dylan à travers le monde de partager leurs reprises du chanteur ...
Einen ganz wunderbaren Beitrag zum Wettbewerb habe ich hier entdeckt:
Der ökonomische Putsch - oder: Was hinter den Finanzkrisen steckt
Von Roman Herzog bei dradio
Gezielte Spekulationsattacken auf ganze Volkswirtschaften, unantastbare Finanzagenturen, die Regierungen in die Knie zwingen, und ohnmächtige Politiker, die gebetsmühlenartig wiederholen, es gäbe keine Alternative: Europa befindet sich im Wirtschaftskrieg.
Seit Jahrzehnten befinden sich Politiker im Bann neoliberaler Heilsverkünder. Wie entstand dieses heute unumstößlich scheinende System? Das Experimentierfeld Lateinamerika und die Analysen des Philosophen Michel Foucault aus den 70er- und 80er-Jahren machen Dynamik und Reichweite der neoliberalen Umstrukturierungen unserer Gesellschaften deutlich und erhellen die heutigen Finanzkrisen. Zum Vorschein kommt dabei ein Machtergreifungsmodell, das Politik, Gesellschaft und Individuen seit Jahrzehnten formt und konditioniert, ein ökonomischer Putsch, der heute den militärischen coup d'état abgelöst und eine globale Disziplinierung geschaffen hat.
Ein hervorragender Beitrag zum Verständnis des Totalitarimus des deutschen Modells - nachzulesen hier; - aber unbedingt anzuhören, - insbesondere wegen der Foucault-Zitate!!!
Man kann hier verstehen lernen, dass der Neoliberalismus kein US-amerikanisches Modell ist, sondern ein deutsches und dass es eines ist, dass nicht nur Ökonomie, sondern wesentlich Psyche organisiert. - Was letztlich auch erklären kann, warum Deutschland so funktioniert, wie es funktioniert ... Eigentlich ein Horrorszenario, weil Konturen eines Systems erkennbar werden, das offenbar in der Lage ist, Massenloyalität und Legitimation marktgesteuert zu generieren (vgl. Merkel) und so - herrschaftstechnisch gesprochen - effektiver ist als die faschistische Variante, aus der es hervorgekrochen ist: Wie Ludwig Erhard im Januar 1945 zusammen mit dem später gehängten SS-Einsatzgruppenführer Otto Ohlendorf die Soziale Marktwirtschaft erfand ...
"Mich interessiert der Fall nicht die Bohne mehr. Hüben nicht, drüben nicht. Um meine intellektuelle Zahlungsfähigkeit klarzustellen, habe ich es nicht nötig, meine Zeit in die nächste Pfütze zu schmeißen."
Sehr schön formuliert von Hartmut Finkeldey /Kritik und Kunst!
Zugegeben: Wir schwiegen, verschwiegen allzu lange, wie wir uns zum neuesten Gedicht des deutschen Literaten Günter Grass positionieren wollen. Aber das holen wir heute nach, vielleicht mit etwas Verspätung, mitnichten aber "mit letzter Tinte". Im Interview erklärt uns der Verleger Klaus Bittermann, warum Günter Grass eigentlich eine Amöbe und sein schreiberisches Schaffen vor allem Brei auf Stelzen ist. via FRN
1. Hören Sie dazu Ernst Bloch! Faszinierend: Ich habe Bloch nie gehört, - dieser Vortrag kann einen wirklich mitnehmen ... Wohin auch immer ...
2. Und weil der Mensch ein Mensch ist
Ernst Busch recorded these songs between 1935 and 1936 during his exile in Moscow. They were released on four shellac singles on the Gramplasttrest label. via Zero G Sound
In der Süddeutschen Zeitung vom vergangenen Wochenende wurde ein Leserbrief abgedruckt, der zum Schutz des Verfassers, der sich nicht nur mit seinem Namen, sondern auch noch als Pfarrer mit Wohnort Ratzeburg zu erkennen gibt, vielleicht besser nicht veröffentlicht worden wäre. (Ich habe schon öfter die Vermutung geäußert, dass Leserbriefredakteure eine ganz fiese Truppe sind, weil sie Menschen, die aus welchem Grund auch immer einen Brief an eine Zeitung schreiben, in ihrer ganzen Einfalt sich entblößen lassen).
Wie auch immer, - dieser Pfarrer F.E. aus Ratzeburg, den es drängte sich zu des Günter Grass ' Gedicht bzw. dessen Schmähungen der Presse mit Berufung auf den ihm bekannten Jesuitenpater Prof. Dr. Rupert Lay zu äußern, meint - egal was er vorher zu dem Machwerk des Gustl0ff-Wiederentdeckers an Meinung absonderte -, diese aufblasen zu müssen durch solch Selbstoffenbarung:
Eingebettet in meinen jüdisch-christlichen Glauben, die Liebe zum Alten Testament, Reisen ins Heilige Land, Freundschaften unter anderem mit dem Juden Prof. Dr. Alexander Jehuda Schwarz aus Jerusalem und vieles mehr kann ich mir nicht erklären, weshalb es in unserem Land unmöglich ist, Günter Grass' Kritik sachlich zu diskutieren. Dieser Bildungsstandard war in meinem Studium vor 20 Jahren Voraussetzung, um einen Studienabschluss zu erreichen.
Wahrscheinlich ist das heute hierzulande "Bildungsstandard": einen "jüdisch-christlichen" Glauben imaginieren, Freundschaft mit einem, sogar namentlich zu benennenden Juden nachweisen können, ohne zu bemerken, wie widerlich der Verweis auf "den Juden" ist, und einen 20 Jahre alten Studienabschluss vorzuweisen, bei dem nicht klar ist, worauf er beruht: "Dieser Bildungsstandard", den der Verfasser offenbar zur Voraussetzung eines Abschlusses macht - und damit insinuiert, dieser Standard sei heute nicht mehr gegeben - bezieht sich grammatisch auf nichts; - es sei denn kontextuell auf einen obskuren Glauben, eine Freundschaft zu einem Juden und eine Liebe zum alten Testament.
Im Vergleich dazu sind BaMa-Bologna-Abschlüsse möglicherweise sogar näher an - wie soll ich's nennen - Bildung? intellectualitas? Argumentationskompetetenz? ...
Lesen Sie den Dada! Das könnte helfen!! Setzen Sie irgendwo im Text "Jahr 1 des Weltfriedens" die Chiffren ESM und ESFS ein und Sie werden sich fühlen wie der verstorbene Oberdada!
Der Dada. Edited by Raoul Hausmann, John Heartfield, and George Grosz. 1919-1920. 3 Numbers. - bei UBUWEB
N° 1 (June 1919) - N° 3 (April 1920).
Edited by Raoul Hausmann (N° 1-2); Groszfield, Hearthaus, Georgemann [= Hausmann, Heartfield, Grosz] (N° 3). Published by Raoul Hausmann (N° 1-2) and Malik Verlag, Berlin (N° 3).
24-28 cm.
See also Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus - DadA.
CONTRIBUTORS
Texts by Johannes Baader , Erwin Bloomfield, Raoul Hausmann , W. Höch, Richard Huelsenbeck, Jefim Golyscheff, Francis Picabia, Tristan Tzara. Illustrations by Hans Arp, Johannes Baader, George Grosz, Raoul Hausmann, John Heartfield.
Die Jungfrau Maria um Schutz Deutschlands angerufen
Die Erhebung der unbefleckten Empfängnis zur Staatsreligion bevorstehend
1. Bedürfnisse ERmitteln oder VERmitteln?
Wie wird aus gesellschaftlichen Bedürfnissen Produktion? Das war die interessante Fragestellung bei der Jahrestagung der Loccumer Initiative ... Warum weder Markt noch Plan eine Antwort sein können und warum stattdessen die commons-basierte Peer-Produktion der richtige Ansatz ist, hat Stefan Meretz in seinem Vortrag dargestellt:
2. Alex Demirovic – Was ist Kritische Theorie?
Im Vortrag wird das Selbstverständnis von kritischer Theorie umrissen. Diese kann nicht als Theorie einzelner Personen verstanden werden. Vielmehr handelt es sich um ein Projekt, das tief in der bürgerlichen Gesellschaft verankert ist und an dessen Entwicklung viele Menschen seit vielen Jahrzehnten beteiligt sind. Entsprechend den historischen Veränderungen und gesellschaftlichen Herausforderungen verändert sich auch das Verständnis von kritischer Theorie. Es geht kritischer Theorie um Aufklärung und Emanzipation, um Mündigkeit, Einrichtung einer vernünftigen Welt, Weltfrieden, Demokratie. Seit Marx ist kritische Theorie nicht mehr naiv, sondern stellt die Frage danach, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit sich solche Ziele verwirklichen lassen. Horkheimer und Adorno haben danach gefragt, wieweit die Tradition der kritischen Theorie nicht naiv im Verhältnis zu sich selbst ist. Zu wenig kritisch gegenüber der eigenen Praxis, kann auch kritische Theorie autoritär werden. So stellt sich heute, angesichts einer neuen Phase kapitalistischer Vergesellschaftung die Frage nach einer erneuerten Befreiungstheorie.
3. Im Übrigen nochmals empfohlen:Audioarchiv kritischer Theorie & Praxis
- dort insbesondere "Audiophil":
File Added: Adorno_vs_Gehlen-1965-30min.mp3
File Added: Adorno-Erziehung nach Ausschwitz.mp3
File Added: Candide oder Hoffen lernen nach Voltaire.mp3
File Added: Detlev Claussen im Gespräch über Adorno.mp3
File Added: F. Wheen. Über 'Das Kapital'.mp3
File Added: Ernst Toller. Eine Jugend in Deutschland
und: - unbedingt anhören! - Robert Gernhardt: Denk ich an Heine in der Nacht
Ich halte das für einen Weg weisenden Beitrag zur deutschen Geschichtsdidaktik, angesichts des Niveaus, auf dem diese und die ihr folgende, durch KCs und Zentralabiturvorgaben weiter eingebruzzelte Unterrichtspraxis angekommen sind:
Hier wären doch Lebensweltbezug und Schülernähe sowas von gegeben, historische Distanz endlich völlig aufgehoben und somit Verstehen historischer Prozesse noch unter GuidoK-Niveau möglich! Die Ironie des Projekts wäre ja eh unterrichtlich nicht vermittelbar... 2 Kostproben:
Roberto J. De Lapuente hat wieder nachgerechnet. Das ist angenehm, weil verlässlich; - man muss nicht jedesmal selbst umrechnen.
Bei der Landtagswahl im Saarland wählten...
... 38,4 Prozent aller Wahlberechtigten niemanden.
... 21,3 Prozent aller Wahlberechtigten die CDU.
... 18,5 Prozent aller Wahlberechtigten die SPD.
... 9,7 Prozent aller Wahlberechtigten die Linken.
... 4,4 Prozent aller Wahlberechtigten die Piraten.
... 3,0 Prozent aller Wahlberechtigten die Grünen.
... 0,7 Prozent aller Wahlberechtigten die FDP.
Die geplante Große Koalition hat einen Rückhalt von 39,8 Prozent in der wahlberechtigten Bevölkerung - sie ist damit unwesentlich größer als das Lager der Nichtwähler. Die Opposition setzt sich aus 17,1 Prozent zusammen. Die FDP ist zu einer marginalisierten Randgruppe geworden, die eine Handvoll mehr Wähler als die NPD, aber weitaus weniger Wähler als die Familien-Partei (1,1 Prozent aller Wahlberechtigten) aufweist.
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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