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Archäologie CCXLXI: Hitler-Tagebücher revisited - It was thirty years ago these days ...

Als am 28. April 1983 der stern mit dem ersten Abdruck von Hitler-Tagebüchern erschien, lag die Auflage nicht wie üblich bei 1,8 Millionen Exemplaren, sondern bei 2,2 Millionen ...

Es ist immer wieder schön zu lesen, wie Herr Fülberth die jüngere deutsche Geschichte so verdichten kann, dass Erkenntnis sich einstellt. So kommt er in seiner Darstellung der größten Presse-Blamage in der Geschichte der Bundesrepublik (Posse mit Untergrund - im Freitag) denn auch auf das Wesentliche:
    So weit zur Kriminal- und Possen-Geschichte. Nun zur Politik...

    1983 begann man wieder öffentlich über die Beendigung der europäischen Nachkriegsordnung zu reden. Gegen Ende dieses Jahres wurden die US-Mittelstreckenraketen installiert, wodurch schließlich die Kapitulation der Sowjetunion 1990/91 herbeigeführt worden ist. Wer eine Spürnase hatte und sogar über eine Wiedervereinigung zu spekulieren wagte, musste sich Gedanken über die moralische Legitimation eines neuen Gesamtdeutschland machen. Hierher gehörte auch die Beurteilung der NS-Vergangenheit. Mitte der achtziger Jahre begann in der CDU/CSU eine Diskussion darüber, ob am deutschen Nationalstaat festgehalten werden solle. Ihr Fraktionschef Alfred Dregger erklärte den Krieg der Wehrmacht zum Verteidigungskampf gegen den Kommunismus. 1985 stand Kohl mit Reagan in Bitburg vor Gräbern von US-Soldaten und der Waffen-SS. Ein Jahr später begann der Historikerstreit um Ernst Noltes These, der Archipel Gulag sei „ursprünglicher als Auschwitz“ gewesen.

    Der Stern-Vorstoß von 1983 gehörte insofern zu einem Trend. Soweit der Inhalt von Kujaus Erfindungen bekannt wurde, ist Hitler dort teilweise ent- und seine Umgebung belastet worden. Dass der stern sich blamierte und Nolte nicht durchkam, steht auf einem anderen Blatt. Bundespräsident von Weizsäcker erklärte 1985 – gegen Dregger – den 8. Mai 1945 zum Tag der Befreiung, nicht der Niederlage. Insofern bildeten die damaligen Ereignisse eine Phase in der Mentalitätsgeschichte einer Generation ...

    Nachdem Beate Klarsfeld 1968 das ehemalige NSDAP-Mitglied geohrfeigt hatte, konnte niemand, der öffentlich wirken wollte, zugeben, ebenfalls einmal dieser Partei angehört zu haben. Dabei waren ihr doch sehr viele als 20-Jährige beigetreten. Noch Jüngere waren wenigstens in der Hitlerjugend gewesen und hatten sich an Fahrten und Lagerfeuern begeistert. Ab 1945 öffneten sie sich der Demokratie und spalteten ihre frühen Jahre von sich ab – die gehörten nicht mehr zu ihnen. Aber die eigene Biografie war noch da – und sei es unbewusst. Völlig heraushalten ließ sie sich nicht. Die Stern-Farce rührte an eine Saite, die längst entfernt schien.
Erstaunlich, wie lange die Abspaltung der frühen Jahre zuweilen gehalten hat. Ein hierzulande - aus mir unerfindlichen Gründen - sehr geschätzter Autor hat danach noch ziemlich lange gebraucht, um die Saite in sich zum Klingen zu bringen ... Und bei einem - aus mir unerfindlichen Gründen - hierzulande sehr geschätzten Politiker klingt da immer noch nichts ...

Könnte es sein, dass die oben erwähnten Gedanken über die moralische Legitimation eines neuen Gesamtdeutschland aus den 80ern sich weitgehend durchgesetzt haben bzw. durchgesetzt wurden?

Archäologie CCXLXI a: Beate Klarsfeld erklärt die Geschichte einer Ohrfeige - It was fourty five years ago these days ...

Um Fülberths Argumentation würdigen zu können, ist es hilfreich, der Bedeutung dieser Ohrfeige nachzugehen:



Beate Klarsfeld (* 13. Februar 1939 in Berlin), geboren als Beate Auguste Künzel, ist eine deutsche Journalistin. Bekannt wurde sie durch ihr Engagement bei der Aufklärung und Verfolgung von NS-Verbrechen. Um auf die Vergangenheit des damaligen Bundeskanzlers Kurt Georg Kiesinger (1966 bis 1969) als NSDAP-Mitglied hinzuweisen, initiierte Beate Klarsfeld verschiedene öffentliche Aktionen. So rief sie ihm 1968 im Bonner Bundestag „Nazi, tritt zurück!" zu und wurde abgeführt, aber alsbald freigelassen. Während des CDU-Parteitags in Berlin am 7. November 1968 bestieg sie das Podium, ohrfeigte Kiesinger und rief: „Nazi, Nazi, Nazi!" Sie wurde daraufhin noch an demselben Tag in einem beschleunigten Verfahren zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ihre Gefängnisstrafe wurde 1969 zu vier Monaten auf Bewährung umgewandelt.

Forms & Feelings (II): Sorrento - Amalfi - Procida

wasser

strand

netze

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amal1

tast

Kürzlich in Kampanien ..

Der Präsident der Region Kampanien begrüßte just zu der Zeit die Kanzlerin:
Stefano Caldoro: Benvenuta Merkel nella nostra terra sempre ospitale. Ora, però, si guardi attorno.... Seine Videobotschaft können Sie hier ansehen ...

Recht gute Beiträge zur Lage finden Sie bei Hartwig Heine : Aus Sorge um Italien
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Forms & Feelings: Marina...

Arschdenk: Der doppelte Bärendienst - oder: Zur Verkommenheit des Wirtschaftsjournalismus

Ein schönes Beispiel für Arschdenk findet sich in meiner LieblingsHAZ vom Wochenende. Herr Ruzic, Wirtschaftsredakteur / Experte für regionale Wirtschaftsthemen, klärt im Wirtschaftsteil (S. 13) auf, warum die "Schlecker-Frauen" nur schwer neue Jobs finden. Dabei bezieht er sich - so sagt er jedenfalls - auf eine aktuelle IAB-Untersuchung, nach der bisher nur rund die Hälfte der Schlecker-Arbeitslosen wieder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gefunden oder sich selbstständig gemacht hat. Dort heißt es:

Qualifizierung sei ein notwendiger wie erfolgversprechender Schritt, um die Schlecker-Arbeitslosen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen – das betonen die 41 Fach- und Führungskräfte der Arbeitsagenturen, die im Rahmen einer qualitativen Studie vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) befragt wurden. Wegen der hohen Zahl an ungelernten Kräften sowie der veralteten technischen Ausstattung bei Schlecker, beispielsweise der Kassen- und EDV-Systeme, seien Qualifizierungsmaßnahmen zentrale Elemente im Vermittlungsprozess.

Weiter heißt es dann in der Presserklärung des IAB:
Die IAB-Befragung hat jedoch auch ergeben, dass von den Fach- und Führungskräften der Arbeitsagenturen Qualifizierung allein nicht als hinreichend bewertet wird. Gerade bei den Schlecker-Arbeitslosen sei die Konzessionsbereitschaft ein entscheidender Faktor. Die Bereitschaft, Einschnitte bei der Wiederaufnahme der Beschäftigung hinzunehmen, sei im Falle der Schlecker-Arbeitslosen von besonderer Bedeutung, da die von der Firma Schlecker gezahlten Löhne im Vergleich zu ähnlichen Tätigkeiten vergleichsweise hoch ausfielen ...
Die Fachkräfte der Arbeitsagenturen hätten sich damit gerade in den ersten Monaten nach der Schlecker-Insolvenz in einem Handlungsdilemma befunden, erklären die Arbeitsmarktforscher: Einerseits waren sie gehalten, die Schlecker-Arbeitslosen möglichst umgehend in den Arbeitsmarkt zu integrieren, auch um die Entstehung von Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern. Andererseits hätten nicht wenige der verfügbaren Arbeitsstellen für die Schlecker-Arbeitslosen einen erheblichen und damit teilweise rechtlich nicht zumutbaren finanziellen Abstieg bedeutet.


Was die IAB-Forscher als Handlungsdilemma der Fachkräfte der Arbeitsagenturen beschreiben, wird dem Ruzic zum mahnenden Beispiel für die Schädlichkeit einer Tarifeinigung mit der dem Anton " einst verhassten Gewerkschaft ver.di":
Plötzlich war der als Lohndrücker bekannte Konzern bereit, seine Mannschaft deutlich über dem Niveau des Flächentarifs zu bezahlen. Die Beschäftigten freute es, die Talfahrt des damals schon kränkelnden Riesen beschleunigte das Ganze noch. Am Ende stand eine der größten Pleiten der deutschen Nachkriegsgeschichte ... ... und "die schlechte Einmündungsquote" ist bei ihm die Folge der zuletzt so hohen der Löhne der "Schlecker-Frauen". Die veralteten Kassen- und EDV-Systeme, also das Qualifikationsproblem, das das IAB als zentral im Vermittlungsprozess beschreibt, erwähnt Ruzic nur kurz gegen Ende seines "Artikels", so dass die Moral dann so ausfallen kann:
Der Konzern hat dem Arbeitsmarkt also schlecht ausgebildete, relativ hoch bezahlte Beschäftigte überlassen – und ihnen damit einen doppelten Bärendienst erwiesen.
[20.04.2013 / HAZ Seite 13 Ressort: WIRT]

Wohlgemerkt: Ihnen - nicht dem Arbeitsmarkt ...!
Die Logik der Unmoral ist bestechend: Nicht mit der Gewerkschaft höhere Löhne durchsetzen, denn sonst wird's nach der Pleite nichts mit der Anschlussverwendung! Immer an die Zumutbarkeitsregelungen denken und mit dem Lohn hübsch drunter bleiben! Sonst Bärendienst!!
Oder - an die Adresse des anderen Sozialpartners -: Wer Beschäftigten relativ hohe Löhne zahlt, geht 1. selbst daran zu grunde und schadet 2. den Beschäftigten nur!
Oder auch: Nicht der Arbeitsmarkt hat ein Problem, sondern Sie haben eins!

Gustave Dore L'Ours Et L'Amateur Des Jardins La Fontaines Fabel L'ours et l'amateur des jardins (dt. Der Bär und der Gartenfreund) endet mit der Moral:

Rien n'est si dangereux qu'un ignorant ami
Mieux vaudroit un sage ennemi.

Nichts bringt so viel Gefahr uns als ein dummer Freund;
weit besser ist ein kluger Feind.


Wes dummer Freund der Ruzic ist, vermag ich nicht zu sagen;
- es könnt der Rösler sein:
„Jetzt gilt es für die Beschäftigten - mehr als 10.000 vornehmlich Frauen, einzelne Mütter und ältere Frauen - schnellstmöglich eine Anschlussverwendung selber zu finden.”

Wes dummer Feind der Ruzic ist,
liegt auf der Hand.

Zu Bärendienst fällt mir noch der Witz vom Jäger und dem Bären ein; - hier eine zweitklassige Fassung aus der Harald Schmidt Show. Baerenwitz_Schulz

Am besten wird der Witz erzählt von Karin in Frank Schulz' meisterhaftem Roman Das Ouzo-Orakel (S. 228 f.)

Zusammengefasst lautet also Ruzics Moral:
Besser sich vom Bären ficken lassen als nach der möglichen Pleite der Bär e.K. lange auf Anschlussverwendung zu warten.

__________________________
Dazu passt:
tp: Armut und Reichtum in deutschen Medien
Nach der Studie (Hans Jürgen Arlt und Wolfgang Storz : Portionierte Armut, Blackbox Reichtum) über die Berichterstattung großer deutscher Zeitungen findet eine kritische Auseinandersetzung mit der Macht großer Privatvermögen nicht statt ...

Faszinierende Frauen in der Rockmusik: Imelda, Beth, Chrissie and Dusty

Amazing Imelda beim Festival Luna Lunera in in Sos del Rey Católico

imelda-red

Aktuell: Thomas Dutronc & Imelda May - Clint (Silence on tourne) - Preview [Hier das komplette Video!]
Und während der Meister ja sonst gerne mit Imelda zaubert, hier:
Beth Hart & Jeff Beck perform "I'd Rather Go Blind" at the 35th Annual Kennedy Center Honors 2012 (December, 26 - CBS)


Und dann Beth mit dem master's apprentice: Much buzzed about singer-songwriter Beth Hart, known for her raw and powerful blues-rock sound, and guitarist Joe Bonamassa, one of the best guitarists of his generation, will release their sophomore album of classic soul covers Seesaw on May 21, 2013


Jeff Beck & Chrissie Hynde at the 2011 Classic Rock Roll of Honor Awards....


Am 16. April wäre Mary Isabel Catherine Bernadette O'Brien aka Dusty Springfield 74 Jahre alt geworden.

Archäologie CCXLX: Jugendradio DT64

"Ich bin befremdet über die bevorstehende Abschaltung dieser einzigartigen deutschen Radiostation."
David Bowie in einem Interview mit Jugendradio DT64 am 16. Oktober 1991

Stephan Sprang beschreibt die Entwicklung des Jugendradio DT64, das beispielhaft für die gravierenden Veränderungen, denen die ostdeutsche Rundfunklandschaft nach 1989 unterworfen war, steht - und wie es dazu kam, dass tausende Menschen für "ihr" Radioprogramm auf die Straße gingen. (Im Deutschland Archiv der bpb)

The Monkey's Uncle (II) - oder: Die Kompetenzkatastrophe (III) : Entkernung des Gymnasiums

Vorbemerkung: The term monkey's uncle, most notably seen in the idiom "(well) I'll be a monkey's uncle", is used to express complete surprise, amazement or disbelief. It can also be used to acknowledge the impossibility of a situation, in the same way that "pigs might fly" is used. An example is if one says: "I may agree that if two plus two equals five, then I am a monkey's uncle" This is a consequence of the principle of explosion which states that any arbitrary proposition is a consequence of a contradiction. Synonyms: ... fuck me running! (taboo slang) ...
_______________________________

Wie Sie bemerken konnten, habe ich mit der Vorbemerkung auch noch meine Fremdsprachenkompetenz erweitern können, indem ich jetzt I am a monkey's uncle und fuck me running in meinen aktiven Wortschatz übernommen habe, wobei ich letzteres als Sprachbild fast noch schöner finde ...

... so dass ich mich jetzt sogar traue probeweise zu fomulieren:

Schulform Gymnasium - Ende eines Erfolgsmodells
Well, I'll be a monkey's uncle, fuck me running!!!!

Worum geht's? Heike Schmoll, bei der FAZ schwerpuntkmäßig zu Bildungsfragen sich äußernde Redakteurin, stellt in ihrem Artikel erstmal fest:

Bisher konnten sich Eltern darauf verlassen, dass ihre Kinder mit dem Abschluss des Gymnasiums in der Lage waren, ein Studium oder eine qualifizierte Ausbildung zu beginnen. Das Abitur war und ist noch immer der beste Indikator für Studienerfolg. Denn den Gymnasiallehrern ist es trotz einer Schülerschaft aus allen sozialen Schichten und einer größeren Übergangsquote aus der Grundschule gelungen, ein hohes Niveau zu halten. Das ist eine erstaunliche Leistung und hängt mit der hohen Qualität der Ausbildung zum Gymnasiallehrer zusammen.

Das mag zT so sein, zT ist es schwer in Frage zu stellen ... aber das ist hier nicht das Problem. Kommen wir zum Kern, genauer gesagt: zur Entkernung der Sache:

Entkernung des Gymnasiums

Die Gymnasien hatten einen eigenen pädagogischen Stil gefunden. Es war ein fragend-entwickelnder Unterricht, der Schüler motivierte und ein Sozial- und Lernverhalten einübte, das auf wissenschaftliches Arbeiten vorbereitete. Das Gymnasium hat bisher immer die Herausforderung als Prinzip verstanden und versucht, reflexive Distanz durch einen fachlich und methodisch anspruchsvollen Unterricht zu fördern...


Schön wär's, aber das ist, mit Verlaub, dummes Zeug. Wenn der Kern gymnasialer Bildung hier auf ein höchst problematisches Unterrichtsmuster reduziert wird (vgl. etwa Baumert: Gesprächsführung im Unterricht ), dann kann es nicht schade um den Laden sein; - Frau Schmoll müsste sich schon genauer mit den Problemen der Schulform namens Gymnasium auseinandersetzen, dann könnte ihr aufgehen, dass das, was sie für den Kern der Gymnasialidee hält, sich längst selbst vernichtet hat - und den Todesstoß erhalten hat von denen, die es kompetenz- und outputorientiert in die schöne neue Welt der Selbstoptimierung für Employability überführen wollten.
Unter Bildungsaspekten bemerkenswert ist i. Ü., dass Frau Schmoll sich mit Ihrer Entkernungsmetapher voll in die Ruine setzt:
Als Entkernung bezeichnet man im Bauwesen den Teil-Abriss eines bestehenden Gebäudes, bei dem in der Regel lediglich die Fassade erhalten bleibt. Entkernungen werden vor allem durchgeführt, wenn die Fassade eines Gebäudes erhalten bleiben soll, die dahinterliegende Struktur aber baufällig ist oder aus anderen Gründen nicht mehr (rentabel) genutzt werden kann. Hinter der historischen Fassade wird dann nach der Entkernung ein modernes Gebäude errichtet. Entkernungen werden durch professionelle Abbruchunternehmen oder spezialisierte Bauunternehmen durchgeführt.

Hier eine schöne Aufnahme der Leibnizschule in Hannover, die von Spezialisten der Alliierten Luftstreitkräfte entkernt wurde:

oststadt5_reference

Der Neubau bringt dann Schmoll-mäßig erstmal eine Verkernung, weil ja um den alten Kern nur eine neue Fassade hochgezogen wurde:
Ähnlichkeit und Ästhetik III: Herr A. aka Herr H. auf der Treppe

Fuck me running, sag ich nur ...

Exemplarisch könnte der status praesens des Gymnasiums - vor dem von Frau Schmoll beklagten neueren Teilabriss qua Stufenlehrerausbildung (über die man ja denken kann wie man will - das ist eine andere Geschichte ...) - am aktuellen Abitur in Niedersachsen gezeigt werden ...
[fortzusetzen]

Hirnforschung mit Schwächen: The Monkey's Uncle

Studien in Neurowissenschaften haben oft begrenzte Aussagekraft

Hirn_animatedDie Neuro-Wissenschaft boomt, Hunderte von Millionen Euro wurden gerade in den letzten Wochen sowohl in den USA als auch in Europa für ambitionierte Großforschung am Gehirn bereitgestellt. Umso mehr irritiert eine Analyse, die Forscher um die biologischen Psychologen Katherine Button und Marcus Munafo von der University of Bristol jetzt im Fachmagazin Nature Reviews Neuroscience (online) vorgestellt haben. Ihr Ergebnis lautet kurzgefasst: Die meisten aktuellen neurowissenschaftlichen Ergebnisse sind unzuverlässig und zeugen von wenig effizienter, eigentlich überflüssiger Forschung. Die Autoren klagen: 'Schwache statistische Aussagekraft ist ein endemisches Problem in den Neurowissenschaften... *

Die untersuchten Studien hatten im Durchschnitt eine statistische Aussagekraft von nur 21 Prozent. Dies bedeutet , dass nur in einem von fünf Fällen ein gesuchter Effekt auch wirklich gefunden wird. 'Das hat zwei wichtige Implikationen', sagt Erstautorin Button, 'viele Studien können gar nicht eindeutige Antworten auf die Fragen geben, die sie stellen; und manche behauptete Entdeckungen sind wahrscheinlich falsch oder irreführend...

...so die Süddeutsche Zeitung gestern mit Bezug auf
"Power failure: why small sample size undermines the reliability of neuroscience" von Katherine Button et al., erschienen am 10. April 2013 in "Nature Reviews". Mehr dazu bei Eva Obermüller, science.ORF.at

Das Ergebnis der Meta-Meta-Studie erfreut mich und ich wünsche der Nachricht die gebührende Aufmerksamkeit und Verbreitung! Vielleicht hilft das ja, die fatale Deutungshohheit der Neurodidaktik, was Unterricht, Schule und Lernen angeht, zu brechen und sie dahin zu befördern, wo sie hingehört: In die Tonne!

Es gibt auch Critical Neuroscience und einige alte Beiträge hier, die sich mit der Anmaßung der Hirnforscher auseinandersetzen!
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* - Nicht nur da, sondern auch in anderen beeinflussten, um nicht zu sagen unter Kontrolle geratenen Disziplinen, wie ich kürzlich a. B. der Unterrichtsforschung zeigen konnte:
Diagnostik für lernwirksamen Unterricht: What Dubs Can But Data Can't Do - Oder: Die Kompetenzkatastrophe (II)

Setzen und Sitzenbleiben!!
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.... AND THE MONKEY' S UNCLE' S APE FOR ME - ein einzigartiger Fund. Der Zusammenhang zur Hirnforschung liegt auf der Hand - oder irgendwo anders ... Vielleicht blinkt ja Ihre Amygdala!?



The Beach Boys & Annette Funicello - The Monkey's Uncle - via If Charlie Parker ... The Art of the Opening Credit #8

Stefan Heym zum 100. Geburtstag. Oder: Die Schnösel von damals sind die ... von heute

Heym

Stefan Heym: »Die Krise ist eine strukturelle, bleibende, und dieses weltweit - Die Menschheit kann nur in Solidarität überleben«
Rede als Alterspräsident am 10. November 1994 zur Konstituierung des 13. Bundestages

Für zwanzig Minuten erstarrte die Union
Auf Stefan Heyms Eröffnungsrede reagierte die CDU/CSU mit einer Mauer der Ablehnung

...Als Alterspräsident Stefan Heym auf dem Podium erschien, erhoben sich entsprechend der Gepflogenheit alle Abgeordneten außer denen von CDU/CSU. Einige hatten ihre Plätze gar nicht besetzt und betraten den Saal erst nach Heyms Rede. Hermann Rappe, rechter Flügelmann der SPD, schloss sich ihnen an.

Ansonsten wurden die Regieanweisungen von Fraktionschef Schäuble getreulich eingehalten; keine christlich-demokratische oder christlich-soziale Hand rührte sich zum Beifall. Selbst als Heym an das Vermächtnis seines Amtsvorgängers erinnerte (»Willy Brandt hat uns verlassen; doch wir stehen, meine ich, immer noch in seiner Pflicht.«), als er sich gegen Chauvinismus, Rassismus, Stalinismus und Antisemitismus wandte, als er zu einer Koalition der Vernünftigen aufrief, verweigerte die Union als einzige Fraktion den Applaus; und das, obwohl sich Helmut Kohl des öfteren mit seinen privaten Beziehungen zu Brandt schmückt. Immerhin hatte Schäuble seine Mannschaft dazu gebracht, Heyms Rede geduldig über sich ergehen zu lassen, statt demonstrativ den Saal zu verlassen. Auch Kohl verhielt sich vorbildlich, glich während der Rede einer Statue und geriet erst danach wieder in sichtbare Bewegung.

"Steinerne Mienen" hatte Helmut Kohl angeordnet.

... ein für mich bis heute ungeheuerliches Beispiel mangelnden Respekts vor parlamentarischer Demokratie.
Bei den erwähnten Herren, insbesondere Schäuble, hat man sich inzwischen offenbar daran gewöhnt.



Eine schöne Seite für Stefan Heym, falls Sie ihn nicht kennen und etwas über ihn erfahren möchten. Ich empfehle ansonsten Schwarzenberg, Der König-David-Bericht und Ahasver; - und stolz bin ich auf mein Exemplar von Atta Troll - Versuch einer Analyse (Studienabschluß als Magister in Chicago 1935)

Heym_atta
...
He died suddenly of heart failure in Ein Bokek in Israel whilst attending a Heinrich Heine Conference.

Das ist doch ein schöner Tod: bei einer Heinrich-Heine-Konferenz oder einem Konzert der Pretty Things suddenly zu sterben ... Sowas wünschte ich mir ...

Volatiler Markt: The Pretty Things: Growing Old Disgracefully

pretties_lakeyThe Pretty Things: Growing Old Disgracefully
by Alan Lakey


With longer hair than The Stones, a wilder drummer than Keith Moon and some searing R&B, The Pretty Things were the bad boys of the British Blues Boom. Their landmark "SF Sorrow" album was the first rock opera, predating and influencing Pete Townsend's "Tommy," and their 1970 album, "Parachute," was "Rolling Stone's" Album of the Year. Alan Lakey documents trashed hotel rooms, sexual ambiguity, infighting--and a host of remarkable albums filled with some of the greatest music of the era. "Growing Old Disgracefully" confirms The Pretty Things' rightful place in rock's history.

Ein im Zusammenhang meiner aktuellen Beiträge zu den Pretty Things empfehlenswertes Werk:
Hardcover, ISBN 0946719454
Publisher: S. A. F. Publishing Limited, 2002

Im Zusammenhang der anderen akutellen Beiträge zur Krise der Märkte, wenn ich das mal so nennen darf, ist hier ein Blick auf die Marktpreisentwicklung dieses Buches interessant: Ausgesprochen volatil!
Analysten könnten sicherlich erklären, warum sich die aktuellen Marktpreise für das Buch zwischen € 27,78 über € 233,73 bis hin zu € 973,78 bewegen: wahrscheinlich hat das was mit Angebot und Nachfrage zu tun oder mit der psychologischen Befindlichkeit der Anleger: Schauen Sie selbst nach bei BookFinder.com!!

CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXIX): Italien

Arte, 21.50: Ausgepresst wie Zitronen - Italien in der Krise
Seit über einem Jahr bestimmt das Wort Krise Italien. Fast hat man den Eindruck, das Land gleite ideen- und führungslos langsam dem endgültigen Absturz zu. Aber mit den zahlreichen Protesten gegen die als ungerecht empfundenen Sparmaßnahmen entsteht gerade auch eine neue Solidarität innerhalb der einzelnen Interessengruppen. Die Dokumentation erzählt von Menschen, denen die wirtschaftliche und politische Krise an die Existenz geht - sie alle fühlen sich "ausgepresst wie Zitronen".
Dokumentation, 50 min.
Arte+7: 09.04-16.04.2013


Arte, 22.40: Nichi Vendola und sein Kampf um ein anderes Italien

Bürgerbeteiligung, Schutz der Umwelt und gezielte Investition in Bildung und erneuerbare Energien – lange haben solche Themen in der Politik Italiens keine Rolle gespielt. Nichi Vendola, eine Ausnahmeerscheinung in der politischen Landschaft Italiens, ist dabei, das zu ändern. Mehrere Monate lang hat der Filmemacher Stefano Strocchi den charismatischen Politiker Nichi Vendola auf seinen Reisen durch Städte, Dörfer und Fernsehstudios begleitet. Er erkundet mit ihm ein Italien, das sich nun nach der "Schock-Wahl", die seinem Bündnis nicht die erhoffte Mehrheit gebracht hat, erst recht neu erfinden muss.
Dokumentation, 55 min.
Arte+7: 09.04-16.04.2013
Tipps via dokumentarfilm.de


Nachtrag: Zwei faszinierende Filme, die anzusehen das lange Warten (wegen der eingeschobenenen toten Thatcher-Würdigung) lohnte. Unbedingt ansehen!!
Nach Ansehen dieser beiden Filme möchte ich vorsichtig folgenen Eindruck formulieren:
Die politische Kultur in Italien scheint mir wesentlich entwickelter zu sein als die deutsche: gesellschaftliche Widersprüche, Interessen und Konzepte werden präziser, differenzierter und offener artikuliert und in einer anderen Form von Öffentlichkeit diskutiert als hierzulande. Das Abwatschen der Italiener als unfähig eine Regierung zu finden erweist sich so als Armutszeugnis ...

Sorrent2

Kürzlich in Sorrent. Beobachtungen im alten Hafen.

Glückliche Zeiten und Krisen - Ruhe im Sturm?

Glückliche Zeiten - Ein Essay von Thomas Fricke, 47, Chefökonom der Gruner + Jahr Wirtschaftsmedien und führt das Internetportal Wirtschaftswunder (neuewirtschaftswunder.de). Dieser Essay ist der zweite Teil eines Abdrucks aus Thomas Frickes Buch "Wie viel Bank braucht der Mensch?", das gerade im Westend-Verlag erschienen ist.
    Gut 30 Jahre ist es jetzt her, dass die Welt in die Finanzglobalisierung startete und aus bescheidenen Banken allmählich riesige Geldmaschinen wurden. Die Bilanz ist erschütternd. Da stehen Banken plötzlich vor dem Kollaps und Menschen wieder Schlange vor geschlossenen Schaltern. Da müssen Staaten enorme Schulden aufnehmen, um Finanzinstitute zu retten - Geld, mit dem sonst ganze Sozialbudgets zu finanzieren gewesen wären. Da gibt es in vielen Ländern erstmals seit Jahrzehnten wieder Massenarbeitslosigkeit. Und da treiben plötzlich die Verursacher des Desasters die regierenden Retter. Bis denen selbst irgendwann das Geld ausgeht und aus der Banken- eine Staatsschulden­krise geworden ist.

    Selten ist eine wirtschaftspolitische Großidee so krachend gescheitert wie diese. Nicht weil es ein paar schwarze Schafe gibt oder Banker per se unmoralisch sind. Quatsch. Sondern weil sich die Annahme als Unsinn erwiesen hat, wonach es in der schönen Bankenwelt immer weise Spekulanten gibt, die das System vor dem Kollaps schützen, indem sie ungute Trends aus eigenem Interesse stoppen. Schön wär's...

    Die Welt ist heute weit instabiler als in der Zeit, bevor Ronald Reagan und Margaret Thatcher begannen, das Märchen von der schönen Geldmehrung vorzutragen. Seitdem folgt fast im Jahresrhythmus eine Finanzkrise der anderen. Ökonomen haben es aufgegeben, Devisen- und Rohstoffkurse zu pro­gnostizieren, weil das gagaeske Auf und Ab vor lauter Herdentrieben gar nicht mehr vorhersehbar, geschweige denn fundamental erklärbar ist. Die Vermögens­illusion hat eine Schuldenwelle erzeugt: Jeder, der sein Vermögen mehrt, braucht jemanden, der die Verbindlichkeit trägt.

    Quelle: CAPITAL. - Vgl. auch: Die Blutspur des Geldes
Dazu sei ergänzend zur Lektüre empfohlen
Franz Walter - RUHE IM STURM?
DEUTUNGSVERLUST UND DEMOKRATIESCHWUND IN DER KRISE


Walther geht davon aus, dass wir es in der Tat mit einergravierenden Krise der Art zu tun haben, wie sie uns bereits während derTrendperioden 1873 ff. und 1923 ff., abgeschwächt auch in den Jahren 1973 ff. begegnet ist. Ökonomische Einbrüche waren in allen Fällen primär. Aber ihre Wirkungen reichten weiter, strahlten in die politischen und kulturellenBereiche der Gesellschaft aus. Erst das konstituierte die Wahrnehmung von Krisen, produzierte – wie man heute zu sagen pflegt – das Krisennarrativ. In diesem Zusammenhang wurden lang aufgebaute Erwartungen an die Zukunft enttäuscht; überlieferte Normen trugen nicht mehr zur plausiblen Deutung von Umwelt und Ereignissen bei.
Allgemein gefasst: Die Wertemuster,welche Handlungen zugrunde liegen, verlieren im Akt der Krise an Überzeugungskraft und Rationalität, was Unsicherheit, zunächst auch Lähmung erzeugt, dann die Erosion von bisherigen Legitimationen zur Folge haben kann...

Leseprobe hier: INDES, 2013–1

Erinnert sei in diesem Zusammenhang an ein wichtiges sozialwissenschaftliches Werk der 70er Jahre:
Die-Krise-der-Oekonomie-als-Krise-der-Politik-Regulatorische-Antworten-auf-
Jürgen Habermas [1973]: Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus, S. 9-19,
- auf das offensichtlich in den aktuellen Debatten doch noch zurückgegriffen wird! Vgl. etwa Prof. David Schweickart: Der Kapitalismus in der Legitimationskrise:
Die Zustimmung schwindet. Gibt es eine Alternative?

Vortrag bei Attac München, 11. Oct. 2011 - und
Jan Machnig: Die Krise der Ökonomie als Krise der Politik?

CRISIS , WHAT CRISIS ? bei GBlog

Forms & Feelings: Marina Grande - Sorrento

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Kürzlich in Sorrent. Beobachtungen im alten Hafen.

... es gibt Hoffnung : The Pretty Things in Hannover - und : The Fine Art Of Playing The Drums (VI)

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Jack Greenwood & George Perez with veterans Phil May, Dick Taylor and Frank Holland
1
In dem Interview mit Midnight To Six sagt George Perez: I’d say me and Jack (Greenwood) share a role I guess. Rhythm sections can really make a band and I think we’re pretty locked in. I suppose our role is to do the band and its past members justice, as well as adding something. Punters and reviewers seem to think the band is in the best shape that it has been in many years. I’m not saying that its down to the line-up change, but I’m thrilled to be a part of it.

... und da kann man ihm nur zustimmen: Das ist unglaublich, welchen Druck die junge rhythm section macht, so dass die alten Klassiker den Druck haben, den sie damals hatten - und den sie zuletzt mit Skip Allen und Wally Waller zuweilen nicht mehr hatten und eher Oldies waren, was jetzt - so Rosa B. (17) - überhaupt nicht der Fall ist. Die fragt sich vielmehr, was sie eigentlich an Bands wie Greenday gut fand ...
Anyway, das war faszinierend, wie hier drei alte und zwei junge Männer - alle 5 auf der Bühne faszinierende Typen: vom 70- jährigen Dick Taylor, der zur Ur-Besetzung der Rolling Stones gehörte, und dem nun wirklich charismatischen Sänger Phil May zum Ausnahme-Drummer Jack Greenwood. Rosa B. hätte David Perez, der wirklich unglaubliche Bass-Lines spielt, gern für ihre eigene Band mitgenommen ... (und der sehr hübsch frisurenmäßig an den ersten PT-Bassisten John Stax erinnert) - Songs aus 50 Jahren Bandgeschichte ablieferten, als seien die alle von heute ...
Terrific drum solo from 22-year-old Jack Greenwood. Nice to see the lads then launch into a cover of Craig McLachlan's 'Mona'... - das ist zwar aus Melbourne vom 14.12.12, - aber genauso phantastisch war Greenwood am letzten Freitag auch!!.

Habemus anum, aber es gibt Hoffnung : Morgen spielen The Pretty Things in Hannover

Habemus anum ist Gremlizas Kolumne in der akutellen KONKRET überschrieben. Dort finden sich bemerkenswerte Formulierungen wie diese:
Insgesamt bietet der neue Papst das Bild eines ganz normalen Klerikalfaschisten, der sich seine guten Kontakte zu Argentiniens Generälen, die 30.000 Menschen gefoltert und ermodert haben, ... immer besorgt, dass man ihm so wenig werde nachweisen können wie seinem päpstlichen Vorgänger Pacelli (genannt Pius XII.), dessen Rattenlinie, auf der er NS-Mördern die Flucht nach Südamerika ermöglichte, seine Seligsprechung nicht stört ...

... und diese:
Die Mehrheit stellen in jedem Kollektiv die Arschlöcher, welches kein Schimpfwort ist, sondern eine ... sozilologische Kategorie ... - Was zweifellos zutrifft und gut zum Untertitel meines Blogs passt. Und weiter ausgeführt wird von Gerhard Henschel über Stefan Raab als Moderator des »Kanzlerduells«:

Und mit diesem Knallkopf, der sich in der Glotze sonst bei der »Wok-Weltmeisterschaft« und dem »Eisfußball-Pokal« sowie beim Pokern tummelt, wenn er sich nicht gerade wieder den Kopf darüber zerbricht, wie er kleine Mädchen in die Pfanne hauen kann – mit diesem Nichts, mit dieser Null, die ein jugendlicher Millionenpöbel umjubelt, weil sie allen beweist, daß man es auch als cleverer Vollidiot zu einer eigenen politischen Gagatalkshow bringen kann, wenn man nur ehrgeizig und skrupellos genug ist – mit diesem Sittenstrolch, der mehr vom Turmspringen versteht als von der Energiewirtschaft, dem Außenhandel und der internationalen Diplomatie – mit diesem Schafskopf wollen Angela Merkel und Peer Steinbrück sich vor unser aller Augen und Ohren befragen lassen? Von einem Pussy-Witzbold? Der obendrein noch Werbung für McDonald’s macht? Sowie für Erdnüsse und Lakritze?

Wir halten fest: Sowohl die Christdemokraten als auch die Sozialdemokraten haben sich dem Willen der vierten Gewalt unterworfen und akzeptieren als Gesprächspartner einen Trollo, der ihnen gute Quoten garantiert, weil er coole Klosettsprüche draufhat. Ist das nicht sonderbar?


Aber wie angekündigt: Es gibt Hoffnung, wenn auch nicht direkt in Hannover, so doch in Isernhagen (Sie wissen schon, in der Nähe von Wulffs Haus, aber das hat hiermit gar nichts zu tun ...) in der BluesGarage!

The Pretty Things ("We never made no money, but we always told the truth") sind seit 50 Jahren unterwegs, harder than the Stones ; - ich erwarte wieder Magic Moments.

Am 15. März haben sie im Grange a Musique, Creil, FRANCE gespielt; Aufnahmen davon gibt es hier (mit einem längeren Interview mit Phil May und Dick Taylor!).
Am 19. März haben sie im Gibus in Paris gespielt; Aufnahmen davon gibt es hier, eine Kostprobe:



Mehr zu den Pretty Things hier und da und hier eigentlich auch und hier auf jeden Fall: The Pretty Things - S.F. Sorrow (Live at Abbey Road 1998 with special guests Arthur Brown and David Gilmour):




Für Spezialisten: Dann gibt's da noch die xPTs; - xPTs came together in 2009 to remake the classic Pretty Things’ 1970 album Parachute. They are formed from the band members of The Pretty Things who recorded S.F Sorrow 1968, Parachute 1970, Freeway Madness 1972, Silk Torpedo 1974, , Savage Eye 1976, Crosstalk 1980:
Jon Povey - Vocals / Keyboards, Wally Waller - Bass Guitar / Vocals, Skip Alan - Drums and Pete Tolson - Guitar --> Sickle Clowns 2011 / Sickle Clowns 1971

Music & BookFinder - oder: How To Take A Good Chill Pill - oder: Chilly Connolly

solo_2

Kennen Sie Chilly Gonzales?
Sollten Sie kennen, wenn Sie ab und an Lust haben zu entdecken, was man mit herkömmlichen Musikinstrumenten Neues machen kann, ohne sie zu zertrümmern, gar nichts zu machen oder reinzupinkeln. Gonzales spielt einfach Klavier; - sein Album Solo Piano II sei zum anspruchsvollen Abchillen empfohlen:



Dazu könnten Sie John Connolly lesen: The Infernals, - u. a. weil die Haltung des Autors zu seiner Fantasy-Höllen-Geschichte gut zu Gonzales' Haltung zu seinem Klavierspiel im zweiten Teil des Clips passt:

infernals-175In einigen Hotels, wie zB hier, gibt es die schöne Einrichtung, dass Bücher, die Gäste ausgelesen haben und bei ihrer Abreise - absichtlich oder versehentlich - liegen lassen, in einer kleinen Bibliothek - neben den Bildbänden zur jeweiligen Umgebung und den üblichen Flyern der umliegenden Vergnügungs- und Wellnessbetriebe - anderen Gästen zugänglich gemacht werden. Ich bin nicht ganz sicher, ob das so gemeint ist, aber ich habe The Infernals nicht nur angefangen zu lesen, sondern auch mitgenommen (dafür aber selbstverständlich ein anderes, ausgelesenes Buch hinterlassen!).


Warum? -


Vielleicht weil auf dem Backcover die Chicago Sun-Times mit einem Vergleich mit Douglas Adams zitiert wird oder weil schon die erste Kapitelüberschrift irgendwie sympathisch rüberkommt:


Chapter I - In Which We Find Ourselves in Hell, But Only Temporarily, So It's Not All Bad News (Leseprobe!)

Eine hastige, aber treffende Inhaltsangabe vom Autor selbst:


Sehr gelacht habe ich bei Connollys Fußnoten, mit denen er seine Theorie des scientists/demons-interface anreichert: Werner Heisenberg, the German physicist who formulated the principle, was convinced that it was correct, which makes him someone who was not uncertain about certain uncertainties ..., - oder da, wo es um die Schnittstelle zur Hölle geht, die der Large Hadron Collider beim CERN eröffnet: Eventually they decided that it might just be okay to turn on the Collider again, but the scientists had to be very careful, and if it looked like something bad involving creatures with claws and fangs and bad attitude was to occur, they were to turn off the Collider immediately and go and inform a responsible adult...

Ich weiß nicht warum, aber Mrs. Abernathy erscheint mir immer als Gertrud Höhler ..

Wie gesagt: just chill pills, aber nicht doof ...

Zuweilen (XV): Reinhard Lakomy

Zuweilen bemerkt man erst (wie ich schon häufiger feststellte), wenn man vom Tod eines Menschen erfährt, wie wichtig er einem war. Am 23. März ist Reinhard Lakomy gestorben ... Lungenkrebs ... erste Diagnose im Februar ...

Meine Töchter sind groß geworden mit seinem Traumzauberbaum, ich eigentlich auch, - auch wenn ich ihn schon früher entdeckt hatte, auf einer meiner Reisen in dieses seltsame Land namens DDR: Lacky und seine Geschichten habe ich 1974 mitgebracht, da kannte ihn hier (im Westen) keiner. Das ist wohl bis heute so. Schade eigentlich...



Ein schönes Lied von dieser LP: Das Haus, wo ich wohne lässt im übrigen noch einmal erkennen, dass die DDR so doof nicht gewesen sein kann, wenn Künstler wie Lakomy so wunderbar kleine Konflikte und große gesellschaftliche Widersprüche in einem Chanson ausstellen konnten:



Das Haus, wo ich wohne, das steht nicht mehr lang',
es gibt ja bekanntlich ein Neubauprogramm.
Bis 1990, so sagt die Partei,
sind wir alle wohnraumsorgenfrei.
Damit sowas wie diesmal nicht wieder passiert,
wird für Musiker gleich ein Block reserviert.
Dann können wir spielen, solange wir woll'n,
und keiner verlangt, daß wir leise sein soll'n.
Da seht ihr, ich mecker' nicht, wenn ich was sag'.
Ich mach' immer zugleich auch 'nen Verbesserungsvorschlag.


Lackys Vermächtnis:

Es gibt genug Leute - hier im Lande - die wissen, wie das alles gemacht wird, da muss man nicht das Rad neu erfinden ...

Osterspaziergänge

Andrer Bürger:
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

Dritter Bürger:
Herr Nachbar, ja! so laß ich's auch geschehn:
Sie mögen sich die Köpfe spalten,
Mag alles durcheinander gehn;
Doch nur zu Hause bleib's beim alten.

Faust:
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.


Da bin ich nicht so sicher! Das vorösterliche Bohei um den neuen Franz lässt mich arg zweifeln, wie's um die Aufklärung steht!


Faust 1 Teil, Deutsches Nationaltheater Weimar, Osterspaziergang,
Mit Wolfgang Dehler, Regie Fritz Bennewitz 1964

Irgendwie befreiter
: Fred Astaire and Ann Miller (auch wenn Judy böse dreinschaut) - aus Easter Parade


... und lebensfroher jedenfalls als
greco_franziskus_det
der Hl. Franziskus und Bruder Leo, über den Tod meditierend (El Greco).

Ich werde mal hinfahren und nachsehen, wie die Italiener diese höchst widersprüchliche Situation bewältigen ...
procide_eventi_venerdi_santo_02b
... und berichte dann ...

Vgl. The Easter Parade & Sex, Crimes And Vatican & Odenwald

Es gibt wirklich Hoffnung: Neue Alben von Sanseverino und Jacques Higelin!!

Stéphane Sanseverino (* 9. Oktober 1961 in Paris), alias Sanseverino, ist ein großartiger französischer Singer-Songwriter und Gitarrist. Seine Lieder sind voll von schrägem Humor und handeln von Themen wie Staus, dem Rauchen oder Krieg...
Außerdem kann er unglaublich schnell Französisch sprechen und (fast) so gut Gitarre spielen wie Django Reinhardt!


Sanseverino -- Swing 2012 - MyVideo vom neuen Album "Honky Tonk".

Vgl. auch LA CARAVANE PASSE Feat. Sanseverino & Stochelo Rosenberg

Eines meiner Lieblingslieder: Exactement


Es gibt Hoffnung: DAX erinnert an den 10. Jahrestag der Agenda 2010

Die Deutsche Börse (DAX) erinnert zum 12. und 14. März 2013 an die vier Jahre, vier Monate und vier Kalendertage anhaltende Hartz IV-Hausse (hartz-vier-ohs), alias “Agenda 2010-Blase”, die vor genau zehn Jahren nach einem Schlusskurs von 2.202,96 begann und am Vorabend des zweiten Geburtstages von Angela Merkel (CDU) als Bundeskanzlerin mit einem bisher unübertoffenen Schlusskurs von 8.105,69 (16. Juli 2007) endete. Zum 10. Jahrestag der Agenda 2010-Rede (14. März 2003) soll dieses bisherige Allzeithoch vom 16. Juli 2007 übertroffen werden.

Forderungen nach einer Agenda 2020, die auch vom ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) unterstützt werden, sind verfrüht. Der 7. Bundeskanzler (während dessen Amtszeit Lance Armstrong sieben mal die Tour de France gewann!?) weiß das: Eine Agenda schreibt und veröffentlicht man nicht kurz vor sondern kurz nach einer Bundestagswahl! (vgl. die Wahlprogramme 2002 und die Agenda 2010)

Quelle: Büro für absurde Statistik beim Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) via nds

Dax_agenda2010

Vgl. auch Kunterbuntes aus deutschen Landen: "Warum die Agenda 2010 als Erfolg begriffen wird, ist mir ein Rätsel" - Interview mit Jürgen Borchert (Vorsitzender Richter des 6. Senats des Hessischen Landessozialgerichts in Darmstadt)

Nachtrag:
Große Freude in Frankfurt, weil krakelige Linie auf großer Tafel so hoch klettert wie nie zuvor
Frankfurt am Main (dpo) - Gute Nachrichten aus Frankfurt! Offenbar ist es einer krakeligen Linie gelungen, so hoch wie noch nie zuvor zu steigen und dabei kurzzeitig die unglaublich hohe Zahl 8154,76 auf der y-Achse zu erreichen. Damit übertraf die krakelige Linie ihre bisherige Bestleistung vom 13. Juli 2007 (8151,57) – ein Umstand der zahlreiche wohlhabende Männer und Frauen im Anzug in Ekstase versetzt.
"Ich beobachte schon lange aufmerksam, wie diese faszinierende krakelige Linie langsam nach rechts wandert, aber so hoch war sie noch nie", freut sich etwa der Krakelige-Linien-auf-großen-Tafeln-Experte Frank Landsknecht von der AG Privat Commerz. "Ich bin ganz aufgeregt! Klettert sie noch weiter oder fällt sie wieder? Sicher weiß man das nie bei diesen krakeligen Linien." ...
Der Postillon

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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