Sehr gespannt ...
Director's Statement from Terry Gilliam
When I made Brazil in 1984, I was trying to paint a picture of the world I thought we were living in then. The Zero Theorem is a glimpse of the world I think we are living in now.
Für mich war in der Tat das 1968 erschienene "Lesebuch. Deutsche Literatur der 60er Jahre" eine Offenbarung, das Licht der Aufklärung im Dunkel des Literaurkanons des Gymnasiums der 60er Jahre, in dem es keinen Brecht, keine Exilliteratur und keinen auch nur ansatzweise aktuellen Text gab. In einem zeitgenössischen Roman des leider längst vergessenen Thomas Valentin, "Die Unberatenen" leidet der Protagonist genau darunter. Valentin selbst zum Roman:
Ein Sprecher, ein Stellvertreter des Autors, der zum guten Schluß doch alles wieder in Ordnung bringt, erscheint im Roman nicht mehr. Wie auch? Die Autoren mit dem olympischen Blick sterben aus. Der Autor sitzt heutzutage mitten unter den Unberatenen, putzt seinen beschlagenen Spiegel - und dreht ihn. Nach mehreren Seiten und mit skeptischer Hoffnung.
In diesem Sinne hat uns Klaus Wagenbach beraten, uns Möglichkeiten, Fragen an die jünger deutsch Literatur zu stellen eröffnet!
Als Überleitung zum aktuellen Themenbereich "The Badass Jihadis in Black vs. Blackwater":
JL. Trintignant lit "Le déserteur" de Boris Vian...
... ich könnte versuchen, mich flach auf den Bauch zu werfen, aber ich habe Angst, dann vielleicht ohne Beine leben zu müssen. Ich habe nur mein Notizbuch und den Bleistift behalten. Ich werde sie wegwerfen, bevor ich mich auf das andere Bein stelle, und das muß ich, weil ich den Krieg satt habe und weil mir die Ameisen kommen ...
... die marketingtechnisch und choreografisch aber eher in die Hose geht:
Trying to capitalize on its offensive in Iraq, the Islamic State held a military parade in Raqqa in northern Syria on Monday.
The Iraqi-led group, which has held Raqqa — the largest city outside regime control — since last year, showed off a SCUD missile and US-made howitzers captured in Iraq’s second city Mosul. (By Scott Lucas, EA WorldView, Syria Daily, July 1, 2014)
Das ist doch keine Militärparade! Mit einer Scud-Rakete und einem Sammelsurium von alten amerikanischen Haubitzen, Humvees und nicht mal einheitlich weiß lackierten Toyota Hilux (und dem Gehupe, das eher an eine türkische Hochzeit in Gelsenkirchen denken lässt oder an den Autocorso zu Ehren der italienischen Nationalmannschaft in irgendeinem Sechzehntelfinale ... - ich weiß, dass das jetzt nicht korrekt ist!!)! Da hätten sich die Medienberater der ISIS mal Aufnahmen wie diese oder auch diese ansehen sollen! Das sind ordentlich widerlich inszenierte Militärparaden, die den gängigen Standards des Leviathan entsprechen und dem Islamischen Staat eines Serienmörders, der Kinder vor Eisdielen töten läßt, medial inszenierungsmäßig schwer überlegen sind!
Im beinharten ökonomischen Konkurrenzkampf auf dem Gebiet der privatisierten Kriegführung liegt Abu Bakr al-Baghdadi, was "proud tale of performance excellence and driven entrepreneurialism" angeht, damit aktuell performancemäßig doch etwas zurück. Wir beobachten das weiter ...
Herr G. schreibt mir dazu:
Bei der Parade bin ich mir nicht ganz sicher. Eigentlich ist das besonders Furcht einflößend. Ähnlich wie die gröhlenden und hupenden Fans, deren Stimmung sehr schnell umschlagen kann. Gerade dieses bescheuert Karnevaleske drückt sehr schön die Asymmetrie der heutigen Kriegsführung aus. Und hinter der Fassade einer wohlorganisierten "ordentlichen" Parade lauert wahrscheinlich auch in der Realität das durchgeknallte Killerkommando (Apocalypse Now?).
Die Militaristen irren. Es ist gar nicht die Aufgabe der Pazifisten, sie zu überzeugen - sie sollen vielmehr in einem Kampf, der kein Krieg ist, besiegt, nämlich daran gehindert werden, über fremdes, ihnen nicht gehöriges Leben zu verfügen.
Man mache sie unschädlich; einzusehen brauchen sie gar nichts.
Ich bin für militaristischen Pazifismus.
Ich auch. Aber wo ist dieser militaristische Pazifismus??
... ich könnte versuchen, mich flach auf den Bauch zu werfen, aber ich habe Angst, dann vielleicht ohne Beine leben zu müssen. Ich habe nur mein Notizbuch und den Bleistift behalten. Ich werde sie wegwerfen, bevor ich mich auf das andere Bein stelle, und das muß ich, weil ich den Krieg satt habe und weil mir die Ameisen kommen ...
ISIL hat nun durch seinen Sprecher Adnani ein Kalifat ausgerufen und al-Baghdadi alias Ibrahim Ibn Awwad Ibn Ibrahim Ali Ibn Muhammad al-Badri al-Hashimi al-Husayni al-Qurashi, den geheimnisvollen Anführer, von dem es wie vom Anführer der Taliban kaum ein Bild gibt, zum Kalifen ernannt (Audio), der zudem der Führer aller Muslime sein soll. Und weil es nun einen "Islamischen Staat" geben soll, wurde aus dem Namen Irak und die Levante gestrichen. Das erschien des Islamisten wohl mittlerweile zu klein gestrickt, hat man sich doch globale Aufmerksamkeit verschafft, den Konkurrenten al-Qaida beiseite gedrängt und den Nahen Osten ins Beben und die bestehenden Grenzen ins Wanken gebracht. (ISIL erklärt neues Kalifat für alle Muslime - Florian Rötzer, tp 30.06.2014)
Interessante Informationen zum Kalifat heute in Tag für Tag im Deutschlandfunk : Isis öffnet die Büchse der Pandora - von Wolfgang von Erffa
Weil die Auseinandersetzung um die legitime Nachfolge des Propheten Mohammed offensichtlich für die Betroffenen relevant ist -
Da die politische und religiöse Nachfolge des Propheten ungeklärt war, wurde sie an die vier ersten Kalifen, auch rechtgeleitete Kalifen genannt, weitergeben: an Abu Bakr, Umar, Uthman und Ali. Von den Schiiten wurde diese Erbfolge nie anerkannt; sie halten allein Ali, den vierten Kalifen, und seine Nachkommen für erbberechtigt. Hieraus resultiert die bittere Feindschaft zwischen Salafiten und Schiiten, die in den letzten Tagen zur Ermordung Hunderter gefangener schiitischer Soldaten und Polizisten durch ISIS geführt hat.
- mich aber eher weniger interessiert und im Übrigen auch kaum geeignet zu sein scheint, die bittere Feindschaft zwischen Salafiten und Schiiten, die in den letzten Tagen zur Ermordung Hunderter gefangener schiitischer Soldaten und Polizisten durch ISIS geführt hat, auch nur annäherungsweiese zu erklären, empfehle ich, was die religiösen Hintergründe angeht, einen anderen Beitrag aus "Tag für Tag": Kam durch den Monotheismus die Gewalt in die Religionsgeschichte? Von Thomas Klatt (dlf 27. Juni 2014, 09:43 Uhr)
Hoch interessant! Klatt lässt Jan Assmann und Micha Brumlik zu der Frage zu Wort kommen: Hier hören!
Assmanns Essay Monotheismus und Gewalt kreist um die "Monotheismus-These" : "Die sogenannten monotheistischen Religionen sind intrinsisch gewalttätig ..."
Was bedeutet in diesem Zusammenhang "intrinsisch gewalttätig"? "Intrinsisch" soll heißen, dass die Gewalt den monotheistischen Religionen (und nur ihnen) inhärent ist. .. Der Begriff "inhärent" - das muss ich hier präzisieren - ist nur im Sinne einer Implikation, einer angelegten Möglichkeit gemeint und nicht im Sinne einer logischen Konsequenz, die früher oder später mit Notwendigkeit eintreten muss. Die Quelle dieser potentiellen Gewalt sehe ich in dem, was ich die "mosaische Unterscheidung" genannt habe. Auf diese offenbar ganz besonders anstößige Kategorie wird noch mehrfach einzugehen sein. Gemeint ist die Unterscheidung zwischen wahr und falsch im Bereich der Religion, die einer Unterscheidung entspricht, die etwa Parmenides, Platon und Aristoteles in den Bereich des Denkens eingeführt haben. Sie beruht auf einem emphatischen Wahrheitsbegriff, der die Kategorie der Unvereinbarkeit impliziert. Was als wahr gelten soll, schließt alles aus, was damit unvereinbar ist. So ist mit der Vorstellung eines wahren Gottes die Verehrung von anderen Götter und deren Bildern unvereinbar. Die Unterscheidung schließt keineswegs aus, dass andere Religionen andere Götter weiterhin anbeten. Im Rahmen einer auf einem solchen Wahrheitsbegriff basierenden Religion entfaltet sich eine Orthodoxie, die für die eigene Gruppe das Falsche festlegt und ausmerzt. Im Kern handelt es sich also um eine Gewalt, die nach innen wirkt und sich gegen die Abtrünnigen aus den eigenen Reihen richtet....
Wogegen die erst im Rahmen des Gottesbundes denkbare spezifisch religiöse Gewalt sich richtet, wird mit der Episode des Goldenen Kalbes (Ex 32) deutlich gemacht. Hier tritt erstmals in der Exodusgeschichte die Vorstellung des Götzendienstes als der falschen Religion in den Vordergrund. Die Strafaktion, die Mose daraufhin durchführt, indem er von den Leviten 3000 Mann niedermetzeln lässt, ist der (nicht historisch, sondern narratologisch) erste Fall religiöser Gewalt. Damit setzt Mose ein Zeichen der Abschreckung, das die mit dem Bund gezogene Grenze zwischen Bundestreue, der wahren Religion, und Abfall (zu falschen Göttern) drastisch unterstreicht. Von Gewalt ist im Buch Exodus schon vorher die Rede. Pharao lässt die Israeliten in der gewalttätigsten Weise unterdrücken. Mose erschlägt einen Ägypter, als er mitansehen muss, wie dieser einen Hebräer quält; Gott schlägt die Ägypter mit zehn furchtbaren Plagen und lässt das Heer der Verfolger im Schilfmeer ertrinken. Das ist politische Gewalt, die mit schwerer Unterdrückung und revolutionärer Befreiung einhergeht. Erst im Rahmen des Gottesbundes, der am Sinai gestifteten, auf Treue gegründeten Religion, kommt es zu religiöser Gewalt, Gewalt im Namen Gottes. Diese Form von Gewalt kann es erst geben auf dem Boden der Unterscheidung zwischen wahrer und falscher Religion bzw. Treue und Abfall ("Sünde")...
Assmanns Argumentation macht eines deutlich: Wenn Religionen auf einen auf emphatischen Wahrheitsbegriff, der die Kategorie der Unvereinbarkeit impliziert, rekurrieren, dann ist das ein Kategorienfehler: Wahrheit kann dem Denken, aber nicht dem Glauben zukommen. Die aus diesem Fehler folgende potentielle intrinsische Gewalttätigkeit ist also nicht auf die wahhabitischen Muslime zu beschränken, sondern allen monotheistischen Religionen inhärent; - im Sinne einer Implikation, einer angelegten Möglichkeit, die als phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens umso mehr genutzt wird, je weniger das menschliche Wesen eine wahre Wirklichkeit besitzt (s. u. Karl Marx).
Kain, Roman von Josè Saramago, Frank Stieren liest Drei erste Seiten
... In einem fruchtbaren Land beobachtet Kain zufällig, wie Abraham mit seinem Sohn Isaak einen Altar errichtet. Als der Greis das Messer zückt, um den Knaben einer Anordnung des Herrn gemäß zu opfern, fällt Kain ihm in den Arm und rettet Isaak des Leben. Der Engel, der Abraham davon abhalten soll, seinen Sohn zu töten, verspätet sich. Er habe ein Problem mit seinem rechten Flügel gehabt, entschuldigt er sich... [Klick to enlarge to read] Saramago: Ob Christen, Juden oder Muslime: sie alle legten ihrem Glauben dasselbe anthropomorph-patriarchalische Scheusal zugrunde.
Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Societät. Dieser Staat, diese Societät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Compendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'honneur (Ehrgefühl), ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.
Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.
Nur so lässt sich das alles überhaupt ansatzweise verstehen: Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. - Zur Kritik des neoliberal zugerichteten Jammertales, dessen Heiligenschein (oder kehrseitiges Gezücht) immer noch die Religion ist, siehe gleich hier unten: ISIS als neue Erscheinungsform des beinharten ökonomischen Konkurrenzkampfs auf dem Gebiet der privatisierten Kriegführung ...
Let's cut to the chase. As in chasing that Zara outdoor summer collection, complete with state of the art assault rifles, brand new white Nike sneakers and brand new, unlimited mileage white Toyotascrossing the Syrian-Iraqi desert; the Badass Jihadis in Black.
Ich halte es für einen fruchtbaren Ansatz, dem Phänomen ISIS beizukommen, indem man es analysiert als neue Erscheinungsform des beinharten ökonomischen Konkurrenzkampfs auf dem Gebiet der privatisierten Kriegführung, - zu charakterisieren durch die Einführung noch brutalerer Varianten in den Markt und durch ein neuartiges Branding, das ISIS als eigene mediale Marke etablieren soll ("Pop-Dschihadismus" - Nastassja Steudel/Deutsche Welle: Der Online-Dschihad der Islamisten).
Einen Grund für die Anziehungskraft der neuen Marke sieht der Islamwissenschafter Reinhard Schulze von der Universität Bern in einem Faktor, der das Kriegswesen sämtlicher Kulturen seit je befeuerte: in einem gnadenlos platten, testosterongesättigten Männlichkeitskult. Und der Isis weiss diesen nicht zuletzt marketingtechnisch zu zelebrieren. Allein die Zahl seiner Twitter-Konten beläuft sich auf über 300, und dort ist etwa dieses Bild zu bestaunen: Karawanen sandfarbener Geländewagen ziehen am Horizont auf, jeder einzelne von ihnen mit mehreren schwarz vermummten Kämpfern bestückt, die sich dem Wüstenwind mit erhobenem Maschinengewehr und der Fahne des Islamischen Kalifats entgegenstemmen.
«Was populistische Inszenierungen angeht», kommentiert Reinhard Schulze, «übertrifft der Isis seine Hauptrivalin, al-Kaida, tatsächlich um Längen.» Ob dies auch hinsichtlich der Bezahlung der Söldner zutrifft, ist ungewiss. Bisher sind entsprechende Zahlen nur für den Isis bekannt, dessen Männer laut Medienberichten 400 Dollar im Monat erhalten sollen – für syrische oder irakische Verhältnisse ein kleines Vermögen. Aron Lund, der für das Swedish Institute for International Affairs Studien über die Profile der in Syrien aktiven Kämpfergruppen verfasst, hält dies für umso bemerkenswerter, als die Gelder seines Erachtens nur zu einem kleinen Teil von privaten Financiers aus der Golfregion stammen und vorwiegend selbst «erwirtschaftet» werden.
So bekriegen sich der Isis und die mit al-Kaida affiliierte Jabhat an-Nusra seit Monaten wegen der Kontrolle über das riesige Ash-Shadadi-Ölfeld in der nordsyrischen Provinz al-Hassake, aus dem der Isis laut Jabhat an-Nusra bereits Öl im Wert von fast fünf Millionen Dollar «gestohlen» haben soll. Hinzu kommen ansehnliche Schutzgelder und Gebühren, die der Isis auf das Passieren seiner diversen Grenzposten erhebt. Die Gruppierung plant also unverkennbar für ihre Zukunft in Syrien, in der sie sich gegebenenfalls auch autark versorgen kann – getreu der Losung ihres Chefs, Abu Bakr al-Baghdadi: «Bleiben und expandieren.» (Kreuzigungen und «Spasstage» - Mona Sarkis, NZZ 23. Juni 2014)
Wir halten fest: Isis und die mit al-Kaida affiliierte Jabhat an-Nusra - und sicherlich noch andere Akteure - konkurrieren auf dem Weltmarkt der privatisierten Kriegführung:
Bei einer Existenzgründung muss nicht zwingend die Geschäftsidee neu sein. Sie können sich als Existenzgründer auch das Ziel setzen, mit einem bestehenden Produkt oder einer bestehenden Dienstleistung einen neuen Markt zu erschließen. Diese Strategie wird als Expansion beschrieben.
Dabei können Sie mit Ihrer Geschäftsidee im Vergleich zum Wettbewerb neue Zielgruppen oder neue Absatzgebiete erschließen. In diesem Zusammenhang ist auch das Franchising interessant, also die Übernahme einer bereits erprobten und vorgefertigten Geschäftsidee. (Für-Gründer.de - Mit der Expansion neue Märkte erschließen)
Ob die ISIS-Company mit ihrer Franchising-Geschäftsidee, wie Prof. Michel Chossudovsky meint, eine Hilfstruppe der US-Geheimdienste ist, die den Irak in drei Teilstaaten zerschlagen soll (The Islamic State of Iraq and al-Sham: An instrument of the Western Military Alliance, Global Research via Politik im Spiegel) und/oder ob ihre Dienstleistungen von oder nur via Katar/Saudi Arabien gebucht bzw. bezahlt werden, ist dabei eher zweitrangig:
Als die Terroristen der Isis im Handstreich die Millionenstadt Mossul vor knapp zwei Wochen besetzten, fielen ihnen in der Filiale der irakischen Staatsbank angeblich 400 Millionen Dollar in die Hände. Vorsichtigere Schätzungen sprechen von "gegen hundert Millionen". Doch schon vorher war die Isis, arabisch Daesch, nach Meinung von Fachleuten die reichste terroristische Organisation auf Erden. Im Norden Syriens, wo sie sich zuerst ausgebreitet hatte, übernahm sie im vergangenen Jahr die Kontrolle über das Ölfeld bei Rakka. Einen Teil der Förderung verarbeitet sie in primitiven Raffinerien für den Eigengebrauch. Das Gros verkauft sie an den Erzfeind, das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in Damaskus...
Andere, dauerhafte Pfründe der Isis sind rein krimineller Natur: Geiselnahme, Erpressung, Raub, Schmuggel. Schon ehe sie Mossul unter Kontrolle hatten, brachten ihnen solche Methoden mehrere Millionen im Monat ein. Seither erhebt die Organisation "Steuern". Von Lastwagen, die im Norden des Irak unterwegs sind, wird pro Fahrt eine Gebühr von 200 Dollar kassiert. Nach Darstellung der Regierung in Bagdad wird von Christen in Mossul eine Sondersteuer mit der Drohung der Kreuzigung eingetrieben. (Rudolph Chimelli: Einnahmequellen der Isis; Süddeutsche 24. Juni 2014)
Das ist dann die neue Qualität im beinharten ökonomischen Konkurrenzkampf auf dem Gebiet der privatisierten Kriegführung: Neues Branding (s.o.) = noch härter als Jabhat an-Nusra + noch stärker an der eigenen Gewinnmaximierung als an der des Auftraggebers orientiert als die Academi/Blackwater-Variante: A bunch of sexy, badass patriots Civilian Warriors: The Inside Story of Blackwater and the Unsung Heroes of the War on Terror, by Erik Prince. (Reviewed by Pepe Escobar):
Erik Prince's "My Way" ... is the inside story of how Blackwater turned into "something resembling its own branch of the military" and "the ultimate tool in the war on terror". In the manner of Audi extolling the merits of Vorsprung Durch Technik, Prince hails it as a "proud tale of performance excellence and driven entrepreneurialism" - , with the obligatory pious references to a "life's mission" to "serve God, family and the United States" .... (!).
Diese Geschichte begann 1996, als der Rückzug des Staates aus wichtigen Bereichen der Daseinsvorsorge, wie z. B. der Kriegführung, noch nicht so weit war wie heute. Heute - die Deregulierung ist in jeder Hinsicht fortgeschritten - erzählt halt ein Abu Bakr al-Baghdadi the "proud tale of performance excellence and driven entrepreneurialism" , with the obligatory pious references to a "life's mission" to "serve Mohammed and the Islamic State of Iraq and the Levant - الدولة الإسلامية في العراق والشام - instead of God, family and the United States ...
Fuck me running: "Eine Hegemonie neuen Typs" (?) - Zbigniew Brzezinski (vgl. Helmut Schmidt; DIE ZEIT Nº 45/1997). Und vgl auch den 2. Nachtrag zum D-Day: “Parallel Wars”!
1. The Rolling Stones & Cathy McGowan - I Got You Babe
In order of appearance: Mick Jagger (guest presenter), Cathy McGowan (presenter of "Ready Steady Go!"), Brian Jones (founder of The Rolling Stones), Keith Richards (brass instrument and shiny teeth), Charlie Watts (flower), Bill Wyman (nose ring), Mick Jagger (rug) & Andrew Loog Oldham (producer of The Rolling Stones) miming "I got you babe" in the British tv-show "Ready, steady, Go!", 2 september 1965. Via Exile On Moan Street
2. David Bowie & Marianne Faithfull - I Got You Babe (1973)
3. Bill Murray & Groundhog Day (1993)
4. Zugabe: Udo Jürgens & Steve Lukather (1981)
Besetzung:
Peter Bishop (background vocals)
Harold Faltermeyer (keyboards, synthesizer)
Jack Finley (trumpet)
Keith Forsey (drums, percussion)
Herbert Gebhard (background vocals)
Gary Grant (trumpet)
Jerry Hey (trumpet)
Les Hurdle (bass)
Udo Jürgens (vocals, piano)
Charles Loper (trombone)
David Luell (saxophone) Steve Lukather (guitar) !! ...
...Hätten Sie das gedacht?! Sowas findet man nur beim Riffmaster: Allerlei Buntes aus Deutschland!
Let's cut to the chase. As in chasing that Zara outdoor summer collection, complete with state of the art assault rifles, brand new white Nike sneakers and brand new, unlimited mileage white Toyotascrossing the Syrian-Iraqi desert; the Badass Jihadis in Black.
Once upon a (very recent) time, the US government used to help only "good terrorists" (in Syria), instead of "bad terrorists". That was an echo of a (less recent) time when it was supporting only "good Taliban" and not "bad Taliban".
So what happens when Brookings Institution so-called "experts" start blabbering that the Islamic State of Iraq and Sham (ISIS) is really the baddest jihadi outfit on the planet (after all they were cast out of al-Qaeda)? Are they so badass that by warped newspeak logic they're now the new normal?
Since late last year, according to US government newspeak, the "good terrorists" in Syria are the al-Qaeda spinoff gang of Jabhat al-Nusra and (disgraced) Prince Bandar bin Sultan, aka Bandar Bush, the Islamic Front (essentially a Jabhat al-Nusra multiple outlet). And yet both Jabhat and ISIS had pledged allegiance to Ayman "the doctor" al-Zawahiri, the perennial gift that keeps on giving al-Qaeda capo.
That still leaves the question of what Men in Black ISIS, the catwalk-conscious beheading stormtroopers for a basket of hardcore tribal Sunnis and Ba'ath party "remnants" (remember Rummy in 2003?) are really up to...
Worum es nach Escobar geht: Bring on more regime change - Slouching towards Hardcore Sunnistan - Balkanize or bust ...
Meanwhile, in the Land of Oz, the Pentagon will certainly be able to extract extra funds for its perennial crusade to save Western civilization from Islamist terror. After all, there's a (ski masked) neo-Osama bin Laden in da hood.
Although the majority of Iraqis reject balkanization, Sunnis will keep accusing Shi'ites of being Iranian pawns, and Shi'ites will keep accusing Sunnis of being the House of Saud's fifth column. ISIS will keep getting loads of cash from wealthy Saudi "donors". The US government will keep weaponizing Sunnis in Syria against Shi'ites and (perhaps) conducting soft "targeted military strikes" for Shi'ites against Sunnis in Iraq. Welcome to Divide and Rule run amok.
... ich könnte versuchen, mich flach auf den Bauch zu werfen, aber ich habe Angst, dann vielleicht ohne Beine leben zu müssen. Ich habe nur mein Notizbuch und den Bleistift behalten. Ich werde sie wegwerfen, bevor ich mich auf das andere Bein stelle, und das muß ich, weil ich den Krieg satt habe und weil mir die Ameisen kommen ...
Allied ruling classes battled to defend their privileged status quo from internal and external threats, while popular armed struggle strove for real, all-encompassing, human liberation and a more just, democratic future. Imperialists sacrificed life indiscriminately to achieve their end; partisans and guerillas defended local populations from aggression and agonised over the risks their actions posed for civilians. Conventional soldiers were subordinate to a rigid hierarchy and sworn to unquestioning obedience; fighters of the people’s war, whether in the soldiers’ parliament in Cairo, the ghettos in Detroit, or the mountains of Greece, Yugoslavia and Italy, were conscious volunteers driven by ideological commitment.
Der Ansatz der parallelen Kriege könnte zum Verständnis der anomischen Herrschaft der Rackets und der chaotischen Reaktionen des verwilderten westlichen Leviathans fruchtbar gemacht werden, wobei deutlich ist, dass die modernen Rackets im Unterschied zu den Widerstandsbewegungen gegen den deutschen Faschismus wenn überhaupt nur einen taktisch-propaganstischen “people’s war” führen.
The long-lived, brass-fueled group certainly recorded "Now: Chicago XXXVI" -- due out July 8 -- in a contemporary manner. Spearheaded by trumpeter Lee Loughnane, the band assembled a mobile recording unit dubbed The Rig that allowed Chicago to work on new material while touring in 2013, often in hotels and backstage dressing rooms. Parts would be uploaded to coordinating producer Hank Linderman via a private Internet portal, which also allowed the individual musicians to work on their parts remotely.
"Because nobody lives in the same town anymore, we decided to try to record on the road," Lamm says. (Billboard: Exclusive Song & Video Premiere, mehr Videomaterial hier)
Nach erstem Reinhören: Fantastische, immer noch unverwechselbare Chicago-Bläser-Arrangements, Robert Lamms und Jason Scheffs nicht mehr so süßlicher (If you leave me now), eher an die ersten CTA-Alben erinnernder Satzgesang und Tris Imboden's drums (ein unglaublich präzisier und kraftvoller Schlagzeuger, vgl. "Crazy Happy", said to "sound modern and appropriate for the song and mesh seamlessly" with percussion by the great Walfredo Reyes Jr, der im Video manchmal aussieht, als sei Keith Moon wieder da)! Dies ist aber Tris Imboden - smiling:
Unglaublich gut ist Imboden auf Night & Day: Big Band - the eighteenth studio album by Chicago, and twenty-second overall, released in 1995, wo er den Swing-Standards, die die Band da - im Übrigen mit wunderbaren Bläsersätzen - interpretiert, ein faszinisierendes Rock-Fundament unterlegt (was selten gelingt, wenn Swing und Rock fusioniert werden). Gelungen: Chicago - Big Band Medley (1995 - versuchen Sie mal das Schlagzeug rauszuhören ab 2:10 - In The Mood - ein einzigartig schleppend funkiger Rock-Groove, den Imboden da unterlegt, finde ich):
Chicago heute:
Robert Lamm — keyboards, lead and backing vocals
Walter Parazaider — woodwinds, backing vocals
Lee Loughnane — trumpet, flugelhorn, backing vocals
James Pankow — trombone, backing vocals, horn arrangements
Jason Scheff — bass guitar, lead and backing vocals
Keith Howland — guitar, vocals
Tris Imboden — drum set
Lou Pardini — keyboards, lead and backing vocals
Walfredo Reyes, Jr. — percussion
Great Band, great music. Die Musik ist auch wieder politischer - wie in den Anfangsjahren der Band, - vgl. zB NAKED IN THE GARDEN OF ALLAH
The song is about "vulnerability & violence". I had this music idea in the 90's going back to post - Desert Storm. The basic lyric came during 2011 in the wake of the Troop Surge in Afghanistan. (The Greek chorus lyrics are rough translations of incantations uttered while entering a mosque.) They could just as well be a prayer I offer up any given morning. I have read several books about the region, the war, and the forces we are fighting against. I watched many films and documentaries about these battles, which seem so ..... pre-Terminator Sci-Fi. How did we get to this? I know. I remember.
Many sides to this lyric. Inspiration for this song also comes from casual reading a number of newspaper and magazine articles, and books: The Increment, Agents of Innocence, Blood Money, Body of Lies, The Crisis of Islam, Breach of Trust and many others. Films: Three Kings, Green Day, The Hurt Locker, Traitor, Lawrence of Arabia.
Re brass: "I asked Trent Gardner to interpret the fiery angst of the past decade with his brass soli. His arrangement contribution is so apt on so many levels. This moment in the piece is climactic and hints at the beginning of a return to the 'Garden's' serenity ... at least as a hope". RL
Den Versuch finde ich schon gelungen to interpret the fiery angst of the past decade with the brass soli, - wie immer verquast politische Texte in der Rock-Musik dann sein mögen. Immerhin bemerkenswert der Versuch, eine fremde Perspektive verstehen zu wollen, - was (nicht nur) der US-amerikanischen Politik schwer fehlt.
Ich stimme der zitierten Sichtweise ebenso wie der von Volker Ladenthin weitgehend zu. Und ich möchte kurz aus meiner Perspektive berichten, die eine außerschulische ist: Ich verdiene mein Geld, indem meine KollegInnen und ich zu Schülern gehen, die sich völlig in der immer öfter medial bedingten “Filterbubble” verloren und dort den Anschluss verloren haben. Denen schauen wir metaphorisch gesprochen dann erst mal tief in die Augen und hören ihnen geduldig zu. Hernach fragen wir sie dann Woche für Woche über die großen Reportagen ausgewählter Wochen- und Tageszeitungen aus. Wir lesen mit ihnen Bücher und debattieren gesellschaftliche Fragestellungen oder aktuelle Begebenheiten aus dem Schulalltag. Und das erfolgt in diesem Stile, selbst wenn es eigentlich um Mathe oder Englisch geht. Warum? Weil das den Effekt hat, als würde man einen Stöpsel ziehen! Die jungen Leute legen nach kürzester Zeit los, als hätten sie zu lang die Luft angehalten. Sie lesen von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen brav ihr Pensum und können gar nicht genug von solchen Debatten, von dieser Art der Auseinandersetzung bekommen. Sie brauchen es, dass all diese Fachthemen, die sie vormittags im Sauseschritt durcheilen müssen, in einem dialogischen Prozess für sie in nachvollziehbaren Bezug zu ihrer ganz persönlichen Lebenswelt gesetzt werden. Und dann staunen wir immer wieder, wie diese Smartphone-Nerds plötzlich lebendig werden und wieder in der analogen Welt auftauchen. Unter Zuhilfenahme eines Elixiers, das zu wesentlichen Teilen aus Aufmerksamkeit und Austausch besteht.
So viel Zuwendung erhält kaum ein Schüler, weil wenige Eltern sich das leisten können. Und das Gemeinwesen sich das bekanntlich nicht leisten will. Nachdem viel Geld mit dem Verkauf von Bildschirmgeräten, persönlichen Daten, Flats, Games und Apps an Minderjährige verdient wurde, niemand sich um die kurz- und langfristigen Konsequenzen dieses soziologischen In-vivo-Experimentes schert, schaltet die Selektionsmaschinerie mit der Absenkung der Abi-Anforderungen still und leise einen halben Gang runter...
Meine verzweifelte Frage: Warum leistet Schule das, was der Kollege da schildert, nicht (mehr), warum hält sie das nicht für ihre ureigenste Aufgabe??
Die naheliegende Antwort ist geeignet, einen, der jetzt seit 37 Jahren in Schule arbeitet, in Verzweiflung zu stürzen ....
Wenn ich mir die letzten Beiträge in meinem Musikarchiv allein aus diesem Jahr so ansehe - von 28. Januar: Achim Reichel wird 70 bis heute: Jeff Beck zum Siebzigsten - kann ich nur sagen: What a drag it is gettin old, was du daran merkst, dass die Helden deiner Jugend urplötzlich alle 70 werden (oder schon tot sind). Andererseits: Die noch leben, machen überwiegend noch hinreißende Musik. Das könnte Ansporn sein...
Vgl. z. B. Wilko Johnson & Roger Daltrey: It's meat-and-potatoes British R&B, done with love and joie de vivre
Oder auch: In 2012/2013, The Who embarked on the Quadrophenia and More Tour, performing their landmark rock opera in its entirety, marking the 40th anniversary of the original 1973 release of this double-album masterpiece. The critically acclaimed and highly successful tour closed at London’s Wembley Arena.
Meine erste Who-LP (1965) = meine dritte LP überhaupt!
Simply because he is the greatest. Musical greatness requires some form of dominance or gigantism, typically measured in lasting direct influence on other artists and a magnitude of personality and celebrity that makes bystanders pay attention along with true fans.
(s. u. Mike Boehm über the best and the greatest betr. Ray Davies)
Und der Youtube-Clip, in dem er seine Gitarren-Sammlung vorstellt und mit jedem Modell kurz ganz locker, aber haargenau so spielt wie der Rock-Pionier, der mit dem jeweiligen Instrument bekannt wurde - dieser Clip sei zur Feier des Tages sogar seinen Feinden ans Herz gelegt. Ganz große Klasse! (Jens-Christian Rabe in der Süddeutschen von heute)
Meine erste Yardbirds-LP (1965) = meine erste LP überhaupt!
... this Davies milestone seems like a good occasion to try to explain why, given my appreciation and fondness for so many songwriter-performers, I should regard him without hesitation, and by a considerable degree, to be the best.
The answer begins with my calling him the best, not the greatest. Musical greatness requires some form of dominance or gigantism, typically measured in lasting direct influence on other artists and a magnitude of personality and celebrity that makes bystanders pay attention along with true fans.
All the Kinks did, with Davies in command as frontman, predominant songwriter, producer and arranger, was create the warmest, funniest, most varied and keenly intelligent body of work in the rock canon.
His voice won’t blow casual listeners away, but it’s the perfect vehicle to get his stories across while making the most of his melodic gifts, which are second to none, the Beatles included. Davies’ oeuvre is too idiosyncratic, stylistically wide-ranging and based on rare skills of observation to attract credible imitators, as opposed to admirers....
... und dann bespricht er mit großer Zuneigung und großem Wissen klug ausgewählte Lieder von den 53 pieces of vinyl or CD plastic by the Kinks, both of his books, his two solo albums of new songs , die er besitzt ( - bei mir sind's - gerade gezählt - 59 pieces of vinyl or CD plastic by the Kinks, both of his books, his two solo albums of new songs ... )
With Davies, a listener knows exactly who he’s singing about and what they face, including their economic circumstances. He is by far the pop songwriter who's most conscious, in a nuanced way, of the importance of money. His characters are only occasionally desperately poor; more often they cling precariously to whatever protection and security they might have. Davies simply knows more than any of his peers about the exigencies of life on a human scale.
Consequently his characters are never heroic. They have everyday frustrations and everyday enjoyments. Multiple Kinks songs herald and chuckle over the quiet pleasures of picnics and tea time. When Davies delves into his own psyche, a listener hears him coping with loneliness and loss and disconnection from family and friends, but also struggling to find enough heart and encouragement to snap out of a funk and move forward.
It's mainly by mood, method and implication, rather than by declaration and exhortation, that Kinks fans have learned from their non-transcendent hero that our best chances lie in humor and a simple refusal to give in to the temptation of just giving up. No one has written more songs about how hard it can be simply to get out of bed and face another day, but Davies’ characters almost always find a way to do it....
There's nothing more to demand from Davies as he pushes into his eighth decade, still performing live with the old vitality and warmth. For me, he completed the circle at age 63, when, after more than 20 years of failing to measure up to his old songwriting standards, he recaptured his powers with his second solo album, "Working Man's Cafe."
I'll give him the last word, from that album's "Imaginary Man," in which he looked at himself and tried to sum things up.
“I was always in your head, to raise your expectations. ... Involved you in all my crazy schemes / And took you to places you'd never been.”
Und zur Feier des Tages:
Ray Davies "All Day & All Of The Night" (Live 2014) - My No 1 in the All-Time-Rock-Charts:
Danke, Ray, das habe ich wohl geahnt, als ich 1965 zum ersten Mal "I'm on an Island" auf The Kink Kontroversy hörte, und 1971 mit den Muswell Hillbillies auch verstanden, that our best chances lie in humor and a simple refusal to give in to the temptation of just giving up.
You were always in my head, to raise my expectations ...
'Cause there's a red, under my bed
And there's a little yellow man in my head
And there's a true blue inside of me
That keeps stoppin' me, touchin' ya, watchin' ya, lovin' ya
Paranoia, the destroyer.
Dass du paranoid bist, bedeutet ja nicht, dass sie nicht hinter dir her sind
Perhaps everyone exists half in somebody else’s imagination. No one is totally human. We are all facets of someone else’s internalization. Visions of what they want us to be.
Meine erste Kinks-LP (1965) = meine zweite LP überhaupt!
Ich halte Ladenthins Diagnose der veränderten Denkstrukturen von Studierenden (um es zunächst möglichst nicht wertend zu formulieren) für weitgehend zutreffend:
- Die G8-Studierenden können Theorien, die in der Lehre sprachlich einfach dargestellt wurden, angemessen memorieren und reproduzieren. Die eigenständige Erschließung von Theorien aus einfachen wissenschaftlichen Texten ... hingegen fällt ihnen schwer. Wenn es um Thesen aus historischen oder syntaktisch komplexen Texten geht (Humboldt, aber auch Comenius), bedarf es erheblicher Verständnishilfen. Bei diesen Texten fällt auch die Wiedergabe des Gedankenganges in eigenen Worten schwer....
- Die Studierenden sind kaum zu Abstraktionen fähig. Man muss in Beispielen sprechen – und diese werden dann gerne auf Beispielebene diskutiert. Allerdings gelingen dann Verallgemeinerungen kaum und der Transfer gar nicht ...
- Paradoxa („Werde, der du bist!“) oder Antinomien („Wie kultiviere ich Freiheit durch Zwang?“) können kaum selbständig reformuliert werden. Zumeist folgt man dem vorgegebenen Sprachgebrauch. Eigene Beispiele können nicht assoziiert werden. Hypothetische „Wenn-dann“-Beziehungen werden in der Reproduktion zu ontologischen „Weil-also ist es so“-Zuständen verändert: Sie werden also von der konditionalen Aussage zur kausalen Erklärung reduziert und nicht angemessen komplex aufgenommen....
- Moralische Konfliktsituationen (der Konflikt zwischen Familie und Staat im Hinblick auf das Kindeswohl; die Bedeutsamkeit von Normen und eigenem Wollen; die Beschneidung individueller Rechte im Hinblick auf soziale Gerechtigkeit) werden in jener Stufe 4 gelöst, die Lawrence Kohlberg als die konventionelle bezeichnet ...
- Geltungsansprüche werden so lange anerkannt, wie sie der eigenen Erfahrung entsprechen. Das gilt sogar bei Studierenden der Geisteswissenschaften für wissenschaftliche Aussagen. Literaturinterpretation sei Ansichtssache, jeder könne alles in einem Text lesen; man sehe das halt anders. Auch in moralischen Fragen „sehe jeder das eben anders“. Moral sei, was die Gesellschaft dafür hält; das sei alles anerzogen. Es gebe „eh“ keine Wahrheit. Alles sei Ansichtssache....
Das Problem von G8 sind also offensichtlich nicht fehlende Kenntnisse; vielmehr lässt sich ein entwicklungspsychologisches Problem feststellen: Auf Grund der kognitiven Entwicklung scheinen die Studierenden nicht in der Lage zu sein, komplexe, antinomische und multikausale Prozesse, wie sie heute in allen Wissenschaften üblicherweise formuliert werden, angemessen aufzunehmen...
Sicherlich gibt es ein entwicklungspsychologisches Problem, aber das muss früher im Bildungsprozess verortet werden und gewinnt Brisanz erst in der Kombination von Schulzeitverkürzung und falscher Methoden- und Kompetenzorientierung.
Indem einerseits in den G8-Curricula Lerninhalte vorgezogen wurden in Jahrgänge, in denen das formal-operatorische Denken gerade erst sich ausprägt (wenn es hinreichend gefördert wird), und andererseits Unterricht - unter dem Druck des Zentralabiturs - verkürzt wird auf Methoden- und Kompetenzerwerb, dem Inhalte eher gleichgültig sind, gerinnen diese zu Lernstoff, der mit Learning-On-The-Test kurzfristig verfügbar gemacht werden muss, um anschließend vergessen werden zu können. Übrig bleiben leere Schemata, die bis zum Erbrechen zelebriert werden, um im Zentralabitur eine Sachtextanalyse, eine textgebundene Erörterung, ein Sach- und ein Werturteil oder den Nachweis der Hörverstehenskompetenz bar jeden inhaltlichen Interesses an einer Sache hervorbringen zu können. Denken kann man so nicht lernen. (-Ladenthin sieht das an anderer Stelle übrigens auch so!)
Im Bologna-Studium wird das weitergeführt durch das möglichst interesselose Abarbeiten von Modulen, so dass die von Ladenthin beschriebenen Denkfiguren sich als letztlich funktional erweisen, um Situationen, die eigentlich Lernen erfordern, zu bewältigen.
Lehren als Lernbehinderung - und Messen als Erkenntnisbehinderung
Klaus Holzkamp hat auf den Unterschied zwischen defensivem und offensivem Lernen aufmerksam gemacht. Ich halte die Kategorien, die er u. a. in seinem Vortrag Lehren als Lernbehinderung? (1990) entwickelt hat, immer noch für unverzichtbar zur Analyse des Lehr-/Lernverhältnisses (vom Standpunkt des Lernsubjekts).
Was Ladenthin diagnostiziert, ist somit wesentlich das Ergebnis bewältigungszentrierten, defensiv sachentbundenen Lernens der Schüler, das ihnen in ihrer schulischen Sozialisation als funktional und effizient vermittelt wird, - auch wenn keine Lehrerin und kein Lehrer das so vermitteln will ....
Studio Manasse, which flourished in the 1930s in Vienna, captured morethan just portrait photography bursting with erotic charge; it immortalized the fluid state of beauty and the “new woman”: confident in her own sexuality as she struggled to redefine her position in the modern world. Each picture offers a conflict of concepts, as provocative poses are presented in such traditional roles that the cynicism intended renders them humorously absurd . Adorjan and Olga Wlassics, a husband-and-wife team, founded Studio Manasse in the early 1920s.... (Studio Manasse)
Die mit der Krise des Kapitals immer stärker um sich greifende Barbarisierung könnte somit den Zivilisationsprozess zwischen zwei Mühlsteinen, die bereits jetzt oft genug in Wechselwirkung treten, zermalmen: dem verwildernden Leviathan und dem blindwütig um sich schlagenden Racket.
Vielleicht erklärt dieser Umstand einer schleichenden Annäherung der Verfallsformen sowie des Repressionsniveaus zwischen Ost und West auch die ambivalente Haltung gegenüber Putin oder China in der deutschen Öffentlichkeit, die ja zwischen Bewunderung und offenem Hass pendelt. In dem Verständnis, das weite Bevölkerungsteile und viele Prominente – wie etwa der Altkanzler Helmut Schmidt – für Putins Agieren in der Krimkrise aufbringen, kommen die eigenen autoritären Dispositionen, die Sehnsucht nach der harten Hand, die dem Krisenchaos endlich ein Ende setzen möge, zum Ausdruck, während der Hass auf Russland – neben der oftmals vorhandenen „atlantischen“ Ausrichtung der entsprechenden Akteure – durch die wichtigste historische Leistung Putins wie der chinesischen „KP“ motiviert ist: Sie haben bis zum heutigen Tag verhindert, dass ihre Länder zu einer Peripherie des Westens zugerichtet werden konnten.
Wie ich - als alter Putin-Versteher - schon sagte: Immerhin. Das ist ja schonmal was!
... ich könnte versuchen, mich flach auf den Bauch zu werfen, aber ich habe Angst, dann vielleicht ohne Beine leben zu müssen. Ich habe nur mein Notizbuch und den Bleistift behalten. Ich werde sie wegwerfen, bevor ich mich auf das andere Bein stelle, und das muß ich, weil ich den Krieg satt habe und weil mir die Ameisen kommen ...
Varianten:
“Capitalism is the extraordinary belief that the nastiest of men for the nastiest of motives will somehow work for the benefit of all.”
“Capitalism is the astounding belief that the most wickedest of men will do the most wickedest of things for the greatest good of everyone.“
In den letzten Wochen und Monaten sind (ehemalige) Kollegen verstorben.Von der Notwendigkeit und Unmöglichkeit über den Tod zu sprechen. Dazu etwas Hilfreiches aus dem Audioarchiv kritischer Theorie & Praxis:
Die Thematisierung des Todes, um den die materialistische Kritik „nie ein großes Gewese“ (Magnus Klaue) gemacht hat, erweckt häufig den Eindruck eines rein intellektuellen Spiels. Im Gegensatz zum Sterben, diesem körperlichen und oftmals schmerzhaften Prozess, scheint es unmöglich den Tod sinnvoll zu fassen: den Tod denkend zu bestimmen, überschreitet die Grenzen des Bestimmbaren. So haben aktuelle Versuche sich dem Thema aus einer kritisch-materialistischen Perspektive zu nähern, nicht zufällig zumeist eine thesenhafte Form.
Doch jede Beschäftigung mit dem Tod einzustellen, Tod und Sterben voneinander getrennt zu betrachten, greift zu kurz. Nicht ohne Grund sprach Adorno von der Abschaffung des Todes als wesentlichem Bestandteil utopischen Denkens, das versucht über das Bestehende hinauszukommen. Notwendig ist zudem eine Kritik am Umgang mit dem Tod, der „bloß noch die absolute Irrelevanz des natürlichen Lebewesens gegenüber dem gesellschaftlich Absoluten“ bestätigt. Den Tod als „Gegebenes“ (Jean-Paul Sartre) darzustellen und zu akzeptieren, bedeutet der „Ideologie der Unparteilichkeit des Todes“ (Max Horkheimer) zuzureden und die materialistische Kritik daran zu vernachlässigen, wohl wissend, dass in der falschen Gesellschaft “selbst die Utopie von der Abschaffung des Todes falsch wird” (Lars Quadfasel).
Im Rahmen der Vortragsreihe „Jeder stirbt für sich allein. Von der Notwendigkeit und Unmöglichkeit über den Tod zu sprechen“ werden Malina Schwarz und Morten Lund referieren und dabei an Auseinandersetzungen mit der Ideologie (und den Ideologen) des Todes erinnern. Sie zeigen unterschiedlichste Formen der Verherrlichung des Todes, die mit Martin Heidegger als deutschen Philosophen nicht rein zufällig den einflussreichsten Apologeten des Todes in der Moderne fand, und deren philosophische Kritik. Darüber hinaus zeigen sie aktuelle Entwicklungen im Umgang mit dem Tod, der “Nichtung aller Möglichkeiten” (Jean-Paul Sartre) auf, die zum einen in einer Ökonomisierung des Sterbens und des Todes zu sehen sind; zum anderen in einer Todessehnsucht. In „einer Welt in der es längst Schlimmeres zu fürchten gibt als den Tod“ (Theodor W. Adorno) bleiben Fragen: Wie ist es in diesen Zuständen um die Hoffnung bestellt, das Leben nicht vom Tod diktieren zu lassen? Wenn die gewalttätige Abkürzung des Lebens, die gerade in den verschiedenen Formen der Todessehnsucht ihren Ausdruck findet, nichts anderes ist, als die Dementierung des Glücksversprechens: Ist die Aufforderung das Ende seines Lebens selbst zu bestimmen, kaum mehr als eine voreilige Versöhnung mit Naturkräften?
Malina Schwarz/Morten Lund: Nachruf. Über den Tod im Bestehenden (Download: via AArchiv)
Bemerkenswert beim Vormarsch der ISIS im Irak finde ich, wie schon seinerzeit bei den Taliban in Afghanistan, die Veränderung der Motorisierung der Armeen gegenüber sog. traditionellen Kriegen, als man mit Panzern und als deutscher Landser noch hinten auf einem Opel Blitz zB in die Sowjetunion einrückte (hier allerdings Bundesarchiv Bild 101I-303-0554-24, Italien, Soldaten auf LKW Opel-Blitz):
... Na gut, ich sehe gerade, so großartig anders sieht das auch nicht aus! Dann erweitern wir eben unseren Ansatz globalisierungsmäßig und stellen fest, dass weltmarktmäßig seinerzeit General Motors der führende Anbieter von Fahrzeugen für bewaffnete Milizen war und dass die Weltmarktführerschaft in diesem Segment spätestens seit dem Abzug der Roten Armee aus Afghanistan auf Toyota übergegangen ist.
It’s not just rebels in Afghanistan that love the Hilux. “The Toyota Hilux is everywhere,” says Andrew Exum, a former Army Ranger and now a fellow of the Center for a New American Security. “It’s the vehicular equivalent of the AK-47. It’s ubiquitous to insurgent warfare. And actually, recently, also counterinsurgent warfare. It kicks the hell out of the Humvee.” Anecdotally, a scan of pictures from the last four decades of guerrilla and insurgent warfare around the world—the first iteration of the Hilux appeared in the late ’60s—reveals the Toyota’s wide-ranging influence.
Somali pirates bristling with guns hang out of them on the streets of Mogadishu... A ragtag bunch of 20 or so Sudanese fighters raise their arms aloft in the back of a Hilux in 2004. Pakistani militants drive through a crowd, guns high, in 2000. It goes on. Nicaragua, Ethiopia, Rwanda, Liberia, the Democratic Republic of the Congo, Lebanon, Yemen, Iraq—U.S. Special Forces even drive Toyota Tacomas (the chunkier, U.S. version of the Hilux) on some of their deployments...
The truck even has a war named after it: the so-called “Toyota War” between Libya and Chad in the 1980s was dominated by fighters using the light, mobile Hilux....
While Taliban leader Mullah Omar reportedly likes to roll in a Chevy Suburban and Osama Bin Laden is said to have preferred the Hilux’s bigger brother, the Landcruiser, when he was able to move freely, most Al Qaeda lieutenants drive Hiluxes...
Die FAZ konnte dazu schon 2011 berichten: Toyota sah sich seinerzeit genötigt, in einer Stellungnahme darauf hinzuweisen, es habe in den fünf vorangegangenen Jahren nur einen Land Cruiser nach Afghanistan geliefert; alle anderen müssten über „inoffizielle Kanäle“ ins Land gelangt seien. Das änderte sich rasch, als die UN-Organisationen nach dem Sieg der Nordallianz an den Hindukusch strömten. Toyota eröffnete eine große Filiale in Kabul, und für die Land Cruiser bürgerte sich der Begriff „Toyota Taliban“ ein.... der „Pick-up“ verwandelt die Schlachtfelder asymmetrischer Kriegsführung in „Toyota-Kriege“.
Alle Quellen, die sich damit befassen, beziehen sich auf ein experiment conducted by British TV show Top Gear in 2006 (that) offers one explanation (für den Erfolg des Hilux). The show’s producers bought an 18-year-old Hilux diesel with 190,000 miles on the odometer for $1,500. They then crashed it into a tree, submerged it in the ocean for five hours, dropped it from about 10 feet, tried to crush it under an RV, drove it through a portable building, hit it with a wrecking ball, and set it on fire. Finally they placed it on top of a 240-foot tower block that was then destroyed in a controlled demolition. When they dug it out of the rubble, all it took to get it running again was hammers, wrenches, and WD-40. They didn’t even need spare parts.
"Killing a Toyota" (... wie ich neulich schon sagte: Entschuldigung! Ich mag keine lustigen Video-Clips, aber bei dem hier könnte ich mich wegschmeißen...)
So lässt sich eventuell auch erklären, warum CIA und NSA vom Vormarsch der ISIS im Irak überrascht wurden (wenn sie denn überrascht wurden): Das hat mit der bekannten und in diesen Kreisen sonst viel gelobten unsichtbaren Hand zu tun: Supply and demand:
Der beinahe unheimliche Erfolg des Pritschenwagen (so nochmal die FAZ) zeigte sich zuletzt an der libyschen Front. Inzwischen setzen nicht nur die Aufständischen auf die japanischen Wagen, sondern auch die Truppen von Machthaber Gaddafi. Nato-Kommandeure stöhnen, sie könnte aus der Luft kaum noch auseinanderhalten, wer da am Boden unterwegs sei...
Darüber hinaus stellt sich schon noch die Frage, wer die Flotte der schönen weißen Hilux der ISIS bezahlt hat-Barzahlung oder Leasing:
Wenn es zutrifft, dass das Emirat Katar ein wichtiger Finanzierer der ISIS ist und wenn es zutrifft, was SPON seinerzeit meldete: Das Emirat ist über seine Investmentgesellschaft ebenfalls an Volkswagen beteiligt. Katar stehe voll hinter seinem Anteil von 17 Prozent der VW-Stammaktien, teilte die Investmentgesellschaft des Emirats mit., - dann frage ich mich, warum die ihre Gotteskrieger nicht mit dem VW Amarok ausstatten!! So stellen wir uns doch die traditionell guten Beziehungen nicht vor! Da müsste Gabriel mal nachfragen!!
Unaufhaltsam. Der Toyota Hilux ab 22.134,00 € Unaufhaltsam. Seit 1968. Seine Erfolgsgeschichte begann bereits 1968. Seitdem haben über 13 Millionen Hilux die widrigsten Strecken der Welt bezwungen – ob in der arktischen Tundra oder Sandwüsten wie der Sahara.
In Ansehung der Abbildungen: Es ist ja faszinierend, welche Produktvielfalt die unsichtbare Hand des Marktes hervorbringt, - aber dem Emir, der ja seine Kaufentscheidungen nicht nach ästhetischen Gesichtspunkten treffen muss, sei gesagt: Erstens passt Bereit für jedes Abenteuer genau so gut zum Projekt Destabilisierung des Nahen Ostens wie Unaufhaltsam und zweitens dürfte der Preisunterschied nicht so ins Gewicht fallen, hat doch der Emir auf WM-Baustellen was einsparen können ...
Zur Theorie der asymetrischen Kriege:
+ Münkler - Die neuen Kriege (.pdf)
Für Münkler haben sich die Kriege verändert: Erstens seien die Staaten nicht mehr die alleinigen Herren des Krieges. Zweitens habe das Militär das Monopol auf die Fähigkeit der Kriegsführung verloren, und drittens sei es zu einer Asymmetrierung der Kriege gekommen. Es werde zu einer "Re-Regionalisierung der Sicherheitspolitik" kommen, Europa müsse sich dabei auf seine Peripherie konzentrieren.
+ Zur Kritik des neoimperialen und ‑kolonialen Duktus dieser Thesen: Raul Zelik in PERIPHERIE:
Aufstandsbekämpfung und Besatzungskrieg. Die Entwicklung asymmetrischer Kriegführung durch den Westen.
... ich könnte versuchen, mich flach auf den Bauch zu werfen, aber ich habe Angst, dann vielleicht ohne Beine leben zu müssen. Ich habe nur mein Notizbuch und den Bleistift behalten. Ich werde sie wegwerfen, bevor ich mich auf das andere Bein stelle, und das muß ich, weil ich den Krieg satt habe und weil mir die Ameisen kommen ...
Der einsetzende Staatszerfall des Irak lässt eine riesige "poststaatliche" Region entstehen, die in strukturloser Willkür- und Gewaltherrschaft (Anomie) versinkt, bei der konkurrierende Milizen und Banden um Macht und Ressourcen kämpfen. Dies scheint das traurige Resultat des "arabischen Frühlings", der noch vor wenigen Jahren eine Demokratisierung der gesamten Region einzuläuten schien.
Der arabische Frühling, in dessen Verlauf viele der autoritären Regimes zwischen Tunis und Damaskus gestürzt oder in ihren Grundfesten erschüttert wurden, ist längst einem schwarzen Herbst aus Zerfall und Reaktion und gewichen. Neben brutaler autoritärer Restauration (Ägypten) und einer fragilen Demokratisierung (Tunesien) haben die Massenaufstände in Tunesien, Libyen, Jemen, Ägypten und Syrien vor allem zur irreversiblen Schwächung oder Auflösung staatlicher Strukturen beigetragen. Längst greift man im Westen auf Begriffe wie den des "failed State" zurück - die ursprünglich dem subsaharischen Afrika vorbehalten waren -, um das sich in weiten Teilen der arabischen Welt entfaltende Chaos einordnen zu können....
Die Diagnose "Failed State" - die eigentlich nichts erklärt - wird inzwischen routinemäßig ausgestellt, wenn die Folgen der Zerfallsprozesse in der Peripherie des kapitalistischen Systems beschrieben werden sollen...
Die gegenwärtigen Verwerfungen stellen nur die jüngste Etappe eines langfristigen Prozesses dar: des Scheiterns der kapitalistischen Modernisierung im Trikont. Der Staat bildete im globalen Süden nach der Dekolonialisierung die machtpolitisch-organisatorische Form, in der die nachholende Modernisierung dieser Regionen geleistet werden sollte. In einem gewaltigen Kraftakt wollten die meisten Regime der "Entwicklungsländer" den ökonomischen Rückstand zu den Zentren des Weltsystems aufholen. Sie versuchten, vermittels zumeist kreditfinanzierter Investitionsprogramme eine warenproduzierende Industrie, ja eine nationale Volkswirtschaft überhaupt erst zu entwickeln, die oftmals in den gerade unabhängig gewordenen Ländern nur in Ansätzen als Überbleibsel der kolonialen Plünderungswirtschaft gegeben war.
Diese Strategie der "importierten Modernisierung" - die von nahezu allen Entwicklungsregimen unabhängig von ihrer geopolitischen und ideologischen Ausrichtung verfolgt wurde - misslang auf breiter Front spätestens in der zweiten Hälfte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Den Entwicklungsdiktaturen der "Dritten Welt" gelang es nicht mehr, die Kapitalmassen zum Aufbau einer konkurrenzfähigen Industrie zu akkumulieren, die es ihnen ermöglicht hätte, in den 1970ern am Weltmarkt zu bestehen...
Racketbildung und anomische Herrschaft stellen mitnichten einen Rückfall in "frühere" oder traditionelle Gesellschaftszustände dar. Der alltägliche Massenmord in diesen Zusammenbruchsgebieten stellt die Fortführung der allseitigen kapitalistischen Konkurrenz nach dem Zusammenbruch der kapitalistischen Gesellschaftsformation - also der Verwertung von Arbeitskraft im nennenswerten Ausmaß - dar. Ähnlich verhält es sich mit der einflussreichsten Krisenideologie in der Peripherie, mit dem extremistischen Islamismus, der mit traditionellen islamischen Religionsvorstellungen kaum etwas gemein hat. Der Islamismus stellt - ähnlich dem europäischen Rechtsextremismus - eine Krisenideologie dar, die es deren Trägern ermöglich, selbst noch den sozioökonomischen Zusammenbruch mit einem höheren Sinn und einer irren Perspektive aufzuladen: Sei es die Errichtung einer rassereinen Volksgemeinschaft oder eines panislamischen Kalifats von Atlas bis zum Hindukusch...
Wie der Westen diesen Prozess optimal gefördert hat:
+ The Forgotten War: Libya After NATO
With the Libyan war, like so many wars before it, the public was lied to just enough to convince them that war was necessary to maintain peace. And now that the real mission has been accomplished and Libya's gold has been stolen and its central bank has been established and its AFRICOM-resisting leader has been killed and it has been established as an operations base for NATO's Al-CIAda mercenaries, the political misleaders who started the war couldn't care less about the lives of the Libyan people ... (The Corbett Report -Open Source Intelligence News)
-> Katar: Die politischen Beziehungen Katars zur Bundesrepublik Deutschland sind traditionell gut und haben sich durch eine stetige hochrangige Besuchsdiplomatie noch intensiviert ... Deutsche Firmen sind vornehmlich im Anlagenbau, der Bauwirtschaft und zunehmend im Dienstleistungssektor, aber auch im Gasbereich aktiv. Marktpotenzial für deutsche Unternehmen besteht in der Chemie- und Baubranche, sowie in den Bereichen Maschinenbau, Kfz, Umwelt- und Medizintechnik.
Katar engagierte sich seinerseits mit Investitionen in Deutschland und hält u.a. Beteiligungen an Volkswagen, Hochtief und Siemens. - so das Auswärige Amt.
-> Saudi Arabien: Gabriel bewilligt mehr Rüstungsexporte an kritische Länder.
Der Wirtschaftsminister hat die Ausfuhr von Rüstungsgütern in Milliardenhöhe genehmigt. Vor allem für kritische Länder wie Saudi-Arabien gab es mehr Zusagen, so die ZEIT vom 17. Mai 2014.
Und, Gauck, auf wen schießen wir dann? Auf die Verbündeten unserer Shareholder und der Leo-II-Abnehmer??
Vgl. Endlich spricht er Tacheles: Let Us Beat Plowshares Into Swords - Immerhin: Große Mehrheit gegen stärkere internationale Einmischung Deutschlands
Fast zwei Drittel der Bundesbürger sind dagegen, dass Deutschland international mehr „Verantwortung“ übernimmt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Auswärtige Amt zusammen mit der Körber-Stiftung in Auftrag gegeben hat. (1)
Interessant: Der Präsident predigt anhaltend gegen die Mehrheit: Ihm gehe es um ein "Ja zu einer aktiven Teilnahme an Konfliktlösungen im größeren Rahmen" mit den Partnern der Europäischen Union und der NATO, sagte der Bundespräsident. Ich bin gespannt, wie er sich eine Konfliktlösung in größerem Rahmen im Irak vorstellt!
... ich könnte versuchen, mich flach auf den Bauch zu werfen, aber ich habe Angst, dann vielleicht ohne Beine leben zu müssen. Ich habe nur mein Notizbuch und den Bleistift behalten. Ich werde sie wegwerfen, bevor ich mich auf das andere Bein stelle, und das muß ich, weil ich den Krieg satt habe und weil mir die Ameisen kommen ... Der Vorsitzende der anderen Fraktion bzw. irdische Stellvertreter Jesu Christi ist da weiter:
Ich glaube, wir sind in einem Weltwirtschaftssystem, das nicht gut ist... Wir haben das Geld in den Mittelpunkt gestellt, den Geldgott. Wir sind in den Götzendienst des Geldes verfallen... Wir schließen eine ganze Generation aus, um ein Wirtschaftssystem aufrecht zu erhalten, das nicht mehr zu ertragen ist. Ein System, in das Krieg führen muss, um zu überleben... Aber weil man keinen Dritten Weltkrieg führen kann, führt man eben regionale Kriege. Und was bedeutet das? Dass Waffen produziert und verkauft werden, und dadurch sanieren sich die Gleichgewichte der ... großen Weltwirtschaften... (Papst Franziskus hat der Zeitung "La Vanguardia" aus Katalonien ein Interview gegeben; Domradio.de)
Die GBlog-Suche nach »failing states« hat 11 Resultate geliefert.
Wer mag das Ende der 70er Jahre gesungen haben? ... sich am Piano begleitend, obwohl eigentlich kein Pianist.
Ich finde das einfach schön - aufgrund der abgründig unschuldigen Naivität, mit der sich der Sänger an das Lied herantastet, die so gar nicht zu dem Bild passt, das wir von ihm haben.
Heute würde ich zitieren, um ihn zu charakterisieren:
Von Zeit zu Zeit seh ich den Alten gern,
Und hüte mich, mit ihm zu brechen.
Es ist gar hübsch von einem großen Herrn, So menschlich mit dem Teufel selbst zu sprechen.
Zugabe, weil auch diese Interpretation eines popular songs ebenso wunderbar naiv interessiert an dem Lied daherkommt: Er erspielt es sich: "All I Have to Do Is Dream" is a popular song made famous by the Everly Brothers, written by Felice and Boudleaux Bryant, and published in 1958. The song is ranked No. 142 on the Rolling Stone magazine's list of The 500 Greatest Songs of All Time.
1
Heute morgen sind wir angekommen, und man empfing uns nicht gut, denn es war niemand am Strand außer einem Haufen Toter und Stücke von Toten, Tanks und demolierten Lastwagen. Aus allen Ecken Kugeln, und ich mag das nicht, diese Unordnung zum Spaß. Wir sind ins Wasser gehüpft, aber es war tiefer, als es aussah, und ich bin auf einer Konservenbüchse ausgerutscht. Dem Vogel, der genau hinter mir war, hat die Kugel dreiviertel seines Gesichts weggerissen, und ich habe mir die Konservenbüchse zur Erinnerung behalten. Die Stücke von seinem Gesicht habe ich in meinen Helm getan, ihm gegeben, und er ist weggegangen, um sich behandeln zu lassen, aber offenbar den falschen Weg, denn er ist ins Wasser gegangen, bis er nicht mehr stehen konnte, und ich glaube nicht, dass er unter Wasser genug sieht, um sich nicht zu verlaufen.
[…]
15
Ich stehe immer noch auf der Mine. Heute morgen sind wir auf Patrouille gegangen, und wie immer ging ich als letzter, sie sind alle daran vorbei gelaufen, aber ich habe das Klicken unter meinem Fuß gehört und bin sofort stehengeblieben. Die Dinger gehen erst los, wenn man seinen Fuß wegnimmt. Ich habe den anderen zugeworfen, was ich einstecken hatte und habe ihnen gesagt, sie sollen weggehen. Ich bin ganz allein. Ich soll warten, bis sie wiederkommen, aber ich habe ihnen gesagt, sie sollen nicht wiederkommen, und ich könnte versuchen, mich flach auf den Bauch zu werfen, aber ich habe Angst, dann vielleicht ohne Beine leben zu müssen. Ich habe nur mein Notizbuch und den Bleistift behalten. Ich werde sie wegwerfen, bevor ich mich auf das andere Bein stelle, und das muß ich, weil ich den Krieg satt habe und weil mir die Ameisen kommen ... [frz: j' ai les fourmilles = mir schläft (hier: das Bein) ein] Lesebefehl bzw. Bestellbefehl - Sie bekommen das Original-Wagenbach-Quartheft hier für 3 - 6 €!!)
Rommel * inspizierte 1944 die deutschen Verteidigungsanlagen, die zu diesem Zeitpunkt teilweise schon wieder veraltet waren und gab mehrere Neuerungen zur Küstensicherung in Auftrag. Einige der Bunker waren jedoch noch in der Bauphase, als die alliierten Verbände landeten. In Frankreich wurden mit einem riesigen Bauaufwand durch die Organisation Todt und mit dem Einsatz tausender Zwangsarbeiter Bunkeranlagen für Geschütze schwersten Kalibers errichtet.
Nach Rommels Auffassung würde sich die „Schlacht um den Westen“ direkt an der Küstenlinie entscheiden und zwar innerhalb der ersten 48 Stunden nach einer alliierten Landung. Aus diesem Grund war sein erstes Ziel der Aufbau eines Verteidigungsgürtels entlang der gesamten Küste, mit einer speziellen Konzentration im Raum der 15. Armee. Innerhalb dieses Gürtels sollten alle Infanterie-, Artillerie- und Reserveeinheiten bis zur Divisionsstärke, zusammen mit ihrem restlichen Personal in Widerstandsnestern untergebracht werden. Zwischen den einzelnen Widerstandsnestern sollten Landminen und Hindernisse ausgelegt werden, die den Feind am Vorrücken hindern sollten.
In Anbetracht des nahenden Invasionszeitpunkts und der immer knapper werdenden Ressourcen an Material und Bauarbeitern begann Rommel sich 1944 mehr und mehr auf einfachere und kleinere Feldverteidigungsanlagen zu verlegen. Besonderen Druck machte er auf die Minenleger...
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* Zu dem (Nico Hoffmann scheiß-)Rommel-Film von 2012 gibt es immer noch eine Webseite: http://www.swr.de/rommel
mit so bizarren Features wie Ulrich Tukur spielt den Wüstenfuchs oder Die interaktive Chronik zu Erwin Rommel ... Fuck me running, Öffentlich-Rechtliches und alter Minenleger!
... ich könnte versuchen, mich flach auf den Bauch zu werfen, aber ich habe Angst, dann vielleicht ohne Beine leben zu müssen. Ich habe nur mein Notizbuch und den Bleistift behalten. Ich werde sie wegwerfen, bevor ich mich auf das andere Bein stelle, und das muß ich, weil ich den Krieg satt habe und weil mir die Ameisen kommen ...
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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