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Archäologie (CDLIV): Seltene Fundstücke: The Small Faces with P.P. Arnold + Rory Gallagher - The Beat Club Sessions 1971-72



Here's the Small Faces on French TV's "Baton Rouge" show with P.P. Arnold. I love the way Marriott and Arnold are going out of their way not to look at each other....
(Anorak Thing)
Small Faces with P.P. Arnold - Tin Soldier
Live performance on French TV (Bouton Rouge program) March 2 1968

NOx (II): Four more carmakers join diesel emissions row

Was ist eigentlich aus dieser Meldung des Guardian - Damian Carrington, Friday 9 October - geworden?
    Mercedes-Benz, Honda, Mazda and Mitsubishi have joined the growing list of manufacturers whose diesel cars are known to emit significantly more pollution on the road than in regulatory tests, according to data obtained by the Guardian.

    In more realistic on-road tests, some Honda models emitted six times the regulatory limit of NOx pollution while some unnamed 4x4 models had 20 times the NOx limit coming out of their exhaust pipes.

    “The issue is a systemic one” across the industry, said Nick Molden, whose company Emissions Analytics tested the cars. The Guardian revealed last week that diesel cars from Renault, Nissan, Hyundai, Citroen, Fiat, Volvo and Jeep all pumped out significantly more NOx in more realistic driving conditions. NOx pollution is at illegal levels in many parts of the UK and is believed to have caused many thousands of premature deaths and billions of pounds in health costs.

    All the diesel cars passed the EU’s official lab-based regulatory test (called NEDC), but the test has failed to cut air pollution as governments intended because carmakers designed vehicles that perform better in the lab than on the road. There is no evidence of illegal activity, such as the “defeat devices” used by Volkswagen...

Interessant finde ich hier zweierlei:

- The Emissions Analytics tests showed 4x4s to have the highest NOx emissions, with several unnamed models emitting 15 times official levels and one more than 20 times. - 4x4s dürften im Wesentlichen die sog. SUVs sein (Audi Panzerspähwagen) ...

- However, in a letter seen by Reuters to EU officials, the ACEA chairman and Renault chief executive, Carlos Ghosn, said that no significant progress on NOx was possible before 2019. Reuters said that ACEA, which lobbies for Europe’s carmakers in Brussels, told the officials on 1 October that the NOx limit for a new, more realistic test should be 70% higher than today’s limit.

Na dann noch einen schönen Lebensabend!


NOx (I): Machtstrukturen als Entwicklungsblockade - Vom EA 48 zum EA 189
Volkswagen

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (V): Die Flüchtlinge sind aus ihrer Rolle als Opfer herausgetreten und zu Akteuren des Weltgeschehens geworden. - Transitstrecken und Transitzonen

Das kann man ja auch einmal so sehen:
    Jahrzehntelang galt im Prozess der Globalisierung das ungeschriebene Gesetz, dass nationale Grenzen im Sinne einer möglichst freien Bewegung von Waren, Geld und Investitionskapital abzubauen sind, während sie die Bewegungsfreiheit der Menschen weiterhin beschränken sollen. Europa und die USA arbeiteten unermüdlich daran, mit Hilfe von Freihandels- und Investitionsabkommen die globale Mobilität des Kapitals zu erhöhen.

    Gleichzeitig bauten sie Zäune, um an den Grenzen des globalen Nordens ein Kontrollregime durchzusetzen, das die Einwanderung auf wirtschaftlich erwünschte Arbeitskräfte begrenzen soll. Diese Ordnung bricht gerade zusammen.

    Eine wachsende Zahl derjenigen, die vor Krieg, Terror oder Armut flüchten, bezieht heute die Länder des globalen Nordens in ihre Überlebensstrategien mit ein. Sie verhalten sich zunehmend als Weltbürger und wollen ihren Menschenrechten durch Grenzüberschreitungen Geltung verschaffen.

    Es ist dieser Umstand, der zurzeit als "neue Völkerwanderung" in den Medien für Diskussionen sorgt. Durch die ökonomische Globalisierung wurde diese neue Realität begünstigt. Denn ein generell höheres Bildungsniveau und die Vernetzung über moderne Kommunikationsmittel versetzen immer mehr Menschen weltweit in die Lage, in einem globalen Aktionsradius nach einer Verbesserung ihrer Lebenschancen zu suchen.

    Dabei gibt es die unterschiedlichsten Motivationen: Die Menschen fliehen vor Krieg, Terrorgruppen oder brutalen Diktaturen. Sie suchen berufliche Entwicklungschancen, einen Ausweg aus der Armut. Sie sehen sich gezwungen, eine Tradition der männlichen Wanderarbeit unter schwieriger gewordenen Bedingungen fortzusetzen. Sie wollen Geld verdienen, um eine Familie gründen zu können. Oder sie möchten einfach mal als Augenzeuge jene "westliche Welt" bereisen, die ihnen und ihren Vorfahren seit Jahrhunderten als Vorbild vor die Nase gehalten wird....
Zwischen Humanität und wirtschaftlichem Kalkül; Gabriela Simon, tp 11.10.2015


Diese "westliche Welt" reagiert darauf u.a. mit NEUSPRECH: TRANSITZONEN
Als Transit wird die Durchquerung eines Landes bezeichnet, wenn sich ein Reisender dort nicht länger als nötig aufhalten will. Dafür gibt es manchmal eine spezielle Erlaubnis, das Transitvisum. Manchmal wird die Durchreise auch einfach geduldet, weil davon auszugehen ist, dass die Reisenden kein Interesse haben, an dem jeweiligen Ort zu verweilen. Beispielsweise an Flughäfen oder Häfen, wo für umsteigende Reisende besondere Bereiche eingerichtet sind, T-n. eben. Transit bedeutet ‚Übergang, Übertritt‘. Bei der T., die gerade die CSU fordert, geht es jedoch um etwas anderes: Hier soll der Grenzübertritt verhindert werden. Es handelt sich um ein Lager, in dem Menschen am Transit gehindert werden sollen. Insofern ist die T. das Gegenteil von dem, was sie behauptet zu sein. Auch das zweite Kompositionsglied Zone ist eine Lüge: Zonen sind großzügige Unterteilungen von Räumen oder Gebieten (eigentlich bedeutet Zone auf Griechisch ‚Gürtel‘). ... Es müsste also richtigerweise von Aussperrgefängnis gesprochen werden. Da die Idee so unfreundlich – und übrigens wohl auch illegal ist, werden von den Befürwortern immer wieder neue Euphemismen dafür gesucht. Vor kurzem hieß die T. noch → Aufnahmezentrum.
neusprech.org/transitzone/

Die Älteren unter uns erinnern sich, dass es Transitstrecken durch die Zone gab:

http://hjg-sim.de/uploads/pics/190pp.jpg
Vgl. Taxi nach Leipzig

Archäologie CDLIII: Blow Up - Blowing Up The Photographs



Die großartige Szene mit den Yardbirds (Jeff Beck and Jimmy Page) wird gern zitiert, wenn es um die schnelle Vergänglichkeit des Pop-Fetisch geht:



Blowing Up The Photographs ... wurde hier schon thematisiert im Hinblick auf die Frage, ob die Vergrößerung eines Bildes Aufschluss geben kann über das Geschehen:



https://artblart.files.wordpress.com/2014/07/david-hemmings-in-blow-up2-web.jpg?w=655&h=517

http://4.bp.blogspot.com/-x_wErOdFBd4/Vc0_UY6BuRI/AAAAAAAAGaw/fYsTrhM5R58/s1600/Biafran_Children.jpg
Biafra 1967* / Now open: ICRC archives from 1966-1975

blow_up_presse08

http://media0.faz.net/ppmedia/aktuell/2960389290/1.3726092/article_multimedia_overview/keine-gegenwehr-keine-bitten.jpg
Endstation Rosenheim, FAZ 30.07.2015

Blow Up - Großbritannien, Italien 1966, Regie: Michelangelo Antonioni
BLOW UP (1966) - FILM LOCATION DOCUMENTARY

David Hemmings, Blow-Up and the Red Buildings on the Stockwell Road (Another Nickel In The Machine)
___________________________
* Auch ein schönes Beispiel für den Irrsinn, die Feinde des Feindes zu unterstützen, der in der Regel Millionen Tote und Failing States hinterlässt. Kürzlich hat sich Frederick Forsyth als IM MI6 geoutet (Deutschlandradio Kultur):
"Der Geist der damaligen Zeit, der Zeitgeist, wie die Deutschen sagen, war damals anders als heute. Der Kalte Krieg herrschte, unser Feind war die Sowjetunion, insbesondere das Politbüro und der KGB, sie haben uns bedroht. Und wenn dich dann einer von den Unseren fragte, Hey, könntest du uns einen Gefallen tun?, dann konnte man schwerlich Nein sagen."
Forsyths erste Berührung mit der Firma hatte allerdings noch nichts mit der Sowjetunion zu tun. Bei ihm meldete sich 1968 ein Mensch namens Ronnie, ein Orientalist, der fließend Mandarin sprach, den die Firma aber aus unerfindlichen Gründen zum Chef der Afrika-Abteilung gemacht hatte. Ronnie wollte von Forsyth Insider-Informationen aus Biafra.
"Ich war damals als Journalist immer wieder im Kampfgebiet in Biafra. Und in London meldete sich ein Mann bei mir, der später ein guter Freund wurde, und sagte: Schauen Sie, wir haben in Biafra keine eigenen Quellen - können Sie uns vielleicht aushelfen?"
Und so wurde Forsyth zum Mitspieler eines Machtspiels in der britischen Regierung. Das diktatorische Regime in Nigeria kämpfte damals mit britischen Waffen und britischer Unterstützung gegen die Aufständischen in Biafra, das Außenministerium dementierte alle Presseberichte über die Gräueltaten gegen die Menschen dort, während Forsyth den MI6 mit authentischen Berichten über die Tragödie von dann einer Million toten Kindern versorgte...

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (IV), "kann es kippen". - Die Kipper: Ein klitzekleiner, aber ekliger Trick, - die feine Drehung der Sprache von der Information zur Propaganda

    Das "Undenkbare" wird ja stets nur so genannt, weil es denkbar ist und gedacht werden soll. Sehr besorgt ist Herr Professor Winkler darüber, dass "es kippen" könnte. Er meint damit: Die Bevölkerung Deutschlands könnte sich gegen die Flüchtlinge wenden, wenn diese nicht aufhören, in dermaßen übertriebener Zahl hier anzukommen...
    Das "Kippen" ist ein besonderes Argument: Wo immer auf der Welt und in der Zeit die Freiheit und die Menschenfreundlichkeit frech ihr Haupt erheben – schon ist ein Professor da, der vor dem "Kippen" warnt: als schreckliche Furcht der Freien vor den "Auswüchsen" der Freiheit und (selbstverständlich) den schrecklichen Gegenreaktionen auf sie. Das ist die Methode Möllemann: Der Jude Friedmann mag achtgeben, dass er durch sein schmieriges Auftreten nicht etwa antisemitische Reaktionen auslöst!
    Denken wir einmal das Denkbare: Was könnte man mit Grausamkeit gewinnen? Weltkriegsteilnehmer, Sarrazinisten und Welthistoriker bevorzugen diese Variante. Oder jedenfalls das tabulose Nachdenken darüber. Grausamkeit bedeutet: 20 Meter hohe Mauern, 100 Meter breite Todesstreifen, rund um Europa. Napalm auf Flüchtlingstrecks; Bomben auf Boote; Scharfschützen an allen Küsten...
Thomas Fischer, Bundesrichter in Karlsruhe und Autor der Rechtskolumne bei ZEIT ONLINE:
Schaffen wir das? - Prominente Intellektuelle fordern: Asylrecht solle künftig nur "nach Maßgabe der Möglichkeiten" gewährt werden. Eine wahrhaft innovative Rechtsidee!

Fischer analysiert mit heiligem Zorn die vorletzte Anne-Will-Show Merkels Flüchtlingspolitik - Große Geste, kleiner Plan?, also die vom 30.09., die einzureihen ist in die Kipp-Vorbereitungs-Kampagne des Medien-Verbunds, der das Management der "Flüchtlingskrise" übernommen hat*; - also die vor dem vorläufigen Höhepunkt am 07.10.: Können wir es wirklich schaffen, Frau Merkel? Über die Flüchtlingskrise diskutiert Angela Merkel mit Anne Will. .

Fischer über Heinrich August Winkler, Chefinterpret der deutschen Geschichte, der forderte, das Nachdenken dürfe nicht länger "tabuisiert" werden. Diesem Vorschlag stimmten zu Herr Christoph Schwennicke, der Chefredakteur des Presseorgans Cicero, sowie Herr Thomas Kreuzer, Präsidiumsmitglied und Fraktionsvorsitzender der CSU im Bayerischen Landtag....:
    Herrn Winkler plagte an diesem Abend ein bekannter Phantomschmerz: das sogenannte Tabu. Seine mehrfach wiederholte Schlussfolgerung: Es muss Schluss sein mit der Tabuisierung der Flüchtlingsfrage. Herr Schwennicke pflichtete bei: Es müsse endlich Ehrlichkeit her....
    Wie wir wissen, ist Deutschland eine einzige Tabuzone. Kaum jemand traut sich beispielsweise zu sagen, dass Sinti und Roma auch Menschen sind. Vollkommen tabuisiert wird auch die Erkenntnis, dass, wenn alle Autos dieser Welt gleichzeitig nach Deutschland führen, um im Land der Erfinder des Dieselmotors zu tanken, es zu kilometerlangen Staus an den Elbbrücken und auf der A 8 zwischen Stuttgart und Pforzheim käme. Im Übrigen sage ich nur: Thilo Sarrazin. Der Mann ringt sich einen Gedanken nach dem anderen ab, die allesamt tabuisiert sind: Dass nicht alle Türken Deutschlands gleichzeitig im Aufzug fahren können, oder dass man sich nicht sein Leben lang ausschließlich von Knoblauch ernähren kann. Oder dass die Rezeption des Faust (eines Bestsellers, den der Deutsche in Taschenausgabe stets bei sich trägt) schwieriger würde, wenn niemand ihn verstünde.
    Aus diesen und aus vielen anderen Gründen musste jetzt endlich einmal gesagt werden dürfen: Wenn alle armen Menschen dieser Welt (so die Staatskanzlei Bayern) oder alle Kriegsflüchtlinge dieser Welt (so Prof. Winkler) gleichzeitig zu uns (gemeint: Deutschland in den Grenzen von 1990) kämen, könnte es eng werden.
    Mein lieber Herr Professor! Das ist ja eine Zeitenwende der Erkenntnis! Darüber haben wir ja – außer 1975, 1983, 1992, 1998 und 2003 – praktisch noch nie nachgedacht!
    ... Es muss, so sprach nun Heinrich August Winkler, darüber nachgedacht werden dürfen, ob das Menschenrecht auf Asyl schrankenlos gelten könne. Er schlug deshalb vor, Artikel 16a Absatz 1 des Grundgesetzes wie folgt neu zu fassen: "Politisch Verfolgten gewährt die Bundesrepublik Asyl nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten". Nein, antwortete er auf Nachfrage der Moderatorin, er könne jetzt nicht sagen, dass er das fordere, aber es müsse doch erlaubt werden, darüber zu diskutieren (was er zu diesem Zeitpunkt bereits seit einer Stunde tat).

    ... "Nach Maßgabe der Möglichkeiten" – ein großes Wort eines maßgebenden deutschen Intellektuellen. Schon am 28. September hatte Herr Winkler uns in der FAZ aufgefordert: "Das Undenkbare denken!" Ein schöner Imperativ im Kopfstand: Möchte der Professor etwas denken, was er nicht denken kann? Ist er wahnsinnig geworden? Denn es gibt außerhalb des Hirns eines deutschen Professors nichts, was nicht gedacht werden kann, außer dem puren Nichts selbst (für das aber nicht Herr Winkler zuständig ist, sondern der Dalai Lama). Alles, was gedacht werden kann, denkt der deutsche Hochschullehrer.

    Das "Undenkbare" ist denn doch wohl eher das tausendfach Dahergequatschte, mit der Weihe des akademischen Selbst-Diskurses verzuckert. "Undenkbar" sind die Gedanken, weil sie "verboten" sind (oder so erscheinen). Winklers wahres Thema ist sein Schmerz am Tabu. Und dieser undenkbare, kaum aussprechbare, sehr überraschende, tabubrechende Gedanke hat viele Erscheinungsformen. Eine der beliebtesten ist: "Wir müssen ehrlich sagen, dass es Kapazitätsgrenzen geben könnte." ...

    Herr Winterkorn und seine Spießgesellen – auch dies muss jetzt einmal gesagt werden dürfen – haben in den letzten zwei Wochen knapp 50 Milliarden Euro vernichtet. Davon kann der deutsche Pegidianer bei 2.000 Euro voraussetzungslosem Grundeinkommen 500.000 Jahre lang leben. Hiervon gibt er, kinder- und tierlieb wie er ist, gern etwas ab, und schon ist die Grenze der Möglichkeiten eine ganz andere.

    Es wird schon irgendwas rauskommen. Hoffentlich nicht Herrn Söders Grenzbollwerk. Ganz gewiss nicht Artikel 16a Grundgesetz in der Fassung von Herrn Winkler: Asyl "nach Maßgabe der Möglichkeiten". Selten habe ich von einem so intelligenten Menschen einen so unintelligenten und absurden Vorschlag gehört. Es schwebt mir seither vor, auch das Bundesbesoldungsgesetz an die Weltläufe anzupassen: Jeder ordentliche Professor an einer deutschen Hochschule hat nach seiner Emeritierung Anspruch auf Altersversorgung nach Maßgabe der Möglichkeiten. Willkommen in Deutschland!
Lesebefehl!!!


Die Kipper

http://www.panzerbaer.de/helper/pix/bw_lkw_15t_gl_tmil_man-001.JPG

Dem Chefinterpreten der deutschen Geschichte mit dem Tabu-Phantomschmerz folgten als Kipper im Verbund mit den sog. Christsozialen die sog. Sozialdemokraten. Ruft man heute Fischers Artikel bei ZEIT ONLINE auf, wird einem empfohlen:

MEISTGELESEN:
Flüchtlinge Gabriel und Steinmeier warnen vor unbegrenzter Zuwanderung

Das ist noch ein wenig dezenter als Seehofer im verbalen Ausnahmezustand, wozu Heribert Prantl in der SZ heute das Nötige angemerkt hat.

Verfassungsrechtlicher Exkurs:
Artikel 21 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland
(1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.


(Nicht ganz) in diesem Sinne kann das t-online-Portal heute um 12:08 Uhr Erfolg melden:
Umfragen zur Flüchtlingskrise - Die Angst nimmt zu, die Stimmung kippt:
    ... nach Meinung des Berliner Medienwissenschaftlers Professor Joachim Trebbe muss auf die Welle der Willkommenskultur zwangsläufig Katerstimmung folgen. "Diese Euphorie** kann man nicht auf Dauer halten", sagt er. In den Medien würden nun eher die praktischen Probleme der Versorgung und Unterbringung der Flüchtlinge in den Vordergrund treten.
    "Nach der Euphorie** beginnt das Alltagsgeschäft - und das Alltagsgeschäft ist hochproblematisch." Die Flüchtlingskrise werde die gesellschaftlichen Gruppen in Deutschland auseinandertreiben. "Dass das kein friedlicher Prozess wird wie das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg, ist klar. Es wird sehr starke gesellschaftliche Verzerrungen und Risse geben."
Und schon ist ein Professor da, der das Kippen erklären kann, das der Kollege tabubrechend befördert hat. Wie Fischer treffend bemerkt:
    Hinter dem großen Gedanken unseres fulminanten Historikers steckt ein klitzekleiner, aber ekliger Trick. Es ist die feine Drehung der Sprache von der Information hin zur Propaganda. Der Mensch lebt seit 200.000 Jahren "nach Maßgabe der Möglichkeiten". Wenn das Wort "Möglichkeit" einen Sinn haben soll, kann es außerhalb der Logik nur als Verweis auf ungenannte Kriterien zur Beurteilung ungenannter Voraussetzungen verstanden werden. Die Formel "nach Maßgabe der Möglichkeiten" ist also, als verfassungsrechtliche Formel, die Verweisung entweder auf ein intellektuelles Nichts oder auf nichts als die politische Willkür. Und sonst wirklich nichts!
Und eben diesen klitzekleinen ekeligen Trick finden wir auch beim zitierten Medienwissenschaftler: Was Pediga, AFD, Seehofer u.a. befördern wollen, wird als wissenschaftliche Prognose ausgegeben. Es ist die feine Drehung der Sprache von der Information hin zur Propaganda.

Zum Verständnis dessen, was hier abgeht - wie gut trotz aller - inszenierten? - Reibereien der Merkelianismus funktioniert -, ist es notwendig immer wieder zu erinnern an das, was verschwiegen wird: Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (III) : "Hier haben wir alle miteinander, und ich schließe mich da ein, nicht gesehen ..."


___________________
* An den Themen der Anne-Will-Show kann man sehr schön ablesen, wie das mediale Management der sog. Flüchtlingskrise abgelaufen ist :
22.07.15 | 22:45 Uhr
Merkel und das Flüchtlingsmädchen - Ist Deutschland zu unbarmherzig?
29.07.15 | 22:45 Uhr
Zeltstädte, Stimmungsmache, Brandanschläge - Sieht so deutsche Willkommenskultur aus?
16.09.15 | 22:45 Uhr
Solidarität Fehlanzeige - Scheitert Europa an der Flüchtlingsfrage?
30.09.15 | 23:05 Uhr
Merkels Flüchtlingspolitik - Große Geste, kleiner Plan?
07.10.15 | 21:45 Uhr
Die Kanzlerin in der Flüchtlingskrise - Können wir es wirklich schaffen, Frau Merkel?
+ 04.10.2015 19:26 Uhr
Bericht aus Berlin

http://www.nachdenkseiten.de/upload/bilder/151005_01.png

Vgl. Christian Füller: Astreines Pegida-TV; Freitag | 06.10.2015

Vgl. auch: Die serielle Erregung der Menschen durch ein einziges zentrales Superthema und die darauf folgende serielle Löschung, um einem anderen Super-Thema Platz zu machen ...
Dazu passt:

** Euphorie (gr. ευφορία, lat. euphoria, euforia)
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Euphorie häufig im Sinne von Leidenschaft oder Begeisterung benutzt. Der Begriff Euphorie beschreibt ein vorübergehendes Gefühl des gesteigerten Wohlbefindens, das jedoch im Unterschied zur hypomanischen Stimmung häufig auch als Zustand des Wohlbehagens und der oberflächlichen Heiterkeit bezeichnet wird.
Mediziner beschreiben auch subjektives Wohlbefinden Schwerkranker als Euphorie. Vorwiegend wird diese Form der gehobenen Stimmung bei Manien oder bei organisch bedingten Zuständen, z. B. bei der senilen Demenz, bei Stirnhirntumoren, bei progressiver Paralyse und als Folge von Intoxikationen als Euphorie bezeichnet.


I think we’re fucked.

Archäologie CDLII: Boogie 4 Stu



In Life, his 2010 autobiography, Keith Richards makes clear that boogie-woogie pianist Ian Stewart was the organizing principle in the Rolling Stones, calling the first audition/rehearsal that led to the formation of the band, even though, when the group was offered a recording contract, he was shunted aside as an unnecessary sixth member who didn't look the part. (Amazingly, the self-effacing Stewart agreed to continue to play on their records and serve as their road manager.) Ben Waters pays tribute to "Stu" on this album largely given over to boogie-woogie, and he has enlisted a star-filled set of guests including Stones members Richards, Mick Jagger (who sings and plays harmonica on a cover of Bob Dylan's "Watching the River Flow"), Charlie Watts, Bill Wyman, and Ronnie Wood, as well as other notable musicians such as PJ Harvey and Jools Holland. The result is an album Stewart no doubt would have liked better than any of the Rolling Stones albums he played on.

http://i.telegraph.co.uk/multimedia/archive/01866/ian-stewart_1866315a.gif

NOx (I): Machtstrukturen als Entwicklungsblockade - Vom EA 48 zum EA 189

http://home.clara.net/hallvw/ea48vw.jpg
    Nordhoff könnte zufrieden sein - das Ende der Käfer-Ära ist in Sicht. Nur: Das Auto, das der VW-Boss insgeheim so schnell wie möglich loswerden will, hatte sich inzwischen zum Verkaufsschlager gemausert. Und zum Symbol des deutschen Wirtschaftswunders: Täglich rollen 1200 Käfer aus der Wolfsburger Fabrik. Mehr als 40 Prozent aller in Deutschland neu zugelassenen Personenwagen tragen das VW-Emblem und auch im Ausland boomt das Geschäft der Wolfsburger.

    Dieser Erfolg bringt Nordhoff offenbar in einen Gewissenskonflikt. Einerseits will er unbedingt einen neuen Typ herausbringen, doch andererseits läuft der Käfer weiterhin so gut, dass überhaupt kein Grund für einen Modellwechsel besteht. "Solange man ein Modell so gut absetzen kann wie unseres, ist es klüger und wirtschaftlicher, dieses Modell weiterzuentwickeln", wird der VW-Chef im August 1955 im Nachrichtenmagazin Der Spiegel zitiert...

    Jetzt schreibt man bereits das Jahr 1965. Mehr als 15 Jahre lang hatte man diskutiert und experimentiert, um einen Nachfolger für den Käfer zu finden und neue Modelle auf den Markt zu bringen. Alles vergebens. Als Heinrich Nordhoff im April 1968 stirbt, zählt man mehr als 70 verschiedene Prototypen, die unter seiner Regie entstanden waren - Autos ohne Zukunft, deren Entwicklung einen Milliardenbetrag gekostet hat...
... zitierte ich im Mai diesen aufschlussreichen Artikel: VW-Prototypen der 50er und 60er. Autos ohne Zukunft; Süddeutsche Zeitung 3. April 2015.

Mit dem Clean Diesel lief's offenbar ähnlich wie mit dem Luftboxer. Ferdinand Pieck (Tippfehler bleibt stehen, s. u. Mittag!): "Ich bin nicht gern Zweiter!" = der TDI als hochgejazzter Käfer: Höllenmaschine EA 189; Süddeutsche Zeitung 5. Oktober 2015.

Das System ist offensichtlich unfähig zum notwendigen Paradigmenwechsel. Machtstrukturen und betriebswirtschaftliches Quartalskennzifferndenken halten die im System Gefangenen gefangen im Worship Oil (auch dies ein alter Eintrag - von 2012):

700 Intellektuelle beten einen Öltank an
Von Bertolt Brecht
- Simplicissimus vom 11.02.1929

Ohne Einladung
Sind wir gekommen
Siebenhundert (und viele sind noch unterwegs)
Überall her,
Wo kein Wind mehr weht,
Von den Mühlen, die langsam mahlen, und
Von den Öfen, hinter denen es heißt,
Daß kein Hund mehr vorkommt.

Und haben Dich gesehen
Plötzlich über Nacht,
Öltank.

Gestern warst Du noch nicht da,
Aber heute
Bist nur Du mehr.

Eilet herbei, alle,
Die ihr absägt den Ast, auf dem ihr sitzet,
Werktätige!

Gott ist wiedergekommen
In Gestalt eines Öltanks.

Du Häßlicher,
Du bist der Schönste!
Tue uns Gewalt an,
Du Sachlicher!

Lösche aus unser Ich!
Mache uns kollektiv!
Denn nicht wie wir wollen,
Sondern wie Du willst.

Du bist nicht gemacht aus Elfenbein und Ebenholz,
sondern aus Eisen.
Herrlich, herrlich, herrlich!
Du Unscheinbarer!

Du bist kein Unsichtbarer,
Nicht unendlich bist Du!

Sondern sieben Meter hoch.
In Dir ist kein Geheimnis,
Sondern Öl,
Und Du verfährst mit uns
Nicht nach Gutdünken, noch unerforschlich,
Sondern nach Berechnung.

Was ist für Dich ein Gras?
Du sitzest darauf.
Wo ehedem ein Gras war,
Da sitzest jetzt Du, Öltank!
Und vor Dir ist ein Gefühl
Nichts.

Darum erhöre uns
Und erlöse uns von dem Übel des Geistes
Im Namen der Elektrifizierung,
Der Ratio und der Statistik!




Und noch eine interessante Parallele:
Wolfram Liedtke wusste schon früh, wie das alles enden würde. 1987 war das, da stellte Liedtke, der junge Ingenieur, einem Mann namens Günter Mittag einen neuen Wartburg vor. Mittag war damals Mitglied des SED-Politbüros und für Wirtschaftsfragen zuständig. Und dieser Mittag sagte: "Neuer Wartburg? Wir haben kein Geld für so was. Was soll das?"
Liedtke war Werksleiter des volkseigenen Automobilwerks Eisenach, das 1990 zur Filiale von GM wurde: Wende-Manöver; Süddeutsche Zeitung 18. September 2015.

http://media201.zgt.de.cdn.thueringer-allgemeine.de/00639F40_8CF4A5D3030AC00586FF5DC10662577F

Re: Archäologie CVX: Nosce te ipsum - Mental Mapping

... oder: The Map Is Not The Territory - Die Welt unter der Narrenkappe

nosce-te-ipsum

Ein wunderbares Bild für Welt-Bilder, - das Konzept des "mental mapping", der "geistigen Geographie" — der Vorstellung davon, wie wir uns die verschiedenen Länder und Regionen der Erde im Bezug zueinander irgendwie irreal zurechtlegen — ist durchaus real. Insbesondere auch für Politiker.

Hier ein schönes Beispiel dafür, wie eine geistige Geographie Politik gemacht hat. Klick!
    Es handelt sich dabei um eine Zeichnung des vielfach preisgekrönten politischen Karikaturisten David Horsey aus dem Jahr 1982, die in Form einer grotesk verballhornten Weltkarte das Weltbild des seinerzeitigen US-Präsidenten Ronald Reagan darstellt. Diese Karte erlangte international Berühmtheit und ist immer wieder abgewandelt worden. Ich vermute, dass der ursprünglichen Karikatur ein Vor-Bild aus einer psychologischen Fachzeitschrift zugrunde lag, das die verengte Weltsicht eines Demenzkranken darstellt.
    Der Karikaturist schaffte es, die mentale Geographie Ronald Reagans, dieses "dümmsten Präsidenten seit Herbert Hoover", wie ein Journalist die ehemalige Hollywood-Charge Reagan nannte, prägnant auf den Punkt zu bringen.
    Man sieht eine Weltkarte, die zu formlosen Kartoffelklumpen zusammengeschmolzen ist, auf der zwei Wildwesthelden sich zu einem nuklearen Zweikampf rüsten — Reagan und sein sowjetischer Gegenspieler, Breschnew.
    (Mentales Mapping - die Landkarte im Gehirn; Tom Appleton, tp 04.10.2015)
Ich mag mir die Europa+Greater-Middle-East+Nordafrika-Karten in den Köpfen von zB Merkel, de Misère, Seehofer, Söder, Oppermann u.a. nicht vorstellen - und verfüge auch nicht über die Mittel, sie zu entwerfen ... Aufschlussreich wäre es schon!
1 Idee: Lassen Sie doch mal jemanden- es müssen ja nicht Schülerinnen und Schüler sein - eine Karte zeichnen, in der Deutschland, Ukraine, Syrien, Irak, Iran und Libyen vorkommen müssen ...


http://www.fdp-altoetting.de/images/mitmachen/Pfeil.pngKartenmaterial, das helfen kann, nicht (Selbst-)Täuschungen ausgeliefert zu sein, fremde und eigene mental maps zu überprüfen, finden Sie zB hier:

- Katapult - Magazin für Kartografik und Sozialwissenschaft

Katapult

- Earthly Mission: The Global Transportation System

global-transportation-routes

- Maps are for Imperialists / Worldmapper

Siehe auch: Archäologie LX: Historische Karten

Archäologie CDLI : whodunit / whydunit

http://2.bp.blogspot.com/-eDKRw8quHSw/VggJhfGf5ZI/AAAAAAAB0xM/-AJb5IwR1YY/s640/World%2BLeaders%2BWhen%2BThey%2BWere%2BYoung%2B%25283%2529.jpg

1. Hinweis: Kunduz: Kriegsverbrechen oder Kollateralschaden? Florian Rötzer, tp 05.10.2015

2. Hinweis: Es ist nicht Oberst Klein

3. Auflösung: Before They Were Big – 18 Surprising Pictures of World Leaders When They Were Young - vintage everyday

Zugabe: USA gelingt wichtiger Schlag im Krieg gegen Ärzte ohne Grenzen (Der Postillon)

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (III) : "Hier haben wir alle miteinander, und ich schließe mich da ein, nicht gesehen ..." (whodunit / whydunit)

"Hier haben wir alle miteinander, und ich schließe mich da ein, nicht gesehen, dass die internationalen Programme nicht ausreichend finanziert sind." Angela Merkel - September 2015

Wen darf man sich denn unter "wir alle miteinander" vorstellen? Die Politische Abteilung 3 des AA (Leiterin der Abteilung ist Ministerialdirektorin Sabine Sparwasser), die Abteilung für Krisenprävention, Stabilisierung, Konfliktnachsorge und Humanitäre Hilfe unter MinDir König, die Auslandsgeheimdienste ??? Kann man da Namen nennen?Was macht denn VLR Schwake so den ganzen Tag?
AA-Organisationsplan-Druckversion-pdf

Was man über die Lage der syrischen Flüchtlinge im Nahen Osten seit 2012 wissen konnte. Eine Chronologie in Zitaten (in der Süddeutschen vom 24.09.)
Auszüge:
    28. September 2012. Knapp 300 000 Syrer leben in Flüchtlingslagern in Jordanien, im Libanon, im Irak und in der Türkei. Ohne die Mithilfe der internationalen Gemeinschaft könnten sie nicht auf Dauer versorgt werden können, sagt Panos Moumtzis, der Regionalkoordinator des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR: "Wir haben nur rund ein Drittel des Geldes, das wir bräuchten."
    ...
    3. September 2013. Mehr als zwei Millionen Syrer seien ins Ausland geflohen, mehr als vier Millionen seien im eigenen Land auf der Flucht, meldet das UNHCR. Die internationale Unterstützung für die Aufnahmeländer Libanon, Jordanien, Irak, Ägypten und Türkei müsse dringend verstärkt werden, fordert UN-Flüchtlingshochkommissar António Guterres.
    ...
    1. Dezember 2014. Das WFP stoppt wegen Geldmangels die Lebensmittelhilfe für 1,7 Millionen Syrer in Ägypten, Jordanien, in der Türkei, im Libanon und im Irak. "Die Aussetzung der WFP-Nahrungsmittelhilfe bedroht die Gesundheit und Sicherheit dieser Flüchtlinge", warnt WFP-Direktorin Ertharin Cousin. "Das könnte zu weiteren Spannungen und zu Instabilität in Syriens Nachbarländern führen." Viele Geberländer hätten zugesagte Gelder nicht überwiesen, klagt Cousin.
    ...
    29. März 2015. UN, Rotes Kreuz und die britische Hilfsorganisation Oxfam schlagen Alarm: In den ersten drei Monaten des Jahres sei noch nicht einmal ein Zehntel der für 2015 benötigten Mittel für Flüchtlinge in Syrien und den Nachbarländern eingegangen. Ertharin Cousin, die Präsidentin des WFP, warnt, in Jordanien werde das Geld für die 1,3 Millionen syrischen Flüchtlinge nur bis April reichen.
    ...
    27. Juni 2015. "Wir haben so wenig Mittel, dass wir in den nächsten sechs Monaten nicht in der Lage sind, die grundlegendsten Überlebensbedürfnisse von Millionen von Menschen zu bedienen", warnt UN-Flüchtlingskommissar Guterres. Von den 4,53 Milliarden US-Dollar, die das UNHCR für die Unterstützung der syrischen Flüchtlinge und Binnenvertriebenen benötige, hätten die internationalen Geberländer noch nicht einmal ein Viertel bereitgestellt.
    ...
Unbedingt lesen und zornig werden.
Vgl. auch Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau: Not-wendige Konsequenzen (II)
Der Rat für Migration kritisiert die geplante Asylrechts-Reform und stellt zehn Forderungen für eine zukunftsfähige Flüchtlingspolitik



Und die ARD fährt Merkels Kiste voll gegen die Wand:

http://www.nachdenkseiten.de/upload/bilder/151005_01.png
via NachDenkSeiten
Vgl. Christian Füller: Astreines Pegida-TV; Freitag | 06.10.2015

Doesn't time fly, Guttenberg-Gambolputty?

http://www.et-radio.de/wordpress/wp-content/uploads/2014/11/five.png

Vor 5 Jahren hier: Adel: Guttenberg-Gambolputty


Karl-Theodor zu Guttenberg Er ist wieder da - oder nicht?
Ex-Verteidigungsminister Guttenberg soll wieder bei der CSU mitmischen. Aber wie genau? Wie immer ist es nicht ganz einfach zu ergründen, was uns Bayerns Ministerpräsident Seehofer sagen will. (FAZ)

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau: Not-wendige Konsequenzen (II)

Der Rat für Migration kritisiert die geplante Asylrechts-Reform und stellt zehn Forderungen für eine zukunftsfähige Flüchtlingspolitik

Die vollständige Pressemitteilung vom 29. September 2015 finden Sie hier.
Die ausführliche Stellungnahme finden Sie hier.

Ausschnitte aus der Pressekonferenz sehen Sie bei Thilo Jung


Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau: Not-wendige Konsequenzen (I)

Forms & Feelings (XV): Abendhimmelzeichnungen. Wenn man am Himmel zeichnen will, muss man auf einen Hocker steigen ... Above us only sky

Augen-Blicke heute Abend aus meinem Fenster (Click to enlarge):






Photos Ⓒ GBlog

    Imagine there's no heaven
    It's easy if you try
    No hell below us
    Above us only sky
    Imagine all the people
    Living for today...

Wenn man am Himmel zeichnen will, muss man auf einen Hocker steigen:
http://4.bp.blogspot.com/-lk6CcavCvzk/Unp8ud6PRFI/AAAAAAAAoyE/Sox0-7iw-OQ/s1600/Edward+Quinn_Picasso.jpg
Every Picture Tells A Story

Die GBlogSuche nach »Forms & Feelings« hat 18 Resultate geliefert.

The Fine Art Of Playing - a. The Blues: John Mayall - b. The Bass: Greg Rzab - c. The Violin: Anne Akiko Meyers

a. Über all den Meldungen zum Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast bei der reichen Frau vergaß ich zu berichten, dass ich - heute vor einer Woche - ein großartiges Konzert von John Mayall erleben durfte. Im Capitol, mit vielen anderen 60 - 70jährigen, die dem Meister des weißen Blues die dem 81jähigen den ihm gebührenden Respekt zollten. Mayall entgegnete mit professionellem Respekt für sein Publikum und mit einem großartigen Konzert. Um einen Eindruck zu bekommen: Das war so ähnlich wie dies:



b. Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie dem Bassisten Greg Rzab zukommen lassen, wenn Sie The Fine Art Of Playing The Bass interessiert:

http://cdn2-b.examiner.com/sites/default/files/styles/image_content_width/hash/7a/dd/7add2cec4b8a4fc7faacb15d611d7d9c.jpg?itok=KjHf3v_y

Greg Rzab: Bass Solo, Mezz Breda 2012 - ab 02:50


Vgl. Archäologie (CDXXXV): John Mayall


c. Früher mochte ich die Geige nicht. Seit ich Daniel Hope gesehen und gehört habe, konnte ich das Instrument für mich entdecken. Und damit auch Anne Akiko Meyers:



Die GBlogSuche nach »The fine art of playing« hat 52 Resultate geliefert.

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau: Not-wendige Konsequenzen

Die bislang hilfreichsten Überlegungen dazu, wie heranzugehen ist an das, was aktuell zu tun ist, um Not zu wenden, fand ich bei Hartmut Finkeldey (Kritik und Kunst), der Albrecht Müllers These Könnte es sein, dass die Flüchtlinge und wir die Opfer einer PR-Strategie der CDU-Vorsitzenden/Bundeskanzlerin geworden sind? und dessen Schlussfolgerungen kritisch kommentiert:

    Erstens den Ankommenden helfen.

    Müssen wir nicht drüber reden. Ich plädiere ohnedies dafür, allen hier lebenden Flüchtlingen – nicht nur den neu angekommenen – die deutsche Staatsbürgerschaft anzubieten; damit wäre ein größerer Teil der Probleme schon mal vom Tisch, die furchtbaren Abschiebeknäste könnten endlich eine sinnvolle Verwendung erfahren, und dämliche Asylverfahren würde man sich auch noch sparen. Dass dann ein paar Seppel-Kaspers von “Überfremdung” lallen, muss ausgehalten werden. Oder, wie burks immer so schön sagt: da muss man eben gegenhetzen.

    Zweitens den Missbrauch des anschwellenden Flüchtlingsstroms für innenpolitische Zwecke aufdecken.

    Da weiß ich eben nicht, was genau gemeint ist. Dass Merkel eine gute Presse hatte? Hatte sie, hat sie absurderweise immer noch, aber das ist ein sehr grundsätzliches Problem der Mediendemokratie überhaupt.

    Drittens die Probleme massiver Zuwanderung für unser Land und verschiedene Gruppen der hier lebenden Menschen einschließlich der Flüchtlinge selbst nicht verharmlosen, wie das in vielen Beiträgen geschieht.

    Da werden einige jetzt etwas erstaunt sein, aber: Zustimmung! Der Zuzug von ca 700.000 Menschen in eine Gesellschaft führt immer zu Problemen – mögen das nun Syrer sein, US-Bürger, Norweger oder Neuseeländer. Das beginnt schon auf dem Wohnungsmarkt. Da soll man nicht drum herum reden. Wenn wir das nicht thematisieren – die NPD wirds in jedem Fall tun, und zwar mit Lust und Liebe. Sie tuts natürlich längst und seit eh.

    Viertens nicht weiter zur Flucht ermuntern und stattdessen vor Ort helfen, und vor allem auch sichtbar machen, dass das gezielte Ausbluten verschiedener Länder unverantwortlich ist. Es ist auch unverantwortlich, darauf zu spekulieren, dass wir diesen Ländern in der jetzigen Situation gut ausgebildete Personen meist jüngeren Alters entziehen können. Damit wird in weiten Kreisen unseres Landes geworben. Das ist unerträglich.

    Falsch, bzw unvollständig. Die Menschen sind akut bedroht und benötigen sofort Hilfe – nach Lage der Dinge können sie die derzeit nur in Europa bekommen. Eine liebenswerte Kollegin von mir ist Libanesin – sie ginge lieber heut als morgen zurück in einen befriedeten Libanon. Das ist derzeit aber völlig illusorisch. Natürlich wäre es begrüßenswert, wenn in den Heimatländern der Betreffenden menschenwürdige Zustände hergestellt würden. Das wird aber auf lange Sicht nicht so sein. Denn, Müller sagt es ja selber:

    Fünftens den Boykott gegen Syrien mit dem Ziel des Aushungerns beenden.

    Sechstens Fluchtursachen wie Kriege und Aktivitäten zum gewaltsam Regierungswechsel keinesfalls verschweigen.

    Siebtens Kriege und Gewalt beenden. Zusammenarbeit der widerstreitenden Kräfte verlangen.

    Eben!
    Ich vermisse übrigens achtens:
    Endlich ungefährliche Reisewege anbieten!

Dank an Hartmut Finkeldey für die klaren Formulierungen. So möchte ich das auch erstmal sehen, - auch wenn ich zu 2. anderer Meinung bin, vgl. Entsetzen, aufregen, begrüßen, weitermachen. Zu Gast bei der reichen Frau: Hospitalität zwischen Philanthropie und Recht

Ganz pragmatisch: Mini-Wörterbuch für syrische Flüchtlinge

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Aus der sozialen Überdruckkammer: They Shoot Horses, Don't They? - Überleben auf der Flucht als Qualifikationsnachweis

Immer wenn ich gegen Abend am Maschsee die jungen und early-middle-aged SelbstoptimiererInnen laufen sehe, muss ich an Sydney Pollacks großartigen Film (von 1969) denken: Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß - They Shoot Horses, Don't They?


von Sydney Pollack, mit Bonnie Bedelia und Bruce Dern

Man schreibt das Jahr 1932. Der Tiefpunkt der Depression in den USA ist erreicht, Amerika hat ein Riesenheer von Arbeitslosen, Resignierten und Verzweifelten. In Los Angeles findet in einem billigen Vergnügungsschuppen ein Tanzmarathon statt – Veranstaltungen für ein sensationslüsternes Publikum, wie sie damals häufig abgehalten wurden. Wochenlang quälen sich die Teilnehmer über den Tanzboden von der Hoffnung auf das Preisgeld von 1 500 Dollar getrieben – zum Schluss mehr tot als lebendig kriechen sie dahin. Wer vor Erschöpfung zusammenbrechen, wird weggeschleppt...

http://4.bp.blogspot.com/_5SMlnCFhaTA/TTmQvr7Fz0I/AAAAAAAARu4/1etzT7PVtXU/s640/photo_05.jpg

Den Film hier zu sehen (They Shoot Horses Dont They) sei empfohlen, weil er auch im akutellen Kontext etwas zu sagen hat.
In Rocky, dem Veranstalter des Marathons, erkennen wir Herrn Ingo Kramer:


Überleben auf der Flucht als Qualifikationsnachweis: "Gelobt sei, was hart macht!"


"Schauen Sie sich die Flüchtlingswege an: wie aufwendig und gefährlich die sind. Dies schafft
nur, wer sein Leben in die Hand nehmen will. So jemand hat doch hervorragende
Voraussetzungen, ... (Ein Junge aus Mali) hat mit seiner Flucht gezeigt, was für einen Willen
er besitzt. Sobald er dann auch noch Deutsch kann, sind das gute Voraussetzungen."


Der das in einem Interview von sich gegeben hat, ist nicht irgendjemand. Weder irgendein
kleiner Handwerksmeister, den seine Verbitterung über "die deutsche Jugend" zu so
mancher Faschisterei verleitet, noch ein aus der Spur gelaufener Pegida-Anhänger, der sein
Ideal von deutschen Tugenden auch schon mal an Nichtdeutschen entdeckt. Es ist der
Arbeitgeberpräsident höchstpersönlich, d.h. der Chef des Verbandes der deutschen
Unternehmer, Ingo Kramer, der in einem SZ-Interview zur Flüchtlingsfrage aus seinem
Arbeitgeberherzen keine Mördergrube gemacht hat. Bemerkenswert? ...
Dieser Unternehmervertreter verrät damit gar nicht nebenbei so Einiges über das Verhältnis
von Wille und Qualifikation, das er sich als Voraussetzung für Beschäftigung in deutschen
Betrieben wünscht. Es ist nicht der Wille zur Arbeit, den er fordert, auch nicht der Wille zur
Arbeit gegen Lohn im Dienste von Kapitaleigentümer bzw. Eigentümergesellschaften.
All das reicht ihm nicht, all das gilt ihm als eine selbstverständliche Voraussetzung in einer quasi
zur Naturnotwendigkeit erhobenen Wirtschaftsweise, in der nur derjenige an Geld
kommt, der sich eigentumslos, wie er ist, bereit erklären muss, sein Arbeitsvermögen ganz in den
Dienst der kapitalistischen Gewinnrechnung zu stellen. Ebenso abstrahiert der Herr Kramer in der
Stellungnahme erst einmal gänzlich von der Ausbildung, von Können und Wissen, also von
fachlicher Qualifikation. Allein die Kenntnis der deutschen Sprache erwähnt er als " gute Voraussetzung";
wobei wohl auch für ihn diese sachliche Ausstattung des Arbeitsvermögens mehrnationales Integrations-
als Arbeitserfordernis ist. Begeistert zeigt sich der BDA-Präsident dagegen von einem Willen, der rücksichtslos
gegen das eigene Leben an seinem Ziel festhält
- dessen nähere Würdigung im Fall dieser Flüchtlinge aus Afrika ihm allerdings völlig fern liegt....

Freerk Huisken - GegenRede 37: Überleben auf der Flucht als Qualifikationsnachweis; magazin-auswege.de – 16.9.2015

Das ist auch eine Gegenrede zu Gaucks Predigt an "uns, die Sorgenden und Besorgten"!

Archäologie CDL : "Le métèque" - Georges Moustaki - Il Est Trop Tard - אורליקה & ז'ורז' מוסטקי



Und hier gesungen von der wunderbaren Ingrid Caven und hier Georges Moustaki & Dalaras - Le métèque - Lyrics in France & Greek und hier Georges Moustaki & Zazie - "Le métèque"
In Memory of Georges Moustaki who Died Thursday 23-5-2013 in Nice in the Age of 79
-----
Georges Moustaki
Le métèque

Avec ma gueule de métèque
De Juif errant, de pâtre grec
Et mes cheveux aux quatre vents
Avec mes yeux tout délavés
Qui me donnent l'air de rêver
Moi qui ne rêve plus souvent
Avec mes mains de maraudeur
De musicien et de rôdeur
Qui ont pillé tant de jardins
Avec ma bouche qui a bu
Qui a embrassé et mordu
Sans jamais assouvir sa faim

Avec ma gueule de métèque
De Juif errant, de pâtre grec
De voleur et de vagabond
Avec ma peau qui s'est frottée
Au soleil de tous les étés
Et tout ce qui portait jupon
Avec mon coeur qui a su faire
Souffrir autant qu'il a souffert
Sans pour cela faire d'histoires
Avec mon âme qui n'a plus
La moindre chance de salut
Pour éviter le purgatoire

Avec ma gueule de métèque
De Juif errant, de pâtre grec
Et mes cheveux aux quatre vents
Je viendrai, ma douce captive
Mon âme soeur, ma source vive
Je viendrai boire tes vingt ans
Et je serai prince de sang
Rêveur ou bien adolescent
Comme il te plaira de choisir
Et nous ferons de chaque jour
Toute une éternité d'amour
Que nous vivrons à en mourir

Et nous ferons de chaque jour
Toute une éternité d'amour
Que nous vivrons à en mourir

...Und manchmal ist es zu spät:



Zugabe:

EdithPiaf03

Forms & Feelings (XIV): Vertikalaustausch

Gestern der Blick auf das Weserbergland (vom Schweineberg):
Every Picture Tells A Story




Photos Ⓒ GBlog

Die GBlogSuche nach »Forms & Feelings« hat 17 Resultate geliefert.

Auf der Autobahn herrscht Krieg ...

... worüber man auch nachdenken sollte, wenn man die Meldungen (s. u. unten - zur VW-Connection) gelesen hat.

Lesen Sie bitte dazu den verständlicherweise sehr persönlichen und mit großem Zorn verfassten Artikel von Thomas Gsella, den die FAZ am 26.09. im Feuilleton --> Debatten -->Thomas Gsella für das Tempolimit auf deutschen Autobahnen veröffentlicht hat. Das ist kein Debattenbeitrag zum Tempolimit, das ist eine Anklage:
    Am 26. Juli dieses Jahres war meine Schwester mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter auf dem Weg in die Ferien. Ihr Ziel hieß Usedom, sie wollten auf der Ostseeinsel baden und spazieren, ausschlafen und reiten; sie kamen niemals dort an. Am Nachmittag und Abend dieses Tages starben sie, fürchterlich verletzt infolge eines jener Auffahrunfälle, wie sie in Polen oder Italien, in Schweden oder Spanien und fast überall in Europa kaum je tödlich enden, immer wieder aber in Deutschland, dem einzigen Land Europas, das die Geschwindigkeiten auf Autobahnen nicht gesetzlich begrenzt.

    Von gemeinsamen Fahrten weiß ich, dass meine Schwester keine routinierte Autofahrerin war und also noch weniger eine aggressive; selten fuhr sie mehr als hundertzehn Kilometer in der Stunde, aus Furcht und auch, weil es ihre Autos nicht ohne Knirschen zuließen. Sie arbeitete in den unterbezahlten Berufen der Kranken- und Behindertenpflege und kam zeit ihres Lebens nicht in die Lage, eines jener Autos zu erwerben, die über eine für Europa ungeeignete, weil vollkommen übertriebene Motorenleistung und Höchstgeschwindigkeit verfügen, ja, zum Teil doppelt so schnell fahren können wie auf dem Kontinent erlaubt und ein Vielfaches jener Modelle kosten, die auf europäisch begrenzte Höchstgeschwindigkeiten ausgerichtet sind.

    Gälten diese auch in Deutschland, würde kaum ein Deutscher, kaum ein Europäer, kaum ein Mensch solche Autos kaufen. So aber ist es den Herstellern dieser monströsen Mobile gestattet, die deutschen Autobahnen als Test- und Präsentationsparcours zu missbrauchen...

    Lesebefehl!!


_______________________________
Kriegsberichterstattung bei youtube:
- Kawasaki wird bei Tempo 300 km/h von einem Audi RS6 überholt
- Was is´n das für'n Kombi? Audi RS4 Avant vs.Porsche 911 Carrera

Kriegsberichterstattung bei GBlog:
- 900 PS an der Planke : Das Schönste an Deutschland ist die Autobahn
- Green Cars: Audi Panzerspahwagen highlights emerging technologies in an ecofriendly manner

Ich hatte vor langer Zeit ja schon den Audi Panzerspähwagen entdeckt (Wie das Wesen des Q7 zur Erscheinung kommt)

audi-panzerspahwagen-highlights-emerging-technologies-05

Archäologie (CDXLVIII): Die VW-Connection des Sigmar Gabriel - Volkswagen, individuelle Macht & kapitalistische Produktion. Oder: 1,7/6,5/11 Mrd. €

Woran man sich vielleicht erinnern sollte, wenn man Nachrichten wie diese liesthört:
    Bundeswirtschaftsminister Gabriel hat die Abgas-Manipulationen von VW in den USA als "völlig inakzeptabel" bezeichnet.
    Der Schaden, den einige Leute für das Unternehmen und die Mitarbeiter verursacht hätten, sei riesig, sagte Gabriel auf der IAA in Frankfurt. Der SPD-Politiker forderte eine schnelle Aufklärung der Affäre. Man dürfe aber nicht das Unternehmen insgesamt oder gar die deutsche Autoindustrie schlecht reden ...


    Weitere Nachrichten
    Flüchtlinge: EU-Kommission will weitere 1,7 Milliarden Euro zur Verfügung stellen (Deutschlandfunk 23.09.)
    VW-Aktie gibt weiter nach – Gewinnwarnung - Rückstellungen von 6,5 Milliarden Euro! (Der Aktionär, 22.09.)

Der STERN am 31. Januar 2008:
Brüssel will mehr Alternative Energien statt Kohle? Bundesumweltminister Gabriel ist dafür. Weniger CO2-Ausstoß für die Industrie? Da ist er dabei. Klimaschutzziele auch für die deutschen Automobilhersteller? Nicht mit Gabriel! VW und Co. wissen: Auf alte Geschäftsbeziehungen ist Verlass! Von Jan-Philipp Hein
    ... Sigmar Gabriel wettert gegen die EU-Kommission. Die führe unter dem "Deckmantel des Klimaschutzes" einen Wettbewerbskrieg gegen deutsche Autohersteller, so der Umweltminister. Dass er für den größten deutschen Autobauer VW vor wenigen Jahren gearbeitet hat, verschweigt der Sozialdemokrat dabei.

    Stavros Dimas traute vermutlich seinen Ohren nicht, als er vor ein paar Tagen hörte, dass sein deutscher Amtskollege seine Pläne zur Emissionsbegrenzung von Neuwagen als "Wettbewerbskrieg" bezeichnete. Nicht nur das militärische Vokabular dürfte den EU-Umweltkommissar erstaunt haben. Sondern auch der Fakt, dass ein deutscher Umweltminister Industriepolitik macht - eine Aufgabe, die eigentlich dem Wirtschaftsminister zufällt.

    Vielleicht wusste der Grieche aber auch, dass Sigmar Gabriel (SPD) 2003 und 2004 für den größten Autobauer der EU gearbeitet hat: Volkswagen. Für diese Dienste zahlte VW mehr als 100.000 Euro an "Cones", eine Firma Gabriels. Der damalige VW-Konzernchef Bernd Pischetsrieder war zugleich Präsident des Dachverbands der Europäischen Automobilhersteller (ACEA). Ein Protokoll des Prüfausschusses des VW-Aufsichtsrats belegt das Engagement des jetzigen Umweltministers über dessen damalige Firma Cones: "Zweck, Inhalt und Abwicklung des Vertrags hätten dem Interesse der Volkswagen AG und der ACEA entsprochen und seien nicht zu beanstanden", heißt es. Heikel: Gabriel war Anfang 2003 als niedersächsischer Ministerpräsident abgewählt worden. Bis dahin saß er qua Amt im Aufsichtsrat von VW. Das Land Niedersachsen hielt damals 18 Prozent der Aktien...

... Die Hintergründe von Gabriels Nebenjob als Fraktionschef im niedersächsischen Landtag klärten die Wolfsburger dann „intern“ im Zusammenhang mit der VW-Affäre. Der einst mächtige Personalchef Peter Hartz hatte Parteifreund Gabriel den VW-Auftrag verschafft nachdem im November 2002 der Vertrag von Hartz vorzeitig um fünf Jahre verlängert wurde. Im vierköpfigen Aufsichtsratspräsidium stimmte Gabriel gemeinsam mit Klaus Volkert für die neue Vereinbarung. Anschließend sprach man in Wolfsburg von einer „Lex Hartz“. Die CDU warf Gabriel vor, dem Ansehen von Politik und Wirtschaft erheblich geschadet zu haben.
Über Umwege kehrte Gabriel so doch wieder auf die begehrte VW-Honorarliste zurück. Im Oktober 2003 hatte Hartz Gabriels Firma den schriftlichen Auftrag, für VW tätig zu werden erteilt. Gabriel als Gesellschafter und Geschäftsführer bei CoNeS kümmerte sich fortan auf diese Weise um VW.
Zuständig für Gabriel und seine Firma war die VW-Abteilung Regierungsbeziehungen, die von Gabriels Parteigenossen, dem ehemaligen saarländischen SPD-Wirtschaftsminister Reinhold Kopp geleitet wurde. Dort lieferte Gabriel auch einen Bericht über seine Lobbyistentätigkeit ab.
Mehrfach sei Gabriel für VW nach Brüssel gereist, um sich mit hochrangigen Vertretern der EU zu treffen. In den Gesprächen habe er sich für die Interessen von Volkswagen stark gemacht. Der Autobauer fühlte sich durch die Brüsseler Regulierung gegängelt und versuchte, durch Lobbyarbeit allzu strenge EU-Vorschriften u.a. bei der Umwelt zu verhindern....
(fair-news 2009)

+ E10 = die fehlenden 10% - oder: Wie das Einknicken vor der Autolobby hinter dem Chaos an der Tankstelle verschwindet
+ Revisited: Der Frettchen-Cayenne-Krimi
+ Newspeak gambit (IX): High-Net-Worth-Individuals und Family Offices. Oder: Party für die Lumpenbourgeoisie (VIII): Neues von der Hannover-Connection

fromberg-feier


Worüber man vielleicht nachdenken sollte, wenn man diese Meldungen gelesengehört hat:

We are Germans ... und wir freuen uns, wenn der KdF-Wagen 11.100.000.000 Euro Gewinn einfährt
??
Zur Erinnerung: Jahresbilanz - VW fährt elf Milliarden Gewinn ein; Tagesschau vom 27.02.2015
Und nun sollen wir uns Sorgen machen um das Ansehen deutscher Unternehmen und deutscher Ingenieurskunst in der Welt?? - Fuck me running!!

Es sei empfohlen, das in etwas größeren Zusammenhängen zu sehen:

+ Individuelle Macht & kapitalistische Produktion. Die Familie Piech-Porsche und das VW-Imperium (Winfried Wolf - lunapark21)

+ Stephan Krull: Die Rolle des Porsche-Piëch-Clans bei Volkswagen (via nds - Hier als Podcast!)
    Der Abgang von Ferdinand Piëch aus dem Aufsichtsrat von Volkswagen ließ die Automobilindustrie erbeben. Die Beschäftigten hielten den Atem an – „Gott sei Dank nicht die Bänder“, so ein Aktionär – und öffentlich bedankten sich VW-Chef Winterkorn und der kommissarische AR-Vorsitzende Berthold Huber bei dem „genialen Techniker“ (Winterkorn), bei dem „großartigen Unternehmer, Ingenieur und Visionär“ der – so Winterkorn – die Automobilindustrie der zurückliegenden fünf Jahrzehnte geprägt hätte. Das sind übrigens die gleichen Zuschreibungen, die seinem Großvater Ferdinand Porsche (SS-Oberführer und Kriegsverbrecher) gemacht wurden – allerdings von Adolf Hitler, der den Titel „genialer Konstrukteur“ bei der Grundsteinlegung des Volkswagenwerkes am 26. Mai 1938 vor 70.000 begeisterten Claqueuren in die Welt setzte. Seither geistert mit Porsche das Attribut „genialer Konstrukteur“ durch die Welt und wird von interessierter Seite immer wieder befeuert.
    Porsches Schwiegersohn Anton Piëch, dem fanatischen Nazi und Vater von Ferdinand Piëch, wurde diese zweifelhafte Ehre nicht zu Teil – schließlich war er als Jurist nur der „Geschäftsführer“ des Rüstungsbetriebes „Volkswagenwerk“, dessen Kasse mit 10 Millionen Reichsmark er bei seiner Flucht aus Wolfsburg im Frühjahr 1945 raubte und sicher nach Österreich brachte – eine der Quellen des Reichtums des Familienclans.
    Am 10. April 1945 befreiten die Soldaten der US-Army die Überlebenden der 20.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus den Klauen von Porsche, Piëch und der SS: Zwangsarbeit als weitere Quelle des Reichtums des Clans...


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/92/12-01-03-autostadtl-by-RalfR-47.jpg/640px-12-01-03-autostadtl-by-RalfR-47.jpg

Volkswagen: Ein Mythos, der noch lange bedient werden kann ... So oder so.



Kompetenzorientierte Zusatzaufgabe:
Bringen Sie die Kennziffern 1,7/6,5/11 Mrd. € in einen sinnvollen Zusammenhang - unter besonderer Berücksichtigung der Aussage des Bundesfinanzministers, er wolle im Haushalt 2016 umfangreiche Einsparungen vornehmen, um die finanziellen Belastungen durch die Flüchtlinge schultern zu können. Die Maßnahmen sollen bis zu 2,5 Milliarden Euro bringen.


Update 27.09.

+ VW-Skandal: Bundesregierung muss auf Abstand zur Autolobby gehen (LobbyControl 25.09.)
Mehr zu VW und zur deutschen Autolobby im neuen LobbyPlanet Berlin
Oben Lobby, unten Showroom: Direkt am Boulevard Unter den Linden sitzt das Berliner Lobbybüro von Volkswagen. In unserem neuen Stadtführer LobbyPlanet Berlin ist das VW-Gebäude eine Station auf unseren Routen durch die deutsche Lobbyszene. Den VW-Skandal nehmen wir zum Anlass, die VW-Station vorzustellen ... Der Leiter der Berliner Konzernrepräsentanz, Michael Jansen, ... war von 2006 bis 2009 Leiter des Büros von Angela Merkel in der CDU-Bundesgeschäftsstelle ...


Bei Licht betrachtet: Diese Bundesregierung kann gar nicht auf Distanz zur Autolobby gehen. Sie ist die Autolobby.


+ UK, France and Germany lobbied for flawed car emissions tests, documents reveal - Arthur Neslen, theguardian, Thursday 24 September 2015
Exclusive: Countries publicly calling for investigations into VW emissions rigging scandal have privately fought to keep loopholes in car tests for carbon emissions
    Leaked documents seen by the Guardian show the three countries lobbied the European commission to keep loopholes in car tests that would increase real world carbon dioxide emissions by 14% above those claimed.

    Just four months before the VW emissions scandal broke, the EU’s three biggest nations mounted a push to carry over loopholes from a test devised in 1970 – known as the NEDC – to the World Light Vehicles Test Procedure (WLTP), which is due to replace it in 2017.

    “It is unacceptable that governments which rightly demand an EU inquiry into the VW’s rigging of air pollution tests are simultaneously lobbying behind the scenes to continue the rigging of CO2 emissions tests,” said Greg Archer, clean vehicles manager at the respected green thinktank, Transport and Environment (T&E). “CO2 regulations should not be weakened by the backdoor through test manipulations.”

    Vehicle emissions are responsible for 12% of Europe’s carbon emissions and by 2021, all new cars must meet an EU emissions limit of 95 grams of CO2 per km, putting accurate measurements of real emissions at a premium.

    The loopholes would not only raise real world CO2 emissions from new cars to 110g CO2 per km – well above the EU limit – but increase fuel bills for drivers by €140 per year according T&E. ...

Archäologie (CDXLIX ): A Love Supreme

John Coltrane's masterwork, A Love Supreme, was only played once in live concert. This portion is the only surviving film of that 1965 performance.




Tenorsaxophon: John Coltrane
Klavier: McCoy Tyner
Bass: Jimmy Garrison
Schlagzeug: Elvin Jones


„Als ich A Love Supreme zum ersten Mal hörte, traf es mich wie ein Überfall. Was mich anging hätte es vom Mars stammen können oder von einer anderen Galaxie.“ – Carlos Santana



Backing Vocals -- Andy Vargas, Carlos Santana, John McLaughlin, Tony Lindsay
Bass Guitar -- Etienne Mbappe
Congas -- Raul Rekow
Drums -- Cindy Blackman, Dennis Chambers
Keyboards -- David K. Mathews
Lead Guitar -- Carlos Santana, John McLaughlin
Recorded Live On July 1, 2011, At The Auditorium Stravinski, Montreux Jazz Festival, Switzerland.

Archäologie (CDXLVII): This is How Iraq Used to Be in the 1950s

Fascinating insight in to Iraq in the 1950s. The country is steeped in a rich history and culture. The very beginnings of civilisation started here and where man began cultivating the land and where writing was conceived. It even used to be a tourist hot spot. (vintage everyday)



No doubt: Ein westlicher Propagandafilm über den Irak unter dem Einfluss Großbritanniens als ehemaliger Mandatsmacht, aber es sah da besser aus als heute ...

Vgl. Wer den Wind sät… Was westliche Politik im Orient anrichtet | - oder hier.

Dispositiv (IV): "Unterworfenes, verarbeitetes und aufgelöstes Wissen" - Deutschland sucht den Super-Flüchtling

Eine längere Fußnote zu „Das deutsche Dispositiv“ - von Georg Seeßlen
Zu Dispositiv I - III
    ... Man könnte noch hinzufügen, dass das Dispositiv auf eine bestimmte Art mit „Positivität“ aufgeladen ist („Positivité“ als Begriffssvorläufer bei Foucault), das heißt die „Gestimmtheit“ zu einer Akzeptanz, einer Bereitschaft, einer ihrer selbst nicht gewahren Bewegung, entsteht aus einer Bejahung, man könnte vielleicht sogar sagen aus einer unbewussten Erwartung einer „Belohnung“. Das Dispositiv erzeugt eine Zustimmung, die ihrerseits auf Zustimmung hoffen darf. Die sich verstärkende Zustimmung verschleiert immer weiter das ursprüngliche Wissen, auch das ursprüngliche Nicht-Wissen natürlich. Positivität meint in diesem Fall aber auch eine (immerhin vage) Vorstellung von Fortschritt oder Verbesserung in der Geschichte. Oder etwas derb gesagt: Wer einem Dispositiv folgt, meint immer, vorwärts zu stürmen und nicht zurück zu weichen (auch dann wenn die Legitimierung durch ein Zurück zu alten Werten erzeugt werden mag). Aber diese Positivität ist, zweifellos und nicht beliebig zu kaschieren, auch ein Zwang. Zwar mag dieser Zwang nicht mehr in der gewaltsamen und hierarchischen Weise erlebt werden, wie es in der „Positiven Religion“ nach Hegel der Fall ist (und die sie fundamental und nicht unabscheulich von einer „natürlichen Religion“ unterscheidet), aber er ist noch im „unverbindlichsten“ Dispositiv (sagen wir: in einer Werbekampagne, die bestimmte, etwa haushälterische Eigenschaften mit Glücksversprechen durch den Gebrauch einer bestimmten Ware verknüpft) ausgeprägt genug, um ein Neben-Empfinden des Unbehagens – und damit das Gespenstische – zu erzeugen.

    Wenn das Dispositiv nun in der Tat mit dieser Form der Positivität verbunden ist, das heißt also auch: mit einem Zwang, in der Biographie und in der Geschichte fortzuschreiten, dann enthält es automatisch nicht nur den Zwang gegenüber sich selbst, sondern auch den gegenüber anderen. Das Dispositiv weiß zwar nicht genau wo es herkommt, aber durchaus, wo hin es muss. Und so wie jede positive Religion den doppelten Zwang enthält, sich selbst zu unterwerfen und andere zu unterwerfen, so enthält das Dispositiv den doppelten Zwang, das eigene Wissen und das Wissen der anderen zu unterwerfen.

    Die Herrschaft der Dispositive weitet sich also zwanghaft aus...
Dazu passt - das neueste deutsche Dispositiv betreffend - :
Achim Szepanski: Deutschland sucht den Super-Flüchtling – qualifiziert, arbeitswillig und integrationsbereit (noncopyriot.com)
    Wolfgang Pohrt hat vor ca 25 Jahren in seinem Essay »Der moderne Flüchtling. Über „Ambler by Ambler« folgendes geschrieben: „Ähnlich wie heute, wo 100.000 zusätzliche Menschen in der BRD eine vernachlässigbare Größe wären, während 100.000 Asylbewerber, denen das Recht auf Freizügigkeit wie auf Arbeit entzogen wurde, bereits jetzt einen die Grundrechte unterminierenden Sonderfall darstellen und sich tatsächlich zu dem sozialen Problem entwickeln können, als welches man sie betrachtet; ähnlich wie heute also wurden damals (nach 1918) die Flüchtlinge zu einem destabilisierenden Element durch die Behandlung, die ihnen widerfuhr. Festgehalten im Stand der Rechtlosigkeit, welcher den der Gesetzlosigkeit einschließt, waren sie das anschaulichste Beispiel für das Schrumpfen des Geltungsbereichs von Gesetzen, für Zersetzungserscheinungen im Bereich staatlicher Kontrolle über die Bevölkerung und überhaupt für die wachsende Unfähigkeit des überkommenen Sozialgefüges, das Leben der Menschen in geregelten Bahnen zu halten.“ Wenn heute ein de Maziere äußert, dass wir uns überall auf »Veränderungen einstellen müssen: Schule, Polizei, Wohnungsbau, Gerichte, Gesundheitswesen, überall”, dann klingt dies nach der Neugestaltung der Bereiche staatlicher Kontrolle, für die das destabilisierende Element des Flüchtlings die Rolle des Auslösers übernimmt, um etwa das ein oder andere demokratische Recht zu verabschieden oder die Verarmung von Teilen der Bevölkerung noch weiter hoffähig zu machen, genauer jenes Teils, den die krankmachende Verarmungsmaschinerie in Billigarbeitskräfte und Sozialhilfeempfänger, die heute durch den Besuch der „stalinistischen“ Zwangsernährungs-, Bekleidungs- und Ein-Euro-Ketten (Seeßlen) ihr Leben phasisch sichern müssen, aufteilt und reguliert.

    Was der deutsche Bürger auf keinen Fall wollen wird, das ist eine kommende Gegenwart, das sind die nomadischen Flüchtlingsströme, die die Autobahnen umfunktionieren und damit Kontingenzerweiterung betreiben. Dem Bürger wird es bald wieder mulmig werden, denn das ist das Letzte, was er will, Kontingenzerweiterung, und nicht einen Finger wird er krumm machen, um hier die Rechtsgleichheit der Flüchtlinge durchzusetzen. Denn dies könnte sich zu einem globalen Klassenkonflikt ausweiten. Als Flashmob unterwegs, könnte es bei den Flüchtlingen bald zu ersten Formen der Selbstorganisation kommen.

    Was will der deutsche Bürger, i.e. die Mittelschicht? Sie will den Flüchtling genießen, und sie will den besten, das heißt den qualifizierten, ziviliserten, arbeitswilligen und integrationsfähigen Flüchtling zum Superstar küren ....
Bei noncopyriot.com finden Sie auch die zitierten Texte von Georg Seeßlen (und mehr Lesenswertes)!

Archäologie (CDXLVI): Ton Steine Scherben – Guten Morgen (1973)

https://allerleibuntesausdeutschland.files.wordpress.com/2015/09/tss.jpg?w=652
Erkennen Sie die 2. von links?

Ton Steine Scherben veröffentlichten nicht nur jede Menge Tronträger, sondern auch diese Zeitschrift, die sich “Guten Morgen” nannte, - die Sie hier finden. (Dank an den Riffmaster!) - Ein schwer interessantes historisches Dokument, - zu deuten als Teil eines verblassten Dispositivs:

https://allerleibuntesausdeutschland.files.wordpress.com/2015/09/beispiel064.jpg?w=652

Bei dem im Text erwähnten Georg handelt es sich um Georg von Rauch.



Ich habe viele Väter.
Ich habe viele Mütter,
und ich habe viele Schwestern,
und ich habe viele Brüder.
Meine Väter sind schwarz
und meine Mütter sind gelb
und meine Brüder sind rot
und meine Schwestern sind hell.

Refrain:
Ich bin über zehntausend Jahre alt,
und mein Name ist Mensch!
Ich bin über zehntausend Jahre alt,
und mein Name ist Mensch!

Und ich lebe von Licht,
und ich lebe von Luft,
und ich lebe von Liebe,
und ich lebe von Brot.
Ich habe zwei Augen
und kann alles sehn.
Ich habe zwei Ohren
und kann alles verstehen.

Refrain...

Wir haben einen Feind.
Er nimmt uns den Tag,
er lebt von unserer Arbeit,
und er lebt von unserer Kraft.
Er hat zwei Augen,
und er will nicht sehen.
Und er hat zwei Ohren
und will nicht verstehen.

Er ist über zehntausend Jahre alt
und hat viele Namen.
Er ist über zehntausend Jahre alt
und hat viele Namen.

Ich weiß, wir werden kämpfen,
ich weiß, wir werden siegen,
ich weiß, wir werden leben,
und wir werden uns lieben.
Der Planet Erde
wird uns allen gehören,
und jeder wird haben, was er braucht.

Es wird keine zehntausend Jahre mehr dauern,
denn die Zeit ist reif.
Und es wird keine zehntausend Jahre mehr dauern,
denn die Zeit ist reif.

Vgl. Eine Ewigkeit unterwegs

Archäologie (CDXLV): Asylum



Rare 1980 Promo Video. Sehen sich das mal im aktuellen Kontext an: Damals sehr abgefahren, heute anders lesbar. Und achten Sie auf den genialen Drummer: Ego On The Rocks was formed by former Eloy members -my old friend - Jürgen Rosenthal and Detlev Schmidtchen in 1980. They recorded one album for the German label Jupiter Records.

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

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