Zuweilen bemerkt man erst (wie ich schon häufiger feststellte), wenn man vom Tod eines Menschen erfährt, wie wichtig er einem war. Am 25. Juni 2016 ist Manfred Deix nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 67 Jahren gestorben.
Bereits am 2. Juni ist Häns’che Weiss im Alter von 65 Jahren gestorben (In Memoriam – June 2016). Das Häns'che Weiss Quintett habe ich mal in den frühen 70ern auf einem UZ-Pressefest gesehen und die Musik Deutscher Zigeuner (heute korrekt gipsy swing) entdeckt. Diese Platte habe ich mir damals gekauft (- habe ich noch!). Dem Deix hätt's auch gefallen.
Herr Sloterdijk, wir sitzen hier auf Schloss Reckahn bei Brandenburg/Havel, eben haben Sie im Zuge des Festivals „Lit:Potsdam“ über Martin Luther und das Ende der Einheitskirche gesprochen. Stehen wir seit dem Brexit auch vor dem Ende der EU, die gerade in West-Europa zunehmend als gängelnde, dogmatische Einheitskirche begriffen wird?
Peter Sloterdijk : Europa war nie eine Kirche, Europa hat seit 1945, in einigen Ländern schon länger, die Struktur eines Verfassungsraumes. Seit der Implosion im Jahr 1990 der osteuropäischen Zwangsstaatengruppe sind einige dazugekommen. Das Spezifikum des europäischen Raumes ist das Leben unter Verfassungen. Das ist etwas, das viele Menschen gar nicht als eigenständigen Sachverhalt verstehen, weil man immer noch den ganzen Qualm von Ideologien, Konfessionen, Religionen oder sogar Weltanschauungen hat. Für ein Leben unter einer Verfassung hat man hingegen immer noch kein griffiges Instrumentarium. Das ist eigentlich die exakte Definition dessen, was man heute als Populismus bezeichnen muss: Das Nichtbegriffenhaben, was das Leben unter einer Verfassung bedeutet.</cite
„Die deutsche Regierung hat sich in einem Akt des Souveränitätsverzichts der Überrollung preisgegeben“, sagte Sloterdijk im Gespräch mit dem Magazin Cicero (Februarausgabe), „diese Abdankung geht Tag und Nacht weiter“.
„Wir haben das Lob der Grenze nicht gelernt“, sagte Sloterdijk. In Deutschland glaube man immer noch, „eine Grenze sei nur dazu da, um sie zu überschreiten“. Innerhalb Europas schere Deutschland damit aus. „Die Europäer werden früher oder später eine effiziente gemeinsame Grenzpolitik entwickeln. Auf die Dauer setzt der territoriale Imperativ sich durch. Es gibt schließlich keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung....
Der Lügenäther ist so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr.“
ZEIT: Der Brexit stärkt den deutschen Einfluss. Schon bislang wurde Deutschland als Hegemon empfunden. Wie konnte es zu dieser Wahrnehmung kommen?
Habermas: Die Wiedergewinnung einer vermeintlichen nationalstaatlichen "Normalität" hat zu einer Veränderung jener Mentalität in unserem Lande geführt, die sich in der alten Bundesrepublik in jahrzehntelangen Auseinandersetzungen herausgebildet hatte. Dem entsprachen ein zunehmend selbstbewusster Stil und die immer forscher betonte "realistische" Ausrichtung der Politik der Berliner Republik nach außen. Seit 2010 sehen wir, wie die deutsche Regierung die ihr ungewollt zugewachsene Führungsrolle in Europa weniger im gemeinsamen als im eigenen Interesse wahrnimmt. Selbst ein Leitartikel der FAZ beklagt die kontraproduktive Wirkung der deutschen Politik, "weil sie europäische Führung zunehmend mit dem Durchsetzen eigener Ordnungsvorstellungen verwechselt" (FAZ vom 29. 6. 2016). Deutschland ist ein widerwilliger, zugleich unsensibler und unfähiger Hegemon, der das gestörte europäische Machtgleichgewicht zugleich nutzt und verleugnet. Das weckt Ressentiments insbesondere in den Ländern der Euro-Zone. Wie muss sich ein Spanier, Portugiese oder Grieche fühlen, der im Zuge einer vom Europäischen Rat beschlossenen Sparpolitik seinen Arbeitsplatz verloren hat? Er kann die deutschen Regierungsmitglieder, die diese Politik in Brüssel durchgesetzt haben, nicht belangen. Denn er kann sie weder wählen noch abwählen. Stattdessen konnte er während der Griechenlandkrise lesen, dass dieselben Politiker eine Mitverantwortung für die sozial desaströsen Folgen, die sie doch mit solchen Sparprogrammen billigend in Kauf genommen hatten, entrüstet ablehnten. Solange diese undemokratische Fehlkonstruktion nicht abgeschafft wird, darf man sich über antieuropäische Stimmungsmache nicht wundern. Demokratie in Europa lässt sich auf keine andere Weise erreichen als durch eine Vertiefung der europäischen Kooperation.
Die Analyse kann ich weitgend teilen; irritierend finde ich Habermas' anhaltendes Vertrauen in die Sozialdemokratie ... Aber vielleicht ist ja wirklich niemand anders da!
4. Von politisch-ökonomischen Sachverstand gesättigte Analysen von Tomasz Konicz finden Sie bei Telepolis:
Europäische Kernspaltung. Der drohende Brexit könnte einen enormen Desintegrationsschub in Großbritannien und der EU auslösen, der an die Endphase der Sowjetunion erinnert http://www.heise.de/tp/artikel/48/48685/1.html
5. Eine andere als die vielleicht beschränkte eurozentristische Perspektive macht Pepe Escobar auf: Hot off Brexit, Vladimir Putin goes to China
As the whole planet attempts to digest the implications of Brexit, the real heart of 21st century action once again shifts to Beijing, where President Vladimir Putin on Saturday pays a visit to Chinese President Xi Jinping.
Business will include clinching a $6.2 billion high-speed rail deal; increased supply of Russian wheat to China – by building a Trans-Baikal grain terminal; and steps towards deeper military cooperation. They are already cooperating on an engine that will power the new Russia-China airliner.
Zuweilen bemerkt man erst (wie ich schon häufiger feststellte), wenn man vom Tod eines Menschen erfährt, wie wichtig er einem war. Götz George hat in Theodor Kotullas Aus einem deutschen Lebenden Kommandanten des Vernichtungslagers Auschwitz so gespielt, dass man begreifen kann, wie das funktioniert hat:
Auf der Grundlage des 1952 veröffentlichten Romans "Der Tod ist mein Beruf" von Robert Merle porträtiert Theodor Kotulla den fiktiven Auschwitz-Kommandanten Franz Lang in 14 durch Zwischentitel deutlich getrennten und beinahe dokumentarisch wirkenden Episoden. Dabei wird deutlich: Der Protagonist ist weder ein Sadist noch ein Psychopath, sondern ein pflichtbewusster Schreibtischmörder, der Befehlen blind gehorcht und sich keine eigene Meinung zugesteht.
Die Biografie der Roman- bzw. Filmfigur deckt sich weitgehend mit der des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß (1900 - 1947), der nach dem Krieg als Bootsmaat "Franz Lang" mit falschen Papieren bei der Marine untergetaucht war.
Über ihn schreibt der Historiker Martin Broszat: "Am Falle Höß wird in aller Eindringlichkeit klar, dass Massenmord nicht mit persönlicher Grausamkeit, mit teuflischem Sadismus, brutaler Roheit und sogenannter 'Vertiertheit' gepaart zu werden braucht, welche man sich naiverweise als Attribut eines Mörders ausdenkt. Höß’ Aufzeichnungen widerlegen diese allzu einfachen Vorstellungen radikal und offenbaren stattdessen als Porträt des Mannes, bei dem die Regie täglicher Judenvernichtung lag, einen Menschen, der alles in allem recht durchschnittlich geartet, keineswegs bösartig, sondern im Gegenteil ordnungsliebend, pflichtbewusst, tierliebend und naturverbunden, ja auf seine Weise 'innerlich' veranlagt und sogar ausgesprochen 'moralisch' ist."
En la sistemática documentación que ha emprendido Valentín Vallhonrat de aviones militares en bases aéreas, exhibiciones o ferias de armamento, han desaparecido de las carcasas y de las alas todos o prácticamente todos los signos de identificación, incluso los escudos o los colores nacionales; también han desparecido contextos y ambientes reconocibles. Los cazas se encuentran en mitad de la nada, en una pista sin paisaje, en una pista de cemento que es como un plano «metafísico», solo dotado de un impreciso horizonte lejano y un cielo medio cubierto de nubes neutras. Además, los cazas también son fotografiados desde atrás mostrando la potencia de los reactores como auténticos agujeros negros y desde delante exhibiendo la violencia de una velocidad y una penetración sin piedad. También fotografía las pistas con cielos nublados o lluviosos, como paisajes vacíos, de cemento o de asfalto, abandonadas en la nada, sin apenas horizonte que aparece como una delgada línea de realidad difuminada. Estas pistas acaban funcionando como silencios, como espacios suspendidos.
El sentido de estas imágenes, desde la repetición estructural de la máquina en los diversos modelos, hasta su variedad y multiplicidad estética como armas letales y de «destrucciónmasiva», nos sitúa en un extraño espacio y «estado de excepción». La mirada se inserta en la contradicción de la conciencia ética, en la paradoja de la belleza tecnológica que, sin embargo, produce la destrucción.
El tema central que entonces aquí nos ocupa no es tanto el poder como símbolo, cuanto la necesidad de que se imponga el poder de la destrucción y que este aparezca como un imponente «ángel exterminador» de acero.
Die Bilder sind erstmal schwer zu entschlüsseln. Man muss erst bemerken, dass die Jagdbomber, Drohnen etc. ihrer Nationalitäten und Umgebungen entkleidet in wechselnd ähnlich bedrohliche Räume gesetzt wurden: El sentido de estas imágenes, desde la repetición estructural de la máquina en los diversos modelos, hasta su variedad y multiplicidad estética como armas letales y de «destrucciónmasiva», nos sitúa en un extraño espacio y «estado de excepción». La mirada se inserta en la contradicción de la conciencia ética, en la paradoja de la belleza tecnológica que, sin embargo, produce la destrucción.
So inszeniert sehen sie, wenn man genauer hinsieht, wozu einen Vallhonrat zwingt, so ekelhaft aus, wie sie sind.
Um zu beginnen, um über die reine
gespaltene Rose, über den Ursprung
von Himmel und Luft und Erde – hier den Willen eines Gesangs
mit Ausbrüchen, das Verlangen
eines unermeßlichen Gesangs, eines Metalls, das
aufgreift Krieg und nacktes Blut.
Spanien, Kelch-Kristall, nicht Diadem,
aber zermalmter Stein, bekämpfte zärtliche Liebe
von Weizen, Fell und brennendem Tier.
Morgen, jetzt, durch deine Schritte
ein Schweigen, von Hoffnungen ein Staunen
wie eine höhere Luft: ein Licht, ein Mond,
abgenützter Mond, Mond von Hand zu Hand,
von Glocke zu Glocke!
Mutter, heimatlich, Faust gehärteten Hafers,
Planet,
dürr und blutig, der Helden!
Unequal Scenes portrays scenes of inequality in South Africa from the air.
Discrepancies in how people live are sometimes hard to see from the ground. The beauty of being able to fly is to see things from a new perspective - to see things as they really are. Looking straight down from a height of several hundred meters, incredible scenes of inequality emerge. Some communities have been expressly designed with separation in mind, and some have grown more or less organically.
During apartheid, segregation of urban spaces was instituted as policy. Roads, rivers, “buffer zones” of empty land, and other barriers were constructed and modified to keep people separate. 22 years after the end of apartheid, many of these barriers, and the inequalities they have engendered, still exist. Oftentimes, communities of extreme wealth and privilege will exist just meters from squalid conditions and shack dwellings.
My desire with this project is to portray the most Unequal Scenes in South Africa as objectively as possible. By providing a new perspective on an old problem, I hope to provoke a dialogue which can begin to address the issues of inequality and disenfranchisement in a constructive and peaceful way.
"1. Der Krieg ist nur weiter zu führen, wenn die gesamte Wehrmacht im 3. Kriegsjahr aus Rußland ernährt wird.
2. Hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern, wenn das für uns Notwendige aus dem Lande herausgeholt wird."
Dieses Ergebnis einer Arbeitsbesprechung des Generalrats der Vierjahresplanbehörde, der die militärischen und wirtschaftlichen Aspekte der Angriffsplanung koordinierte und dem die Staatssekretäre aller wirtschafts- und sozialpolitisch wichtigen Ressorts sowie der Wehrwirtschaftsgeneral des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) Georg Thomas angehörten, bildete eine wesentliche Grundlage für die deutsche Besatzungspolitik in der Sowjetunion. Das "Unternehmen Barbarossa" 1941 - von Wigbert Benz
Am 22. Juni 1941 überfiel das nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion und führte dort einen beispiellosen Vernichtungskrieg: flächendeckende Verfolgung von Zivilisten, millionenfacher Mord an der Zivilbevölkerung und an Kriegsgefangenen. Dennoch haben die Opfer bis heute keinen angemessenen Platz im Gedächtnis Deutschlands gefunden. Memorandum: „Aus dem Schatten der Erinnerung“*
Die Sowjetunion hat die meisten Toten des Zweiten Weltkrieges zu beklagen. Die staatlich festgelegte Opferzahl von 20 Millionen wurde seit 1985 zur historischen Überprüfung freigegeben. Seither schwanken seriöse Schätzungen zwischen 25 und 40 Millionen sowjetischen Todesopfern. Ein staatliche mehrjährige Überprüfung ergab bis 2009
27 - 37 Millionen sowjetische Kriegsopfer
Christian Hartmann vom Institut für Zeitgeschichte gab 2011 eine Gesamtopferzahl dieses Krieges in der Sowjetunion von 26,6 Millionen Menschen an: darunter 11,4 Millionen sowjetische Soldaten, von denen 8,4 Millionen durch Kampfhandlungen und drei Millionen in deutscher Kriegsgefangenschaft starben. Neben den 1,1 Millionen in sowjetischer Kriegsgefangenschaft gestorbenen deutschen Soldaten, fielen an der Ostfront 2,7 Millionen Wehrmachtssoldaten, also knapp über die Hälfte der insgesamt 5,3 Millionen im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen deutschen Soldaten. Die Mehrheit der Opfer – 15,2 Millionen Menschen – waren demnach sowjetische Zivilisten.
- aus einem insgesamt ekelhaften wikipedia-Eintrag zu "Deutsch-Sowjetischer Krieg" ( ????) - 9 Ergebnisse 9.1 Tote und Verletzte
In Worten: dreihundertsechzehntausendvierhundert Gefallene der sowjetischen Truppen einschließlich der Verluste der 1. und 2. Armee der Polnischen Volksarmee in den letzten drei Wochen vor der Befreiung Berlins
_______________________________________________
* Anmerkung: Mitunterzeichner des Memorandums „Aus dem Schatten der Erinnerung“ damals: Dr. h. c. Joachim Gauck, Vorsitzender »Gegen Vergessen – für Demokratie«, über den der mdr heute zu berichten weiß: Bei Gedenkveranstaltungen war der Bundespräsident am Mittwoch nicht, weil derzeit durch Osteuropa tourt. Unwilliges Gedenken an den Angriffskrieg 1941
Ganz großen Dank den Kolleginnen und Kollegen für die so freundliche und wertschätzende Verabschiedung heute (die sogar den GBlog eingeschlossen hat!).
Gut gemacht, - Anstalts-Niveau! Zeigt auch nochmal die Ähnlichkeit von leading Conservative figures such as Boris Johnson und Rassisten wie UKIP leader Nigel Farage mit Leuten wie Gauland, Höcke, Poggenburg usw. Bedenkenswert in diesem Zusammenhang finde ich Alan Poseners (ansonsten ja eine schillernde Figur) Argumentation gegen einen EU-Austritt Großbritanniens :
In the event of Brexit, the increasingly influential Alternative für Deutschland could make Germany a danger to itself, Europe and the west - German nationalism can only be contained by a united Europe
For most people in Britain, it’s difficult to even imagine the emotional pull that an open Europe has on the German imagination. Throughout history, Germany’s borders have fluctuated – due to foreign invasion, by the Swedes, say, in the 17th or the French in the 18th; or due to German aggression and its failure in the 19th and 20th centuries. To be “surrounded by friends”, as chancellor Helmut Kohl put it, was a completely new experience, and given our history, a piece of good fortune for those who were “born late”.
Kohl’s opposite number in Britain – Margaret Thatcher – was less prone to believe that the “late-born” Germans were different from their fathers and mothers. “By its very nature, Germany is a destabilising, rather than a stabilising force in Europe,” Thatcher wrote in her memoirs, explaining why she had tried to get Mikhail Gorbachev to oppose German reunification. She also met with leading historians in order to understand the German “national character”. According to the memorandum of the meeting, this included “angst, aggressiveness, assertiveness, bullying, egotism, inferiority complexes and sentimentality”.*
Kohl himself might have agreed with her; his predecessor Helmut Schmidt certainly did. Both saw the European Union as a means to contain German nationalism. Indeed, this has been the raison d’être of European integration since the very start...
Mehr Hintergründe (It's the economy, stupid!) hier: Wirtschaftspolitik, Migration und das Brexit-Referendum
Wie schlecht durchdachte Wirtschaftspolitik Migration verursacht
Vermutlich geht Queen Elizabeth nicht "Should I stay or should I go?" am 23. Juni durch den Kopf, Punk Rock is not amusing. Dabei steht die Frage von The Clash direkt mit der ihren in Verbindung, die sie 2008 der London School of Economics und der Bank of England gestellt hat: Warum hat niemand die Krise vorausgesehen? Denn ohne Krise würden das Vereinigte Königreich und die Europäische Union koexistieren wie vor 2008. Seitdem benötigt die Weltwirtschaft lebenserhaltende Maßnahmen, Griechenland ist dauernd bankrott, die EU benötigt Reformen dringender denn je und Politiker jeder Couleur suchen nach dem bequemsten Ausweg und beschuldigen wie üblich Randgruppen, diesmal sind es die Migranten. (Oliver Pahnecke, Telepolis, 22.06.2016)
* Eine Anmerkung:
Ganz abgesehen davon, dass ich es gut fand, dass zu ihrem Ableben 'Ding Dong! The Witch Is Dead' No. 1 on UK Singles Chart werden sollte (denied by the BBC), finde ich ihre Analyse - und die der Historikerkonferenz - in Teilen durchaus zutreffend (wohingegen der Mikhail Gorbachev sich eher geirrt haben dürfte, was der Steinmeier jetzt immerhin vorsichtig andeutet): “By its very nature, Germany is a destabilising, rather than a stabilising force in Europe,” Thatcher wrote in her memoirs, explaining why she had tried to get Mikhail Gorbachev to oppose German reunification. She also met with leading historians in order to understand the German “national character”. According to the memorandum of the meeting, this included
“angst, aggressiveness, assertiveness, bullying, egotism, inferiority complexes and sentimentality”.
Angst, Aggressivität, Durchsetzungsvermögen, (eine Neigung zum) Mobbing, Egotismus (entlehnt dem engl. egotism, bezeichnet die übertriebene Neigung, sich selbst in den Vordergrund zu stellen), Minderwertigkeitskomplexe und Empfindsamkeit/Rührseligkeit/Empfindelei (übermäßiger od. unechter Gefühlsausdruck, Rührseligkeit, Überempfindsamkeit) - letzterer übrigens ein wunderbar treffender Begriff, den ich gar nicht kannte.
Welch treffende Charakterisierung unseres Nationalcharakters durch die Baroness! - Wenn es denn so etwas wie einen Nationalcharakter gäbe.
Mir scheint es eher immer noch einen (global anzutreffenden) autoritären Charakter zu geben, mit zugegeben spezifisch deutscher Ausprägung, dessen Zustandekommen eher mit sozialen und ökonomischen Strukturen als mit Nationalitäten erklärt werden kann. Wenn es doch einen gäbe, setzten wir der Baroness unseren Nietzsche entgegen: "Das ist keine philosophische Rasse - diese Engländer. ... Der Engländer, düsterer, sinnlicher, willensstärker und brutaler als der Deutsche - ist eben deshalb der Gemeinere von Beiden."
Wiedergefunden
Passt gut zu den antietatistischen, antidemokratischen Affekten der neuen autoritären Charaktere, die gegen Zentralen, Eliten, Genderismus und Political Correctness rebellieren:
Am 3. April 2016 trat der Mitbegründer von The Velvet Underground, John Cale, in der Philharmonie de Paris auf und spielte noch einmal das erste Album der Band: The Velvet Underground & Nico...
John Cale gab noch einmal jene Songs zum Besten, die die Rockmusik verändert und ganze Generationen geprägt haben. Dabei wurde er von zahlreichen Gästen unterstützt, darunter Étienne Daho, Peter Doherty und Carl Barât von der britischen Band The Libertines, Animal Collective, Mark Lanegan, Saul Williams und Lou Doillon. Allein der unterschiedliche musikalische Background der Gastmusiker verdeutlicht die Bedeutung der musikalischen Revolution, die mit The Velvet Underground begann. Ihr Einfluss überdauerte die Jahrzehnte und ist noch heute spürbar, sie waren die Wegbereiter für Punk, New Wave, Grunge und sogar für das French-Pop-Revival.
In Würdigung der Blütezeit von The Velvet Underground wurden die Auftritte von John Cale und seinen Gästen mit Bildern aus Andy Warhols Multimedia-Shows ergänzt. Ausschnitte aus „Exploding Plastic Inevitable“ wurden auf die Bühne, auf die Musiker und auf das Publikum projiziert. Eine wahre Zeitreise in die 60er Jahre.
Das Konzert, bei dem das berühmte „Bananenalbum“ noch einmal auf die Bühne kam, fand anlässlich der Ausstellung The Velvet Underground New York Extravaganza statt, die vom 30. März bis zum 21. August in der Philharmonie de Paris zu sehen ist.
... Bisschen doofer Test, aber unbedingt sehens-/hörenswert:
In meinem Beitrag Symbolpolitik und Gitarrenbands vom 2005/06/28 hatte ich auf die großartige kanadische Indie-Rock-Gruppe HOT HOT HEAT hingewiesen. Ich fand damals (und finde immer noch) das Album Elevator , insbesondere diesen Song (und das Video) ganz großartig:
... 2. Abgrenzungen zwischen Journalismus, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung und Unterhaltung, die mehr als hundert Jahre lang die moderne Öffentlichkeit geprägt haben, büßen ihre Wirksamkeit ein. Unüberwindlich waren diese Scheidelinien nie. Der Boulevardjournalismus beispielsweise setzt auf Unterhaltung und ahmt Methoden der Werbung nach. Die Unterhaltung übernimmt als Kabarett und Comedy journalistische Kontrollfunktionen. Die Öffentlichkeitsarbeit organisiert Werbekampagnen und spannt den Journalismus ein. Die Werbung produziert Unterhaltung in Gestalt von TV- und Kinospots. Das war schon immer so. Seit geraumer Zeit haben wir es aber mit einer grundlegend anderen Situation zu tun: Computer eröffnen auf der Basis der Digitalisierung für die öffentliche Kommunikation neue Dimensionen. Mit der Digitalisierung wird Aufmerksamkeit endgültig zu einem knappen Gut, mit dem sich wirtschaften lässt, während die Information – das ist ohnehin ihr Grundcharakter – beliebig vermehrt werden kann und ja auch – im Dienste der Demokratie – möglichst kostenfrei verbreitet werden soll. Um mit Aufmerksamkeit Geld zu machen, braucht es den Journalismus nicht mehr....
Vorbemerkung: Die Zugriffsstatistiken zeigen Dir wie oft die Top 25 Beiträge in Deinem Weblog abgerufen wurden:
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1. 30788 23.05.08 Scham heute III - WEIBLICHER KöRPER
Ich vesuche es noch einmal mit einem Impulszitat: Kreislauf der Erregung
Etwas abseits des Offensichtlichen erscheint der Fall als Paradebeispiel jener Gesellschaftsbeschreibung, die Paul B. Preciado in dem kürzlich auf Deutsch erschienenen Buch Testo Junkie gibt. Die These des Buches lautet, kurz gefasst, dass wir seit Mitte des 20. Jahrhunderts einem „pharmapornografischen Regime“ unterworfen seien, das die Körper durch und durch reguliere. Preciado wehrt sich gegen die derzeit gängigen soziologischen Analysen, die von „postmateriellem Kapitalismus“, von „immaterieller Arbeit“ oder auch von „Feminisierung der Arbeit“ sprechen. Sie alle, so meint Preciado, drückten sich um „den feuchten Kern“ der Wahrheit herum, dass der postfordistische Kapitalismus wesentlich auf Produktivmachung und Ausbeutung unserer Genussfähigkeit ziele, also auf Erregung beziehungsweise den ewigen Sucht-Kreislauf von Erregung-Frustration-Erregung. Pharmapornografisch nennt Preciado dieses System, weil pharmazeutisch-synthetische Stoffe und die intendierte Lustproduktion die Gesellschaft wie zwei Tentakel im Griff hätten. In dem den Körper durchdringenden Biokapitalismus wird alles zum Artefakt. Von der Botox-Behandlung bis zur Reproduktionsmedizin ist nichts mehr natürlich...
Vielleicht reicht das ja wieder, um 30788 Klicks zu kriegen.
Und vielleicht gibt es ja auch einen Zusammenhang zur politisch enthemmten Mitte.
Roedig gibt da einen Hinweis:
Die eigentliche Frage aber ist: Wieso dachten Sebastian C. und Pardis F. mit ihren Fliegenhirnen, dass sie viel Geld bekommen können für ein Video, das zeigt, wie sie eine ausgeknockte Gina-Lisa Lohfink vergewaltigen? Dieser Porno als Reality-TV bestätigt die alte These, dass sexuelle Gewalt nicht Befriedigung sexueller Triebe will, sondern Macht. Die Gina-Lisa-Subversionspower funktioniert, aber sie provoziert auch Gewalt und die verfickte männliche Freude darüber, eine Frau zu „schänden“, weil es offenbar nicht zu ertragen ist, Frauen nicht zu besitzen...
Ich habe den Film heute gesehen und kann nur empfehlen, schleunigst ein Programmkino aufzusuchen, das ihn (vermutlich nur noch kurze Zeit) zeigt. Matthias Dell hat in seiner Filmkritik im FREITAG (Ausgabe 2216 | 03.06.2016) treffend beschrieben, warum Sie das tun sollten:
Es liegt eine große Freiheit in den Bildern von Schraders Film. Die Figuren hasten nicht von einer Dialogsatzerfüllung zur nächsten dramatischen Wendung, man kann ihnen zuschauen in der Bewegung, beim Schwitzen, Reden, Lächeln. Josef Hader spielt Zweig als dünnen Mann, wie eine Membran, die eben nicht undurchlässig ist, auch wenn die Figur die dauernden Ehrerbietungen der Außenwelt pflichtbewusst entgegennimmt und die persönliche Verlorenheit dahinter zu verstecken sucht.
Aus dieser Ambivalenz zieht Vor der Morgenröte seine motivisch-zarte Spannung, die den Detailreichtum der quirligen Szenen (eine solche Komparserie hat man lange nicht gesehen) zusammenhält. Hinter dem heißen, schönen, paradiesischen On der südamerikanischen Landschaft steht das Off von Vertreibung und Ermordung der europäischen Juden. Zwischen offiziellen Terminen wie einem Provinzbürgermeisterempfang, auf dem die Kapelle dilettantisch gekonnt inszeniert den Donauwalzer spielt, organisieren die Zweigs – Aenne Schwarz als umsichtig-zurückhaltende Managerin – die komplizierte Logistik der Flucht von anderen. In den großen Bahnhof von Erwartungen beim P.E.N.-Kongress hinein wird Zweig geführt, bis er nach der aufrüttelnd-deutlichen Rede eines unbekannteren Kollegen (Charly Hübner), die der skrupulöse Intellektuelle so nicht hätte halten können, zurückbleibt wie ein Häufchen Scham.
Das sind die dramatischen Kräfteverhältnisse, von denen Vor der Morgenröte wie beiläufig beherrscht wird. Zu Zweigs Biografie, die in dieser Lesart Verbindungen zum Nachdenken über Migration und Engagement heute herstellt, verhält sich Schraders kluger und zugleich sinnlicher Film wie der Zuckerrohrbauer (Matamba Joaquim): Er springt auf das Trittbrett des Wagens, der dieses Leben ist, um ihn auf einem markanten Stück des Weges zu begleiten.
Ganz großartig: Josef Hader als Stefan Zweig! Das ist unglaublich, wie Hader in jeder Szene diesen gebrochenen Intellektuellen, gebrochenen Menschen gibt, - und gleichzeitig immer auch sich selbst. Den Zweifler, den Verzweifelten, am Humanismus Verzweifelnden ...
Nach der Etablierung des austrofaschistischen Ständestaats und einer Hausdurchsuchung floh Zweig im Februar 1934 zunächst nach England, später dann, im Jahr 1940, über New York, Argentinien und Paraguay weiter nach Brasilien...
Mein literarisches Werk ist in der Sprache, in der ich es geschrieben, zu Asche gebrannt worden, in eben demselben Lande, wo meine Bücher Millionen Leser sich zu Freunden gemacht. So gehöre ich nirgends mehr hin, überall Fremder und bestenfalls Gast; auch die eigentliche Heimat, die mein Herz sich erwählt, Europa, ist mir verloren, seit es sich zum zweitenmal selbstmörderisch zerfleischt im Bruderkriege. Stefan Zweig, Die Welt von gestern, 1942
Stefan Zweig war zu seiner Zeit ein Starautor und gemeinsam mit Thomas Mann der meistübersetzte deutschsprachige Schriftsteller. Bereits 1934 verließ Zweig seine Heimat Österreich, um ins Exil zu gehen aus dem er nicht zurückkehrte. In ihrem ebenso stringenten wie sinnlich-opulenten Film zeigt Maria Schrader den weltberühmten Autor in sechs Episoden seines Lebens – von seinem ersten Aufenthalt in Brasilien und der Teilnahme am PEN-Kongress in Buenos Aires 1936 über den Besuch New Yorks und seiner ersten Frau Friderike im Jahr 1941 bis zu seinem Tod 1942 in Petrópolis. Dort schrieb Zweig sein wohl berühmtestes Werk „Die Schachnovelle“.
Was Flucht und Exil bedeuten, welchen Mut und welche Kraft es kostet die Entscheidung zu treffen, seine (geistige) Heimat zu verlassen, die sich selbst zerstört, und lange Jahre heimatlosen Wanderns durchzustehen, können wir eindrucksvoll den Dokumenten der deutschen Exilliteratur entnehmen. Vgl. zB Künste im Exil. Brecht weiß - wie immer - Genaueres zu berichten:
Von Brecht lernen
Vielen Flüchtlingen geht es um Rückkehr, nicht um Integration. Darauf sollte die Politik sich einstellen. Von Jürgen Wertheimer
... Erst wenn die auch noch so minimale Rückkehroption sich als Unmöglichkeit erweist, kann es - auch bei noch so verlockenden Angeboten der neuen, der Gastkultur - zur Katastrophe kommen: Der Suizid Stefan Zweigs in den ganz und gar nicht "traurigen Tropen" Brasiliens zeigt dies. Als ihm klar wurde, dass nichts von der Welt, deren Chronist er gewesen war, bleiben würde, setzte er seinem Leben ein Ende...
(Süddeutsche, 15. Juni 2016, 18:50 Uhr - Außenansicht)
Griechenlands Versuche, das „Felskanten“-Spiel zu spielen („komm schon, stoß mich“) fiel der Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras im letzten Jahr auf die Füße, als der Europäische Rat den Bluff aufdeckte. Das Wesen des Felskanten-Spiels besteht darin, dass der Spieler am Rand der Klippe darauf vorbereitet sein muss, tatsächlich heruntergestoßen zu werden – ansonsten ist die psychologische Barriere für die anderen Spieler („wenn du ihn herunterstößt, bis du ein Mörder“) nicht glaubwürdig.
Aber als der Europäische Rat tatsächlich damit gedroht hatte, Griechenland in den Abgrund zu stoßen („akzeptiert unsere Bedingungen oder verlasst den Euro“), machte Griechenland einen Rückzieher. Nach einer langen und schmerzhaften Verhandlungsnacht akzeptierte Tsipras schließlich die Bedingungen des Europäischen Rates. Seitdem hat Griechenland allem zugestimmt, was die Institutionen verlangt haben. Allem, wirklich allem, egal wie unvernünftig es war.
Nach dem Desaster beim Felskanten-Spiel versucht Griechenland nun zu kooperieren, offensichtlich in der Hoffnung, irgendwann einen Schuldenerlass zu bekommen, begleitet von einer Entspannung der monetären Lage und der Rückkehr der Investoren. Das ist ein ziemliches Glücksspiel – aber weil Griechenland nicht aus dem Euro austreten will, hat es keine Alternative. Das ist eine ziemlich schwache Verhandlungsposition...
(We Don't Need This) Fascist Groove Thang was written by Heaven 17 members Martyn Ware, Ian Craig Marsh and Glenn Gregory and included on their 1981 debut album Penthouse and Pavement. It was the first single released by the band. In the lyrics fascism and racism are described in an ironic fashion, using the lexicon of funk music. The lyrics of the song also reference the UK and US political leaders of the time, Prime Minister Margaret Thatcher and President Ronald Reagan, respectively, and include denunciations of both racism and fascism. According to the book Banned!: Censorship of Popular Music in Britain, 1967-92, the song was banned by the BBC due to concerns by Radio 1's legal department that it was extremely offensive to Ronald Reagan as he was the new US President at the time of the song's release....
Angela Köckritz und Gero von Randow haben in der ZEIT (Nr. 25/2016, 9. Juni 2016) den Versuch unternommen zu klären, welcher Begriff das Phänomen, das die Gaulands und Hofers, Sarrazins und Le Pens repräsentieren, hinreichend präzise definieren kann, - ausgehend von der Annahme: Eine politische Bezeichnung definiert den Gegner, wendet sich an potenzielle Bündnispartner, plädiert für Debatte oder Abbruch der Verhandlungen, Duldung oder Repression. Und sie gewinnt oder verliert Mitstreiter. Ihre Wahl ist also nicht nur Politologie, sondern auch Politik.
Dabei kann man ihrer Begriffsarbeit weitgehend folgen, wenn sie abgrenzen: Populismus ist also ein treffender Begriff, allerdings beschreibt er mehr die Methode als die Inhalte, er erfasst den rassistischen und nationalistischen Gehalt nicht. Der Faschismusbegriff wiederum passt zwar zu einigen Methoden der genannten Bewegungen, überzeichnet aber ihre Ideologien und Ziele... und der Begriff des Autoritarismus hat Löcher. Weder der Nationalismus wird mit ihm erfasst noch der Rassismus.
Der Schluss allerdings enttäuscht. Zu kurz gesprungen:
Der Nationalismus ist, neben Populismus und Autoritarismus, ihre dritte Familienähnlichkeit. Aber hat diese Familie auch einen Nachnamen?
Le Pen und Gauland, Trump und Hofer, Putin und Orbán und wie sie alle heißen versprechen den Weg zurück in eine schönere Vergangenheit, die in Wahrheit nie existiert hat. Sie sind also Reaktionäre... Wir haben es mit einer aggressiven, reaktionären Internationale zu tun.
Abgesehen davon, dass der Begriff des Reaktionären nicht weiter definiert wird (... der Vorteil, dass Konservative damit nicht gemeint sind, auch nicht alle, die sich als Rechte einstufen würden. Er ist sozusagen bündnisfähig. - ist ja wohl keine Definition), erfasst er den rassistischen Gehalt ebenso wenig wie der des Populismus! Im Übrigen gibt er nicht viel her, weil er - so wie er hier gebraucht wird - bei genauerer Betrachtung auf Rückwärtsgewandtheit einschrumpelt:
“Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.“
Da geht der sogenannten Sozialdemokratischen Partei Deutschlands nun möglicherweise auch noch ihre Ikone flöten, wenn sich bestätigt, was der SPIEGEL meldete (vgl. auch Peter Mühlbauer, tp 11.06.2016) : Die US-Regierung hat in der Nachkriegszeit dem aufstrebenden Abgeordneten Willy Brandt geheime Zahlungen zukommen lassen.
A propos: Die 200 000 Mark haben eine schöne Tradition begründet: Der spätere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat 2003 und 2004 für den größten Autobauer der EU gearbeitet: Volkswagen. Für diese Dienste zahlte VW mehr als 100.000 Euro an "Cones", eine Firma Gabriels. (Die VW-Connection des Sigmar Gabriel, Der STERN, 31. Januar 2008; vgl. auch GBlog-Archäologie CDXLVIII)
A propos Sozialdemokraten: Irgendwie hat die Art, wie sie versuchen, dem, was sie für Volk halten, nach dem Maul zu schreiben und gleichzeitig zu unterstellen, Volk meine im Grunde ja auch das, was sie meinen, etwas Putziges, fast bemitleidenswert Vergebliches. Auch - oder gerade - wenn eine premium Event- und Portraitfotografie-Agentur dem Maas ein so professionell schwarz-rot-gold mehrfach codierendes, gerade deshalb so deprimierendes Photo liefert: Die haben nichts verstanden mit ihrer Premium-Event-Integration.
Oder auch: Engagiert bringt die Arbeiterklasse in diesen Tagen wieder ihre Verbundenheit mit der deutschen Fußballmannschaft zum Ausdruck. Großer Beliebtheit erfreuen sich dabei einmal mehr Winkelemente in den Farben unseres Landes....
In dem Rechtsstreit geht es u.a. um Unterlagen aus dem Jahr 1960; sie betreffen Vorgänge im Bundeskanzleramt zu Zeiten von Konrad Adenauer. Das Kanzleramt wurde damals von dem wegen seiner NS-Vergangenheit umstrittenen Staatssekretär Hans Globke geleitet... In den fraglichen Akten sind die Verhandlungen festgehalten, die in Globkes Auftrag der Bankier Hermann Josef Abs mit dem Staat Israel und der Regierung von David Ben-Gurion geführt hat. Es geht dabei um Wiedergutmachungsleistungen an Israel im Allgemeinen und speziell um die Aktion "Geschäftsfreund", in deren Rahmen ein Betrag von insgesamt 630 Millionen Mark an Israel gezahlt worden sein soll, für Projekte in der Negev-Wüste.
Die Akten dazu sind nach dem Ausscheiden Globkes nicht im Kanzleramt verblieben, sie sind auch nicht dem Bundesarchiv übergeben worden. Sie befinden sich heute im Archiv der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Akten des Bankiers Abs wurden gleichfalls nicht dem Bundesarchiv übergeben, sondern befinden sich heute im Historischen Institut und Archiv der Deutschen Bank, deren Vorstandsvorsitzender Abs war - neben seiner Tätigkeit als Verhandlungsbeauftragter der Regierung Adenauer und Vorstand der Kreditanstalt für Wiederaufbau, einer Staatsbank. ...
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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