In das Vakuum der Demokratie- und Repräsentationskrise stoßen rechte Bewegungen und Parteien. LuXemburg 3/2016 über die Ursachen dieser Krise und linke Handlungsoptionen. http://www.rosalux.de/publication/42914
Mit Beiträgen von Michael Brie, Christine Buchholz, Mario Candeias, Jodi Dean, Alex Demirovic, Thomas Goes, Arlie Russell Hochschild, Paul Mason, Marco Revelli, Rainer Rilling, Hilary Wainwright u.a....
Inzwischen dürfte deutlich geworden sein, dass Europa keine Grenzen im klassischen Sinne "hat": weder wirkliche föderale Grenzen noch Grenzen der Nationen. Europa ist selbst eine "Grenze" neuer Art, ein Grenzland beziehungsweise ein Komplex von Institutionen und Sicherheitsmaßnahmen, die sich auf sein gesamtes Territorium erstrecken, um Bevölkerungsbewegungen in mehr oder weniger gewaltsamer Weise zu "regeln". Für seine Bürgerinnen und Bürger ist dieser Zustand nur schwer zu verstehen.
Seit Mitte Oktober ist diese Website nicht mehr über Google zu erreichen. 10 Jahre lang war sie unter Google zu finden. Lange Zeit auch unter Google News. Wer jetzt Key Words eingibt, egal ob es sich um Namen von Politikern handelt, Autoren, oder zB meinen schönen Beitrag >Die anomische Herrschaft der Rackets: The Badass Jihadis in Black vs. Blackwater< wird nicht mehr hierher verlinkt.
... in oben bezeichneter Angelegenheit haben wir uns Ihre Seite einmal genauer angeschaut.
Im Anhang finden Sie die Sichtbarkeit Ihrer Seite sowie die der Keywords mit Ranking Stand 20.11.2016.
Am 16.10.2016 gab es ein umfangreiches Google Update: Pinguin 4.0. Danach ging es mit der Sichtbarkeit Ihrer Seite bergab. (Foto)
Es ist davon auszugehen, dass Ihre Seite direkt von dem Update betroffen war und es immer noch ist. Google dürfte große Teile Ihrer Seite nun wohl eher als Spam einstufen. Derzeit sind alle US-Konzerne bestrebt, Falschmeldungen und Fakes aus den eigenen Reihen zu verbannen. Dabei kann e sicherlich vorkommen, dass hiervon auch Seiten betroffen sind, die über mögliche Falschmeldungen berichten.
Was ist Penguin 4.0?
Penguin 4.0 ist nun Teil des Kernalgorithmus der Suchmaschine. Damit werden die Penguin-Daten, die der Google-Bot beim Crawlen der Website in Bezug auf Links feststellt, in Echtzeit aktualisiert. Google spricht dabei von „Spamsignalen“, die beim Crawlen auffallen – dies kann also neben Links auch Keyword-Stuffing oder Cloaking betreffen. Dies bedeutet, dass Google Signale aus anderen Update-Paradigmen – wie etwa dem Panda – zusammenfasst.
Mit Penguin 4.0 werden künftig unsaubere Links nach ihrer Entdeckung durch den Google-Bot sofort als Signal für die spezifische URL gewertet bzw. disawowed – zumindest in der Theorie. Veränderungen betreffen künftig aber nur die einzelne URL und nicht die komplette Domain, wie dies bei früheren Penguin-Updates der Fall war.
Allerdings wird es damit auch schwieriger, Backlinks als Ursache für einen Abfalls der Visibility zu identifizieren. Werden etwa Ranking-Verluste für eine URL festgestellt, liegt es zunächst nahe, die Landingpage im Hinblick auf Content, Nutzerintention und Struktur zu optimieren. Wenn trotzdem keine Verbesserungen verzeichnet werden, könnte es am Backlinkprofil liegen, welches die konkrete URL nach unten zieht – ohne dass dies auf den ersten oder zweiten Blick auffällt. Etwa, weil es ein Mitarbeiter zu gut gemeint hat, ein Konkurrent schlechte Links streut oder beim Testing zufällig die Seite als Target ausgewählt wird. Künftig wird es also schwieriger, die Beurteilung von Links durch Google präzise zu bestimmen. Klar aber ist, dass es in Zukunft weniger “Negative-SEO” geben wird, denn man kann keine Domains mehr “abschießen”, indem viele schlechte Links auf diese “Gegner”-Websites gesetzt werden.
Mit Penguin 4.0 gehört der frühere taktische SEO-Blick auf Backlink-Aufbau oder einzelne Keywords der Vergangenheit an; langfristige Maßnahmen werden immer wichtiger. Ein kontinuierlicher Backlink-Audit muss ein fester Bestandteil im SEO-Jahresplan sein, um sich vor diesen negativen Signalen zu schützen. Ebenfalls sollte der Fokus auf der Etablierung einer Content-Strategie und der Produktion von relevantem, einzigartigem Content liegen, der die Nutzerintention perfekt bedient. Nur so wird die Website von Nutzern auch konsumiert, aktiv verlinkt, geliked und geteilt – und auch durch Google langfristig mit guten Platzierungen belohnt werden.
Wir dürfen Sie daher bitten, Ihre Seiten und die jeweiligen Inhalte einer direkten Überprüfung zu unterziehen und mit den Penguin 4.0 Vorgaben abzugleichen.Vom derzeitigen Standpunkt aus macht es keinen Sinn, Google zu kontaktieren, da wir die Antwort bereits jetzt kennen: Verantwortlich für das Absinken der Seite ist das Update, bzw. sind die eigenen Inhalte, die den Maßgaben Googles nicht entsprechen. Wie bereits in der Vorkorrespondenz erwähnt, gibt es keinen generellen Anspruch auf Indexierung einer Seite mitsamt all ihrer Unterseiten.
Ich halte diesen Blog nicht für besonders bedeutend, aber es ist schon die Frage, ob er - aufgrund welcher Kriterien auch immer - blockiert werden kann: Frage an twoday.net!?!
Wir dürfen Sie daher bitten, Ihre Seiten und die jeweiligen Inhalte einer direkten Überprüfung zu unterziehen und mit den Penguin 4.0 Vorgaben abzugleichen.
Vorbemerkung: Es geht nicht um Verharmlosung oder Relativierung. Es muss um das Bemühen gehen, zu verstehen ...
... Ob es Islamfaschisten, Brevik- oder Hitler-Anhänger waren, ist für die Ermittlungen wichtig. Für die politische Beurteilung aber sind es verschiedene Spielarten des Faschismus, die bei allen Unterschiedlichkeiten eines eint: Sie sollen Terror und Schrecken bei allen Menschen erzeugen. Alle Menschen sollen an jedem Ort und zu jeder Zeit in Gefahr sein. Und all die unterschiedlichen Faschisten verehren den Tod und hassen das Leben...
(Telepolis, 20. Dezember 2016 | Peter Nowak)
Es ist schon seltsam. Die Bundesrepublik Deutschland nimmt zum zweiten Mal in ihrer jungen Geschichte an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg teil und kaum ein Deutscher ist sich wirklich darüber im Klaren. Natürlich, der IS ist nicht unbedingt dafür verdächtig, einen Sympathiepreis einzuheimsen und so mancher unserer Mitbürger mag sich denken „In Syrien herrscht doch eh das komplette Durcheinander, Jeder gegen Jeden, da stört es doch auch nicht, wenn deutsche Tornados sich auch noch beteiligen“. Das mag vom deutschen Sofa aus ja durchaus „logisch“ klingen. Der IS und die Angehörigen ziviler Opfer der von Deutschland mitverantworteten Luftschläge werden dies jedoch ein wenig anders sehen. Machen wir uns doch bitte nichts vor: Unser Land führt Krieg und da wir als erwachsene Bürger die volle Verantwortung für unser Handeln tragen, müssen wir auch die Risiken und Nebenwirkungen, die Kriege im Gemeinen mit sich bringen, akzeptieren.
(NDS, 20. Dezember 2016 | Jens Berger: Die richtigen Antworten auf „Berlin“)
In größerem Zusammenhang: Who profits from Turkey’s 'Sarajevo moment'?
Russian ambassador killed in Turkey: Let’s cut to the chase: Ankara 2016 is not Sarajevo 1914. This is not a prelude to WWIII. Whoever plotted the assassination of the Russian Ambassador to Turkey Andrey Karlov – a cool, calm, collected old-school diplomat - risks a mighty blowback.
The assassin, Mevlut Mert Altintas, was a 22-year-old police academy graduate. He was suspended from the Turkish National Police (TNP) over suspected links to the Fethullahist Terrorist Organization (FETO) after the failed July 15 putsch against Erdogan but returned to duty in November.
It’s no secret Gulenists heavily infiltrate the TNP; so a particular outcome of the attack will be an, even more, relentless Erdogan/AKP crackdown on the Gulen network. The Turkish investigation will have to focus not only on the (major) security service fail at Ankara’s modern art center – but way beyond. It’s not very reassuring that Turkish Interior Minister Suleyman Soylu put out a terse statement a very long three hours after the facts...
(Pepe Escobar, RT 20 Dec, 2016)
Lesen!! Auch wenn der Zusammenhang sich nicht sofort erschließt: Escobars Analyse eröffnet eine andere Perspektive und fordert uns, mehr wissen zu wollen über Berlin-Ankara-NATO-GCC ...
Märchen: Eine einseitig ausgerichtete Presse prägt die Deutung der Schlachten von Aleppo und Mossul: Ein Essay von Daniela Dahn
Wunderbar zornig im FREITAG 4816:
Es war einmal ein militärischer Angriff auf eine islamische Al-Qaida-Hochburg, der war von Anfang an verwerflich, ja ein Kriegsverbrechen. Einfach weil die Muschiks, die russischen Soldaten, machen konnten, was sie wollten, es kam immer ein abscheuliches Verbrechen heraus. In diesem Fall Aleppo, das nun in Assads Hände zu fallen droht. Es war ein Kampf gegen Aufständische mit Anstand, die mit westlichen Waffen wacker gegen den Despoten kämpfen, der unsere Absichten stört. Sicher, auch sie sind Islamisten, die ein Kalifat anstreben, aber ein demokratisches. Es sind nämlich unsere Islamisten. Die wir jederzeit fallen lassen können, wenn sie tatsächlich für ihre Interessen kämpfen und nicht für unsere. Zeugen zum Treiben dieser Glaubensbrüder waren bedauerlicherweise unauffindbar. Diktator Assad und die Russen führen gegen sie dennoch keinen der humanitären Kriege, wie bei uns üblich, sondern einen Krieg ohne Erbarmen. Mit verbrecherischen Bomben.
Es war auch einmal ein militärischer Angriff auf eine IS-Hochburg, der war von Anfang an rechtschaffen, ja eine heldenhafte Großoffensive. Mit humanitären Bomben, deren gezielter Tod nicht so qualvoll ist. Eine echte Alternative zum IS-Alltagsterror im irakischen Mossul. Um diese Einsicht zu befördern, kann man dessen unbezweifelbaren Schrecken nicht anschaulich genug schildern. Reporter konnten sich, im Gegensatz zu Aleppo, auf geflüchtete Augenzeugen berufen, um unsere berechtigte Wut wachzuhalten: brutale Hinrichtungen, Frauen, selbst hochschwangere, werden gefoltert, sie müssen nicht nur Vollschleier, sondern auch Handschuhe tragen. Kinder dürfen nicht mal Ball spielen und erzählen von abgehackten Händen...
Seit ziemlich genau zwei Monaten läuft die Offensive der irakischen Armee, mit der der Islamische Staat (IS) aus Mossul vertrieben werden soll. Das Ziel ist längst nicht erreicht, aber Teile der Stadt sind bereits zurückerobert. Das ermöglicht Einblicke in die Funktionsweise des Dschihadisten-Regimes: Waffenexperten haben jetzt Fabriken untersucht, die den Gotteskriegern zur Rüstungsproduktion dienten. Ihr Befund, veröffentlicht in einem Report der Gruppe Conflict Armament Research (CAR), zeigt: Die Islamisten haben Mörser, Raketen etc. in industriellem Stil hergestellt...
Der IS legt nach den Erkenntnissen der CAR-Experten Wert auf eine einheitliche Qualität der verwendeten Ausgangsmaterialien. Das sollte einheitliche Ergebnisse, also einen gleichbleibenden Standard der produzierten Waffen, garantieren. Der türkische Inlandsmarkt sei dabei die Hauptquelle, die Versorgung laufe von der Türkei über syrisches Gebiet nach Mossul. Sichergestellt wurden verschiedene Säcke und Behälter, etwa für Kaliumnitrat, Zucker oder Schmierfett, die türkische Warenbezeichnungen und Herstellerangaben hatten:
Neben dem lokal verfügbaren Material wie Stahl bezieht der IS die meisten seiner Produkte zur Herstellung explosiver Waffen aus der Türkei. Das zeigt, dass die Organisation in der Türkei ein größeres Einkaufsnetzwerk hat und dass es zweitens eine Versorgungsroute von der Türkei durch Syrien in den Irak gibt. (CAR) ...
In dieselbe Richtung wie der CAR-Bericht gehen Recherchen der Zeit. Demnach setzt der IS in Mossul Roboter ein, um feindliche Kampfflugzeuge in die Irre zu führen. Mit Hilfe von Propangas würden die Roboter das Mündungsfeuer schwerer Waffen simulieren. Ein Sprecher der Anti-IS-Koalition bestätigte, dass die Islamisten alles daran setzten, Ablenkungsmanöver effektiv durchzuführen.
Die Wochenzeitung beruft sich auf ein internes IS-Memo, das in der nordsyrischen Stadt Manbidsch (Manbij) gefunden wurde, als der IS dort im August vertrieben wurde. Dort hätten sich auch Hinweise gefunden, dass der IS an der Entwicklung von Drohnen arbeitet. Der IS sei inzwischen in der Lage, ein komplettes Minenfeld durch fliegende Kameras zu überwachen und die einzelnen Sprengsätze gezielt zu zünden.
Mittelalter ist was anderes!! Wohl doch eher: Geschäftsfeld: Barbarei - Der Islamische Staat als global agierender Terrorkonzern ... (vgl. The Badass Jihadis in Black vs. Blackwater)
"I stand before you as a doormat. Oh, I mean, as a female entertainer," Madonna said. "Thank you for acknowledging my ability to continue my career for 34 years in the face of blatant sexism and misogyny and constant bullying and relentless abuse."
Madonna's sprawling, revealing speech took us back to her life as a teenager when she first moved to New York.
"People were dying of AIDS everywhere. It wasn’t safe to be gay, it wasn’t cool to be associated with the gay community," Madonna recalled. "It was 1979 and New York was a very scary place. In the first year I was held at gunpoint, raped on a rooftop with a knife digging into my throat and I had my apartment broken into and robbed so many times I stopped locking the door. In the years that followed, I lost almost every friend I had to AIDS or drugs or gunshots." ..
... Wie viele "Morde wie jeder andere" kennen Sie denn, liebe Leser, liebe Chopiniterpretinnen, liebe Ingeborg-Bachmann-Verehrer und liebe Kriminologiesachverständige? Was ist für Sie ein "normaler" Mord? Wie viele malträtierte, aufgeschnittene, zerschlagene, entstellte Leichen haben Sie in Ihrem Leben schon gesehen, berührt, beweint? Was ist für Sie ein "gewöhnlicher", ein berichtenswerter, ein regionaler Mord?
Muss die Tagesschau berichten, wenn in Leipzig ein verfaulter Obdachloser mit zertrümmertem Schädel und "Tierfraß" im Gesicht auf der Müllkippe gefunden wird? Möchten Sie zur besten Sendezeit unterrichtet werden über die Spuren, welche die "mindestens zehn Stampftritte auf den Kopf des bewusstlosen Jugendlichen" hinterließen, die täglich vor deutschen Schwurgerichten verhandelt werden? Haben Sie einmal darüber nachgedacht, wie viele Brückenvenen in den Hirnen von Säuglingen und Kleinkindern jährlich durch heftiges "Schütteln" abreißen, ausgelöst von Müttern oder Vätern, überfordert oder gestresst, besoffen oder bloß wütend, und wie diese Mütter und Väter drauf waren am Abend des "tragischen Todes" ihres Kindes oder bei jener Tat, die das Kind als Schwerbehinderten zurückließ? Und vor allem: Wann haben Sie sich zum letzten Mal darüber beschwert, dass die Tagesschau Ihnen all diese Informationen vorenthielt? ...
Lesebefehl!!
+Christian Pfeiffer macht kurz Pause vom Videospiele-Verteufeln (Fefe) und bringt ein paar Zahlen und hinreichend begründete Hypothesen - um nicht zu sagen Fakten - auf den Tisch (des WDR):
... Die Zahl der vollendeten Vergewaltigungen ist zwischen 2004 und 2015 um etwa ein Fünftel gesunken. 2004 waren es 7.505, 2015 noch 5.934 - und dies parallel zum einem ständigen Wachstum des Anteils von Menschen, die aus dem Ausland zu uns gekommen sind. ... wie hoch jeweils das Risiko sei, durch Deutsche oder Ausländer vergewaltigt zu werden ... ist die falsche Fragestellung. Richtigerweise müsste gefragt werden: Wie sind die Merkmale von Männern, die Frauen vergewaltigen? Dann merken Sie, dass Nationalität bei Kriminalität keine Rolle spielt, aber sehr wohl Faktoren, die in der Kindheit prägend sind...
Auch die Prägungen in einer bestimmten Kultur sind gelernte Vorgänge. Wir haben in Deutschland sehr viele Menschen aus Ländern bekommen, in denen es männliche Dominanz gibt wie etwa in der Türkei. Wir haben 1998 damit begonnen, solches Macho-Verhalten systematisch zu erfassen und in Verbindung mit Kriminalitätsverhalten zu bringen. Am Beispiel Hannover zeigte sich, dass etwa 30 Prozent der männlichen jungen Türken gestandene Machos waren. Das Spannende ist, dass wir 2013 dieselbe Untersuchung wiederholt haben und einen steilen Rückgang auf zehn Prozent festgestellt haben. Parallel dazu hat eine Integration ins Bildungswesen und in Sportvereine stattgefunden.
Macho-Kultur baut sich also drastisch ab durch einen kulturellen Lernprozess. Das sind keine festen Merkmale bestimmter Nationen, sondern kulturell gelernte Verhaltensmuster, die sich sehr schnell auch verflüchtigen, wenn die Menschen eine Integrationschance haben.
—and the Conflicts They Present (Mother Jones - via Fefe)
Raten Sie mal, bei welcher systemrelevanten Bank mit $350,000,000 der größte Posten offen ist! Bingo!
... Bob Dylan hat es nicht verdient, in Gesellschaft weiterer Greise als Statist in einem monarchistischen Staatsschauspiel aufzutreten, ohne, wie es John Lennon einst tat, die Herrschaften auf den besseren Plätzen aufzufordern, statt zu klatschen, mit ihrem Geschmeide zu rasseln.
Da die Welt aber schlecht ist und der Erlösung von allem möglichen Übel dringend bedürftig, ereignete sich am späten Samstagnachmittag im Konserthuset in Stockholm eine Sternstunde, von der die Menschheit, soweit sie ein fühlend Herz besitzt, noch lange leben wird...
Wahrlich ist es schön, Bob Dylan zu hören, doch schöner ist's, dabei zu sein, wenn eine Göttin das Hohelied anstimmt und auf so erhabene Weise versagt. Bob Dylan und Patti Smith haben mit ihrem Fehlen die Kunst vor dem Nobelpreis gerettet. Und die Welt, sagt der Dichter, hebt an zu singen.
Good evening, everyone. I extend my warmest greetings to the members of the Swedish Academy and to all of the other distinguished guests in attendance tonight.
I'm sorry I can't be with you in person, but please know that I am most definitely with you in spirit and honored to be receiving such a prestigious prize. Being awarded the Nobel Prize for Literature is something I never could have imagined or seen coming. From an early age, I've been familiar with and reading and absorbing the works of those who were deemed worthy of such a distinction: Kipling, Shaw, Thomas Mann, Pearl Buck, Albert Camus, Hemingway. These giants of literature whose works are taught in the schoolroom, housed in libraries around the world and spoken of in reverent tones have always made a deep impression. That I now join the names on such a list is truly beyond words.
I don't know if these men and women ever thought of the Nobel honor for themselves, but I suppose that anyone writing a book, or a poem, or a play anywhere in the world might harbor that secret dream deep down inside. It's probably buried so deep that they don't even know it's there.
If someone had ever told me that I had the slightest chance of winning the Nobel Prize, I would have to think that I'd have about the same odds as standing on the moon. In fact, during the year I was born and for a few years after, there wasn't anyone in the world who was considered good enough to win this Nobel Prize. So, I recognize that I am in very rare company, to say the least.
I was out on the road when I received this surprising news, and it took me more than a few minutes to properly process it. I began to think about William Shakespeare, the great literary figure. I would reckon he thought of himself as a dramatist. The thought that he was writing literature couldn't have entered his head. His words were written for the stage. Meant to be spoken not read. When he was writing Hamlet, I'm sure he was thinking about a lot of different things: "Who're the right actors for these roles?" "How should this be staged?" "Do I really want to set this in Denmark?" His creative vision and ambitions were no doubt at the forefront of his mind, but there were also more mundane matters to consider and deal with. "Is the financing in place?" "Are there enough good seats for my patrons?" "Where am I going to get a human skull?" I would bet that the farthest thing from Shakespeare's mind was the question "Is this literature?"
When I started writing songs as a teenager, and even as I started to achieve some renown for my abilities, my aspirations for these songs only went so far. I thought they could be heard in coffee houses or bars, maybe later in places like Carnegie Hall, the London Palladium. If I was really dreaming big, maybe I could imagine getting to make a record and then hearing my songs on the radio. That was really the big prize in my mind. Making records and hearing your songs on the radio meant that you were reaching a big audience and that you might get to keep doing what you had set out to do.
Well, I've been doing what I set out to do for a long time, now. I've made dozens of records and played thousands of concerts all around the world. But it's my songs that are at the vital center of almost everything I do. They seemed to have found a place in the lives of many people throughout many different cultures and I'm grateful for that.
But there's one thing I must say. As a performer I've played for 50,000 people and I've played for 50 people and I can tell you that it is harder to play for 50 people. 50,000 people have a singular persona, not so with 50. Each person has an individual, separate identity, a world unto themselves. They can perceive things more clearly. Your honesty and how it relates to the depth of your talent is tried. The fact that the Nobel committee is so small is not lost on me.
But, like Shakespeare, I too am often occupied with the pursuit of my creative endeavors and dealing with all aspects of life's mundane matters. "Who are the best musicians for these songs?" "Am I recording in the right studio?" "Is this song in the right key?" Some things never change, even in 400 years.
Not once have I ever had the time to ask myself, "Are my songs literature?"
So, I do thank the Swedish Academy, both for taking the time to consider that very question, and, ultimately, for providing such a wonderful answer.
My best wishes to you all,
Song by King Crimson from the album In the Court of the Crimson King
Released October 12, 1969
Recorded August 1 & 20–21, 1969
Greg Lake – vocals, bass
Ian McDonald – saxophone
Robert Fripp – guitars
Michael Giles – drums
Peter Sinfield – lyrics -> [SongMeanings]
Greg Lakes letztes Album - Songs Of A Lifetime - ist wirklich toll und ich finde diesen Clip sehr schön, in dem er die Idee hinter dem Album und der Tour erklärt - und ins Gespräch kommt mit seinem Publikum. Da wär ich gern dabei gewesen ...
No disgusting 'p*ssy' commentshere! Stattdessen der Hinweis: Designmäßig passt der f***in' Automat gut ins Trump Village
... das wiederum gut hierzu passt:
[.... You won’t know Berlin until you visited the Berlin Plattenbau of Marzahn or Hellersdorf.]
Was danach kam, war auch nicht besser - hier wie dort! -, nur glänzender:
…it might be interesting to take a look at whether the Trump real estate empire reflects some correlation between the craziness and the architecture. (via The Kurtz Graphic Design Co. website and blog)
... Trump likes it big. At least one Trump Tower dreamed of being the tallest building in the world, an aspiration that in today's world has more to do with testosterone than taste. Like trying to land your country on the moon decades after this feat was first accomplished, in the modern era this pursuit strikes a bit more of self aggrandisement than of progress. But worse, it is an attempt to appear to accomplish something remarkable by copying a feat that might have been truly remarkable in a past era.
Trumpitecture does not know timing. It does not know its own era but clings to easy symbols of might. Perhaps they had a time, but that time has long passed. In contrast to the best known early victor in the tallest building race, the Empire State Building, Trumpitecture leaves little as a treasure for posterity, a monument to its own era, or an icon for a city. Trumpitecture leaves a legacy for one thing: Trump...
... As the former New York Times architecture critic Herbert Muschamp put it, Trump’s towers “don’t quite register as architecture” but instead stand as “signs of money, status, power” like the “diamonds, furs, yachts and other tokens of the deluxe life enjoyed in Marbella”. What Muschamp found objectionable about Trump’s taste was not the “desire for attention, for the best, the most, the tallest, the most eye-catching” but “his failure to realise these desires creatively in the architectural medium”. For the king of superlatives, nothing has ever turned out quite as “tremendous” as he promised.
His first Manhattan project, completed in 1980, set the tone, taking the ailing Commodore hotel, a handsome brick and limestone building from 1919, and entombing it inside a shell of mirrored glass. It spawned the Trump style of wrapping standard buildings in paper-thin party costumes of chrome, bronze or gold depending on the occasion, and adorning them with sparkly signifiers of glitz and glamour.
Just like his policies, Trump’s real estate projects are often characterised by bold claims that don’t quite stand up – beginning with their height. He famously inflates the floor numbers of his buildings: the “90-storey” Trump World has 72 floors, while apartments in Trump Tower begin at “floor 30”, despite there being just 19 commercial storeys below them. “People are very happy,” he has said, openly proud of his marketing ruse. “They like to have apartments that have height, the psychology of it.” ..
Eine schöne Definition der Erscheinungsform des TRUMPITECTUREKAPITALISMUS - gegen den Feuilleton und Wirtschaftsteil bis vor kurzem, so meine Wahrnehmung, nicht viel einzuwenden hatten - : Entombing the past inside a shell of mirrored glass, wrapping standard buildings in paper-thin party costumes of chrome, bronze or gold depending on the occasion, adorning them with sparkly signifiers of glitz and glamour, and inflating the floor numbers of buildings (the “90-storey” Trump World has 72 floors, while apartments in Trump Tower begin at “floor 30”, despite there being just 19 commercial storeys below them).
Möglicherweise wohnt ja auch die die Lumpenbourgeoisie im falschen Stockwerk!
Known for her performance art, in which she bares her body and presence in the most intimate of ways, Marina Abramović now offers insight into the person behind the work—her ruminations, her thoughts, her experiences—in her new memoir, Walk Through Walls. In celebration of her captivating oeuvre, LIVE welcomes her to its stage in conversation with Blondie's Debbie Harry...
Hier als Podcast. Hier meine Debbie-Harry-Sammlung
Zugabe: Debbie licking the edge of a 12 inch vinyl LP, 1972 - via vintage everyday
... weiß Fefe zu berichten: Neues von der Musikindustrie: Letzte Woche hat Vinyl mehr Umsatz gemacht als Downloads (in UK) :
Vinyl sales made the record industry £2.4m, while downloads took in £2.1m, the Entertainment Retailers Association (ERA) said.
It marks a big shift in music consumption. In the same week last year, vinyl albums made £1.2m while digital ones made £4.4m...
Kate Bush's live album topped the vinyl charts last week...
Das könnte auch hiermit zu tun haben: Digital killed the Radio Star: Warum irgendwann alle Popsongs gleich klingen werden (Netzpiloten): Über das ‚Million-Song-Dataset‘, Dr. Andy und Autotune ...
Ich wusste das nicht, habe mich nur immer gewundert, dass auf einem Sender wie N21 alle Bands klingen, als seien sie vom selben Produzenten getunt: Is dynamic range compression destroying music?
Back to Arnold Lane, Pink Floyd & Stéphane Grappelli ...
... als es noch eine (weibliche) Arbeiterklasse gab, die bei der EMI zB Rubber Soul produziert hat und die dem kritischen Bewusstsein seitdem etwas abhanden gekommen ist:
Musikgeschichtlich sehr interessant: In den credits für Pink Floyds Wish You Were Here - immerhin No. 324 on Rolling Stone's list of the 500 Greatest Songs of All Time - fehlt Stéphane Grappelli - violin . There is a brief piece of violin playing at the end of the track which was subsequently all but drowned out by the addition of the wind effects, although if you listen closely or turn the volume up louder, starting at the 5:21 mark, the barely-audible violin can be heard. Grappelli was recording in a downstairs studio, and Gilmour had suggested that there be a little "country fiddle" at the end of the song. Grappelli duly obliged, although because his contribution is barely audible, the band decided not to credit him for it in the sleeve notes. According to Waters, he received the agreed fee of £300, however.(*)
Unter den jetzt veröffentlichten Unreleased Alternate Studio Versions (ich bin nicht sicher, ob das legale Veröffentlichungen sind!) findet sich diese Aufnahme, in der ab 3:08 Grapellis Violine wunderbar zu hören ist. Fantastisch, - ein so noch nicht gehörtes, neues Stück!
Ich empfehle, diese Version zur gültigen Fassung von "Wish You Were Here" zu erklären und Stéphane Grapelli endlich die verdienten Credits zukommen zu lassen.
___________________________
(*) Blake, Mark (2008). "Riding the Gravy Train". Comfortably Numb: The Inside Story of Pink Floyd. Cambridge, Massachusetts: Thunder's Mouth Press. p. 230. ISBN 978-1-56858-383-9. "Roy Harper wasn't the only special guest, or old friend to drop by the sessions. When it was discovered that classical violinists Yehudi Menuhin and Stéphane Grappelli were recording a duet at Abbey Road, [David] Gilmour suggested Grappelli come in and play a final violin coda to the song 'Wish You Were Here'. Grappelli haggled over his fee but finally settled at £300. In the end, his playing is virtually inaudible on the final mix. 'It was terrific fun, though,' recalled Gilmour. 'Avoiding his wandering hands.'"
Die mit der Krise des Kapitals immer stärker um sich greifende Barbarisierung könnte somit den Zivilisationsprozess zwischen zwei Mühlsteinen, die bereits jetzt oft genug in Wechselwirkung treten, zermalmen: dem verwildernden Leviathan und dem blindwütig um sich schlagenden Racket.
Die Herrschaft der Banden hat Konicz an anderer Stelle (TP 15. Juni 2014) so definiert:
... Ohne eine emanzipatorische Perspektive schlagen die Aufstände gegen die Elendsverwaltung in der Dritten Welt in die Anomie, in eine chaotische Willkürherrschaft um. Die zentrale Machtstruktur der Anomie - die in den Massenmedien zumeist fälschlich als "Anarchie" bezeichnet wird - stellt die Bande, das Racket, dar. Hierbei handelt es sich um die Urform der Herrschaft, die sich immer in Zusammenbruchsstadien eines untergehenden Gesellschaftssystems herausbildet: Es ist ein aus den zerfallenden Machtstrukturen hervorgehender Männerbund, der die totale Loyalität und Unterwerfung nach innen mit dem totalen Krieg nach außen kombiniert.
Die perspektivlosen Jugendlichen, die gegen die Herrschaft der Seilschaften und Clans aufbegehren, die den verwilderten Staatapparat usurpierten, finden sich im Laufe des Kampfes selber organisiert in Banden wieder. Ausgehend von den lokalen Gegebenheiten usurpiert das Racket die Macht in einer bestimmten Region, es praktiziert eine Art Plünderungsökonomie, oder es tritt gegebenenfalls als eine willkürlich handelnde "Ordnungskraft" auf lokaler Ebene auf, während es zugleich die Ressourcen und sonstigen Einkommensquellen in den gegebenen Zusammenbruchsregionen zu monopolisieren versucht....
Niedrig gilt das Geld auf dieser Erden
Und doch ist sie, wenn es mangelt, kalt
Und sie kann sehr gastlich werden
Plötzlich durch des Gelds Gewalt.
Eben war noch alles voll Beschwerden
Jetzt ist alles golden überhaucht
Was gefroren hat, das sonnt sich
Jeder hat das, was er braucht!
Rosig färbt der Horizont sich
Blicket hinan: der Schornstein raucht!
Ja, da schaut sich alles gleich ganz anders an.
Voller schlägt das Herz. Der Blick wird weiter.
Reichlich ist das Mahl. Flott sind die Kleider.
Und der Mann ist jetzt ein andrer Mann.
Ach, sie gehen alle in die Irre
Die da glauben, daß am Geld nichts liegt
Aus der Fruchtbarkeit wird Dürre
Wenn der gute Strom versiegt.
Jeder schreit nach was und nimmt es, wo er's kriegt.
Wer nicht gerade Hunger hat, verträgt sich
Jetzt ist alles herz- und liebeleer.
Vater, Mutter, Brüder: alles schlägt sich!
Sehet: der Schornstein, er raucht nicht mehr!
Überall dicke Luft, die uns gar nicht gefällt.
Alles voller Haß und voller Neider.
Keiner will mehr Pferd sein, jeder Reiter.
Und die Welt ist eine kalte Welt.
So ist's auch mit allem Guten und Großen
Es verkümmert rasch in dieser Welt.
Denn mit leerem Magen und mit bloßen
Füßen ist man nicht auf Größe eingestellt.
Man will nicht das Gute, sondern Geld
Und man ist von Kleinmut angehaucht.
Aber wenn der Gute etwas Geld hat
Hat er, was er doch zum Gutsein braucht.
Wer sich schon auf Untat eingestellt hat
Blicke hinan: der Schornstein raucht!
Ja, da glaubt man wieder an das menschliche Geschlecht.
Edel sei der Mensch, gut und so weiter.
Die Gesinnung wächst. Sie war geschwächt.
Fester wird das Herz. Der Blick wird breiter.
Man erkennt, was Pferd ist und was Reiter.
Und so wird das Recht erst wieder Recht.
Am o2.12.2016 verstarb im Alter von 92 jahren die Sängerin Gisela May ... 2016 - Year Of The Reaper
Interestingly enough here, Jimmy Cagney appears, from his hand position on the fret board and his right hand strum or picking position to know what he is doing around an acoustic guitar. Not least the fact he is holding a vintage 'Martin', I wonder . . . . . . . . . .
Via the blog nobody reads
Märchen: Eine einseitig ausgerichtete Presse prägt die Deutung der Schlachten von Aleppo und Mossul: Ein Essay von Daniela Dahn
Wunderbar zornig heute im FREITAG. Nur Print. Kaufen! Lesen! Jetzt auch hier!
Daniela Dahn verweist u.a. auf dies:
27.000 festangstellte Vollzeittrolle beschäftigt allein das Pentagon.
In Neusprech "PR-Berater". Das wurde sogar dem Chef von AP
(Associated Press) zuviel.
"... Tom Curley, Chef der amerikanischen Nachrichtenagentur AP, kann
dazu nicht mehr länger schweigen. Am Wochenende referierte er an der
Universität von Kansas vor Journalisten über den Druck des
US-Verteidigungsministeriums auf seine Berichterstatter in
Kriegsgebieten wie Irak oder Afghanistan. Sein Fazit: «Es wird
langsam unerträglich.» Hohe Generäle hätten gedroht, dass man die AP
und ihn ruinieren werde, wenn die Reporter weiterhin auf ihren
journalistischen Prinzipien beharren würden. Seit 2003 wurden bereits
elf Journalisten der AP im Irak für mehr als 24 Stunden verhaftet.
..."
"27'000 PR-Berater kassieren 4,7 Milliarden Dollar
Das US-Militär hat seine Propagandaabteilung gewaltig ausgebaut.
Nichts wird unversucht gelassen, um die öffentliche Meinung zu
beeinflussen. Laut AP-Recherchen verfügt das Pentagon über 27'000
Personen, die ausschliesslich für die Öffentlichkeitsarbeit (PR,
Werbung, Rekrutierung) zuständig sind." http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/27000-PRBerater-polieren-Image-der-USA/story/20404513
„Autoritärer Populismus“ vs. „Populare Demokratie“
Den aktuellen Debatten anlässlich der Erfolge der sog. Populisten fehlt - darauf weist Christina Kaindl hin - das Gedächtnis bzw. schlicht das Wissen von dem, was sozialwissenschaftliche Theorie dazu bereits vorgelegt hat: ZB Stuart Hall und die Cultural Studies. Halls kritische Analyse des Thatcherismus und von New Labour zB als Analyse sich verschiebender Kräfteverhältnisse.
Eine solche Verschiebung werde in einer Situation möglich, wo „das Alte stirbt und das Neue nicht zur Welt kommen kann“, so Hall mit einem Zitat von Antonio Gramsci. Der Thatcher-Regierung sei „die ideologische Transformation im Feld des praktischen Alltagsverstands“ gelungen, indem erstens das Feld popularer Moral um Themen wie Verbrechen und soziale Ordnung re-artikuliert worden sei und es zweitens gelungen sei, sich als die Partei des kleinen Mannes darzustellen, „die archetypische kleinbürgerliche ‚Ladenbesitzer-Figur‘“ als Subjekt anzurufen. Das Instrumentarium der Analyse stammt, wie der Kundige bemerken wird, außer von Gramsci von Louis Althusser und Ernesto Laclau. Das Thatcher-Regime charakterisiert Hall als „autoritären Populismus“ mit einer spezifischen Verbindung von Zwang und Zustimmung im Unterschied zu „popularer Demokratie“. Dem Thatcherismus sei das Kunststück gelungen, sich in der ideologischen Selbstdarstellung anti-staatlich zu geben und zugleich dirigistisch zu verfahren... (Rezension zu: Stuart Hall: Populismus, Hegemonie, Globalisierung, socialnet)
In der mittlerweile kaum noch zu überschauenden Literatur, die sich dem Phänomen des seit Ende der achtziger Jahre mehrenden Erfolgs rechtsextremer/-populistischer Parteien und Gruppierungen widmet, scheint relativ einhellig die Meinung vorzuherrschen, dass dieses Phänomen in einem engen Zusammenhang mit den Globalisierungsprozessen seit jener Zeit steht. Genauer noch: es wird ein kausaler Zusammenhang gesehen mit der neoliberalen Form der Globalisierung, ihrer Staatskritik, dem Abbau wohlfahrtsstaatlicher Leistungen, ihrer sozialdarwinistischen Leistungsideologie, verknüpft mit der Forderung nach gesellschaftlicher Ungleichheit als Notwendigkeit (Hayek 1981, 38) und, damit verbunden, der zunehmenden Prekarisierung des Lebens für immer größere Gesellschaftsschichten bei gleichzeitiger Häufung ökonomischer Krisen in immer kürzeren Abständen.
Festgestellt wird weiterhin, dass in diesem Prozess die Parteien die ihnen zugedachte Aufgabe der politischen Willensbildung und Interessenvermittlung in immer geringerem Maße erfüllen können. Die Verlagerung politischer Entscheidungsbildungsprozesse auf inter- oder subnationale Gremien lassen sie und die nationalstaatlichen Parlamente immer machtloser erscheinen.
Auf diese Entwicklungen, so die These, ist es eine nur zu verständliche Reaktion, dass die partei- und politikverdrossenen WählerInnen rechtspopulistische Parteien wählen, die mit ihrer Kritik an "denen da oben", verbunden mit der Mobilisierung rassistischer und wohlstandschauvinistischer Ressentiments, das Legitimätsdefizit der herrschenden Parteien effektiv für sich zu nutzen wissen.
Was in dieser Debatte jedoch auffällt ist, dass i.d.R. so getan wird, als ob der Neoliberalismus gleichsam tabula rasa mit den fordistischen Demokratien gemacht habe. Der neoliberale Umbau der ehemaligen fordistisch-keynesianischen Wohlfahrtsstaaten unter dem Verdikt der Verschlankung und Effizienz, gegen das Kartell der Besitzstandswahrer scheint mit den fordistischen Staaten radikal gebrochen zu haben.
Entgegen dieser These möchte ich unter Rückgriff auf Analysen Nicos Poulantzas', die dieser Ende der siebziger Jahre entwickelte, herausstellen, dass es einen institutionellen Übergang in der autoritären, entdemokratisierenden Entwicklung vom Fordismus hin zum (neoliberalen) Postfordismus gibt, wovon die aktuelle Konjunktur rechtspopulistischer Bewegungen zeugt. Im Fordismus selbst und in der Art und Weise wie die fordistischen Sicherheitsstaaten auf die Krise reagierten, wurde gleichsam das Fundament gelegt für diese autoritären Entwicklungen. Das aktuell beklagte Legitimitätsdefizit der Parteien und Parlamente findet hier seine (besondere) Grundlage.
„Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt“. (Gerhard Schröder, Davos 2005)
... Wer Niedriglöhne sucht, der findet sie ... im Dienstleistungsbereich: In der Alten- und Krankenpflege, im Sicherheitsgewerbe, bei den Raumpflegerinnen, im Einzelhandel und in der Gastronomie sind schlechte Löhne bekanntlich alles andere als selten. Aber die Altenpflegerin aus Wuppertal steht ja gerade eben nicht mit ihrer Kollegin aus Sofia im Wettbewerb. Der Wachmann aus Passau kann nicht durch einen kostengünstigen Ersatz aus Thailand ausgetauscht werden, die Raumpflegerin und die Kassiererin nicht nach Mexiko ausgelagert und der Kellner gegen einen effizienteren Chinesen ersetzt werden. Die niedrigen Löhne dieser Menschen haben nichts mit der Globalisierung zu tun!
Auch mit Angela Merkels „Modernisierung“ haben die niedrigen Löhne nichts zu tun. Mir wäre zumindest nicht bekannt, dass unsere Altenpflegerin so wenig bekommt, weil sie sonst gegen einen Pflegeroboter eingetauscht würde oder unser Wachmann im Wettbewerb mit einem Telearbeiter aus Bangalore steht, der dank der IT-Revolution nun in Passau Streife gehen kann. Putzroboter mag es ja geben; dass eine Raumpflegerin gegen einen Roboter ausgetauscht wurde, habe ich aber noch nicht gehört und auch unser Kellner steht nun nicht eben im Verdacht, ein Opfer der Modernisierung zu sein. Leider sind unsere Medien doch bereits so denkfaul, dass sie derlei Dummheiten unkommentiert durchgehen lassen.
Und auch in anderen Bereichen sieht es so aus: Ist die Verödung der ostdeutschen Regionen eine Folge der Modernisierung? Umgekehrt wird ein Schuh draus! Dank IT und dank der Möglichkeit, über einen „Telearbeitsplatz“ auch aus der brandenburgischen Pampa heraus in vielen modernen Jobs gut arbeiten zu können, haben diese Regionen wieder einen Lichtstreif am Horizont.
Die politisch gewollte Zerstörung der gesetzlichen Rente hat doch auch nichts, aber auch gar nichts, mit der Globalisierung zu tun. Oder stehen unsere Rentner jetzt schon im Wettbewerb mit alten Indern, die schon für viel weniger Geld in Rente gehen würden? Ist an der katastrophalen Bildungspolitik etwa das Internet schuld? Sind Pisa und Bologna also direkte Folgen der Modernisierung? Aber nicht doch. Ist der steigende wirtschaftliche Erfolg der Tigerstaaten in Südostasien dafür verantwortlich, dass die deutschen Landesregierungen keinen ordentlichen sozialen Wohnungsbau mehr unternehmen und die Bestände an Heuschrecken verscherbeln, die gleich erst mal die Mieten erhöhen? ...
Das folgende großartige Post-Punk-NDW-Fundstück beweist: Postfaktizismus (oder wie das jetzt heißt) ist ein alter Hut; ExKurs (aus Berlin, über die nicht mehr viel rauszukriegen ist) haben die Kritik des sog. Faktischen im Jahre 1981 schon differenzierter vorgetragen:
Als Zugabe eher doofe Wortspiele und ein großartiges Lied:
Wenn Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn (DHL) mitteilen, das Paket habe nicht zugestellt werden können und befinde sich in der Post-Filiale Sowienochstraße, dann ist das vermutlich sowohl post-faktisch als auch post-logistisch, weil es da auch nicht ist.
Logistik ist Terror, wenn in jeder Wohn- und Durchgangsstraße die Lieferwagen von DHL und Konsorten in der zweiten Reihe halten, um den Amazon- und Konsorten-Kram abzuladen, der am nächten Tag wieder zurückgeschickt wird. Post-Logismus bzw. wenn man genauer drüber nachdenkt: Meta-Post-Fakt-Logizismus ...
Wenn Donald Trump vor der Wahl mitteilt, er werde das Ergebnis akzeptieren – wenn er gewinnt - und anschließend kritisiert, dass die grüne Präsidentschaftskandidatin Jill Stein, die nicht gewonnen hat, die Neuauszählung der Stimmen im Bundesstaat Wisconsin beantragt hat, - also das tut, was er angekündigt hat für den Fall, dass er nicht gewinnt, und wenn er dann noch selbst das Wahlergebnis anzweifelt (Millionen von Menschen hätten "illegal" ihre Stimme abgegeben ...Beweise für seine Behauptungen legte Trump nicht vor), dann ist das post-logisch.
Gut gemachtes Video von Clara Ro, offensidchtlich in Anlehung an das legendäre Like-A-Rolling-Stone-Video von Dylan (in dem der auch immer die Textzettel wegschmeist, das ich im Netz aber nicht finde). ...
More than 30 years ago, academics started to discredit “truth” as one of the “grand narratives” which clever people could no longer bring themselves to believe in. Instead of “the truth”, which was to be rejected as naïve and/or repressive, a new intellectual orthodoxy permitted only “truths” – always plural, frequently personalised, inevitably relativised.
Under the terms of this outlook, all claims on truth are relative to the particular person making them; there is no position outside our own particulars from which to establish universal truth. This was one of the key tenets of postmodernism, a concept which first caught on in the 1980s after publication of Jean-Francois Lyotard’s The Postmodern Condition: A Report On Knowledge in 1979. In this respect, for as long as we have been postmodern, we have been setting the scene for a “post-truth” era.
Eine notwendige Klarstellung zur floriernden These, die Linke sei schuld am Post-Faktischen:
Wenn ich das richtig sehe, dann sind mit liberal left eher die Schröder-Blair-Sozialdemokratie und die Pastor*innen-Bündnis-Grünen gemeint, in welcher Erscheinungsform die weltweit immer erscheinen mögen - incl. der sie umschwirrenden intellektuellen Bohème-Milieus, die sich in der Tat seit 30 Jahren in Postmoderne und Konstruktivismus verloren hat ...
Siehe unten: Lutz Herden zum Tod von Fidel Castro:
... Die staats- und gesellschaftstragende Linke in Westeuropa, besonders die im wiedervereinten Deutschland, das jede Solidarität mit Kuba verweigerte, zu der die DDR bis 1989 stets bereit war, achtete streng darauf, Kuba nach dem Epochenbruch von 1990 im Stich zu lassen. Es war nicht mehr opportun, Castro und seinem unvollendeten Sozialismus gerecht zu werden. Die Haltung wurde zum Offenbarungseid eines Zynismus, der Marxismus und Internationalismus, den Mut zum energischen Widerstand gegen einen gesellschaftlichen Status quo als Kinderkrankheiten ablegte, deren man sich schämte, indem man bestritt, sie gehabt zu haben. Ein Kuba, das sich nicht hin zum Kapitalismus reformierte ließ – sprich: die Heimkehr verweigerte – wurde als große Enttäuschung gescholten und als Provokation für eigene Etabliertheit empfunden....
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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