The Fine Art Of Playing The Guitar (XIII): The Post-Les-Paul-Era - Animals as Leaders
Gestern Abend im Musikzentrum Hannover: Animals as Leaders
Abgesehen davon, dass Herr G., Herr P. und ich deutlich die Ältesten im Publikum waren (- ich kenne auch die Szene nicht, die ProgMetal hört! - aber wir haben nicht gefremdelt ...), war das ein faszinierendes Erlebnis, weil das Konzert mein - wie ich finde nicht gerade borniertes, aber immerhin in fast 50 Jahren bewusster musikalischer Sozialisation gewachsenes - Konzept von "Gitarren-Rockmusik" im wahrsten Sinne gesprengt hat. Gut, - ich empfahl ja seinerzeit King Crimson, habe von G3 = Vai, Satriani & Petrucci gehört und eine DVD vom Meister und Jennifer Batten und hatte ein ähnliches Erlebnis wie gestern mit den Stick Men Levin, Matelotto & Bernier, aber irgendwie war ich der Meinung, das sei nicht mehr zu weiter zu entwickeln.
Die Stücke der Band sind in der Tat gnadenlos hart und laut (also Metal, wenn das irgendwas sagt), komplex (Prog, wenn das irgendwas sagt), haben Stukturen, die aber nicht im ersten Zugriff wahrnehmbar sind, zerlegen vielmehr Erwartetes oder zu Erwartendes (also Elemente des Hardrock, des Jazzrock, klassischer bzw. moderner E-Musik usw.) in einzelne Cluster und synthetisieren die dann zu neuen Klangstrukturen (was jetzt ein wenig verharmlosend klingt angesichts der walls of sound, die da auf einen einbrettern ...). Interessant scheint mir noch der Einfluss der technologischen Entwicklung zu sein: Wie ja auch die Beatles zunächst Berry auf anderen Gitarren und über Vox AC 30 spielten und sich daraus etwas anderes entwickelte, ist hier die technologische Innovation sichtbar und hörbar, wenn da nicht mehr - wie im klassischen 3er LineUp - ein Schlagzeuger, ein Bassist und ein Gitarrist auf der Bühne stehen, sondern zwei mit 8-saitigen Gitarren und schon noch ein Schlagzeuger mit klassischer Hardware (- i.Ü. unglaublich der erst vor kurzem eingestiegene Matt Garstka!!!) - Tosin Abasi erklärt das mit der Gitarre weiter unten ... Faszinierend also wahrzunehmen, wie in der Post-Les-Paul-Strato-/Telecaster-Zeit Virtuosen wie Tosin Abasi, Javier Reyes und Matt Garstka die besten Momente der Tradition, in der sie stehen, durcharbeiten, shreddern und zu Neuem verarbeiten ...
Tosin Abasi stellt Ihnen hier seine 8-String-Ibanzez mit EMG-Pickup vor:
... und falls Sie einen Gitarrenkurs bei Abasi nehmen wollen, finden Sie den hier. Interessant auch: Animals as Leaders at Musicians Institute
GBlog: »The fine art of playing the guitar«
Abgesehen davon, dass Herr G., Herr P. und ich deutlich die Ältesten im Publikum waren (- ich kenne auch die Szene nicht, die ProgMetal hört! - aber wir haben nicht gefremdelt ...), war das ein faszinierendes Erlebnis, weil das Konzert mein - wie ich finde nicht gerade borniertes, aber immerhin in fast 50 Jahren bewusster musikalischer Sozialisation gewachsenes - Konzept von "Gitarren-Rockmusik" im wahrsten Sinne gesprengt hat. Gut, - ich empfahl ja seinerzeit King Crimson, habe von G3 = Vai, Satriani & Petrucci gehört und eine DVD vom Meister und Jennifer Batten und hatte ein ähnliches Erlebnis wie gestern mit den Stick Men Levin, Matelotto & Bernier, aber irgendwie war ich der Meinung, das sei nicht mehr zu weiter zu entwickeln.
Die Stücke der Band sind in der Tat gnadenlos hart und laut (also Metal, wenn das irgendwas sagt), komplex (Prog, wenn das irgendwas sagt), haben Stukturen, die aber nicht im ersten Zugriff wahrnehmbar sind, zerlegen vielmehr Erwartetes oder zu Erwartendes (also Elemente des Hardrock, des Jazzrock, klassischer bzw. moderner E-Musik usw.) in einzelne Cluster und synthetisieren die dann zu neuen Klangstrukturen (was jetzt ein wenig verharmlosend klingt angesichts der walls of sound, die da auf einen einbrettern ...). Interessant scheint mir noch der Einfluss der technologischen Entwicklung zu sein: Wie ja auch die Beatles zunächst Berry auf anderen Gitarren und über Vox AC 30 spielten und sich daraus etwas anderes entwickelte, ist hier die technologische Innovation sichtbar und hörbar, wenn da nicht mehr - wie im klassischen 3er LineUp - ein Schlagzeuger, ein Bassist und ein Gitarrist auf der Bühne stehen, sondern zwei mit 8-saitigen Gitarren und schon noch ein Schlagzeuger mit klassischer Hardware (- i.Ü. unglaublich der erst vor kurzem eingestiegene Matt Garstka!!!) - Tosin Abasi erklärt das mit der Gitarre weiter unten ... Faszinierend also wahrzunehmen, wie in der Post-Les-Paul-Strato-/Telecaster-Zeit Virtuosen wie Tosin Abasi, Javier Reyes und Matt Garstka die besten Momente der Tradition, in der sie stehen, durcharbeiten, shreddern und zu Neuem verarbeiten ...
„Structure without life is dead, but life without structure is unseen.“ (John Cage)
Die Musik können Sie sich so vorstellen:Tosin Abasi stellt Ihnen hier seine 8-String-Ibanzez mit EMG-Pickup vor:
... und falls Sie einen Gitarrenkurs bei Abasi nehmen wollen, finden Sie den hier. Interessant auch: Animals as Leaders at Musicians Institute
GBlog: »The fine art of playing the guitar«
gebattmer - 2012/04/27 17:47
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