Afrikanische Verhältnisse - ein Gedankenexperiment
Stellen wir uns vor, die Bretagne, die Normandie, das Pas-de-Calais, Flandern, die Niederlande, Ostfriresland, Oldenburg und Bremen bildeten einen Staat namens Gugan, dessen offizielle Amtssprache Finnisch ist. Nehmen wir weiter an, die Auvergne, die Ile de France, der östliche Teil Frankreichs, Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen bildeten einen weiteren Staat namens Tschingbäng mit Russisch als Amtssprache.
Schließlich würden Aquitanien, das Languedoc, die Schweiz, Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Tschechien im Staat Arelat mit der Amtssprache Arabisch zusammengefasst.
In Nordamerika würde sich alle Welt aufregen und amüsieren über diese archaischen Franzosen, die sich als Angehörige ihres Klans und nicht als Bürger ihrer Staaten betrachten würden. So etwa sind die afrikanischen Verhältnisse.
Sehr interessant in Che's Warlog (Die sogenannten Klans) - insbesondere die anschließende Diskussion in den Kommentaren!
Da fehlt mir allerdings ein Hinweis auf
Joseph Ki-Zerbo: „Die Geschichte Schwarz-Afrikas“; aus dem Französischen von Elke Hammer; Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1979; 775 S., 56,– DM
- rezensiert in der ZEIT vom 15. Februar 1980
Und aktuell??
EU-Afrika-Gipfel - Europa zahlt nicht
Die EU will Afrika zu einer besseren Zukunft verhelfen - so das offizielle Ziel beim Gipfeltreffen in der Elfenbeinküste. Doch interne Dokumente wecken Zweifel an den Prioritäten der Europäer. (SPON, 29.11.2017)
Europa abdichten
Christian Jakob und Simone Schlindwein zeigen, wie die EU in Afrika Fluchtursachen "bekämpft". (Süddeutsche, 28. November 2017)
Schließlich würden Aquitanien, das Languedoc, die Schweiz, Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Tschechien im Staat Arelat mit der Amtssprache Arabisch zusammengefasst.
In Nordamerika würde sich alle Welt aufregen und amüsieren über diese archaischen Franzosen, die sich als Angehörige ihres Klans und nicht als Bürger ihrer Staaten betrachten würden. So etwa sind die afrikanischen Verhältnisse.
Sehr interessant in Che's Warlog (Die sogenannten Klans) - insbesondere die anschließende Diskussion in den Kommentaren!
Da fehlt mir allerdings ein Hinweis auf
Joseph Ki-Zerbo: „Die Geschichte Schwarz-Afrikas“; aus dem Französischen von Elke Hammer; Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1979; 775 S., 56,– DM
- rezensiert in der ZEIT vom 15. Februar 1980
- ... Vom Ende des 12. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts erlebt Afrika seine „große Epoche“. Im Reich Mali gibt es bereits 400 Städte und – entgegen dem verbreiteten Vorurteil von den sich ständig befehdenden Stämmen – ein Modell politischer Integration, in dem so unterschiedliche Völker wie die Tuareg, Malinke, Bambara, Fulbe und andere einen einzigen Herrscher anerkannten. In diesem Gebiet bewegten sich Waren, Menschen und Ideen in freiem Verkehr. Das komplexe Wirtschaftssystem der Haussa-Staaten, die Häuptlingsverfassung des Ashanti-Volkes, die in ganz Afrika verblüffend ähnlichen Instrumente zur Kontrolle der Macht (bei Mißbrauch mußte sich der König vergiften), schließlich auch die kunstvollen Steinbauten von Zimbabwe dienen Ki-Zerbo als weitere Argumente, um die alten rassistischen Behauptungen über das ungeschichtliche Afrika „hinwegzufegen“....

Und aktuell??
EU-Afrika-Gipfel - Europa zahlt nicht
Die EU will Afrika zu einer besseren Zukunft verhelfen - so das offizielle Ziel beim Gipfeltreffen in der Elfenbeinküste. Doch interne Dokumente wecken Zweifel an den Prioritäten der Europäer. (SPON, 29.11.2017)
Europa abdichten
Christian Jakob und Simone Schlindwein zeigen, wie die EU in Afrika Fluchtursachen "bekämpft". (Süddeutsche, 28. November 2017)
gebattmer - 2017/11/29 19:06
Trackback URL:
https://gebattmer.twoday.net/stories/1022639525/modTrackback