This Is Your Brain on Schadenfreude
Schöner Artikel der NYTimes
über neueste Ergebnisse der Hirnforschung (die offenbar in allen Bereichen Leitwissenschaft werden will/soll.
Man müsste mal nachlesen, ob Kuhn auch untersucht hat, wie Paradigmenwechsel in die Hose gehen können. Im Reich der Lehr-/Lernprozesse faszinieren die Neurodidaktiker zur Zeit das ratlose Publikum mit Erkenntnissen, die - so der amerikanische Neurowissenschaftler Steve Petersen - ungefähr solche Schlussfolgerungen zulassen:
Ziehen Sie Ihr Kind nicht in einem Schrank auf, lassen Sie es nicht verhungern, und schlagen Sie es nicht mit einer Bratpfanne auf den Kopf. - Leider ist das ja auch schon nicht mehr selbstverständlich; und überhaupt ist alles hilfreich, was Lehrende von dem Wahn abbringen kann, wenn sie was sagen, habe ein anderer etwas gelernt! Hilfreich! Aber nicht geeignet, alles zu erklären und das Subjekt in den Schrank zu sperren!).
Hier also erstmal schadenfreude (Auszüge) - By JAMES GORMAN
Published: January 24, 2006
Now that schadenfreude, which I always thought meant "shades of Freud" but actually means taking pleasure in someone else's misfortune, has been located in the brain, I am awaiting news on the location of ennui, angst, misery, malaise and "feeling pretty."
...
Tania Singer at University College London and her colleagues, who published a schadenfreude paper in Nature, were not actually searching for schadenfreude when they used functional magnetic resonance imaging to watch the brains of subjects in action. Their primary interest was variation in levels of empathy, which can be detected by the activity in "pain-related areas" like the "fronto-insular and anterior cingulate cortices" of the brain when a person is watching someone else in pain.
First the experimental subjects watched people playing a game in which some cheated (bad people) and others played fair (good people). Then they watched the same people suffering from a painful stimulus.
The empathy circuits lighted up in both men and women when bad things happened to good people. When bad things happened to bad people, the women in the study were still empathic. But not the men. Not only did they show less empathy toward bad people, but the reward center in the left nucleus accumbens lighted up. All that translates as "Serves him right!"
...
There is a small flaw in my wish to see what part of the brain lights up when Maria sings "I Feel Pretty" in "West Side Story." With brain scans, a lot depends on context. What Dr. Singer and colleagues saw was a reward center lighting up and the empathy circuits dimming. She said the same reward center might also be active in anticipation of chocolate, for instance, and in drug addiction.
Still, even if we need to bring in context, there is a great big world of emotions and mental activity out there to be scanned. There's amusement, bemusement and disillusionment. One could be dazed, or confused, or dazed and confused. Would those be different?
Not to mention the blues. There are the morning blues, the poor man's blues, the white boy blues, the Chicken Cordon Blues and the "blues you get from trying to keep your Uncle Bill from dying and he afterward forgets you in his will." Are they all the same?
These questions may not be answered in my lifetime, but I hope for the resolution of one question that has always plagued me, the difference between ennui and boredom.
Suppose one performed brain scans of adolescents refusing to do their homework, prisoners serving life sentences and graduate students suffering from ennui. Based on the self-assessments of adolescents I know, I predict that the prisoners and the adolescents will show similar brain activity - anger toward the warden turned inward...
Interessant wären auch brain scans von Merkel&Bono. Es gibt so schöne Bilder von ihrer Begegnung in Davos, - eines, auf dem er so auf sie zugeht und sie sich halb entzückt, halb unsicher abwendet: dies meine ich nicht, obwohl es auch hübsch ist, und dies ist noch hübscher, aber das meine ich auch nicht. Im Februar Heft von Konkret ein interessanter Text von Georg Seeßlen: Wie man eine Kultur aus Geiz und Geilheit schafft. Anmerkungen zu Pornopop und Neosexualitäten. Bebildert wird der Text mit einem Foto von Merkel in Rom, Dezember 2005, mit der Bildunterschrift Haben wir den Engel der Entsexualisierung gewählt? La Repubblica weiß dazu mehr: La dama di ferro ..., und illustriert mit einem Foto, das Seeßlens Frage klar mit Aber was denn sonst? beantwortet. - Das soll nur witzig sein im Hinblick auf Bonos seltsame Bewegungen bei der Annäherung an M. Ansonsten finde ich M-bashing doof. Mathias Richling zum Beispiel ist doof geworden, seit er Verkleidungsnummern für politisches Kabarett hält. - Jetzt bin ich aber abgekommen: Eigentlich wollte ich den Gedanken festhalten, dass im Autoteil der Tageszeitungen eine Gesellschaft zu sich selbst kommt (na gut: zwei, drei gedankliche Schritte fehlen hier: Zeitung -> HAZ -> neuer Chefredakteur: one of the FROGs (Friends Of Gerd =Schröder), der die alte Tante HAZ modernisiert (da war einem ja Mauersberg noch lieber!), so boulevardmäßig, dass die Fotos ganz groß sind und der Lokalteil jetzt eine komplette Klatsch&Tratschseite hat...), wenn da immer Autos vorgestellt werden, die ab 42500 Euro kosten und also vermutlich für die Masse der HAZ-Leser eher unerschwinglich sind (was wiederum die HAZ von Der SZ unterscheidet, die heute im Autoteil einen Lamborghini vorstellt, aber trotzdem weiter vorn noch einiges merkt, was die HAZ den Lesern nicht zumuten mag) und darüber dann - also jetzt wieder die HAZ - einen Herrn Holzgreve schreiben lässt, der Sätze zum C6 absondert wie diese:
Vor allem der große Diesel schiebt den eleganten Fronttriebler sanft säuselnd und nachdrücklich voran. Die Laufkultur des Selbstzünders wird durch das Verbundglas in den rahmenlosen Seitenscheiben unterstrichen, das Außengeräusche wirkungsvoll minimiert.
Erstaunlich, wie Seitenscheiben Laufkultur unterstreichen ; andererseits kann's kritisch gemeint sein: dass der Diesel für den, der nicht drinsitzt, doch ziemlich Krach macht ... oder so und wie auch immer:
Der neue C6 hat uns bei ersten Testfahrten überzeugt – vor allem im Zusammenspiel mit dem gebotenen Federungskomfort, der – elektronisch permanent eingeregelt –, zum Besten gehört, was auf sportiven 18-Zoll-Niederquerschnittsreifen heute möglich ist.
Ich finde, der Satz spricht permanent eingeregelt für sich selbst; die Frage ist nur, was aus dem gebotenen Federungskomfort wird, wenn ich auf die sowas von unsportiven 15Zoll-Radialreifen meines alten Käfers umrüste. Aber:
Wen das kernige Laufgeräusch des V6 beim Beschleunigen nicht stört, kann beim leichteren Benziner den Gewichtsvorteil auf der Vorderachse spüren...
Abgesehen davon, dass hier satzbau- und sinngeländermäßig überhaupt nichts stimmt, ist festzuhalten, dass es auch sachlich schwer danebengeht: Ein Selbsttest bei meinem Berlingo ergab, dass ich auf meiner Vorderachse keinen Vorteil spüren konnte, aber vielleicht ist das ja auch erst beim neuen C6 so. Der hat ja auch gepolsterte Sitze:
Die großzügig dimensionierten und gepolsterten Sitze sowie der generöse Knieraum unterstreichen, dass die Langstrecke die Domäne dieses Reisewagens ist, dessen Kofferraum hingegen vergleichsweise klein ausfällt. Man muss ja auch nicht so viel mitnehmen, was allerdings erfahrungsgemäß je nach Körpergröße variieren kann:
Auf langen Wellen geht ein sanftes Wiegen durch den Wagen, wie es für die großen Citroën-Vertreter typisch – und eben auch Geschmackssache – ist. Einzig tief eingelassene Gullydeckel werden deutlich spürbar. Die Frage ist hier, ob kleine Citroën-Vertreter sanftes Wiegen geschmacksachemäßig nicht so draufhaben und ob Bono bei der Annäherung an M. evtl. den Citroën-Vertreter gemacht hat.
Now that schadenfreude, which I always thought meant "shades of Freud" but actually means taking pleasure in someone else's misfortune, has been located in the brain, bin ich sicher, dass the complex synapsenroadmap of the chefredakteur's brain, die sowas für leserzumutbaren Mobilitätsjournalimus hältundfördertundverbreitet, erstens brainactivity in "pain-related areas" hervorruft und zweitens - was zu beweisen war - erkennen lässt, wie es um uns steht...
... tief eingelassene Gullydeckel ... früher hätte die irgendjemand gehoben (und zwar nicht, damit sie Citroën-Fahrer nicht aus dem sanften Wiegen bringen ...)
über neueste Ergebnisse der Hirnforschung (die offenbar in allen Bereichen Leitwissenschaft werden will/soll.
Man müsste mal nachlesen, ob Kuhn auch untersucht hat, wie Paradigmenwechsel in die Hose gehen können. Im Reich der Lehr-/Lernprozesse faszinieren die Neurodidaktiker zur Zeit das ratlose Publikum mit Erkenntnissen, die - so der amerikanische Neurowissenschaftler Steve Petersen - ungefähr solche Schlussfolgerungen zulassen:
Ziehen Sie Ihr Kind nicht in einem Schrank auf, lassen Sie es nicht verhungern, und schlagen Sie es nicht mit einer Bratpfanne auf den Kopf. - Leider ist das ja auch schon nicht mehr selbstverständlich; und überhaupt ist alles hilfreich, was Lehrende von dem Wahn abbringen kann, wenn sie was sagen, habe ein anderer etwas gelernt! Hilfreich! Aber nicht geeignet, alles zu erklären und das Subjekt in den Schrank zu sperren!).
Hier also erstmal schadenfreude (Auszüge) - By JAMES GORMAN
Published: January 24, 2006
Now that schadenfreude, which I always thought meant "shades of Freud" but actually means taking pleasure in someone else's misfortune, has been located in the brain, I am awaiting news on the location of ennui, angst, misery, malaise and "feeling pretty."
...
Tania Singer at University College London and her colleagues, who published a schadenfreude paper in Nature, were not actually searching for schadenfreude when they used functional magnetic resonance imaging to watch the brains of subjects in action. Their primary interest was variation in levels of empathy, which can be detected by the activity in "pain-related areas" like the "fronto-insular and anterior cingulate cortices" of the brain when a person is watching someone else in pain.
First the experimental subjects watched people playing a game in which some cheated (bad people) and others played fair (good people). Then they watched the same people suffering from a painful stimulus.
The empathy circuits lighted up in both men and women when bad things happened to good people. When bad things happened to bad people, the women in the study were still empathic. But not the men. Not only did they show less empathy toward bad people, but the reward center in the left nucleus accumbens lighted up. All that translates as "Serves him right!"
...
There is a small flaw in my wish to see what part of the brain lights up when Maria sings "I Feel Pretty" in "West Side Story." With brain scans, a lot depends on context. What Dr. Singer and colleagues saw was a reward center lighting up and the empathy circuits dimming. She said the same reward center might also be active in anticipation of chocolate, for instance, and in drug addiction.
Still, even if we need to bring in context, there is a great big world of emotions and mental activity out there to be scanned. There's amusement, bemusement and disillusionment. One could be dazed, or confused, or dazed and confused. Would those be different?
Not to mention the blues. There are the morning blues, the poor man's blues, the white boy blues, the Chicken Cordon Blues and the "blues you get from trying to keep your Uncle Bill from dying and he afterward forgets you in his will." Are they all the same?
These questions may not be answered in my lifetime, but I hope for the resolution of one question that has always plagued me, the difference between ennui and boredom.
Suppose one performed brain scans of adolescents refusing to do their homework, prisoners serving life sentences and graduate students suffering from ennui. Based on the self-assessments of adolescents I know, I predict that the prisoners and the adolescents will show similar brain activity - anger toward the warden turned inward...
Interessant wären auch brain scans von Merkel&Bono. Es gibt so schöne Bilder von ihrer Begegnung in Davos, - eines, auf dem er so auf sie zugeht und sie sich halb entzückt, halb unsicher abwendet: dies meine ich nicht, obwohl es auch hübsch ist, und dies ist noch hübscher, aber das meine ich auch nicht. Im Februar Heft von Konkret ein interessanter Text von Georg Seeßlen: Wie man eine Kultur aus Geiz und Geilheit schafft. Anmerkungen zu Pornopop und Neosexualitäten. Bebildert wird der Text mit einem Foto von Merkel in Rom, Dezember 2005, mit der Bildunterschrift Haben wir den Engel der Entsexualisierung gewählt? La Repubblica weiß dazu mehr: La dama di ferro ..., und illustriert mit einem Foto, das Seeßlens Frage klar mit Aber was denn sonst? beantwortet. - Das soll nur witzig sein im Hinblick auf Bonos seltsame Bewegungen bei der Annäherung an M. Ansonsten finde ich M-bashing doof. Mathias Richling zum Beispiel ist doof geworden, seit er Verkleidungsnummern für politisches Kabarett hält. - Jetzt bin ich aber abgekommen: Eigentlich wollte ich den Gedanken festhalten, dass im Autoteil der Tageszeitungen eine Gesellschaft zu sich selbst kommt (na gut: zwei, drei gedankliche Schritte fehlen hier: Zeitung -> HAZ -> neuer Chefredakteur: one of the FROGs (Friends Of Gerd =Schröder), der die alte Tante HAZ modernisiert (da war einem ja Mauersberg noch lieber!), so boulevardmäßig, dass die Fotos ganz groß sind und der Lokalteil jetzt eine komplette Klatsch&Tratschseite hat...), wenn da immer Autos vorgestellt werden, die ab 42500 Euro kosten und also vermutlich für die Masse der HAZ-Leser eher unerschwinglich sind (was wiederum die HAZ von Der SZ unterscheidet, die heute im Autoteil einen Lamborghini vorstellt, aber trotzdem weiter vorn noch einiges merkt, was die HAZ den Lesern nicht zumuten mag) und darüber dann - also jetzt wieder die HAZ - einen Herrn Holzgreve schreiben lässt, der Sätze zum C6 absondert wie diese:
Vor allem der große Diesel schiebt den eleganten Fronttriebler sanft säuselnd und nachdrücklich voran. Die Laufkultur des Selbstzünders wird durch das Verbundglas in den rahmenlosen Seitenscheiben unterstrichen, das Außengeräusche wirkungsvoll minimiert.
Erstaunlich, wie Seitenscheiben Laufkultur unterstreichen ; andererseits kann's kritisch gemeint sein: dass der Diesel für den, der nicht drinsitzt, doch ziemlich Krach macht ... oder so und wie auch immer:
Der neue C6 hat uns bei ersten Testfahrten überzeugt – vor allem im Zusammenspiel mit dem gebotenen Federungskomfort, der – elektronisch permanent eingeregelt –, zum Besten gehört, was auf sportiven 18-Zoll-Niederquerschnittsreifen heute möglich ist.
Ich finde, der Satz spricht permanent eingeregelt für sich selbst; die Frage ist nur, was aus dem gebotenen Federungskomfort wird, wenn ich auf die sowas von unsportiven 15Zoll-Radialreifen meines alten Käfers umrüste. Aber:
Wen das kernige Laufgeräusch des V6 beim Beschleunigen nicht stört, kann beim leichteren Benziner den Gewichtsvorteil auf der Vorderachse spüren...
Abgesehen davon, dass hier satzbau- und sinngeländermäßig überhaupt nichts stimmt, ist festzuhalten, dass es auch sachlich schwer danebengeht: Ein Selbsttest bei meinem Berlingo ergab, dass ich auf meiner Vorderachse keinen Vorteil spüren konnte, aber vielleicht ist das ja auch erst beim neuen C6 so. Der hat ja auch gepolsterte Sitze:
Die großzügig dimensionierten und gepolsterten Sitze sowie der generöse Knieraum unterstreichen, dass die Langstrecke die Domäne dieses Reisewagens ist, dessen Kofferraum hingegen vergleichsweise klein ausfällt. Man muss ja auch nicht so viel mitnehmen, was allerdings erfahrungsgemäß je nach Körpergröße variieren kann:
Auf langen Wellen geht ein sanftes Wiegen durch den Wagen, wie es für die großen Citroën-Vertreter typisch – und eben auch Geschmackssache – ist. Einzig tief eingelassene Gullydeckel werden deutlich spürbar. Die Frage ist hier, ob kleine Citroën-Vertreter sanftes Wiegen geschmacksachemäßig nicht so draufhaben und ob Bono bei der Annäherung an M. evtl. den Citroën-Vertreter gemacht hat.
Now that schadenfreude, which I always thought meant "shades of Freud" but actually means taking pleasure in someone else's misfortune, has been located in the brain, bin ich sicher, dass the complex synapsenroadmap of the chefredakteur's brain, die sowas für leserzumutbaren Mobilitätsjournalimus hältundfördertundverbreitet, erstens brainactivity in "pain-related areas" hervorruft und zweitens - was zu beweisen war - erkennen lässt, wie es um uns steht...
... tief eingelassene Gullydeckel ... früher hätte die irgendjemand gehoben (und zwar nicht, damit sie Citroën-Fahrer nicht aus dem sanften Wiegen bringen ...)
gebattmer - 2006/01/29 02:42
Bono, Clapton und Citroen
Während draußen vor der Tür elegante Fronttriebler sanft säuselnd im Gulli hängenbleiben. Bleibt einzig die Frage, was derweil im "Head-up-Display" gezeigt wird. Ich mutmaße schlimme Schweinereien, ein Baguette, das sich gummiartig knautschend in die Leidensmiene vom Merkel puffert: Französische Autos sind sicherer und spucken auch keine Fischabfälle aufs rahmenlose Verbundglas.
Und das wünscht auch dir wieder
dein Appaz