Jede Ästhetik hat eben ihre eigene Moral (II)
Meine LieblingsHAZ widmet heute dem Niedersachsenlied eine ganze Seite: Der Refrain ist ohne Zweifel ein Ohrwurm. Er kann, zumindest zu vorgerückter Stunde, zum Schunkeln verleiten. Oder zum Marschieren. Oder zum Unter-die-Arme-fassen und Richtig-fröhlich-Sein. „Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen.“ So skandierte etwa eine Gruppe von Unternehmern, die Ministerpräsident Christian Wulff vergangenes Jahr auf einer Japan-Reise begleitete...
Da wird der Japaner aber gestaunt haben, wie sich die niedersächsischen Unternehmer unter die Arme gefasst haben. Offen ist noch, wohin man diesem Herrn gefasst hat:
„Ich habe das Niedersachsenlied das erste Mal von Wilfried Hasselmann gehört“, erinnert sich David McAllister, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Der von schottischen Vorfahren abstammende Mann aus dem Landkreis Cuxhaven singt das Lied nach eigenem Bekunden regelmäßig – auf Schützenfesten und Parteiveranstaltungen. Es gehöre zum Land wie das Wappen und andere Symbole, meint McAllister. „Es ist auch Ausdruck unserer Liberalität und Toleranz, dass wir die Niedersachsen ihre Traditionen pflegen lassen.“
Da kann sich der erdverwachsene Niedersachse aber nicht beschweren, wenn die Obrigkeit ihn ihm seine Traditionen pflegen lässt:
Aus der Väter Blut und Wunden wächst der Söhne Heldenmut.
Niedersachsen soll's bekunden: Für Freiheit, Gut und Blut!
Fest wie unsere Eichen halten alle Zeit wir stand,
wenn Stürme brausen übers Deutsche Vaterland.
Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen,
Heil Herzog Widukind Stamm.
Und E.On sorgt heute schon für das Gas von morgen. (adsense!!)
Und ein niedersächsischer Intellektueller, der auch mal eine Deutsche Dogge hatte (oder war's ne dänische? -deutsche Doggen machen sowas nicht!), Heinz Rudolf K., dient sich mit frischen Versen an, die freilich - eine Wortkotze ohnegleichen - eher sein germanenschratmäßiges Wolgograd geworden sind:
Von der Hunte bis zur Wietze, von Cuxhaven bis Bad Grund
Lebt ein ganz besondres Völkchen, außen spröde, innen bunt.
Von der Ems bis an die Elbe wohnt vom deutschen Ei das Gelbe
Unverwüstlich, sturmerprobt – hier. Und das gehört gelobt.
Wir sind die Niedersachsen, taugen nicht für dumme Faxen.
Heil dir, Wulffs Revier.
Einst, in Bramsches Varusschlacht, wurd’ den Römern Dampf gemacht.
Hermann, der Germanenschrat, sorgte für ihr Stalingrad.
Noch in diesen unsern Tagen lassen wir uns ungern sagen
(gar von andern!), was wir sollen. Denn wir machen, was wir wollen.
So sind die Niedersachsen. Trinkfest am Glas verwachsen.
Heil dir, Wulffs Revier.
Sicherlich, das Wort fällt schnell, sind wir eher provinziell –
Find’ mal einen smarten Reim auf Quakenbrück und Hildesheim.
Doch für mich gilt, streng vertraulich: ich genieße es beschaulich.
Und wenn’s läuft, dann spiel’n die Roten wie ein Sturmangriff der Goten.
So siegen Niedersachsen. Kein Grund zum Billigflachsen.
Heil dir, Wulffs Revier.
Es ist schön hier. Und zum Glück gibt’s ja auch noch Osnabrück,
Heimat nicht von Wulff alleine, sondern irgendwie auch meine.
Treibt’s uns in die Welt hinaus, sieht die ja ganz schnucklig aus,
aber richtig gut gelungen ist doch auch Bad Beverungen.
Wir sind die Niedersachsen. Sechzig Jahre. Fast erwachsen.
Heil dir, Wulffs Revier.
Jau, Heinz, - wie wir Niedersachsen immer seggen:
Wat sallst moken, schitts in't Bett, schitts in't Laken, schitts vörbi, is ok en Swieneri!
Da wird der Japaner aber gestaunt haben, wie sich die niedersächsischen Unternehmer unter die Arme gefasst haben. Offen ist noch, wohin man diesem Herrn gefasst hat:
„Ich habe das Niedersachsenlied das erste Mal von Wilfried Hasselmann gehört“, erinnert sich David McAllister, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Der von schottischen Vorfahren abstammende Mann aus dem Landkreis Cuxhaven singt das Lied nach eigenem Bekunden regelmäßig – auf Schützenfesten und Parteiveranstaltungen. Es gehöre zum Land wie das Wappen und andere Symbole, meint McAllister. „Es ist auch Ausdruck unserer Liberalität und Toleranz, dass wir die Niedersachsen ihre Traditionen pflegen lassen.“
Da kann sich der erdverwachsene Niedersachse aber nicht beschweren, wenn die Obrigkeit ihn ihm seine Traditionen pflegen lässt:
Aus der Väter Blut und Wunden wächst der Söhne Heldenmut.
Niedersachsen soll's bekunden: Für Freiheit, Gut und Blut!
Fest wie unsere Eichen halten alle Zeit wir stand,
wenn Stürme brausen übers Deutsche Vaterland.
Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen,
Heil Herzog Widukind Stamm.
Und E.On sorgt heute schon für das Gas von morgen. (adsense!!)
Und ein niedersächsischer Intellektueller, der auch mal eine Deutsche Dogge hatte (oder war's ne dänische? -deutsche Doggen machen sowas nicht!), Heinz Rudolf K., dient sich mit frischen Versen an, die freilich - eine Wortkotze ohnegleichen - eher sein germanenschratmäßiges Wolgograd geworden sind:
Von der Hunte bis zur Wietze, von Cuxhaven bis Bad Grund
Lebt ein ganz besondres Völkchen, außen spröde, innen bunt.
Von der Ems bis an die Elbe wohnt vom deutschen Ei das Gelbe
Unverwüstlich, sturmerprobt – hier. Und das gehört gelobt.
Wir sind die Niedersachsen, taugen nicht für dumme Faxen.
Heil dir, Wulffs Revier.
Einst, in Bramsches Varusschlacht, wurd’ den Römern Dampf gemacht.
Hermann, der Germanenschrat, sorgte für ihr Stalingrad.
Noch in diesen unsern Tagen lassen wir uns ungern sagen
(gar von andern!), was wir sollen. Denn wir machen, was wir wollen.
So sind die Niedersachsen. Trinkfest am Glas verwachsen.
Heil dir, Wulffs Revier.
Sicherlich, das Wort fällt schnell, sind wir eher provinziell –
Find’ mal einen smarten Reim auf Quakenbrück und Hildesheim.
Doch für mich gilt, streng vertraulich: ich genieße es beschaulich.
Und wenn’s läuft, dann spiel’n die Roten wie ein Sturmangriff der Goten.
So siegen Niedersachsen. Kein Grund zum Billigflachsen.
Heil dir, Wulffs Revier.
Es ist schön hier. Und zum Glück gibt’s ja auch noch Osnabrück,
Heimat nicht von Wulff alleine, sondern irgendwie auch meine.
Treibt’s uns in die Welt hinaus, sieht die ja ganz schnucklig aus,
aber richtig gut gelungen ist doch auch Bad Beverungen.
Wir sind die Niedersachsen. Sechzig Jahre. Fast erwachsen.
Heil dir, Wulffs Revier.
Jau, Heinz, - wie wir Niedersachsen immer seggen:
Wat sallst moken, schitts in't Bett, schitts in't Laken, schitts vörbi, is ok en Swieneri!
gebattmer - 2006/02/21 22:56
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