Deutschland - das Quiz II
1. Wie hoch ist in Deutschland die relative Wahrscheinlichkeit eines Gymnasialbesuchs für ein Akademikerkind im Vergleich zu einem Facharbeiterkind (bzw. einem Kind aus dem "tradiditonslosen Arbeitermilieu" - wer immer sich diese Kategorie ausgedacht haben mag)?
Antwort: Die relative Wahrscheinlichkeit eines Gymnasialbesuchs ist für ein Akademikerkind in Deutschland 6,9 (18!) mal so hoch wie jene eines Facharbeiterkindes. Und, wohl gemerkt: Selbst bei gleicher individueller Lese- und Mathematikkompetenz beträgt dieses Verhältnis noch 4 (6) zu 1.
Zur Vorbereitung auf diese Frage: ein kritischer Überblick zu PISA bei studis-online.
2. Wer oder was geht in Deutschland als Rentenexperte durch?
Antwort: Professor Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor des Instituts für Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg, ist nicht nur bekannt als wissenschaftliches Sprachrohr für die Privatisierung der Sozialversicherungen und gefragter Interviewpartner in Talkshows, sondern auch sogenannter Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Außerdem ist er wissenschaftlicher Berater des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und der Victoria Versicherung AG. Raffelhüschen ist auch im Aufsichtsrat der ERGO Versicherungsgruppe, zu deren Gesellschaften Victoria, Hamburg-Mannheimer, DKV Deutsche Krankenversicherung, D.A.S. und die KarstadtQuelle Versicherungen gehören. Zudem hält er unentwegt Vorträge, etwa für den Finanzdienstleister MLP. Raffelhüschen verbindet mit Professorin Beatrice Weder di Mauro, Mitglied des Sachverständigenrats und dort ausgewiesene Anhängerin der Reform der Sozialsysteme, dass beide im Aufsichtsrat der ERGO-Versicherungsgruppe sitzen. Das ist die »Freiheit der Wissenschaft«, die wir meinen. Professor Raffelhüschen teilt auch mit Professor Bert Rürup so manches Arbeitsfeld. Auf jeden Fall sind beide für Privatversicherer tätig, wie die Homepage des Finanzdienstleisters MLP zeigt (siehe Abbildung 20, S. 266). Beide haben sich auch sofort anerkennend zu Wort gemeldet, als Franz Müntefering durchsetzte, jetzt schon die Anhebung des Renteneintritts-alters auf 67 Jahre anzukündigen.
Zur Vorbereitung auf diese Frage: ein Auszug aus Albrecht Müllers neuem Buch "Machtwahn".
Oder ein Auszug aus Monitor vom 16.03.:
Prof. Bernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Man muss sich ganz klar machen, dass es andererseits natürlich schlicht eine Falschmeldung ist, wenn man die Bedingungen für die Aussagen, nämlich dass es nur dann Nullrunden gibt, wenn die Bruttolöhne nicht, sagen wir mal, signifikant steigen würden. Dass diese Bedingung nicht da gewesen ist in der Schlagzeile ist klar, und insofern war es natürlich keine wirkliche Meldung und richtige Meldung. Dennoch muss man eines sagen, die Kampagne hat natürlich eine gewisse Aufmerksamkeit für private Altersvorsorge geweckt und ... oder betriebliche Altersvorsorge geweckt und genau das ist das, was wir brauchen."
Wir, die Bürger des Landes? Oder die Versicherungsbranche, für die er im Nebenjob tätig ist? Als Aufsichtsratmitglied, Berater und Referent.
Reporter:
"Die Frage war doch, ob es problematisch ist, dass Sie dann gleichzeitig für die Versicherungswirtschaft tätig sind?"
Prof. Bernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Ich bin nicht für die Versicherungswirtschaft tätig, ich bin staatlicher Professor."
Reporter:
"Aber Sie sind gleichzeitig im Aufsichtsrat und ..."
Prof. Bernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Jetzt muss ich ... nein. Also jetzt wollen wir ... wollen wir ... Sie wollen eine Frage stellen zur Rente und darum geht es doch letztlich, oder?"
Reporter:
"Die haben wir ja alle abgehakt. Jetzt würde ich ganz gern zu der Problematik ... der müssen Sie sich ja auch stellen."
Prof. äBernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Nein, der Problematik stelle ich mich doch nicht, das will ich jetzt nicht!"
Antwort: Die relative Wahrscheinlichkeit eines Gymnasialbesuchs ist für ein Akademikerkind in Deutschland 6,9 (18!) mal so hoch wie jene eines Facharbeiterkindes. Und, wohl gemerkt: Selbst bei gleicher individueller Lese- und Mathematikkompetenz beträgt dieses Verhältnis noch 4 (6) zu 1.
Zur Vorbereitung auf diese Frage: ein kritischer Überblick zu PISA bei studis-online.
2. Wer oder was geht in Deutschland als Rentenexperte durch?
Antwort: Professor Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor des Instituts für Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg, ist nicht nur bekannt als wissenschaftliches Sprachrohr für die Privatisierung der Sozialversicherungen und gefragter Interviewpartner in Talkshows, sondern auch sogenannter Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Außerdem ist er wissenschaftlicher Berater des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und der Victoria Versicherung AG. Raffelhüschen ist auch im Aufsichtsrat der ERGO Versicherungsgruppe, zu deren Gesellschaften Victoria, Hamburg-Mannheimer, DKV Deutsche Krankenversicherung, D.A.S. und die KarstadtQuelle Versicherungen gehören. Zudem hält er unentwegt Vorträge, etwa für den Finanzdienstleister MLP. Raffelhüschen verbindet mit Professorin Beatrice Weder di Mauro, Mitglied des Sachverständigenrats und dort ausgewiesene Anhängerin der Reform der Sozialsysteme, dass beide im Aufsichtsrat der ERGO-Versicherungsgruppe sitzen. Das ist die »Freiheit der Wissenschaft«, die wir meinen. Professor Raffelhüschen teilt auch mit Professor Bert Rürup so manches Arbeitsfeld. Auf jeden Fall sind beide für Privatversicherer tätig, wie die Homepage des Finanzdienstleisters MLP zeigt (siehe Abbildung 20, S. 266). Beide haben sich auch sofort anerkennend zu Wort gemeldet, als Franz Müntefering durchsetzte, jetzt schon die Anhebung des Renteneintritts-alters auf 67 Jahre anzukündigen.
Zur Vorbereitung auf diese Frage: ein Auszug aus Albrecht Müllers neuem Buch "Machtwahn".
Oder ein Auszug aus Monitor vom 16.03.:
Prof. Bernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Man muss sich ganz klar machen, dass es andererseits natürlich schlicht eine Falschmeldung ist, wenn man die Bedingungen für die Aussagen, nämlich dass es nur dann Nullrunden gibt, wenn die Bruttolöhne nicht, sagen wir mal, signifikant steigen würden. Dass diese Bedingung nicht da gewesen ist in der Schlagzeile ist klar, und insofern war es natürlich keine wirkliche Meldung und richtige Meldung. Dennoch muss man eines sagen, die Kampagne hat natürlich eine gewisse Aufmerksamkeit für private Altersvorsorge geweckt und ... oder betriebliche Altersvorsorge geweckt und genau das ist das, was wir brauchen."
Wir, die Bürger des Landes? Oder die Versicherungsbranche, für die er im Nebenjob tätig ist? Als Aufsichtsratmitglied, Berater und Referent.
Reporter:
"Die Frage war doch, ob es problematisch ist, dass Sie dann gleichzeitig für die Versicherungswirtschaft tätig sind?"
Prof. Bernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Ich bin nicht für die Versicherungswirtschaft tätig, ich bin staatlicher Professor."
Reporter:
"Aber Sie sind gleichzeitig im Aufsichtsrat und ..."
Prof. Bernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Jetzt muss ich ... nein. Also jetzt wollen wir ... wollen wir ... Sie wollen eine Frage stellen zur Rente und darum geht es doch letztlich, oder?"
Reporter:
"Die haben wir ja alle abgehakt. Jetzt würde ich ganz gern zu der Problematik ... der müssen Sie sich ja auch stellen."
Prof. äBernd Raffelhüschen, Ökonom, Universität Freiburg:
"Nein, der Problematik stelle ich mich doch nicht, das will ich jetzt nicht!"
gebattmer - 2006/03/21 21:58
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