UB 40 B4 U No

note: the top picture is the never before seen original inner sleeve,rediscovered in the home of an unnamed fan/friend
it was made by the Fool Collective,of dutch painter Simon Posthuma,He also made a highly acclaimed album, together with his girlfriend Marijke.
this blog is he first one worldwide to show it, and I am pretty proud of it.
Ich halte es übrigens für völlig angemessen, mehrmals im Leben seine Ansichten zu ändern. Häufig wird das ja mit diesem "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern"-Spruch denunziert. Es ist doch ganz offensichtlich so, dass man häufiger feststellen muss, dass Aussagen von gestern auf dem besten Weg in den Arsch sind bzw. schon immer da waren: man hatte es nur nicht bemerkt. Nun müsste man klassifizieren, was Aussagen dieser Art sind, um sie zu unterscheiden von Prinzipien, deren Aufgabe ganz anderen Kriterien genügen muss als nur dem der Nichtmehr-Bewährung an Lebenswirklichkeit (vgl. auch das geschundene Wort vom richtigen Leben im Falschen*). Eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich damals die Beatles doof fand und entsprechend auch das jetzt zu feiernde Album und selbstverständlich das grausame Their Satanic Majesty's Request besser, dass ich das dann vor einigen Jahren korrigierte (beeinflusst durch George Martins Summer of Love und durch Brian Wilsons Aussage, dass das nun wirklich überzeitlich geniale Pet Sounds Album von den Beatles beeinflusst sei) und dass ich das jetzt wieder zu korrigieren geneigt bin, weil mir dies ganze Beatles-Oevre wie Kindergeburtstagsmusik vorkommt ...
* Zum zitierten Diktum Adornos:
Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen.
Auch ihn treibt ein Traum von Glück an – und dieser klingt seltsam idylisch, nicht etwa intellektuell oder politisch anspruchsvoll:
Rien faire comme une bête, auf dem Wasser liegen und friedlich in den Himmel schauen, »sein, sonst nichts, ohne alle weitere Bestimmung und Erfüllung« könnte an Stelle von Prozeß, Tun, Erfüllen treten. – Und daneben seine durchaus materialistisch-humane Vision: Zart wäre einzig das Gröbste: daß keiner mehr hungern soll.
Und schließlich am Ende der Minima Moralia ein fast religiöser Satz – eine Religiösität ohne Gott
– und damit will ich schließen:
Philosophie, wie sie im Angesicht der Verzweiflung einzig noch zu verantworten ist, wäre der Versuch, alle Dinge so zu betrachten, wie sie vom Standpunkt der Erlösung aus sich darstellten. Erkenntnis hat kein Licht, als das von der Erlösung her auf die Welt scheint: alles andere erschöpft sich in der Nachkonstruktion und bleibt ein Stück Technik.
Das gilt wohl auch für die Musik.
Leider ist in der öffentlichen Wahrnehmung offenbar völlig verloren gegangen, dass Verzweiflung eine moralische Kategorie und nicht ein individuelles Defizit ist (dem mit Pillen begegenet werden muss). Dass also Erlösung nicht individuell zu denken ist, müsste erst wieder ins Bewusstsein gerückt werden. Die Wissenschaft dafür könnte u.a. Fülberths Kapitalistik sein. Der Satz über die Philosophie gilt i. Ü. für alle Wissenschaft: gerade Naturwissenschaft, die nur Technik ist, bleibt blind und wo sie meint, daraus auch noch Geltungsansprüche ableiten zu können, wird sie doof.
gebattmer - 2007/06/04 21:31
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