Rückblick auf einen Tag in einer Bananenrepublik
"Wieder ein Tag voller Zumutungen. Ich habe drei Meldungen ausgesucht:
- Bundeswehr vernichtete Geheimberichte über Auslandseinsätze
- Koalition legt bei Private Equity nach
- “Beck kann morgen Kanzler sein” Spiegel-Fragen an Lafontaine
Zu 1.:
Spiegel Online nennt das folgende eine DATENPANNE. Ich glaube nicht
daran. Und es wäre gut, die Medien würden sich nicht so
leicht einen Bären aufbinden lassen:
Bundeswehr vernichtete Geheimberichte über Auslandseinsätze
Es wäre ein brisanter Datenverlust gigantischen Ausmaßes:
Einem ARD-Bericht zufolge hat die Bundeswehr sämtliche
Geheimberichte aus vier Jahren Auslandseinsätzen vernichtet.
Begründung: ein “technischer Defekt”. Auch wichtige
Daten zum Fall Kurnaz sollen für immer verloren sein.
Quelle: SPIEGEL Online
Zu 2.:
Wer die Debatte um Hedgefonds und Private Equity einigermaßen
wach verfolgt, konnte und kann nur fordern, dass in einem ersten
Schritt endlich die steuerlichen Privilegien zurückgenommen
werden, die diesen Unternehmen zum 1.1.2002 mit der Steuerbefreiung der
Gewinne der Unternehmensverkäufen gewährt worden sind. Jetzt
passiert das Gegenteil. Offenbar ist der Einfluss der Finanzindustrie
auf die Koalitionäre unermesslich hoch.
Genaueres über die neuen Privilegien erfährt man im Bericht
des Handelsblatt nicht. Die Verhandlungen der Koalitionäre sind
lautlos geführt worden. Typisch:
Koalition legt bei Private Equity nach
Ein Spitzengespräch zwischen Bundesfinanzministerium und Union
bringt eine grundsätzliche Einigung über Steuervorteile
für Private-Equity-Gesellschaften. Der Steuerausfall soll deutlich
unter einer Mrd. Euro liegen. Das Gesetz soll zu Beginn des
nächsten Jahres in Kraft treten.
Quelle: Handelsblatt
Zu 3.:
Der jämmerliche Zustand unserer Republik hat viel mit dem
Zustand unserer Medien zu tun. In welchem trostlosen Zustand sie sind,
das können Sie am Beispiel der Fragen dieses Spiegel-Interviews
mit Oskar Lafontaine studieren. Er sind oft keine Fragen sondern
Aussagen, Unterstellungen, Elemente der großen Propagandakampagne
zu diesem Sujet:
“Beck kann morgen Kanzler sein”
Der neue Chef der Partei “Die Linke”, Oskar Lafontaine, 63,
über seinen Machtanspruch, die Zukunft des Sozialismus und sein
Verhältnis zu den Sozialdemokraten
Quelle: SPIEGEL Online"
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