Seeßlen lesen: Weitere Bemerkungen zur Abschaffung der Demokratie
Eine Gesellschaft bildet sich nicht, um Probleme zu lösen und Konflikte zu überwinden, sondern sie bildet sich – und bildet sich immer weiter, indem sie zugleich vielfältiger und verbindlicher wird – , um die Probleme in ihrem Sinne zu organisieren und die Konflikte für sich nutzbar zu machen. So ist verloren, wer glaubt, seine Gesellschaft könne oder wolle seine Probleme lösen. Oder die Probleme des „nächsten“.
Was ist nutzbar für eine Gesellschaft? Das, was der in ihr organisierten Macht dient, und das, was ihr in der Konkurrenz mit anderen (teils realen, teils fiktiven) Gesellschaften dient. Das Ziel einer Gesellschaft ist die eigene Erhaltung und Stabilisierung. Jedenfalls gilt dies, solange wir Gesellschaft auch mit „System“ übersetzen können. Vermutlich ist indes eine Gesellschaft zugleich mehr und weniger als ein System, mit einem solchen aber hinreichend verwandt.
Die Gesellschaft wird durch die in ihr organisierten Konflikte. Aber sie wird es nicht in einer vollkommen organisierten Form. Daher bedarf es eines Staates.
Einer der Konflikte, derzeit, lässt sich als „Abschaffung der Kultur“ beschreiben. Damit ist nicht nur die Überantwortung der Kunst zu einem Kapitalspiel der Oligarchen gemeint, und nicht nur der Missbrauch der Kreativen zur „Gentrifizierung“ für den Immobilienmarkt, nicht nur das Ende der publizistischen Vielfalt und die Überantwortung alles Kulturellen in einem Freihandelsabkommen, nach dem kein Kulturstein auf dem anderen bleiben wird. (Wer hätte das gedacht, dass der allerletzte Untergang des Abendlands die Form eines Freihandelsabkommens haben würde?)
Es ist eine gerechte und offene Bewahrung von Erfahrung, Erkenntnis und Wissen. Und ein Wissen vom Wissen.
Lesen!! Weitere Bemerkungen zur Abschaffung der Demokratie. Veröffentlicht von Georg Seeßlen
Was ist nutzbar für eine Gesellschaft? Das, was der in ihr organisierten Macht dient, und das, was ihr in der Konkurrenz mit anderen (teils realen, teils fiktiven) Gesellschaften dient. Das Ziel einer Gesellschaft ist die eigene Erhaltung und Stabilisierung. Jedenfalls gilt dies, solange wir Gesellschaft auch mit „System“ übersetzen können. Vermutlich ist indes eine Gesellschaft zugleich mehr und weniger als ein System, mit einem solchen aber hinreichend verwandt.
Die Gesellschaft wird durch die in ihr organisierten Konflikte. Aber sie wird es nicht in einer vollkommen organisierten Form. Daher bedarf es eines Staates.
Einer der Konflikte, derzeit, lässt sich als „Abschaffung der Kultur“ beschreiben. Damit ist nicht nur die Überantwortung der Kunst zu einem Kapitalspiel der Oligarchen gemeint, und nicht nur der Missbrauch der Kreativen zur „Gentrifizierung“ für den Immobilienmarkt, nicht nur das Ende der publizistischen Vielfalt und die Überantwortung alles Kulturellen in einem Freihandelsabkommen, nach dem kein Kulturstein auf dem anderen bleiben wird. (Wer hätte das gedacht, dass der allerletzte Untergang des Abendlands die Form eines Freihandelsabkommens haben würde?)
Es ist eine gerechte und offene Bewahrung von Erfahrung, Erkenntnis und Wissen. Und ein Wissen vom Wissen.
Lesen!! Weitere Bemerkungen zur Abschaffung der Demokratie. Veröffentlicht von Georg Seeßlen
gebattmer - 2013/11/20 21:30
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