Archäologie (DLXIII) : ExKurs - Fakten sind Terror ... Eine notwendige Klarstellung zur floriernden These, die Linke sei schuld am Post-Faktischen
Das folgende großartige Post-Punk-NDW-Fundstück beweist: Postfaktizismus (oder wie das jetzt heißt) ist ein alter Hut; ExKurs (aus Berlin, über die nicht mehr viel rauszukriegen ist) haben die Kritik des sog. Faktischen im Jahre 1981 schon differenzierter vorgetragen:
- Via Lisa Sinder!!!
Als Zugabe eher doofe Wortspiele und ein großartiges Lied:
Wenn Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn (DHL) mitteilen, das Paket habe nicht zugestellt werden können und befinde sich in der Post-Filiale Sowienochstraße, dann ist das vermutlich sowohl post-faktisch als auch post-logistisch, weil es da auch nicht ist.
Logistik ist Terror, wenn in jeder Wohn- und Durchgangsstraße die Lieferwagen von DHL und Konsorten in der zweiten Reihe halten, um den Amazon- und Konsorten-Kram abzuladen, der am nächten Tag wieder zurückgeschickt wird. Post-Logismus bzw. wenn man genauer drüber nachdenkt: Meta-Post-Fakt-Logizismus ...
Wenn Donald Trump vor der Wahl mitteilt, er werde das Ergebnis akzeptieren – wenn er gewinnt - und anschließend kritisiert, dass die grüne Präsidentschaftskandidatin Jill Stein, die nicht gewonnen hat, die Neuauszählung der Stimmen im Bundesstaat Wisconsin beantragt hat, - also das tut, was er angekündigt hat für den Fall, dass er nicht gewinnt, und wenn er dann noch selbst das Wahlergebnis anzweifelt (Millionen von Menschen hätten "illegal" ihre Stimme abgegeben ...Beweise für seine Behauptungen legte Trump nicht vor), dann ist das post-logisch.
Gut gemachtes Video von Clara Ro, offensidchtlich in Anlehung an das legendäre Like-A-Rolling-Stone-Video von Dylan (in dem der auch immer die Textzettel wegschmeist, das ich im Netz aber nicht finde). ...
Nachtrag:
The surprising origins of ‘post-truth’ – and how it was spawned by the liberal left (The Conversation, November 18)
Wenn ich das richtig sehe, dann sind mit liberal left eher die Schröder-Blair-Sozialdemokratie und die Pastor*innen-Bündnis-Grünen gemeint, in welcher Erscheinungsform die weltweit immer erscheinen mögen - incl. der sie umschwirrenden intellektuellen Bohème-Milieus, die sich in der Tat seit 30 Jahren in Postmoderne und Konstruktivismus verloren hat ...
Siehe unten: Lutz Herden zum Tod von Fidel Castro:
Liberaler Katzenjammer - Minderheitenrechte dürfen nicht gegen die soziale Frage ausgespielt werden. Wer das versucht, um mehrheitsfähig zu sein, hat in der Auseinandersetzung mit den Populisten schon verloren. Essay von Lothar Müller, Süddeutsche 30.11.2016)
- Via Lisa Sinder!!!
Als Zugabe eher doofe Wortspiele und ein großartiges Lied:
Wenn Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn (DHL) mitteilen, das Paket habe nicht zugestellt werden können und befinde sich in der Post-Filiale Sowienochstraße, dann ist das vermutlich sowohl post-faktisch als auch post-logistisch, weil es da auch nicht ist.
Logistik ist Terror, wenn in jeder Wohn- und Durchgangsstraße die Lieferwagen von DHL und Konsorten in der zweiten Reihe halten, um den Amazon- und Konsorten-Kram abzuladen, der am nächten Tag wieder zurückgeschickt wird. Post-Logismus bzw. wenn man genauer drüber nachdenkt: Meta-Post-Fakt-Logizismus ...
Wenn Donald Trump vor der Wahl mitteilt, er werde das Ergebnis akzeptieren – wenn er gewinnt - und anschließend kritisiert, dass die grüne Präsidentschaftskandidatin Jill Stein, die nicht gewonnen hat, die Neuauszählung der Stimmen im Bundesstaat Wisconsin beantragt hat, - also das tut, was er angekündigt hat für den Fall, dass er nicht gewinnt, und wenn er dann noch selbst das Wahlergebnis anzweifelt (Millionen von Menschen hätten "illegal" ihre Stimme abgegeben ...Beweise für seine Behauptungen legte Trump nicht vor), dann ist das post-logisch.
Gut gemachtes Video von Clara Ro, offensidchtlich in Anlehung an das legendäre Like-A-Rolling-Stone-Video von Dylan (in dem der auch immer die Textzettel wegschmeist, das ich im Netz aber nicht finde). ...
Nachtrag:
The surprising origins of ‘post-truth’ – and how it was spawned by the liberal left (The Conversation, November 18)
- More than 30 years ago, academics started to discredit “truth” as one of the “grand narratives” which clever people could no longer bring themselves to believe in. Instead of “the truth”, which was to be rejected as naïve and/or repressive, a new intellectual orthodoxy permitted only “truths” – always plural, frequently personalised, inevitably relativised.
Under the terms of this outlook, all claims on truth are relative to the particular person making them; there is no position outside our own particulars from which to establish universal truth. This was one of the key tenets of postmodernism, a concept which first caught on in the 1980s after publication of Jean-Francois Lyotard’s The Postmodern Condition: A Report On Knowledge in 1979. In this respect, for as long as we have been postmodern, we have been setting the scene for a “post-truth” era.
Wenn ich das richtig sehe, dann sind mit liberal left eher die Schröder-Blair-Sozialdemokratie und die Pastor*innen-Bündnis-Grünen gemeint, in welcher Erscheinungsform die weltweit immer erscheinen mögen - incl. der sie umschwirrenden intellektuellen Bohème-Milieus, die sich in der Tat seit 30 Jahren in Postmoderne und Konstruktivismus verloren hat ...
Siehe unten: Lutz Herden zum Tod von Fidel Castro:
- ... Die staats- und gesellschaftstragende Linke in Westeuropa, besonders die im wiedervereinten Deutschland, das jede Solidarität mit Kuba verweigerte, zu der die DDR bis 1989 stets bereit war, achtete streng darauf, Kuba nach dem Epochenbruch von 1990 im Stich zu lassen. Es war nicht mehr opportun, Castro und seinem unvollendeten Sozialismus gerecht zu werden. Die Haltung wurde zum Offenbarungseid eines Zynismus, der Marxismus und Internationalismus, den Mut zum energischen Widerstand gegen einen gesellschaftlichen Status quo als Kinderkrankheiten ablegte, deren man sich schämte, indem man bestritt, sie gehabt zu haben. Ein Kuba, das sich nicht hin zum Kapitalismus reformierte ließ – sprich: die Heimkehr verweigerte – wurde als große Enttäuschung gescholten und als Provokation für eigene Etabliertheit empfunden....
Liberaler Katzenjammer - Minderheitenrechte dürfen nicht gegen die soziale Frage ausgespielt werden. Wer das versucht, um mehrheitsfähig zu sein, hat in der Auseinandersetzung mit den Populisten schon verloren. Essay von Lothar Müller, Süddeutsche 30.11.2016)
Christina Kaindl: "Wenn man unten ist, weiß man, dass es Klassen gibt."
gebattmer - 2016/11/28 18:25
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