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Das ist nicht Marseille, aber ...

DSCI0593klein
Perpignan, France, August 2012

... es könnte eine der Straßen sein, in denen sich Fabio Montale dauernd herumtreibt.
Ich empfehle hier (links unter GBlog&read) die Marseille-Trilogie von Jean-Claude Izzo und bleibe dabei: Sehr lesenswert. Zu loben ist auch die deutsche Übersetzung von Katarina Grän und Ronald Vouillé.
Ein Problem habe ich mit dem dritten Teil Soléa:
Im abschließenden Roman kehren sich die Vorzeichen um. Nicht Montale jagt länger die Mafia, sondern diese jagt ihn. Babette, eine befreundeute Journalistin hat in einer Recherche über die Mafia brisante Dokumente zusammengetragen, die die Spur des organisierten Verbrechens bis weit in die Kreise von Wirtschaft und Politik dokumentieren. Die Mafia erpresst Montale, um über ihn an Babette und ihre Dokumente zu gelangen, und tötet nach und nach alle Menschen, die ihm wichtig sind. Montale stellt sich den Killern, und wird am Ende selbst eines ihrer Opfer.

Dass das so sein wird, ahnt der Leser recht früh, ärgert sich zudem darüber, dass die Figuren häufig zweifellos interressante Verlautbarungen über das organsierte Verbrechen eher zitatmäßig absondern, als dass sie - wie in den ersten beiden Teilen - sich solche Erkenntnisse nachvollziehbar zu eigen zu machen, und fragt sich, wie der Autor das hinkriegen wird, den Ich-erzählenden Helden am Ende seinen eigenen Tod berichten zu lassen:
    »Lasst ihr mich ihn umbringen... Ihr?«
    »Schieß, Herrgott noch mal!«, brüllte Mavros. Sonia stimmte ein. Und Felix. Und Babette. »Schieß!«, schrien sie. Fonfon, Wut im Blick. Honorine, die mich mit traurigen Augen ansah. »Zu Ehren der Überlebenden. .. Schieß!«
    Montale, verdammt noch mal, bring ihn um! Bring ihn um! »Ich werde ihn umbringen.« »Schieß!«
    Sein Arm fiel langsam herab. Straffte sich. In Richtung auf meinen Schädel.
    »Schieß!«
    »Enzo!«, rief ich.
    Und ich schoss. Leerte das ganze Magazin.
    Er brach zusammen. Der namenlose Killer. Die Stimme. Die Stimme des Todes. Der Tod selbst.
    Ich begann zu zittern. Die Hand um den Griff der Knarre geklammert. Beweg dich, Montale. Beweg dich, bleib nicht dort. Ich stand auf. Ich zitterte immer mehr.
    »Montale!«, rief Beraud.
    Er war nicht mehr sehr weit. Wieder ein Schuss. Dann Stille. Beraud verstummte.
    Ich ging auf das Boot zu. Schwankend. Ich betrachtete die Waffe, die ich in der Hand hielt. Manus Waffe. Mit einem kräftigen Schwung schleuderte ich sie weit von mir, ins Meer. Sie fiel ins Wasser. Mit demselben Geräusch oder fast, aber in meinem Kopf machte sie dasselbe Geräusch wie die Kugel, die sich in meinen Rücken bohrte. Ich spürte die Kugel, aber den Schuss hörte ich erst später. Oder umgekehrt, zwangsläufig.
    Ich machte ein paar Schritte im Wasser. Mit der Hand fuhr ich über die offene Wunde. Das warme Blut an meinen Fingern. Es brannte. Innen. Der Brand. Wie das Feuer in den Hügeln gewann es Land. Die Hektare meines Lebens, die sich verzehrten.
    Sonia, Mavros, Felix, Babette. Wir waren verkohlte Wesen. Das Böse breitete sich aus. Der Weltenbrand ergriff den Planeten. Zu spät. Die Hölle.
    Aber ja, alles klar, Fabio? Alles klar, oder? Ja. Es ist nur eine Kugel. Ist sie wieder rausgekommen? Nein, verdammt. Es scheint nicht so, nein. .
    Ich ließ mich ins Boot fallen. Der Länge nach. Der Motor. Los- fahren. Ich fuhr los. Jetzt nach Hause. Ich würde nach Hause fahren. Es ist vorbei, Fabio.
    Ich griff nach der Flasche Lagavulin, entkorkte sie und setzte den Hals an meine Lippen. Die Flüssigkeit ging mir runter. Heiß. Das tat gut. Man konnte das Leben nicht festhalten, man konnte es nur leben. Was? Nichts. Ich war müde. Erschöpfung. Ja, schlafen. Aber vergiss nicht, Helene zum Essen einzuladen. Sonntag. Ja, Sonntag. Wann ist Sonntag? Fabio, nicht einschlafen, ver- flucht. Das Boot. Steuer das Boot. Zu dir nach Hause, dort drüben. Les Goudes.
    Das Boot glitt aufs offene Meer. Jetzt war alles gut. Der Whisky tropfte mir vom Kinn auf den Hals. Ich konnte mich nicht mehr fühlen. Weder im Körper noch im Kopf. Ich hatte keine Schmer- zen mehr. überhaupt keine Schmerzen. Keine Ängste. Keine Angst.
    Jetzt bin ich der Tod
    Das hatte ich gelesen. .. Sich jetzt daran erinnern. Der Tod bin ich.
    Lole, willst du die Vorhänge nicht vor unserem Leben her- unterlassen? Bitte. Ich bin müde.
    Lole, bitte.
Das finde ich unbefriedigend: Ein Ich-Erzähler kann doch nicht seinen eigenen Tod erzählen! Oder funktioniert das, weil Leser/in ja weiß, dass die Stimme qui parle nur eine imaginierte ist, so dass sie/er die Widersprüche der Konstruktion beim Lesen einfach auflöst (oder gar nicht bemerkt)?

Anhaltend verunsichert, weil mir auch kein anderes Beispiel einer überzeugenden Todesschilderung einfällt ...

... allenfalls diese:




BlackfieldZigota Lyrics

Don't you fight, don't you fight
When your death is calling for a ride

Close your eyes, close your eyes
You won't suffer there above the clouds

Don't you know there's only one way out
And it comes when it comes
When it's time
For shedding some tears
But forget a minute why
The reason you cry

One direction with no turning back
Soon it will turn to black
Soon it will turn to black

One direction with no turning back
Soon it will turn to black
Soon it will turn to black

Soon you'll find, soon you'll find
Today is just the future of the past
...

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Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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