Adel IV: Guttenberg-Gambolputty, Plagiat, Kritische Justiz, Kriegsministerium, Frontex und Exterritoriale Lager
Rezension Kritische Justiz 1/2011 (PDF)
linksunten.indymedia.org oder hier.Siehe auch die Dokumentation der Süddeutschen Zeitung
Wenn man schon seinen Namen
Johann Gambolputty de von Ausfern-Schplenden-Schlitter-Crasscrenbon-Fried-Digger-Dingle-Dangle-Dongle-Dungle-Burstein-von-Knacker-Thrasher-Apple-banger-Horowitz- Ticolensic-Grander-Knotty-Spelltinkle-Grandlich-Grumblemeyer-Spelterwasser- Kurstlich-Himbleeisen-Bahnwagen-Gutenabend-Bitte-Ein-Nürnburger-Bratwustle- Gerspurten-Mitz-Weimache-Luber-Hundsfut-Gumberaber-Shönedanker-Kalbsfleisch-Mittler-Aucher von Hautkopft of Ulm
nur mit copy+paste bewältigen kann, wie dann eine Doktorarbeit?
Im Übrigen ist das ja kein Gambolputty-Problem; - bei jeder Facharbeit, jeder Staatsexamensarbeit, jedem Entwurf für einen Prüfungsunterricht ist es ein Leichtes, eine Textpassage bei einer Suchmaschine einzugeben und das Original zu finden - Stefan Webers GuttenPlag Wiki
Zum eigentlichen Problem lese man bei Stefan Weber:
Das Google-Copy-Paste-Syndrom
Wie Netzplagiate Ausbildung und Wissen gefährden
Interessanter eigentlich dieses
Zitat
aus dem Attraktivitätsprogramm des Kriegsministeriums (financial-times-deutschland): «Angesichts der demografischen Entwicklung sowie der anstehenden strukturellen Anpassungen der Bundeswehr werden künftig verstärkt auch junge Menschen mit unterdurchschnittlicher schulischer Bildung beziehungsweise ohne Schulabschluss personalwerblich anzusprechen sein.»via chefarztfraulicher:beobachter
... die ja dann auch bei Frontex eingesetzt werden könnten, - einer Einrichtung, die die deutsche Öffentlichkeit erst seit kurzem kennt. Es ist erstaunlich - oder bezeichnend -, dass bei der Netzrecherche vor wenigen Tagen (für meinen aktuellen Politikunterricht) zum Problem nur der Hinweis auf ein SWF-NDR-Feature von 2008 gefunden wurde:
FRONTEX und der Krieg im Mittelmeer
Frontex und Exterritoriale Lager
Plötzlich sind der deutschen Mehrheitspresse sogar die exterritorialen Lager der EU bekannt, nach denen man sonst lange suchen musste:Fortress Europe: Grenze Sahara. Die Inhaftierungslager in der libyschen Wüste
Zum Kotzen! Vgl. Lutz Herden im Freitag von heute:
...Man muss besorgt sein, ob die Revolutionen in Arabien der Rhetorik überhaupt gerecht werden können, mit der sie Politik und Medien im Westen großzügig beschenken. Das wortschwülstige Sympathisantentum mit dem Aufstand in Ägypten scheint sich für nichts zu schade. Ausgenommen die Erinnerung an eigenes Sympathisantentum mit dem per Staatsstreich in die Pension entsandten Präsidenten Mubarak. Es nehmen Leute das Wort Revolution in den Mund, die sich noch vor Tagen beim Wort Kommunismus am liebsten öffentlich übergeben hätten. Dabei ist – nicht nur historisch gesehen – „die Revolution“ häufig auf dem gleichen Parkdeck zu Hause wie „der Kommunismus“. Jener hinterließ im Übrigen nicht nur die vielbeschworene Blutspur, sondern auch einen konsistenten Revolutionsbegriff. Wollte sich die arabischen Realitäten unserer Tage dem andienen, würde den hiesigen Revolutionschronisten vermutlich weniger falsches Pathos in die Feder schießen. Revolutionen bleiben dann im Wort, wenn sie gesellschaftliche Verhältnisse radikal umwälzen wie in Frankreich 1789 oder in Russland 1917...
Um so mehr darf sich Europa glücklich schätzen, wenn ihm unverhofft die Chance in den Schoß fällt, sich auf die Höhe der arabischen Umbrüche zu schrauben und den revolutionären Traktaten nun auch revolutionäre Taten an die Seite zu stellen. Dem alten Kontinent wird eine Art Revolutionsimport aus Nordafrika zuteil. Man muss jetzt nicht mehr für die „Massen auf dem Tahrir-Platz“ schwärmen, sondern kann ganz praktisch der Masse von Flüchtlingen helfen, die an europäischen Küsten stranden. Boatpeople aus Tunesien, die das andere Gesicht des Aufruhrs zeigen und zu verstehen geben, dass nichts ausgestanden, nichts vorbei, nichts wirklich besser ist, wenn sich die alte Macht als neue Regierung verkauft...
Und nun? Ich fürchte, die Angst vor dem Marsch geht um und wird weiter geschührt- oder:
Wer zu spät schießt, den bestraft das Leben... ad sinistram
Definition von Solidarität als “Verbindung von Zärtlichkeit und Fairness”
siehe unten!und noch weiter unten der
Soundtrack zu dieser Revolution und ihrer Konterrevolution
: Asian Dub Foundation: Fortress Europegebattmer - 2011/02/17 22:29
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