CRISIS , WHAT CRISIS ? (XVIII): The network of global corporate control
Es gibt Marktversagen, Marktmacht, Informations- und Anpassungsdefizite sowie zeitliche Zielkonflikte, weil sich einzelne Menschen an kürzeren Perioden orientieren als Gesellschaften. Sie alle provozieren eine Diskrepanz zwischen mikro- und makroökonomischer Rationalität. Daher ist individuelles Entscheiden, Handeln und Streben nach persönlichem Erfolg so zu regulieren, dass daraus auch „überlebensfähige“ Lösungen für die Gesellschaft insgesamt entstehen.
Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), im Gästeblock der ftd
We spend billions of dollars trying to understand the origins of the universe, while we still don't understand the conditions for a stable society, a functioning economy, or peace. D. Helbing
FRANKFURT +++ Analysten gehen davon aus, dass die Ratingagentur Fitch auch die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank alsbald herabstuft; via tagesschau.de
Damit das systemrelevanteste aller Kreditinstitute uns durch steigende Refinanzierungskosten nicht mit in den Orkus reißt, empfiehlt sich daher die unverzügliche Zwangsrekapitalisierung (Euphemismus für Verstaatlichung) – aber selbstverständlich entschädigungslos.
chefarztfraulicher:beobachter
Erhellend auch: Schulden-Altmeister im Erregungszustand - von Bankhaus Rott
Ökonomie = Erregung
Modell eines Modells, mit dem Wirtschaftswissenschaftler die mikroökonomische Rationalität individuellen Entscheidens, Handelns und Strebens nach persönlichem Erfolg modellieren ...
Nachtrag: Andererseits kann man offenbar auch intelligent modellieren:
Masters of the Universe
ZÜRICH +++ ETH-Forscher aus dem Bereich Systemdesign haben den globalen Kapitalismus mit den Methoden der modernen Systemtherorie unter die Lupe genommen. Ihr Schluss: Eine kleine Gruppe von 147 Firmen kontrolliert den Grossteil der übrigen Wirtschaft.
Die Forscher filterten aus der Datenbank Orbis – diese enthält die Einträge von rund 37 Millionen Firmen – etwas mehr als 43'000 multinationale Konzerne heraus, welche durch wechselseitige Aktienbesitze vernetzt sind. Gemäss «SonntagsZeitung» stiessen die Systemtheoretiker bei der weiteren Analyse von Besitz- und Machtverhältnissen auf einen Kern von 1318 Firmen, die dank Aktien grosse Teile der Realwirtschaft kontrollieren.
Damit waren die Forscher noch nicht im effektiven Zentrum der Machtkonzentration angelangt. Denn innerhalb des Netzwerkes stiessen sie erneut auf eine Einheit von 147 Konzernen, die noch stärker vernetzt sind. Diese Konzerne haben nicht nur eine fast vollständige Kontrolle über sich selber, sie beherrschen auch rund 40 Prozent der übrigen Wirtschaft...
Ebenfalls spannend: Rund drei Viertel der Mitglieder der Super-Einheit gehören der Finanzindustrie an. Im Zentrum steht der britische Finanzmulti Barclays. Die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse folgen auf den Plätzen 9 und 14. «Wir haben die Daten mit verschiedenen Modellen durchgerechnet und kamen immer zu sehr ähnlichen Ergebnissen», sagt Glattfelder. «Das Zentrum blieb weitgehend stabil.»
Die 19 mächtigsten Firmen
Rang Firma
1 Barclays Plc
2 Capital Group Companies Inc.
3 FMR Corporation
4 AXA
5 State Street Corporation
6 J.P: Morgan Chase & Co.
7 Legal & General Group
8 Vanguard Group
9 UBS AG
10 Merrill Lynch & Co.
11 Wellington Management
12 Deutsche Bank AG
13 Franklin Resources Inc.
14 Credit Suisse Group
15 Walton Enterprises LLC
16 Bank of New York Mellon Corp.
17 Natixis
18 Goldman Sachs Group Inc.
19 T Rowe Price Group Inc.
Zum Forschungsdesign und zur Methodologie:
the network of global corporate control - revisited
complex systems, vast amounts of data and self-organization...
Sample of the international financial network, where the nodes represent
major financial institutions belonging to the core and the links give the
strongest existing relations among them; node colors indicate different
geographical areas: EU (red), US (blue), other countries (green); the
width and the darkness of the links show their weight; only the most
prominent links are shown; the network shows a high connectivity,
with many mutual cross-shareholdings as well as longer cycles; this
indicates that the financial sector is strongly interdependent, which
make the network vulnerable to instability #
Stefania Vitali, James B. Glattfelder, Stefano Battiston
Eine Zusammenfassung der Studie als pdf hier!
Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), im Gästeblock der ftd
We spend billions of dollars trying to understand the origins of the universe, while we still don't understand the conditions for a stable society, a functioning economy, or peace. D. Helbing
FRANKFURT +++ Analysten gehen davon aus, dass die Ratingagentur Fitch auch die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank alsbald herabstuft; via tagesschau.de
Damit das systemrelevanteste aller Kreditinstitute uns durch steigende Refinanzierungskosten nicht mit in den Orkus reißt, empfiehlt sich daher die unverzügliche Zwangsrekapitalisierung (Euphemismus für Verstaatlichung) – aber selbstverständlich entschädigungslos.
chefarztfraulicher:beobachter
Erhellend auch: Schulden-Altmeister im Erregungszustand - von Bankhaus Rott
Ökonomie = Erregung
Modell eines Modells, mit dem Wirtschaftswissenschaftler die mikroökonomische Rationalität individuellen Entscheidens, Handelns und Strebens nach persönlichem Erfolg modellieren ...
Nachtrag: Andererseits kann man offenbar auch intelligent modellieren:
Masters of the Universe
ZÜRICH +++ ETH-Forscher aus dem Bereich Systemdesign haben den globalen Kapitalismus mit den Methoden der modernen Systemtherorie unter die Lupe genommen. Ihr Schluss: Eine kleine Gruppe von 147 Firmen kontrolliert den Grossteil der übrigen Wirtschaft.
Die Forscher filterten aus der Datenbank Orbis – diese enthält die Einträge von rund 37 Millionen Firmen – etwas mehr als 43'000 multinationale Konzerne heraus, welche durch wechselseitige Aktienbesitze vernetzt sind. Gemäss «SonntagsZeitung» stiessen die Systemtheoretiker bei der weiteren Analyse von Besitz- und Machtverhältnissen auf einen Kern von 1318 Firmen, die dank Aktien grosse Teile der Realwirtschaft kontrollieren.
Damit waren die Forscher noch nicht im effektiven Zentrum der Machtkonzentration angelangt. Denn innerhalb des Netzwerkes stiessen sie erneut auf eine Einheit von 147 Konzernen, die noch stärker vernetzt sind. Diese Konzerne haben nicht nur eine fast vollständige Kontrolle über sich selber, sie beherrschen auch rund 40 Prozent der übrigen Wirtschaft...
Ebenfalls spannend: Rund drei Viertel der Mitglieder der Super-Einheit gehören der Finanzindustrie an. Im Zentrum steht der britische Finanzmulti Barclays. Die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse folgen auf den Plätzen 9 und 14. «Wir haben die Daten mit verschiedenen Modellen durchgerechnet und kamen immer zu sehr ähnlichen Ergebnissen», sagt Glattfelder. «Das Zentrum blieb weitgehend stabil.»
Die 19 mächtigsten Firmen
Rang Firma
1 Barclays Plc
2 Capital Group Companies Inc.
3 FMR Corporation
4 AXA
5 State Street Corporation
6 J.P: Morgan Chase & Co.
7 Legal & General Group
8 Vanguard Group
9 UBS AG
10 Merrill Lynch & Co.
11 Wellington Management
12 Deutsche Bank AG
13 Franklin Resources Inc.
14 Credit Suisse Group
15 Walton Enterprises LLC
16 Bank of New York Mellon Corp.
17 Natixis
18 Goldman Sachs Group Inc.
19 T Rowe Price Group Inc.
Zum Forschungsdesign und zur Methodologie:
the network of global corporate control - revisited
complex systems, vast amounts of data and self-organization...
Sample of the international financial network, where the nodes represent
major financial institutions belonging to the core and the links give the
strongest existing relations among them; node colors indicate different
geographical areas: EU (red), US (blue), other countries (green); the
width and the darkness of the links show their weight; only the most
prominent links are shown; the network shows a high connectivity,
with many mutual cross-shareholdings as well as longer cycles; this
indicates that the financial sector is strongly interdependent, which
make the network vulnerable to instability #
The network of global corporate control
The structure of the control network of transnational corporations affects global market competition and financial stability. So far, only small national samples were studied and there was no appropriate methodology to assess control globally. We present the first investigation of the architecture of the international ownership network, along with the computation of the control held by each global player. We find that transnational corporations form a giant bow-tie structure and that a large portion of control flows to a small tightly-knit core of financial institutions. This core can be seen as an economic "super-entity" that raises new important issues both for researchers and policy makers.Stefania Vitali, James B. Glattfelder, Stefano Battiston
Eine Zusammenfassung der Studie als pdf hier!
gebattmer - 2011/10/25 13:59
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