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economic suicide manual - unter gelächter

AFTER two months of political horse-trading, Germany’s new governing coalition unveiled its programme for government last Friday. Since Germany is the largest economy in Europe and the third-largest in the world, this was an event of considerable importance. Yet the economic ideas behind this programme, which are very unusual, to put it mildly, have inspired surprisingly little debate.
...
The new German Government is launching one of the boldest experiments ever undertaken in the history of economics — or rather anti-economics. ...
Germany’s plan to cure its self-confessed economic failure by doing exactly the opposite to what modern economics would suggest is certainly a bold and novel idea. Jim O’Neill, the chief international economist of Goldman Sachs, remarked on television last week that German politicians are acting as if they had never seen an economics textbook, much less understood one.
...
Weiter in der TIMES (vom 14.11.05) - Übersetzung hier

sabotage manual - under fire

cia

in the early 1980s,
the right-wing reagan u.s. government
was determined to undermine or overthrow
the leftist government of nicaragua.
as part of this campaign,
the central intelligence agency
produced a small illustrated booklet
in both spanish and english
designed to destabilise the nicaraguan government
and economic system.

it instructed dissaffected individuals
on acts of sabotage they could carry out to this end.

mehr sabotage hier; oder hier

Ergänzung 20.11.
Gestern Abend bei einem dieser DVD-Abspielsender: Under Fire under-fire
(1982 - R:Roger Spottiswoode; D:Nick Nolte, Gene Hackman, Joanna Cassidy; M:Jerry Goldsmith):
Ein amerikanischer Fotojournalist sieht sich während der letzten Wochen der Somoza-Diktatur in Nicaragua 1979 zu einer moralischen Entscheidung zugunsten der Sandinisten gezwungen. Spannende, inszenatorisch brillante Journalistenstory. Zugleich ein packender Diskurs über moralische Verantwortung des Reporters und Manipulation und Machtmißbrauch der Nachrichtenmedien sowie ein Plädoyer für die Befreiungsbewegungen der Dritten Welt.

under_fire_nolteDas ist doch nicht Nostalgie oder Altersstarrsinn, wenn man behauptet, dass solche Filme heute fehlen! Jean-Louis Trintignant als französischer Agent Jazy gibt den heute dominierenden Typus: - eine tolle Szene, an deren Ende er erschossen wird:

The Muchachos begin arguing rapidly among themselves; and as
they do, Jazy addresses Price and Claire coolly.

JAZY
Well, here we are, eh?

MUCHACHO #1
(in Spanish)
Assassin! Shut up!

JAZY
The boys are confused -- they think
I had their family killed.

PRICE
You murder people.

JAZY
"Murder" is a word for criminals. I
have a job to protect the stability
of a continent.

MUCHACHO #3
Pig! Hijo de puta!

JAZY
Please...

He is not begging for his life as much as for them to calm
down.

CLAIRE
You got caught by some boys?

JAZY
Yes. Poets too, I imagine.
(beat)
Is your recorder on?

CLAIRE
(hesitates)
Yes.

JAZY
Good. I have a speech to make.

The Muchachos don't understand what he's saying, but they
stop to listen to his style. The guns remained trained on
all three.

JAZY
I like you people, but you are
sentimental shits. You fall in love
with the poets, the poets fall in
love with the Marxists, the Marxists
fall in love with themselves. The
country is destroyed with rhetoric,
and in the end we are stuck with
tyrants.

MUCHACHO #1
(in Spanish)
Shut up!

Jazy turns to the boy who jams the gun into his head and
speaks with tired authority.

JAZY
Un minuto, por favor.

MUCHACHO #2
(to Price and Claire,
more calmly)
Who are you?

JAZY
(in Spanish)
They are journalists.

The Muchachos are immediately surprised and delighted, and
one of them speaks in excited, broken English.

MUCHACHO #1
Periodistas! Take this picture! I'm
going to blow his head off.

The Muchachos quickly withdraw their guns from Price and
Claire and aim them all at Jazy's head.

JAZY
Somoza? He is a tyrant too, of course.
A butcher.
(beat)
But finally that is not the point,
you see. If we wish to survive -- we
have a choice of tyrants, and for
all the right reasons, your poets
choose the wrong side.

MUCHACHO #1
(impatiently)
Fotografia!

PRICE
No.

JAZY
Yes.
(beat)
Your picture of Rafael was
brilliant... but I am alive, and
better looking. A good looking
Frenchman with a sympathetic face is
murdered in cold blood while fighting
for the survival of Europe and
America.
(beat)
You will have another magazine cover!
(smiles)
Muy complicado, no?

MUCHACHO #1
(in Spanish)
Ready! Now!

CLAIRE
You picked the wrong side.

JAZY
In fifty years we will know who's
right.
(beat)
Are you going to take the picture as
the bullet enters the skull or as it
comes out? This wall's a nice color,
eh? I can move into the sunlight.

CLAIRE TURNS AND WALKS AWAY, her back to the scene.

JAZY
(to Claire)
It's just a story!

http://www.script-o-rama.com/snazzy/dircut.html

Rutles Reunion



via MilkandCookies
Dort auch: system is down, thanks for the memories und mehr

Die Sinnfrage

menschliche Arbeit
post-fordistische Massenproduktion
...
:: but what happens with those blue balls?

blueballs6bl
via ochblog

Könnt ich mir stundenlang ansehen!
Oder auch:

Prag

Als er eines Morgens aus unruhigen Träumen erwacht, findet er sich in seinem Hotelbett zu einem ungeheuren Kafka verwandelt.
(Walter Gerlach: 10-Sekunden-Geschichten)


2 - 3 schöne Sätze aus Genazinos "Liebesblödigkeit"

Ich laufe in der Wohnung umher wie eine aufgeschreckte Jungfer, die bald an Schicksalsüberschätzung eingehen wird.

Ich rutsche mehr und mehr in einen Tageszustand hinen, den ich nicht schätze. Es ist die Verlangsamung des äußeren Lebens bei gleichbleibender innerer Eile.

Es ist, als würden gewisse Teile der Welt vor mir in ein Flüstern verfallen, für das ich mich nicht mehr interessiere.

Ein bisschen komme ich mir vor wie ein alternder Schlagersänger: Ich sehe und höre meine Klischees und kann ihnen nicht entkommen.

Gloabalisierung: Transnationalisierung // Ökonomisierung

.... Zumindest in einer Hinsicht sollte man den Prozess, der Globalisierung genannt wird, in Schutz nehmen. In Deutschland wird häufig darüber geklagt, die Globalisierung führe zu kultureller Verarmung. Wie so vieles in der Debatte bleibt auch diese These auffallend schwammig. Weder wird deutlich, was mit Globalisierung gemeint ist, noch herrscht Einigkeit darüber, was die Verarmung ausmacht. Die einen verstehen darunter die Angleichung von Konsum- und Lebensmodellen, andere den Verlust der "Reinheit der Sprache" (was immer das bedeuten mag), wieder andere einfach die niedrigen Exportzahlen von deutschen Filmen, deutsche Musik und Literatur. Um so eine "Verarmung" aufzuhalten, isst man dann bei Wienerwald statt bei McDonald´s, kämpft - titanenhaft - gegen die Anglisierung der deutschen Sprache und fordert, wie unlängst eine unheilvolle Allianz aus Politikern, Popindustrie und Musikern, eine Musikquote für Produktionen aus Deutschland.

Dabei wäre eine inhaltliche Differenzierung nicht schwer: Wenn mit Globalisierung zunehmende Migrations- und Kommunikationsströme gemeint sind, führt sie natürlich nicht zu kultureller Verarmung, sondern zum Entstehen von neuem Reichtum und Hybriden - einer Vielheit, vor der sich der Mainstream-Konsens in Deutschland immer noch fürchtet. Wenn mit Globalisierung hingegen die Zunahme transnationaler Kapitalflüsse und die Verflechtung von Unternehmen beschrieben werden, ist es kaum verwunderlich, wenn es zu Vermassungen und Vereinheitlichungen kommt. Der postfordistische Kapitalismus zeichnet sich zwar auch durch die In-Wert-Setzung der Differenz aus, doch das postfordistische Individuum bleibt ein Massensubjekt. Wenn Verkaufsräume ökonomisch organisiert werden sollen, kommt nicht zufällig der Supermarkt dabei heraus. Das Warenangebot mag zwischen deutschen und italienischen Ketten variieren, doch die eigentliche Angleichung der Lebensmodelle dürfte im Supermarkt selbst begründet sein. Und der hat eben keine nationale Identität.

Kulturelle Verarmung wird nicht von Transnationalisierung, Kommunikation oder Wanderungsbewegungen erzeugt. Sie ist das Ergebnis der Ökonomisierung aller Lebensbereiche. Man sollte diese Begriffe endlich wieder voneinander trennen.


Raul Zelik - Die neue Mauer - s.u.
Zeliks Text würde ich eine eine möglichst kleine Sammlung grundlegender Texte zum Verständnis der Welt aufnehmen. Müsste man mal dran arbeiten.

Die neue Mauer

...
Eine Statistik, die der deutsche Urlauber an der Costa del Sol in der Regel nicht kennt, besagt, dass an der spanischen Außengrenze Europas seit Mitte der neunziger Jahre mehr als 4000 Menschen ums Leben gekommen sind. Mit der Fähre gelangt man in 45 Minuten sicher von Tanger nach Tarifa. Doch die europäische Gesetzgebung verhindert, dass viele Menschen die Fähre nehmen können. Die Leute reisen natürlich trotzdem: in Schlauchbooten, die der strömungsreichen Meerenge von Gibraltar häufig nicht gewachsen sind. Seit Mitte der neunziger Jahre starben damit allein an den spanischen Küsten der EU vier Mal so viel Menschen als in 40 Jahren an der innerdeutschen Grenze. ..


aus: An der Costa del Sol - einige Anmerkungen zu einem Prozess, der Globalisierung genannt wird - von Raul Zelik - im Freitag 44

Nachtrag am 06.11.05: Die Eine/Erste Welt mauert sich ein:
Gated Nations: Rückzug hinter Mauern
Florian Rötzer
Republikanische Abgeordnete fordern den Bau einer großen amerikanischen Mauer zu Mexiko, um die Einwanderung zu verhindern

bei Telepolis

Gitarrenbands 3

dicktaylor
Neulich schwärmte ich hier von neuen Gitarrenbands, jetzt müssen mal die Alten gewürdigt werden. Zufällig gefunden im Rockpalast-Archiv:
The Pretty Things - Come See Me
(Live beim Crossroads 10/2004 - RealVideo 02:41 min)

Wag the dog

George Bush's Presidential Speechalist

via Between thought and expression

Becks Staat

PenckUlrich Beck, Professor für Rotgrün und was man sonst in diesem Herbst nicht mehr trägt, hat was ganz Neues entworfen:
Deutschland wird also eine Gesellschaft, in der drei Grundbegriffe - das Risiko, die Freiheit und das Weniger - neu aufeinander abgestimmt werden müssen.
Wenn das Risiko, die Freiheit und das Weniger die drei Grundbegriffe der Berliner Republik sind, hängt unsereins wehmütig den drei Grundbegriffen der Bonner Republik nach, als da waren: Freddy, die Gitarre und das Meer.

Wunderbar!: Gremlizas Express - siehe unten

Wohlfahrtsstaat - Nachtrag anlässlich der Koalitionsverhandlungen


Mitten in der Nacht klingelte das Telefon bei Jörg Asmussen. Der Anrufer aus New York, ein Angestellter der Investmentbank Goldman Sachs, wollte von dem Referenten des deutschen Finanzministers wissen, ob er die Mitteilungen aus Berlin richtig verstanden habe. Ob es stimme, daß deutsche Kapitalgesellschaften künftig keine Steuern mehr auf die Gewinne zahlen müßten, die sie beim Verkauf von Aktienpaketen oder ganzen Tochterunternehmen erzielen. Der Beamte bestätigte die Information.
Die Banker aus Amerika waren die ersten, die dem Coup der Bundesregierung auf die Spur kamen. Sie hatten das tags zuvor in Berlin verteilte Pressematerial sorgfältig analysiert und später ihre Kunden informiert. Über Nachrichtenagenturen kam die Meldung zurück nach Deutschland - und löste dort einen Börsenboom aus. Der Aktienindex Dax stieg allein an einem Tag um 4,5 Prozent. Vor allem die Kurse von Banken und Versicherungen schossen in die Höhe. Börsianer im Freudentaumel. Die Überraschung war perfekt. Ausgerechnet eine SPD-geführte Regierung erfüllte die Wünsche der Wirtschaft in einem Maße, wie es sich die Manager kaum je erträumt hatten. Kein Wunder, daß Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle und Deutsche-Bank-Sprecher Rolf E. Breuer voll des Lobes für Rot-Grün waren. Allein in ihren Bilanzen steckten hohe zweistellige Milliardensummen an stillen Reserven. Sie hofften, nun diese Schätze steuerfrei heben zu können. Selbst die Urheber des Kursfeuerwerks waren perplex: Die Regierung hatte die Wirkung ihres Tuns völlig verkannt. Das war aber noch die harmloseste Fehleinschätzung bei der Unternehmenssteuerreform, wie sich später herausstellte. Vor allem bei den Steuerausfällen hat-ten sich Finanzminister Hans Eichel und seine Beamten völlig verkalkuliert. Noch im Jahr 2000 kassierte der Staat 23,6 Milliarden Euro Körperschaftssteuer von den Kapitalgesellschaften. Im Jahr darauf, nach dem Inkrafttreten des Reformwerks, brachen diese Einnahmen vollkommen weg. Per saldo mußten die Finanzämter sogar fast eine halbe Milliarde Euro an die Firmen auszahlen - das hatte es noch nie gegeben.

8. September, "Die Zeit" via KONKRET

Gitarrenbands 2

record2Neulich schwärmte ich hier von Gitarrenbands. Neue Entdeckungen:
Locksley
The Blue Van via Picasso

Video

gianluigi toccafondo
Gianluigi Toccafondo - gesehen bei: A Best Truth

Kate Bush - King Of The Mountain (video stream)
via Between thought and expression

Wiefelspütz

nacktmullIn einer Tagesschau der vergangenen Woche hat Herr Wiefelspütz von der sozialdemokratischen Partei - in einem 10-Sekunden-Clip - den Gewissensdarsteller geben dürfen: Er habe es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren können, Herrn Bisky (von der anderen sozialdemokratischen Partei) zum stellvertretenden Bundestagspräsidenten zu wählen. Das lasse er sich nicht vorschreiben, oder so ähnlich. Weshalb das überhaupt erwähnenswert ist: Ich kenne Herrn Wiefelspütz nur aus Talkrunden, in denen er den Sozialdemokraten gab, der aufsagte, was Schröder oder der Parteivorstand oder wer auch immer ihm aufzusagen aufgetragen hatte; dass er so etwas wie ein Gewissen haben könnte, ließ einzig dieses Magengesichtige, an Heinz Rühmanns ekelhafte Darstellungen des leidenden, aber immer weitermachenden Kleinbürgers in den Filmen der 50er Jahre Erinnernde erkennen, das in seine Physiognomie eingegraben ist. Die erinnert an den Nacktmull:
Die mausgroßen Nacktmulle sind eine perfekte Anpassung an ihre Umgebung: Nahezu haarlos mit kräftigen Baggerzähnen und einer dehnbaren Schlabberhaut ausgestattet ... Das auffälligste Merkmal der Nacktmulle ist übrigens ihre Sozialstruktur: Alle rund 100 Tiere einer Kolonie werden wie in einem Insektenstaat von einer tyrannischen Königin regiert. Arbeiter, Haushälter und Soldaten bilden eine Art Superorganismus, der weitgehend isoliert in Inzucht lebt.
Ein treffliches Bild der Bundestagsfraktion der sozialdemokratischen Partei (das sich auch nicht ändern wird, wenn jetzt Herr Münte allein die tyrannische Königin gibt).
Telepolis berichtete zeitnah.

A Salty Dog

Spoilt Victorian Child schreibt heute:
... But the song that haunts me is the title track of their 1969 album. The fact that it was a single blows my mind. Nowadays, such a sound would be put in the employ of a lyric that over dramatises (or lies) about some relationship, or the mutterings of a sensitive soul recently out of university and making the most of it before the deal vanishes and they have to retrain as a social worker. I shouldn’t blame Radiohead for this, but I do. I digress.

This is not what we have come to expect from pop music. We get an unsettling lyric from which we can infer that the Captain is quite mad and the crew are not far behind, all of them following a path from demented melancholy to unhinged euphoria and back again. Verse/Chorus/Verse.

If you want a comparison, go to Scott Walker and “A Farmer In The City” from the album “Tilt”. And that was definitely not a pop album.

Il y a des juges à Leipzig

"Der Soldat musste nicht damit rechnen, dass die an Recht und Gesetz (Art. 20 Abs. 3 GG) und damit auch an das geltende Völkerrecht gebundene Regierung der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit einem Krieg, gegen den gravierende völkerrechtliche Bedenken bestehen, militärische Unterstützungsleistungen zugunsten der USA und ihrer Verbündeten beschließen und erbringen würde, und dass in diesem Kontext des Irak-Krieges die nicht auszuschließende Möglichkeit bestand, dass er mit seiner konkreten dienstlichen Tätigkeit in solche Unterstützungshandlungen verstrickt würde. ... Auf dieser Grundlage formulierte der Soldat für sich die Schlussfolgerung, er sei ›nicht nur rechtlich, sondern auch moralisch verpflichtet, nach Kräften passiv und aktiv für die Wiederherstellung des Rechts und eine Beendigung der Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an der mörderischen Besetzung des Irak durch die USA (und andere) einzutreten‹. Der daraus resultierende Gewissenskonflikt ist in sich schlüssig und damit nachvollziehbar. ... Der Soldat hat hier die ihm erteilten beiden Befehle nicht ausgeführt, die er aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht auszuführen brauchte, weil er aufgrund der Schutzwirkung des Grundrechts der Freiheit des Gewissens (Art. 4 Abs. 1 GG) einen Anspruch darauf hatte, dass ihm durch seine zuständigen Vorgesetzten eine gewissenschonende Handlungsalternative zur Verfügung gestellt wird. ... Sein Verhalten lässt im Übrigen keinerlei Rückschlüsse auf ein mangelhaftes und unzureichendes Pflichtenverständnis oder auf eine fehlende Gesetzes- und Rechtstreue zu."


Kernsätze der inzwischen dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts nachgereichten Begründung für den Freispruch des Bundeswehrmajors Florian Pfaff vom Vorwurf der Gehorsamsverweigerung. Soweit bekannt, handelt es sich bei Pfaff um den einzigen deutschen Soldaten, der den Mut hatte, sich Befehlen zu widersetzen, die ihn wissentlich an dem von den USA und Großbritannien angezettelten Angriffskrieg gegen den Irak beteiligt hätten.
Mehr im Kommentar von Jürgen Rose im Freitag 41

Wiedergefunden

Karl Heinz Scherfling: Eishockey

Er: Gehen Sie manchmal zum Eishockey?
Sie: Ist das nicht Tierquälerei?
Er: Sie meinen Springreiten?
Sie: Nein. - Eishockey!
Er: Beim Eishockey gibts keine Tiere.
Sie: Woher soll ich das wissen; ich war noch nie beim Eishockey.
Er: Hätten Sie nicht mal Lust, mit mir zum Eishockey zu gehen?
Sie: Nein, ich kann den gequälten Ausdruck in den Augen der Tiere nicht ertragen.
Er: Sie meinen beim Springreiten?
Sie: Nein. - Beim Eishockey.
Er: Beim Eishockey gibts keine Tiere.
Sie: Ich war noch nicht beim Eishockey.
Er: (brüllt) Dann gehen Sie doch mal mit! - Dann wissen Sie, wie
Eishockey gespielt wird!
Sie: (heulend) Ich kann einfach keine Tiere leiden sehen!
Er: (brüllt) Beim Eishockey leiden keine Tiere!
Sie: (verzweifelt) Woher soll ich das denn wissen. Ich war ja noch nie beim Eishockey.
Er: Ich kann nicht mehr. Ich bin vollkommen fertig.
Sie: Ich bin ja auch so unglücklich.
Er: Irgendwie ist Eishockey nicht unser Thema.
Sie: Das ist mir auch noch nie passiert. Wir kommen ja überhaupt nicht weiter im Gespräch.
Er: Entschuldigen Sie, daß ich so gebrüllt habe.
Sie: Ich wollte mich ja gar nicht stur stellen. (Pause)
Sie: Vielleicht nehmen Sie mich ja mal mit zum Eishockey.
Er: Das ist jetzt ganz lieb von Ihnen, daß Sie das sagen. Eishockey ist
mein Lehen. (Sie weint wieder)
Er: Was haben Sie denn? - Sie brauchen sich das doch alles nicht so zu
Herzen zu nehmen...
Sie: Sie müssen mir aber versprechen, daß wir nach Hause gehen, wenn ich nicht mehr hingucken kann.
Er: Alles halb so wild. - Höchstens, daß mal ein paar Zähne aufs Eis fliegen. Mal 'n gebrochenes Nasenbein. Das sind die doch gewohnt...
Sie: (platzt heulend heraus) Die armen Tiere!

Ein wunderbarer Dialog. Kalle Scherfling war Texter der Lok Kreuzberg. Der Text ist erschienen in der Düsseldorfer DEBATTE 11/86.

lok krezbergDie Düsseldorfer Debatte ging nach kurzer Zeit ein, aus der Lok wurde die Nina Hagen Band und dann Spliff. Von der Lok gibt es noch "Gesammelte Werke 1972 - 1978".


Das Werk sei hiermit empfohlen; - auch das Stöbern im PLÄNE-Archiv.

Wieder gefunden

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir sind von Herrn (...) mit der Wahrnehmung seiner Interessen betraut worden. Unser Mandat verwahrt sich mit Nachdruck gegen die von Ihnen implizit erhobene Behauptung, er sei »Deutschland«. Diese Behauptung ist nachweislich falsch. Die einschlägige staats- und völkerrechtliche Literatur lässt hieran keinen Zweifel. Auch der Umstand, dass unser Mandant qua Geburt, ohne dass dabei oder später sein Einverständnis eingeholt worden wäre, offenkundig mit der deutschen Staatsbürgerschaft ausgestattet worden ist, rechtfertigt nicht Ihre unzutreffende Unterstellung.

Des Weitern lehnt unser Mandant ...


Der Kutter | Mittwoch, 28. September 2005, 19:29 Uhr



"Sinnpassepartout"

"Hospitality Area" (Bereich für schwer hospitalisierte Kopfwackler, dachte ich, war aber die B-Promi <- ekelhaftes Wort/ Ecke beim Robbie-Williams-Konzert in der Hauptstadt)

- beide heute irgendwo im Feuilleton der Süddeutschen (schon weg, morgen ist Altpapier)


Politische Motive, hörte man auf Umwegen wieder von Ardisson, ließen sich nicht ausmachen, nichts als fremdbestimmte Wahnideen, manische Verfolgungswahnstimmungen und ein irrationales Verhältnis zur Realität. Auf wen träfe diese vorzügliche Definition nicht zu, bei Lichte betrachtet.
Kieseritzky - Anatomie für Künstler, S. 189

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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