THE SINGING DETECTIVE

The Singing Detective (1986) is a six-part serial by one of British television's great experimental dramatists, Dennis Potter. Produced for the BBC by Kenith Trodd and directed by Jon Amiel, it revolves around the personal entanglements--real, remembered, and imagined--of the thriller author, Philip Marlow (played by Michael Gambon), who is suffering from acute psoriasis and from the side-effects associated with its treatment. The result is a complex, multi-layered text which weaves together, in heightened, anti-realist form, the varied interests and themes of the detective thriller, the hospital drama, the musical and the autobiography.
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Wie gesagt, eine völlig wirre Story, in der Potter mit seiner besonderen Montage-Technik nicht nur Handlungs-, sondern auch Wahrnehmungs -und Denkebenen miteinander vernetzt, dass man beim Sehen schlauer wird (und nicht blöder) - wie hier: Wie werden Patienten in Krankenhäusern bis heute behandelt: als unmündige Objekte ...
Potter macht das - vor dem Hintergrund séiner eigenen Krankengechichte sinnfällig. In der besten Szene des Films -Marlow im Gespräch mit seinem Psychiater -weiß man igendwann nicht mehr, wer fragt und wer antwortet. Leider gibt es die Szene nicht auf den einschlägigen Seiten, dafür aber ein lohnendes BBC-Feature über Dennis Potter :

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Den wunderbaren Soundtrack gibt es offenbar immer noch.
Update 06/07:

Gitarrenbands 4

Unten auf der Seite kann man einige Titel hören. Ich empfehle New Slough.
Gitarrenbands 1 2 3
Lehren als Lernbehinderung
Lehrer zu sein, bedeutet einen unmöglichen Job zu machen: Schüler anerkennen zu wollen - sie aber in einem Auslesesystem demütigen zu müssen. Schule konditioniert darauf, Zertifikate zu ergattern, statt den eigenen Fragen an die Welt nachzugehen
...

Bei der notwendigen Gratifikationsvergabe in Form von Noten und Aufstiegsberechtigungen wird auch eine besondere Art der Anerkennung etabliert - allerdings nur für jene, die in den permanenten Notenwettbewerben in der Schule die Gewinner sind. Dazu zählen diejenigen, die "überm Strich" sind und sich für ihren Fleiß angeblich zu Recht zu den "Erfolgreichen" zählen. Dabei produziert das System unablässig aber eben nicht nur die Gewinner, sondern zugleich als unverzichtbares Komplement die Verlierer, die Versager und Gedemütigten.
Das alles ist durchaus bekannt, wird aber in der deutschen Variante besonders intensiv betrieben.
...
Guter Artikel von Frank Nonnenmacher in der taz vom 3.1.
oder auch heute: Wer länger zur Schule geht, lebt länger
Thomas Pany : Der "Education-Effect"
Ich hatte schon früher hingewiesen auf:
Klaus Holzkamp: Lehren als Lernbehinderung?
Schriften I, Berlin: Argument 1997
Man kann das alles wissen ...
The Mother of all Meinungsumfragen

Otto Köhler hat im Freitag dieser Woche einen wichtigen Artikel zum manufacturing consent veröffentlicht (hoffentlich bleiben uns sein Wissen und sein Archiv noch lange erhalten!):
Dr. Goebbels wollte Dr. Noelle schließlich zu seiner Adjutantin machen, woran sie eine Krankheit hinderte. Aber das nur nebenbei - wir sind in der traurigen Wirklichkeit des Jahres 1986, als vermehrte Arbeitslosigkeit den Kanzler Kohl bedrängte. Also bedurfte es wieder einmal einer "willensmäßigen Beeinflussung" der öffentlichen Meinung, eines "zuverlässigen Systems der Massenbefragung". Vertrauliches Angebot aus Allensbach an die Industrie: "Jetzt, ein Jahr vor der Bundestagswahl 1987, besteht die Aussicht, dass Arbeitslosigkeit zu einem Schwerpunktthema des Wahlkampfes wird." Dem sei entgegenzutreten: "Es geht dabei zunächst darum, das demagogische Potential der Arbeitslosigkeit zu entschärfen ..."
Und zwar mit demoskopischen Mitteln: "Die geplante Untersuchung soll den Block der Arbeitslosen segmentieren." Segment heißt Teilstück. Zu deutsch: Der große Block der Arbeitslosen sollte so lange zerteilt werden, bis nur noch leicht fassbare Einheiten übrig blieben, gegen die Allensbach zugleich ein umfassendes, aber differenziertes Diffamierungsangebot vorlegen konnte.
Und so wurde an Noelles Institut eifrig segmentiert: Arbeitslos gemeldete Hausfrauen? Die suchen doch in Wirklichkeit keine Arbeit. Zudem: "Die Hausfrauenrolle vermindert die psychologische Belastung der Arbeitslosigkeit für Frauen oder hebt sie sogar ganz auf." Ein anderes Segment speziell bei Dauerarbeitslosen: die gesinnungsmäßig auffällig Hervorgetretenen. Dauerarbeitslose sind extremistisch, protestantisch, atheistisch und treiben sich nachts herum. Als demoskopisch besonders leicht zu bewältigendes Segment unter den Arbeitslosen erwiesen sich für das Allensbach-Angebot die "freiwillig Arbeitslosen". Elisabeth Noelle gab ihre Zahl mit 700.000 an, damals fast ein Drittel: "Alkoholiker, Drogensüchtige, jugendliche Sektenmitglieder" und sonstige Personen, die "nicht einsatzfähig sind".
So war das Forschungsprogramm abgesteckt und das Ergebnis bekannt, bevor man zu forschen begann: "Wir schlagen vom Allensbacher Institut aus vor, dieses Forschungsprojekt durchzuführen, weil die Erkenntnisse der Untersuchung auch verhindern sollen, dass das Thema im zweiten Halbjahr 1986 in der Wahlkampfagitation den Zündstoff liefert."
....
alles hier lesen:
Hinein ins wahre Wesen der Geführten
DEMOSKOPIE NACH ALLENSBACHER ART
Aufklärung


Die Enzyklopädie sollte die gesamten Erkenntnisse, die sich im Zuge der Aufklärung über Gesellschaft, Natur, Technik - in allen Wissenschaften - angesammelt hatten, gemeinverständlich wiedergeben. Sie stellte dabei das fortschrittliche Wissen und Denken jeweils im Zusammenhang von Überlegungen zur praktischen Verwirklichung der erreichten theoretischen Erkenntnisse vor. Insgesamt waren unter dem Herausgeber Denis Diderot (der auch als Romanautor bekannt war) u.a. Voltaire und Rousseau beteiligt - insgesamt ca. 160 Wissenschaftler, Philosophen usw. Auf Befehl Ludwigs XV. wurde die E. erstmals 1752 verboten, weil die beiden ersten Bände mehrere Artikel mit der Tendenz enthielten, "die königliche Autorität zu zerstören, den Geist der Unabhängigkeit und Revolte einzuführen und, versteckt hinter mehrdeutigen Formulierungen, den Grund für Irrtum, Sittenverwilderung, Irreligion und Ungläubigkeit zu legen."
Am 5. Januar 1757 wurde auf Ludwig XV. ein Attentat verübt. Die Regierung erneuerte daraufhin ein Gesetz, das jeden, der ohne königliche Erlaubnis Bücher schrieb, druckte, kaufte oder verbreitete, mit Todesstrafe bedrohte. Die Arbeit an der E. wurde daraufhin zur illegalen Tätigkeit. Viele Mitarbeiter stellten daraufhin ihre Mitarbeit ein.
Dennoch war die E. zu einem der größten privatkapitalistischen Unternehmungen des 18. Jahrhunderts in Frankreich angewachsen. Voltaire schätzte das zirkulierende Kapital auf 7 650 000 Livres. Diderot erhielt als Honorar für mehr als 20 Jahre Arbeit nicht mehr als 80 000 Livres; die Gesamtausgaben für die Manuskripte wurden zwischen 150 000 und 400 000 Livres geschätzt. Der Profit der assoziierten Verleger belief sich auf etwa 2 400 000 Livres. (Zum Vergleich: 1766 verdiente ein Lyoner Seidenarbeiter, Vater von acht Kindern mit seiner Frau zusammen jährlich 639 Livres, ein Pfund Brot kostete 0,60 Livres; - ein Gesamtexemplar der Enzyklopädie kostete 900 Livres.
Heute in der Encyclopédie zu lesen kann helfen, das Vertrauen in menschliche Vernunft nicht zu verlieren. Vgl auch jüngst tp.
Die Welt der Encyclopédie

Havana mon amour

A photograph isn't necessarily a lie, but nor is it the truth. It's more of a fleeting, subjective impression.
Martine Franck
Empfehlenswert: Die Archive von magnumphotos, insbesondere die Photoessays!
Rhythm Kings I

Georgie Fame, Graham Broad, Keeley Coburn, Gary Brooker, Terry (Tex) Taylor, Martin Taylor, Albert Lee, Nick Payn, Janice Hoyt, Bill Wyman, Beverly Skeete, Frank Mead
... eines der feinsten R'n'B Ensembles! (als R'n'B noch war, was es hieß- ich meine nicht das heute gebräuchliche Label ...)
Lords Of War
Für die Novemberausgabe 1966, zur Zeit der Studentenbewegung, schrieb der Schriftsteller Peter O. Chotjewitz einen seiner ersten Texte für KONKRET: eine Textcollage über den Vietnamkrieg. Man könnte heute an die Stellen, wo "Vietnam" steht, Irak, Somalia, Afghanistan setzen. Andererseits: Warum kann man über die Kriege in diesen Ländern heute keinen solchen Text mehr schreiben? Chotjewitz' Antwort: Weil über sie keine Romane geschrieben werden wie "The green baretts" und weil dort keine Scholl-Latours eingebettet werden. Weil wir alle irgendwie einsehen, daß im Irak auch unsere Freiheit verteidigt wird. Nicht wie in Vietnam, wo sie ebenfalls verteidigt wurde, aber erst 30 Jahre später.
Andererseits: Offenbar kann man – in den USA(!) – Filme darüber drehen wie
Lord Of War

jetzt erst gesehen - und empfohlen!
Nicolas Cage spielt Juri Orlov, einen Waffendealer, einen jener Funktionäre der Globalisierung. Gut ist der Film, weil er analysiert und nicht moralisiert. Man hat hinterher einen Begriff davon, was Blutdiamanten sind, was ein Warlord ist und was Bürgerkriegsökonomien sind. Und man hat Bilder dazu im Kopf.
Und: Der Gute siegt nicht
... Ziemlich genial, wie Cage-Orlov Hawke-Valentine, der sagt, was wir denken und für richtig halten, ins Leere laufen lässt. Klassischer Fall asymmetrischer Kommunikation.
Yuri Orlov: There are over 550 million firearms in worldwide circulation. That's one firearm for every twelve people on the planet. The only question is: How do we arm the other 11?
Andre Baptiste Sr.: They say that I am the lord of war, but perhaps it is you.
Yuri Orlov: I believe it's "warlord."
Andre Baptiste Sr.: Thank you, but I prefer it my way.
Yuri Orlov: Enjoy it.
Jack Valentine: What?
Yuri Orlov: This. Tell me I'm everything you despise. That I'm the personification of evil. That I'm what- responsible for the breakdown of the fabric of society and world order. I'm a one-man genocide. Say everything you want to say to me now. Because you don't have long.
Nachtrag:
Vgl. Under Fire
Vgl. Wag The Dog --> das Script hier!
Vgl. Ememy of the State
Vgl.

As Time Goes By

Weihnachten ändert sich, so wie sich das Leben ändert, weil die Zeit fortschreitet. Am Anfang, in der ersten Phase, ist Weihnachten einfach. Die Mutter oder die Oma erklären dem Kind die wichtigen dinge mit dem Christkind, dem Weihnachtsbaum, dem Wunschzettel, der Krippe und so weiter…
So lange man dieses Weihnachten erlebt, so lange man daran glaubt, dass bei den Geschenken eine höhere Macht im Spiel ist, so lange man gerne die Hand von Mutter, Vater oder Oma nimmt, um sich durch den Tag bringen zu lassen, so lange also die Familie nicht zerbrochen oder verweht ist – so lange ist dieses Weihnachten einfach. Es kommt jedes Jahr und als Kind denkt man nicht, dass sich das einmal ändern wird. Die Eltern aber wissen, dass es sich ändern wird. Sie haben es selbst erlebt, deswegen hängen sie an jedem dieser einfachen Weihnachten. Sie wissen, dass sie für die Zukunft, wenn man sich nur noch daran erinnert, wie es früher einmal war, einen Vorrat anlegen müssen …
Von da aus beschreibt Kister, wie sich unsere Zeitwahrnehmung in unterschiedlichen Lebensaltern verändert.
Erinnert mich an etwas, das Alexander Kluge einmal in einer seiner Nachtsendungen sagte (hab ich nie in seinen Schriften gefunden): Die notwendige Ent-Täuschung, dass das Leben es nicht gut meint mit uns … Was aber auch heißt, das es notwendige Täuschungen gibt …!
Oder an Uwe Timm (in „Rot“):
Manchmal, überraschend, sehe ich mich in den Spiegeln einer Boutique, einer Parfümerie, eines Schuhgeschäfts. Meist kann ich das Bild, das in einem Augenblick vorbeigeht, nicht mit dem zusammenbringen, das ich von mir im Kopf habe. Meine innere Zeit hinkt gute acht Jahre hinterher. Ich vermute, es sind eben jene Jahre, in denen ich – in denen wir alle – noch nicht wissen, was Tod ist. Vielleicht ist das … der Rabatt, den wir auf unser Zeitempfinden bekommen … (Rot, S. 45)
Spam
Das Spamaufkommen hat sich in den letzten Monaten signifikant erhöht. Für November hat das britische Email-Sicherheitsunternehmen MessageLabs eine weltweite Spamquote von 74 Prozent ermittelt - eine eher konservative Schätzung. Sicherheitsunternehmen wie die US-Firma Postini kommen zu noch höheren Ergebnissen. Zehn von elf empfangenen Mails sortiert Postini bei seinen weltweit 35.000 Kunden derzeit aus. Neue Spamverbreitungsstrategien machen den Kampf gegen den ebenso lästigen wie kostenintensiven und immer mehr Bandbreite schluckenden Werbemüll zu einem Kampf gegen Windmühlen.
Alfred Krüger bei tp
Was mich dabei mit klammheimlicher Freude erfüllt, ist der Gedanke an Bildungspolitiker vornehmlich sozialdemokratischer Provenienz, die uns in abenteuerliche Medienprojekte gejagt haben, weil doch das Internet den Schülern die ganze Welt des Wissens der Menschheit eröffne ... Der Internetslum
Nachtrag 25.12.:
Und nun? Seit gestern geht die Spam-Rate bei mir gegen Null!? Spammer christlich? Weihnachtsmoratorium? Cease-fire? Oder einfach nur alle Rechner aus, von denen geschossen wird?
Wahrscheinlich

Tokyo Jihen - Himitsu
Tokyo Incidents -- Himitsu -A Secret- for DJ - MyVideo
oder auch: tokyo jihen - kenka joutou
via undiscoaldia
Becks Unterschichtenproblem II

"Wenn Sie sich waschen und rasieren, finden Sie auch einen Job."
Ich kann mir nicht helfen; ich finde, er sieht immer aus, als würde er unangenehm riechen (Schweiß oder Old Spice) ...
Nachträge:
Am schönsten ansonsten der verehrte F.W. Bernstein:
Erwin aus der Unterschicht
liebt die Oberklasse nicht.
Nur vom Chef die Tochter
sah er gern und mocht' er.
Scheitel des Scheiterns
gegen-hartz.de
BILDblog
Der Punk und der Politiker
Erich Kästner: Knigge für Unbemittelte (1928)
Ans deutsche Volk, von Ulm bis Kiel:
Ihr esst zu oft! Ihr esst zu viel!
Ans deutsche Volk, von Thorn bis Trier:
Ihr seid zu faul! Zu faul seid ihr!
Und wenn sie auch den Lohn entzögen!
Und wenn der Schlaf verboten wär!
Und wenn sie euch so sehr belögen,
dass sich des Reiches Balken bögen!
Seid höflich und sagt Dankesehr.
Die Hände an die Hosennaht!
Stellt Kinder her! Die Nacht dem Staat!
Euch liegt der Rohrstock tief im Blut.
Die Augen rechts! Euch geht’s zu gut.
Ihr sollt nicht denken, wenn ihr sprecht!
Gehirn ist nichts für kleine Leute.
Den Millionären geht es schlecht.
Ein neuer Krieg käm ihnen recht,
So macht den Ärmsten doch die Freude!
Ihr seid zu frech und zu begabt!
Seid taktvoll, wenn ihr Hunger habt!
Rasiert euch besser! Werdet zart!
Ihr seid kein Volk von Lebensart.
Und wenn sie euch noch tiefer stießen
und würfen Steine hinterher!
Und wenn Sie euch verhaften ließen
und würden nach euch Scheiben schießen!
Sterbt höflich und sagt Dankesehr.
NochnNachtrag:
Spitz & Spitz
J: Super der Mann, toll gemacht, ein echter Klöten-Revoluzzer, da geht's der Oberschicht aber ans Gehänge.
W: Nee, Gehänge ist für mich persönlich uninteressant. Vor allem Rumgehänge in der Oberschicht.
J: Waren sie schon mal in der Oberschicht?
W: Nee, wat soll ich da?
J: Ich aber!
W: Sie? In der Oberschicht?
J: Ja, als Bofrost-Fahrer. Im Villenviertel. Ich sage Ihnen, das ist ein Elend. Der Oberschichtsmann hängt den ganzen Tag in irgendwelchen Aufsichtsräten, und die Frau zuhaus weiß gar nicht, in welchem Zimmer sie zuerst rumhängen soll.
W: Und dann kommen sie mit dem Tiefgefrorenen?
J: Ja, da taute so manche Frau auf. Wenn ich gekommen bin.
W: Wissen Sie, was für mich noch schlimmer ist als Oberschicht? Mittelschicht!
J: Für Ober reichen Mittel nicht, dann bleibst du in der Mittelschicht. W: Wo sie grad sagen Ober. Ich war neulich mal in nem Restaurant. Mit Mittelschicht-Mittagstisch.
J: Kenn ich, nichts auf'm Teller, aber dat an Winnegrätt. Und dann die Weinkarte rauf und runter saufen.
W: Wenn sie mal in einem typischen Mittelstands-Restaurant sitzen und sie hören plötzlich ein Geräusch als würde direkt hinter ihnen eine total verkalkte Kaffeemaschine verrecken, da können sie sicher sein, da hockt einer dieser Mittelschichts-Rebensaftsäcke und probiert den 98er Pöff dü Möff
J: 98er? W: Ja, mis au bouteille!
J: Ah, schon in der Flasche schlecht.
W: Ich sage ihnen, die schlürfen und schmatzen und röcheln und gurgeln und quatschen einen Schato nöff dü papp zusammen. Am beliebtesten ist da der Satz. ...Ich glaub der hat Kork.
J: Dem ist wahrscheinlich ein Schraubverschluss lieber. W: Die Mittelschicht die tut immer als wär se Oberschicht, dabei sind die ganz nah an der Unterschicht. Das geht so schnell!
J: Dat ist dat schöne an der Unterschicht. Die Tür steht jedem offen. Immer. Und dann kommen sie schön zu uns und können den ganzen Tag Unterschichtfernsehen gucken.
W: Unterschichtfernsehen ist für mich persönlich uninteressant, ich guck kein Christiansen.
J: Wissen sie, was die allerbeste Schicht ist?
W: Nee! J: Die beste Schicht bin ich!
W: Sie?
J: Ja: Unterschicht - mit Jeld!
Spitz und Spitz sind Jürgen Becker und Wilfried Schmickler in mit Jogging-Anzügen, RayBanShooter und Minipli in Mitternachtspitzen!

The Good Die Young, Assholes Live Forever

I should elaborate, in case you doubt the accuracy of the quote in the title: The good (Victor Jara) die young (murdered in 1973 at the age of 40), assholes (Augusto Pinochet) live forever (died peacefully today
at the age of 91). Fortunately "forever" doesn't really mean forever,
and today would be a day to rejoice, were it not for the fact that
Pinochet, like the Spanish dictator Franco, was never held accountable for the crimes committed by his regime.
Today's news also serves as a reminder to those who think that
American foreign policy was all peaches before George W. Bush took
over. I am talking about people like John Kerry who said in his 2004 acceptance speech
at the Democratic National Convention: "And as president, I will bring
back this nation's time-honored tradition: The United States of America
never goes to war because we want to; we only go to war because we have
to. That is the standard of our nation." Apart from the fact that he
should know better as a Vietnam vet, the US foreign policy in many
parts of the world, and especially in Latin America, was based on
"counterinsurgency" and "low-intensity conflict" against supposedly
communist regimes, at least since the 1960s. (The time-honored
tradition of inventing new words to make people believe that there is
no war.) It certainly included overthrowing democratically elected
governments, and endorsement of torture and assassinations. The
involvement of the US government in the Chilean military coup in 1973
was pretty obvious from the start, and now you can even read the official CIA and FBI documents which prove it.
Sorry for the political rant, but I had to get this off my chest. And I will leave you with Victor Jara's classic Vietnam song El Derecho De Vivir En Paz (The Right To Live In Peace), first the original (MP3), and then an amazing instrumental cover version of it (MP3) by Ground Zero, who mashed it up with the song "Shinoshin 3/4". And here is a YouTube video of Jara singing that song in Lima, Peru, in 1972, with guest appearances of Ho Chi Minh.
At least Victor Jara will be remembered for his songs, while
Pinochet will mainly be remembered for being an asshole. Not historical
justice, but a little bit of solace.
Original WFMU's Beware of the Blog
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Tod eines Mörders

Harald Neuber (in Telepolis) arbeitet gut die Bedeutung des 11. September 1973 heraus:
Augusto Pinochet war nicht nur ein blutiger Diktator. Er bereitete auch dem Neoliberalismus den Weg ...
Die Bedeutung des "Pinochetismus" geht zugleich über die Grenzen seines unmittelbaren Einflussgebietes hinaus. Der Putsch, 18 Tage, nachdem Pinochet der Regierung Allende seine Treue geschworen hatte, war schließlich nicht nur Höhepunkt eines Stellvertreterkrieges zwischen den damaligen Großmächten UdSSR und USA ([local] Der erste 11. September). Auf den Trümmern der gestürzten Regierung wurde auch das weltweit erste neoliberale Regime errichtet. Von Chile aus wurden die Militärregierungen in Südamerika ein [extern] Versuchslaboratorium für wirtschaftspolitische und arbeitsrechtliche Maßnahmen, die, bewährten sie sich, im Westen übernommen wurden....
Nachtrag:
... die Rolle des Pinochet-Chiles sozusagen als Brechstange und Experimentierfeld der neoliberalen Bewegung. Die Denkweisen und Redensarten der Gegner des Umlageverfahrens und Förderer der Privatvorsorge sind bis heute beachtlich geprägt von Pinochets V-Mann für die Privatrente. ...
Albrecht Müller
Im Übrigen gehört dieses Generalsfressenfoto in die Reihe der Fotos, die die politische Ikonographie des 20. Jahrhunderts ausmachen.
Ein schönes Wort von Tucholsky dazu:
Die Militaristen irren. Es ist gar nicht die Aufgabe der Pazifisten, sie zu überzeugen - sie sollen vielmehr in einem Kampf, der kein Krieg ist, besiegt, nämlich daran gehindert werden, über fremdes, ihnen nicht gehöriges Leben zu verfügen. Man mache sie unschädlich; einzusehen brauchen sie gar nichts. Ich bin für militaristischen Pazifismus. (1931)
Nachtrag zum 11. September 1973

Weshalb der alte Zeitungsausschnitt wichtig ist: Der Frankreich-Urlaub mit der MSB-Truppe war wahrscheinlich deshalb nachhaltig eindrucksvoll und prägend, weil eben am 11. September 1973 die Generäle unter Führung Pinochets in Chile putschten, die Moneda bombardieren ließen, das Stadion von Santiago zum KZ machten ... (Das Leben im Stadion ist bei sonnigem Wetter recht angenehm. Bruno Heck, Präsident der Konrad-Adenauer-Stiftung (1968-1989). In: Süddeutsche Zeitung, 18.10.1973)
Das wussten wir da noch nicht; Pete Seeger zitiert später Victor Jaras letztes Gedicht.
Wir saßen zusammen, übersetzeten die französischen Zeitungen und hatten Hoffnungen, dass General Schneider, der als Allende-loyal galt – warum vergisst man das nicht? – auf Santiago marschieren würde ... die Bilder der zusammengeschossenen Moneda kannten wir ja noch nicht .... So war es selbstverständlich, nach Béziers zu fahren und bei der Demo mitzumachen und im Büro der KPF zu fragen, was wir machen könnten.
Ich glaube, die KPF wusste das auch nicht ...
Arschdenk
So lautete der letzte Absatz des Programms einer getürkten „Deutschen Nationalakademie“, auf den sich diejenigen verpflichten sollten, die von ihr einen Ehrendoktor verliehen bekommen wollten.
Selbst wenn man den ersten Satz nicht als Hitler-Zitat erkannt haben mag, hätte man den antidemokratischen und elitären Inhalt erkennen müssen. Nicht so der sich offenbar zu den „besten Köpfen“ zählende Nida-Rümelin, der einen Lehrstuhl für Politische Theorie und Philosophie am Geschwister-Scholl-Institut an der Elite-Universität München vertritt.
(Nebenbei: Dem GSI ist auch das von der Bertelsmann Stiftung geförderte Centrum für angewandte Politikforschung CAP mit dem Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung Werner Weidenfeld als Leiter angeschlossen.)
Nida Rümelin fiel auf diese Leimrute herein, bedankte sich für die „Ehre“ und schloss sich Ziele und Programm dieser fingierten „Deutschen Nationalakademie“ „ohne jeden Vorbehalt“ an.
Beim Stichwort „Elite“ verliert mancher aus unserer eitlen Elite den Verstand. Oder: Wie Julian Nida-Rümelin auf eine Wallraffiade hereinfiel. Wolfgang Lieb auf den NachDenkSeiten
Unheard Lennon

This is the famous interview in which Lennon utters the famous words "I can make a guitar speak," makes fun of Mick Jagger for "wiggling his ass," calls Paul's music "rubbish," and declares his dislike for Blood Sweat and Tears as well as "flutey Judy Collins music."
via WFMU's Beware Of The Blog
Unheard Harrison
Heard before - somewhere ...
Internationale Finanzmärkte, Private Equity, Hedgefonds etc.
Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik [PDF - 348 KB]