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Chuck Berry - Things I Used To Do (Chess 1916)

When Chuck Berry turned eighty last October, he played his regular gig at Blueberry Hill in his hometown of St. Louis. As far as I can tell, the national press didn't cover the story. ...

Interessante Chuck-Berry-Biographie mit vielen lohnenden Links:



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Performance

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The Del Valle Archive and Drkrm Gallery have assembled a collection of rare and unseen photographs from PERFORMANCE (1970) and THE MAN WHO FELL TO EARTH (1976), two legendary films directed by Donald Cammell and Nicolas Roeg. Now recognized as classics, both films were, upon their release, met with a hostile critical reception that rejected their dazzling, kaleidoscopic use of montage as well as a daring mixture of sadism and eros -- the juxtaposition of images of sex and violence. Both films starred famous British rock stars, Mick Jagger in Performance and David Bowie in The Man Who Fell To Earth.
via bedazzled

Life On Mars

life_on_mars1... ist eine richtig gut gemachte BBC- Krimiserie mit einem tollen Plot, interessanten Charakteren, liebevoll gemachtem historischem Decor (der Ford Cortina -> Tom Robinson Band: Grey Cortina!), kenntnisreich und dramaturgisch gut gewählter Musik, aber auch vielen Passagen ohne aufdringlichen Soundtrack! Erinnert ein bisschen an die Filme, die Potter für die BBC geschrieben hat! Ungbedingt ansehen: Samstags ab 20.15 - ich mag's gar nicht sagen - auf Kabel 1. - Warum nimmt die ARD sowas nicht in der Woche um 20.15 ins Programm - hätte wirklich was mit dem Bildungsauftrag zu tun?!

Na bitte, geht doch!

Unsere Modellbauer schaffen mit präziser Formentechnologie
reichdetaillierte Modelle, die durch den Werkstoff Metall im
Maßstab 1:87 und 1:32 eine bisher nicht gekannte Wertigkeit
vermitteln. Nicht nur faszinierende Details, sondern selbst das Gewicht eines echten Panzers lässt sich so überzeugend im Modell
umsetzen. Passend zur Modelleisenbahn im Maßstab 1:87 und 1:32
können Verladeszenen und Truppentransporte absolut vorbildgerecht
nachgebildet werden. Qualität und Technologie von Märklin!
mfor

via tp: Florian Rötzer weist auf den Zusammenhang zur allgemeinen Mitlitarisierungstendenz hin.

Gerade suchen Horx und die anderen Deppen noch nach Spielzeugen für die Generationen, die nicht erwachsen werden wollen, da haben unsere Modellbauer von Märklin schon die Nase vorn ... oder die Hose offen oder was auch immer: jedenfalls für die Volksgenossen zur KFOR die MFOR und die Verladeszenen demnächst mit den mit den Original-Reichsbahn-Waggons und nem kleinen Höß an der Rampe, wenn der letzte Serbe unter Tornado-Feuerschutz maßstabgerecht den/das Kosovo verlässt.
Ich freu mich schon auf die historische Serie, die bald kommt, besonders auf die Me 262, wo ich doch schon immer gesagt habe: Wenn der Führer früher auf die Düsentechnologie gesetzt hätte, hätten wir die ganzen Flying Fortress vom Himmel geholt und den Krieg nicht verloren und die Frauenkirche nicht wieder aufbauen müssen ... Gut, dass man jetzt in diesen schönen Filmen mit dem Führer in der Hauptrolle sehen kann, dass das auch nur ein Mensch war, der sich mal irren konnte ( -andererseits ist es schon problematisch, wenn einer an deutscher Spitzentechnologie zweifelt). Und gut auch, dass bald der Untergang der Wilhelm Gustloff neu verfilmt wird; ich habe das zwar vor über 40 Jahren schon schwarzweiß mit Sonja Ziemann und Gunnar Möller sehen müssen, aber diesmal ist es wahrscheinlich bunt und mit Heino Ferch und Vilsmayers dicker Blonder mit den Kuhaugen, die auch gut Emmy Göring spielen könnte (oder hat sie schon?) und Märklin baut die Schiffsmodelle ...

Möchte noch jemand meine alte Märklin-V200 (leider noch nicht die V2) haben, - ich geb sie günstig ab?!

Nico raises her arms

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Ecki Stieg über Nico

Listen to Nico
- Das Lied der Deutschen

Nachtrag:
Zero G Sound berichtet heute:
Nico´s "Do or Die" was originally released by ROIR as a cassette-only in November 1982. It is a collection of live performances, both solo and with her band, from her 1982 European tour that garnered considerable interest from collectors, press, her fans and also the followers of The Velvet Underground. It has now been 24-bit digitally remastered and re-edited for CD release by Doug Pomeroy.

Na ja, manchmal - z. B. bei Bowie's Heroes - singt sie wie eine mit zuviel Jägermeister getunte Hildeknefkaraokeprolette; - wahrscheinlich war das immer Nicos Geheimnis ...
... aber das Foto ist schön!

Nach Wellness: Selfness

Robert Kurz in dem unten zitierten Artikel zur Skandal-Kultur in Politik und insbesondere Ökonomie:

Kein Wunder angesichts der Instabilität einer globalen Defizit-Konjunktur, in der es keine tragfähigen Strategien mehr gibt.

Da ist es dann ein großes Vergnügen, Herrn Horx und anderen beim Wälzen von nowhere-Strategien zuzusehen - wie immer führend beim Berichten darüber der Wirtschaftsteil meiner Lieblings-HAZ:

Der Spielwarenbranche fehlen die Kinder
Erwachsene werden verstärkt umworben / Fehlversuche mit Seniorenprodukten


München. Eigentlich steht die Spielwarenbranche für Spaß und Freude. Doch Händler und Hersteller in Deutschland sind davon weit entfernt. „Es ist ein Trauerspiel“, sagt Marktforscher Werner Lenzner vom Institut Eurotoys. Denn statt der erhofften Wende brachte 2006 branchenweit für traditionelle Spielsachen nur noch 2,25 Milliarden Euro Umsatz, ein Minus von 1,8 Prozent und das sechste in Folge.
Auf der heute beginnenden Spielwarenmesse in Nürnberg wälzt die Branche Strategien gegen diesen Trend. Das Schrumpfen des Heimatmarkts liege weniger an den Herstellern, sagt Lenzner. Firmen wie Playmobil oder Ravensburger verbuchten, auch vom Export beflügelt, zweistellige Zuwächse. In Deutschland bröckle es aber unaufhaltsam, weil die Zielgruppe Kind pro Jahr um 80 000 bis 100 000 Kunden schrumpfe. Die Folgen sind absehbar. Bis 2015 bringe der demographische Wandel für die Spielwarenindustrie weitere 164 Millionen Euro Umsatzschwund, hat Marketingexperte Andreas Reidl berechnet.
„Die kinder- und jugendorientierte Branche muss umdenken“, drängt Nürnbergs Messechef Ernst Kick. Vor allem ältere Erwachsene gelten als lukrative Kunden. Erste Anläufe in diese Richtung hat es bereits gegeben. „Rohrkrepierer“, urteilt ein Branchenkenner darüber und glaubt, den Grund zu kennen. Wer stigmatisierende Seniorenspiele anbietet, nur alte Menschen auf Broschüren abbildet oder für Bastelsets wirbt, die auch zittrige Hände meistern können, sei völlig auf dem Holzweg. Schließlich wolle heutzutage niemand alt sein.
matthias-horx-05„Alter als Kategorisierung der Kundschaft zu nutzen, ist nicht Erfolg versprechend“, sagt Zukunftsforscher Matthias Horx. Vom Potenzial Erwachsener für die Spielwarenbranche ist er aber überzeugt. Früher habe zwar gegolten „man spielt, wenn man Kind ist, man arbeitet, wenn man erwachsen ist“. Diese Trennlinie löse sich aber stetig auf, weil sich heute ganze Generationen weigerten, erwachsen zu werden.
Eine aktuelle Studie der Fachhochschule Worms stützt diese Vermutung. Demnach grübeln und taktieren beispielsweise gut 70 Prozent aller Deutschen über 40 Jahren mindestens einmal im Monat über einem Brettspiel. „Spielen ist gerade etwas für Erwachsene“, sagt der Leiter der Studie, Burkhard Strobel. Wichtig sei erwachsenen Kunden vor allem die Qualität. Der Preis rangiere auf hinteren Rängen. Weil derzeit nur 8 Prozent aller Spielwaren für Erwachsene gekauft werden, sind diese auch für Strobel eine unterschätzte Zielgruppe.
Marketingexperte Reidl rät, die neue Zielgruppe mit edlem Design und Themen wie Geschichte und Natur zu ködern. Speziell für Gesellschaftsspieler könne die Branche über Spielewettbewerbe oder Spielereisen Fangemeinden aufbauen. Auch Puzzles und Basteln seien für ältere Zielgruppen prädestiniert, sagt Lenzner. Die passenden Produkte habe die Branche bereits. Nun müsse sie nur noch lernen, das Marketing entsprechend abzustimmen.


Ein Beispiel für den boomenden Forschungsstandort Deutschland! Und die Ergebnisse können sich sehen lassen: Es ist schon enorm, was der Horx da rausgefunden hat: Ich meine, früher war das mal einer aus einer Generation, der sich weigerte, erwachsen zu werden und mit dem Spielen aufzuhören und endlich anzufangen mit Arbeiten (in meiner Klasse hieß der Matthias!); jetzt sind es schon ganze Generationen! Und wie schwierig das sein muss, das rauszufinden: immerhin muss man da ja trennen zwischen denen, die eigentlich lieber arbeiten würden, aber spielen müssen, weil man ihnen wahrscheinlich beim Arbeitsamt (wie immer das gerade heißen mag) sagt, dass sie doch wahrscheinlich zu dieser Generation gehören, die sich weigert, erwachsen zu werden ... und daher schwer vermittelbar sind. Aber der Horx wird das schon ordentlich erforscht haben!
Erinnert an einen schönen Witz in der titanic, als Ernst Jünger, die alte Arschgranate, 100 wurde:
Kinder - seine Urenkel oder so - packen ein Spiel aus: Altersangabe 6 - 99. Sagt das eine Kind: "Schade, jetzt kann Opa Ernst nicht mehr mitspielen!" Tipp für Horx (geb ich günstig ab, kann er an die Spielwarenindustrie weiterverkaufen): Stigmatisiernde Altersangaben angesichts des demographischen Wandels und höherer Lebenserwartung vermeiden (interkulturell korrekt: jedenfalls auf Packungen für die westlichen Industriestaaten - der Sudanese findet es vielleicht eher diskriminierend, wenn draufsteht, dass er bis über 100 spielen kann, wo er doch nur kaum 30 wird. Andererseits ist der für die deutsche Spielwarenindustrie wahrscheinlich eher uninteressant, trotz Globalisierung)!

Horx veröffentlicht Texte wie diesen: Lang lebe das Prekariat:
In meinem kleinen Unternehmen, dem Zukunftsinstitut, arbeiten eine Menge Praktikanten. Wir zahlen schlecht, zögern mit Verlängerungen, trennen uns von vielen wieder. Die Gründe sind nicht Globalisierung und Neoliberalismus, sondern die substanzielle Veränderung von Arbeit. Viele Tätigkeiten im Institut sind nicht wirklich "kommandierbar". Sie entwickeln sich erst durch die Personen, die sie ausüben und langsam in sie hineinwachsen.
Ständig entstehen neue Herausforderungen, Berufsbilder, Lernprozesse. Deshalb kommt es sehr stark auf den Charakter an, auf Kommunikationsfähigkeit, Motivation, Lernfähigkeit, "Selfness", also die Fähigkeit, sich selbst zu kennen und realistisch einzuschätzen. Ob ein Mensch über solche "Soft Skills" verfügt, findet man aber nicht durch einen Bewerbungsbogen heraus, sondern nur durch alltägliche Praxis.

"Selfness" hat er wohl auch erfunden:
Der Selfness-Trend – Was kommt nach Wellness?
Matthias Horx dokumentiert und beschreibt in diesem Trend-Dossier den Selfness-Trend und erklärt, warum die DAUERHAFTE SELBSTVERÄNDERUNG für uns alle so wichtig ist. Auf 80 Seiten erhalten Sie über 40 illustrative Charts sowie zahlreiche Best-Practice-Beispiele.

Als Best-Practice-Beispiel fällt mir spontan Brechts entsprechende Keuner-Geschichte ein. Aber die war nicht 80 Seiten lang und enthielt auch keine illustrativen Charts.

Nachtrag:
Wie man die Bratze verkauft und wie sich andere auf den emerging markets der Trendforschung dranhängen: karma!

Herr Appaz sagt:

(nicht in die Reihe Wise man says aufgenommen, weil Appaz nicht über 60 ist! - ich denke über eine Teilung nach: Wise man says und Wise old man says ...):

appazHerr Appaz, Sie sind weder schwarz noch schwul, Sie haben keine jüdischen Vorfahren, Sie kommen auch nicht aus der ehemaligen DDR, Sie waren nie drogenabhängig und sind jetzt clean, mit anderen Worten: Sie sind verdammt normal.
Wieso glauben Sie dennoch, dass Sie eine Chance auf dem deutschen Buchmarkt haben?
Appaz:
Ich habe immer noch lange Haare.

Frage:
Wird das wirklich reichen?

Appaz:
Ein Roman wie "1975" war schon lange überfällig. Uwe Timm schreibt seit 1968 über 1968, und Regener bemüht sich redlich um die 80er Jahre. Über die Zeit dazwischen gibt es nichts. Im Übrigen habe ich tatsächlich eine Geschichte zu erzählen, was ja eher selten geworden ist...
Frage:
Wählen Sie aus den nachfolgenden Rockgitarristen Ihren absoluten Favouriten:
Jimi Hendrix, Eric Clapton, Carlos Santana?
Appaz:
Dave Davies! Wahrscheinlich der am meisten unterschätzte Gitarrist in der Geschichte der Rockmusik. Von welcher Band er ist, müssen Sie selber rauskriegen.
Frage:
Ihr aufregendstes Erlebnis?
Appaz:
Die Mondlandung! Meine Eltern hatten extra zu diesem Anlass ihren ersten Fernseher gekauft, und ich durfte bis drei Uhr morgens aufbleiben. Die Mondlandung war um vier.
Frage:
Ihr größter Traum?
Appaz:
Dass Hannover am Meer liegen würde...
Frage:
Sind Sie ein glücklicher Mensch?
Appaz:
Es geht mir allemal besser als Heinz Rudolf.
Frage:
Was haben Sie der Jugend von heute zu sagen?
Appaz:
(ohne zu zögern)
Mauert die Eingänge der Frankfurter Börse zu. Feiert internationale Partys in den Bankenvierteln von London, Paris und Zürich. Erklärt der Geiz-ist-geil-Gesellschaft den Krieg. Nehmt xxxx und xxxx und xxxx und wie sie alle heißen endlich ihre Millionen weg. Wenn ihr das nicht wollt, werdet einfach Fußballspieler. Oder Comedy Blödmann, Super-Star, Talkmaster, Fernsehkoch. Je dümmer umso besser! Und eure Drogen kriegt ihr dann auch noch frei Haus geliefert...
Frage:
Welche Bevölkerungsgruppe macht Ihnen derzeit am meisten Angst?
Appaz:
Die Leute, die ihren X5, Q7, H3, G55 oder XC90 für durchaus geeignet halten, um damit morgens die Brötchen zu holen. Und die von jedem, der kein Auto hat, grundsätzlich annehmen, dass er ein Penner sein muss.
(…)
Frage:
So wie Bono von U2?
Appaz:
Bono verträgt keinen Rotwein, wussten Sie das? Immer wenn die anderen sich über ihn geärgert haben, geben sie ihm ein Glas Rotwein - Bono trinkt einen Schluck und fällt um!
Wussten Sie das?
Frage:
Nein, aber... Was halten Sie denn nun von Bono?
Appaz:
Bevor oder nachdem er behauptet hat, Merkel wäre eigentlich ziemlich in Ordnung und Bush letztlich auch gar nicht so verkehrt?
Frage:
Vielleicht eher vorher...?
Appaz:
"All That You Can't Leave Behind" halte ich für eine der besten Platten, die jemals aufgenommen wurden.
Frage:
Soll das heißen, dass Sie Bono nur als Musiker schätzen?
Appaz:
Soll das heißen, dass Sie sonst keine Fragen mehr haben?
0000019379Frage:
Doch, natürlich, ich dachte nur... Vergessen Sie es einfach. Welche Botschaft soll nach der Lektüre Ihres Romans in den Köpfen der Leser angekommen sein?
Appaz:
(starrt vor sich auf die Tischplatte)
Frage:
Soll ich die Frage nochmal wiederholen?
Appaz:
Wie kann es sein, dass die Generation unserer Eltern, die uns Jahre und Jahrzehnte lang von ihrem für uns dennoch kaum nachvollziehbaren Leid im Zweiten Weltkrieg berichtet haben, dass diese Generation, die doch sonst unablässig damit beschäftigt war, für alles und jeden irgendwelche Verbote aufzustellen, uns niemals verboten hat, Soldat zu werden?
Wie kann es sein, dass Väter, die selber häufig genug als körperliche und seelische Wracks aus dem Krieg zurückgekehrt waren, es unerträglich fanden, wenn ihre Söhne den Kriegsdienst verweigern wollten? Und wie kann es sein, dass heute unsere eigenen Söhne wieder zur Bundeswehr wollen, dass sie die Vorstellung, einem willkürlichen System von Befehl und Gehorsam ausgeliefert und jeder eigenen Verantwortung enthoben zu sein, nicht augenblicklich in Panik versetzt, sondern ihnen im Gegenteil alles andere als unangenehm zu sein scheint? Was ist da wann schiefgelaufen?

Herr Neumann sagt (Wise Man Says III):

I’d like to say a few words
In defense of our country

Whose people aren’t bad nor are they mean
Now the leaders we have
While they’re the worst that we’ve had
Are hardly the worst this poor world has seen

Let’s turn history’s pages, shall we?



Now the leaders we have:
Einen lernte ich Anfang der 90er Jahre kennen, als wir in unserer Schule eine Podiumsdiskussion zum Thema "Wohin treibt die Bundesrepublik?" veranstalteten. Er war damals neu in Schröders Staatskanzlei, hatte die "Blätter für deutsche und internationale Politik" dabei, das Heft, das sich damals auf Jaspers Aufsatz von 1966 bezog, und argumentierte intellektuell auf der Höhe ("Ethnisierung sozialer Konflikte") gegen den sich ankündigen Asylkompromiss,
- einen der entscheidenden Schritte, die antifaschistische Substanz des Grundgesetzes zu entsorgen. Jetzt gehört Frank-Walter Steinmeier vor Gericht:

Was jetzt sichtbar wird, belegt, dass der Kern des rot-grünen Regierungspersonals - von Kanzler Gerhard Schröder und seinem Minister Frank-Walter Steinmeier, Innenminister Otto Schily und Außenminister Joschka Fischer bis zu den servil-konformistischen Präsidenten der Geheimdienste - wegen schwerster Verstöße gegen elementare menschenrechtliche, rechtsstaatliche und verfassungsrechtliche Normen angeklagt gehören.

Im Namen einer angeblich gefährdeten Sicherheit verweigerten Schröder, Steinmeier und Schily rechtliche, politische und diplomatische Hilfe für das Folteropfer Kurnaz. Ihre Handlungsweise war nicht nur politisch falsch, sondern auch moralisch verlogen, weil man die USA wegen Guantánamo öffentlich kritisierte, aber einen Gefangenen dort schmoren ließ. Wenn sich nachweisen lässt, was sich bereits abzeichnet, sind Steinmeier, Schily und andere ein Fall für den Staatsanwalt.

hier weiterlesen!

Da nützt es auch nichts mehr, die Charaktermasken rotieren zu lassen. Es ist kein Zufall, dass mit Siemens und Volkswagen gerade die Ikonen des Wirtschaftswunders im Sumpf der Korruption versinken. Im Sog der Globalisierung wird offenkundig die Deutschland AG abgewickelt. Das ist auch das Ende einer Unternehmenskultur, in der die "Siemens-Familie" ebenso gedeihen konnte wie der VW-Korporatismus. Ohnehin war diese Kultur in der Volksgemeinschafts-Ideologie des Nationalsozialismus verwurzelt. Jetzt zerfällt die soziale Integration der fordistischen Epoche, ohne dass ein neues Paradigma an ihre Stelle treten kann.

Die Auflösung des institutionellen Gefüges geht mit einer um sich greifenden moralischen Verwahrlosung einher. Nichts Neues in der Geschichte. Und die Mafiotisierung der Verhältnisse ist auch keine Spezialität der ins Schleudern geratenen Deutschland AG...

Es ist die gesellschaftliche Perspektivlosigkeit, in der die neue Skandal-Kultur blüht. Was in Wissenschaft und Medien an Bewältigungskonzepten verkauft wird, ist selber ein einziger intellektueller Gammelfleisch-Skandal. Und wenn es sachlich nichts mehr zu sagen gibt, wird es persönlich. Alle sägen am Stuhl der anderen und damit am eigenen. Die Affären werden begleitet von undurchsichtigen Machtrangeleien auf allen Ebenen, beim Spiegel genauso wie beim Suhrkamp-Verlag oder in der CSU. Jeder kann jedem etwas anhängen; Dreck am Stecken haben fast alle. Der Königsmord und das Guru-Legen werden zum Sport, weil niemand mehr weiter weiß. Und die Kronprätendenten sehen auch immer seltsamer aus.


Robert Kurz im Freitag dieser Woche.

Let’s turn history’s pages, shall we?

A propos history's pages und das politische Personal:
Hermann L. Gremliza 1980 (!!) über Stoiber:
Kein Satz, der eine Antwort gäbe, eine Phrase schleppt die nächste an, man könnte in diesem Duktus seitenweise fortschreiben, ohne daß am Schluß jemand sagen könnte, was Stoiber gesagt hat, am wenigsten er selber. Es ist der vierte Aufguß jenes "Jargons der Eigentlichkeit", den Adorno ein "metaphysisches Winterhilfswerk" genannt hat: "Er ist das deutsche Symptom fortschreitender Halbbildung; wie erfunden für solche, die sich als geschichtlich verurteilt oder wenigstens absinkend empfinden, aber vor ihresgleichen und sich selber als inwendige Elite sich gerieren."

Ich war ein Idiot

Interview bedeutet im Wortsinn vielleicht so etwas wie
«zwischen« zwei Leuten etwas zu »sehen«. Keine
Ahnung, würde mir aber gefallen. Niemand kann das, was er da
sieht, besser wiedergeben als Alexander Gorkow, und hier in IT&W
gab es schon eine ganze Reihe dieser lustvollen Zwiegespräche:


mit Slowhand und J.J. über das große Geheimnis der großen Gitarrensoli, mit David Gilmour über das Kind, das etwas ausgefressen hat, mit Larry Hagman über ein hysterisches Land, mit Angelina Jolie über die She Puppet und mit Jeanne Moreau über Viva Jeanne!.


In der SZ vom 19.
hat Gorkow sich mit Sylvester Stallone unterhalten, über
Würde, seinen Kumpel Arnie und über den boxenden Bob Dylan.


SZ: Mister Stallone, Sie haben im Kino so viele Leute umgenietet.
Ich frag’ mal: Sie selbst - für oder gegen die Todesstrafe?


Stallone: Ich? Dagegen! Sie ist würdelos. Und sie löst keine Probleme. Ja. Mmh . . .


SZ: Was?


Stallone: In meinem Film “Demolition Man” wurden die
Mörder nicht hingerichtet. Da haben wir sie stattdessen
tiefgefroren! Sie lebten im Prinzip. Aber sie waren steif wie
Brathähnchen aus der Kühltruhe! Na, jetzt lachen Sie. Das
geht leider nur im Kino, was?


SZ: Ich lach’ auch deswegen: Wenn man mir 1987 gesagt
hätte, dass Schwarzenegger 2007 Gouverneur in Kalifornien ist und
sich für umweltschonende Autos einsetzt, und dass ich zeitgleich
mit Ihnen über Liebe und Würde und so was rede, ich wäre
ohnmächtig geworden.


Stallone: Sehen Sie, it’s never over until it’s over.


SZ: Ihre Agentin da drüben winkt zum Ende, jetzt müssen
wir leider aufhören. War mir eine große Freude. Ah, eine
Frage noch: Kann man mit 40 noch Boxen lernen?


Stallone: Na klar! Bob Dylan ist in ein paar Jahren schon 70. Und der boxt immer noch.


SZ: Bob Dylan boxt? Niemals!


Stallone: Bob Dylan boxt.


SZ: Sie erzählen mir Märchen.


Stallone: Bob Dylan boxt! Bob Dylan hat sein eigenes Gym. Zwischen
Santa Monica Beach und Venice - und da boxt er. Ich schwörs.
Kennen Sie seinen Song “Who Killed Davey Moore?“ Eine Boxerhymne. Ich verehre Bob. Sie wollen boxen?

SZ: Also, wir müssen jetzt Schluss machen, Ihre Agentin . . .



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Unbedingt lesen: Das Gorkow-Interview mit Larry Hagman!
via http://www.industrial-technology-and-witchcraft.de/

Update 03.02.
Heute in der sz: Gorkow im Interview mit Brian Ferry!

Harold Lloyd had a great eye. And her original hair colour (more or less)

if charlie parker was a gunslinger hat mal wieder ein schönes Photo:
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German Fugs

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The wonderful WMFU´s Beware Of The Blogs has a three minute video of "Floh De Cologne" that puts a bit of the Fugs into focus.
Via Zero G Sound
amazonas.thedot hat auch Bilder und ein weiteres Video!

Update:
627225nZero G Sound hat jetzt auch (etwas über) die Proletenpassion der Schmetterlinge!
  • *
  • *





Update 1. Mai 07
... und etwas über
Profitgeier

Update 0809:
trueten.de: Schmetterlinge : Proletenpassion - Dritte Station : Die Pariser Kommune

The FineArt of Playing the Guitar (II)

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Jeff Beck - What Mama Said

The FineArt of Playing the Guitar (I)

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Ten Years After - I'm Going Home (live Woodstock '69)

Mit Vollgas gegen die Wand

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Sehr lesenswerter Artikel von Wolfgang Neef im Freitag dieser Woche - Auszug:

Das materielle Wachstum hat die Grenze der Tragfähigkeit und Reproduktionskraft der Biosphäre um 25 Prozent überschritten (Living Planet Report 2006, WWF). Das Ende der Fahnenstange ist also erreicht. Es ist nicht einfach, dies den Menschen in den Industrienationen zu vermitteln, die sich an die waren- und verkehrsintensive Lebensweise gewöhnt haben. Noch schwieriger ist es für die 80 Prozent der Menschheit im Süden, die sich den gleichen "Wohlstand" wünschen, einzusehen, dass die Ressourcen dazu nicht reichen. Noch vor 40 Jahren begnügten sich die 20 Prozent im Norden mit einer Technik, die mit etwa 1,5 Kilowatt Dauerleistung pro Person auskam - das entsprach dem Lebensstandard eines Schweizers 1965. Hochgerechnet auf die gesamte Erdbevölkerung wäre dies vom Biosystem verkraftbar. Heute nutzt jeder Europäer aber permanent rund sechs Kilowatt, jeder US-Amerikaner rund elf. Entsprechende Rechnungen gelten für die Nutzung der biologisch produktiven Land- und Meerfläche.
...
In den vergangenen Wochen ist in die Debatte um Klimaschutz endlich Bewegung gekommen, nachdem Klimaforscher jahrelang erfolglos vor der weiteren Aufheizung der Atmosphäre durch zunehmende CO2-Emissionen gewarnt haben. Die Brisanz des Themas wird nun auch von Politik und Wirtschaft wahrgenommen. Nun soll viel Geld eingesetzt werden, um die Folgen des Klimawandels auszugleichen. Gleichzeitig werden andere Belastungen verdrängt: Das rapide wachsende Müll-Problem (zum Beispiel Chemieabfälle und Elektronikschrott), die ständig neu in die Welt gesetzten chemisch-pharmazeutischen Produkte und deren systemische Wirkung auf Mensch und Natur, das Trinkwasser-Problem in den südlichen Ländern. Es wird zudem ignoriert, dass Geld wenig ausrichten kann, wenn die örtlichen (natürlichen und gesellschaftlichen) Ressourcen erschöpft, zerstört oder vergiftet sind.

Schön ist wieder mal, wie die Auswirkungen des immer wieder gern auf Seite 1, im Wirtschafts- und im Lokaltteil gefeierten neoliberal betriebswirtschaftlich gepowerten Wachstums (z.B. in Form nun auch in Europa zunehmender, im weltweiten Vergleich wohl noch realativ läppischer Winterstürme) medial begleitet werden:
Da macht der Deutsche schon mal seine Schulen um 12 dicht und bleibt lieber zu Hause, die Zeitungen berichten von Umsatzeinbußen des örtlichen Einzelhandels und spannend ist die Frage, wie die Probetuben gehen... human-touch-Qualitätsjounalismus von meiner Lieblings-HAZ:

Probetuben sind gefragt
Gut, dass der Drogeriediscounter unterm Bahnhof ein umfangreiches Sortiment von kleinen Zahnpastatuben, Shampooflaschen und Cremetöpfchen im Angebot hat. Bei Rossmann konnten sich viele von denen, die wegen des Sturms im Bahnhof festsaßen, für die unerwartete Nacht jenseits des Heimat gleich mit Kosmetik fürs spontan gebuchte Hotelzimmer eindecken. „Die Probepackungen gingen hervorragend“, staunt Stephan-Thomas Klose, Sprecher des Drogeriekonzerns.


Gut, dass jeder Drogeriekonzern seit einiger Zeit einen Sprecher hat, sonst wüssten wir das nicht (wahrscheinlich auch ein Angehöriger des Prekariats: wenn ich nicht eine feine kleine Meldung zum Sturm ablasse, fliege ich - wie der Sohn mit dem Audi ...)

al4-6270Im Vergleich zum Bangladeshi, der problemlos weiterarbeitet, wenn es windig wird: alles ein bisschen sehr verzärtelt ... Man könnte sich der These anschließen, dass Gesellschaftsformationen auch an Degeneration zu Grunde gehen können: Von der Reproduktionskraft der Biosphäre keine Ahnung, aber Cremetöpfchen im Angebot.

Empfehlung:
Elmar Altvater
Das Ende des Kapitalismus, wie wir ihn kennen


WWF - Living Planet Report - Zusammenfassung deutsch

Zuweilen (III)

... weiß man schon sehr lange, dass einem etwas fehlt. Heute vor 50 Jahren starb Humphrey Bogart (an Krebs).
humphrey_bogart_by_karsh_-library_and_archives_canada-
Ein guter Text zur Erinnerung von Egbert Hörmann in der taz.

Weihnachten 2006 revisited

Endlich ist auf der Mitternachtsspitzen-Seite (Texte vom 23. Dezember 2006) Wilfried Schmicklers Wahnsinnstext zum Fest erschienen (man muss ihn natürlich in seiner atemlosen, kurz vor dem Infarkt vorgetragenen Rotzigkeit vor Augen haben) :

wilfriedschmickle_4Aufhören, Herr Becker, aufhören. Mensch Becker, es ist Weihnachtszeit, da wollen die Menschen nicht ihre hohlen Sprüche, da dürstet es die Menschen nach geistiger Vollwert- Nahrung und seelischer Erbauung.Advent, Advent, ein Kaufhaus brennt.Erst eins, dann zwei, dann drei -Dann ist der Spuk auch bald vorbei. Dann ist er aus der Traum vom süßen Glöcklein klingeling, dann haben sie endgültig ausgezimbelt die von Gier und Habsucht schwer verstimmten Harfen, denn dann endlich tauet er, der Himmel, den Gerechten. Oh komm, oh komm, Emanuel - wir irren hier in Trug und Wahn, oh führ uns auf des Lichtes Bahn.Und wahrlich, wahrlich ich sage Euch: die Stunde ist jetzt da, vom Schlafe aufzuwachen. Lasst uns die käuflichen Werke der vollklimatisierten Finsternis ablegen und anlegen die Waffen des Lichts. Und dann lasst uns ehrbar wandeln, nicht in Schmausereien und Trinkgelagen, nicht in Wollust und Ausschweifungen, nicht in Streitereien und Eifersüchten und vor allem pflegt das Fleisch nicht so, dass es lüstern wird.Und wenn ihr jetzt denkt, beim heiligen Rudi und seiner versoffenen Rotnase, jetzt sind ihm die Synapsen komplett durchgebraten, dann zeigt das nur einmal mehr, welch hohlen Himbeergeistes Heidenkinder ihr doch seid! Denn all diese mahnenden Worte, die euch soeben ungebremst zum einen Ohr rein und zum anderen raus geflossen sind, diese Worte kamen dereinst aus dem geweihten Mund des heiligen Apostels Paulus. Und eh ihr jetzt fragt, nein, Apostel ist keine Hautkrankheit und Paulus war auch nicht des Teufels General, sondern Paulus hat die Briefe an die Römer geschrieben und die kamen auch nicht mit der Post, sondern die stehen in der Bibel - ach was red ich da überhaupt. Es hat eh keinen Zweck. Bei euch sind eh biblischer Malz und neutestamentarischer Hopfen längst verloren.Und deshalb frage ich euch allen Ernstes: warum feiert ihr überhaupt Weihnachten, wenn ihr nicht den leisesten Hauch einer Ahnung habt, worum es bei diesem Weihnachten überhaupt geht. Ich mein ihr feiert doch auch kein Ramadan und kein Laubhüttenfest. Und warum nicht? Weil ihr eben weder Muslime noch Juden seid. Aber was seid ihr dann? Seid
ihr fromme Christenmenschen, die voller Vorfreude auf die Menschwerdung des Erlösers warten, so wie sie in der Bibel seit Jahrtausenden wieder und wieder geweissagt wird? Nein,
die Bibel habt ihr das letzte mal gesehen, als ihr auf der Suche nach irgendwelchen vom Vormieter vergessenen Wertsachen in irgendeinem Hotelzimmer die Nachttischschubladen
durchwühlt habt. Fromme Christenmenschen? Nein, das seid ihr nicht, ihr seid einfach nur noch gar nichts. Und deshalb gibt es für Euch auch gar nichts zu feiern. Vielleicht euren Geburtstag, oder wegen mir auch Karneval, aber von Weihnachten da solltet ihr Eure
heidnischen Finger lassen. Denn wie heißt es so schön in einem dieser schmalzigen Weihnachtsdudel-gesänge: Freue, Dich, oh freue Dich, du Christenheit. Vom ungläubigen Rest, ist da nirgends die Rede!Aber damit jetzt nicht so völlig leer ausgeht, erzähle ich euch
jetzt ein Weihnachtsmärchen:...Von draus vom Walde komm ich her,Ich muss Euch sagen, den gibt's gar nicht mehr!All überall auf vekarsteten FleckenSah ich traurige Krüppelkiefer verrecken.Und wie ich so ging durch den halbtoten Tann,Da sah ich ihn plötzlich den uralten Mann. Und er saß einfach nur da, ein erbärmliches Häuflein Elend, ein menschliches Wrack, das todtrauriges Jammerbild einer geschundenen und von allen Keulen des Schicksals
niedergeschmetterten Kreatur.Ihr könnt mir glauben, ich habe in mein Leben schon viele geprügelte Hunde gesehen, aber der, der da jetzt vor mir im modernden Laub wimmernd und lallend vor sich hin schlotterte, der gehörte gewiss zu den ärmsten aller armen Hunde dieser Welt. Gegen den war selbst Axel Schulz nach seinem letzten Kampf eine strahlende Lichtgestalt. Und als ich näher kam, da fuhr mir ein Schock durch die Glieder, wie ich ihn mordsmäßiger nur erlebt habe, als Reinhard Büttikofer zum Vorsitzenden der Grünen gewählt wurde.Denn dieser bedauernswerte Mann, der da wie ein nasser Abfallsack sternhagelvoll im Wald lag, war niemand anderes als der heilige Nikolaus. Und da lag er nun vor mir, der heilige Mann. Der Mantel beschmiert mit faulen Eiern, der Bart zersaust und besudelt und statt der stolzen Mitra trug er eine lächerliche Eselsmütze. Um seinen Hals hatte man ihm ein Pappschild gehängt mit der Aufschrift: „Ich bin der heilige Nikolaus, ich flieg aus jedem Laden raus!"Tja und dann habe ich einen fatalen Fehler gemacht. Ich habe mich nämlich runtergebeugt und ihn angesprochen mit: „Heh, hallo, Weihnachtsmann." Und in dem Moment fuhr er wie eine Furie hoch aus seinem Tran und brüllte, dass die Vögel des Waldes von den Ästen fielen: „Leck mich am Arsch mit dem Weihnachtsmann. Wer soll das sein?
Ein Homunkulus aus den Laboren der Coca-Cola-Giftküche, ein lächerlich kostümierter Packesel der Konsum-Terroristen, eine Witzfigur mit Wattebart und Gummistiefeln! In jedem Kaufhaus, auf jedem Weihnachtsmarkt, an jeder Häuserfassade Tausende und abertausende von diesen Plastikmänneken, Hohoho! Ich könnte in den Sack kotzen und zwar rot-weiß. Da singen die Kinder: „Nikolaus komm in unser Haus" und dann komm ich rein und dann heißt es: „Wer bist du denn?" - „Ich bin der Nikolaus, ich bring euch Nüsse und Äpfel!" - „Wir wollen keine Äpfel, du Doof, wir wollen Apple und zwar den I-Pod" und dann jagen sie mich aus dem Haus und singen: „Seht ihr wie die Nikoläuse laufen, einer tritt den andern auf den Sack, hört ihr wie die Nüsse knacken, Knack-knack-knack-knack-knack!" Und beim letzten „Knack-knack" da bäumte er sich noch einmal auf der verzweifelte Mann und rief flehend: „Christkind! Christkind" Doch oben aus dem Himmelstor, da trat kein Christkind mehr hervor. Und mit den Worten: „Das haben sie auch auf dem Gewissen" brach der heilige Mann zusammen und gab für alle Zeiten den Sack ab.Und wenn Sie daheim jetzt voller Panik fragen: Ja, wer bringt denn jetzt die Geschenke! Dann kann ich sie beruhigen. Die Geschenke bringt ab sofort die Müllabfuhr. Und die nimmt den ganzen Plunder dann auch gleich wieder mit.
Frohe Weihnachten!

+++++
Das müssen Sie sehen:
Jürgen Becker im Gespräch mit Fidel Castro und Jürgen Rüttgers (Dietmar Jakobsen und Elmar Brandt)!!

1983/84 revisited

volkszaehlung-1983Vor zwanzig Jahren gab es in Deutschland eine Volksbewegung, die Ungehorsam gegen den vermeintlichen Überwachungsstaat organisierte: Sie forderte zum Boykott der Volkszählung auf, und sogenannte "VoBo-Aktivisten" skandierten: "Meine Daten müsst ihr raten".

Wie sich die Zeiten ändern: Bis 2010 will die Bundesregierung alle wichtigen Daten der Deutschen erneut zentral erfassen lassen - und Umfragen zeigen, dass mittlerweile mehr als drei Viertel der Bundesbürger keine Bedenken gegen einen neuen Zensus haben.

"Die Bundesrepublik war nie ein Überwachungsstaat, aber wir entwickeln uns zu einer Gesellschaft, in der immer mehr Überwachung stattfindet", stellt hingegen der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, nüchtern fest.

Seltsamerweise scheint diese Entwicklung die meisten Bürger nicht zu stören; vielleicht blicken auch viele in der vernetzten Welt nicht mehr durch. Ständige Video-Überwachung gilt vielen Bürgern als Schutz; und der neue biometrische Ausweis ist schick, nur ein bisschen teuer. Privatsphäre? Wer im Internet ohne Verschlüsselungstechnik telefoniert, verzichtet freiwillig darauf.

Heiligt der Erfolg die Mittel?


Dass Kriminalbeamte bei einem Verfahren gegen Nutzer von Kinderpornographie jetzt durch die Hilfe von Kreditkarteninstituten mit den Methoden der Rasterfahndung mehr als 22 Millionen Kreditkarten überprüfen, wäre früher unvorstellbar gewesen. Ein guter Zweck, gewiss, aber heiligt der Erfolg die Mittel?

Wenn es um schwerste Straftaten geht, steht für die meisten Bürger die Notwendigkeit aufwendiger Ermittlungen längst außer Frage. So wurden im Sommer 2005 auf Antrag der Nürnberger Staatsanwaltschaft etwa 2100 Kreditinstitute und Rechenzentralen ersucht, Daten zu "kartengestützten Zahlungstransaktionen" zur Verfügung zu stellen, um Licht in die mysteriöse Mordserie an ausländischen Kleinunternehmen zu bringen.

Auch das Bankgeheimnis ist schon lange eine Legende. Geldinstitute stellen Zinsen, Dividenden und Spekulationsgewinne in einer Erträgnisaufstellung für den Kontoinhaber zusammen, die das Finanzamt anfordern kann.

Rentenversicherer und Pensionskassen melden den zuständigen Finanzämtern, wie viel sie jedem Einzelnen auszahlen. Seit April 2005 dürfen nicht nur Finanzämter, sondern auch die Erbringer von Sozialleistungen Daten von Konteninhabern wie Name, Geburtsdatum, Anschrift oder die Zahl der Konten bei Kreditinstituten einsehen - und das ohne Anfangsverdacht auf eine Straftat.
...

Hans Leyendecker in der sz vom 10.01.07

Bückware

bueckware

Aufstiegsmotivation!

Dieses Weblog hat (II):

199 Beiträge, 26 Kommentare, 148 Bilder. Du verwendest 2911 von 3072 KB, bist online seit 730 Tagen, ... sagt Admin Menü.
Und hatte heute 96 (und das war ich nicht selbst!) und insgesamt 8499 Zugriffe, sagt Counterstation.

Das ist ja immer noch nicht viel für 730 Tage GBlog; aber bei unveränderten Geschäftsbedingungen kann ich nun doch nicht mehr lange so weitermachen.
Beim Zurückklicken/-schauen fällt mir auf: doch einige wichtige Texte / Gedanken /Gedankensplitter -> Denkwege, die zu verfolgen lohnte / Netzfindlinge, die sonst verlorengegangen wären und zu diesem und jenem sogar der Ansatz einer (An-)Ordnung (die meine Lesezeichen-Un- Ordnung nicht zulässt) ...

Zum 2. Geburtstag wieder ein schönes Foto aus Cuba:

dsc00038

Zuweilen (II): Czesław Niemen

... bemerkt man erst sehr viel später, bemerkte ich neulich, dass einem etwas fehlt: Volker Kriegel starb am 15. Juni 2003 an Krebs. Am 17. Januar 2004 starb Czesław Niemen in Warschau an Krebs.



Niemen lernte ich Anfang der 70er durch das DDR-Radio kennen, als ich später Polen besuchte, kaufte ich dort seine Platten; noch später konnte man im Westen welche kaufen: Perlen dessen, was damals Jazzrock oder Progessive war und heute Prog oder wie auch immer heißen mag: Es ist immer noch erstaunlich, dass auch in der Musik die alte Blocktrennung weiter exisitert: selten jedenfalls liest man, wenn von Musikern wie King Crimson usw. die Rede ist, von Niemen.
Aber da gehört er hin!

de.wikipedia gibt für uns, die wir kein Polnisch können, einen Überblick:

Niemen wurde geboren als Czesław Juliusz Wydrzycki. Er kam erst mit beinahe 20 Jahren nach Polen, um in Danzig Musik zu studieren. Seine Karriere als Rocksänger begann er Anfang der 1960er Jahre mit Liedern im Stil der Beatles, u.a. innerhalb der Band Niebiesko-Czarni. Ähnlich wie für die Beatles sorgten leichte Liebeslieder im Beat-Stil und romantische Balladen für die ersten großen Erfolge, doch im Verlaufe der 60er Jahre wurde sein Stil komplexer und die Texte sprachen vor allem auch die studentische Jugend an. Sein erstes Soloalbum erschien 1967 und enthielt den bis heute größten Protestsong und die Hymne der damaligen polnischen Jugend Dziwny jest ten świat (englische Version: Strange is the World). Dieses Album sorgte auch für seinen Durchbruch im internationalen Rockgeschäft. Er gab Konzerte in Frankreich, Italien und Deutschland, so 1984 in Ostberlin beim Festival des politischen Liedes. Seine Songs wurden auch von internationalen Radiosendern gespielt. 1968 unterzeichnete er einen Plattenvertrag mit CBS und ging für zwei Jahre nach Mailand.
Anfang der 1970er Jahre entwickelte Niemen seinen Musikstil weiter in Richtung psychedelischer und elektronischer Rock im Stile von Tangerine Dream oder Vangelis, vor allem seine Aufnahmen mit der Band SBB sind aus dieser Zeit hervorzuheben. Er vertonte klassische polnische Poesie von Norwid oder Juliusz Słowacki. In den 1980er Jahren und 1990er Jahren komponierte er zahlreiche Filmmusiken, darunter für Andrzej Wajdas Film Wesele (Die Hochzeit). Er trat weiter mit Konzerten auf und entwickelte sich langsam zur lebenden Legende der polnischen Rockmusik. Er beschäftigte sich in seinen letzten Lebensjahren neben der Komposition mit der Malerei und der Grafik.
Am 17. Januar 2004 starb Czesław Niemen in Warschau an Krebs.
Erhalten bleiben seine Alben, die vor allem durch seine außergewöhnliche Stimme geprägt sind, die ihm durch ein breites Spektrum und Intonationsmöglichkeiten emotional berühren, die auch Menschen ansprechen, die nicht der polnischen Sprache mächtig sind. So beeindruckte er bereits in den 1960er Jahren Marlene Dietrich, die auf Konzertournee in Polen war, mit einem seiner Lieder so sehr, dass sie sich entschloss einen Song von ihm in ihr Repertoire aufzunehmen. Sie schrieb selbst den deutschen Text zu Czy mnie jeszcze pamiętasz und das Lied hieß dann Mutter, kannst du mir vergeben.
Als sein Hauptwerk gilt jedoch Niemen Enigmatic, ein Werk, das er dem Andenken des polnischen Freiheitshelden General Josef Bem gewidmet hat. Mit dem sechzehnminütigen Titelstück gelang Niemen eine überraschende Synthese aus traditioneller Kirchenmusik und avantgardistischer Rockmusik. Dieses Album offenbarte einen tief religiösen, in der Geschichte seiner polnischen Heimat verwurzelten Künstler. Niemen Enigmatic wurde zu einem Meilenstein in der polnischen Musikgeschichte und gilt noch immer als die "beste polnische Rockplatte aller Zeiten" (Tylko Rock).
1999 suchte die renommierte polnische Wochenzeitung Polityka nach den bedeutendsten nationalen und internationalen Künstlern des 20. Jahrhunderts. 60 Prozent votierten damals für Niemen.


Aktuell gibt es hier eine gute Übersicht über seine Alben.

Terra Deflorata - Czesław Niemen (1989)

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

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