Eine schöne Aufnahme von Django Reinhardt (Jean-Baptiste Reinhart)
geboren: 23. Januar 1910, Liverchies/Belgien
gestorben: 16. Mai 1953, Fontainebleau/Frankreich
Django Reinhardt wurde in eine Manouche-Familie geboren, einen im Französischen ansässigen Stamm der Tsiganes. Seine Mutter war Mitglied einer umherziehenden Komödiantentruppe, der Vater Musikant und Komödiant. Beide bereisten Belgien, Frankreich und Algerien. Um 1916 ließ sich die Familie für 15 Jahre in Paris nieder, ihr Wohnwagen stand an der Porte de Choisy. Django begann auf der Geige, wechselte um 1920 zur Gitarre. Zuerst spielte er eine sechsseitige Banjo-Gitarre, tat sich durch sein ungewöhnlich gutes Gehör hervor und war bald unter Roma-Musikern recht bekannt. In Paris hörte Django zum ersten Mal Jazz. Er trat als "Jiango Reinhardt" in einem Lokal in der Rue de la Huchette auf und machte im Oktober 1928 seine ersten Plattenaufnahmen als Banjospieler zusammen mit einem Akkordeonisten.
Im November 1928 brannte der Wohnwagen Reinhardts ab; bei dem Brand erlitt Django so schwere Verbrennungen, dass seine linke Hand verkrüppelt blieb, er den Ringfinger und kleinen Finger nur noch in geringem Umfang bewegen konnte. Infolge dieses Unfalls entwickelte er eine erstaunliche Gitarrentechnik. Schwerpunkt dieser Technik war das Single-Note-Spiel – Akkorde konnte man mit drei Fingern nur schwer greifen. Anfang der 1930er Jahre trat Django Reinhardt als Straßenmusiker vor den Cafés von Montmartre auf. Die bals musette, auf denen er zuvor Arbeit gefunden hatte, wichen mehr und mehr Jazzengagements. Er spielte in Paris, an der Côte d'Azur, tingelte zusammen mit seiner Cousine Sophie Ziegler (die er später heiratete und die erst Anfang 1996 starb) durch ganz Frankreich.
1931 hörte Django erstmals Platten von Duke Ellington, Louis Armstrong und Joe Venuti. Bei einem Engagement in Cannes kam er mit einigen der wichtigsten Swingmusiker Frankreichs zusammen, mit den Saxophonisten Alix Combelle und André Ekyan sowie mit dem Geiger Stéphane Grappelli.
1934 gründete Django Reinhardt zusammen mit dem Geiger Stéphane Grappelli ein Quintett in der Besetzung Geige, Sologitarre, zwei Rhythmusgitarren und Kontrabass. Die Band trat bei Konzerten auf, die der junge organisierte und wurde bald zu dessen Hausband, übernahm auch den Namen "Quintette du Hot Club de France".
Warum die neuen Konservativen die kapitalistische Konsumkultur lieben, den hedonistischen Konsumenten aber verabscheuen. Robert Misik über die deutschen Neocons:
... Ein neuer Konservativismus macht sich breit. Der ist zwar nicht in dem Sinne neu, als dass er nicht in das Klagelied einfiele, das Konservative seit jeher anstimmen. Aber er ist auf seltsame Weise schrill, schneidig, ja paranoid. Er muss den Werteverfall in den grellsten Farben schildern. Welche Probleme es in unserer Gesellschaft auch immer geben möge, die Autoren der neukonservativen Jeremiaden müssen sie stets besonders drastisch ausmalen. Der kleinste Nonkonformismus hat mindestens den Untergang des Abendlandes zur Folge und Wertepluralismus mündet in Handumdrehen in verderblichen Nihilismus. Wenn etwas den neuen Konservativismus auszeichnet, dann ist das eine überspannte Krisensemantik, dann sind das diese überhitzten Untergangsphantasien, die paranoide Angstlust vor dem absoluten Bösen, das sich breit mache in unseren modernen Gesellschaften.
Der Konservative fühlt sich maximal bedroht.
Dabei widerspricht sich der Konservative so herzerweichend, dass es oft richtiggehend drollig ist. Der totale Werteverfall wird beklagt, oft aber nur ein paar Sätze weiter in Richtung muslimischer Einwanderercommunities herrisch eingefordert, „sie" müssten sich zu „unseren" Werten bekennen. Nur, bitteschön, wie soll das gehen? „Sie" sollen sich zu etwas bekennen, was „wir" verloren haben? Das Emanzipationsbestreben der Frauen wird als Ausweis des Werteverfalls gesehen, dann aber wird die Gleichberechtigung der Frau als einer jener Werte angepriesen, den Einwanderer aus patriachaleren Kulturen unbedingt akzeptieren müssen. Mal ist der Feminismus also eine Bedrohung der westlichen Kultur, dann wieder integraler Bestandteil derselben. So schrill, wie der Neukonservativismus die alten Werte beschwört, so grell malt er deren Verfall, was schon ein bisschen unlogisch ist, wie auch denkfähigeren Neokonservativen auffällt...
Das erste Kapitel des Buches als Leseprobe hier!
Schon mal schön formuliert: Lesenswert!
30.01.2009, 13:53 Uhr Schaeffler-Eigentümerin wird Kuratoriumsvorsitzende des Zukunftsrates
Die Eigentümerin des hochverschuldeten Autozulieferers Schaeffler, Maria-Elisabeth Schaeffler, ist zur Kuratoriumsvorsitzenden des Frankfurter Zukunftsrates berufen worden. Das teilte die private Bildungsinitiative am Freitag mit. Eine Sprecherin begründete die Wahl mit der wichtigen Rolle Frau Schaefflers als Unternehmerin in Deutschland.
Der Frankfurter Zukunftsrat wurde im März 2008 als gemeinnütziger Verein von dem Historiker und Wirtschaftswissenschaftler Manfred Pohl gegründet. Vorstandsvorsitzende ist Sylvia von Metzler, einer ihrer Stellvertreter der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement. Zu den 30 Mitgliedern gehören unter anderem der Migrationsforscher Klaus J. Bade, der CDU-Politiker Friedrich Merz, die Wirtschaftsweise Beatrice Weder di Mauro, der Philosoph Peter Sloterdijk und der Hirnforscher Wolf Singer. Meldet B2B Deutschland - das Business-Portal für den Mittelstand
Eine erlesene Gesellschaft!!!
Update via WEISSGARNIX:
... eine der Schefflerschen vergleichbare Bruchbude, die in diesem Fall ein Herr Middelhoff ruiniert hat.
Update 19.03.09 via NDS:
# Dicke Abschieds-Prämie für Middelhoff
Der Konzern ist ein Trümmerhaufen, trotzdem nimmt der Ex-Chef noch einen 2,3-Millionen-Bonus mit nach Hause. Seinem Nachfolger Eick bleibt für die Aufräumarbeiten nur wenig Zeit. Quelle: FTD
Das Geld kann Middelhoff gut gebrauchen: Gemeinsam mit Unternehmensberater Roland Berger und Ex-Investmentbanker Florian Lahnstein gründet Middelhof den Finanzinvestor BLM Partners. Das Unternehmen suche ab sofort unterbewertete Firmen, um dort einzusteigen. “Wir haben Zugänge in Deutschland wie kaum ein anderer”, sagte Lahnstein der FTD. Dabei soll auch ihr Beirat helfen. Mitglieder sind der ehemalige Bertelsmann-Chef Mark Wössner, 70, Lahnsteins Vater Manfred Lahnstein, 71, Ex-Wirtschafts- und Finanzminister, sowie Wolfgang Clement, 68, ehemaliger Wirtschafts- und Arbeitsminister. So berichtete die FTD.
Update 17.05.09: Konkurrenten wollen Arcandor filetieren
Metro und Otto, die wichtigsten Konkurrenten von Arcandor, fordern die Zerschlagung des Essener Handels- und Touristikkonzerns. Zugleich signalisieren sie Interesse, Teile von Arcandor zu übernehmen.
Guten Appetit!
... ist man in Hannover traurig und enttäuscht, dass ein belgisch-brasilianischer Großkonzern, der sein Geld mit Bier verdient, seine Plörre nicht mehr vor Ort herstellen will oder gar hannoversche Traditionsmarken, die gern auch lokal identitätsbildend wirkten, wie man jetzt festgestellt hat, ganz plattmachen will, und dass Großkonzerne Arbeitsplätze abbauen.
Inbev hat auch ein Leitbild undBernd Haase erinnert an die Vorgeschichte: Im November 2002 beginnt es in Hannover rund um die Gilde zu schäumen. Anfang des Monats sickert durch, dass der frühere Gilde-Vorstand Gerd Nienaber und der ehemalige Aufsichtsratschef Steffen Lorenz seit Sommer hinter den Kulissen den Verkauf des ältesten Unternehmens der Stadt Hannover eingefädelt hatten. Als die Pläne ruchbar werden, buhlen bereits vier Braukonzerne um die Gilde. Vor allem die Wernigeröder Premiummarke Hasseröder, die den Hannoveranern gehört, ist begehrt. Die Aktien der Gilde-Mutter Brauergilde sind breit gestreut und zu mehr als 80 Prozent in Privatbesitz. Einige davon sind seit dem Mittelalter vererbt worden. Die Stadt selbst ist mit zehn Prozent größter Anteilseigner, aber auch Land und Landeskirchenamt besitzen Scheine. Die Verwaltung mit Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und seinem späteren Nachfolger Stephan Weil an der Spitze stemmt sich aus Sorge um den Standort und die Jobs umgehend gegen den drohenden Gilde-Verkauf, auch die 400 Mitarbeiter in Hannover gehen auf die Barrikaden. Der damalige Ministerpräsident Sigmar Gabriel spricht von einem miesen Spiel. Mit dem Widerstand von dieser Seite haben Lorenz und Nienaber wohl gerechnet. Sie organisieren deshalb die für den Verkauf notwendige Mehrheit bei den Kleinaktionären. „Es sind damals Mondpreise geboten worden“, sagt Weil rückblickend. Ein Anteilsschein ist am Ende 235 000 Euro wert, angesichts dieser Summe wollen genügend Teilhaber Kasse machen. Bei einer turbulenten Hauptversammlung im Hannover Congress Centrums bereiten sie mit einer Satzungsänderung den Weg für den Einstieg eines Investors. Wütende Gilde-Mitarbeiter vor dem Saal sprechen von „hannoverschen Pfeffersäcken“ und meinen das als Schimpfwort. Den Zuschlag erhält für rund 500 Millionen Euro die belgische Interbrew, die später in der heutigen Inbev aufging. Die Stadt verbucht einen Verkaufserlös von 52 Millionen Euro; außerdem handelt man den Belgiern ein paar Zusagen zu Standort und Arbeitsplätzen ab. Was die langfristig wert sein sollten, offenbart sich spätestens Ende 2004. Die neuen Besitzer ziehen das Management aus Hannover ab, streichen in der Folgezeit Arbeitsplätze, schränken den Vertrieb ein und reduzieren ihr Sponsoring. „Die Gilde“, sagt der frühere Betriebsratschef Werner Brünig, „ist verraten und verkauft worden.“
31.01.2009 / HAZ Seite 19 Ressort: HANN (Das Ressort Hann hier sehr kritisch; man müsste mal im Archiv nachsehen, ob nicht damals im Wirtschaftsteil begrüßt wurde, dass ein Investor ...., Global Player bla .... - ich würde fast meine Mütze drauf verwetten!)
Briten schlecht gebildet
Mehr als die Hälfte der Engländer kann trotz Milliardeninvestitionen in die Bildung nicht richtig lesen und schreiben, drei Viertel können nicht richtig rechnen. Das sind die Ergebnisse eines Parlamentsberichts, der jetzt in London vorgestellt wurde. England habe „eine inakzeptabel hohe Anzahl an Menschen mit Lese-, Schreib- und Rechenschwächen“. dpa
30.01.2009 / HAZ Seite 2 Ressort: POLI
Wahrscheinlich ist deren Bildungssystem nicht von Bertelsmann getuned wie das niedersächsische, dessen Sprecher (also der des Kultusministeriums) gut rechnen kann:
„Wenn jeder der 10 000 Lehrer nur eine Stunde mehr arbeitet, haben wir 10 000 Stunden mehr“, rechnete Krischat vor. 30.01.2009 / HAZ Seite 5 Ressort: NIED
Dabei hatte der Brite doch schon früh Kontakt aufgenommen mit Bertelsmann:
Man höre:
In 2000 the Tom Waits community was still enjoying the release of "Mule Variations" as it was suddenly announced there would be another main event. Tom Waits and Robert Wilson were going to collaborate on their third play called "Woyzeck".
Again: Tom Waits: author of music and lyrics, Wolfgang Wiens: adaptation/ dramaturgy and Kathleen Waits-Brennan co-author of music and lyrics.
The play premiered November 18, 2000 at the Betty Nansen Theatre in Copenhagen/ Denmark. It went on tour in 2001 (with all of the dialogue spoken in Danish and most of the songs in English) and in 2002 (performed entirely in English).
SPIEGEL: Auch "Blood Money" basiert auf einer Produktion mit Wilson, der Musical-Version von Georg Büchners "Woyzeck", die vor anderthalb Jahren in Kopenhagen herauskam. Beide Alben sind fast durchweg akustisch instrumentiert und erinnern an die Theatermusik von Kurt Weill ...
Waits: Als ich diesen Vergleich das erste Mal hörte, habe ich Weills Musik gar nicht gekannt. Aber ich habe sie angehört, um herauszufinden, was die Leute meinen. Was ich an ihm mag, ist dieses: Er nimmt eine schöne Melodie und erzählt dir furchtbare Dinge. Ich hoffe, dass mir das auch gelingt.
SPIEGEL: An Düsternis herrscht in Ihren Songtexten sicher kein Mangel. Woher kommt diese dunkle Phantasie? Waits: Wissen Sie: Ich bin ein Rätsel. Ich verstehe selbst nicht, was manche Songs bedeuten. Das ist der Trick beim Songschreiben: Du musst etwas in den Song einbauen, was dich auch selber später noch überrascht. Wenn es zu einfach ist, dann langweile ich mich damit. Es ist dasselbe wie mit Leuten...
Carnival Announcer: "Ladies and gentlemen here you see the astronomical horse and the two little canary birds - favorites of all potentates and of all crowned heads, tell the people everything, how old, how many children, what illnesses."
Gentlemen! Gentlemen! Look at this creature, as God made it: nothing, nothing at all.
Misery's the River of the World
Misery's the River of the World
Misery's the River of the World
The higher that the monkey can climb
The more he shows his tail
Call no man happy 'til he dies
There's no milk at the bottom of the pail
God builds a church
The devil builds a chapel
Like the thistles that are growing
'round the trunk of a tree
All the good in the world
You can put inside a thimble
And still have room for you and me
If there's one thing you can say
About Mankind
There's nothing kind about man
You can drive out nature with a pitchfork
But it always comes roaring back again
Carnival Announcer: "Gentlemen, now see the effect of art. The monkey is already a soldier - that is not much, it is the lowest level of the human race! The little dummy is musical. Gentlemen this animal that you see here, with a tail on his body, with his four hooves, is a member of all learned societies, professor of our university, with whom the students learn to ride and fight. Man - you are created of dust, sand and dirt. Do you want to be more than dust, sand and dirt? Observe the progress of civilization. Everything progresses: a horse, a monkey, a canary bird. The commencement of the commencement is starting now!"
The higher that the monkey can climb
The more he shows his tail
Call no man happy 'til he dies
There's no milk at the bottom of the pail
God tempers all the winds
for the new shorn lambs
the devil knows the bible
like the back of his hand
All the good in the world
You can put inside a thimble
And still have room for you and me
If there's one thing you can say
About Mankind
There's nothing kind about man
You can drive out nature with a pitchfork
But it always comes roaring back again
For want of a bird
The sky was lost
For want of a nail
A shoe was lost
For want of a life
A knife was lost
For want of a toy
A child was lost(6)
Misery's the River of the World
Everybody Row! Everybody Row!
Misery's the River of the World
Misery's the River of the World
Misery's the River of the World
Everybody Row! Everybody Row!
Everybody Row
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Die Front hat in dieser Nacht Auschwitz erreicht. Schon seit Tagen fliegt die Rote Armee Luftangriffe. Für die Wehrmacht ist nur noch ein einziger Fluchtweg offen: der nach Süden in Richtung Bielsko.
Am Morgen sprengen die Deutschen die Brücken über die Sola, an deren Ufer auch das Konzentrationslager von Auschwitz liegt.
Das Lager ist wie ausgestorben. Etwa siebentausend Häftlinge befinden sich in Auschwitz, es sind die Kränksten und Schwächsten, die die SS zurückgelassen hat. Viele von ihnen haben die neun Tage seit der Evakuierung nicht überlebt. Überall liegen Leichen auf dem Boden.
Die SS lässt sich nur noch sporadisch im Lager blicken. Doch wenn, dann geschieht es in tödlicher Absicht. Auch an diesem Morgen betritt eine Abteilung der SS das Nebenlager von Auschwitz Fürstengrube. Sie erschießen über hundert Häftlinge und zünden den Häftlingskrankenbau an. Seine Insassen, etwa hundertdreißig Häftlinge, kommen kläglich in den Flammen um.
Am Nachmittag wird es plötzlich still in Auschwitz. In den letzten Tagen war der Geschützdonner immer lauter geworden. Jetzt schweigen die Kanonen. Die Häftlinge wissen: Es geschieht etwas. Aber sie können noch nicht einschätzen, ist es gut oder schlecht für sie? Haben die Deutschen die Russen zurückgeschlagen, ein letztes Mal, oder kommt sie nun endlich - die Befreiung?
Die Polin Wanda, die seit dem Warschauer Aufstand im August 1944 in Auschwitz gefangen ist und wegen ihrer Schwangerschaft von der SS zurückgelassen wurde, beschreibt diesen Moment so:
"Wir wissen ganz genau, dass etwas vorgeht, wir spüren es. Und dann sehen wir von Ferne über die Schneedecke Männer auf uns zukommen. Wir fürchten uns, weil wir nicht wissen, ob es Deutsche sind. Aber dann begrüßten sie uns mit "strastwutje". Das heißt guten Tag auf russisch. Wir fragten sie, wo die Deutschen sind, ob sie noch einmal zurückkommen. Aber sie sagten: Nein, sie kommen nicht mehr."
Es ist fünfzehn Uhr. Die ersten Aufklärungstrupps der Roten Armee haben das Lager erreicht. Wanda ist frei. Was fühlt sie in diesem Moment?
"Das ist, als ob sich alles auf den Kopf stellt, ich kann das schwer erklären. Plötzlich ist alles weg. Ich bin nicht mehr hungrig, mir ist nicht mehr kalt. Ich habe keine Schmerzen. Alles ist weg. Das ist der Schock, der große Freudenschock."
Die 60. Armee der 1. Ukrainischen Front marschiert in Auschwitz ein.
Siebentausend Häftlinge von Auschwitz sind frei. Tatsächlich frei, viele von ihnen nach vier und mehr Jahren Haft.
Aber die anderen dürfen nicht vergessen werden. Für alle Auschwitzhäftlinge, die auf die Evakuierungsmärsche gezwungen wurden, geht das Martyrium weiter. An diesem 27. Januar wird ein letzter Transport von 2000 Häftlingen das Frauenlager Ravensbrück erreichen. Dort verbringen sie die ersten 24 Stunden ohne Nahrung unter freiem Himmel. Nein, Auschwitz, und alles was es symbolisiert ist noch immer nicht vorbei. Die Nationalsozialisten und die SS-Schergen wüten und morden weiter.
Niechaj na wieki bedzie krzykiem rozpaczy i przestroga dla ludzkosci to miejsce, w którym hitlerowcy wymordowali okolo póltora miliona mezczyzn, kobiet i dzieci, glównie Zydów z róznych krajów Europy.
Es muss für die Bevölkerung Leningrads ein kaum vorstellbares Gefühl der Erleichterung gewesen sein, als sowjetische Truppen nach 900 Tagen den deutschen Belagerungsring um die Stadt endlich gesprengt hatten. Vor 65 Jahren, am 27. Januar 1944, endete damit die wohl größte Katastrophe, die eine Stadt im Zweiten Weltkrieg erleiden musste. Mindestens 800.000 und vielleicht bis zu 1,2 Millionen der drei Millionen Einwohner waren während der Belagerung verhungert. Dass der Wehrmacht in zweieinhalb Jahren die Einnahme der Stadt nicht gelang, wird in der Geschichtsschreibung häufig als Scheitern der deutschen Angriffspläne interpretiert. Doch hinter dem deutschen Vorgehen stand kein militärisches Unvermögen: Das heutige St. Petersburg sollte ebenso wie andere sowjetische Städte ausgehungert werden. Hitler und die Heeresführung wollten das Land nicht nur erobern, sondern die Bevölkerung teilweise vernichten. weiter hier: Alex J. Kay, Hungertod nach Plan
Meine erste Begegnung: Schostakowitschs 7. Sinfonie lief damals (1978) an der Gedenkstätte für die Opfer der Belagerung in Leningrad leise, unaufdringlich, aber eindringlich vom Band .
Der Besuch der Gedenkstätte war zu diesem Zeitpunkt noch obligatorischer Bestandteil der Stadtrundfahrten für Westtouristen. Später musste man selbst mit dem Taxi hinfahren (Rücksicht auf Befindlichkeiten im Rahmen der Entspannungspolitik – Heute würde ich empfehlen, den Besuch wieder obligatorisch zu machen; - aber das geht wohl in einer Marktwirtschaft nicht!).
Diese 7-LP-Box - für 9 Rubel 40 Kopeken damals dort gekauft - , eine Aufnahme, dirigiert von Kyril Kondraschin, bleibt verbunden mit der Erfahrung des Besuchs der Gedenkstätte - sie ist gerade bei amazon für 200 € zu haben!
Die 7. Symphonie entstand während der 900tägigen Blockade Leningrads durch deutsche Truppen. Zur Uraufführung am 5. März 1942 mussten Musiker von der Front abberufen werden. Am 9. August 1942 wurde die Sinfonie unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Leningrad aufgeführt.
Filmkopien der Partitur gelangten bereits 1942 nach England und in die USA, wo Sir Henry Wood und Arturo Toscanini sie im gleichen Jahr zur westeuropäischen und amerikanischen Erstaufführung brachten. "Die 'Leningrader Sinfonie' ist Symbol des Sieges der besten menschlichen Eigenschaften. Geschrieben in Leningrad, ist sie bis zu den Ausmaßen eines Meisterwerkes von Weltrang gewachsen; man versteht sie auf jedem Längen- und Breitengrad, denn sie schildert die Wahrheit über den Menschen in einem ungewöhnlichen Augenblick seines Unglücks und seiner Erfahrung."
(Alexej Tolstoi)
In der Zeit der Leningrader Blockade vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944, in der die Wehrmacht auf Befehl Hitlers keine Eroberung Leningrads versuchte, sondern stattdessen die Stadt systematisch von jeglicher Versorgung abschnitt, starben über eine Million Zivilisten. Eine geheime Weisung des Oberkommandos der Wehrmacht vom 23. September 1941 lautete: Der Führer ist entschlossen, die Stadt Petersburg vom Erdboden verschwinden zu lassen. Es besteht nach der Niederwerfung Sowjetrusslands keinerlei Interesse am Fortbestand dieser Großsiedlung. Ausdrücklich mit eingeschlossen war damit der Genozid an den etwa drei Millionen Einwohnern, sie hätten in dem gemäß dem Generalplan Ost neu zu schaffenden deutsch besiedelten Ingermanland keinen Platz mehr gehabt.
Nahrungsmittel zur Versorgung der Millionenstadt konnten nur unter großen Gefahren per Flugzeug oder im Winter über den vereisten Ladogasee per Bahn und LKW nach Leningrad gebracht werden. Die Route über den See lag im Schussfeld der Wehrmacht, im Schnitt kam von drei gestarteten LKW einer in Leningrad an. Besonders dramatisch war die Situation im Jahr 1941. Durch Luftangriffe wurde ein Großteil der Nahrungsmittelvorräte vernichtet, zudem brach der Winter ungewöhnlich früh ein. Der Abwurf gefälschter Lebensmittelbezugsscheine aus Flugzeugen der Wehrmacht tat ein übriges. Die Rationen sanken im Oktober auf 400 Gramm Brot für Arbeiter, 200 Gramm für Kinder und Frauen. Am 20. November 1941 wurden sie auf 250 Gramm, respektive 125 Gramm reduziert. Zudem herrschten Temperaturen von bis zu –40 Grad Celsius in einer Stadt, in der Heizmaterial äußerst knapp war. Allein im Dezember 1941 starben circa 53.000 Menschen, viele von ihnen fielen einfach vor Entkräftung auf der Straße um.
Während der Belagerung wurden etwa 150.000 Artilleriegeschosse auf die Stadt abgeschossen, etwa 100.000 Fliegerbomben fielen.
Bei Versuchen der Roten Armee die Belagerung zu sprengen, kamen dazu etwa 500.000 sowjetische Soldaten ums Leben. Versuche 1941 und 1942 scheiterten; die Offensive, die die Stadt befreien sollte, begann am 14. Januar 1944 und konnte am 27. Januar 1944 zum Abschluss gebracht werden. (Quelle)
Schostakowitsch Bonus
4. Allegro non troppo (10:55) aus der 5. Sinfonie in d-Moll op. 47 von Dmitri Schostakowitsch
Ein ungeheuerliches Werk, das ganz gehört werden muss! Der Ausschnitt zeigt Evgenij Mravinskij 1979 bei einer Schallplattenaufnahme. Mravinskij dirigierte schon die Uraufführung am 21.November 1937 mit der Leningrader Philharmonie.
Die heutigen Bewertungen schwanken zwischen “Unterwerfung unter den sozialistischen Realismus“ und satirischer Entlarvung desselben in der Musik bzw. fundamentaler Kritik:
Und wo bleibt die Monumentalität? Sie kommt im Laufe des Satzes durchaus noch zu ihrem Recht, aber in welcher Form! Das beschriebene zarte Thema der ersten Violinen wird zum grotesken, lärmenden Marsch entstellt; und der ätherische Gesang des Seitenthemas kehrt in dröhnenden Blechbläserintonationen wieder. Mit anderen Worten: Diesen Themen wird auf furchtbarste, ihre Individualität zerstörende Weise Gewalt angetan, und wenn dieser Satz Monumentalität zelebriert, dann als Erscheinungsform des Brutalen, Niederschmetternden: „Überwältigend“ wäre dafür der richtige, doppeldeutige Ausdruck. Seine Symphonie behandle das „Werden der Persönlichkeit“, hatte Schostakowitsch in jener offiziellen Verlautbarung erklärt. Und in der Tat gibt seine Musik eine unmissverständliche Antwort auf die Frage, was aus der einzelnen, schutzlosen Persönlichkeit werde unter den Bedingungen einer Diktatur, deren Allmachtsanspruch keine Grenzen des Privaten respektiert. (Festspielfreunde.at)
Das ist wohl zu einfach: unmissverständlich ist die Musik nicht: die Widersprüche zwischen der ungeheuren Dynamik der gesellschaftlichen Entwicklung, der in nur zwei Jahrzehnten vollzogenen Transformation einer rückständigen Agrar- in eine Industriegesellschaft mit immerhin sozialistischem Anspruch – und den Möglichkeiten, die darin zu sehen waren – und der Verschärfung der Repression auf der anderen Seite, - diese Widersprüche prägen vielmehr diese Musik, sie stellt sie aus, die macht sie kathartisch wahrnehmbar.
Interessant:
Pocket Music (Música de Bolso)
is a brazilian website that cointains "videos to hear and music to
see". Daniel, Rafael and Tati are filmakers who are capturing with a
camera different kind of artists playing music in unusual places and
with a lot of spontaneity, with a help from the cultural journalist
Marcus Preto. It's a union of an acoustic pocket show in unexpected
brazilian places and a one shot live video with a touch of documentary.
Every week we post one volume of the project that is kind of a
7"(virtual)vynil with 2 videos (a side A and a side B). Unfortunatelly, the website is only available in portuguese. But you can always take a chance and check it out: www.musicadebolso.com.br This blog is a compilation of all the videos available in the website. Enjoy them! via Don't think twice ...
Aus meiner Lieblings-HAZ: (1) Ackermann für kurze Zeit im Krankenhaus
«Frankfurt/Berlin» (ap). Sauerkraut und Würstchen auf leeren Magen – dies ist Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann schlecht bekommen. Am Tag der Bekanntgabe eines niederschmetternden Milliardenverlustes seiner Bank musste Ackermann nach einem Empfang seiner Bank wegen Unwohlseins in ein Berliner Krankenhaus gebracht werden. Der „Bild“-Zeitung sagte er am Donnerstag: „Ich hatte den ganzen Tag dicht gedrängt Termine, leider nichts gegessen und fast nichts getrunken. Auf dem Neujahrsempfang habe ich zum Schluss noch ganz schnell zwei Würstchen mit Sauerkraut gegessen, dann wurde mir schlecht.“ Weil die Ärzte auf Nummer sicher gehen wollten, sei er gründlich untersucht und dann „aber auch schnell wieder nach Hause geschickt“ worden, berichtete Ackermann. Er habe dann „sehr gut geschlafen“ und sei seit 9 Uhr wieder an der Arbeit. „An meinem Terminplan für die nächsten Tage ändert sich nichts. Ich fühle mich heute wieder ausgezeichnet, aber ich betrachte das als Warnschuss und werde künftig besser auf mich aufpassen.“ Am Mittwochvormittag hatte die Deutsche Bank bekannt gegeben, dass sie im vorigen Jahr einen Verlust von fast 4 Milliarden Euro hinnehmen musste. Der „Berliner Kurier“ berichtete gestzern, Ackermann habe beim Neujahrsempfang seines Hauses in Berlin einen Kreislaufkollaps erlitten und sei in das Bundeswehrkrankenhaus gebracht worden. Ein Deutsche-Bank-Sprecher bezeichnete den Klinikaufenthalt dagegen als „kurzen ärztlichen Check“.
16.01.2009 / HAZ Seite 13 Ressort: WIRT
Dazu fällt mir nichts mehr ein. Im Wirtschaftsteil! Allenfalls: Was mag Frenzel essen, bevor oder nachdem er die TUI und die HÁPAG oder beide versenkt hat? Oder: (2) Was haben die hier unten gegessen, bevor sie ihre Fotos gesehen haben und ihnen schlecht wurde?
Ich dachte immer, Fromberg wäre 70, aber meinetwegen kann er auch 60 geworden sein. Meine LieblingsHAZ berichtet häufiger über seine Krökelabende. Für Nicht-Hannoveraner ist das vielleicht nicht so aufregend, aber hier ist die Vorstellung, dass alle Abgebildeten und Erwähnten hier in einem Keller waren, schon Phantasie anregend! Heinz-Rudolf haben sie wahrscheinlich nicht mehr eingeladen, weil der jetzt immer bei Wulff im Keller sitzt. Dies ist mehr das sozialdemokratische Milieu: die Jungs von der Leopardenunterhosenband, die damals mit Gortbatschov und Ilse Werner den Kommunismus besiegt haben, und der von der Drücker-Truppe, der die Rente privatisiert hat. Vielleicht hätte Ackermann besser zu dieser Loser-Party gehen sollen statt zu seiner eigenen ....
Eights months ago, the legendary leader of The Kinks
released a solo album, "Working Man's Cafe," that railed against
American companies outsourcing their workers, an enfeebled dollar, and
a world economy in free-fall.
"I'm not saying I saw it coming," says Davies. "But I had felt we
might be on the cusp of something for quite some time. I actually wrote
one of the songs, 'Vietnam Cowboy' ten years ago. But now, when I sing the line in the song about an economic melt-down, I cringe."
Regardless, Davies plans to sing these op-ed-ready pieces at a show tonight at Hammerstein Ballroom and another one tomorrow at Asbury Park's
Paramount Theater. They're special concerts for Davies: He'll survey
his entire career, piecing together songs ranging from early Kinks'
touchstones like "Tired of Waiting," to cult items from "The Village Green Society," to material from his two latest solo CDs.
The format of the tour also straddles styles. Though Davies starts
the night playing in a solo acoustic format, he builds to a full
rocking band. Some shows feature his regular six-piece group, others
feature collaborations with his young opening act, Locksley. Davies
says the N.Y. shows will involve both acts.
His new songs provide a striking contrast to anything he's written
before. While he has long been known as the great chronicler of British
working class woes, this time American workers earned his gaze. The
inspiration came from his U.S.
tours over the last decade. "It struck me, particularly after 9/11,
that there was this struggle in America," he says. "There has been a
struggle without - the war, which everyone talks about - but also a
struggle within: the underclass and working class of this country. And
that concerned me."
Davies got the see the darkest side of this country directly, when
he became a victim of its violence a few years ago. He was shot during
a botched robbery in New Orleans, where he was living at the time. "I got to see the ugly side, yes," he allows. "But that can happen to anyone, anywhere."
He "still carries the scars," he says, "but I'm working around it. And I'm fit."
He's also busy. Besides the tour, Davies has a Kinks box set coming
out in December ("Picture Book"), an upcoming collaboration CD with
other big rock names, plus a play, that just ran in London, based on his old song "Come Dancing." Davies plans to move it to the West End next year and then, hopefully, to Broadway. "It's about London street life," he says, "but it could just as easily be the Bronx or Brooklyn."
Davies' move into theater seems inevitable. He helped change rock by
penning some of its earliest, and most vivid character songs. "I
started off wanting to be a painter," Davies explains. "I'd always draw
isolated characters within a big structure. It would be the lonely
figure on the freeway. That carried over to my writing."
That style helped define The Kinks, who, it's rumored, will be
reuniting. Davies remains cryptic. "When people say it won't happen,
then it will," he offers. "The Kinks have never been predictable," he
laughs, "or reliable."
... Die Vergangenheit, schrieb Walter Benjamin, sei den Menschen nur in Bildern präsent. Im kollektiven Gedächtnis haben Sinnlosigkeit und Schrecken des Vietnamkriegs etwa die nackte, spindeldürre Gestalt des Mädchens Kim Phuc angenommen, das verzweifelt schreiend vor einem Napalmangriff flieht. Für die Deutschen symbolisiert das Niederknien Willy Brandts am Denkmal im Warschauer Getto bis heute das Eingeständnis eigener historischer Schuld. Und das Versagen der Vereinigten Staaten im Irak nach dem Sturz Saddam Husseins wird durch nichts so verkörpert wie den "Kapuzenmann", der im Gefängnis Abu Ghraib von amerikanischen Soldaten gefoltert wird. ...
Gerhard Paul (Hg.)
Das Jahrhundert der Bilder - Bildatlas 1949 bis heute
1. Auflage 2008
798 Seiten durchgehend farb., mit ca. 500 Abb., gebunden
39,90 € [D]
Man könnte Ghetto korrekt schreiben, sonst setzt man sich dem Verdacht aus, nicht zu wissen, was das ist ...
Ein empfehlenswertes Buch! - Bei der Bundeszentrale für Politische Bildung für 6 € zu haben --> bestellen!!!
Bei der Free Information Society gibt es eine Sammlung mit berühmten, manchmal auch berüchtigten Tondokumenten der Weltgeschichte. Neben den üblichen Sprüchen von Politikern finden Sie auch den Funkspruch von Apollo 13 (”Houston, wir haben ein Problem”) oder den Kommentar von John Lennon zu Jesus. ... den man allerdings hier auch sehen und hören kann. (Hat nichts damit zu tun, aber: ein paar schöne Photos von John und Yoko hat Rato.)
... empfohlen von Interessante Zeiten.
An diesem Wochenende im Feuilleton der sz: Im Auszug aus einem Seminar, das er in München gab, blickt der marxistische UrbanistMike Davis ("City of Quartz") alles andere als hoffnungsvoll auf die Zukunft unserer Städte in Zeiten der sich verschärfenden Klimakatastrophe. Alex Rühle ist nach Island gefahren, um die wie eine Naturgewalt über die Insel kommende Finanzkrise mit eigenen Augen zu sehen.
Sehr empfehlenswerte Texte!!
Im Übrigen: Statt von "Naturgewalt" und "Finanzkrise" sollte man von einem groß angelegten Menschenexperiment sprechen: An 300 000 Isländern ein weiteres Mal einen radikal neoliberal entfesselten Kapitalismus testen. Das kurz zuvor im Irak begonnene Experiment war zu dem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen, aber bereits grotesk gescheitert. Es läuft immer noch ...
Lesenswert dazu <a href="Klein-Bagdad-Null (pdf, 107 KB)">Naomi Kleins Irakreportage "Bagdad im Jahr Null" von 2004, - Auszug:
... gemäß der Überzeugung, dass Privatfirmen praktisch jede Aufgabe besser lösen können als Regierungen, beschloss das Weiße Haus die Privatisierung der Aufgabe, die staatsdominierte irakische Wirtschaft zu privatisieren. Zwei Monate vor Kriegsbeginn machte sich USAID1 an den Entwurf des Arbeitsauftrags für eine Privatfirma, die den „Übergang zu einem nachhaltig marktgesteuerten Wirtschaftssystem“ im Irak anleiten sollte. Das Dokument konstatiert, die beauftragte Firma (der KPMG2-Ableger Bearing Point, wie sich herausstellte) werde „die einzigartige Gelegenheit für schnelle Fortschritte auf diesem Gebiet, welche die gegenwärtige Konstellation der politischen Umstände bietet, angemessen nutzen“. Genau das geschah.
L. Paul Bremer, der vom 2. Mai 2003 an der US-Besatzung im Irak vorstand, bis er am 28. Juni 2004 den ersten Morgenflug aus Bagdad erwischte und verschwand, räumt ein: „Bagdad stand buchstäblich in Flammen, als ich vom Flughafen kam.“ Aber noch bevor wenigstens die Brände gelöscht waren, die die „shock and awe“-Angriffe hinterlassen hatten, setzte Bremer seine Schocktherapie in Gang. In einem einzigen heißen Sommer drückte er mehr schmerzhafte Veränderungen durch als der Internationale Währungsfonds in Lateinamerika während dreier Jahrzehnte. Joseph Stiglitz, Nobelpreisträger und früherer Chefökonom der Weltbank, nannte Bremers Reformen eine „noch radikalere Form der Schocktherapie, als sie in der früheren Sowjetwelt praktiziert wurde.“
Wenn man ein Problem hat und es lösen will, ist es hilfreich zunächst das Problem zu analysieren. Wenn man feststellen muss, dass ein System ein Problem hat (oder mehrere) ist es hilfreich, sich zunächst zu vergewissern, was eigentlich ein System ist:
Luhmann: "Es geht immer um die Differenz von System und Umwelt. Wie reagiert eine Einheit auf alles andere, welche Grenzen werden gebildet und wie filtern Grenzen die Information aus der Umwelt, die im System als Information erlebt und verarbeitet werden. Man hat also mit jedem System sozusagen die ganze Welt im Blick, aber immer gespalten durch die Differenz von System und Umwelt."
Systeme kann man in erster Näherung als einen Zusammenhang von Elementen beschreiben, deren Beziehungen untereinander quantitativ intensiver und qualitativ produktiver sind als ihre Beziehungen zu anderen Elementen. Ihr internes Zusammenwirken bildet die Charakteristik des Systems. Systeme sind füreinander Umwelt.
-> Theorie dynamischer Systeme, d.h. solcher Systeme, die zu Anpassung und
Höherentwicklung fähig sind; d.h. die zu einer neuen Funktion eine optimale Struktur hervorbringen können (structure follows function).
Def. Struktur: die Menge der die Elemente des Systems miteinander verknüpfenden Relationen.
... angewendet auf Gesellschaften (eben als Systeme begriffen), wäre zu fragen, welche Strukturen grundlegend sind, um die Elemente des Systems (hier also die Mitglieder der Gesellschaft) durch Relationen miteinander zu verknüpfen:
wirtschaftliche Strukturen:
Eigentumsverhältnisse, Verfügungsgewalt; Arbeitskräfte, Produktionsmittel
(Stand der Qualifikation, Innovation, Produktivität usw.)
soziale Strukturen:
soziale Beziehungen der Klassen/Schichten/sozialen Gruppen usw.
politische Strukturen:
Macht/Herrschaft, Institutionen, Parteien, Interessenverbände etc;
Ideologische Strukturen:
Legitimation des Systems/Hegemonie; "Weltanschauungen", Normen, Werte, Moral, Religion usw.
Fragen:
Was muß ein dynamisches gesellschaftliches System leisten, wenn es eine neue Funktion erfüllen soll?
Was geschieht, wenn das System die notwendigen Strukturen nicht hervorbringen kann?
-> Krisen:
- eine Strukturkrise:
Neue Funktionen erfordern neue Strukturen im Rahmen des gegebenen Systems.
- eine Systemkrise:
Das System kann die erforderlichen Strukturen nicht hervorbringen, alle Krisenlösungsversuche wirken als neue Krisenverursacher.
(... soweit ein Auszug aus meinem Arbeitsblatt für Politikunterricht Jg 12 ...)
Selten werden die Dimensionen eines Problem so deutlich wie bei der Krise der Atomobilindustrie (schöner Verschreiber - bleibt stehen!); selten werden sie so undeutlich wahrgenommen im öffentlichen Diskurs und selten schön werden alle möglichen Widersprüche so herrlich deutlich:
Im neueren nationalkeynsianischen Diskurs baut der Ami seit Jahren doofe Autos und der Deutsche gute. Das stimmt von vorn bis hinten nicht; - um nur ein Beispiel zu nennen: Die Riesenanzeigen von BMW von heute, wie wenig CO2 die BMWs und Minis in die Luft blasen, sind ein Hohn auf die Selbstverpflichtung der deutschen Automobilindustrie von 1998. Dieser Diskurs hat deutlich den Unterton anklingen lassen, es wäre ja nicht schade, wenn jedenfalls die amerikanischen Mütter pleite gingen (aber nicht die deutschen Töchter!), dann gäbe es ja weniger Spieler auf dem Automobilweltmarkt und wir könnten das ja eben besser (also Autos bauen). Doof ist es, wenn auch die kritischen Ökonomen darauf hereinfallen. Gern wird die Krise mit der Krise erklärt, die daher kommt, dass der Ami Häuser und Autos verkauft hat an Leute, die eigentlich kein Geld hatten, und die faulen Kredite dann verbrieft hat.
Könnte es ein, dass der Deutsche es genauso gemacht hat, nur ein bisschen trickreicher, aber mit den gleichen Folgen für das System?
Schaut man sich die Informationen des KBA genauer an, so findet man:
Der Privatkunde kauft "gebraucht"
Private Fahrzeughalter treten am Neuzulassungsmarkt 2007 immer weiter in den Hintergrund. 1996 waren sie noch mit 60,7 Prozent klar in der Überzahl. Heute bilden sie mit 38,1 Prozent den deutlich kleineren Anteil. Bei den gewerblichen Pkw-Neuzulassungen dominieren zunehmend die Wirtschaftszweige „Kfz-Handel“ (24,3 %) und „Kfz-Vermietung“ (10,3 %). Als so genannte Tageszulassungen und Flottenfahrzeuge werden die Autos dann „neuwertig“ auf dem Gebrauchtmarkt angeboten. Im Gegensatz zu den Neuzulassungen liegt der Privat-Anteil dort bei 94,5 Prozent. Flensburg, 02.12.2008. Die Pkw-Neuzulassungen sanken im November 17,7 Prozent unter das Vorjahresniveau. Der Anteil der privaten Halter an den 233.772 fabrikneuen Pkw beträgt 38,7 Prozent. Ein Monat vor Jahresfrist liegen die Zulassungen bei insgesamt 2,86 Mio. Pkw, das ist ein Minus von 1,5 Prozent zum Vorjahr.
Fast alle Automobilhersteller sind von der jüngsten wirtschaftlichen Entwicklung betroffen. Deutliche Einbußen gab es bei Opel (-35,9 %), BMW (-20,8 %) und VW (-18,6 %). Beim Sportwagenhersteller Porsche gingen die Zulassungen ebenfalls stark zurück (-21,4 %). Bei insgesamt zunehmender Nachfrage im Mini-Segment ist der Rückgang bei Smart (-45,7 %) auffällig. Auch bei den Importmarken ist die Lage eingetrübt. Das Führungsquartett Renault (-13,4 %), Skoda (-23,9 %), Toyota (-38,8 %) und Peugeot (-11,0 %) fährt mit angezogener Handbremse dem Jahreswechsel entgegen. Die wenigen Lichtblicke auf dem Automobilmarkt fallen umso deutlicher auf. Gegen den Trend entwickelten sich insbesondere Hyundai mit einem Plus von 74,5 Prozent und Lancia mit 119,4 Prozent.
Bereits 13 Prozent der Pkw weisen 4 Monate nach der Einführung von Euro 5 die hohen Emissionsanforderungen auf. Der durchschnittliche CO2-Wert lag im November bei 163 g/km.
Was folgt nun aus der Tatsache, dass nur noch etwas mehr als ein Drittel ( bei Opel nur noch ca. ein Viertel!) der in Deutschland verkauften Autos auf private Halter zugelassen wird (wo sowieso nur etwa ein Fünftel der hier produzierten Autos auch hier verkauft wird) für die Nachfrage-Frage, die den Nationalkeynsianern der Schlüssel zur Lösung des Problems zu sein scheint?? - In der öffentlichen Debatte - soweit ich sie wahrnehme -: nichts! Selbst Robert Kurz in seiner intelligenten Analyse im Freitag übersieht diesen wichtigen Zusammenhang, dass nämlich die die Binnennachfrage künstlich dadurch hochgehalten wurde, dass die Autokonzerne sich ihre Autos selbst abgekauft haben, um sie über ihre eigenen Händlernetze (in Konkurrenz zu freien Händlern) als Gebrauchtwagen zu verscherbeln oder sie über ihre Leasingfirmen Firmenflotten zu überlassen, um dann Probleme mit der Kalkulation der Restwerte zu bekommen. So erklärt sich auch, warum man so viele relativ neue schwarze Passat und A4-Kombi auf den Autobahnen sieht, in denen Männer in gebügelten Hemden sitzen, die das Sakko hinten auf einem Bügel hängen haben (...aber das hat mehr mit der just-in-time-Ökonomie von AXA und Schlecker zu tun ...). Ich vermute, dass der Rückgang des Anteils der privaten Zulassungen von 60,7% im Jahr 1996 auf gegenwärtig stabil 38% mit einer langfristigen Marktsättigung und mit der massiven Absenkung der Masseneinkommen in eben diesem Zeitraum zu tun hat.
... es handelt sich bei Autos doch schlicht um Produkte, die sich normale Menschen kaum noch leisten können. Schon 2007 kostete ein Neuwagen im Durchschnitt 24.953 Euro. Gleichzeitig lag das Bruttojahreseinkommen von Arbeitnehmern bei durchschnittlich 27.083 Euro. Wie soll das gehen? Genau: Gar nicht.
Tatsächlich sind längst über 60 Prozent der neu zugelassenen Autos Firmenwagen. Die hutzeligen Vernunftautos, die Polos und Puntos, die werden noch ab und zu neu von Privatmenschen gekauft. Aber in der Klasse ab 200 PS werden nach Berechnungen von Greenpeace 70 Prozent der Neuwagen von Firmen angeschafft, einige Modelle sogar zu 100 Prozent. Und wieso können die sich das leisten? Weil die Steuerzahler dafür blechen. Unternehmen und Freiberufler dürfen sämtliche Fahrzeugkosten von der Steuer absetzen... (Der Blog von Adriane Seliger beim - neuen - Freitag)
Der Rückweg aber ist verbaut:
Schon hat VW für seine Autobank Staatsgarantien aus dem Rettungsfonds beantragt. Nicht nur die anderen Autobauer werden folgen, sondern auch die Banken der übrigen Industriekonzerne und der großen Handelsketten, sobald der Dominoeffekt der Krise durchschlägt. Umso mehr stellt sich die Frage, woher der Staat das Geld dafür nehmen soll, wenn der Absatz mit bloßen Bilanzhilfen nicht zu retten ist. Die Autoindustrie ist ins Zentrum einer Systemkrise gerückt, die keinem klassischen Konjunkturzyklus mehr folgt und auch nicht als bloßer Strukturwandel bezeichnet werden kann. (s.o. Kurz)
Und während das auf den Politik- und Wirtschaftseiten mehr oder weniger klar gesehen wird, tobt auf den Motor-Seiten wunderbar der UnderAssistantPromoMan der Süddeutschen, den
Cadillac CTS-V zu bewerben - mit göttlichen Formulierungen wie diesen:
... Der Cadillac mag etwas weniger solide verarbeitet und etwas auffälliger eingekleidet sein, doch bei den Fahrleistungen ist er das Maß der Dinge. Dafür sorgt vor allem der 6,2-Liter-V8-Kompressormotor, der bei 6100/min 564 PS leistet und bei 3800/min ein maximales Drehmoment von 747 Nm anbietet. Das reicht, um in vier Sekunden glatt von null auf 100 km/h zu spurten. Während die Wettbewerber nur gegen Aufpreis die Höchstgeschwindigkeit auf 305 km/h (BMW) beziehungsweise 300 km/h (Mercedes) anheben, läuft der CTS-V mit Schaltgetriebe serienmäßig 308 km/h Spitze. Der Automat stößt aber wegen zu kurzer Übersetzung schon bei 282 km/h an den Begrenzer. Die Tremec-Schaltbox - bekannt und berüchtigt aus Viper und Shelby Mustang - kommt mit dem Jumbo-Drehmoment der Corvette V8 besser klar als erwartet....
Wie in der Corvette sorgt auch im CTS-V die Dämpferverstellung Magnetic Ride für Zucht und Ordnung unter der markant-kantigen Karosserie. Es gibt zwei Stellungen: Touring und Sport, hart und sehr hart. Dieses System behandelt nicht alle Bodenwellen gleich, sondern arbeitet radselektiv und unter Berücksichtigung von Lenkwinkel, Gierrate, Tempo, Gaspedalbewegung, Getriebeposition sowie von Quer- und Längsbeschleunigung....
Gegen den Viersitzer mit dem bösen Xenon-Blick spricht eigentlich nur die Wirtschaftlichkeitsrechnung mit hohen laufenden Kosten (Testverbrauch 15,2 l/ 100 km) und völlig unkalkulierbarem Wiederverkaufswert. Und dass Hochleistung inzwischen generell nur noch schwer vermittelbar ist. Georg Kacher
Der letzte Satz ist widerlich; - spielt er doch im Subtext auf den Sozialneid-Diskurs an! Soll Herr Kacher doch den Hochleistern den Kauf eines CTS-V empfehlen; - was den Wiederverkaufswert angeht kann man nur daran erinnern, dass immer noch gut dasteht, wer heute noch eine Borgward Isabella oder gar einen P 100 hat ...
Ob der Cadillac-Dino in vierzig Jahren noch fährt, ist allerdings fraglich ...
Update:
Schön ist auch der Zirkus um die Abwrackprämie: Es ist kein Zufall, dass das Durchschnittsalter der in Deutschland zugelassenen Autos inzwischen bei 8,5 Jahren liegt. Mehr als jeder zehnte Wagen ist sogar so alt, dass er nur die Abgasnorm Euro eins schafft – oder noch nicht einmal das. (s. o. Seliger)
Also ist es doch nicht völlig blöd, wenn Autohändler jetzt Autos für 5929,- € oder so anbieten ("Incl. staatlicher Umweltprämie") ...
PRESIDENT
...a proclamation of a Day of National Rejoining...
THE TELEVISICN GOES ALL FUZZY, THEN CONKS OUT.
...a day of Humility, a day of Pride...in the Return
of...
SCHUMANN
N'ybody gotta Beer...?
THE LIGHTS IN THE PLANE FLICKER, AND THEN COME ON, WE SEE THE LIGHTENING
FLASHING OUT OF THE WINDOW, THE CO-PILOT COMES BACK INTO THE CABIN...
BREAN
(ON THE PHONE)
Just....do what I ...look: get me a ...hello...?
Hel...? I'm going to need an ambulance, we take him,
the last moment, right from the Pl...no, we land, we
puttem in the ambulance. Air force jet lands, we take
somebody else off that jet...what the fuck do I care?
Somebody in a Hospital gown. And we need a
......hello? Hello...?
THE LINE GOES DEAD.
BREAN
Cause I don't think this dog is gonna hunt....
MOSS
He's going to be fine, aren't you boy...?
BREAN
Yeah, well, perhaps...
(TO PHONE)
Speaking of which: I have a prescription here, I'm
going to give you the number, I need you standing by
with a crate of the stuff.... it's ... what is it?
MOSS
An anti-psychotic...
BREAN
(TO TELEPHONE)
It's an anti-psychotic, the num... the
number...hello...hello...
BEAT. THE BUFFETING STOPS. THE CO-PILOT ENTERS.
CO-PILOT
We have been experiencing some buffeting, but I think
from here on out, it's going to be fine.
HE RETURNS TO THE COCKPIT. BREAN TRIES TO REDIAL THE TELEPHONE.
SCHUMANN
Long's I git back for my Beans.
MOSS
This is nothing, Wait'll you've worked with a movie
star, one time, this is nothing, we keep him shot-up
and happy -- the Old Days, I used to think I was a
pharmacist, the kind of stuff I had to do. One time...
SCHUMANN
Cause the beans, y'know, y'can tell if they're puttin
stuff in it.
BREAN
Uh huh...
SCHUMANN
So you don't have to fear it.
BREAN
Uh huh...
MOSS
Mmm.
BREAN
What kind of stuff?
(TO PHONE)
Hello...?
SCHUMANN
(PAUSE. SCHUMANN LOOKS AT THEM WARILY)
What do you mean, "What kind of stuff?"
AMES
No, no, he didn't mean anything at all...
BREAN
(TO MOSS)
Give'em another pill...
AMES
No. No. He didn't mean anything by it at all...
BREAN
(TO PHONE)
Hello? No, operator...
MOSS ADMINISTERS A PILL TO SCHUMANN.
SCHUMANN
What the fuck did you mean, "What kind of stuff?"?
MOSS
(TO BREAN)
...this is nothing. This is nothing. D'you ever shoot
in Italy? Try three Italian starlets on Benzedrine,
this is a walk in the park...
SCHUMANN
(AS IF COMING TO)
...who are you?
(PAUSE)
Who are you sonofabitches...
(HE LOOKS AROUND WILDLY)
Schönes Update via LieblingsHAZ: Schuhwurf macht Fabrikanten reich
«Istanbul» (afp). Seit dem Schuhwurf auf US-Präsident George W. Bush wird der Istanbuler Produzent der Schuhe von Bestellungen überflutet. „Seit dem Tag des Zwischenfalls haben wird bis heute Mittag Bestellungen für 370 000 Paar erhalten“, sagte Verkaufsleiter Serkan Türk von der Firma Baydan am Montag. Für gewöhnlich habe das Unternehmen einen Jahresabsatz von 15 000 Paar Schuhen. „Wir haben hundert zusätzliche Arbeiter eingestellt, um den Bedarf zu decken“, sagte Türk. Die Bestellungen gehen laut Türk aus allen möglichen Ländern ein, vor allem aus dem Irak, wo der Fernsehjournalist Muntadar al-Zaidi seine Schuhe am 14. Dezember in Richtung des US-Präsidenten geworfen hatte. Baydan liefert die Schuhe für knapp 20 Euro aus.
23.12.2008 / HAZ Seite 10 Ressort: WISP
Auf der selben Seite ("Welt im Spiegel") findet sich auch diese Meldung:
Der Schauspieler «Ben Kingsley» (64) lebt nicht nur mit einer 20 Jahre jüngeren Brasilianerin zusammen, sondern auch mit einem Huhn. Dem Fernsehsender „Tele 5“ sagte Kingsley: „Ich mag einfach das Geräusch eines Huhns. Ethel hat Persönlichkeit, ist ein putziges Tierchen. Sie freut sich regelrecht, wenn ich sie aufsuche, dann springt sie jedes Mal wie wild hin und her“. Wenn er nicht dreht, entspannt sich der 2000 in den Adelstand erhobene Schauspieler mit seiner Frau Daniela (35) und Henne Ethel am liebsten im Garten seines Landsitzes im englischen Oxfordshire. v
23.12.2008 / HAZ Seite 10 Ressort: WISP
(20 Jahre jüngere) Brasilianerin und Huhn im Haus: Ethel hat Persönlichkeit, Daniela, die Brasilianerin, ist nur 20 Jahre jünger und springt nicht mal wie wild hin und her, wenn er sie aufsucht: Ist das - wenn man es so hinschreibt - Rassimus, Männlichkeitswahn oder was?? Oder nur blöd???
Heute Griechenland: ... Die wütenden Demonstrationen in einem halben Dutzend griechischer Städte sind nicht einfach die Fortsetzung der Protestrituale eines harten Kerns selbst ernannter Anarchisten, die seit einigen Jahren in Athen und Thessaloniki auch ohne besonderen Anlass auf die Straße gingen. Die große Beteiligung von "normalen" Jugendlichen, wie beim Streik an den Schulen, zeigt vielmehr, dass die griechische Gesellschaft eine ganze Generation zu verlieren droht. Die Arbeitslosigkeit unter Hochschulabsolventen ist die höchste aller EU-Mitgliedsländer. Und wer nach dem Examen einen Job ergattert, wird so schlecht bezahlt, dass er oder sie noch viele Jahre von den Eltern abhängig bleibt. Doch auch die Subventionskraft der Familie nimmt beständig ab...
Aus dieser Sicht sind die Demonstrationen dieser Woche auch die Fortsetzung eines Jugendprotests, der sich seit Jahren an den geplanten Bildungsreformen entzündet. Kein vernünftiger Mensch in Griechenland leugnet die Krise der Schulen und Universitäten...
NIELS KADRITZKE in der taz; vgl. auch Harald Neuber bei tp oder Rudolf Walther: Im Frust vereint - FREITAG 50/08:
... Die Gewalt erfasste in Griechenland nicht die Vorstädte wie in Frankreich, sie breitete sich direkt in der Hauptstadt aus, vorzugsweise im Stadtteil Exarchiab. Das Opfer stammt nicht aus einer armen Einwandererfamilie, sondern aus einem gut situierten Milieu. Im Herbst 2005 hatten die Jugendlichen aus den französischen Randbezirken größtenteils nicht einmal das Geld, zumindest kein legal erworbenes, um überhaupt bis in ein Stadtzentrum zu kommen. Versuchten es gar Gruppen, wurden die erst recht von der Gendarmerie abgefangen und zurückgeschickt. In Frankreich zündeten die Aufrührer Autos und öffentliche Einrichtungen an - in Athen hingegen wurden Geschäfte geplündert, was bekanntlich einige tun, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt, und die Staatsgewalt auf dem Rückzug ist. ..
Was ist da eigentlich so anders als hier?
Ein Beispiel:
Deregulierung, Privatisierung und Entprofessionalisierung einhergehend mit einem sozialen Kahlschlag sind die Kennzeichen der Regierung Koch in Hessen: Abkassieren bei den sozial Benachteiligten, bei Studierenden und bei den Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Dem Gehaltsabbau und der Arbeitszeitverlängerung für die Landesbediensteten folgten der Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, die Zunahme deregulierter Beschäftigungsverhältnisse gepaart mit dem Abbau professioneller Standards und staatlicher Verantwortung bei öffentlichen Dienstleistungen. Entstaatlichung ging Hand in Hand mit größer werdender sozialer Ungleichheit und Selektion vor allem im Bildungswesen. Mehr…
Schon im jungen Alter in der Falle der Langzeitarbeitslosigkeit
Viele 18- bis 29-Jährige schaffen in Deutschland schon vor der Finanzkrise nicht den Weg aus Arbeitslosigkeit ...
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) berichtete Ende November, dass nicht nur alte Menschen, sondern auch junge keine guten Chancen haben, der Arbeitslosigkeit zu entrinnen. Viele stecken in der Arbeitslosigkeit fest. "Rund 40 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren, die im Januar 2005 Arbeitslosengeld II bezogen", berichtet das IAB, "waren bis Ende 2006 durchgehend auf diese Leistung angewiesen."
Zwar konnten 60 Prozent der jungen Arbeitslosengeld-II-Bezieher einen Arbeitsplatz finden, aber oft nur vorübergehen. Fast die Hälfte musste zumindest vorübergehend wieder Arbeitslosengeld II in Anspruch nehmen: "Nur rund ein Drittel der jungen Erwachsenen hat in den zwei Jahren den Ausstieg aus der Hilfebedürftigkeit dauerhaft geschafft." Bei zwei Dritteln besteht also die Gefahr, dass sich die Arbeitslosigkeit verfestigen könnte.
Gefunden bei musictraveller:
La Haine (Hatred) - Sometimes life imitates art in the most chilling way... The "only" difference is that the 16-year old Greek is dead rather than 'severely beaten'.
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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