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Falsch Gm8 IX: Könnten nicht die Titul Magister, Doktor pp zu Taufnamen erhoben werden?

vgl. Lichtenberg, Georg Christoph: Sudelbücher, Heft J [1096], in: Ders., Schriften und Briefe I, München: Hanser, 1968, S. 807

Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) hat am Mittwoch Fehler beim Verfassen seiner Doktorarbeit eingeräumt und sich dafür entschuldigt. Er bestätigte damit einen Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit". Er betonte aber zugleich, dass er keinerlei Textpassagen ohne Quellenangabe kopiert habe und es sich deshalb nicht um ein Plagiat handele. Vielmehr enthielten alle übernommenen Textstellen die Nennung des Autors und die entsprechende Seitenzahl. Besonders brisant: Althusmann ist auch Vorsitzender der Kultusministerkonferenz, die unter anderem für die Qualitätsstandards an Hochschulen zuständig ist. Einen Rücktritt von seinen politischen Ämtern schloss er aber zunächst aus: ...
Vgl. NDR.de - Das Beste am Norden - Hannover/Weser-Leinegebiet, Stand: 06.07.2011 17:10 Uhr; http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/hannover/althusmann141.html; Zugriff am 06.07.2011 um 18.12 Uhr

"Für meine Ämter habe ich, auch nachdem ich den Ministerpräsidenten gestern informiert habe, entschieden, dass dies eine Krise ist, die ich durchzustehen habe."

Vgl. Althusmann: Pressekonferenz vom 06.07.2011 - Es gilt das gesprochene Wort ...
Was immer das bedeuten soll, wenn einer für seine Ämter entscheidet, auch (??) nachdem er einen anderen informiert hat (der das offenbar für die Ämter auch so sieht), dass dies nämlich eine Krise ist, die aber nicht im Sinne von Prozessorganisation und Prozesskooperation in der öffentlichen Verwaltung mit klaren Folgen für die Personalentwicklung gelöst werden soll, sondern durch Durchstehen:
  • Wie persönliche Krisen bewältigen?
    8 Tipps für den Umgang mit Krisen

    1. Akzeptieren Sie Ihre momentane Hilfslosigkeit und Ihre seelischen Schmerzen.
    Je mehr Sie gegen Ihre Lage ankämpfen, je mehr Sie sich darüber ärgern, dass es Sie treffen musste, je mehr Sie mit dem Schicksal hadern, je mehr Sie sich dafür verurteilen, dass Sie nicht in der Lage sind, einen Weg aus der Krise zu finden, je mehr Sie von sich verlangen, stärker und zuversichtlicher sein zu müssen, umso länger dauert es, bis Sie einen Weg aus der Krise finden...
    8. Stellen Sie sich die Frage: Was kann ich aus dieser Krise lernen? ...
Etwa dies:

"Schule macht nicht nur Spaß. Da muss man sich auch anstrengen."

Althusmann

Vgl. auch: Deutscher Schulpreis und Ministerdenk

--> Sie können hier eine Analyse der bislang geprüften Dissertation von Bernd Althusmann als PDF-Datei herunterladen.
--> Die Originaldoktorarbeit des Politikers können sie hier herunterladen, eine Auflistung aller beanstandeten Stellen finden Sie hier.
beschaedigt

Neues vom Panzer:
11.07.: ... So bezieht sich Althusmann auf die Seite 275 einer Veröffentlichung seines Doktorvaters - der entsprechende Band hat aber nur 186 Seiten. Der Verweis kann also nicht stimmen und ist überdies inhaltlich falsch: Der Gedanke, den Althusmann aufgreift, ist in dem genannten Beitrag nicht zu entdecken... SPON

CRISIS , WHAT CRISIS ? (VI): Stéphane Hessel und Immanuel Wallerstein

Vor langer Zeit (1979) gab es ein Buch, herausgegeben von Axel Eggebrecht, mit dem Titel "Die zornigen alten Männer", das für die Entwicklung politischen Bewusstseins sehr hilfreich war. Heute sieht es wieder so aus, als brauche man alte Männer für notwendige Denkanstöße:
2 krtitisch zu prüfende Denkangebote:

Sternstunde Philosophie vom 19.06.2011
st.tv: "Mit Empört Euch! hat der einstige Résistencekämpfer und spätere hohe Diplomat Stéphane Hessel 2010 einen millionenfachen Bucherfolg erzielt. In einem zweiten Schritt vertieft er seine Vorstellung von einem engagierten Leben. Engagiert Euch! heisst seine neuste Publikation. Eine komplexere Welt, so der Jahrhundertzeuge Hessel, erfordert komplexere Strategien. Juri Steiner hat das 94-jährige «Jugendidol» in Berlin getroffen und mit ihm über Widerstand, internationale Zusammenarbeit sowie persönliches Engagement gesprochen, und darüber, ob sich die Welt auch tatsächlich verändern lässt." via Swen's Weblog

Anmerkungen dazu von Seeßlen hier!



Interview mit Immanuel Wallerstein, Senior Research Scholar an der Yale University, USA. Mitbegründer der Weltsystem-Theorie, von 1994-1998 Präsident der International Sociological Association und Autor zahlreicher Bücher. Komplettes Interview auf Deutsch und Englisch unter www.kontext-tv.de
kontext_logo
via Noctural Times

Siehe auch: CRISIS , WHAT CRISIS ? (III): Merkelianismus

CRISIS , WHAT CRISIS ? (V): Wie Zeitungen dumm machen (II), die Volksversammlung sich schlau und die Rating-Kasperl entmachtet werden ...

Neues vom Bankhaus Rott:

Nun ist es vollbracht. Griechenland hat noch so viele Schulden wie vergangene Woche. So sieht eine „Rettung“ im Jahre 2011 aus. Wie man aus der steuerfinanzierten Stützung von Gläubigerbanken und Versicherungen eine „Rettung“ des Schuldners Griechenlands konstruiert hat, ist ein weiterer Meilenstein im Niedergang der deutschsprachigen Medienlandschaft…

Wer trotz vermutlich körperlicher Schmerzen in den letzten Tagen noch dazu in der Lage war, die teils unfassbaren Kommentare zahlreicher „Experten“ bis zum Schluss zu konsumieren, dem war so einiges an neuer Weisheit beschieden. So wurde die Freiwilligkeit der Banken gelobt, gewiss, sie sei gering, aber es sei schon ein starkes Zeichen. Ein starkes Zeichen? Wofür?

Ein Gläubiger vergibt einen Kredit – niemand hat ihn dazu gezwungen – und vereinnahmt dafür Risikoprämien. Kann der Schuldner nicht zahlen, dann erfährt der Gläubiger einen Verlust. Das Prinzip ist ebenso alt wie einfach und kommt – an vielen Moderatoren ist diese Tatsache scheinbar vorbeigezogen – relativ häufig vor. Der Kreditausfall gehört zur Kreditvergabe wie der Wind zum Wetter. Das Schlimme ist, dass diese Freiwilligkeit von den Medien munter aufgenommen wird anstatt diese Farce zu hinterfragen. Selbst so genannte Nachrichtenkanäle und Radiosender spielen munter dieses Lied....
weiterlesen!

So-entmachten-wir-die-Rating-Kasperl-FS-Misik-
Misik erklärt in seinem Videocast (ab 1'30), wie Rating funktioniert und hat zum Rating der Rating-Kasperl ein eigenes Rating-System entwickelt:

ACDC+
EHEC
KGB
WC-

______________________________________________________
Presseerklärung (?!) der Volksversammlung Syntagma-Platz, Athen - 3.7. 2011

Eine verkommene und diktatorische griechische Regierung, die nicht das Volk des Landes vertritt, hat Gesetze verabschiedet, um das öffentliche Eigentum und das Land gegen den Willen der großen Mehrheit zu verkaufen !

Wir informieren alle diejenigen, die nun eine Kaufgelegenheit erwarten, dass wir in einer sehr kurzen Zeit diese Regierung stürzen und alle Verantwortlichen für ihre Verbrechen gegen das Volk und das Land zur Rechenschaft ziehen werden. Ihre Gesetze und Unterschriften sind nichts wert. Sie waren durch das griechische Volk nicht legitimiert und werden von ihm nicht anerkannt !

Wir warnen jeden Investor vor der Annahme, hier eine Auktion oder Ankauf unseres öffentlichen Eigentums oder unseres Landes oder darüberhinaus irgendeinen Ankauf tätigen zu können.

Sobald wir die Souveränität unseres Landes wieder hergestellt haben, werden sie, was immer sie auch gekauft haben, verlieren und das Geld, das sie in illegale Transaktionen zahlten, wird nicht ersetzt.

Darüberhinaus warnen wir sie, dass wir bis zur Kontrolle des Landes durch den Prozess der Rückeroberung unserer Rechte wie sie in der griechischen Verfassung und den bekannten internationalen Volksrechten niedergelegt sind, alle notwendigen Aktionen (durch unsere Selbstorganisation) ergreifen werden, um ihre Investitionen zu verhindern und zu sabotieren.

Daher sollte kein künftiger Investor es wagen, mit einem Gelegenheitskauf unser öffentliches Eigentum oder unser Land anzutasten, es sei denn, er geht höchste Risiken ein. In dem Falle seien seine Investitionen „willkommen“ in unserem Land, das wie sein Volk der Freiheit beraubt wurde, da es zur Geburt von Helden beitragen wird, durch die Taten ihres Widerstandes.

via Duckhome

Zu Artikel 26 GG

Art. 26 Abs. 1 GG: Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.
Art 2 des Vertrages vom 12. September 1990 über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland (so genannter Zwei-plus-Vier-Vertrag): (Verbot des Angriffskrieges) Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik bekräftigen ihre Erklärungen, dass von deutschem Boden nur Frieden ausgehen wird. Nach der Verfassung des vereinten Deutschlands sind Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, verfassungswidrig und strafbar. Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik erklären, dass das vereinte Deutschland keine seiner Waffen jemals einsetzen wird, es sei denn in Übereinstimmung mit seiner Verfassung und der Charta der Vereinten Nationen.

Duckhome zitiert

Meine Einschätzung ist aber, dass wir insgesamt auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen - negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen.
Horst Köhler

Weil Deutschland Gewicht hat in der Welt können wir nicht nur an der Welt verdienen, sondern haben auch eine Verpflichtung, einen militärischen Beitrag, wenn wir es aus anderen Gründen für richtig halten, zu leisten, damit unser Gewicht in der Welt anerkannt wird, bleibt und damit wir die Solidarität, die wir über Jahrzehnte bekommen haben, auch zurückgeben. Thomas de Maizière

und verweist auf diesen lehrreichen Film über den Leopard 2 A7+


Bundessicherheitsrat genehmigt Waffen-Export nach Saudi-Arabien und Algerien - IPPNW


... und auf diesen bemerkenswerten Aufsatz von Heinrich Hannover: Nie wieder Krieg.

Nachtrag vom Postillon:
Deutschland liefert 200 Panzer nach Somalia, um Hungersnot zu bekämpfen

... von der Etsch bis an den Belt ...

haz290611S14
Heute in meiner LieblingsHAZ auf S. 14 in einem "AnzeigenSpezial: Mit dem Auto in den Urlaub"

gaue2... Nächstes Jahr könnten wir dann mal die beliebten deutschen Regionen an der Memel heimsuchen! So wird endlich verständlich, was mit dem "Europa der Regionen" im deutschen Sinne gemeint ist!
Schön auch, dasS wir bei der Bestimmung der Regionen ("... deren Bevölkerung ethnische, sprachliche oder kulturelle Gemeinsamkeiten haben") über die Grenzen von 1941 hinausgehen können, da wir keine Rücksicht mehr auf den Italiener nehmen müssen, weil der gleich nach dem Griechen dran ist ...

Zur Erholung:

How To Teach Economics (III) ... in 2 Minutes and 15 Seconds: SNAP



Die Diagnose dürfte auch für Deutschland zutreffend sein; die Schlussfolgerung klingt eher abenteuerlich, ist allerdings deshalb vielleicht für Rot-(Rot)-Grün interessant und auch für die USA ja nicht ohne Hand und Fuß (vgl. USA: Gescheiterte Experimente bei Bankhaus Rott):

oimg

Weitere Clips von Robert Reich (z.B. Help End the Military-Industrial-Congressional Complex) hier! (via nds)

How to teach ... bei GBlog

Amazing Imelda

Imelda-May-Mayhem-CMS-Source

Imelda und der Meister

Reisetipp für NeolibStaatsverdrossene

Come to Somalia!


via Weissgarnix

Archäologie CXLVI : "Unternehmen Barbarossa"

"1. Der Krieg ist nur weiter zu führen, wenn die gesamte Wehrmacht im 3. Kriegsjahr aus Rußland ernährt wird.
2. Hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern, wenn das für uns Notwendige aus dem Lande herausgeholt wird."

Dieses Ergebnis einer Arbeitsbesprechung des Generalrats der Vierjahresplanbehörde, der die militärischen und wirtschaftlichen Aspekte der Angriffsplanung koordinierte und dem die Staatssekretäre aller wirtschafts- und sozialpolitisch wichtigen Ressorts sowie der Wehrwirtschaftsgeneral des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) Georg Thomas angehörten, bildete eine wesentliche Grundlage für die deutsche Besatzungspolitik in der Sowjetunion.

Das "Unternehmen Barbarossa" 1941 - von Wigbert Benz

Am 22. Juni 1941 überfiel das nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion und führte dort einen beispiellosen Vernichtungskrieg: flächendeckende Verfolgung von Zivilisten, millionenfacher Mord an der Zivilbevölkerung und an Kriegsgefangenen. Dennoch haben die Opfer bis heute keinen angemessenen Platz im Gedächtnis Deutschlands gefunden.
Memorandum: „Aus dem Schatten der Erinnerung“

Die Sowjetunion hat die meisten Toten des Zweiten Weltkrieges zu beklagen. Die staatlich festgelegte Opferzahl von 20 Millionen wurde seit 1985 zur historischen Überprüfung freigegeben. Seither schwanken seriöse Schätzungen zwischen 25 und 40 Millionen sowjetischen Todesopfern. Ein staatliche mehrjährige Überprüfung ergab bis 2009

37 Millionen sowjetische Kriegsopfer

Christian Hartmann vom Institut für Zeitgeschichte gab 2011 eine Gesamtopferzahl dieses Krieges in der Sowjetunion von 26,6 Millionen Menschen an: darunter 11,4 Millionen sowjetische Soldaten, von denen 8,4 Millionen durch Kampfhandlungen und drei Millionen in deutscher Kriegsgefangenschaft starben. Neben den 1,1 Millionen in sowjetischer Kriegsgefangenschaft gestorbenen deutschen Soldaten, fielen an der Ostfront 2,7 Millionen Wehrmachtssoldaten, also knapp über die Hälfte der insgesamt 5,3 Millionen im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen deutschen Soldaten. Die Mehrheit der Opfer – 15,2 Millionen Menschen – waren demnach sowjetische Zivilisten.

- aus einem insgesamt ekelhaften wikipedia-Eintrag zu "Deutsch-Sowjetischer Krieg" ( ????) - 9 Ergebnisse 9.1 Tote und Verletzte

Russland-_Hinrichtung_von_Partisanen

Der Heilige Krieg
Musik: A.Aleksandrow. Text: W.Lebedew-Kumatsch. 1941. Audioaufzeichnung stammt von der Internetseite http://www.sovmusic.ru via Kriegsende aktuell.RU

Havana mon amour (II)

Photographs from Havana Deco by Alejandro G. Alonso, Pedro Contreras, and Martino Fagiuoli, W.W. Norton & Company. Copyright (c) 2007

havana_deco_stairway_colegio_nacional_de_arquitectos
Stairway in the Colegio Nacional de Arquitectos

Havana mon amour

CRISIS , WHAT CRISIS ? (IV): Wenn Zeitungen dumm machen

Print Würgt - Michalis Pantelouris über das Drucken von Wörtern und Bildern auf Papier für Geld - regte schon am 3. Juni ein Gedankenexperiment an. Gedankenexperimente finde ich faszinierend (vgl. LichtenbergLichtenbergs [K 276] Wenn der Mensch, nachdem er 100 Jahre alt geworden, wieder umgewendet werden könnte, wie eine Sanduhr, und so wieder jünger würde, immer mit der gewöhnlichen Gefahr, zu sterben; wie würde es da in der Welt aussehen?). Daher die Anregung, Pantelouris' Experiment mitzumachen:

Ich würde gerne ein kleines Gedanken-Experiment machen unter einer Prämisse: Nehmen wir für den Moment einmal kurz an, Aufklärung würde etwas nützen. Dann wäre es sinnvoll, Menschen korrekte Informationen zukommen zu lassen, damit sie auf der Grundlage dieser Informationen vernünftige Entscheidungen treffen können. Bis hierhin ist es noch relativ einfach.

Aber kommen wir dann einmal zur Realität: Die Rating-Agentur Moody’s hat das so genannte Credit Rating für Griechenland am Mittwoch noch einmal herabgestuft irgendwo in die Region der Kreditwürdigkeit einer Salatbar in Zeiten von EHEC. Und Ihre Tageszeitung hat darüber berichtet. Nehmen wir für dieses Experiment einmal an, Sie lesen die Süddeutsche Zeitung – wozu man ja im Prinzip nur gratulieren kann, das ist eine großartige Zeitung –, dann haben Sie zum Beispiel diesen Text gelesen, in dem es heißt:

Die Entscheidung, Griechenland vom Niveau B1 auf Caa1 herabzustufen, hänge mit dem erhöhten Risiko zusammen, dass Athen seine Finanzkrise nicht ohne Umschuldung in den Griff bekomme, erklärte ein Moody’s-Vertreter. Außerdem erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenlands Geber, die sogenannte Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), die Freigabe ihrer Finanzhilfe an die Bedingung knüpfen könnten, dass private Kreditgeber sich an der Umschuldung beteiligen.

Und das ist alles korrekt. Es entspricht in etwa einer Zusammenfassung der von Moody’s genannten Hauptauslöser (“main triggers”) für die Herabstufung. Man muss allerdings nicht einmal die ganze Pressemitteilung lesen, um darauf zu kommen, das hier etwas fehlt. Der Satz, den die Süddeutsche mit “dem erhöhten Risiko” zusammenfasst, “dass Athen seine Finanzkrise nicht ohne Umschuldung in den Griff bekomme”, geht im Original so:

The increased risk that Greece will fail to stabilise its debt position, without a debt restructuring, in light of (1) the ever-increasing scale of the implementation challenges facing the government, (2) the country’s highly uncertain growth prospects and (3) a track record of underperformance against budget consolidation targets.

Ein aufmerksamer Leser könnte jetzt denken: Die drei in Klammern gefassten Zahlen könnten etwas bedeuten! Tatsächlich tun sie das auch. Sie verweisen auf die Begründungen für die Analyse, und es hätte sich gelohnt, die zehn Minuten zu opfern, sie durchzulesen. Denn da steht zum Beispiel:

In light of recent comments by EU and IMF officials, Moody’s believes that Greece is running out of options, and that heightened implementation risk inherent in any new programme also increases the probability of a default event. […]
Further fiscal austerity is likely to deepen and prolong the recession and further undermine domestic political support for the reform programme.

Kurz: Das Risiko ist gestiegen, dass Griechenland weitere Unterstützung von EU und Währungsfond braucht, verbunden mit wieder neuen Bedingungen. Diese Bedingungen sind einer der Gründe, warum Moody’s schlechtere Aussichten sieht. Oder, auf gut deutsch: Griechenland spart jetzt schon zu viel. Neue Sparziele von EU und IWF werden es nur noch schlimmer machen.
... Weiterlesen!

Hilfreich auch: 10 Strategien der Manipulation - Gehirnwäsche nach Noam Chomsky (bei le bohémien) und
Über das Spektakuläre an »Spiegel online« Von Stefan Gärtner bei titanic via chefarztfrau

Jugend hetzt - Coffee And TV über Paul Ronzheimer, Redakteur im Parlamentsbüro der “Bild”-Zeitung, gemeinsam mit seinem Kollegen Nikolaus Blome mit dem mit 10.000 Euro dotierten Herbert Quandt Medien-Preis für ihre gemeinsame Artikel-Serie “Geheimakte Griechenland” ausgezeichnet.

Und weiter zur Sache:
--> Wenn "Verrückte" in Europa regieren
--> CRISIS , WHAT CRISIS ? (III): Merkelianismus für Griechen und Spanier

Ästhetik IV: Geheimsache Ghettofilm - Der entleert-gerichtete Blick hinter der Kamera

Gestern Abend wurde - um 23.30 also wie üblich unter Ausschluss der werktätigen Bevölkerung - Yael Hersonskis Geheimsache Ghettofilm gezeigt:



"Shtikat Haarchion – Geheimsache Ghettofilm" von Yael Hersonski erzählt die Geschichte eines nationalsozialistischen Propagandafilms über das Warschauer Ghetto, der 1942 begonnen, jedoch nie fertig gestellt wurde. Auf ungeklärte Weise gelangten die 62 Minuten Filmmaterial als Rohschnitt erst in ein DDR-Archiv und werden heute im Bundesfilmarchiv aufbewahrt.

Die Aufnahmen sind kurz vor der Deportation der Ghettobewohner entstanden und zeigen aufwendig inszenierte Szenen vom vermeintlichen Luxusleben der Juden im Ghetto. Diesen Szenen wurden Einstellungen gegenüber gestellt, die Hunger, Leid und Tod der deutschen Bevölkerung zeigen. Der genaue, ursprünglich geplante Verwendungszweck dieser Aufnahmen ist nicht überliefert. Jedoch ist zu vermuten, dass die Aufnahmen für einen antisemitischen Dokumentarfilm, ähnlich dem nationalsozialistischen Propaganda-Spielfilm „Der Ewige Jude“,der von einem Millionen-Publikum gesehen wurde, gemacht wurden.

Für ihren Film befragte Regisseurin Yael Hersonski Menschen, die sich an die Dreharbeiten des Propagandafilms erinnern und suchte nach Aufzeichnungen darüber in geretteten Tagebüchern von Ghetto-Bewohnern. Auch das Verhörprotokoll des damaligen Kameramanns wurde von Hersonskis für ihren Film ausgewertet. Die vom Propagandaministerium inszenierten Szenen galten lange Zeit als authentisch – sie tauchten nach dem Krieg als "Archivaufnahmen" in Dokumentationen über das Warschauer Ghetto auf – ein leider allzu typisches Beispiel für den Zynismus der NS-Propaganda und den unreflektierten Umgang damit.

Das neue an "Shtikat Haarchion“ ist, dass diese dokumentarischen Filmbilder zum ersten Mal auf ihren propagandistischen Inhalt und auf ihre Inszenierung hin überprüft worden sind. Dies übernimmt Yael Hersonski in einer Mischung aus historischer und filmanalytischer Aufarbeitung und trägt zum weiteren Verständnis der damaligen Geschehnisse bei. Die Regisseurin resümiert: "Nachdem die Welt einen Teil der Verbrechen mit eigenen Augen hatte sehen können, waren die Bilder nicht länger, was sie zuvor waren...

Shtikat Haarchion
Regie: Yael Hersonski
Produktionsland: Israel, 2009
Filmlänge: 89 min
Hebräisch, Deutsch, Polnisch, Jiddisch, Englisch Quelle: Shoa.de

... waren die Bilder nicht länger, was sie zuvor waren... : Abgesehen davon, dass man erfährt, was man ahnen konnte, dass Wag The Dog nichts Neues war: Besonders verstörend und interessant sind die Aussagen des Kameramannes, der (s. o. 1'17) sagt: "Ich wusste nie, was der Zweck der Filme war, die wir drehten" und der im folgenden auch schildert, wie unprofessionell - aus der Sicht eines Kameramannes - die Vorgaben der beteiligten Partei- und SS-Leute waren; deutlich wird aber, dass er aber offenbar genau wusste, welcher Blick der Kamera auf die Juden im Ghetto erwartet wurde. Dass sozusagen selbstverständlich der bestellte Kameramann den Blick auf die Opfer technisch realisiert, der für den Film benötigt wird, was bedeutet, dass es nich nur der entleerte Blick hinter der Kamera ist, der uns - wie in den Aufnahmen der Wehrmachtsoldaten von Hinrichtungen usw. - begegnet, sondern ein schon gerichteter Blick, der weiß - offenbar ohne dass es dem ausführenden Handwerker bewusst ist - wie er die Objekte zu sehen hat und wie er diese Sicht handwerklich optimal zu realisieren hat (vgl. im Film die Versuche unterschiedlicher Einstellungen z.B. zum Schlachter: Wie hier die Perspektive mehrfach gewechselt wird, um die Inszenierung eines Gegensatzes von reicher Jüdin und armen, hungernden Kindern möglichst sinnfällig werden zu lassen ...). Was also ist der Wahrnehmung des Kameramannes, der keine Instruktion braucht, was er zu sehen und zu filmen hat, eingeschrieben, so dass er von sich aus und ohne ein Bewusstsein davon den Pannwitz-Blick realisiert????
Ghetto3

Die furchtbare Fortsetzung in der Gegenwart: Visiotype
seesslen-visiotype
heute in meiner LieblingsHAZ zitiert ...

Ästhetik III: Das Naturschöne - Chile’s Puyehue Volcano Erupts (feat. Dave Davies)

„Wie verklammert das Naturschöne mit dem Kunstschönen ist, erweist sich an der Erfahrung, die jenem gilt. Sie bezieht sich auf Natur einzig als Erscheinung, nie als Stoff von Arbeit und Reproduktion des Lebens, geschweige denn als das Substrat von Wissenschaft. Wie die Kunsterfahrung ist die ästhetische von der Natur eine von Bildern. Natur als erscheinendes Schönes wird nicht als Aktionsobjekt wahrgenommen. Die Lossage von den Zwecken der Selbsterhaltung, emphatisch in der Kunst, ist gleichermaßen in der ästhetischen Naturerfahrung vollzogen“.
Die Quintessenz dieser Verklammerung, wenn man die oben zitierte Passage zugrunde legt, besteht darin, dass die Erfahrung, die dem Naturschönen gilt, genauso wie die ästhetische Erfahrung die Grenzen eines nach den Prinzipien der Selbsterhaltung gestrickten Lebens, das grundsätzlich im Zeichen der Zweck-Mittel-Rationalität steht, sprengt, und so zu einer Horizonterweiterung jenseits des herrschenden Selbsterhaltungsdiktats führt. Sowohl in der ästhetischen, wie in der des Naturschönen innegewordenen Erfahrung klingt somit nach, dass bei dem Kunstschönen genauso wie bei dem Naturschönen die Erscheinung, der die Erfahrung gilt, eine für sich ist, und sich nicht unter eine fremde Allgemeinheit bzw. zweckrationale, identifizierende Einheit subsumieren lässt...
Dabei geht Adorno von der Annahme aus, dass die der Kunst eigene ästhetische Rationalität selbst „in einem dem Naturmoment am ästhetischen Verhalten Ähnlichen“746 resultiert. Also nicht nur, dass „die genuine Erfahrung von Kunst ohne die Erfahrung des Naturschönen nicht möglich“747 ist, sondern die Erfahrung des Naturschönen erweist sich auch für die ästhetische Rationalität von grundlegender Bedeutung und zwar insofern, als dass die Erfahrung des Naturschönen die ästhetische Rationalität mitbestimmt und mitkonstituiert und dies in zweierlei Hinsicht, die von Adorno als Stärke und Schwäche an der Erfahrung des Naturschönen bezeichnen werden. Die in die ästhetische Erfahrung hinfließende, sie mitbestimmende Stärke an der Erfahrung des Naturschönen ist die Erinnerung an den herrschaftslosen Zustand, „weil die Erfahrung des Naturschönen diesseits der Naturbeherrschung sich hält“...

Zakria Sanati-Masboughi: Auf der Suche nach dem verlorenen Subjekt - Der Stellenwert des Ästhetischen im Kontext der Geschichtsphilosophie der Kritischen Theorie - Diss. Aachen 2006, S. 196ff.

Chiles-Puyehue-Volcano-eruption-june-2011-2


... passend: Dave Davies & Russ Davies - The Aschere Project-Two Worlds

Weitere Möglichkeiten zur Erfahrung des Naturschönen diesseits der Naturberrschung hier:
Chiles-Puyehue-Volcano-eruption-june-2011-3

... wobei eingeräumt sei, dass es sich natürlich nicht wirklich um das Naturschöne handelt, sondern um seine technische Reproduktion - eigentlich ja nicht mal das, weil mit dem Blick des Subjekts und mit dem Medium sich wieder etwas zwischen uns und die unberrschte Natur geschoben hat ...

Archäologie CVXVVXXXX: Warum ist die Banane krumm?

warum-lp-front
warum-lp-back
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01 Kindermund (:10)
02 Günter Bruno Fuchs Aus dem Notizbuch des Abendkönigs (7:36)
03 Kindermund (:08)
04 Wolf Biermann Erster Mai (:58)
05 Kindermund (:13)
06 Günter Herburger Birne macht Reklame (5:09)
07 Kindermund (:19)
08 Ernst Jandl Gedichte für Kinder (4:38)
09 Kindermund (:21)
10 Reinhard Lettau Auftritte verschiedener Herren (3:18)
11 Kindermund (:11)
12 Peter Rühmkorf Altes und Neues (1:14)
13 Kindermund (:05)
14 Floh De Cologne Scheißschlamassellied (4:31)
15 Kindermund (:10)
16 Peter Bichsel Ein Tisch ist ein Tisch (7:46)
17 Kindermund (:09)
18 Christa Reinig Die Fliege/Der Fischotter (2:04)
19 Kindermund (:23)
20 Wolf Biermann Das Märchen vom Märchenerzähler (4:55)
21 Kindermund (:14)
22 Peter Rühmkorf Abzählverse (4:14)

Verlag Klaus Wagenbach, Quartplatte 7, Berlin, 1971

Schön sind immer noch die von Peter Rühmkorf gesammelten Kinderverse (sozusagen aus dem Volksmund --> Reinhard Baumgart zu Peter Rühmkorf Über das Volksvermögen: VOLKSGESANG, VOLKSGESTANK im SPIEGEL 23/1967):

17 Kindermund by oldshoe

Wer als Grundschülerin das Glück hatte, die 1971 im Wagenbach Verlag erschienene Schallplatte "Warum ist die Banane krumm?" zu besitzen, hat wahrscheinlich eine spezielle Beziehung zu Peter Rühmkorf. Die frühe Erinnerung sitzt tief in der Kinderseele und schiebt sich vor alles später Angelesene. Die genannte Schallplatte ist nicht nur ein antiautoritäres Meisterwerk, das seinerzeit von fortschrittlichen Pädagogen eingesetzt wurde und einen (in der Presse weidlich dokumentierten) Skandal auslöste - Vorwurf: Pornographie -; die LP ist ferner ein literarisches gesamtdeutsches Meisterwerk. Es lesen darauf Reinhard Lettau, es singt schmetternd Wolf Biermann, es sprechen Christa Reinig, Peter Bichsel und Ernst Jandl; und es schüttelreimt virtuos: Peter Rühmkorf. Manche der durchgehend unanständigen Sprüche und Verse ließ er von Berliner Straßengören aufsagen, deren Kindheit noch nicht unter der Dauerbeobachtung gutmeinender, ängstlicher Eltern stand. (Aber das ist ein anderes Kapitel.)
bananaRühmkorfs Beiträge auf der "Bananenplatte" (nicht zu verwechseln mit dem Produkt der Warhol-Factory) sind sämtlich seiner berühmten, selbst von der FAZ gepriesenen Sammlung "Über das Volksvermögen - Exkurse in den literarischen Untergrund" (1967) entnommen, ja man könnte sagen, die Platte ist der Soundtrack zum Buch.
Peter Rühmkorf ist tot - Artischockenherz, erschrocken - FR 09.06.2008

Birne_-Herburger-... und wunderbar die Erinnerung an Günter Herburgers Birne-Geschichten, die die Lieblingsgeschichten der Kinder in der Kinderklinik waren (als ich dort Krankenhauslehrer war) und später auch die meiner eigenen Kinder ...

06 Birne macht Reklame by oldshoe

Die nur Anfang der 90er nochmal in kleiner Auflage als CD aufgelegte Banane ist zur Zeit bei amazon zu haben für 75 €; ansonsten schauen Sie mal bei Continuo's Weblog rein!

Zugabe:
Ingo Insterburg - Auf den Sack (1969)

Eine gnaue Betrachtung der äußeren Dinge: Heinrich Kley (1863-1945) Ein Meister der Zeichenfeder

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Was sind das für Zeiten, in denen der Besuch einer Kunstausstellung ein Verbrechen geheißen werden müsste, weil er das Absehen von so vielen Dingen beinhaltet? Aber so, wie jedes Gespräch über Bäume nun immer auch ein politisches Gespräch ist, so ist auch der Besuch einer Kunstausstellung sehr häufig ein Versuch, die Augen anders als von der Medienherrschaft erhofft, zu öffnen. Und wenn man die Bilder von Heinrich Kley, ausgestellt im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover (vom 22. Mai bis 21. August 2011) betrachtet, die in den ersten beiden Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden, kann man sich des Eindrucks eines Déja Vu nicht erwehren: Krisen, Katastrophen und Korruptionen des Jahres 1911 ähneln wahrhaft verteufelt den Krisen, Katastrophen und Korruptionen des Jahres 2011. Und wir könnten ebenso verteufelt gut den einen oder anderen Heinrich Kley unter unseren Bilderproduzenten brauchen. (Teufel sind, nebenbei gesagt, etwas, das Heinrich Kley einfach gern gemalt und gezeichnet hat.)
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Es ist die Zeit, in der der Bilderhunger der Menschen noch nicht vollständig von der Fotografie befriedigt werden kann, das Kino noch nach Formen und Orten sucht, das Kunstwerk seinen Schritt ins Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit selber noch nicht verarbeitet hat, das Sichtbare aber sich rasant ändert durch den neuen Schub der Industrialisierung, durch ökonomische und kulturelle Brüche, und wo man nach Bildern der Unruhe verlangt, oder nach „gefährlichen Grotesken“, wie das bei Heinrich Kley heißt. Bürgerliche Kunst, sagt
kley2
man, verschloss die Augen vor dieser Welt der Maschinen, der Förderbänder, der Hochöfen und der Eisenbahnen, der politischen Ranküne und der alltäglichen Katastrophen durch die Tücken der neuen Objekte und noch mehr die Tücke der neuen Subjekte, träumte sich in Natur und Antike, in Mythos und Innenraum, modernisierte lieber den Blick als ihn auf das Modernisierte zu richten. So einfach ist es natürlich wieder einmal nicht; dennoch ist unübersehbar ein Bruch zwischen der „großen Kunst“ zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts und der Gebrauchsbilderproduktion, der Illustration, der Karikatur, dem phantastischen Zeit-Bild. Es ist, als würde man in verschiedene Richtungen blicken und hätte nur einen gemeinsamen Bezugspunkt: die innere wie äußere Zensur...

Georg Seeßlen, HEINRICH KLEY: EIN BILDPRODUZENT DES BEGINNENDEN 20. JAHRHUNDERTS IST ZU ENTDECKEN

Seeßlen lesen, Austellung besuchen!

Eine gnaue Betrachtung der äußeren Dinge führt leicht auf den betrachtenden Punkt ...

... uns selbst, zurück und umgekehrt wer sich selbst einmal erst recht gewahr wird gerät leicht auf die Betrachtung der Dinge um ihn. Sei aufmerksam, empfinde nichts umsonst, messe und vergleiche; dieses ist das ganze Gesetz der Philosophie. - sagt Lichtenberg (siehe gleich unten) :
Ostseestrandsand mit Spinne in der Hohwachter Bucht

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Was also ist "Strand"?
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c) strand ist in der poesie in romantischen und groszartigen szenerien beliebt, besonders bei nicht von der küste stammenden autoren; im allgemeinen sinn von 'meeresufer': das abendroth am strand hinzieht Bettine Cl. Brentanos frühlingskranz 16 Steig;

die meerfrau steigt aus den wellen
und setzt sich zu mir an den strand
Heine s. w. 1, 101 Elster;

erhalten wir dem kaiser thron und lande,
so kniest du nieder und empfängst
die lehn von gränzenlosem strande
Göthe I 15, 256 W.;
die wendung strand des meeres in junger zeit bei nicht vom meer stammenden autoren, vgl. dagegen die alten zeugnisse, o. sp. 835:

lasz mit der theuren frucht
uns an den strand des meeres zu den Coräern fliehen samml. v. schausp. (1764) 5, l. kom. 11;

wie der nixenbräutigam,
tot, mit sieben roten wunden,
hoch am strand des meeres schwamm
Mörike ges. schr. 1 (1905) 150 G.;

[Bd. 19, Sp. 838]

und an des abendmeeres strande
da weidet seiner lämmer schaar;
der treue hund liegt auf dem sande
und spielt mit einem blonden haar
W. Müller ged. 168 Hatfield;
besonders poetisch der öde strand:

verstosz mich! lasz mich fliehen zum unwirthbarsten strande theater der Deutschen 18 (1776) 249;

wer wird nach dem düstern strande
meines grames bote sein?
Schiller 11, 200 G.;
nein, ich will ausharren an dem öden strand Pückler briefw. u. tageb. (1873) 1, 187;

wo die sonne nicht wird tagen
an dem ewig finstern strand
Bettine Günderode (1840) 1, 99.
auf binnenländische autoren ist auch die anwendung von strand auf das ufer von binnenseen beschränkt: am strande (des Bodensees) spaziert er aber täglich eine stunde A. v. Droste-Hülshoff br. 1, 565 Schulte-K.

Deutscher Schulpreis und Ministerdenk

Meine LieblingsHAZ schafft es, in einem Artikel in der Wochenendausgabe zur Verleihung des Deutschen Schulpreises an die Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule 1/3 der knapp 50 Zeilen so zu füllen:

Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) beglückwünschte die Schule zu ihrem Sieg, sagte aber, dass mit dem von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung vergebenen Preis nichts über Gesamtschulen im Allgemeinen gesagt sei. „Hier wurde ein pädagogisches Konzept geehrt, nicht eine Schulform.“ Zudem sei die Zusammensetzung der Göttinger IGS eine für Gesamtschulen untypische. Überdurchschnittlich viele Schüler mit Gymnasialempfehlung besuchten die Lichtenberg-Gesamtschule. Die Landtagsfraktionen von SPD, Grünen und FDP dagegen forderten, das gemeinsame Lernen an Schulen zu stärken.

11.06.2011 / HAZ Seite 6 Ressort: NIED

Abgesehen davon, dass dem zuständigen Redaktuer (lass ich so) hätte auffallen können, dass die Gemeinsam-Lernen-Förderkompetenz der FDP doch eher begrenzt ist (man denke an die entsprechende Performanz in HH) und dass es offenbar doch die Fraktion der Linken war, die dies forderte (wie auch die Süddeutsche Zeitung meldete), - erlaubt die Äußerung des Ministers interessante Einblicke in das Denken eines Hauptmanns der Reserve (Spitzname: "Panzer"):
  • Ein Preis reicht nicht, - es muss schon ein Sieg sein ...
    - der aber auch eigentlich keiner ist, weil ja nur ein pädagogisches Konzept geehrt wurde und nicht die Schule = eine Gesamtschule, und dann noch eine untypische,
    - womit eigentlich gesagt wird, dass das Konzept allein deshalb preiswürdig sein konnte, weil es nur mit vielen Göttinger Akademikerkindern mit Gymnasialempfehlung funktioniert und nicht an typischen IGSn mit vielen hauptschulempfohlenen Proletenkindern, und eigentlich also auch nicht die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer der Schule preiswürdig sein kann, sondern die Begabung der Schülerinnen und Schüler, deren schulempfehlungsmäßiges Vorhandensein vorauszusetzen ist und also eigentlich auch nicht gefördert werden kann ...
... so dass LeserIn schließen kann:
  • Der Minister weiß etwas über die Validität von Schullaufbahnempfehlungen, das sonst keiner weiß.
    Der Minister ist wohl für Gruppenarbeit im Unterricht, aber anhaltend gegen Gesamtschulen, wenn die nicht eigentlich Gymnasien sind und dann doch auch lieber so heißen sollten, gratuliert aber trotzdem, wie es sich für einen Offizier gehört;
    und - soweit sie/er LehrerIn ist -: Der Minister hat nichts gegen pädagogische Konzepte, solange sie nicht die bestehenden Schulformen in Frage stellen bzw. da er das gerade selbst gemacht hat mit seiner Oberschule: solange sie nicht das Gymnasium in Frage stellen.
Also Gruppenarbeit - am besten 1x pro Jahr ein Methodentag mit auswärtigen Teamern, am besten aus der Wirtschaft, weil die für Teamfähigkeit ist, und anschließend Arbeit in Gruppen, was im Kontext behaviouristisch getakteter Curricula in der Praxis auf asoziales Lernen hinausläuft, und also doch lieber kein Team-Kleingruppen-Modell wie an der IGS Göttingen Geismar, weil das an Gymnasien eh' nicht geht ...
Auf der Suche nach weiteren Preisträgern aus Niedersachsen: Der Deutsche Schulpreis 2007 ging übrigens an die Robert-Bosch-Gesamtschule, Hildesheim.
Das ideelle Roland-Neßler-Gesamtgymnasium Niedersachsen blieb bisher ohne Sieg.

Und da nicht sein kann, was nicht sein darf, betitelt die HAZ den Artikel so:
Göttinger IGS zur "besten Schule" gekürt
Wenn Anführungszeichen zurücknehmen, was gemeldet wird... - oder wie weiland die DDR nicht anerkannt wurde, indem man sie ohne " " nicht erwähnen durfte ...

Skeptisch darf man freilich auch sein, was die Bereitschaft der allerneuesten rot-grünen Mitte angeht, sich für gemeinsames Lernen einzusetzen: Lern' nicht mit den Schmuddelkindern (im Freitag 23/11)
Es hat sich ein Jargon der Verachtung, der Legitimation sozialer Ungleichheit breit gemacht – in der Politik, den Medien, der Wirtschaft und auch der Wissenschaft. „Seien Sie doch ehrlich, Sie und ich würden auch alles dafür tun, dass unsere Kinder auf ein Gymnasium gehen und nicht mit den Schmuddelkindern spielen“, kann da der Leiter eines Instituts für Schulentwicklungsforschung öffentlich bekennen. „Und eine Partei, die das Ende des Gymnasiums fordert, würde nicht wiedergewählt werden. Deshalb wird es dazu nie kommen. So einfach ist das.“

Weil sie diese Verachtung, dieses Ressentiment, mit ihrer Arbeit praktisch widerlegen: Herzlichen Glückwunsch an Wolfgang Vogelsaenger und Kolleg/inn/en!


Lichtenberg sagt:
Ein Narr, der sich einbildet, ein Fürst zu sein, ist von dem Fürsten, der es in der Tat ist, durch nichts unterschieden, als daß jener ein negativer Fürst und dieser ein negativer Narr ist, ohne Zeichen betrachtet sind sie gleich. [A 117]

Der Bauer, welcher glaubt, der Mond sei nicht größer als ein Pflug-Rad, denkt niemals daran daß in einer Entfernung von einigen Meilen eine ganze Kirche nur wie ein weißer Fleck aussieht, und daß der Mond hingegen immer gleich groß scheint, was hemmt bei ihm diese Verbindung von Ideen, die er einzeln alle hat? Er verbindet in seinem gemeinen Leben auch wirklich Ideen vielleicht durch künstlichere Bande, als diese. Diese Betrachtung sollte den Philosophen aufmerksam machen, der vielleicht noch immer der Bauer in gewissen Verbindungen ist. Wir denken früh genug aber wir wissen nicht daß wir denken, so wenig als wir wissen daß wir wachsen oder verdauen, viele Menschen unter den Gemeinen erfahren es niemals. Eine gnaue Betrachtung der äußeren Dinge führt leicht auf den betrachtenden Punkt, uns selbst, zurück und umgekehrt wer sich selbst einmal erst recht gewahr wird gerät leicht auf die Betrachtung der Dinge um ihn. Sei aufmerksam, empfinde nichts umsonst, messe und vergleiche; dieses ist das ganze Gesetz der Philosophie. [A 130]

Vernunft und Einbildungskraft haben bei ihm in einer sehr unglücklichen Ehe gelebt. [B275]

... was man sich in Bezug auf Ministerdenk dr.Kutz-mäßig ungefähr so vorstellen muss:
Bildung
... eine wohl ungewollt brilliante Darstellung des status praesens dessen, was reserveoffiziersbildungsmanagementmäßig von Bildungsdebatten übrig geblieben ist: PISA ... BLACKBOX und OUTPUT!

Putt-Putt-Modelle ...

Einfach schön: Maß und Maßlosigkeit

Paolo Conte - Max [Live Arena di Verona - 2005]


Milonga de mis amores - Brigada Internazionale di Daniele Sepe


Daniele Sepe - Hasta Siempre


alle via SilverainTR
Nachtrag via FreeFall:
Astor Piazzolla: Milonga del Angel

Eine letzte Zigarette (II): Maß und Maßlosigkeit

greta-smoking

KulturSPIEGEL: Rauchen ist ungesund, auch für Passivraucher.

Pfaller: Statt zu fragen, wofür wir leben, fragen wir uns nur noch, wie wir möglichst lange leben. Wir mäßigen uns maßlos. Das ist das Merkmal unserer Epoche, ihr Krankheitssymptom. Die Leute werden dazu angehalten, ihr Leben als Sparguthaben zu betrachten und eifersüchtig darauf zu achten, dass ihnen niemand etwas abknapst. Das ist eine Vorsicht gegenüber dem Leben, die das Leben selber tötet. Sie führt zu einer vorzeitigen Leichenstarre.

KulturSPIEGEL: Wieso wird das Rauchen seit einigen Jahren verstärkt verteufelt?

Pfaller: Jedenfalls nicht, weil wir schlauer sind als frühere Generationen. Dass das Rauchen schädlich ist, wussten sie auch. Mehr noch: Wenn sie das nicht gewusst hätten, hätten sie niemals geraucht - weil es nämlich gerade ihre Schädlichkeit ist, die die Zigaretten erhaben macht. Heute hingegen ziehen wir den meisten Genüssen den Stachel: Bars ohne Tabakkultur, Bier ohne Alkohol, Kaffee ohne Koffein, Schlagsahne ohne Fett, virtueller Sex ohne Körperkontakt.

KulturSPIEGEL: Ohne den Stachel kein Genuss?

Pfaller: Absolut. Dinge, die uns Genuss verschaffen, sind immer mit einem Problem behaftet. Sie sind teuer wie Champagner, fett wie Sahnetorte, giftig wie Zigaretten. Das problematisch Lustvolle bricht die ökonomische Logik des Haushaltens - die Vernunft, mit unseren Kräften heute so umzugehen, dass wir morgen noch welche haben. Die unvernünftige Verausgabung beschert uns einen Triumph...




dradio: Wie steht es um unsere vermeintlich hedonistische Kultur, die aus lauter "Non-isms" besteht, wie es der slowenische Philosoph Slavoj Žižek scharfzüngig formuliert hat? Kaffee ohne Koffein, Bier ohne Alkohol, Cola ohne Kalorien, Sahne ohne Fett, Sex ohne Körperkontakt. Das Paradoxe ist: mit den "Non-isms" wird ein Glücksversprechen verkauft. Und so erfahren wir, was "oversexed und underfucked" wirklich meint: das Phantasma von Makellosigkeit und Schönheit, mit luxuriösen Verboten retouchiert. Robert Pfallers Diagnose: eine "neurotische Unlust" hat unsere Gesellschaft erfasst, die Komplexität, Mut zum Risiko und zutiefst Menschliches zu minimieren trachtet:

"Wenn Prioritäten wie Sicherheit, Gesundheit, Kosteneffizienz oder der sogenannte "europäische Hochschulraum" in der Kultur der Gegenwart als höchste Güter behandelt werden, dann geschieht es nicht selten, dass Lebensqualitäten wie Bürgerrechte, soziale Absicherung, Genuss, Würde, Eleganz und Intellektualität ohne Zögern und ohne jede Diskussion geopfert werden. Unbescholtene Menschen werden bei Sicherheitskontrollen wie Verbrecher behandelt. Auf Flughäfen müssen sie ihre Schuhe und Gürtel ausziehen. Regierungen verbieten uns das Rauchen, als ob wir Minderjährige wären. Die Universitäten Europas verwandelt man in repressive Obermittelschulen, die nur noch auf den Prinzipien des Zwangs und der Kontrolle beruhen, wodurch die Ressourcen der freiwilligen Motivation und des neugierigen Interesses verschleudert und die Universitäten als Ort der Forschung, des freien Gedankenaustauschs und der kritischen Selbstreflexion der Gesellschaft ruiniert werden. Ist es nicht erstaunlich, was wir uns gegenwärtig alles gefallen lassen? Daran zeigt sich, dass die reichsten Bevölkerungen der Welt verlernt haben, sich die Frage zu stellen, wofür es sich zu leben lohnt."

Robert Pfaller: "Wofür es sich zu leben lohnt" - Elemente materialistischer Philosophie. S. Fischer Wissenschaft
via Kritik und Kunst: Maß und Maßlosigkeit

Siehe auch:
Robert Pfaller: Pseudopolitik - WOZ
"Die Wahrheit ist hier, der Spaß in einer anderen Welt"
Der Philosoph Robert Pfaller über Hedonismus, die neue Lust an der Askese und die paranoid-narzisstische Gesellschaft - tp

GBlog: Eine letzte Zigarette

Powerpointlessness

ein interessanter Vortrag von Burkhard Spinnen zur Powerpointisierung des Alltags und des Präsentierens: „Denken mit Powerpoint – vom Niedergang der Vortragskultur“ in der Reihe Aula von swr2 (via Konsumpf; - nebenbei bemerkt: schön, dass es noch öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt! Jakob Augstein im Freitag über die Kritiker des örR bei faz und spon: Hier ist eine Generation am Werk, der beigebracht wurde, allem Öffentlichen zu misstrauen und das Heil im Privaten zu suchen. Aber entweder pfeifen die Kollegen dabei auf Grundgesetz und Verfassungsgericht. Oder sie verfolgen eigene Interessen. Man kann getrost davon ausgehen, dass beides der Fall ist.)

... Gründe dafür, dass man besser heute als morgen der gängigen Praxis des Powerpointens ein Ende machen sollte.
Erster Grund: Ein Programm formatiert das Denken und Reden.
... Formatierung des Denkens und Redens erfolgt nicht durch geheime Features des Programms, sondern – und ungleich stärker – über die fraglose Ineinssetzung von Kommunikationsakt und Programmgebrauch. Bald herrscht die Gleichung: Ich will etwas sagen – also werde Genau darin aber liegt ein Gutteil der Katastrophe Powerpoint: dass dieses Programm eine technische Möglichkeit zum Standard, eine Variante zur Regel erhoben hat....
Der zweite Grund: Powerpoint verführt zur Kopie.
... Powerpoint kreiert einen digitalen „Horror vacui“. Überlebensgroß an die Wand
gebeamt, ist die halb leere weiße Seite noch viel leerer als ihre kleine papierene
Schwester. Der Wunsch, alles noch bunter, noch üppiger, noch belebter zu machen,
verführt den Powerpointer zu einer permanenten Einkaufsreise durch die Weiten des
Netzes, bei der freilich der Einkaufskorb immer voller wird, während das
Portemonnaie geschlossen bleibt. Oder anders gesagt: Wer powerpointet, klinkt sich
mehr oder minder automatisch in ein Bewusstsein ein, für das Netzinhalte wie
selbstverständlich zur Instrumentierung der eigenen Kommunikation bereitstehen...
Und schließlich mein dritter und wichtigster Grund: Powerpoint treibt den Menschen aus seinem Sprechen.
Nun könnte man mir ja immer noch entgegenhalten, dass all das, was ich hier
beschworen habe, durchaus passieren kann, aber eben nicht passieren muss.
Menschen können das Programm Powerpoint doch auf eine individuelle und kreative
Art und Weise nutzen; sie können damit, wenn sie nur wollen, auch die
authentischen Produkte ihrer eigenen Kreativität vermitteln...
... ganz unabhängig davon, wie selbstbestimmt und kreativ
das Programm im Einzelfall genutzt wird und wie wertvoll seine Inhalte sein mögen –
es ist doch jede, aber auch jede Powerpoint-Präsentation ganz auf die
programmeigene Dramaturgie verpflichtet. Und in dieser Dramaturgie sehe ich vor
allem die Austreibung des Menschen aus seinem Sprechen realisiert. Denn was
passiert: Aus dem Redner wird der Kommentator einer digitalen Diaschau. Aus den
Zuhörern werden Zuschauer; ihre Blickrichtung ist nicht mehr am Sprechenden,
sondern an der Wand neben oder hinter ihm ausgerichtet....


Powerpointlessness

Das komplette Manuskript der Sendung hier und der Vortrag als mp3 hier!

The Revolution Will Not Be Televised

gil-scott-heron

The musician and poet Gil Scott-Heron – best known for his pioneering rap The Revolution Will Not Be Televised – has died at the age of 62. via Boogie Woogie Flu

Jamie Byng, publisher of Canongate Books, was a friend of Gil Scott-Heron for more than 20 years. During 2010 they recorded this interview in London where the rapper-poet talked about his life and work, interspersed with intimate performances of his music. A fuller version of the film is to be released later in 2011
Gil-Scott-Heron-video-Music-guardian-co

There will be no highlights on the eleven o'clock
news and no pictures of hairy armed women
liberationists and Jackie Onassis blowing her nose.
The theme song will not be written by Jim Webb,
Francis Scott Key, nor sung by Glen Campbell, Tom
Jones, Johnny Cash, Englebert Humperdink, or the Rare Earth.
The revolution will not be televised.

The revolution will not be right back after a message
bbout a white tornado, white lightning, or white people.
You will not have to worry about a dove in your
bedroom, a tiger in your tank, or the giant in your toilet bowl.
The revolution will not go better with Coke.
The revolution will not fight the germs that may cause bad breath.
The revolution will put you in the driver's seat.

The revolution will not be televised, will not be televised,
will not be televised, will not be televised.
The revolution will be no re-run brothers;
The revolution will be live.

... dann waren das, was wir in der letzten Zeit übertragen bekommen haben, wohl keine Revolutionen!
stuttgart21-dpa-9
Es spricht einiges dafür, dass Gil Scott-Heron uns eine große Wahrheit hinterlassen hat ...

Dennoch: Daniele Sepe feat. Shaone - Bulls on parade

via naturalema

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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