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GBlog&read - Nutzen Sie die Hinweise zur Orientierung und kaufen Sie dann beim Buchhändler um die Ecke



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Archäologie CVXVVXXXIX: Rice Krispies And Other Obscure Gems



The Rolling Stones sound like the "Greatest Rock and Roll Band in the World" on this one. Actually, Brian Jones co-wrote this jingle with the J. Walter Thompson ad agency (who had Rice Krispies as a client) for the princely sum of 400 pounds. It was only shown in the United Kingdom in '64.

I prefer Falstaf Beer:


All dies und mehr Commercials (u.a. mit Jefferson Airplane, Moody Blues ...) im Pychedelic Lion Music Archive; darüber hinaus eine schöne Sammlung von Portraits from the 60's.

Frank Zappa – 'Freak Out' & 'Absolutely Free' Promo Spot by oldshoe

And now for something completely different: Den legendären 1966 Plymouth Barracuda Radio Spot finden Sie hier bei der Jukeboxmafia!
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Barracuda Spot by oldshoe
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... erinnert mich an meinen Datsun 160 JSSS
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- meiner sah besser aus, aber es blieb und bleibt das Problem der Nachbauten unter Bedingungen der nachholenden Industrialierung, dass sie immer irgendwie gequetscht wirken, also unter hiesigen ästhetischen Gesichtspuntken unbefriedigend blieben und bleiben -wie die jüngsten chinesisichen Produkte zeigen. Das galt auch für meinen Datsun Laurel:
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... und eigentlich hätte ich statt der japanischen Kopien der Amischlitten z. B. lieber eine Corvette Sting Ray gehabt - wie die Beach Boys:

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... und so passt denn auch die Empfehlung: Neu im Psychedelic Lion Music Archive: Eine Brian Wilson Biographie von 1999

Abitur in Deutschland - Falsch Gm8 (VIII)

Als das bayerische Kultusministerium in der vergangenen Woche den Direktoren der Gymnasien die Weisung erteilte, man möge die Arbeiten zum schriftlichen Abitur noch einmal - und zwar sehr wohlwollend - prüfen, und außerdem die Maßstäbe für das Bestehen des Abiturs herabsetzte, blieb die Empörung zwar nicht aus: Die Lehrer beschwerten sich über die ihnen zusätzlich aufgebürdete Arbeit, der Philologenverband beklagte die knappe Vorbereitungszeit sowie die zu geringe Zahl der Unterrichtsstunden in den "Kernfächern", und viele, Eltern wie Lehrer, hielten wieder einmal die Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre für eine schlechte Idee.

Nur am Rande aber wurde bemerkt, dass die plötzliche und späte Änderung der Kriterien für das Abitur ein bizarres Licht auf eine der wichtigsten Prüfungen wirft, die man im Leben zu bestehen hat (oder auch nicht): Denn wenn sich die Maßstäbe für ein Abitur so leicht per ministerialem Dekret (und per verordnetem "Wohlwollen") verschieben lassen, kann es in dieser Prüfung allenfalls an untergeordneter Stelle darum gehen, was die Schüler tatsächlich wissen und können. Viel interessanter dagegen ist, wie sich dieses Wissen und Können zu den Leistungen der anderen Schüler verhält - sodass, am Ende, immer ungefähr dieselbe Quote von Zurückgewiesenen und Gescheiterten dabei herauskommt...

Wenn es aber auf Wissen und Können nicht ankommt - oder genauer: wenn Wissen und Können nur insofern von Belang sind, als sie sich in Kriterien für "Bestehen" oder "Durchfallen" übersetzen lassen: Was für ein Wissen, was für ein Können kommt dann dabei heraus? Eines, das dem Funktionalismus der Schulpolitik entspricht, ein Wissen also, dessen alle anderen Aufgaben zurücksetzender Zweck die Prüfung ist - diese gilt es zu bestehen, mit möglichst guten Noten, mit welchen Mitteln auch immer. Das Fragen nach Gründen, das freie Interesse an Gegenständen der Bildung, die Neugier und der Enthusiasmus - das alles kann nicht relevant sein, wenn das Ministerium das Abitur "feinjustiert", weil diese Motive nicht zu den Motiven der höheren Schulbildung zu gehören scheinen.

Was dann für Menschen aus dieser Schule hervorgehen, will man am Ende gar nicht mehr wissen - vielleicht hat man ja Glück und begegnet bloß den Opportunisten. Denn es könnten ja auch die beredten Ignoranten sein.


Scheitern muss sein, aber nicht zu oft - Ein Kommentar von Thomas Steinfeld in der sz

Abitur in Deutschland - Falsch Gm8 (VII)

EARSCHPLITTENLOUDENBOOMER



Zur Erklärung vgl. Archäologie XVIII: In Hannover nach dem Krieg

Splitter: -Parteien III (Nachtrag)

Roberto J. De Lapuente hat wieder nachgerechnet:

Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen entfielen...

... 44,1 Prozent aller möglichen Stimmen auf niemanden.
... 20,4 Prozent aller möglichen Stimmen auf die SPD.
... 11,9 Prozent aller möglichen Stimmen auf die Grünen.
... 10,8 Prozent aller möglichen Stimmen auf die CDU.
... 3,0 Prozent aller möglichen Stimmen auf die LINKE.
... 2,0 Prozent aller möglichen Stimmen auf die Bürger in Wut.
... 1,3 Prozent aller möglichen Stimmen auf die FDP.

Die rot-grüne Koalition, die ihre Politik fortsetzen kann, vereint 32,3 Prozent aller möglichen Stimmen auf sich. Das heißt, nicht mal ein Drittel der Stimmen "bestätigten" ihre Arbeit. Die im Senat vertretene Opposition setzt sich aus 15,8 Prozent aller möglichen Stimmen zusammen - mehr als eine Minderheitenopposition.


Ich wiederhole die notwendigen Kommentare:

"Der repräsentative parlamentarische Verfassungsstaat ist so raffiniert konstruiert, dass er dem vorgeblichen Volkssouverän ausgerechnet durch Wahlen die Macht entzieht und ihm damit den Weg zur Ausübung tatsächlicher Macht institutionell versperrt. " Johannes Agnoli: "Tansformation der Demokratie" 1990, Seite 200/201; - aus einem Kommentar zum o.g. Eintrag bei ad sinistram.

Die Geschichte der Demokratie ist dann zu Ende, wenn die Anzahl jener, die nicht mehr mitmachen, mehr oder weniger identisch mit der Anzahl der Wahlberechtigten in einer Gesellschaft ist (abzüglich von Mafia- und Parteimitgliedern). Lang kann das nicht mehr dauern. Dann muss eine demokratische Regierung wohl tatsächlich Brechts Vorschlag befolgen, das Volk auflösen und sich ein neues wählen. Naja, wenn es noch eines gibt jedenfalls.
(nochmals der Hinweis auf: "Komplexreduzierung daily" - Georg Seeßlen)


Vgl. auch: Demokratiesimulation

Im Übrigen:
Deutsches Wahlrecht wird zum 30. Juni 2011 verfassungswidrig
Der frühere Verfassungsgerichtspräsident Hans-Jürgen Papier hat vor einer "schweren Staatskrise" gewarnt, falls das Wahlrecht nicht fristgerecht reformiert wird. Sollte die nächste Bundestagswahl auf Grundlage des alten Wahlrechts stattfinden, dürfte Karlsruhe sie für ungültig erklären, sagte Papier der "Bild"-Zeitung (Samstag). "Nach einer annullierten Wahl gäbe es keinen Bundestag, der ein verfassungsmäßiges Wahlgesetz erlassen könnte, so dass man auch keine Neuwahl auf verfassungsmäßiger Grundlage abhalten könnte. Deutschland wäre politisch lahmgelegt."
Interessante Vorstellung!

Wissensgesellschaft

Ein alter Imker hat vom Unglück in Tschernobyl, das die staatlichen Stellen unterdrücken, auf eigene Weise erfahren. "Ich komme am Morgen in den Garten, und irgendetwas fehlt, ein vertrautes Geräusch. Keine einzige Biene? Keine einzige Biene war zu hören. Was war los? Hinterher erfuhren wir von der Havarie im Atomkraftwerk, und das ist ganz in der Nähe. Aber lange wussten wir nichts. Die Bienen wussten Bescheid, aber wir nicht."

Sehr zu empfehlen: Ulf Kadritzke - Vorwärts und stets vergessen
Die unbelehrbare Wissensgesellschaft nach Fukushima und Finanzkrise
Le Monde diplomatique Nr. 9494 vom 13.5.2011


Zwei Monate nach dem 11. März zieht sich der atomkritische Diskurs in die Feuilletons zurück. In der hastig gegründeten "Ethikkomission Atomkraft" flanieren Monsieur le Capital und Madame la Science schon wieder Hand in Hand; ein paar Kirchenvertreter, Elder Statesmen und Risikoforscher dürfen artig die Ethik vortragen. Schon gilt es wieder als schick, grün etikettierte Befürworter der Atomenergie wie Stewart Brand auf die Bühne zu bitten. Die Argumente, mit denen der in den Medien die Nukleartechnik als Retter vor dem Klimatod anpreist, würde man den Chefs von Eon oder RWE nicht mehr abnehmen - ein Fortschritt?

Die Politik des interessierten Nichtwissens geht im Grunde weiter, sie hat sich nur ein wenig Zeit gekauft. Die Wissensgesellschaft pflegt nach wie vor ihre Sprache der Beschönigung, die über die Machtverhältnisse schweigt. Das Vergessen ist auch in internationalen Institutionen verlässlich organisiert. Schon macht sich die OECD daran, Fukushima positiv aufzubereiten. Getreu dem Logo "Better Policies for Better Lives" versammelt sie Anfang Juni 2011 Nuklearexperten aus den OECD- und G-20-Ländern mit dem Ziel, "bessere Schutzmaßnahmen in den Kernkraftwerken für eine Post-Fukushima-Welt einzuführen".


R-U-R-

Wer regiert die Welt? Bilderberger?

In seinem Projekt Power Structure Research beschäftigt sich H. J. Krysmanski schon länger und unter immer neuen Gesichtspunkten mit dieser Frage, zuletzt in einem Interview:
Wenn es die Bilderberger nicht sind, wer regiert dann eigentlich wirklich die Welt?
Auszüge:
Immer wieder wurde in der letzten Krise ein Satz von Ex-Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer zitiert, den er schon 1996 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos von sich gab: „Ich habe bisweilen den Eindruck, dass sich die meisten Politiker immer noch nicht darüber im Klaren sind, wie sehr sie bereits heute unter der Kontrolle der Finanzmärkte stehen und sogar von diesen beherrscht werden."
Der Primat der Politik – so es ihn in der bürgerlichen Demokratie je gab – ist heute praktisch verschwunden. Aber unter welcher Kontrolle stehen dann die Finanzmärkte? Das ist doch die Frage. Wer wen? Märkte und andere Strukturen bedürfen der handelnden Subjekte. Wenn Geld in den letzten Jahrhunderten zur ‚Währung der Geschichte' (Niall Ferguson), zum einzig akzeptierten Medium der Macht geworden ist: wer hantiert dann eigentlich in und mit diesem Medium?

Erstaunlicherweise kommt bei den vielen Antwortversuchen auf diese Frage gerade eine Gruppe nur schemenhaft oder als Karikatur vor: die kleine Schicht der Superreichen. Das sind Personen, Familien, Clans mit einem Geldvermögen ab ungefähr 500 Millionen bis 60 Milliarden US-Dollar. Diese Gruppe umfasst weltweit zwar nur wenige Tausend. Aber sie hat große, bislang kaum ausreichend analysierte und definierte Macht. Und wie einst die Fürsten sind diese Milliardäre von einem Heer etwas weniger Reicher und von hochbezahlten Hilfseliten aus der Konzern- und Finanzwelt, aus der Politik, aus Wissenschaft, Kultur und Medien umgeben. Dieser ganze neo-feudale Machtkomplex einer global vernetzten Geldelite ist in den letzten Jahren trotz aller Krisen gewachsen und zählt inzwischen insgesamt mehrere Millionen. Wir wissen, dass aus diesen Kreisen der Rest der Menschheit sehr genau beobachtet und die Weltprobleme sehr genau analysiert werden, durch Think Tanks, Stiftungen, private Forschungseinrichtungen usw.
...
Schon Mitte des 19. Jahrhunderts sprachen nicht nur Marx und Engels, sondern auch Heinrich Heine dem neu geschaffenen Finanzsystem eine zutiefst revolutionäre Wirkung zu: Das ‚Staatspapierensystem', so Heine, gewähre Menschen wie den damaligen Herrschern der Finanzwelt, den Rothschilds, „die Freiheit, jeden beliebigen Aufenthalt zu wählen, überall können sie von den Zinsen ihrer Staatspapiere, ihres portativen Vermögens, geschäftslos leben, und sie ziehen sich zusammen und bilden die eigentliche Macht der Hauptstädte.“ Eine solche „Residenz der verschiedenartigsten Kräfte, eine solche Zentralisation der Intelligenzen und sozialen Autoritäten“ werde künftige Herrschaftsstrukturen begründen....
Ich würde eine weitere qualitative Bestimmung hinzufügen: Superreiche verfügen über so viel Geld, dass Luxusgüterkonsum auch in seiner extremsten Form irrelevant wird - ob es sich nun um einen privaten Airbus 380 oder ein 30 Mio. Dollar teures Picasso-Gemälde oder einen 26-stöckigen mitten in Mumbai stehenden Privatpalast für 1 Mrd. Dollar handelt. Nein, hier geht es letztendlich um den Konsum von Menschen und Menschlichkeit. Und zwar nicht nur im Sinne von ‚Leibeigenschaft' (wie im Feudalismus) oder von ‚Verwarenförmigung' menschlicher Arbeitskraft (wie im Kapitalismus), sondern im Sinne einer neo-kapitalistischen Biopolitik, die man als neuen Kannibalismus bezeichnen könnte. Ich will dieses Bild jetzt nicht strapazieren. Aber die (post)moderne informatisierte und globalisierte Welt neo-kapitalistischer ‚Wertschöpfung' verlangt immer rücksichtsloser den ‚ganzen' Menschen. Es gibt keine freie Stelle in den Köpfen, die nicht vom Verwertungsanspruch der Renditejäger betroffen wäre. Die Trennung von Arbeitszeit und Freizeit ist aufgehoben, die herrschenden Produktionsverhältnisse fressen den ganzen Menschen, dem jegliche Fluchtmöglichkeit außer der Hölle der totalen Ausgrenzung abgeschnitten ist....

Die-Bilderberger

2011: BILDERBERG TO MEET IN SWITZERLAND - AmericanFreePress.net

BilderbergDer heute in diesem Lande eher wie ein toter Hund behandelte Bernt Engelmann verarbeitete in seinem 1988 erschienenen Roman Hotel Bilderberg den Lockhead-Skandal und die Verstrickungen der Bilderberger. Immer noch lesenswert - wie vieles andere von Engelmann!




Ergänzungen:
Die Reichen wurden 2010 trotz Finanzkrise weltweit reicher - tp
Deutschland bei den Superreichen auf Platz zwei - WELT
Mehr, immer mehr! Junge Welt & Boston Consulting via nds

(Mehr oder weniger hilfreicher) Versuch einer grafischen Darstellung des Problems:
Capitalism
via chefarztfrau

Update:
Bilderberg Meetings
St. Moritz, Switzerland 9-12 June 2011
Final List of Participants
... die geladenen Deutschen: Steinbrück, Peer; Nass, Matthias, Chief International Correspondent, Die Zeit; Löscher, Peter President and CEO, Siemens AG; Enders, Thomas CEO, Airbus SAS; Ackermann, Josef Chairman of the Management Board and the Group Executive Committee, Deutsche Bank AG.

His Bobness zum 70sten

Bob-Dylan-passport



Art For Art's Sake schreibt:
Absolutely brilliant is his version of It's all over now, baby blue, which translated becomes Jeder's manchmol einsam, net nur du (Everyone is sometimes lonely, not just you). Sandwiched between some of the best sax playing this side of Baker Street, this sensitive ballad unfolds to great effect. A simple video, but worth playing just to explore this beautiful music. Happy birthday Bob!

Ist Dylan Gott?

Herr Kainer und Herr Reiner spazierten gemächlich die Isar entlang in Richtung auf den Biergarten ihres Vertrauens. Der Regen gestern war warm und weich gewesen, und die Frauen mit dem „Wachturm“ versuchten gute Miene zum blutigen Spiel ihres Herrn auf allen Spuren zu machen. Der Wind in den Bäumen hatte die Fragen vergessen zu den Antworten, die von ihm erwartet wurden. Im Untergrund war von Heimweh die Rede, und die Isar flüsterte von Steinen gegen die Einsamkeit.

„Tja“, sagte Herr Kainer. „Jetzt wird er also auch schon siebzig.“

„Wer?“ fragte Herr Reiner, der die Gedankensprünge seines Freundes kannte. (Denn gerade hatten sie noch von unsachgemäßen Füllungen von Waschmaschinen gesprochen.)

„Dylan. Bob Dylan.“

„Ach, der! Der ist eigentlich ganz in Ordnung, finden Sie nicht?“


Weiterlesen » Georg Seeßlen


... und eine schöne Zusammenstellung von Dylan-Covers bei Boogie Woogie Flu!

CRISIS , WHAT CRISIS ? (III): Merkelianismus für Griechen und Spanier

Heute macht meine LieblingsHAZ die Kanzlerin fertig:
merkel_spanier
Na, dann muss sie, die sie ihr eigenes Volk ja offenbar bereits länger arbeiten sieht, mal hinfahren und den Griechen und Spaniern beim Arbeiten zusehen; -
hier Fotos von jungen Spaniern bei der Arbeit auf dem Puerta-del-Sol-Platz! Sonst kommen die noch, zusammen mit den Tunesiern, um ihr hier mal was vorzuarbeiten:
griechen-spanier

In Spanien ist jeder fünfte Erwerbsfähige ohne Job, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei fast 45 Prozent ... Fassungslos sehen wir (zu), wie das politische Personal Deutschlands die Reste einer europäischen Idee und geltendes Recht wie die Europäische Sozialcharta in die Tonne tritt:

Volksverhetzung


Kontext TV: Griechenland in der Krise - Ursachen, Hintergründe, Auswege
Vollständige Sendung: http://www.kontext-tv.de/node/97
Mit Leonidas Vatikiotis (Athen) und Eric Toussaint (CADTM, Brüssel)

Vgl. auch: Griechenlandkrise: Deutsches Lohndumping mitverantwortlich; Sparmaßnahmen kontraproduktiv - Interview mit Heiner Flassbeck
kontext_logo
... empfehlenswert! Empfehlenswert auch - aus dem Kreis der Unterstützer -
Lunapark21
u.a. wegen der Rubrik Seziertisch: Fülberths ökonomische Analysen!

Vgl. auch: Niels Kadritzke - Die griechische Krise und das Dilemma der Privatisierungen (bei nds)
Ansonsten:
CRISIS , WHAT CRISIS ? (II)
Der Grieche - heute 1. in der FR und 2.: pervers

Im Übrigen ...
kann Georg Seeßlens vorzügliche Definition nicht oft genug wiederholt werden:

Merkelianismus besteht aus einfachen Grundzutaten: Erzeugung eines Nebels von Harmonie, egal wie erkauft, gelogen, geträumt. Darunter: Stärkung der staatlichen Gewalt, Polizei, Überwachung, Militär, Geheimdienst. Darunter: Abbau des Staates als fürsorgendes und beschützendes Instrument der Gemeinschaft, Übereignung des Geschehens an die großen Spieler des Marktes. Darunter (und da schließt sich der Kreis): Erzeugung eines neuen Wir-Gefühls, in dem die Politik des Neoliberalismus als Schicksal angesehen wird, dem gegenüber nur familiäre Wärme und gleichzeitig Härte helfen kann.

The Fine Art Of Playing The Drums V: Terry Bozzio vs. Chad Wackerman

There is no such thing as society - Das Elend der politisch-ökonomischen Bildung

Kürzlich schrieb ich hier: "im Fach Politik/Wirtschaft, das -so meinte ich als Politiklehrer jedenfalls lange Zeit- eigentlich über Theorien größerer Reichweite verfügt, ist es gelungen einen ähnlichen Tiefstand zu erreichen, wenn Schülerinnen und Schüler mit Simpeltheorien der parlamentarischen Demokratie bzw. der sozialen Marktwirtschaft, die sich sofort vor jeder Wirklichkeit blamieren (und daher auch so schwer zu unterrichten sind, weil sie Realitätsbezüge nicht aushalten und daher eigentlich nur gepredigt werden können), irgendein Problem umgehen sollen..."

Ein Erklärungsansatz für den vornehm wahrscheinlich Paradigmenwechsel genannten Niedergang der politischen Bildung:
Die Wirtschaftslobby und ihr nahestehende Initiativen, so die kürzlich veröffentlichte Studie der Initiative für eine bessere ökonomische Bildung mit dem Titel "Wem gehört die ökonomische Bildung?", bildeten zusammen mit einigen Wirtschaftsdidaktikern ein politisch-pädagogisches Netzwerk, das eng mit CDU und FDP und parteinahen Stiftungen verbunden sei.

In der ökonomischen Bildung an Schulen sähen die Verbände ihre Chance, für Positionen der privaten unternehmerischen Wirtschaft, des wirtschaftsliberal-konservativen Parteienspektrums und dazu passender wirtschaftswissenschaftlicher Konzepte zu werben. Das belegten Bildungskonzepte und Unterrichtsmaterialien, die die Lobbygruppen entwickelten und mit erheblichem Aufwand unter Kindern und Jugendlichen und an Schulen verbreiteten...


moeller_personenLucca Möller und Reinhold Hedtke (Universität Bielefeld) analysieren das Netzwerk und weisen die personellen u. a. Verflechtungen nach, - etwa die um das Institut für Ökonomische Bildung an der Uni Oldenburg*, das u. a. mit der Heinz-Nixdorf-Stiftung, der Ludwig-Erhard-Stiftung, den Kultusministerien Niedersachsens und Baden-Württembergs, dem norddeutschen Energieversorger EWE AG, der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und der Bertelsmann Stiftung das Lehrerfortbildungsprojekt "Ökonomische Bildung online" betreibt (das dann Schulbücher bei Westermann hervorbringt, vgl. Magazin Mitbestimmung 05/2011) ...

Einige Überlegungen zu Alternativen hier: How to teach economics oder hier: Reinhold Hedtke;
Sozialwissenschaftliche ökonomische Bildung


________________________________________________________
  • Zur Förderung der ökonomischen Bildung als Allgemeinbildung in allen Schulformen existieren in Oldenburg gleich drei Einrichtungen die eng miteinander verwoben sind:

    IÖB gemeinnützige GmbH (An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
    IfÖB (Institut für Ökonomische Bildung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
    wigy e. V.
  • Der Aufbau des An-Instituts erfährt eine wesentliche Unterstützung durch das Land Niedersachsen sowie die Oldenburger und regionale Wirtschaft. Dafür gilt unser besonderer Dank.

    Präambel der Kooperationsvereinbarung mit der Carl von Ossietzky Universität

    "Die Gründung und Errichtung der IÖB gGmbH ist erfolgt, um anwendungsnahe Forschung und Entwicklung durchführen zu können und die ökonomische Bildung in allen Schulformen und Schulstufen des allgemein bildenden Schulwesens in der Bundesrepublik Deutschland sowie im Ausland, insbesondere in Mittel- und Osteuropa, zu fördern. Die universitäre Lehrerausbildung sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen von Lehrkräften im Bereich der ökonomischen Bildung sollen regional, national und international weiter entwickelt werden."
Im Sinne der Erhaltung des Ansehens Carl von Ossietzkys wäre ich zunöchst für die Kündigung des Kooperationsvertrages durch die Universität Oldenburg, - oder sie möge seinen Namen ablegen!
"Aus der individualistischen Norm folgt auch, dass kein überindividuelles ,Gemeinwohl' begründbar ist" - so das o.g. Schulbuch des Westermann-Verlagsfür den Unterricht im Fach Politik-Wirtschaft. Ich muss mich wiederholen:

Weltbühne vom 16. Oktober 1929
Fusionen
Von Carl von Ossietzky

Nicht oft hat es so viele verdutzte Gesichter gegeben wie vor ein paar Tagen, als der Zusammenschluß der Deutschen Bank mit der Disconto-Gesellschaft bekannt wurde. Das gewiß schwierige Vorbereitungsstadium war in diskreteste Nachtfarbe gehüllt gewesen, und nicht ein Laut drang zu den findigen Finanzjournalisten, die sonst jedes wispernde Mäuschen im Keller eines Bankpalastes zu registrieren pflegen. Den größten Redaktionen blieb vor dieser Nachricht die Luft weg, und selbst in den längsten Kommentaren spürt man die noch nicht ganz wiedergewonnene Lungenkraft. Die Verblüffung ist berechtigt, denn mit dieser Vereinigung zweier ohnehin überragender Bankinstitute entsteht ein Finanzungetüm, ein Leviathan, dessen Pranken und Zähne bald fühlbar werden. Was ist daneben Vater Staat, in dem wir alle in rebellischen Momenten einen reißenden Oger zu sehen gewohnt sind? Eine Armenkasse, ein Klingelbeutel in der Kirche einer Hungergemeinde. Und, wenn nicht alles trügt, scheint grade der Staat von der neuen Geldübermacht als Trainingsobjekt für ein paar vorbereitende Exerzitien in Aussicht genommen zu sein. Auf der düsseldorfer Tagung des Reichsverbands der Deutschen Industrie hat neulich Herr Doktor Kehl, der Jüngste in der Gerusia der Deutschen Bank, mit jener frischen Vehemenz, über die Herr Hjalmar Schacht früher verfügte, als er noch nicht so viel Weihrauch inhaliert hatte, ein Programm vom Vorrang der Wirtschaft gegenüber dem Staat eingehend erörtert. Es ist wieder große Mode, auf die öffentliche Hand zu schimpfen, gegen die vom Staat auferlegten Soziallasten zu wettern. Lang ist es noch nicht her, da war der Staat gut genug, um Subventionen herzugeben, und die ach so sieche Wirtschaft ließ sich gern von ihm goldene Prothesen bezahlen. Das ist vorüber, und heute konzentriert sich alles, um den Staat da, wo er als Kapitalist und Unternehmer auftritt, zu enteignen und seine Betriebe in die private Hand zu bringen. Wir sind seit Thomas Morus an sozialistische Utopien gewöhnt, wir pflegten die Gesellschaft der Zukunft immer frei und heiter zu sehen, erlöst von dem Erbfluch der ungerechten Eigentumsverhältnisse. Nun, man kann sich auch kapitalistische Utopien denken. G. K. Chesterton hat eine geschrieben, »Der Napoleon von Nottinghill« heißt sie, eine nachdenkliche kleine Satire, die um 1970 spielt, in einer Zeit, die sich dadurch auszeichnet, daß alles, aber auch alles radikal entkommunalisiert ist; sogar Wasserwerke, Brücken und Straßenreinigung sind in die Privatwirtschaft übergegangen, der Staat, funktionslos geworden, wird vertreten von einem Bäckerdutzend Subalterner, die sich mangels Beschäftigung zu Tode langweilen und von denen einer den Titel König führt. »Die Sozialisierung marschiert«, sagten die Genossen Minister der Noskezeit, und vor ein paar Jahren waren die Kommunisten witzig genug, im preußischen Landtag einmal die Anfrage zu stellen, wohin die Sozialisierung denn marschiert sei. Niemals ist eine Antwort erfolgt.

Eines unterscheidet den Kapitalismus allerdings sehr gründlich von seinen Gegenspielern: er handelt nur nach den Geboten kältester Zweckmäßigkeit. Er kennt nicht Sentimentalität, nicht Tradition. Er würgt, wenn es sein muß, schnell und sicher den Verbündeten von gestern ab und fusioniert sich mit dem Feind. Die beiden Riesenbanken, die sich jetzt zu gemeinsamem Tun zusammengeschmolzen haben, waren intime Konkurrenten und standen sich herzlich schlecht. Abneigungsgefühle haben sie nicht gehindert, das Hausinteresse dem größern Gebilde zu opfern. Könnte dieser Vorgang nicht beispielhaft wirken? Der Kapitalismus erhöht und verstärkt seine Bollwerke, denn er hat alles zu verlieren, und seine einzelnen Glieder verzichten klug auf die Eigensüchte des Moments. Aber die Andern, die nichts zu verlieren haben als ihre Ketten und über nichts verfügen als über eine Reihe umstrittener Ideologien, die raufen sich um ihre Dogmatik, die spalten und splittern sich in kleinste Teile, so daß sie nicht einmal mehr durch Quantität zu wirken vermögen.
[...]

Nachtrag:
Man kann nicht lernen, nicht zu lernen
via dctp.tv

Adel (VII) + ESC revisited

Adel-xxx

Mitternachtsspitzen: "Überschätzte Paare der Weltgeschichte"
Adel I - VII

+ ESC revisited



Man beachte die Fortschritte im Lichtdesign! - Im Lichte der heutigen totalen shock'n'awe Kriegführung der Medien gegen die Zuschauer allerdings hier noch kaum wahrnehmbar ...

r2p IV: NATO bestätigt Angriffe in Brega, beteuert „nichts über Tote“ zu wissen

Seltsam - der NATO-Luftangriff auf Brega vom Freitag findet in den deutschen Medien kaum statt

Laut Berichten, die aus der umstrittenen Stadt herauskommen, hat die NATO mit einem Luftüberfall auf eine Friedensdelegation in Brega in Libyen elf muslimische Geistliche getötet, während sie schliefen. Bilder der ermordeten Imame wurden im staatlichen libyschen Fernsehen gezeigt.

Die staatlichen Medien berichteten, dass 16 Menschen umgebracht wurden, einschließlich der Imame, und 40 weitere verletzt, als ein Luftangriff das „Gästehaus“ der Regierung in der Stadt traf. Offenbar hat die Friedensdelegation dort übernachtet.

Die NATO teilte mit, sie wisse nicht, wer in Brega abgeschlachtet worden ist, bestätigte aber, eine Reihe von Luftschlägen gegen die Stadt geführt zu haben. Die NATO behauptete steif und fest, die Luftschläge hätten sich gegen „Kommando- und Kontrollzentralen“ gerichtet und dem Militär ernsthaften Schaden zugefügt.

Um die Kontrolle über Brega wird noch immer zwischen den Rebellen und der Regierung gekämpft, zur Zeit steht die Stadt hauptsächlich unter der Kontrolle der Regierung. Brega ist eine der wenigen Städte, um die noch immer gekämpft wird, während der Konflikt größtenteils in einer Pattsituation steckt.


erschienen am 13. Mai 2011 auf www.antiwar.com>Artikel

Die Weiterverbreitung des Textes ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!
via Radio Utopie

Depleted Uranium

Auch die Meldungen , dass in Libyen (wie schon im Irak und übrigens auch im illegalen NATO-Krieg gegen Serbien) panzerbrechende Geschosse mit Sprengköpfen aus abgereichertem Uran eingesetzt werden, finden kaum Widerhall... :

NATO-Flugzeuge sind routinemäßig mit panzerbrechenden Geschossen mit Sprengköpfen aus abgereichertem Uran ausgestattet. Es gibt bereits viele Berichte, nach denen die NATO hunderte dieser Geschosse in vielen Teilen Libyens abgefeuert hat, darunter auch in der nächsten Umgebung der libyschen Hauptstadt Tripoli. Das heißt, dass in den vergangenen Wochen in Lybien tausende Kilogramm abgereichertes Uran eingesetzt worden sind.

Abgereichertes Uran oder D.U. entzündet sich, wenn es auf gepanzerte Fahrzeuge trifft. Durch den Verbrennungsprozess verwandelt sich D.U. in ein mikroskopisch feines Pulver. Nach dem Aufprall entsteht in vielen Fällen ein Feuerball, der den Staub hoch in die Luft aufsteigen lässt, wo ihn der Wind über große Flächen verteilt.

D.U. ist ein sehr gefährliches, langfristig wirksames Gift. Es ist radioaktiv, und wenn es in den Körper gelangt, verursacht es seinen Opfern eine Reihe von Problemen. Es unterscheidet nicht zwischen Freund und Feind und seine schädlichen Auswirkungen reichen über viele Generationen in die Zukunft.

Bei dem Überfall auf den Irak 1991 und bei dem Einmarsch in den Irak 2003 wurden große Mengen D.U. eingesetzt. Der Schaden, der der irakischen Bevölkerung mit D.U. zugefügt wurde, ist gut dokumentiert und hält an...


erschienen am 14. Mai 2011 auf > www.foreignpolicyjournal.com > Artikel
Die Weiterverbreitung der Texte ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!

Neues vom Meister: Somewhere Jimi Is Smiling ...

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JEFF BECK at the Orleans Jazz Fest April 29, 2011 : "LITTLE WING"



JEFF BECK Live in Concord, Calif. 9/16/1995 : " BLUE WIND"



via TruthInSchredding

Archäologie CVXVVXXXVIII: Der geteilte Himmel

Von den vielen Projekten, an denen Christa und Gerhard Wolf mit dem Regisseur Konrad Wolf arbeiteten, konnten sie nur ein einziges realisieren: Während die Verfilmung der "Moskauer Novelle" (1961) und weitere Projekte aus der Zeit nach 1965 an politischen Widerständen scheiterten, wurde "Der Geteilte Himmel" 1964 ein großer Erfolg. Darin setzt Konrad Wolf auf die Verfahren der französischen Nouvelle vague, indem er in kunstvoll gestaffelten Rückblenden die Geschichte der Studentin Rita erzählt, deren Freund Manfred sich nach Westberlin abgesetzt hat.

Reaction Shot

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In der Filmsprache heißt die Einstellung auf ein Gesicht, in dem ein Widerschein dessen liegt, was diese Person sieht, "reaction shot" ...
Da bleiben Fragen. Zum Beispiel die, was in den 13 bis 18 Minuten zu sehen war, in denen es offenbar bewegte Bilder gab? ... Was gleich zu den nächsten Fragen führt: Wird dieser innere Zirkel oder eine andere Runde von Eingeweihten im Nachhinein die fehlenden 20 - 25 Minuten sehen? Wer ist der Regisseur, wer wird diesen Film montieren ... Oder gibt es am Ende die Bilder jener 20 - 25 Minuten gar nicht ...?
Peter Körte heute in der FAS: Der Schuss und die Reaktion

Ich hätte da eine Idee: Dustin Hoffman, Robert De Niro, Anne Heche ...
Directed by Barry Levinson:



Nachtrag, passend:
Vor sechs Wochen gab der US-Justizminister Eric Holder zu Protokoll, dass Osama Bin Laden niemals das Innere eines US-Gerichtssaals sehen werde ...
Näheres und z.T. auch Zweifelhaftes, aber Anregendes bei HannesWurst

Hypershot: DoppelArt

Versailles

Jean François Rauzier est un photographe, créateur du concept de l'Hyperphoto.

biblio



Ein Friedhof wäre ein so wundervoller Ort, wenn da nur nicht so viele Tote herumliegen würden.

Kunst ist, was du machst, Kultur ist, was mit dir gemacht wird. Nur, dass es so fataler- wie glücklicherweise Kunst weder ohne Kultur gibt, noch Kultur ohne Kunst.

Der dümmste Gedanke der Welt ist derjenige, der behauptet, man sei nach etwas angestrengtem Nachdenken wieder genau da, wo man vorher war.


Georg Seeßlen: Kleinigkeiten (7)

Archäologie CVXVVXXXVII: Werner Müller und das RIAS-Tanzorchester auf dem Perpetuum Ebner PE 2015




Der dümmste Gedanke der Welt ist derjenige, der behauptet, man sei nach etwas angestrengtem Nachdenken wieder genau da, wo man vorher war.

Wer dennoch Erinnerungen an den Rundfunk der 50er Jahre hat und ältere Musikwiedergabetechnologien schätzt, kann hier wahrhaft schwelgen: ein Hör- und Sehgenuss!
Wunderbar auch: Werner Müller - Blende auf!
... und siehe auch:
Archäologie CVXIV: Johnny Hallyday meets The Rattles auf Kuba Musiktruhe: Lass die Leute doch reden

r2p III: Erosion des Völkerrechts

1.
Der Bundesregierung liegen "keine detaillierten Informationen über Angriffe der libyschen Luftwaffe auf Zivilisten vor". Es gibt auch keine Belege, dass die libysche Luftwaffe sich nicht an die Zusagen eines Waffenstillstands gehalten hat oder überhaupt flächendeckend und systematisch zur Bombardierung von Zivilisten eingesetzt wurde.

Damit bestätigt die Bundesregierung in ihrer jüngsten Antwort auf die Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen (Die Linke) die Zweifel großer Teile der Friedensbewegung, die in der medialen Inszenierung des libyschen Staatschefs als "Psychopathen" (Bundespräsident Christian Wulff, 2011) und "tollwütigen Hund des Nahen Ostens" (Ronald Reagan, 1986) nur eine Rechtfertigungsstrategie zum anschließenden militärischen Eingreifen in Libyen sieht. ..


... so Kamil Majchrzak am 29.04.2011 bei tp: Kriegslügen und die Erosion des Völkerrechts.

Interessant ist, dass über das Dokumentations- und Informationssystem des Deutschen Bundestages heute (04.05.) wohl der Wortlaut der Kleinen Anfrage abzurufen ist, nicht aber die Antwort der Bundesregierung!

BTaktuell
Na, wo ist sie denn?? --> Nun doch: hier

Noch unübersichtlicher wird die Angelegenheit, wenn man die Aussagen der Frau Staatsministerin Cornelia Pieper im Anschluss an eine dringliche Frage der Abgeordneten Sevim Dağdelen (Die Linke) zur deutschen Libyen-Politik im Deutschen Bundestag von Mittwoch, den 6. April 2011, genauer liest:

Im Laufe der Eventualfallplanung wird das mit den operativen Planungen beauftragte Hauptquartier in Rom bei den EU-Mitgliedstaaten abfragen, ob und gegebenenfalls welche Kräfte sie zur Verfügung stellen würden. Für eine Antwort würde den Mitgliedstaaten natürlich eine gewisse Zeitspanne gegeben werden. Eine offizielle Anfrage nach Kräften würde voraussichtlich erst nach Annahme eines Operationskonzepts durch den Rat im Rahmen der Streitkräftegenerierungskonferenz stattfinden. Die Bundesregierung würde sich einer Anfrage von OCHA zur Absicherung und Unterstützung von humanitären VN-Hilfsleistungen durch die EU nicht verschließen. Auch die Nutzung der in Bereitschaft stehenden Verbände zur schnellen Krisenreaktion, der sogenannten EU-Battle-Groups, oder von Teilfähigkeiten ist möglich. Mit der Frage eines deutschen Beitrags wird sich die Bundesregierung im Lichte der zum Zeitpunkt einer eventuellen OCHA-Anfrage durch die EU anzustellenden Risiko- und Bedrohungsanalyse befassen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist daher noch nicht klar, ob es sich dabei gegebenenfalls um einen mandatierungspflichtigen Einsatz handelt. Sollte dies der Fall sein, wird die Bundesregierung den Deutschen Bundestag zeitgerecht um Erteilung eines Mandates ersuchen.

2.
Bin Ladens Tod und das Völkerrecht - Illegitim, na und?
Der Focus-Artikel differenziert hinreichend präzise zwischen moralischer, juristischer und politischer Legitimation!

Archäologie CVXVVXXXVI: Daumenkino

Werner Enke zum 70. Geburtstag


View on YouTube

Siehe auch: Abschied von Göttingen

Es wird böse enden

Enke

Archäologie CVXVVXXXIV: Working Man's Death



The Nokturnal Times hat 4 Episoden der von AlJazeera.English verbreiteten Version zusammengestellt: hier!

Workingman's Death
Dokumentarfilm - Deutschland/Österreich 2005
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren - 126 Min.

I like to know where the cliff is, but you only find out by stepping off

on_airKürzlich bei BBC 4
did_logo
Kirsty Young's castaway is the animator and director Terry Gilliam.

He first planted his foot-print on our cultural landscape more than thirty years ago - back then, it was a huge, animated foot which squashed everything beneath it and became one of the defining images of Monty Python's Flying Circus.

In the years since, his film credits have included Brazil, Twelve Monkeys and The Imaginarium of Dr Parnassus. Now aged 70, he's directing his first opera. He says: "I've always liked the extremes, the edges. I like to know where the cliff is, but you only find out by stepping off."

Hörenswert!

gilliam
via Swen's Weblog

Gilliam würde auf die Insel mitnehmen:
Rachmaninov - The Isle of the Dead, Op. 29


Ich war kürzlich in der Gegend:
DSCI0191a

Im Übrigen:
Aktuell bei ARTE: "Monty Python - Fast die ganze Wahrheit!"
python-wahrheit
Wussten Sie etwa, dass Elvis die “Ritter der Kokosnuss” ungefähr vierzig Mal gesehen hat und öfter bei Freunden Zitate anbrachte wie “Ist nur eine Fleischwunde”? Das Gute: Auch der Original-Film lässt sich diese Woche kostenlos online sehen...



Anno Domini 932. Nebel weht über das schottische Hochland. Hinter einem Hügel tauchen zwei seltsame Gestalten auf, König Arthur und sein Knappe Patsy. Arthur sammelt Ritter für seine Tafelrunde. Ohne Pferde - sie streiken gerade - ist das äußerst mühsam ... wie Schröder auf dem Weg zum Papst ...

Archäologie CVXVVXXXV: Schröder beim Papst

Anlässlich der Seligsprechung und der jüngsten Veröffentlichung von Dokumenten zur Schröder-Maschmeyer-Connection hier etwas aus dem Archiv von Panorama (jetzt seit 50 Jahren!):

Handwerk und Mittelstand

Schroeder-beim-Papst

Persönliche Anmerkung: Im Film ist auch mein alter Gewerkschaftskollege R.W. zu sehen (der 2007 verstarb). Warum er in die Staatskanzelei gegangen ist, habe ich nie verstanden. Er erzählte mir einmal von seiner Arbeit in der Staatskanzlei und davon, wieviel Rotwein Herr S. am Abend vor so einem Papstbesuch trinken konnte. Das konnte einiges erklären.

Einmal im Bild mit dem Papst und nochmal 150 000 Mark gegen Lafontaine - Peanuts aus der Portokasse, - so Panorama heute ...
Monty_python_foot

Abitur in Deutschland - Falsch Gm8 (VII)

Ich wies seinerzeit darauf hin, dass abi1955bder Bildungswirt am Beispiel des Faches Deutsch recherchiert hatte, wie bundesweit die Kultusbürokratie mit dem Zentralabitur die Reste dessen, was man Bildung nennen könnte, liquidiert hat und an die Stelle der zugegebenermaßen wenig befriedigenden Willkür des Fachlehrers die Willkür des ministeriell verordneten Irrsinns gesetzt hat. Alles, was man über die Entwicklung von Lesekompetenz nach PISA wissen kann, wird eingedampft auf eine Schwundstufe von Lernen.
Ein weiteres schönes Beispiel fand ich im Magazin der Süddeutschen Zeitung vom 21.April: Im Abitur 2010 sollten bayerische Schülerinnen und Schüler die Standortvorteile japanischer Kernkraftwerke erörtern.

Grundkurs Erdbebenkunde

Abi_Ek

Aufgabe 2.2
Im Rahmen des Ausbaus der Energieerzeugung aus Kernkraft wurde beschlossen, die japanischen Kernkraftwerke an den Küsten, jedoch in Entfernung zu den großen Verdichtungsräumen zu errichten. Begründen Sie diese Entscheidung und stellen Sie positive Effekte für die Entwicklung der räumlichen Strukturen an diesen Standorten dar!


Beispiele aus den Abiturarbeiten:
»Da Japan durch Naturkatastrophen sehr gefährdet ist, ist der Bau von Kernkraftwerken in Entfernung zu Verdichtungsräumen sinnvoll. Des Weiteren ist die Küstenlage gut geeignet, da Kernkraftwerke viel Wasser zur Kühlung benötigen. Auch hier ist die Distanz von Vorteil, da sich das Wasser nicht nur erwärmt, sondern auch leicht radioaktiv sein kann.«

»Die Entscheidung, die Kernkraftwerke in Japan an den Küsten und nicht in den Städten zu errichten, wurde deshalb getroffen, weil ein Kernkraftwerk das Stadtbild stören würde. Außerdem sehen viele Menschen nach der Tschernobyl-Katastrophe ein solches Kernkraftwerk als gefährlich an; wenn wirklich einmal eine Katastrophe passieren sollte, liegt dieses Kernkraftwerk nicht mitten in einem Ballungsraum mit sehr vielen Menschen.«

»Der Bau von Kernkraftwerken schafft viele Arbeitsplätze, und durch die Ansiedlung, entfernt von Ballungsräumen, entlasten die Kernkraftwerke die überfüllten Städte.«

»Zum einen ist in den Ballungsräumen für riesige Anlagen wie ein Kernkraftwerk wenig Platz vorhanden, sodass eine Ansiedlung an anderen Orten unvermeidbar ist. Zum anderen dient die Ansiedlung an anderen Orten auch in gewisser Weise dem Schutz der Anwohner und den Strukturen der Städte, welche durch eine Explosion völlig zerstört wären.«
Anzeige

»Kernkraftwerke sind nicht groß, das heißt, eine geringe Fläche reicht aus.«

»Dadurch, dass Kernkraftwerke aufs Land gebaut werden und nicht in die Stadt, verbessert sich die Infrastruktur der ländlichen Gegend. Auch die Landflucht wird eingedämmt, da sich nun auch Arbeitsplätze im ländlichen Teil einrichten lassen.«
...


Schöne Beispiele dafür, dass es - nicht nur im Fach Erdkunde -gar nicht darum geht, über irgendetwas nachzudenken, gar eine eigenständige, kritische Argumentation zu entfalten, sondern einzig darum, die Worthülsen der je domäneneigenen Schrumpeltheorien in einen einigermaßen sinnvollen Zusammenhang zu bringen; - wobei Sinn nicht an sich gefragt ist, sondern die Antizipation dessen verlangt, was die mit der Erstellung der Abituraufgaben Befassten wohl mit der Aufgabe meinen könnten. Schülerinnen und Schüler sind mittlerweile Meister darin, anhand der so genannten und häufig falsch verwendeten Operatoren und fachspezifischer Schlüsselwörter herauszufinden, welche Sinnfiktion aufgebaut werden soll. Das nenne ich Schwundstufe von Lernen!

Die Musterlösung des Bayerischen Kultusministeriums macht das sehr schön deutlich:

Begründung der Entscheidung, v.a.
- Küstennähe: günstige bauliche Voraussetzungen aufgrund des flachen Reliefs und Zugang zu Kühlwasser;
- Lage außerhalb städtischer Verdichtungsräume: Vermeidung von Raumnutzungskonflikten bzw. Verringerung des Gefährdungspotenzials bei Unfällen.

Darstellen positiver Effekte, z.B.
- Verminderung räumlicher Disparitäten durch langfristig angelegte Investitionsprojekte abseits großer Verdichtungsräume;
- Verbesserung der regionalen Energieversorgung;
- Schaffung sicherer Arbeitsplätze in strukturschwächeren Räumen, verminderte Abwanderung;
- durch infrastrukturelle Erschließung Verbesserung der Voraussetzung zur Ansiedlung von Betrieben auch aus anderen Branchen sowie Ansiedlung von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen aufgrund von Fühlungsvorteilen;
- verbesserte Investitionsmöglichkeiten der Kommungen durch bessere finanzielle Ausstattung infolge steigender Gewerbesteuereinnahmen und staatlicher Subventionen.


Die fett markierten Worthülsen sind eigentlich schon das Repertoire , dessen Beherrschung i.S. o. g. einigermaßen sinnvoller Kompilation ausreicht, um eine gute Leistung zu erzielen. Böswillig könnte man anmerken, dass hier die Push-and-Pull-Faktoren fehlen, - auch ein beliebtes Versatzstück sozial- und wirtschaftsgeografischer Schrumpeltheorie. Diese grandiose Absenkung des Bildungsniveaus ist nun nicht das Problem des Faches Erdkunde allein; - im Fach Politik/Wirtschaft, das -so meinte ich als Politiklehrer jedenfalls lange Zeit- eigentlich über Theorien größerer Reichweite verfügt, ist es gelungen einen ähnlichen Tiefstand zu erreichen, wenn Schülerinnen und Schüler mit Simpeltheorien der parlamentarischen Demokratie bzw. der sozialen Marktwirtschaft, die sich sofort vor jeder Wirklichkeit blamieren (und daher auch so schwer zu unterrichten sind, weil sie Realitätsbezüge nicht aushalten und daher eigentlich nur gepredigt werden können), irgendein Problem umgehen sollen.
Das ist der eigentliche Skandal: Es konnte ja von keinem Schüler erwartet werden, dass er im bayerischen Abitur 2010 die Kernschmelze von Fukushima voraussehend problematisierte (hätte er das getan, hätte er ja seine Punkte nicht bekommen!); - die Aufgaben und der ihnen vorausgehende Unterricht sind jedoch so angelegt, dass es zu wirklichen Erkenntnissen - oder auch nur sinnvollen Erörterungen gar nicht kommen kann!

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Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

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