... "bildungsferne Schichten" .... auch so ein Humpty-Dumpty-Hohlwort!: ... das Gesetz, wonach Euphemismen die negative Konnotation ihres Vorgängerausdrucks annehmen, solange sich die tatsächlichen Verhältnisse nicht ändern ...
Gestern Abend um 23:00 (!) Uhr lief eine arte-Doku von Dirk Pohlmann, die eigentlich zur besten Sendezeit des ZDF oder der ARD gesendet hätte werden müssen. Denn bei dieser Sendung konnte man viel lernen. Amerikanische Militärs räumen darin ein, in den 80ern Sichtungen angeblich sowjetischer U-Boote vor der schwedischen Küste mit eigenen Booten inszeniert zu haben. Das dadurch erzeugte Bedrohungsgefühl drehte die öffentliche Meinung gegen Olof Palmes Entspannungspolitik. Unterstützt wurden sie dabei von traditionellen schwedischen Machteliten einschließlich Teile des schwedischen Militärs.... (Albrecht Müller bei NDS)
Das Love-and-Peace-Festival war ein Musikfestival mit insgesamt etwa 25.000 Besuchern, das vom 4. bis 6. September 1970 auf der Ostseeinsel Fehmarn beim Leuchtturm Flügge stattfand. Auf dem chaotisch verlaufenden Festival hatte Jimi Hendrix seinen letzten Auftritt.
Eine liebevoll gemachte Website, sorgfältig dokumentiert, zum Festival finden Sie hier.
Dieses Photo könnte das Zelt von Herrn K., Herrn R. und mir zeigen (in dem wir die meiste Zeit lagen, um es am Abheben zu hindern). Herr G. behauptet bis heute, ich habe einen weißen Mantel getragen ...
Orson Welles reprised his role of Harry Lime from the celebrated 1949 film adaptation of Graham Greene's novel The Third Man. The radio series is a "prequel" to the film, and depicts the many misadventures of con-artist Lime in a somewhat lighter tone than the character's villainy in the film.
Usage Public Domain - Alle 52 Folgen im Internet Archive.
Ich empfehle 52. Greek Meets Greek - 26:37
Besonders aufmerksam wurde ich bei dieser Passage - Es zählt die Schilderung:
Auf Grundlage dieser einmaligen Anhörung prüft Dölz, ob gesetzlich anerkannte Asylgründe vorliegen – wie politische Verfolgung, Zugehörigkeit zu einer unterdrückten sozialen oder ethnischen Gruppe oder krankheitsbedingte Abschiebungsverbote. Und ob die Geschichte des Flüchtlings glaubwürdig ist. Auf handfeste Beweise kann das Amt meist nicht setzen. Also zählt: Ist die Schilderung der Antragsteller detailreich und plausibel: "Es ist ganz oft, dass ich sogar aus einem Land zwei Anhörungen habe, wo ein ähnlicher Vortrag ist, und der eine, der erzählt das ganz oberflächlich und pauschal, wie man so was nacherzählt, wenn man es gehört hat. Und ein anderer erzählt es im Grunde ähnlich, aber er hat es erlebt und das ist ganz anders, was er erzählt, was er für Worte wählt, wie er auch sich benimmt. Ich diktiere das auch mit wie die Körpersprache ist, also wenn er anfängt zu weinen oder wenn er zusammenbricht oder nestelt an seinem Taschentuch, und da sieht man dann schon auch die Unterschiede."
Dies hörend erinnerte ich mich plötzlich an Sätze aus dem Bescheid zu meinem Kriegsdienstverweigerungswiderspruchsverfahren (vom 3. Juni 1970):
... Vom Perönlichkeitsbild her ist festzuhalten, daß der Antragsteller der Kammer als aufrichtig, sensibel und idealistisch eingestellt erschien. Gestik und Mimik haben der Kammer gezeigt, daß der Wehrpflichtige hier eine ihn innerlich zutiefst verpflichtende Erkenntnis verfolgt ...
Bis heute finde ich frappierend, wie eine Kammer zu solch einem Urteil kommen kann. Wohl gemerkt: In der ersten Instanz war mein Antrag auf Kriegsdienstverweigerung (Artikel 4 (3) GG) abgelehnt worden, weil er zu rational und auch politisch vorgetragen worden war.
Ich habe dann in der Beratung für Kriegsdienstverweigerer immer geraten, durch Gestik und Mimik in dem Verfahren, das wirklich so war, wie Degenhardt es verarbeitet hat, etwas zutiefst Innerliches erkennen zu lassen ...
Was mich heute umtreibt ist, dass offensichtlich immer noch nach den gleichermaßen willkürlich intrasparenten Maßstäben entschieden wird, ob einer anerkannt wird oder nicht. Wohlgemerkt: Es geht mir um Kriterien der Anerkennung, - wobei ich mich als Kriegsdienstverweigerer der Endsechziger Jahre der BRD überhaupt nicht vergleichen möchte mit jemandem aus Syrien, der sich heute auf den Artikel 16a GG (der damals nur lautete: Politisch Verfolgte genießen Asylrecht) zu berufen versucht.
Im vergangenen Jahr wurde ein Drittel der Flüchtlinge anerkannt, ein Drittel abgelehnt. Und bei einem weiteren Drittel hat sich das Verfahren aus formellen Gründen erledigt, etwa weil der Betroffene in ein anderes EU-Land abgeschoben wurde. Aus dem Mund des Bundesamtspräsidenten Schmidt klingen diese Entscheidungen nach einem rationalen Verwaltungsakt. "Es gibt staatliche Entscheidungen, die werden gerichtlich überprüft, und dann steht ein rechtsstaatliches Ergebnis fest."
Kriegsende 1945: Acht russische Soldaten werden von 80 deutschen eingekesselt. Sie belauern sich in dieser Patt-Situation. Zwischen den Fronten agiert Peter (Pawel Wenzel). Er dolmetscht, meldet. und kämpft vor allem für seine etwas ältere Freundin Anna (Angelina Häntsch). Doch er ist noch kein richtiger Mann. Seine Übersetzungen grenzen an die von ‘Das Leben ist schön‘. Erstaunlich gute Einstellungen (Sonnenstrahlen durchs Dach) erleichtern optisch die tragische Lage der beiden Parteien. Doch dann entwickelt sich der Film zu einer Antikriegs-Parabel: die Fronten werden aufgeweicht, Russen kämpfen gegen Russen, die feindlichen Deutschen mittendrin. Das geht ohne Ton, nur mit Musik. Zahllose Tote von allen Parteien liegen umher. Alle zahlen diesen Blutzoll. Sinnlos. Die Kamera streicht über Lebende und Tote, manche erkennt man wieder, manche nicht. Es gibt keine Sieger, keine Verlierer. Ein dumpf, deprimierender Schluss, ohne Kommentar, ohne O-Ton und irgendwie offen.
Die Sinnlosigkeit des Krieges wird deutlich, das Sterben wegen Nichtigkeiten, Geilheit, oder verletztem Stolz. Hier wird von der Hochrechnung der großen Strategien auf das Individuum, das dafür mit seinem Leben bezahlt, runtertransformiert und das manchmal ohne es zu wollen zum Helden wird, wie Hauptmann Kalmykov (Aleksey Guskov). Vier Tage sind eine kleine Zeitspanne, die für den Einzelnen die Welt verändert haben. (critic.de)
Der von Deutschland, Russland und der Ukraine* produzierte Film wurde erstmals am 9. August 2011 auf dem Internationalen Filmfestival in Locarno aufgeführt. In Deutschland fand die Erstausstrahlung am 29. September 2011 statt. Weitere Vorführungen fanden am 16. Februar 2012 in Russland, am darauf folgenden Tag in Kasachstan und am 23. Februar 2012 in der Ukraine statt.
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* = Deutscher Filmförderfonds ..., Kultusministerium der Russischen Föderation, Staatliche Filmförderung der Ukraine, so im Vorspann zu lesen; - eine außerordentlich fruchtbare Kooperation, die so wohl nicht mehr möglich ist ... Schade eigentlich! Heute wird das, was der Film verhandelt, unwidersprochen so gesehen: Wir können uns alle sehr gut an den sowjetischen Einmarsch in die Ukraine und nach Deutschland erinnern.
Auch in diesem Sinne - als historisches Dokument - sehr sehenswert.
Wo Ordnungen zerfallen, Eliten versagen, Beziehungen sich auflösen und Wertschätzung ausbleibt, wird Gewalt zu einer höchst attraktiven Quelle der Anerkennung. Die Botschaft .... lautet: "Uns gibt es noch!", schreibt WILHELM HEITMEYER (in der taz vom 25.08.2011), seinen klugen Artikel über Mechanismen der Eskalation einleitend. Heitmeyer fragt: Wie sind solche Unruhezyklen zu analysieren und zu erklären?
Es sind immer drei zentrale Faktoren zu untersuchen: die gesellschaftlichen Hintergründe, das Agieren politischer Eliten und die Mechanismen der Eskalation. (Klingt banal, ist aber offenbar nicht Standard!) Weiter hier: Mechanismen der Eskalation
Die mit der Krise des Kapitals immer stärker um sich greifende Barbarisierung könnte somit den Zivilisationsprozess zwischen zwei Mühlsteinen, die bereits jetzt oft genug in Wechselwirkung treten, zermalmen: dem verwildernden Leviathan und dem blindwütig um sich schlagenden Racket...
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Zugabe 04/2015:
Ein Kunstwerk zeichnet sich dadurch aus, dass in einem (sprachlichen, musikalischen ...) Bild etwas verdichtet und sinnfällig wird, das Analyse und Begriff so nicht erfassen können und in dem der wunderbare Konjunktiv mitschwingt: Es könnte auch anders sein. Ein Beispiel:
Beat up little seagull
On a marble stair
Tryin' to find the ocean
Lookin' everywhere
Hard times in the city
In a hard town by the sea
Ain't nowhere to run to
There ain't nothin' here for free
Hooker on the corner
Waitin' for a train
Drunk lyin' on the sidewalk
Sleepin' in the rain
And they hide their faces
And they hide their eyes
'Cause the city's dyin'
And they don't know why
Oh Baltimore
Man it's hard just to live
Oh, Baltimore
Man, it's hard just to life, just to live
Get my sister Sandy
And my little brother Ray
Buy a big old wagon
To haul us all away
Live out in the country
Where the mountain's high
Never comin' back here
'Til the day I die
Oh, Baltimore
Man, it's hard just to live
Oh, Baltimore
Man, it's hard just to live, just to live
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Eine tolle Bebilderung der - i.Ü. großartigen - Interpretation des Liedes von Nina Simone mit privaten Photos des Uploaders: Baltimore through my lens around 1969. The photos of the police on E. Chase Street were taken the day after MLK's assassination. They were sent to protect us from us. Of course this was long before the riverfront revitilization. That is why you see a few pictures of drunks and beggars. don't think that exists downtown anymore ... Faszinierend: Bei jedem Photo hat man das Gefühl, es müsste etwas erzählt werden. Hier und da deutet sich beim Betrachten eine mögliche Erzählung an. Das Bedürfnis, etwas erzählt zu bekommen, wird immer drängender. Aber die Geschichte muss verborgen bleiben, weil sie nur erzählt werden könnte von denen, die abgebildet sind, oder von dem, der die Bilder gemacht hat. Der aber, als er sie gemacht hat, vermutlich auch keine Erzählung bebildert hat, sondern nur Augenblicke festgehalten hat. Dennoch entsteht so etwas wie ein Roman im Kopf ... faszinierend!
... Get my sister Sandy
And my little brother Ray
Buy a big old wagon
To haul us all away
Live out in the country
Where the mountain's high
Never comin' back here
'Til the day I die
Meine Schwester Sandy und mein kleiner Bruder Gregg
ich kauf' ein altes Auto, das bringt uns ganz weit weg
in die höchsten Berge und in das weite Land
da bleiben wir für immer
komm, nimm meine Hand ...
Die Vorstellung, die Hoffnung, es könnte auch anders sein, scheint sich in Baltimore erledigt zu haben. Wenn das alte Auto ein Boot ist, das die Schwester und den Bruder über's Meer bringen soll, ganz weit weg, nicht in die höchsten Berge, aber in das weite Land, dann gibt es sie immer noch. Hier an den Grenzen der Fortress Europe ...
Nachträge:
Eine unglaublich spannende Analyse der Sprache der Weltbank. Erstaunlich, was quantitative linguistic analysis ans Licht bringen kann. (Hätte ich nicht gedacht):
What can quantitative linguistic analysis tell us about the operations and outlook of the international financial institutions? At first glance, the words most frequently used in the World Bank’s Annual Reports give an impression of unbroken continuity. [1] Seven are near the top at any given time: three nouns—bank, loan/s,development—and four adjectives: fiscal, economic, financial, private. This septet is joined by a handful of other nouns: ibrd, countries, investment/s, interest, programme/s, project/s, assistance, and—though initially less frequent—lending, growth, cost, debt, trade, prices. There is also a second, more colourless set of adjectives—other, new, such, net, first, more, general—plus agricultural, partly replaced from the 1990s by rural. [2] The message is clear: the World Bank lends money for the purpose of stimulating development, notably in the rural South, and is therefore involved with loans, investments and debts. It works through programmes and projects, and considers trade a key resource for economic growth. Being concerned with development, the Bank deals with all sorts of economic, financial and fiscal matters, and is in touch with private business. All quite simple, and perfectly straightforward.
And yet, behind this façade of uniformity, a major metamorphosis has taken place. Here is how the Bank’s Report described the world in 1958:
The Congo’s present transport system is geared mainly to the export trade, and is based on river navigation and on railroads which lead from river ports into regions producing minerals and agricultural commodities. Most of the roads radiate short distances from cities, providing farm-to-market communications. In recent years road traffic has increased rapidly with the growth of the internal market and the improvement of farming methods.
And here is the Report from half a century later, in 2008:
Countries in the region are emerging as key players on issues of global concern, and the Bank’s role has been to support their efforts by partnering through innovative platforms for an enlightened dialogue and action on the ground, as well as by supporting South–South cooperation.
It’s almost another language, in both semantics and grammar. The key discontinuity, as we shall see, falls mostly between the first three decades and the last two, the turn of the 1990s, when the style of the Reports becomes much more codified, self-referential and detached from everyday language. It is this Bankspeak that will be the protagonist of the pages that follow.... (Open as a PDF/ Save a PDF file)
Eines der interessantesten Ergebnisse:
Das am häufigsten vorkommendes Wort überhaupt ist nicht, wie sonst in der englischen Sprache, das "the". Es ist das "and", das eine stetig wachsende Zahl von abstrakten Begriffen auch dann zu Aufzählungen koppeln muss, wenn die Glieder keinen erkennbaren Zusammenhang haben.
"Bankspeak", so das Fazit der Autoren, ist eine Sprache. in der alle ökonomischen und politischen Prozesse der Welt, an denen die Weltbank Anteil hat, vor allem eins sind: alternativlos. (Das Verblassen der physischen Welt, Süddeutsche Zeitung pay)
1 700 migrants ont perdu la vie en deux semaines en Méditerranée. Selon le Haut-commissariat aux réfugiés, 35 000 migrants sont arrivés par bateau dans le sud de l’Europe depuis le début de l’année. Fatou Diome, auteure du livre Impossible de grandir publié en 2013, était l’invitée vendredi 24 avril de Ce soir (ou jamais) ! sur France 2. Sujet du jour : «Après le drame de Lampedusa, peut-on accueillir toute la misère du monde ?» Indignée par le silence de l’Union européenne (UE) et celui de l’Union africaine (UA), la femme de lettres a levé la voix pour dénoncer la situation des migrants en Méditerranée.
«Les gens, là, qui meurent sur les plages, et je mesure mes mots, si c’étaient des Blancs, la terre entière serait en train de trembler. Ce sont des Noirs et des Arabes, alors eux, quand ils meurent, ça coûte moins cher», lance-t-elle, furieuse. L’écrivaine franco-sénégalaise dénonce avec force l'«hypocrisie» européenne.
«On ne peut pas trier les étrangers utiles et les étrangers néfastes»
«Si on voulait sauver les gens dans l’Atlantique, dans la Méditerranée, on le ferait, parce que les moyens qu’on a mis pour Frontex, on aurait pu les utiliser pour sauver les gens», enchaîne-t-elle dans un monologue passionné. «Mais on attend qu’ils meurent d’abord. C’est à croire que le "laisser mourir" est même un outil dissuasif. Et je vais vous dire une chose : ça ne dissuade personne, parce que quelqu’un qui part et qui envisage l’éventualité d’un échec, celui-là peut trouver le péril absurde, et donc l’éviter. Mais celui qui part pour la survie, qui considère que la vie qu’il a à perdre ne vaut rien, celui-là, sa force est inouïe parce qu’il n’a pas peur de la mort.»
«On ne peut pas trier les gens, avec les étrangers utiles et les étrangers néfastes», a-t-elle encore insisté. «Quand ils [les Européens] trouvent que mon cerveau est convenable, là ils l’utilisent. Par contre, ils sont embêtés à l’idée d’avoir mon frère, qui n’est pas aussi diplômé que moi.» Et de conclure : «On sera riche ensemble, ou on va se noyer tous ensemble.» La démonstration laisse sans voix les autres intervenants.... (Libération Video, 27 avril 2015)
Auch die Tagesschau berichtete (28.04.2015 11:52 Uhr). Interessant sind hier wieder einmal die Kommentare (wobei auffällt, dass je mehr Phrasenauswurf und Wortkotze - syntaktisch hemmungslos und mit schwach verankerten Sinngeländern -, desto geringer die Kenntnisse der Zeichensetzung und Rechtschreibung).
«Si les gens qui meurent étaient des Blancs, la Terre entière tremblerait»
Sind es Hunderttausende oder gar Millionen von verzweifelten Menschen, die an der Südküste des Mittelmeeres bereit sind, ihr Leben auf Spiel zu setzen, um der Hölle der beständig expandierenden Zusammenbruchsregionen in der Peripherie einer kollabierenden Weltunordnung zu entkommen?
Die europäische Grenzschutzagentur Frontex rechnet mit 500.000 bis einer Million Menschen, die in diesem Jahr die mörderische Überfahrt wagen könnten. Damit dürften sich die Flüchtlingszahlen mehr als verdoppeln, da Frontex 2014 rund 218.000 Flüchtlinge zählte.
Der rasche Anstieg dieser Fluchtbewegung wird aber erst aus längerfristiger Perspektive deutlich: 2010 wurden nur 10.000 Menschen bei ihrem Fluchtversuch über das Mittelmeer erfasst. Die Flüchtlingsströme schwollen im Zuge des "Arabischen Frühlings" 2011 auf 70.000 Boatpeople an, um dann im folgenden Jahr auf 22.000 erfasste Fälle abzusinken. 2013 wurden dann wieder 60.000 Mittelmeer-Flüchtlinge gezählt.
Die europäische "Flüchtlingskrise" bildet dabei den Brennpunkt einer verhängnisvollen globalen Tendenz: Die Zahl der Flüchtlinge steigt global steil an, wie der UNHCR in seinem letzten Bericht Mitte 2014 warnte. Mehr als 50 Millionen Menschen befanden sich Ende 2013 auf der Flucht, was einen neuen Rekordwert seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges markierte - und es gilt als sicher, dass diese Horrorzahlen auch in 2014 und in diesem Jahr noch überboten werden.
Selbstverständlich bilden die "gescheiterten Staaten" in den Zusammenbruchsgebieten des kapitalistischen Weltmarktes die wichtigsten Herkunftsregionen der global ansteigenden Fluchtbewegungen: Laut UNHCR sind dies unter anderem Afghanistan, Syrien, Somalia, Sudan, die Demokratische Republik Kongo und der Irak.
Entgegen der landläufigen Meinung sind nicht die Zentren, sondern Länder in der Peripherie des kapitalistischen Weltsystems von den Folgen dieser Flüchtlingskrise hauptsächlich betroffen. Die fünf größten Aufnahmeländer für Flüchtlinge sind laut den Vereinten Nationen Pakistan, Iran, Libanon, Jordanien und die Türkei.
Dies bedeutet selbstverständlich, dass die globale Flüchtlingskrise noch ein ungeheueres Eskalationspotenzial aufweist, da etliche der Länder, die bislang die Hauptlast der global anschwellenden Flüchtlingsströme getragen haben, wie etwa Pakistan oder Libanon, selber von staatlichen Erosionsprozessen und zunehmenden bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen gekennzeichnet sind, so dass hier mittelfristig weitere Fluchtbewegungen zu erwarten sind.
Diesen verzweifelten, ausgestoßenen Menschenmassen eines in Agonie befindlichen kapitalistischen Weltsystems bleibt keine andere Option als die lebensgefährliche Flucht in die wenigen Zentren, die noch nicht in Anomie versinken.
Das global anschwellende Flüchtlingselend stellt das Endprodukt der Weltkrise des Kapitals dar, das - an seinen inneren und äußeren Widersprüchen kollabierend - eine buchstäblich überflüssige Menschheit produziert. Es liegt ja offen auf der Hand, dass die zunehmenden globalen Fluchtbewegungen eine Folge der Zusammenbrüche staatlicher Herrschaft in der Peripherie des kapitalistischen Weltsystems darstellen, die inzwischen in einem atemberaubenden Tempo voranschreiten (Mad Max im Zweistromland)....
Glaubt man den italienischen Zeitungen, dann wissen die nationalen Geheimdienste genau Bescheid über die Banden und Milizen, über deren Köpfe und Komplizen im Ausland, über die Bootsplätze und Ablegehäfen im Westen Libyens, zwischen Zuwara und Zawiya, zwischen Khoms und Misrata. Offenbar geht das Wissen so weit, dass die Italiener über die Handynummern der Bosse verfügen. Und mit jeder Razzia unter den Verbindungsleuten in Italien erfahren sie mehr.
Am Sonntag nahm die italienische Polizei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von Palermo 24 Personen fest, die «wie eine Reiseagentur» für Migranten gearbeitet haben soll, all inclusive gewissermassen: vom Ursprung der Flucht in Afrika oder im Nahen Osten über Libyen, Italien bis nach Deutschland, Holland, Schweden, Norwegen. Die Ermittler haben die Geldströme verfolgt. Sie verdächtigen die Gruppe, eine kriminelle Organisation gebildet zu haben, um Profit zu schlagen aus der klandestinen Einwanderung. Mafia eben...
Bundesregierung: Deutschland hat keinen Völkermord an Herero und Nama begangen
Die brutale Niederschlagung des Aufstandes der Volksgruppen der Herero und Nama durch deutsche Kolonialtruppen zwischen 1904 und 1908 im damaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, kann nach Auffassung der Bundesregierung nicht nach den heute geltenden Regeln des humanitären Völkerrechts bewertet und daher auch nicht als Völkermord eingestuft werden. In einer Antwort (17/10481) auf eine Kleine Anfrage (17/10407) der Fraktion Die Linke erklärt sie, dass die für die Bundesrepublik Deutschland erst am 22. Februar 1955 in Kraft getretene Konvention vom 9. Dezember 1948 über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes nicht rückwirkend gelte. Auf historische Ereignisse, die vorher stattgefunden haben, könne sie daher nicht angewendet werden. Konkret schreibt sie: „Bewertungen historischer Ereignisse unter Anwendung völkerrechtlicher Bestimmungen, die im Zeitpunkt der Ereignisse weder für die Bundesrepublik Deutschland noch für irgendeinen anderen Staat in Kraft waren, werden von der Bundesregierung nicht vorgenommen.“ Was die historischen Fakten betreffe, so seien diese Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung.
So wird denn auch das Steinmeier-Gestammel vom 19./04. erst so völlig verständlich: „Bewertungen historischer Ereignisse unter Anwendung völkerrechtlicher Bestimmungen, die im Zeitpunkt der Ereignisse weder für die Bundesrepublik Deutschland noch für irgendeinen anderen Staat in Kraft waren, werden von der Bundesregierung nicht vorgenommen.“:
"Man kann das, was damals geschehen ist, in dem Begriff des Völkermords zusammenfassen wollen, und ich kann die Gründe dafür und erst recht die Gefühle dazu gut verstehen."
Wenn nämlich die für die Bundesrepublik Deutschland erst am 22. Februar 1955 in Kraft getretene Konvention vom 9. Dezember 1948 über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes nicht rückwirkend gilt, dann ist diese BRD als völkerrechtliches Subjekt auch nicht mehr haftbar zu machen für den Völkermord des faschistischen Deutschland. Man nuss dann nur noch die Gründe dafür und erst recht die Gefühle dazu (das man das so sieht) gut verstehen.
"... noch für irgendeinen anderen Staat" kann also aktuell für die Türkei reklamiert werden, meint aber grundsätzlich eher das Deutsche Reich!
Insofern stellt sich die Frage, was es völkerrechtlich bedeutet, dass - nach geltender Rechtsprechung - die Bundesrepublik nicht der Rechtsnachfolger des Deutschen Reichs, sondern mit ihm (teil)identisch ist . Und ob es dann wurst wäre, wann für die BRD ihrem seltsamen Selbstverständnis nach die Konvention in Kraft getreten ist, oder ob die wegen der (Teil-)Identität tatsächlich für das Deutsche Reich erst 1955 in Kraft getreten ist.
Fuck me running, - welche Sprengsätze in so einem Steinmeier-Geschwurbel verborgen sind ... Offensichtlich werden hier Pflöcke eingeschlagen mit Blick auf ausstehende Reparationsforderungen ...
Das Grundgesetz - nicht nur eine These der Völkerrechtslehre und der Staatsrechtslehre! - geht davon aus, daß das Deutsche Reich den Zusammenbruch 1945 überdauert hat und weder mit der Kapitulation noch durch Ausübung fremder Staatsgewalt in Deutschland durch die alliierten Okkupationsmächte noch später untergegangen ist; das ergibt sich aus der Präambel, aus Art. 16, Art. 23, Art. 116 und Art. 146 GG. Das entspricht auch der ständigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, an der der Senat festhält. Das Deutsche Reich existiert fort... (!) [BVerfGE 36, 1 - Grundlagenvertrag]
Uwe Timm war kürzlich hier zu einer Lesung und es war ein wunderbares Erlebnis, ihn wieder einmal als Freund und Vertrauten (wir kennen uns gar nicht) zu erleben.
Dass ich das so empfinde, liegt einerseits daran , dass wir z.T. die gleichen Bekannten und Freunde haben (wenn ich ein freundschaftliches Verhältnis des Autors zu seinen Figuren unterstellen darf): ich kannte jedenfalls Kerbel recht gut, Ullrich war ich in Teilen selbst, und ich kannte auch Aschenberger – ich darf sagen – sehr gut (er setzt sich aus HP Bastian, der schon 1975 an Krebs verstarb, und Manfred Lauermann zusammen). Thomas Linde ist mir nicht so nah, aber ich muss gestehen, dass ich bei ihm Rat und Hilfe gefunden habe, als ich einmal die Trauerrede für eine langjährige Freundin und Kollegin halten durfte, die mit 52 Jahren an Krebs verstarb ...
Den anderen Grund für dieses Gefühl der Vertrautheit, vielleicht besser: des Vertraut-Seins vermute ich darin, dass ich als Lesender Uwe Timms Entwicklung als Schreibender und als an einer Haltung Arbeitender über 40 Jahre verfolgen konnte.
Das eine hat mir immer Vergnügen bereitet, das andere (aber das ist ja nicht zu trennen) habe ich immer sympathisch gefunden und mich darin auch wiedergefunden:
An einer Haltung arbeiten.
"Man kann das schon bei Kindern beobachten, wenn sie aus Lust heraus hemmungslos schwindeln. Sie durchbrechen damit ja spielerisch den Druck der Notwendigkeit, dass alles so ist, wie es ist und vor allem: so sein soll. Es ist die phantasievolle Gegenwehr durch Erzählen, und so beginnt der wunderbare Konjunktiv. Es könnte auch anders sein. Darin liegt das utopische Moment von Literatur, und das ist ganz unabhängig von dem jeweiligen Inhalt."
Wenn Sie Uwe Timm beser kennen lernen wollen oder ihn schon kennen und gern sehen und hören, empfehle ich Uwe Timm - Lesung und Gespräch mit Christof Hamann:
'It's much more fun when you fuck it up,' John Cleese tells a theatre audience in New York. He was speaking on stage at the Beacon Theater in New York City on Friday night alongside the other four surviving members of the Monty Python comedy troupe. Michael Palin, John Cleese, Eric Idle, Terry Jones and Terry Gilliam were reunited for a panel discussion at the Tribeca film festival - via The Guardian + dort anzusehen!
Vor 70 Jahren befreiten sowjetische Soldaten das Konzentrationslager Ravensbrück. Sie fanden etwa 2.000 kranke und gebrechliche Frauen, die die Nazis auf ihrer Flucht zurückgelassen hatten. Mindestens 28.000 Menschen sollen in Ravensbrück ermordet worden sein. An diesem Wochenende wurde der Opfer gedacht. (rbb)
Und zwar so
... am Tisch der Lebensgefährtin des Herrn Gauck:
... und so an den Tischen der 89 Ravensbrück-Überlebenden, die zur Feier kamen und Essensmarken bekamen.
"Les déserteurs", c’est le nom fictif d’un café légendaire d’Alger où se seraient croisés un soir, de grands poètes et de grands chanteurs , tels que Georges Brassens, Léo Ferré, Boris Vian, Louis Aragon, Bernard Lavilliers, Jean Ferrat ou encore le Grand Jacques.
HK présente Les déserteurs
Foto: Fahrkarten von Thessaloniki nach Auschwitz (C: Staatliches Museum Auschwitz).
In einem gemeinsamen Schreiben haben sich die deutsche Bürgerinitiative „Zug der Erinnerung“ und die Jüdische Gemeinde von Thessaloniki an den Vorstand der Deutschen Bahn AG (DB AG) gewandt. Die DB AG wird aufgefordert, sämtliche Einnahmen aus den antisemitischen Massendeportationen im besetzten Griechenland „vollständig zu kompensieren“, da die DB AG historische Erbin der NS-Reichsbahn ist.
Die NS-Reichsbahn verschleppte 1943 über 58.000 griechische Juden in die Vernichtungslager Auschwitz und Treblinka, darunter mindestens 12.000 Kinder und Jugendliche. Die Opfer wurden dem sofortigen Tod in den Gaskammern ausgeliefert; nur wenige überlebten.
Für die Todesfahrten stellte die Reichsbahn mindestens 570 Güterwagen bereit, um die jüdischen Einwohner von Thessaloniki den Massenmorden zuzuführen. Weitere kriminelle Transporte galten den jüdischen Gemeinden von Kreta, Korfu, Rhodos und Ioannina.
Ihre Mordbeihilfe ließ sich die Reichsbahn bezahlen. Das staatseigene Unternehmen nahm von den Opfern und deren Vertretungskörperschaften mindestens 2,3 Millionen Reichsmark ein, heißt es in dem gemeinsamen Schreiben an den DB-Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Grube.
Dies entspräche nach heutiger Kaufkraft und einschließlich der seit 1943 aufgelaufenen Zinsen in Höhe von 2,5% einem kumulierten Gesamtbetrag von 89.455.280.- Euro (Neunundachtzig Millionen vierhundertfünfundfünzigtausend und zweihundertundachtzig Euro). Er müsse der Jüdischen Gemeinde von Thessaloniki, der rechtmäßigen Vertretung der Ermordeten, vollständig und ohne Umwege zurückgezahlt werden. (trueten.de)
Gemeinsam mit der Bürgerinitiative "Zug der Erinnerung" und der Jüdischen Gemeinde von Thessaloniki fordere ich von der Deutschen Bahn AG und ihrer Eigentümerin, die verzinsten Fahrtkosten für die Massendeportationen aus Griechenland nach Auschwitz und Treblinka in vollem Umfang, ohne Umwege und unverzüglich an die Jüdische Gemeinde von Thessaloniki zurückzuerstatten. Ich unterzeichne
Stephan Hermlin war Kommunist und Ästhet. Er bezeichnete sich als einen spätbürgerlichen Schriftsteller, dem die französische Moderne näher lag als Shdanows Realismus-Begriff. Sein Name hatte in der DDR Gewicht. Aufgrund seines politischen Werdegangs - KP-Mitglied und Emigration -, hatte Hermlin Einfluss. Er gehörte zur alten Garde, wahrte aber Distanz zur Macht. Brechts Statement: "In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen", war für ihn Programm. Wenn es notwendig war, bot Hermlin der Macht Paroli. Er war prominent und er genoss Achtung, ein aufrecht Gehender. Doch die Anerkennung, die Hermlin genoss, galt mehr der Person und weniger seinen schriftstellerischen Arbeiten. Die in den DDR-Sozialismus Hineingeborenen konnten mit seinen Texten wenig anfangen. Das änderte sich, als 1979 "Abendlicht" erschien. In dieser Prosaarbeit, die sich durch eine beeindruckende sprachliche Virtuosität auszeichnet, erzählt Hermlin die Lebensgeschichte eines jungen Mannes, die Parallelen zu seiner eigenen aufweist...
When Islamist militants captured Timbuktu and banned secular music, the members of Songhoy Blues felt they had no choice but to leave their homes in the north and head south to the Malian capital, Bamako. They were traumatised by having to leave behind loved ones, but they also had some luck. British musician Damon Albarn and his Africa Express collective went to Mali in a gesture of solidarity, and Songhoy Blues was one of the bands they recorded for their Maison des Jeunes album.
Auf der Seite des Deutschen Bundestages kann man unter Waffenlieferungen an Peschmerga lesen:
Auswärtiges/Antwort - 23.02.2015
Berlin: (hib/AHE) Die Bundesregierung beabsichtigt, „anknüpfend an die bisher geleistete Unterstützung und synchronisiert mit der mandatierten Ausbildungsunterstützung“, weitere Waffen und Ausrüstung an die Regierung der Region Kurdistan-Irak für den Kampf gegen den „Islamischen Staat“ zu liefern. Wie es in einer Antwort (18/4028) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/3828) weiter heißt, werde eine erste Lieferung „nicht letalen Materials (das heißt keine Waffen und Munition)“ noch für Februar 2015 angestrebt. Weitere Lieferungen, einschließlich Waffen und Munition, seien beabsichtigt, die Termine für diese Lieferungen derzeit allerdings noch nicht festgelegt.
Zu den bisherigen deutschen Waffenlieferungen schreibt die Bundesregierung: „Die kurdische Regionalregierung hat sich verpflichtet, die gelieferten Güter nur im Einklang mit dem Völkerrecht und insbesondere dem humanitären Völkerrecht einzusetzen.“ Ferner habe sie erklärt, dass die von der Bundesregierung bereitgestellten Güter nur im Kampf gegen ISIS und zur Verteidigung der Zivilbevölkerung genutzt werden....
Das Sturmgewehr G36 ist immer als nicht letales Material deklariert worden, so dass die aktuelle Aufregung darüber, dass das Ding nicht richtig trifft, völlig unverständlich ist.
Im Übrigen finde ich es immer besser, wenn Sturmgewehre nicht treffen. Die Bundeswehr fährt aber gerade diese "unser Equipment ist so im Arsch"-Kampagne, um mehr Kohle für den Verteidigungshaushalt klarzumachen, - wie Fefe schreibt und auch auf dies hinweist: Übrigens, ist euch aufgefallen, dass die Peschmerga-Kämpfer keine Probleme mit der G36 hatten?
Peschmerga mit G36 zufrieden
Die kurdischen Peschmerga-Kämpfer im Irak erklärten indes, sie haben keine Probleme mit dem G36. "Bei uns hat es keinerlei technische Probleme mit dem G36 gegeben. Im Gegenteil: Die Waffe ist super", sagte der Peschmerga-Minister Mustafa Sajid Kadir der Deutschen Presse-Agentur. "Sie funktioniert einwandfrei. Wir hätten gerne mehr davon."
Die Bundeswehr hatte den Kurden im vergangenen Jahr zusammen mit anderen Waffen 8000 G36-Gewehre für ihren Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" geschenkt. (tagesschau.de, 19.04.2015)
Andererseits wissen wir ja, dass der Kurde nicht sehr wählerisch ist ("Kurden rotzen das Magazin leer."), so dass der das Geschenk möglicherweise gar nicht richtig würdigen kann ...
Auch interessant: Kürzlich am Bodensee in einem sehr empfehlenswerten Gasthaus waren wir eines abends Zeugen eines netten Beisammenseins der Herren Tillich, Kauder und Lammert nebst ihrer Gattinnen. Man könnte davon bei den höflichen Paparazzi berichten, aber
... so dass ich nicht mehr sagen kann, als dass Herr K. das Gespräch doch schwer dominierte und die Damen kaum etwas beitragen konnten. Vielleicht noch dies: Beim Rauchen draußen traf ich einen Polizisten, der mich - auf meine Bemerkung hin, er sei wohl die Security - fragte, wieviel die Herrschaften denn noch in den Gläsern hätten. Ich musste ihm leider sagen, dass sie gerade noch eine Flasche bestellt hatten ... Lustig war noch, dass wir erst meinten, die 3 Herren, die am Tisch zwischen uns und der illustren Runde saßen, aufgrund ihres sächsischen Dialekts als Tillichs Leibgarde identifizieren zu können, um dann feststellen zu müssen, dass es sich um Monteure auf Dienstreise im Badischen handelte, die gekommen waren, Dächer zu decken. Es hätte mich nicht gewundert, wenn der Tillich von Tätowierten in T-Shirts bewacht würde, die ziemlich viel trinken ... Aber vielleicht war das ja doch nur Tarnung. Mehr darf ich nun wirklich nicht berichten; - ich hab's dem Harry Heine versprochen:
Das ist ein Zauberkessel, worin
Die magischen Kräfte brauen,
Und steckst du in die Ründung den Kopf,
So wirst du die Zukunft schauen –
Die Zukunft Deutschlands erblickst du hier,
Gleich wogenden Phantasmen,
Doch schaudre nicht, wenn aus dem Wust
Aufsteigen die Miasmen!«
Sie sprach's und lachte sonderbar,
Ich aber ließ mich nicht schrecken,
Neugierig eilte ich, den Kopf
In die furchtbare Ründung zu stecken.
Was ich gesehn, verrate ich nicht,
Ich habe zu schweigen versprochen,
Erlaubt ist mir zu sagen kaum,
O Gott! was ich gerochen! – – –
SH-H-H-H-H-H ist übrigens ein widerlicher Laut, der in dieser Schreibung gut wiedergegeben wird [ʃ ʃ ʃ ʃ ʃ]. LehrerInnen stoßen ihn häufig aus. In der Regel dann, wenn nicht mehr klar ist, worum es im Unterricht gerade gehen soll, die Schülerinnen und Schüler aber aufmerksam bleiben sollen. Das grenzt meist an Körperverletzung. Ohne gendermäßig verletzend werden zu wollen, muss doch festgestellt werden, dass Lehrerinnen hier vorn liegen, was die Schärfe und das Körperverletzungspotenzial der Ausstoßung dieses Lautes angeht.
Und was passiert dann im Hirn eines pubertierenden Jugendlichen? Dies:
Wenn Sie die wunderbar schrägen Klänge der twangy guitars und die herrlich naiv-optimistischen Harmonien des Surf Rock mögen
Surf music is a genre of popular music associated with surf culture, particularly as found in Orange County and other areas of Southern California. It was especially popular from 1961 to 1966, has subsequently been revived and was highly influential on subsequent rock music. It has two major forms: largely instrumental surf rock, with an electric guitar or saxophone playing the main melody, largely pioneered by Dick Dale and the Del-Tones, and vocal surf pop, including both surf ballads and dance music, often with strong harmonies that are most associated with The Beach Boys....
Surf music began in the early 1960s as instrumental dance music, almost always in straight 4/4 (or common) time, with a medium to fast tempo. The sound was dominated by electric guitars which were particularly characterized by the extensive use of the "wet" spring reverb that was incorporated into Fender amplifiers from 1961, which is thought to emulate the sound of the waves. Guitarists also made use of the vibrato arm on their guitar to bend the pitch of notes downward, electronic tremolo effects and rapid (alternating) tremolo picking. Guitar models favored included those made by Fender (particularly the Mustang, Jazzmaster, Jaguar and Stratocaster guitars), Mosrite, Teisco, or Danelectro, usually with single coil pickups (which had high treble in contrast to double coil humbucker pickups). Surf music was one of the first genres to universally adopt the electric bass, particularly the Fender Precision Bass. Classic surf drum kits tended to be Rogers, Ludwig, Gretsch or Slingerland. Some popular songs also incorporated a tenor or baritone saxophone, as on "Surf Rider" and "Comanche". Often an electric organ or an electric piano featured as backing harmony.
... „Misstraust du mir?“, fragte ich. Dann erklärte ich ihm, warum ich nicht verschlüssle, und zwar, weil sich die Metadaten, für die NSA & Co sich inzwischen interessieren, nicht mehr verschlüsseln lassen. „Du musst es ihnen so schwer wir möglich machen“, mahnte mein Freund. „Im Grunde geht es darum“, sagte ich, „ob du Vertrauenspraktiker oder Verschwörungstheoretiker sein willst.“ Alex schaute mich theoretisch an. „Ich habe gehört, dass NSA und Mossad jetzt auf Facebook den sogenannten Stupsnet-Wurm zum Einsatz bringen wollen.“ ... Verschwörungstheorien in Zeiten von NSA & Co. Von Peter Glaser, StZ 13. April 2015
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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