Archäologie (CCCXCIV): Vier Tage im Mai
Kriegsende 1945: Acht russische Soldaten werden von 80 deutschen eingekesselt. Sie belauern sich in dieser Patt-Situation. Zwischen den Fronten agiert Peter (Pawel Wenzel). Er dolmetscht, meldet. und kämpft vor allem für seine etwas ältere Freundin Anna (Angelina Häntsch). Doch er ist noch kein richtiger Mann. Seine Übersetzungen grenzen an die von ‘Das Leben ist schön‘. Erstaunlich gute Einstellungen (Sonnenstrahlen durchs Dach) erleichtern optisch die tragische Lage der beiden Parteien. Doch dann entwickelt sich der Film zu einer Antikriegs-Parabel: die Fronten werden aufgeweicht, Russen kämpfen gegen Russen, die feindlichen Deutschen mittendrin. Das geht ohne Ton, nur mit Musik. Zahllose Tote von allen Parteien liegen umher. Alle zahlen diesen Blutzoll. Sinnlos. Die Kamera streicht über Lebende und Tote, manche erkennt man wieder, manche nicht. Es gibt keine Sieger, keine Verlierer. Ein dumpf, deprimierender Schluss, ohne Kommentar, ohne O-Ton und irgendwie offen.
Die Sinnlosigkeit des Krieges wird deutlich, das Sterben wegen Nichtigkeiten, Geilheit, oder verletztem Stolz. Hier wird von der Hochrechnung der großen Strategien auf das Individuum, das dafür mit seinem Leben bezahlt, runtertransformiert und das manchmal ohne es zu wollen zum Helden wird, wie Hauptmann Kalmykov (Aleksey Guskov). Vier Tage sind eine kleine Zeitspanne, die für den Einzelnen die Welt verändert haben. (critic.de)
Deutschland, Russland, Ukraine 2011. Regie: Achim von Borries. Darsteller: Pavel Wenzel, Aleksei Guskov, Grigorij Dobrygin, Angelina Häntsch, Gertrud Roll, Alexander Held. Video tgl. ab 20 Uhr, verfügbar bis 10.05.2015 | Quelle: Das Erste
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Der von Deutschland, Russland und der Ukraine* produzierte Film wurde erstmals am 9. August 2011 auf dem Internationalen Filmfestival in Locarno aufgeführt. In Deutschland fand die Erstausstrahlung am 29. September 2011 statt. Weitere Vorführungen fanden am 16. Februar 2012 in Russland, am darauf folgenden Tag in Kasachstan und am 23. Februar 2012 in der Ukraine statt.
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* = Deutscher Filmförderfonds ..., Kultusministerium der Russischen Föderation, Staatliche Filmförderung der Ukraine, so im Vorspann zu lesen; - eine außerordentlich fruchtbare Kooperation, die so wohl nicht mehr möglich ist ... Schade eigentlich! Heute wird das, was der Film verhandelt, unwidersprochen so gesehen: Wir können uns alle sehr gut an den sowjetischen Einmarsch in die Ukraine und nach Deutschland erinnern.
Auch in diesem Sinne - als historisches Dokument - sehr sehenswert.
Die Sinnlosigkeit des Krieges wird deutlich, das Sterben wegen Nichtigkeiten, Geilheit, oder verletztem Stolz. Hier wird von der Hochrechnung der großen Strategien auf das Individuum, das dafür mit seinem Leben bezahlt, runtertransformiert und das manchmal ohne es zu wollen zum Helden wird, wie Hauptmann Kalmykov (Aleksey Guskov). Vier Tage sind eine kleine Zeitspanne, die für den Einzelnen die Welt verändert haben. (critic.de)
Deutschland, Russland, Ukraine 2011. Regie: Achim von Borries. Darsteller: Pavel Wenzel, Aleksei Guskov, Grigorij Dobrygin, Angelina Häntsch, Gertrud Roll, Alexander Held. Video tgl. ab 20 Uhr, verfügbar bis 10.05.2015 | Quelle: Das Erste
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Der von Deutschland, Russland und der Ukraine* produzierte Film wurde erstmals am 9. August 2011 auf dem Internationalen Filmfestival in Locarno aufgeführt. In Deutschland fand die Erstausstrahlung am 29. September 2011 statt. Weitere Vorführungen fanden am 16. Februar 2012 in Russland, am darauf folgenden Tag in Kasachstan und am 23. Februar 2012 in der Ukraine statt.
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* = Deutscher Filmförderfonds ..., Kultusministerium der Russischen Föderation, Staatliche Filmförderung der Ukraine, so im Vorspann zu lesen; - eine außerordentlich fruchtbare Kooperation, die so wohl nicht mehr möglich ist ... Schade eigentlich! Heute wird das, was der Film verhandelt, unwidersprochen so gesehen: Wir können uns alle sehr gut an den sowjetischen Einmarsch in die Ukraine und nach Deutschland erinnern.
Auch in diesem Sinne - als historisches Dokument - sehr sehenswert.
gebattmer - 2015/05/01 19:39
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