Wir haben es heute in den europäischen Gesellschaften, aber auch beispielsweise in Trumps Amerika, mit einer neuen Art von Kluft zu tun: mit einer Kluft zwischen denen, die sich dazugehörig fühlen, den Insidern in der Gesellschaft, und denen, die sich ausgegrenzt fühlen, die nicht von der Öffnung des globalisierten Wirtschaftsmarktes profitieren, die ihre Arbeitsplätze verschwinden sehen und die wir ebenso unter den Kindern von Einwanderern wiederfinden wie unter den Arbeitern französischer, deutscher oder niederländischer Herkunft. Viele fühlen sich von der Globalisierung enteignet. Die einen suchen Halt in der Verschärfung der religiösen Identität, die anderen in der Verschärfung der nationalistischen Identität. Das ist exakt das, was die Urheber des Dschihad der dritten Generation beabsichtigen. Mit den Attentaten wollen sie gewalttätige Reaktionen der europäischen Gesellschaften, Pogrome in den Moscheen und Angriffe hervorrufen. Sie wünschen sich, auf diese Weise eine Kristallisierung in der muslimischen Bevölkerung, Aufstände in den Arbeitervororten und Kriege in den Enklaven zu erreichen, die in einen Bürgerkrieg münden. Dies ist die Zielsetzung des Buches von Abu Mussab al-Suri. Leider sehen wir anhand der vergangenen zehn Jahre – das Buch erschien 2005 und ist bis heute präsent –, dass dschihadistische Attentate in ebendieser Perspektive verübt worden sind. Für Dschihadisten ist es offensichtlich sehr gut, dass die extreme Rechte zulegt. Das nährt den besagten Bruch.*
Woher rührt die Faszination von Einwanderern der zweiten oder dritten Generation für den Islamismus?
Wahrscheinlich rührt die Faszination für den Islamismus vom Misserfolg des Gesellschaftsentwurfs der Dekolonisierung sowohl im Maghreb als auch im Mittleren Osten. Außerdem erlaubte das Verschwinden von industriellen Arbeitsplätzen vielen jungen Menschen – vielleicht in Frankreich noch mehr als in Deutschland – nicht mehr, einen Modus zu finden, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Sie fanden sich in der Arbeitslosigkeit wieder, welche die Konstruktion einer rückwärtsgewandten Identität begünstigte. Anstatt eine mit den europäischen Gesellschaften verschmelzende Identität anzustreben, wendet sich ihre Identität einem manchmal mythisierten Erbe zu. Der Unterschied zwischen dieser Generation und der älteren Einwanderergeneration ist gut erkennbar. Letztere hatte bessere Arbeitsbedingungen, ihre Integration wurde besser bewältigt.
Ferner verfügt der heutige Islamismus über sehr wichtige Partner. Viel Geld kommt aus den Ölstaaten. Der Islamismus hat eine Dimension der Revolte gegen die westlichen Gesellschaften. Er liefert ein Vokabular, Modi der Mobilisierung und schafft Individuen, die sich nicht mehr mit ihren Gesellschaften identifizieren... Eine der großen politischen Herausforderungen für unsere Gesellschaft ist, dass unsere Politiker – die im April und Mai in Frankreich und im September in Deutschland gewählt werden – fähig sein werden, diesen Identitätsbruch zu analysieren und zu überwinden. Es ist an ihnen, einen Gesellschaftsentwurf vorzuschlagen, mit dem wir über diesen Bruch hinwegkommen.
Meine These: Das Abschalten der Führer per Drone oder Navy Seals oder a bunch of sexy, badass patriots Civilian Warriors bringt gar nichts.
* Vgl. Abu Musab al-Suris Theorie der 'leaderless resistance':
'he proposes that the next stage of jihad will be characterized by terrorism created by individuals or small autonomous groups (what he terms 'leaderless resistance') which will wear down the enemy and prepare the ground for the far more ambitious aim of waging war on 'open fronts' ... 'without confrontation in the field and seizing control of the land, we cannot establish a state, which is the strategic goal of the resistance.'
+ As Umar Abd al-Hakim, Al Suri published a 900 page treatise in May 1991, entitled 'The Islamic jihadi revolution in Syria’ (al-tajrubah al-suriyyah).
Al Suri has been the main advocate of so-called "leaderless jihad," which urges Muslims to establish their own cells without linking up with al Qaeda's global network, in order to escape detection. Al Suri advocated that jihadists use the Internet and other methods to gather their information to conduct attacks.
(Syrian Opposition and Al Qaeda’s Abu Musab Al Suri. By Alexander Athos, Modern Diplomacy Aug 27, 2013)
It's not Trump's victory that portends fascism—it is the bending of Trump by the hands of the poisonously greedy Brothers Koch that brings the fascist corporatist state one day closer.
And that is nothing to celebrate.
Nebenbei:Erik Prince, the founder of Blackwater, a private security contractor, which is now called Academi. A bunch of sexy, badass patriots Civilian Warriors: The Inside Story of Blackwater and the Unsung Heroes of the War on Terror, by Erik Prince. (Reviewed by Pepe Escobar):
Erik Prince's "My Way" ... is the inside story of how Blackwater turned into "something resembling its own branch of the military" and "the ultimate tool in the war on terror". In the manner of Audi extolling the merits of Vorsprung Durch Technik, Prince hails it as a "proud tale of performance excellence and driven entrepreneurialism" - , with the obligatory pious references to a "life's mission" to "serve God, family and the United States" .... (!). Im Übrigen:
Additionally, as reported by The Intercept, Prince became the subject of a Department of Justice investigation earlier this year for money laundering and attempting to sell mercenary services in Libya, a violation of U.S. defense export regulations. Moreover, Prince has funded several anti-LGBTQ ballot measures over the years and wants to criminalize abortion, according the The Intercept.Prince, an avowed Mike Pence supporter, is an enemy to LGBTQ and women's rights ... (Bustle: Who Is Erik Prince?) Und zu Eriks Rolle im Wahlkampf:
On Wednesday’s Breitbart News Daily with SiriusXM host Alex Marlow, former Navy SEAL and Blackwater CEO Erik Prince talked about how Hillary Clinton’s leaked emails “truly indicates that everything is for sale for the Democrats, that it really is pay-to-play – and if you don’t pay them, they crush you.”
So (ManagerMagazin von heute) vermeldet der hiesige Qualitätsjournalismus - freilich nicht ganz zutreffend (VW-Anteile hat der nicht!) - den jetzt offenbar vollzogenen "Deal" (the realDonald), ohne - wenigstens in einem eingeschobenen Kasten - mal die Frage zu stellen und zu beantworten - woher der "Patriarch" eigentlich die Anteile im Wert von über einer Milliarde Euro eigentlich hat.
Bisher hielt Piëch 14,7 Prozent an der Holding, die wiederum die Mehrheit der Stimmrechte am Autobauer VW hält. Nur noch ein geringer Anteil dieses Aktienpakets bleibt ihm künftig.
Überraschend soll er aber vorerst im Aufsichtsrat der Porsche SE bleiben. Der 79-Jährige sitzt schon seit 1981 in dem Kontrollgremium von Porsche, damals firmierte das Unternehmen noch in der Rechtsform Porsche KG. Auf der Hauptversammlung der Firma Ende Mai in Stuttgart soll er in seinem Amt bestätigt werden.
Die Porsche SE ist seit 2007 eine reine Beteiligungsfirma ohne Autoproduktion. Bei dem einflussreichen Unternehmen haben die Familien Porsche und Piëch das Sagen. Dadurch können sie auch Volkswagen steuern - die Porsche SE hält die Mehrheit der Stimmrechte an Europas größtem Autobauer.
Begonnen hat es doch wohl so (wikipedia):
1949 übergab die britische Militärregierung das Unternehmen in die Treuhandschaft des Landes Niedersachsen; verbunden mit der Auflage, die Eigentümerrechte gemeinsam mit dem Bund auszuüben und den anderen Bundesländern sowie den Gewerkschaften großen Einfluss einzuräumen. Das Unternehmen wurde von da an als Volkswagenwerk G.m.b.H. geführt.
Bzw. so:
Der Deutsche Bundestag beschloss am 17. März 1960, das in staatlicher Hand befindliche Unternehmen überwiegend zu privatisieren. Die Volkswagenwerk G.m.b.H. wurde in der Folge am 22. August 1960 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, teilprivatisiert und hieß nunmehr „Volkswagenwerk Aktiengesellschaft“. 60 Prozent des VW-Stammkapitals wurden in Form von sogenannten Volksaktien im Gesamtnennwert von 360 Millionen DM an Privatpersonen ausgegeben mit einem Erlös von umgerechnet circa 500 Millionen Euro. Je 20 Prozent der Anteile behielten die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen. Mit dem Verkaufserlös und den Gewinnansprüchen aus den verbliebenen 40 Prozent Aktien der öffentlichen Hand wurde nach langjährigem Tauziehen zwischen Bund und Niedersachsen 1961 zur Förderung der Wissenschaft die Stiftung Volkswagenwerk als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hannover gegründet. Eine Besonderheit dabei ist das sogenannte VW-Gesetz vom 21. Juli 1960, das nicht nur die Privatisierung regelt, sondern auch trotz Minderheitenposition der öffentlichen Hand deren entscheidenden Einfluss weiter sichern soll. Es besagt, dass kein Anteilseigner mehr als 20 Prozent an Stimmrechten ausüben darf. Damit werden feindliche Übernahmen oder Sperrminoritäten verhindert.
s.u. Krenn: Modell Deutschland
Zur Geschichte der Raubprivatisierung des VEB Volkswagen- Oder: Wie von den Volksaktien im Gesamtnennwert von 360 Mio. DM (= 60 Prozent des VW-Stammkapitals) 1 Mrd. Euro (= 14,7 Prozent von 52 Prozent von 1.21B EUR bei Piech landete
Der Abgang von Ferdinand Piëch aus dem Aufsichtsrat von Volkswagen ließ die Automobilindustrie erbeben. Die Beschäftigten hielten den Atem an – „Gott sei Dank nicht die Bänder“, so ein Aktionär – und öffentlich bedankten sich VW-Chef Winterkorn und der kommissarische AR-Vorsitzende Berthold Huber bei dem „genialen Techniker“ (Winterkorn), bei dem „großartigen Unternehmer, Ingenieur und Visionär“ der – so Winterkorn – die Automobilindustrie der zurückliegenden fünf Jahrzehnte geprägt hätte. Das sind übrigens die gleichen Zuschreibungen, die seinem Großvater Ferdinand Porsche (SS-Oberführer und Kriegsverbrecher) gemacht wurden – allerdings von Adolf Hitler, der den Titel „genialer Konstrukteur“ bei der Grundsteinlegung des Volkswagenwerkes am 26. Mai 1938 vor 70.000 begeisterten Claqueuren in die Welt setzte. Seither geistert mit Porsche das Attribut „genialer Konstrukteur“ durch die Welt und wird von interessierter Seite immer wieder befeuert.
Porsches Schwiegersohn Anton Piëch, dem fanatischen Nazi und Vater von Ferdinand Piëch, wurde diese zweifelhafte Ehre nicht zu Teil – schließlich war er als Jurist nur der „Geschäftsführer“ des Rüstungsbetriebes „Volkswagenwerk“, dessen Kasse mit 10 Millionen Reichsmark er bei seiner Flucht aus Wolfsburg im Frühjahr 1945 raubte und sicher nach Österreich brachte – eine der Quellen des Reichtums des Familienclans.
Am 10. April 1945 befreiten die Soldaten der US-Army die Überlebenden der 20.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus den Klauen von Porsche, Piëch und der SS: Zwangsarbeit als weitere Quelle des Reichtums des Clan. Das Volkswagenwerk war „herrenlos“, da die Nazi-Organisation DAF (Deutsche Arbeitsfront), die bisher über das Werk als „Eigentümer“ verfügte, als verbrecherische Organisation aufgelöst war. Finanziert wurden Entwicklung des Fahrzeuges und Bau der Fabrik durch eben diese Nazi-Organisation mit dem den freien Gewerkschaften geraubten Vermögen – der wesentlichen Reichtums-Quelle des Clan.
Im Oktober 1949, kurz nach der Gründung des westdeutschen Teilstaates, übergaben die Briten das Werk „treuhänderisch“ der Bundesregierung. Der vormalige Wehrwirtschaftsführer Heinrich Nordhoff war bereits zum Generaldirektor bestellt (gelegentlich wurde über Werkfunk noch das „Horst-Wessel-Lied“ gespielt). Der kalte Krieg war so weit fortgeschritten, dass an eine Rückgabe an die Gewerkschaften nicht zu denken war. Volkswagen blieb ein „volkseigener Betrieb“ unter Aufsicht des Landes Niedersachsen. Auch die Verbindungen zwischen Volkswagen und Porsche blieben vielfältig – von Lizenzgebühren an Porsche über viele Entwicklungsleistungen und exklusive Vertriebsrechte profitierte der Familienclan mit den beiden Strängen Porsche (Sohn Ferdinand „Ferry“) und Piëch (Tochter Louise, verheiratete Piëch) mit ihrer kleinen Sportwagenfabrik in Stuttgart. Gefestigt wurde die Partnerschaft 1959 durch die Verheiratung der Nordhoff-Tochter Elisabeth mit Porsche-Enkel Ernst Piëch.
Die restaurativen Kräfte in der Bundesrepublik Deutschland drängten immer auf eine Privatisierung dieses „Fremdkörpers“ in der „freien Marktwirtschaft“. 1960 war es soweit, VW wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 60% der Aktien wurden verkauft, je 20% blieben beim Bund und beim Land Niedersachsen. Verbunden war diese Umwandlung mit der Neu-Inszenierung der Volks- und Betriebsgemeinschaftsideologie der Nazis, indem „Volksaktien“ bzw. „Belegschaftsaktien“ ausgegeben wurden. Zugleich mussten an Gewerkschaft und Belegschaft Zugeständnisse gemacht werden: Die Geburtsstunde des VW-Gesetzes. Dieses gewährt dem Betriebsrat und der Gewerkschaft Mitbestimmungsrechte über das Mitbestimmungsgesetz und das Aktiengesetz hinaus. Gegen den Widerstand der Gewerkschaft wurde 1988 die zweite Teilprivatisierung unter Helmut Kohl gestartet, die Bundesregierung veräußerte ihre Anteile an Volkswagen. Es folgten Angriffe der EU-Kommission – das VW-Gesetz behindere den „freien Kapitalverkehr“; in seiner Substanz konnte das Gesetz jedoch erhalten bleiben.
Notwendiger Einschub - schwer aktuell -: Durch Emissionsvorgaben der EU (CO2-Richtlinie) sind alle Automobilfirmen gezwungen, ihre Flottenverbräuche zu reduzieren. Insbesondere für Hersteller von Oberklasse-Fahrzeugen ist das eine schwierige Aufgabe, die durch Produkterweiterung in die unteren Segmente gelöst wird. Für die Sportwagenschmiede Porsche, im Eigentum des Familien-Clan, war das keine Option. Porsche musste, um zu überleben, einen Partner finden, mit dem ein Modellmix zu dem maximal zulässigen CO2-Verbrauch führt.
Der strategische Plan, um künftig noch mehr Profit zu realisieren, war eine Vertiefung der Kooperation Porsche und Volkswagen – selbstverständlich unter dem Kommando von Porsche. Porsche-Geschäftsführer Wiedekind wurde beauftragt, die Übernahme des VW-Konzerns in die Wege zu leiten – und ging – so der Verdacht – mit krimineller Energie (Marktmanipulation) daran, die Vorgabe des Familien-Clans zu erfüllen. Als klar wurde, dass der David Porsche den Goliath Volkswagen nicht stemmen kann, stand Porsche mit 11 Milliarden Euro Schulden unmittelbar vor dem Absturz. Nun wurde der Spieß zweimal gedreht: Erst „kaufte“ Volkswagen die Automobilfertigung von Porsche und entschuldete damit den Laden. Die von Wiedekind gekauften Volkswagen-Aktien waren bei der inzwischen neu gegründeten Porsche Holding SE gelandet und verblieben dort. Nun gehört die Automobilfertigung von Porsche zum VW-Konzern, die Hälfte von Volkswagen gehört aber dem Familien-Clan von Porsche und Piëch – weiterer Großaktionär ist das Emirat Katar ...
DER SPIEGEL 9/1992:
Wie eine Hinrichtung - Kompromiß im Machtkampf um die VW-Spitze: Die beiden Kontrahenten sollen den Konzern gemeinsam führen
Unterschiedlicher können Menschen kaum sein. Der eine schwärmt von einem Auto mit 20 Zylindern, drei Turboladern und mehr als 1000 PS: "Das hat noch keiner gemacht."
Der andere findet es schrecklich, daß neue Autos "immer schneller und schwerer" werden, und könnte gar "mit einem Tempolimit leben".
Demnächst werden die beiden gegensätzlichen Typen eng zusammenarbeiten müssen. Audi-Chef Ferdinand Piech, 54, der PS-Begeisterte, und VW-Vorstand Daniel Goeudevert, 50, der Umwelt-Besorgte, sollen die Führung des VW-Konzerns übernehmen.
Aufsichtsratschef Klaus Liesen will noch vor der nächsten Hauptversammlung am 2. Juli das Gerangel um die Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Carl Hahn, 65, beenden. Lange Zeit galt der Franzose Goeudevert als klarer Favorit. Zuletzt aber setzte sich Audi-Manager Piech durch, der kaum ein Mittel scheute, um an den begehrten Posten zu kommen...
This performance of John Mayall's classic 'California' is a special treat for John's fans, and really the fans of the Blues and classic rock. This performance is a showcase for the talents of John, Jay Davenport (drums), and Greg Rzab (bass). The flow from musician to musician, and the interaction and tightness of the band is classic. This video is one of several I've added with John's new Trio format. I think you'll agree it adds a new dimension to an already legendary career. For more info on John's projects and upcoming tour dates, visit - www.johnmayall.com
So - ein bischen anders - haben die das gestern Abend gespielt:
Das war ein unglaubliches Konzert in der Music Hall Worpswede. Es ist wunderbarbar, wenn Musiker das machen, was sie gut können und sich darüber freuen, dass das Publikum das mag. Wenn Mayall singt, Mundharmonika spielt und sich dabei gleichzeitig am Klavier begleitet - in wunderbaren Dialogen -, Greg Rzab Basslinien darunter legt, die daraus komplexe Songs machen und Jay Davenport solide Drum-Patterns (gestern mit einem größeren Pearl-Drumset, das auch noch besser klang) ... Mayall hat den Sockel weggelassen.
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Eskurs: Scheußlichkeiten in Worpswede: Wie immer, wenn sich Expressionisten nicht recht entscheiden können zwischen Siegesbesoffenheit, Odin und Kritik , - z.B.
Welch ein Unterschied: Menschen statt eines tumben monumentalen Backstein-Adlers.
Da kann man demütig davor stehen, während man um den Backsteinbrocken zwar rumgehen kann, aber eigentlich - wörtlich wie im übertragenden Sinne - keinen room to move findet:
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You gotta free me
'Cause I can't give the best
Unless I got room to move ...
= Bogen geschlagen: John Mayall @ Music Hall, Worpswede on 2017-03-30 - Zugabe: "Room To Move"
Auf dem Album finden Sie auch eine schöne Version des Roadhouse Blues; - reicht allerdings an das Original nicht ran: The Doors - Roadhouse Blues, live in N.Y. 1970
Anhaltend aktuell; die Lektüre hilft dabei, wenigstens im Denken nicht unter unseren Möglichkeiten zu bleiben:
... die Massen zu ihrem Ausdruck (beileibe nicht zu ihrem Recht) kommen zu lassen - welch vortreffliche Deutung des Trumpismus, - aber wohl auch des Merkelianismus!
Ein Versuch: Nun muss man zugestehen, dass wir da weiter gekommen sind: Rechtspopulismus, Trumpismus und Merkelianismus versuchen - auf unterschiedliche Weise - die proletarisierten Massen (durch lähmende Ausgrenzung bzw. durch Scheinintegration) zu sedieren und die von Abstieg bedrohten sog. Mittelschichten zu organisieren, ohne die Eigentumsverhältnisse anzutasten, von denen letzetere ja gerade meinen, dass sie ihnen nützten. Sie sehen ihr Heil darin, die Massen zu ihrem Ausdruck (beileibe nicht zu ihrem Recht) kommen zu lassen. […] Diese neuen Herrschaftformen laufen - wie der Faschismus - folgerecht auf eine Ästhetisierung des politischen Lebens hinaus.
Als Walter Benjamin am 25. September 1940 an der französisch-spanischen Grenze eintraf, hatten er und seine Gefährten einen etwa 15 km langen Fußmarsch von Banyuls-sur-mer über die Berge hinter sich. Benjamin wollte nach Lissabon, um von dort per Schiff in die USA zu gelangen. Der heute weltberühmte Philosoph und Essayist, der damals nur einem kleinen Kreis von Intellektuellen bekannt war, lebte seit 1933 in Frankreich. Als staatenloser jüdischer Deutscher auf der Flucht vor den deutschen Besatzern hatte er es geschafft, die Unterstützung einer amerikanischen Dienststelle in Marseille zu bekommen. So konnte er der spanischen Polizei einen provisorischen amerikanischen Pass samt spanischem Transitvisum zeigen.
Doch die dem Franco-Regime unterstehende Polizei verweigerte Benjamin die Einreise, weil sein Pass kein französisches Ausreisevisum enthielt... Am anderen Morgen, dem 26. September 1940, wurde Benjamin in seinem Hotelzimmer tot aufgefunden...
„Schwerer ist es, das Gedächtnis der Namenlosen zu ehren als das der Berühmten. Dem Gedächtnis der Namenlosen ist die historische Konstruktion geweiht.“ (aus Benjamins ‚Über den Begriff der Geschichte‘).
DER WURM
Lasst uns danksagen für unsere Armut, sagte der zerlumpte Mann.
Mit eigenen Augen sah ich ihn: Er lungerte herum in einem Dorf mit
flachen Häusern aus Zement und Backsteinen, irgendwo zwischen
Mexiko und den USA.
Lasst uns danksagen für unsere Lust an der Gewalt, möge sie auch steril
wie ein Gespenst sein und zu gar nichts führen,
so wie diese Straßen, die auch nirgendwohin führen.
Ich sah ihn mit eigenen Augen: Er fuchtelte vor einem rosa Hintergrund
der schwarz nicht werden wollte, ach, ihr Dämmerungen an der Grenze,
gelesen und verloren ein für alle Mal.
Dämmerungen, die Lisas Vater einhüllten
Anfang der fünfziger Jahre.
Dämmerungen, die Mario Santiago vorüberfahren sahen,
auf und nieder, starr vor Kälte, auf dem Rücksitz
eines Schmugglerautos. Dämmerungen
endlos weiß und endlos schwarz.
Mit diesem Auge sah ich ihn: er sah aus wie ein Wurm mit Strohhut
und Killerblick
und er bereiste die Dörfer im Norden Mexikos
wie verloren, vom eigenen Geist verlassen
und von dem großen Traum, den alle träumten,
und seine Worte, mein Gott!, fürchterlich.
Er sah aus wie ein Wurm mit Strohhut,
Klamotten weiß
und Killerblick.
Und wie ein Kreisel fuhr er
durch die Dörfer im Norden Mexikos
aber ohne den Schritt zu wagen,
den Entschluss,
hinabzusteigen in die Hauptstadt.
Mit diesem Auge sah ich ihn
kommen und gehen
unter Hausierern und Betrunkenen,
gefürchtet,
das Wort, beschädigt von Straßen
mit Häusern aus Beton.
Er sah aus wie ein Wurm mit Strohhut
eine Bali zwischen den Lippen
oder eine filterlose Delicado.
Von einer Seite seiner Träume reiste er
zur anderen,
wie ein Erdwurm
der seine eigene Verzweiflung hinter sich her zerrt
und sie dabei frisst.
Weißer Wurm mit Strohhut
unter Nordmexikos Sonne,
in einer Erde, satt von Blut und Lügenworten
von der Grenze, Tor der Leichen, das Sam Peckinpah schon sah,
Tor des Ruhelosen Geistes, Peitsche aller Peitschen
und der verfluchte weiße Wurm, da war er,
mit seinem Strohhut und der Kippe,
die ihm von der Unterlippe hing, und immer mit dem ewig
gleichen Killerblick.
Ich sah ihn und ich sagte: im Kopf, da hab ich drei Geschwüre,
die Wissenschaft kann nichts mehr für mich tun.
Ich sah ihn, und ich sagte, aus dem Weg, du Wichser!
Die Poesie ist tapferer als alle,
die blutbespritzte Erde kann mich mal, der ruhelose Geist ...
Roberto Bolanos Gedichte – erstmals in einer deutschen Gesamtausgabe vereint. (Hanser)
Für Roberto Bolaño, den illusionslosesten und letzten Romantiker des 20. Jahrhunderts, war Dichtung seine wahre Berufung und die eigentliche Quelle aller Literatur. Seine Gedichte sind visionär und surreal, aberwitzig und melancholisch. Sie sind ein Loblied und zugleich ein Abgesang auf jene Generation der „romantischen Hunde“, die die Welt verändern wollte und unter die Räder kam: „Wenn wir genau hinhörten, könnten wir hören, wie die Türen der Geschichte zufallen / oder die Türen des Schicksals.“
Diese Gedichte sind so großartig, weil sie nichts
feierlich Gedichtetes haben.
Formal spielen sie sich so
gut wie gar nicht auf.
Der Kopf wird unmittelbar
aufs Leben
gestoßen.
Bolaños Gedichte sind Schwestern
von Bolaños Prosa.
Doch wenn man aus einer Laune heraus
versucht,
einen Abschnitt Prosa
in ein Gedicht zu bringen,
indem man
geschickt
die Zeilen kappt,
stellt man fest,
dass es nicht funktioniert.
Schwestern sind eigensinnig.
Ein toller Gedanke; - nicht neu, denke ich an Born, Delius, Derschau, Theobaldy, Zahl u.a. (Lyrik-Katalog Bundesrepublik): Gedichte können großartig sein, wenn sie nichts feierlich Gedichtetes haben, sich formal nicht sonderlich aufspielen und den Kopf unmittelbar aufs Leben stoßen!
Solch Lyrik wünsch ich mir - nicht Kunstgewerbe ...
Heute Nachmittag saß er am Nebentisch. In einem Biergarten. Hannover Südstadt.
Ich habe nichts gesagt.
Was hätte ich sagen sollen.
Im Lesesaal der Hölle
Im Club
der Science-Fiction-Freaks
In den reifbedeckten Innenhöfen
In den Transit-Schlafsälen
Auf den Eisbahnen
Wenn alles schon viel klarer wirkt
Und jeder Moment ist besser und nicht mehr so wichtig,
Zigarette im Maul, Schiss in der Hose
Manchmal die
grünen Augen
Und 26 Jahre
Stets zu Diensten
Meine Heimat, o meine Heimat, meine Heimat,
es blieb mir nicht einmal eine Mütze übrig von deiner Hand,
kein Schuh mit deiner Erde,
dein letztes Hemd auf meinem Rücken ist schonlange abgetragen,
es war aus Sile-Tuch.
Du bleibst jetzt nur noch im Grau meines Haares,
in meinem Herzinfarkt,
in den Runzeln meiner Stirn, meine Heimat,
o meine Heimat,
meine Heimat…
(1958)
View on YouTube -
‘Night’ was composed by the Turkish pianist/composer Fazil Say by commission of the Eduard van Beinum Society at the request of Lucas and Arthur Jussen. Aufwühlend und fesselnd: Komposition, Pianisten. Ballett!! - Unbedingt im Vollbild ansehen/hören!
"Ich weiß nicht, ob ihr es gemerkt habt? Überall wo es Schwätzer, Gemeine, Sensationsgierige, Diebe, Scharlatane gibt, - sie alle sind übertrieben gläubig. Ist das ein Paradoxon?" (Fazil Say)
Istanbul, 08.09.2016* Der seit einigen Jahren in der Türkei wegen angeblich spöttischer Äußerungen zum Islam juristisch verfolgte türkische Pianist Fazil Say kann aufatmen. Nach jahrelangem Tauziehen entschied das zuständige Instanbuler Gericht nun abschließend, dass seine bei einem Internet-Kurznachrichtendienst veröffentlichten Meldungen unter die Meinungsfreiheit fallen. Say ist ein bekennender Atheist und Kritiker der islamisch-konservativen Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Das Verfahren bezeichnete er als politisch motiviert, Erdogan hatte er vorgeworfen, selbst hinter dem Prozess zu stehen. Zusammen mit der juristischen Verfolgung wurde der Regimekritiker auch gesellschaftlich diskriminiert. So strich beispielsweise das türkische Kulturministerium Werke des auch als Komponist tätigen Regimekritikers aus dem Programm des "Präsidialen Symphonieorchesters" (klassik.com berichtete).
* - also nach dem sog. Putschversuch.! Ob die Richter noch im Amt sind, wissen wir freilich nicht ...
James Shea, Deputy Assistant Secretary of Emerging Threats at NATO – now that’s a lovely title – recently gave a talk at a private club in London on the Islamic State/Daesh. Shea, as many will remember, made his name as NATO’s spokesman during the NATO war on Yugoslavia in 1999*.
After his talk Shea engaged in a debate with a source I very much treasure. The source later gave me the lowdown.
According to Saudi intelligence, Daesh was invented by the US government – in Camp Bacca, near the Kuwait border, as many will remember — to essentially finish off the Shiite-majority Nouri al-Maliki government in Baghdad.
It didn’t happen this way, of course. Then, years later, in the summer of 2014, Daesh routed the Iraqi Army on its way to conquer Mosul. The Iraqi Army fled. Daesh operatives then annexed ultra-modern weapons that took US instructors from six to twelve months to train the Iraqis in and…surprise! Daesh incorporated the weapons in their arsenals in 24 hours.
In the end, Shea frankly admitted to the source that Gen David Petraeus, conductor of the much-lauded 2007 surge, had trained these Sunnis now part of Daesh in Anbar province in Iraq.
Saudi intelligence still maintains that these Iraqi Sunnis were not US-trained – as Shea confirmed – because the Shiites in power in Baghdad didn’t allow it. Not true. The fact is the Daesh core – most of them former commanders and soldiers in Saddam Hussein’s army — is indeed a US-trained militia [...]
It’s easy to dismiss Daesh as the apex of barbarian cultural idiosyncrasies. Even wallowing in gruesomeness, Daesh has been able to project a universalist dimension beyond its Sunni Arab Middle Eastern base. It’s like the clash of civilizations playing in a wilderness of mirrors. Daesh amplifies the clash not between East and West, or the Arab world and the Atlanticist hegemon, but mostly between a certain (warped) conception of Islam and assorted infidels. Daesh “welcomes” everyone, even Catholic Europeans while persecuting Arab infidels and bad Muslims.
It’s no wonder the Caliphate — a concrete utopia on the ground – finds an echo among young lone wolves living in the West. Because Daesh insists on the colonial Franco-British – and then neocolonial American — history of Muslims being trampled upon by a dominating, infidel West, they manage to channel a diffuse sentiment of injustice among the young.
Everyone – US, France, Britain, Russia, Iran — is now at war with Daesh (Turkey only half-heartedly, as well as the House of Saud and the GCC petrodollar gang; for them this not a priority.)
But this is a war without a serious political long-term perspective. No one is discussing the place for Sunni Arabs in an Iraq dominated by the Shiite majority; how to put the Syrian state back together; or whether private donors to Daesh from Kuwait, Qatar, Saudi Arabia and the Emirates will simply disappear.
The encirclement of Raqqa and the re-conquest of Mosul will mean absolutely nothing if the causes of Daesh’s initial success are not addressed. It starts with the West’s mission civilisatrice as the cover story for unbounded colonial domination, and it straddles the methodical, inexorable, slow motion American destruction of Iraq. Blowback will continue to reign over the wilderness of mirrors; an attack near the British Parliament by a knife-carrying lone wolf “soldier answering “its call” killing four people mirrored by US jets bombing a school near Raqqa killing thirty-three civilians.
Petraeus may have trained them in the deserts of Al-Anbar. But most of all that rough beast, slouching towards Camp Bacca to be born, bore the touch of a Western mind.
Und a propos Badass Jihadis nehme man zur Kenntnis: Taliban rufen zum Baumschutz auf
Kabul/Dubai – Es war eine außergewöhnliche Botschaft der Taliban in Afghanistan. Die islamistischen Kämpfer, die gewöhnlich zum "heiligen Kampf gegen Ungläubige" und Widerstand gegen Nato-Truppen aufrufen, hatten diesmal eine ganz andere Bitte: Afghanen sollten mehr Bäume pflanzen. "Der Baumbestand spielt eine wichtige Rolle beim Umweltschutz, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Verschönerung der Erde", ließ Taliban-Führer Hibatullah Akhundzada kürzlich wissen. "Forsten und Landwirtschaft sind weltliche Wohltaten, die aber auch in unserem Leben nach dem Tode immens belohnt werden", erklärte er laut Taliban-Website "Voice of Jihad". Afghanistans Wälder werden massiv abgeholzt. Bäume werden nicht nur für Brennholz geschlagen, sondern auch illegal geschmuggelt – über die Grenze nach Pakistan und von dort bis in den Arabischen Golf. Das UN- Umweltprogramm schätzt, dass Afghanistan in den vergangenen 30 Jahren etwa die Hälfte seines Waldbestandes verloren hat. - derstandard.at/2000054658075/Taliban-rufen-zum-Baumschutz-auf ... (der standard.at, 23. März 2017)
Meine Lieblings-HAZ hat heute (22.03. - Print S. 19) wieder Alles auf dem Schirm Zur Cebit ist ein Streit um Computer im Unterricht entbrannt. Der Vorwurf: Lehrer sind der Hemmschuh der Digitalisierung. Aber stimmt das wirklich? Oder sind die neuen Medien nicht längst Standard im Klassenzimmer? Ein Unterrichtsbesuch.
Was war geschehen? Thorsten Dirks, ... der Präsident des Digitalverbandes Bitcom, hatte bei der Cebit-Eröffnung moniert, der größte Hemmschuh der digitalen Bildung seien die Lehrer.
Naja, - wenn das einer sagt, der von Oktober 2014 bis Dezember 2016 Chief Executive Officer (CEO) der Telefónica Deutschland Holding AG war, muss man dem schonmal nachgehen. Zuvor war Dirks sieben Jahre Vorsitzender der Geschäftsführung der E-Plus Gruppe, die heute Teil von Telefónica Deutschland ist und die damals den großartigen Slogan "Freedom of Speech" rausgehauen hat. Ein ausgewiesener Didaktiker also. Und meine Lieblings-HAZ meldet vorauseilenden Gehorsam:
An Deutschlands Schulen steht die digitale Revolution auf der Schwelle zu den Klassenzimmern. In der 8c ist sie schon einen Schritt weiter. „Meldet euch bitte bei Quizlet an“, sagt Englischlehrer XY zu Beginn der Stunde. Und die Achtklässler der Humboldtschule greifen so selbstverständlich zu ihren iPads, wie ihre Urgroßeltern einst zur Schiefertafel griffen.
Vorne auf dem Whiteboard, der interaktiven Tafel, ploppen die Namen der Schüler auf, die sich anmelden. Tom. Anna. Frank. Dann setzen diese sich in Gruppen zusammen und klicken sich durch ein Vokabellernspiel. In Echtzeit erscheint auf der Tafel, welches Team gerade führt....
Na Klasse: digitalisierte behavioristische Lückentexte oder Multiple-Choice-Textverstehensabfragen von Schulbuchverlagen, die wegen der Punkte, die man damit sammeln kann, und der Levels, die man damit erreichen kann, zum Lernen anspornen sollen, - wie ich bereits bemerkte. Lerntheoretisch welcome back to the fifties! ... Die iPads haben die Kids übrigens mit Unterstützung des Madsack Media Stores (Meine "Lieblings-HAZ" ist oder war mal das Flaggschiff der Madsack-Gruppe ... - jetzt ist sie ein Anzeigenblatt, in dem man zwischen Anzeigen-Specials etwas redaktionellen Text suchen muss!).
Die Schüler der iPad-Klasse jedenfalls schwärmen vom praktischen Nutzen der Tablets: „Jetzt müssen wir nicht mehr so viele schwere Bücher schleppen“, sagt der 14-jährige Chigo. „Und beim Tippen von Texten bekommt man keinen Schreibkrampf“, ergänzt sein Mitschüler Matty.
Immerhin: Frau Döhner interviewt auch einen sehr geschätzten Kollegen:
Herr Gieseke, Sie haben manchmal lieber ein Buch in der Hand, als im Internet zu lesen. Hemmen Lehrer wie Sie die digitale Bildung in den Schulen, wie der Präsident des Bitcom-Verbandes gesagt hat?
Schüler können aus Büchern eine andere Art der Informationsentnahme lernen. Exzerpieren statt Kopieren macht eine Verlangsamung nötig und kann dadurch eine größere Durchdringung des Inhalts möglich machen. Für wissenschaftliches Arbeiten ist es oft auch sinnvoll, mehr Bücher aufzuschlagen, in ihnen zu blättern und Informationen parallel verfügbar zu haben. Grundsätzlich löst ein Buch auch eine andere Lesestimmung aus als ein Tablet. Digitale Medien können unterstützen, aber die pädagogische Verantwortung will ich als Lehrer nicht aus der Hand geben.
Haben Sie sich über die Äußerung des Bitcom-Chefs geärgert?
Bitcom ist ja ein Interessenverband, der andere Interessen verfolgt als ein pädagogisch-didaktisch ausgerichtetes Konzept von Lernen. Konventionellen Unterricht, der nur noch mit Büchern arbeitet, gibt es ja auch gar nicht mehr. Eine Verordnung eines digitalen Klassenzimmers wird nicht funktionieren, da auch dann für manche Lernphasen auf konventionelle Medien und Methoden zurückgegriffen werden muss. Insofern kann mich nur die Ignoranz ärgern, mit der sich Nicht-Pädagogen aus zum Teil finanziellen Interessen in die Bildungsdiskussion einmischen.
Ist ein Tablet für Schüler aber nicht reizvoller als herkömmlicher Unterricht?
Elektronische Medien üben in der Schule zunächst einen Reiz aus, da sie dort noch eher unüblich sind. Wenn Schüler aber täglich mit elektronischen Medien zu tun haben, ebbt der Reiz schnell ab. Bildung geschieht vor allem durch Interaktion.
Die Plattform ermöglicht Ihnen eine Volltextsuche in digitalisierten Monographien der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, vorwiegend aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächerspektrum, und den pdf-download der gefundenen Quellen.
Update:
- Mittlerweile ist sogar der ADAC, den man ja immer im Arsch der Automobilindustrie vermutet hat, verzweifelt, weil er als Ergebnis seines verschärften ADAC-EcoTests nur 2 (in Worten: zwei) Diesel-Pkw empfehlen kann: Wir haben im September 2016 unseren EcoTest verschärft, seither 77 Automodelle geprüft und festgestellt: Auch Benziner weisen häufig viel zu hohe Feinstaubwerte auf. Die tatsächlichen Emissionen liegen oft fernab der Grenzwerte. Überraschend ist auch, dass Euro-5-Diesel teilweise sauberer sind als Euro-6-Fahrzeuge. ... Vgl. Moderne Benziner haben ein Abgasproblem (Süddeutsche Zeitung | 20. März 2017)
+ DasErste: Akte D – Die Macht der Automobilindustrie
View on YouTube Ansehbefehl!!
In einer spannenden Spurensuche geht "Akte D" der Frage nach, wie die ungeheure Macht dieser Industrie historisch entstanden ist. Beginnend mit der Modernisierung der Produktion durch amerikanisches Geld und Knowhow in den 1920er Jahren, über den durch die Nazis geförderten Ausbau der automobilen Infrastruktur und die Motorisierung der Massen im deutschen Wirtschaftswunder schlägt der Film einen Bogen zum Aufstieg der Autolobby in Deutschland. Dabei wird deutlich, wie groß die Nähe von Politik und Industrie in dieser Schlüsselbranche mittlerweile ist und wieso sich deshalb die Skandale und Affären häufen.
Es gab einmal eine Theorie dazu: Staatsmonopolistischer Kapitalismus (Stamokap)
*ADSM: Adenauer, Dobrindt, Schröder, Merkel ... Wissmann, Kretschmann, von Klaeden ... Fuck me running ...
Am 14. März wäre er 70 geworden. Hat er nicht mehr erlebt, 17 February 2017 he died from brain cancer, - wie ich jetzt erst erfahren habe.
Peter Skellern's first hit song was "You're a Lady" in 1972.
Now the evening has come to a close
And I've had my last dance with you
On to the empty streets we go
And it might be my last chance with you
So I might as well get it over
The things I have to say won't wait until another day
You're a lady, I'm a man, you're supposed to understand
How these things are often planned to be
You're romantic, I'm a fool,
You're the teacher, I've come to school
Here I sit and hope that you'll love me ...
... eines der schönsten Liebenlieder, das ich kenne. Nennen Sie es Kitsch, ich finde es großartig. Skellern’s vocals were supplemented by the Congregation, a choral pop ensemble who had already had their own top ten hit with "Softly Whispering I Love You". The introductory bars were performed by the Hanwell Band, with the euphonium, played by John Luckett, prominently featured. Skellern provided his own piano accompaniment.
Wie ein Youtube-Kommentator schrieb: When Brass & Reed embrace in a most beautiful way, with a voice that hurts to hear, in a song that, just ....... haunts you..... Play very loudly until the neighbours complain, otherwise it doesn't work.
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Was mir bei dem Clip auffällt: Es ist ja heute häufig davon die Rede, dass die Leute sich nicht mehr benehmen können und dass das früher besser war.
Ab 1'50 wird im Hintergrund ein junger Bart-und Anzugträger auffällig - ein 1973-Hipster -, der Bier aus der Flasche trinkt, schwatzt und sich dann umständlich eine Zigarette anzündet (was die Lady vor ihm dazu animiert, es ihm gleich zu tun) anstatt sich der Schönheit des Liedes hinzugeben und dem Sänger den gebührenden Respekt entgegen zu bringen. Ganz abgesehen davon, dass er dessen Gesundheit gefährdet. Das Blöde ist: Wenn der einem erstmal aufgefallen ist, kann man den Vortrag nicht mehr genießen. Eine Alternative.
Und ein weiteres sehr schönes Lied von Skellern:
Empfehlung: Stöbern Sie mal bei youtube, da können Sie tolle Sachen finden wie Song To The Critics, Is You Is Or Is You Aint My Baby (für Mrs Mop, - falls die nochmal reinschaut) oder Skellerns Interpretation von "Abdul Abulbul Amir" - a music-hall song written in 1877 (during the Russo-Turkish War) by Percy French, and subsequently altered and popularized by a variety of other writers and performers. It tells the story of two valiant heroes – the titular Abdulla, fighting for the Turks, and his foe (originally named Ivan Potschjinsky Skidar in French's version), a Russian warrior – who encounter one another, engage in verbal boasting, and are drawn into a duel in which both perish. Ziemlich aktuell, itseems to me. There are two sides to Peter Skellern’s music ...
Oh, the sons of the Prophet are hardy and grim
And quite unaccustomed to fear
But none were so reckless of life or of limb
As Abdulla Bulbul Ameer.
When they wanted a man to encourage the van
Or to harrass the foe in the rear
Or to take a redoubt they would always send out
For Abdulla Bulbul Ameer.
There are heroes in plenty, and well known to fame
In the ranks that were lead by the Czar,
But the bravest of all was a man by the name
Of Ivan Potschjinksi Skidar.[A]
He could imitate Toole, play Euchre and Pool
And perform on the Spanish guitar.
In fact quite the cream of the Muscovite team
Was Ivan Potschjinski Skidar.
One morning the Russian had shouldered his gun
And assumed his most truculent sneer
And was walking down town when he happened to run
Into Abdulla Bulbul Ameer.
"Young man," says Bulbul, "can your life be so dull
That you're anxious to end your career?—
For, infidel, know—you have trod on the toe
Of Abdulla Bulbul Ameer.”
“Take your ultimate look upon sunshine and brook,
Make your latest remarks on the war;
Which I mean to imply you're going to die,
Mr. Count Cask-o-whisky Cigar."
Said the Russian, "My friend, my remarks in the end
Would avail you but little, I fear,
For you'll never survive to repeat them alive,
Mr. Abdulla Bulbul Ameer."
Then the bold Mameluke drew his trusty chiboque
And shouted "Il Allah Akbar"
And being intent upon slaughter, he went
For Ivan Potschjinski Skidar.
But just as his knife had abstracted his life
(In fact he was shouting "Huzza!")
He felt himself struck by that subtle Calmuck,
Count Ivan Potschjinski Skidar.
The Consul drove up in his red-crested fly
To give the survivor a cheer,
He arrived just in time to exchange a goodbye
With Abdulla Bulbul Ameer.
And Skobeleff, Gourko and Gorsechekoff too
Drove up on the Emperor's car
But all they could do was cry "och-whilliloo!"
With Ivan Potschjinski Skidar.
There's a grave where the waves of the Blue Danube roll,
And on it in characters clear
Is: "Stranger, remember to pray for the soul
Of Abdulla Bulbul Ameer."
A Muscovite maiden her vigil doth keep
By the light of the true lover's star
And the name that she murmurs so sadly in sleep
Is Ivan Potschjinski Skidar.
— original limited edition privately published by Percy French and Archie West
Der Beitrag wäre für die Tonne ohne Chuck himself:
Well here's one of the greatest Rock n' Roll tunes ever written. Originally released in 1958 and then re-released on Chuck's 1962 album 'Twist', Johnny B. Goode arguably in itself upped the level for Rock music and solidified Chuck Berry's status as a pioneer. Keith Richards later said that Chuck succeeded in releasing effectively the same song over and over again after this one -- but the question must be posed, when it's this great why not?
You may not be ready for this yet, but your kids are gonna love it.
Als er zu einem Auftritt in den Südstaaten erschien, wurde Chuck Berry abgewiesen: ein Schwarzer, der über einen strammen Hillbilly sang? Nicht im Reich der Konföderiertenflagge, nicht dort, wo 1958 noch immer der Ku-Klux-Klan mitregierte.
Selbst im Jahr 1985 noch wurde Berry von den Weißen enteignet: Da spielte Michael J. Fox in "Zurück in die Zukunft" die Riffs von "Johnny B. Goode" und beeindruckt seine schwarzen Begleitmusiker damit so sehr, dass einer von ihnen seinen "Vetter" Chuck anruft, um ihn auf diesen "neuen Sound" hinzuweisen.
Was immer Musikologen vom Einfluss englischer Balladen und afrikanischer Gesänge erzählen, von Bill Haley und Elvis raunen, von Jazz und Blues und sonst frommem Sang, es war Chuck Berry, der den Rock 'n' Roll in diese irdische Welt brachte und sie mit einem Schlag verzauberte. (s.o. Winkler)
Zur neueren Enteignungsdebatte anlässlich des angekündigten Stones-Albums Blue & Lonesome: The Original Artists:
For his first album in eight years, the former Pulp frontman was inspired by legendary LA hotel, Chateau Marmont. He discusses his fascination with Hollywood, his fears for France - and his desire to retreat (theguardian, 12.03.17)
'Perhaps everyone exists half in somebody else’s imagination. No one is totally human. We are all facets of someone else’s internalization. Visions of what they want us to be.' (Sir Raymond Douglas Davies)
The rock legend, 72, was honoured by the Prince of Wales at Buckingham Palace
Kinks, formed in 1963, inspired generations with hits such as Waterloo Sunset
He said: 'It lasted three minutes, it went well and I said goodbye and went home'
Ein tolles Video mit Ausschnitten aus den Konzerten sowie aus zeitgenössischen Fernsehreportagen und Konzert-Specials hier: Set-List:
1. Warm Dust - Keep On Trucking (00:25 - 02:35)
2. Taste - I Feel So Good (2:35 - 8:35)
3. Deep Purple - Wring That Neck (08:35 - 15:30)
4. Keef Hartley Blues Band - Sinnin ‘For You (15:30 - 21:00)
5. The Nice - Hang on To A Dream (21:00 - 28:20)
6. Aynsley Dunbar Retaliation - Down, Down And Down (28:20 - 36:00)
7. The Nice - Country Pie (36:00 - 41:20)
8. Bericht über das Festival (41:20 - 51:10)
9. Deep Purple - Mandrake Root Part 2 (51:10 - 54:40)
10. Keef Hartley Blues Band - Rock Me Baby (54:40 - 1:02:05)
11. The Nice - Rondo (1:02:05 - 1:10:15)
12. Deep Purple - Mandrake Root (1:10:15 - 1:17:15)
+ Fleetwood Mac - Albatross
Patrick McGoohan war Hauptdarsteller und Regisseur der legendären Serie The Prisoner (deutsch: Nummer 6):
Wo bin ich?
Sie sind da.
Was wollen sie?
Informationen.
Auf wessen Seite sind Sie?
Wir sind auf der richtigen Seite. Wir wollen Informationen, Informationen.
Ich sage nichts.
So oder so, sie werden sprechen.
Wer sind sie?
Die neue Nummer Zwei.
Wer ist Nummer Eins? Sie sind Nummer Sechs.
Ich bin keine Nummer, ich bin ein freier Mensch!
Ha, ha, ha...!
The Prisoner was surely one of television’s most bizarre and entertaining shows. Its Big Brother/Secret Agent themes were wonderfully enhanced with hallucinogenic paranoia mixed with the colorful aura of the swinging 60s, UK style. It was fun, too. As was the music, a twisted assemblage of elevator jazz, patriotic brass bands, candy psych-pop, lounge and Bond-esque action themes – all intertwined behind the show’s intensely mysterious facade. It’s hard to imagine this 3CD soundtrack making much sense to those unfamiliar with the show, but fans of the era just might appreciate it anyway. The mere 17-episode series was so unique it still inspires rabid fans to this day (Dhani Harrison’s first band was named thenewno2 – a direct quote from the show.)
Wiedergefunden: THE PRISONER: "ARRIVAL" Patrick McGoohan, Virginia Maskell; 6-1-1968. (HD HQ 1080p)
Now more than ever, we cannot take news media at face value – we need tools to read media critically, strategies to discern how information works. This is what inspired The Listening Post’s project: Media Theorised.
Die Irische Bischofskonferenz hat sich bei ihrem Frühjahrstreffen in Maynooth erstmals zu dem Fund eines Massengrabs auf dem Gelände eines früheren katholischen Mutter-Kind-Heims im westirischen Tuam geäußert. Die Funde erinnerten an eine Zeit, in der unverheiratete Mütter verurteilt und stigmatisiert wurden, so die Bischöfe in einer am Mittwochabend veröffentlichen Erklärung. Es gehe nun darum, sich der Vergangenheit zu stellen und aufzuklären, was geschehen sei. Die katholische Kirche unterstütze die Arbeit der Untersuchungskommission. Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Grabstätten angemessen markiert würden, „damit der Verstorbenen und ihrer Familien mit Würde gedacht“ werden könne.
Auf dem Gelände eines ehemaligen Mutter-Kind-Heims der katholischen Kirche im irischen Tuam sind Ermittler auf Überreste von Kinderleichen gestoßen. Die Untersuchungskommission gab bekannt, dass es sich dabei um Föten sowie um Kinder im Alter von bis zu drei Jahren handle. Der Todeszeitpunkt lasse sich auf den Zeitraum zwischen 1935 und 1961 eingrenzen, in dem das Mutter-Kind-Heim betrieben wurde; ein Teil der Überreste stamme mutmaßlich aus den 1950er-Jahren.
Die Lokalhistorikerin Catherine Corless hatte ermittelt, dass für den Zeitraum zwischen 1925 und 1961 in dem Heim 796 Totenscheine für Babys ausgestellt worden waren. Im gleichen Zeitraum gab es jedoch lediglich eine beurkundete Bestattung. Seit Anfang 2015 befasst sich eine staatliche Untersuchungskommission mit zweifelhaften Vorgängen aus 14 irischen Mutter-Kind-Heimen im Zeitraum von 1922 bis 1998. Im katholischen Irland wurden unverheiratete Schwangere lange Zeit ausgegrenzt, weshalb einige von ihnen in den Einrichtungen Zwangsarbeiten verrichten mussten; die Sterblichkeitsrate der Kinder war Medienberichten zufolge unverhältnismäßig hoch.
"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt."
Charles Lewinsky, Der A-Quotient
Wise Man Says II
"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater."
Frank Zappa
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