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Archäologie (DXCXIV): Was der israelische Premierminister Menachem Begin 1981 dem deutschen Kanzler (Schmidt, SPD) ausrichten ließ

Kürzlich musste ich hier - Aus aktuellem Anlass - mal was klarstellen:
Dass der israelische Ministerpräsident den deutschen Außenminister (Gabriel, SPD) nicht empfangen will, gilt den hiesigen Medien als Skandal. Deutschland, das sich seine moralische Überlegenheit mit Holocaust und anschließender Erinnerungskultur hart erarbeitet hat, muss sich wohl kaum von einem Juden sagen lassen, mit welchem israelkritischen Verein es Beziehungen pflegen darf. Und so wird der deutsche Außenminister in allen Blättern dafür gefeiert, dass er einem wie "Wladimir Tayyip Netanjahu" ("Süddeutsche Zeitung"), der aus der Shoah anscheinend nichts über Demokratie und Menschenrechte gelernt hat, die Stirn bietet.
Von welchem Schlag nun die "Akteure der Zivilgesellschaft", mit denen sich Sigmar Gabriel während seines Israel-Besuchs getroffen hat, eigentlich sind, interessiert da am wenigsten. In konkret 1/14 schrieb Alex Feuerherdt über die angeblich uneigennützigen und hilfsbereiten NGO, die in Israel und den palästinensischen Gebieten keineswegs aus purer Menschenfreundlichkeit agieren.

Jetzt habe ich die Vorgeschichte dazu gefunden:

Weil Helmut Schmidt als Offizier an der Belagerung Lenigrads teilgenommen und sich wiederholt „kritisch“ gegenüber der israelischen Politik geäußert hat, ließ der israelische Premierminister Menachem Begin 1981 dem deutschen Kanzler ausrichten, „wer als Offizier am Vernichtungskrieg an der Ostfront teil­genommen hat, sollte zu den Problemen im Nahen Osten ein für allemal den Mund halten“. Das scheint beim ehemaligen Oberleutnant der Wehrmacht aber auf taube Ohren gestoßen zu sein, da der „beliebteste deutsche Politiker der jüngeren Geschichte“ mit 26 europäischen Ex-Politikern Ende 2010 mit einem Aufruf Israel diktieren wollte, wie es sich beim Siedlungsbau und bei der Verhin­derung der weiteren Aufrüstung im Gaza-Streifen zu verhalten habe. Helmut Schmidt, der gegen seine Partei den sogenannten Nato-Doppelbeschluss durchsetze, was in Deutschland die Stationierung atomar bestückter Mittelstreckenraketen gegen die Sowjetunion zur Folge hatte, war der Meinung, dass Deutschland keine Verantwortung für Israel habe* und deshalb plädierte er mit seinem ehemaligen Leningrad-Kameraden Richard von Weizsäcker sowie diversen SPD-Spitzenpolitikern für „Sanktionen“ und „konkrete Maßnahmen“ – nicht etwa gegen das iranische Regime oder seine Verbündeten Hamas und Hisbollah, die Israel vernichten wollen, sondern gegen den jüdischen Staat.
[* Dreßler sah das übrigens immer anders: Die gesicherte Existenz Israels – Teil der deutschen Staatsraison. Von Rudolf Dressler, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Israel. Haaretz, 5. Dezember 2004]

Und schon wieder gilt den hiesigen Medien etwas als Skandal, dass nämlich ein Bild des „beliebtesten deutschen Politikers der jüngeren Geschichte“ abgehängt wurde - an der Bundeswehruniversität!
Stellvertretend Cicero:
    Geradezu absurd ist, dass an der Bundeswehruniversität ein Bild von Helmut Schmidt abgehängt wurde – Helmut Schmidt, dessen Verdienste als Verteidigungsminister und Bundeskanzler unbestritten sind, den dieser Staat mit einem Staatsakt geehrt hat. Weshalb? Er war in Wehrmachtsuniform abgebildet.
    Tyrannen verordnen eine „Verdammnis des Andenkens“ (damnatio memoriae). Josef Stalin verfuhr so mit Leo Trotzki. Wollen wir jetzt mit unserer eigenen Geschichte auch so verfahren? Die historischen Fakten ändern sich nicht, wenn sie ignoriert werden. Im Gegenteil: Verordnete Blindheit macht nur anfällig. Jede Generation sollte in offener diskursiver Auseinandersetzung Leistung und Belastung der Wehrmacht begreifen lernen.
Die Leistung der Wehrmacht - unter Mitwirkung eines Offiziers der 1. Panzer-Division, der für seinen Einsatz mit dem Eisernen Kreuz dekoriert wurde - ist in der Tat beeindruckend:
    Vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944 wurde die sowjetische Stadt Leningrad von den deutschen Soldaten der Heeresgruppe Nord belagert, von seinen maritimen Nachschubwegen abgeschnitten und einer totalen Seeblockade unterworfen. Am 8. September 1941 schloss sich der deutsche Belagerungsring um die Stadt. Das ab Oktober 1941 einsetzende Massensterben der Leningrader war erklärtes Hauptziel der Belagerung. Das Ziel der Deutschen war die Leningrader Bevölkerung systematisch verhungern zu lassen. Wer aus der belagerten Stadt auszubrechen versuchte, wurde erschossen. Es wurden Minengürtel gelegt. Die Bevölkerung sollte durch Bombenangriffe und Artilleriefeuer zermürbt werden. Gezielt schossen die Deutschen auf Lebensmittellager, Fabriken, Krankenhäuser, Versorgungsunternehmen und Wasserwerke...
    Während der 900-tägigen Belagerung kamen etwa 1.100.000 LenigraderInnen ums Leben, die meisten starben an Unterernährung und Unterkühlung. Über zwei Millionen sowjetische Soldaten starben in der längsten Schlacht des zweiten Weltkriegs und retteten Leningrad und seine Menschen vor der Vernichtung. (Die Belagerung Leningrads)
Ich halte es da mit Menachem Begin: Wer als Offizier am Vernichtungskrieg an der Ostfront teil­genommen hat, dessen Bild sollte abgehängt werden.
Wenn das stalinistisch ist, - meinetwegen. Das historische Faktum, dass Herr Schmidt als Offizier am Vernichtungskrieg an der Ostfront teil­genommen hat, wird ja gerade nicht ignoriert, wenn sein Bild abgehängt wird.
Ziemlich billiger rhetorischer Trick eigentlich (aber gern gebraucht zur Zeit) : Die Verdienste sind unbestreitbar und Die historischen Fakten ändern sich nicht ...

Was bitte sagt uns das? - Fuck me running ...

Archäologie (DXCXIII): Der letzte Sozialdemokrat

MONITOR-Interview mit Rudolf Dreßler, SPD
Rudolf Dreßler über das Wahldesaster seiner Partei, die Nachwirkungen der Agenda-Politik und warum Arbeiter und Arbeitslose AfD wählen. (WDR)



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Das ist wohl so!
Ich frage mich dann allerdings immer, was Leute wie Dreßler und zB. Matthias Miersch in dem Laden hält!

Collateral damage: Luftangriff trifft Wohngebiet. Oder: History's Winners and Losers

Die Meldung vom 15.05. ist schwer zu finden im www: SPON hatte was (Nachrichten>Politik>Ausland>Bürgerkrieg in Syrien>Syrien: Dutzende Zivilisten bei Angriff auf IS getötet); in der Süddeutschen von heute in der Randspalte "Nachrichten" (S. 5)
    Luftangriff trifft Wohngebiet
    Beirut - Bei einem Luftangriff der US-geführten Koalition gegen die Terrormiliz IS sind in Syrien nach Angaben von Aktivisten mindestens 23 Zivilisten getötet worden. ... traf der Angriff die Stadt Albu Kamal an der Grenze zum Irak. Es sei ein Wohngebiet getroffen worden, die Opferzahl sei so hoch, weil die Menschen geschlafen hätten, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle. Die Dschihadistenmiliz habe Wohnungen als örtliches Hauptquartier genutzt.
Wie gesagt, eine kleine Meldung am Rande. War ja kein mutmaßlich syrisches Giftgas. Warum schlafen die auch? Und dann noch in Wohnungen, die von der örtlichen Dschihadistenmiliz als Quartier benutzt werden ... Und möglicherweise waren es ja wieder Deutsche Tornados, die die Informationen für die tödlichen Luftangriffe lieferten (wie damals im März: DW: Allem Anschein nach haben deutsche Aufklärungsflugzeuge eine wesentliche Rolle beim Angriff auf eine Schule in Al-Mansoura bei Rakka in Syrien gespielt. Dabei wurden nach deutschen Medienberichten mindestens 33 Zivilisten getötet, darunter Frauen und Kinder.

collateral damage
Euphemism used by the US military during the second Persian Gulf War (August 2, 1990 - March 3, 1991) as a casual description of civilian deaths caused by the Allied forces bombings. It was widely quoted as an example of insensitive doublespeak because of the underlying callous assumption that a killing called by another name is not a killing. It gained greater notoriety when the US terrorist Timothy McVeigh* used it to brush aside the death of 19 young children by his bomb on April 19, 1995 in Oklahoma City in which 149 adults were also killed.

Read more: http://www.businessdictionary.com/definition/collateral-damage.html


Reload: Wie Schröder, Scharping & Fischer einmal einen Angriffskrieg vorbereiteten und durchführten: "The cost to defeat an evil"

Der damalige NATO-Sprecher Jamie 'colateral damage' Shea described the civilians killed by the NATO bombing of Serbia in the effort to prevent the Serbs from retaining Kosovo as the "cost to defeat an evil"
____________________________________
* McVeigh begründete das Attentat vor Gericht unter anderem als Racheakt für die Geschehnisse in Waco. Er zeigte keine Reue, behauptete jedoch, zum Tatzeitpunkt nicht gewusst zu haben, dass im Gebäude auch eine Kindertagesstätte untergebracht war und er ein anderes Ziel gewählt haben könnte, wenn ihm dies bekannt gewesen wäre.[7] Die getöteten Kinder bezeichnete er als „Kollateralschaden“ und rechtfertigte seine Tat mit Verweis darauf, dass die US-Regierung bei ihren militärischen Einsätzen ebenfalls den Tod von Kindern in Kauf nimmt.

Politisch bezeichnete sich McVeigh im Gefängnis als Libertärer. Bei der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1996 stimmte er für Harry Browne, den Präsidentschaftskandidaten der Libertären Partei. Er beschwerte sich über Behauptungen in den Medien, wonach er Rassist sei, weil er die Turner-Tagebücher** gelesen hat. Das Buch habe ihm wegen seiner regierungsfeindlichen Inhalte gefallen; den Rassismus des Buches lehne er dagegen ab. Religiös bezeichnete er sich als Agnostiker und gab an, dass die Wissenschaft seine Religion sei. Während seiner Haftzeit war er zeitweise im Bundesgefängnis ADX Florence im selben Zellenblock wie Ramzi Ahmed Yousef, einer der Drahtzieher des Bombenanschlags auf das World Trade Center 1993, untergebracht.

Nicht nur untergebracht: Life in Supermax's 'Bombers Row'.

** Alt History - How a self-published, racist novel changed white nationalism and inspired decades of violence (J.M. Berger, The Atlantic, Sep 16, 2016)
Before there was an alt-right, there was The Turner Diaries.

Interessant: Gibt man bei der großen Wahrheitsmaschine "the turner diaries steve" ein, ergänzt sie "bannon" und führt einen zu Fox News (!?!?), wo nach Verbindungen von Bannon und the National Alliance, actually founded by Pierce, the "Turner Diaries" author, zumindest gefragt wird.
Vgl. auch: Stephen Bannon’s Affinity for ‘The Turner Diaries’ of France. His worldview is one of hate

The new “long war” (Pentagon terminology) against “Islamofascism.”
Meine These:
Die anomische Herrschaft der Rackets und der verwilderte Leviathan - Staatsattrappen, Rackets, Regime und Badass Jihadis (XLII) : "Der politische Rechtsruck folgt ein Stück weit derselben Logik wie die islamische religiöse Radikalisierung"

Der größere Zusammenhang:
- The Decline of the West Revisited. Ein interessanter politisch-philosophischer Reisebericht von Pepe Escobar (sputnik)
Europa, in Greek mythology, was a Phoenician princess abducted by Zeus and carried off to Crete. In time, Europe was meant to designate the western extreme of Eurasia. Europe, essentially, was the quite provincial Western seed that then sprouted an octopus: the global West...
- Age of Anger, by Pankaj Mishra. Eine Rezension von Pepe Escobar (Asia Times)
Think of this book as the ultimate (conceptual) lethal weapon in the hearts and minds of a rootless cosmopolitan Teenage Wasteland striving to find its true call as we slouch through the longest – the Pentagon would say infinite – of world wars ...
Mishra, a sterling product of East-meets-West, essentially argues it’s impossible to understand the present if we don’t acknowledge the subterranean homesick blues contradicting the ideal of cosmopolitan liberalism — the “universal commercial society of self-interested rational individuals” first conceptualized by the Enlightenment via Montesquieu, Adam Smith, Voltaire and Kant.
History’s winner ended up being a sanitized narrative of benevolent Enlightenment. The tradition of rationalism, humanism, universalism and liberal democracy was supposed to have always been the norm. It was “clearly too disconcerting,” Mishra writes, “to acknowledge that totalitarian politics crystallized the ideological currents (scientific racism, jingoistic rationalism, imperalism, technicism, aestheticized politics, utopianism, social engineering)” already convulsing Europe in the late 19th century...

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Losers & Winners

https://4.bp.blogspot.com/-hkvHJ9AJKEI/WRQxu23spMI/AAAAAAABdjg/6n0C9A-6H1shQ3BLEHfoznoSVyHYr8K6gCLcB/s400/trumpC_gT4DeXgAA1aOb.jpg
Via the fevered imagination of exilestreet

Geschichte des FBI
Der Staat im Staat
Wie ist das FBI eigentlich so mächtig geworden? Die Geschichte eines Geheimdienstes, der sogar Bertolt Brecht und Charlie Chaplin überwachte.

Von Willi Winkler (Süddeutsche, 11.05.)

Verlierer und Gewinner (III): Trumpism: It’s Coming From the Suburbs

Das Gerede von den Abgehängten, die zur Gefahr für Fortschritt und Freiheit werden, ist menschenverachtend. Dieses Gerede zeugt von einem Triumph des Neoliberalismus

Von Karl-Markus Gauss
Lesen!!
Süddeutsche Zeitung, 06.05.2017


Aktualisierung (11.05.): Trumpism: It’s Coming From the Suburbs
Racism, fascism, and working-class Americans.
By Jesse A. Myerson; The Nation, May 8, 2017
    ... scapegoating poor whites keeps the conversation away from fascism’s real base: the petite bourgeoisie. This is a piece of jargon used mostly by Marxists to denote small-property owners, whose nearest equivalents these days may be the “upper middle class” or “small-business owners.” FiveThirtyEight reported last May that “the median household income of a Trump voter so far in the primaries is about $72,000,” or roughly 130 percent of the national median. Trump’s real base, the actual backbone of fascism, isn’t poor and working-class voters, but middle-class and affluent whites. Often self-employed, possessed of a retirement account and a home as a nest egg, this is the stratum taken in by Horatio Alger stories. They can envision playing the market well enough to become the next Trump. They haven’t won “big-league,” but they’ve won enough to be invested in the hierarchy they aspire to climb. If only America were made great again, they could become the haute 
bourgeoisie—the storied “1 percent.”


    Trump’s most institutionally entrenched middle-class base
    includes police and Border Patrol unions, whom he promptly unleashed after his inauguration by allowing them free rein in enforcing his vague but terrifying immigration orders, and by appointing an attorney general who would call off investigations into troubled police departments. As wanton as their human-rights atrocities in the years leading up to the Trump era have been, law-enforcement agents are already making their earlier conduct look like a model of restraint. They are Trump’s most passionate supporters and make concrete his contempt for anyone not white, male, and rich.


    Always and everywhere, this sort of petit bourgeois constitutes the core of fascism. In The Mass Psychology of Fascism, his look at the German economy and ideology in the five years preceding Adolf Hitler’s rise to power, Wilhelm Reich argued that this was largely because of the petite bourgeoisie’s dependence on the patriarchal family unit, which he called the “central reactionary germ cell” of “the authoritarian state.” As the “heads” of their families, small-business-owning men often exploited their wives and children and enforced a patriarchal morality on them in the interest of protecting their somewhat vulnerable enterprises. This oriented the petite bourgeoisie structurally toward reactionary politics.
..
Via Burk's Leseempfehlungen (... Warum liest man solche klugen Artikel nicht in deutschen Medien?)

Creology: Carmen Souza AlbumTeaser


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Creology on the road in Germany

Archäologie (DXCXII): Augen-Blicke

https://4.bp.blogspot.com/-kzP83BDkNhk/WQyag-m6hxI/AAAAAAAANio/sO5_Grux9q4sSsBpsHR5XXzXM8icxLymwCLcB/s640/15.jpg

https://1.bp.blogspot.com/-wD8kakoVlyA/WQya18xzNBI/AAAAAAAANiw/K_WMRl8ykkMl4VMIgbnEZ5M5Iri0Z5lQQCLcB/s640/1970-5.jpg
Via PLANET MOCHO

Zum Tage: Archäologie (DXCXI): 8. Mai 1945 - Поздравляем ветеранов

https://www.burks.de/burksblog/pix/2017/05/080517_1.jpg

Поздравляем ветеранов
Glückwunsch den jüdischen Veteranen der Sowjetarmee

04.05.2017 – von Michael Wuliger - Jüdische Allgemeine

Dort auch zu finden: Das Zitat der Woche
    »Die historisch bedingte Sonderbehandlung Israels stößt mit der Regierung Netanjahu an ihre Grenzen.«
    Aus einem »Morning Briefing« des »Spiegel«. Nach Protesten hat die Redaktion die Passage berichtigt und bedauert das Versehen.
... sowie ein interessantes Interview mit Robert Menasse über die Wahlen in Frankreich, die Krise der EU und den Siegeszug der Neuen Rechten:
»Die Spirale endet im Faschismus«
    .... Sehr bedrohlich ist etwas anderes, etwas Neues. ... Die Gefahr des importierten Antisemitismus, der durch den politischen Islam nach Europa gekommen ist. Zugleich wendet sich jetzt der »klassische« Antisemitismus strukturell auch gegen neue Feindbilder: Muslime und Flüchtlinge. Es ist derselbe Mechanismus zur Herstellung nationaler Wir-Gruppen, nur mobilisiert er jetzt nicht einen latenten Judenhass, sondern die virulente Islamophobie und Fremdenangst. Das müssen wir verstehen, und das ist zugleich die Falle: Wir müssen den Antisemitismus dort, wo er sich jetzt zeigt, bekämpfen, ohne die Islamophoben zu bestärken, und wir müssen den Rassismus in Gestalt des Antiislamismus bekämpfen, ohne Verharmloser des politischen Islam zu werden.
Zum 8. Mai 1945 vgl. auch: Archäologie (DXVII): Berliner Operation vom 16. April bis zum 8. Mai 1945 - Unwiederbringliche Verluste der sowjetischen Truppen einschließlich der Verluste der 1. und 2. Armee der Polnischen Volksarmee: 316 400 Mann

Zum Tage: Archäologie (DXCX) : Jacques Dutronc - Les rois de la réforme (1967)


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... zum Selbst-Akualisieren:
Pourquoi donc me direz-vous
Parce qu'aujourd'hui, voyez-vous,
Le prestige de la liberté
C'est mieux que celui de la propriété


...

Verlierer und Gewinner (II): Elon Musk im Kosmos Schwitters (aka Dada)

Heute am Maschsee: Die formidable Präsenz eines Start-Ups vor dem sog. Sprengel-Museum (bisschen unscharf: Oben zu sehen: "Kosmos Schwitters"), - farblich schön eingepasst.



Dazu passt: Andrian Kreye über die Ted Conference in Vancouver : Der irre Rausch der Zukunft (Süddeutsche, 06.05.)
    ... Alles sehr beeindruckend. Wo ist das Problem? Das beginnt mit den Grundstückspreisen von Los Angeles, die ähnlich wie in Moskau, London und München dazu geführt haben, dass selbst kleinbürgerliche Wohnverhältnisse nur noch für sehr wohlhabende Menschen bezahlbar sind. In Los Angeles hat das zum Phänomen der Superpendler geführt, die sich das Häuschen mit Garten in einem ordentlichen Schulsprengel irgendwo in der Wüste kaufen müssen und dann Fahrzeiten von bis zu drei Stunden pro Weg in Kauf nehmen. Die schwemmen jeden Tag aus allen drei Himmelsrichtungen in die Stadt und verstopfen die Freeways.
    Die betuchten Stadtbewohner ärgert das. Sie sind aber auch diejenigen, die sich heute schon Musks ökologisch korrekte Tesla-Elektroautos und später die Maut für seine Supertunnel leisten können, während sich das Gesindel in den Feinstaubschleudern der traditionellen Autokonzerne weiter in den Straßen stauen wird. Das aber ist der Hauptvorwurf an die Zukunftsfabriken: dass sie in erster Linie an Lösungen für die Probleme einer schmalen, wenn nicht gar winzigen Oberschicht arbeiten. Dass die Innovationskraft in einer Lebensfilterblase entsteht, die gerade jetzt im Zeitalter von Trump die Realitäten ausblendet. Und da schaltet sich seit einiger Zeit die Ted Conference als Ventil dazwischen, das die Weltfremdheit raus- und die Wirklichkeit und moralischen Verpflichtungen reinbläst in diese Welt...
Dazu passt:
    Der US-Ökonom Peter Temin, Professor am MIT, beschreibt in seinem neuen Buch „The Vanishing Middle Class: Prejudice and Power in a Dual Economy“ einen Vorgang, der seit einigen Jahrzehnten nicht nur in den USA, sondern in allen Industrieländern stattfindet: Die Teilung eines eigentlich reichen Landes in ein produktives, von gut verdienenden Spezialisten bewohntes – und ein armes Entwicklungsland mit Arbeitern im Agrar- und Dienstleistungssektor.
    Temin sieht die FTE-Branchen (finance, technology, and electronics) und ihre „Bewohner“ bei etwa 20% der USA-Bevölkerung.
    Die anderen 80% leben in einem Land ohne wirtschaftliche Aufstiegsmöglichkeiten, ohne reelle Bildungsschancen und Gesundheitsversorgung und ohne Gerechtigkeit in einer real existierenden Zwei-Klassen-Justiz. Die Wut der von Armut bedrohten weissen Unterschicht wird in Rassimus umgewandelt und dient dazu, den Reichtum der FTE-Bevölkerung auf Kosten aller anderen noch zu vermehren.
    Der MIT-Wissenschaftler stützt sich dabei auf die Vorarbeit des karibischen Ökonomen W. Arthur Lewis, der das nach ihm benannte Lewis-Modell aufgestellt hatte, um die prekäre Situation der Entwicklungsländer der Nachkriegszeit zu beschreiben. Heute wird dieselbe wirtschaftliche, politische und kulturelle Apartheid innerhalb der Industrieländer angewendet – hierzulande zuletzt durch die Agenda 2010 und die Umwandlung des Sozialstaates in ein Hartz-IV-Regime, das den Mittelstand erodiert und in einen Billiglohnsektor umwandelt.

    Via 11k2: Die USA, ein Entwicklungsland und Vorbild für den Rest der Welt
Und auch: Wofür steht Peter Thiel? Wie ein konservativer Tech-Prediger sich die Zukunft vorstellt. (Kim Ly Lam in der Berliner Gazette)
    ...Obwohl das kritische Untersuchen der Vorgänge im Silicon Valley längst auf der Agenda stehen sollte, genießt das Gebiet weiterhin eine bemerkenswerte Immunität. Seit Jahren äußern Futuristen, Ingenieure und Entwickler die radikalsten Ideologien unter dem Deckmantel der Technologie. So charakterisiert die Idee der Singularität viele Unternehmen und Vordenker des Silicon Valley. Sie zielt auf das Schaffen einer Superintelligenz und eines transhumanistischen Wesens ab, das mithilfe von Technologie von allen Zwängen befreit und grenzenlose Weite, Konnektivität und Potenzial erfahren soll. Eine faszinierende und zugleich abstoßende Vorstellung, die – würde ein politischer Machthaber sie äußern – weltweit für Furore sorgen würde...
Klingt wie
1924. Merz Magazine Layout by El Lissitzky

Gewinner: Kosmos Mazas

https://images.gr-assets.com/books/1281381137l/5571563.jpg

Herr K. hat mir jüngst ein schönes Buch geschenkt. Es sei hiermit empfohlen.

Wenn man dieses einfache Buch in der Hand hält, fragt man sich: Warum werden woanders große Reden geschwungen, wenn es doch so einfach geht? Gezielt, mit sehr spitzer Feder regt Sylvain die Gedanken an. Ob mit Gedankendiagrammen oder einem Faltplan zum Glücklich sein.

http://www.1jahr52buecher.de/wp-content/uploads/2013/03/Sylvain-Mazas_5.png

http://www.1jahr52buecher.de/wp-content/uploads/2013/03/Sylvain-Mazas_4.png

Erschienen im mückenschweinverlag.

Gewinner und Verlierer: Supply Chain Management - Hier kommt die Gurke. Oder: Die Log(ist)ik des Kapitals

Die Süddeutsche berichtet heute über den Start von Amazon Fresh:
    Das Essen kündigt sich mit einem Piepsen an. Fünf Minuten vor Ankunft meldet sich der Bote per SMS. Amazon hat dem DHL-Fahrer dafür eigens ein glänzend neues Smartphone in die Hand gedrückt. So kann der neugierige Hungrige vom Fenster aus beobachten, wie ein Mann in der gelb-roten Kluft des Paketdienstes zwei Kühltaschen über die Straße zur Haustüre trägt, die so gar nicht in das Bild passen: Statt des Kartonbrauns der üblichen Päckchen sind die Taschen im Grün von Amazon-Fresh gehalten. Und frisch ist die Ware dann auch.
    Von Eisbeuteln gekühlte Luft strömt aus den Papiertüten, die der Bote aus den Taschen hebt. Für die Menge an Bestelltem ist die Masse an Verpackung überdimensioniert. Der Fahrer sagt pflichtschuldig: "Ich soll fragen, ob ich schon Pfandflaschen mitnehmen kann."
Immerhin fragen die Autoren, ob das der Anfang vom Ende des klassischen Lebensmittelgeschäfts sei; ein Wendepunkt, an dem sich die Spielregeln ändern. Weg von der Fixierung auf Betriebs- und Investitionskosten, hin zur Prozessoptimierung.
    Oder anders ausgedrückt: Wie kann man die Menschen mit Obst, Gemüse, Fisch und Frischmilch versorgen, ohne dass sie in den Supermarkt oder Discounter gehen müssen? Die Antwort auf diese Frage ist: mit einer 100-prozentig optimierten Lieferkette, die zwei Bedingungen erfüllt: Erstens muss sie gewährleisten, dass der frische Salatkopf zu einem Preis beim Kunden ankommt, den er noch zu zahlen bereit ist. Und zweitens muss sich die Lieferung auch fürs Unternehmen lohnen.
Diese Antwort ist betriebswirtschaftlich/Supply-Chain-Management-mäßig sicherlich zutreffend, aber aus der Perspektive einer Politischen Ökonomie doch eher unterkomplex, - unterschlägt sie doch mindestens zwei wesentlich Zusammenhänge:
  • Die weitgehend digitalisierten Handelsfunktionen werden in diesem Zusammenhang auch immer deutlicher von der Lieferung der jeweiligen Produkte getrennt, d.h. der Lauf der Rechnung wird immer häufiger vom Lieferweg der Ware entkoppelt. So wird die Rechnung heute gerne in dem Land ausgestellt, das dafür die optimalen Bedingungen hinsichtlich Steuern und Abgaben bereitstellt.
    Die Ware selbst wird via Outsourcing über Logistiker, Fulfillment Centres und andere Dienstleister zum Kunden gebracht. Eingeführte landesspezifische Distributoren ersetzt man immer häufiger durch E-Tailer ersetzt, die Warenpositionen international dort aufkaufen, wo der Preis am günstigsten ist - und dort verkaufen, wo der höchste Preis erzielt wird. Die Online-Portale, über welche der Verkauf dann organisiert wird, benötigen dazu kein eigenes Warenlager und keine eigene Rechnungsstellung. Aufgrund der üblichen Vorkasse ist außerdem das Risiko des Zahlungsausfalls überschaubar.
    Kein Durchblick für die Marktüberwachung
    Welche Wege die Ware aus welchem Lager dann zum Kunden nimmt, ist nur auf den zentralen Servern der jeweiligen Handelssysteme gespeichert und durch Dritte nicht einsehbar.
    (Christoph Jehle: Strukturwandel im Handel macht die Marktüberwachung ziemlich zahnlos, Telepolis, 30. März 2014 )
  • Die 100-prozentig optimierten Lieferketten sind ja nur betriebswirtschaftlich 100-prozentig optimiert; gesamtwirtschaftlich und gesellschaftlich gesehen basieren sie auf einer Externalisierung sozialer und ökologischer Kosten.
Sehr gut aufgearbeitet wurde dies a.B
Ärgernis Güterverkehr - Verstopfte Straßen, leere Gleise in einer Dokumentation des BR (Mittwoch, 03.05.2017 - zu sehen in der Mediathek)

http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/dokthema/gueterverkehr-schiene-strasse-150~_v-img__16__9__xl_-d31c35f8186ebeb80b0cd843a7c267a0e0c81647.png?version=e1d87
    Sie sind monatelang am Stück unterwegs, schlafen in der Fahrerkabine, kochen an Parkplätzen auf Gaskochern – und verdienen weit weniger als den Mindestlohn, teilweise gerade einmal ein paar Euro am Tag. Die Kennzeichen ihrer Lastwägen verraten: Immer mehr Lkw-Fahrer kommen aus der Slowakei, Polen, Ungarn oder Rumänien. Doch die meiste Zeit sind sie auf deutschen Straßen unterwegs und unterliegen, falls sie das Land nicht nur passieren, deutschem Recht. Wie etwa der Einhaltung des Mindestlohns. Eigentlich. Doch was schert das die Speditionen, für die sie arbeiten? Die deutschen Bußgelder werden von den Auftraggebern in Kauf genommen, ja teilweise sogar schon einkalkuliert. Die Strafen in Deutschland sind niedrig und die Kontrollen auf deutschen Straßen selten. Illegale Zustände also – mitten auf deutschen Autobahnen und Raststätten ... .... Führend: der deutsche Großlogistiker DB Schenker Logistik - eine Bundesbahntochter! Ansehbefehl!!
Der Film berichtet auch von Hauptinspektor Raymond Lausberg, Leiter der Autobahnpolizei in Battice (Belgien - einem failing state iÜ, der offentlichtlich durchsetzungsfähiger ist als die BRD).

http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/dokthema/gueterverkehr-schiene-strasse-100~_v-img__16__9__xl_-d31c35f8186ebeb80b0cd843a7c267a0e0c81647.png?version=3ad83

In Belgien gelingt es einem Mann, die Tricksereien der Spediteure effektiv zu verfolgen. Hauptinspekteur Raymond Lausberg hat erkannt, dass nicht nur Tempo- oder Ladungsüberschreitungen, sondern auch die Einhaltung der Sozialvorschriften wichtig sind für die Verkehrssicherheit. So überprüft er die Ausdrucke der digitalen Tachos und die Angaben der Fahrerkarte, stellt damit Lenk- und Ruhezeiten fest – inklusive Anreise. Er lässt kein Schlupfloch offen und kennt alle Tricks. Ihn ärgert, dass es zwar genügend EU-Verordnungen gibt, um Missstände zu unterbinden, jedoch die Mitgliederstaaten diese nicht zwingend kontrollieren müssen. In Belgien ist man strenger. Hier ist es mittlerweile auch strafbar, wenn der Fahrer seine wöchentliche Ruhezeit im Lkw verbringt. Damit soll das Nomadentum auf der Straße unterbunden werden.

Ich find den Hauptinspekteur toll: Raymond Lausberg sollte als Vorbild gelten, weil er dafür steht, dass der Rechtsstaat Gesetze zum Schutz der Schwachen durchsetzt, - und nicht moralische Verantwortung für Ausbeutung und Sklaverei beim Konsumenten ablädt (- wie es viele Wohlmeinende mit einer BWL-Professorin für "Supply Chain Management" gerne wollten: „Wie viele Sklaven halten Sie?“ von Evi Hartmann)


Supply-Chain-Kapitalismus

Bisher haben wir uns in der Sphäre der Distribution bewegt (was den LKW-Verkehr angeht allerdings wesentlich bereits in den komplexen transnationalen Produktionsnetzwerken und Wertschöpfungsketten).
Den Versuch einer Analyse des Supply-Chain-Kapitalismus unternehmen in Konkret 05/2017
Frederick Coulomb und Julian Stenmanns über die infrastrukturellen Voraussetzungen des Welthandels: Die Log(ist)ik des Kapitals

(Gibt's nicht online: Kaufen und lesen!!)
Frederick Coulomb und Julian Stenmanns' Schlussbemerkung:

Wo die Zirkulation von Gütern mittels Logistik immer reibungsloser funktioniert, bleibt dies einem Großteil der Menschen vorenthalten. Die Punkband Die Goldennen Zitronen hat es treffend formuliert:

Über euer Scheiß-Mittelmeer käm ich, wenn ich ein Turschuh wär!

Die goldenen Zitronen - Wenn ich ein Turnschuh wär

Aus der Echokammer der sog. Qualitätsmedien : Die Zukunft der Arbeit als Schicksal

Anzuzeigen ist eine unter mehreren Aspekten sehr aufschlussreiche
Studie zur Mediendarstellung von Arbeit
Welches Bild macht sich die Bundesrepublik von der Zukunft der Arbeit? Negative Entwicklungen werden "in einem Ton der Unabänderlichkeit" dargestellt, lautet das Ergebnis einer Studie über die Darstellung der "Zukunft der Arbeit" in der Presse. Alternative Ansätze fänden hingegen kaum Beachtung, kritisiert der Kommunikationswissenschaftler Hans-Jürgen Arlt, im Deutschlandfunk im Gespräch mit Brigitte Baetz (hier nachzuhören).

Wissenschaft kann, wenn sie nicht dressiert im akademischen Zirkus auftreten muss, ein Abenteuer sein. Zu analysieren, was sieben führende deutsche Tages- und vier Wochenzeitungen in 360 Artikeln mit rund 350.000 Wörtern zur Zukunft der Arbeit zu sagen haben, war aufregend. Ein Werkstattbericht von Hans-Jürgen Arlt bei OXI.
Sein Resümee:
    Vier Punkte seien hervorgehoben

    Die Zukunft der Arbeit wird weitgehend als unpolitisches Thema behandelt. Die Medien berichten durchaus und sogar ausführlich über Gefährdungen und Risiken des digitalen Umbruchs für die Arbeit, über stärkeren Konkurrenzdruck zwischen Arbeitsuchenden, schärfere Kontrollen der Arbeitsleistungen, die Entgrenzung der Arbeit, wachsende soziale Unsicherheiten für die Beschäftigten. Aber der Tenor ist, das wird schon nicht alle treffen, einigen wird es auch besser gehen, dagegen unternehmen kann man jedenfalls nichts.
    Die Digitalisierung erscheint als Schicksal. Gott und die Natur bauen keine Pflüge, auch keine Nähmaschinen und keine Backöfen, sie konstruieren weder Eisenbahnen noch Computer, das machen wir Menschen alles selbst. Aber die Zeitungen schreiben über die Digitalisierung, als handle es sich um eine Sturmflut, die über uns kommt. Die Geschichte, welche die Artikel in der Summe erzählen, lautet: Es war einmal die Digitalisierung, die zog über das Land und den ganzen Erdball. Ihr den Weg frei zu machen, war das Einzige, das wir Menschen machen konnten.
    An der Zukunft der Arbeit interessiert ihre wirtschaftliche Seite, sonst wenig bis nichts. In der Mediendarstellung hat die Digitalisierung erstens einen wirtschaftlichen Sinn und dann kommt lange nichts mehr. Kosten zu senken und Einnahmen zu erhöhen, diese unternehmerische Zielvorgabe ist Ausgangspunkt und konstante Größe. Andere Zwecke, Absichten und Wünsche, wie Vorstellungen von gutem Leben, Interessen der Beschäftigten, kulturelle Werte und Normen, politische Ambitionen, werden als Variablen behandelt, die sich dem ökonomischen Effizienzanspruch anzupassen haben.
    Es fehlt eine humane Fortschrittsidee. Die Vorstellung, dass mit den neuen technischen Potenzialen der Mensch von Arbeit stärker befreit werden könnte, hat so gut wie keinen Platz in der Berichterstattung. Alternative Ansätze, anders zu arbeiten und anders zu wirtschaften, die den Digitalisierungsprozess begleiten, bleiben weitgehend unbeachtet. Gemeinsam und auf Augenhöhe, bedarfsorientiert und ökologisch wie es in der Open-Source-Bewegung, in den Creative-Commons und im sogenannten Peer-to-Peer-Sektor zugeht, das sind Entwicklungen, die den Journalismus nicht wirklich interessieren.

    »Zurück bleibt der Eindruck von einer Republik, die jedenfalls in der großen Frage der Zukunft der Arbeit eher schlecht informiert ist über ihre eigene Vielgestaltigkeit und Vielstimmigkeit«, lautet mit Blick auf die Presseberichterstattung unser Schlusssatz.
Arlt, Hans-Jürgen/ Kempe, Martin/ Osterberg, Sven: Die Zukunft der Arbeit als öffentliches Thema. Presseberichterstattung zwischen Mainstream und blinden Flecken. OBS Arbeitsheft 90, Frankfurt/Main 2017, 110 Seiten. Kostenlos zu beziehen über www.otto-brenner-stiftung.de
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Die Zukunft der Nicht-Arbeit: Hartz IV - Personen und Zahlungsansprüche - Bund und Länder 2010 bis 2016 (SGB II)

Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe
Wie entwickelte sich der Bestand der SGB II-Bedarfsgemeinschaften (Hartz IV) und Personen in diesen Bedarfsgemeinschaften im Bund und in den Ländern in den Jahren 2010 bis 2016 und wie deren Zahlungsansprüche? Wie veränderte sich in diesen Jahren die Verteilung auf die einzelnen Länder – im Vergleich zum Anteil der Länder an der Bevölkerung im entsprechenden Alter in der Bundesrepublik Deutschland?
Die Summe der Netto-Zahlungsansprüche („Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts" einschließlich Leistungen für Unterkunft und Heizung) der durchschnittlich 3,267 Millionen Bedarfsgemeinschaften mit 6,227 Millionen Personen, darunter 4,312 Millionen erwerbsfähige Leistungsberechtigte, betrug 2016 insgesamt 29,8 Milliarden Euro – davon u.a. 27,99 Prozent in Nordrhein-Westfalen, 9,69 Prozent in Berlin und 1,60 Prozent im Land Bremen. (Tabelle 10 auf Seite 11 im PFD-Download). Die Netto-Zahlungsansprüche ohne Leistungen für Unterkunft und Heizung betrugen 2016 durchschnittlich 208,08 Euro, die Zahlungsansprüche für Unterkunft und Heizung durchschnittlich 190,52 Euro pro Person und Monat.
Die gesamten BIAJ-Materialien vom 28. April 2017 finden Sie hier: Download_BIAJ20170428
Download- und Lesebefehl!!

Es fehlt eine humane Fortschrittsidee. - Wohlgemerkt: ... in der Echokammer der sieben führenden deutschen Tages- und vier Wochenzeitungen in 360 Artikeln mit rund 350.000 Wörtern zur Zukunft der Arbeit, die analysiert wurden! Es gibt sie wohl, aber dort hat sie offensichtlich keine Platz.

Archäologie (DXCIX) : Depardieu chante Barbara - Poetische Lektionen

Die Sängerin Barbara gilt als eine der ganz Großen des französischen Chansons. Jetzt hat der Schauspieler Gérard Depardieu ein Album mit ihren bekanntesten Liedern aufgenommen.


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Barbara hat 1964 dieses wunderbare Chanson geschrieben: Göttingen:


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Es dürfte ja nicht so schwierig sein, die Idee dieses Liedes zu aktualisieren ... in diesen Tagen!

Wenn ein Millionenheer von Flüchtlingen zu Gast ist bei der reichen Frau (XXVI) : Migration Blues

With Migration Blues Eric Bibb draws a parallel between the former African American sharecroppers leaving the segregation and misery of the South for the industrial cities of the North and the current migratory movement to Europe of the refugees from the Middle East.

This album features a trio comprised of Eric and two stellar guests: JJ Milteau (harmonica) and Michael Jerome Browne (guitar, fiddle, banjo…) and, occasionally, a few more classy performers. (DixieFrog Records)


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Eric Bibb says in the sleeve note to Migration Blues, his most politicized album to date: "The way I see it, prejudice towards our brothers and sisters who are currently called 'refugees' is the problem. Fear and ignorance are the problems. Refugees are not 'problems'—they are courageous fellow human beings escaping dire circumstances."

Not the way Donald Trump sees it.

Bibb, probably America's most important folk blues artist, shouldn't have much to fear from Trump, thanks to his own migrations. He lives in Scandinavia and records in France. But he says: "With this album I want to encourage us all to keep our minds and hearts wide open to the ongoing plight of refugees everywhere. As history shows, we all come from people who, at some time or another, had to move." ...
(All About Jazz, CHRIS MOSEY, March 26, 2017)

Die GBlogSuche nach »Wenn ein Millionenheer ...« hat 56 Resultate geliefert.

Archäologie (DXCVIII) : The Blues Band - Vorgestern Abend habe ich Paul Jones gesehen ...

The individual members of The Blues Band were already held in admiration by generations of rhythm & blues fans when they formed back in 1979. Almost two and a half decades and over 16 albums later they continue to add to their growing army of followers ...
The band are today acknowledged throughout Europe and beyond as being amongst the very finest purveyors of rhythm & blues. They have inspired numerous other blues bands, many of which have come and gone …The Blues Band have remained a constant, increasingly popular fixture, however, and all with only a modicum of help from the record business – as Gary’s oft quoted comment states "the music industry doesn’t bother us and we don’t bother them."

THE BLUES BAND in der Bluesgarage Hannover am 28.04.2017 war unglaublich, faszinierend ... - was soll ich sagen. Musician's musicians, jeder ein Meister seines Instruments und die haben den Blues, spielen ihn nicht nur. Und alle, aber insbesondere Paul Jones, sind charismatische Persönlichkeiten. Achten Sie mal auf Jones' feine Ironie und sein wunderbares Minenspiel. Der Mann ist 75, - eine Mischung aus Mick Jagger und Robert Redford, aber viel, viel besser ...


View on YouTube - mit großem Dank an Heindaddel54


Ten Years Later: Ich ziehe nochmal hoch, was ich vor zehn Jahren (!!) hier gepostet habe:
    Heute Abend habe ich Paul Jones gesehen - 40 Jahre ( also jetzt 50) nach

    Peter Watkins - Privilege (1967)



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    Sehr empfehlenswert:
    Paul-Jones-banner_new
    Every Monday evening Paul Jones administers a weekly dose of Rhythm and Blues, combining classics, new releases, specially recorded sessions, and the occasional interview.
    Die letzte Folge ist immer für eine Woche zu hören bei BBC Radio 2.

    Herr P., die Herren G. und ich waren uns einig: Paul Jones ist einer der begnadetsten Mundharmonikaspieler überhaupt und die Blues Band spielt wie kaum eine andere (Rhythm &) Blues so laid back und tight together, dass einem zweieinhalb Stunden Standards nicht eine Sekunde langweilig werden ... Dazu: Die wunderbar leichte britische Ironie in Sprache und Mimik der Herren Musiker ...

Paul Jones' Show läuft immer noch! Jeden Montag BBC2 19.00 - 20.00 !!



Sehr schöne Zugabe: Paul Jones and Tom McGuiness , die auch bei The Manfreds spielen, on BBC Breakfast September 2015


View on YouTube Dort auch: RAY DAVIES INTERVIEW-BBC BREAKFAST-BBC 1-14.OCT.2015

Archäologie (DXCVII) : Die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts gehen zu Ende - Frank Dostal stirbt im Alter von 71 Jahren

Zuweilen bemerkt man erst (wie ich schon häufiger - und neurdings immer öfter -feststellte), wenn man vom Tod eines Menschen erfährt, wie wichtig er einem war.
Wie ich erst jetzt erfahren habe starb Frank Dostal am 19. April im Alter von 71 Jahren. Ganz eng verbunden ist er mit dem Namen der bekanntesten Hamburger Beat-Band, den Rattles, zu denen er in den 60er-Jahren gehörte. Was aber viele nicht wissen: Frank Dostal steckte auch hinter vielen bekannten Schlagern und war ein Streiter für Künstler-Rechte.
Eigentlich hat die Künstlerkarriere des Frank Dostal im Star-Club angefangen. Noch keine 20 Jahre alt war er da, Anfang der 60er-Jahre. Für den gebürtigen Flensburger, der als Hamburger Jung aufgewachsen ist, gab es nur eins: "Meine Zuneigung zum Star-Club führte dazu, dass ich über Jahre fast jeden möglichen Tag dort war und dann selber anfing, Musik zu machen."
Und zwar mit der Band Faces, die 1966 einen Hamburger Nachwuchswettbewerb gewann. Dostals nächste Station: die Rattles. Doch zusammen mit dem Rattles-Gründer Achim Reichel ging Dostal musikalisch einen Schritt weiter. Die Gruppe Wonderland entstand, mit dabei auch Les Humphries. Der Titel "Moscow" fand international Beachtung.(Aus dem Nachruf des NDR)

Ich war Mitte der 60er ein großer Fan der Rattles. Im Star-Club war ich nie (zu jung damals), aber die Rattles machten im Sommer immer die Ostsee-Bädertournee und da die Familie B. dort traditionell Urlaub machte, konnte ich die Rattles in Autogrammstunde und Konzert sehen. Hatte sogar das Cover von Remember Finale <>mitgenommen zum Signieren-lassen!
Frank Dostal war für mich ein ganz Großer: wegen seiner unglaublich schwarzen Stimme und wegen seines Backenbarts. So einen trug ich dann auch bis in die frühen Siebziger ...




THE RATTLES - "Hey Sally" (Live HQ Television Performance On "Beat-Club")

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Achim Reichel und Frank Dostal über den Kauf des Star Club

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Und ich will auch nicht verschweigen, dass ich Dostals "Yes Sir, I Can Boogie" für ganz großen Pop halte. Danke Frank.

Für Hardcore-Fans hier noch der Scan des doppelt (!) signierten Remerber-Finale-back-covers:



PS: Yours truly mit dem Dostal-look-alike Backenbart (ich mach mich jetzt auch nicht mehr über Hipster lustig!!)



Die GBlogSuche nach »Zuweilen bemerkt man erst« hat 30 Resultate geliefert.

Aus aktuellem Anlass:

Dass der israelische Ministerpräsident den deutschen Außenminister nicht empfangen will, gilt den hiesigen Medien als Skandal. Deutschland, das sich seine moralische Überlegenheit mit Holocaust und anschließender Erinnerungskultur hart erarbeitet hat, muss sich wohl kaum von einem Juden sagen lassen, mit welchem israelkritischen Verein es Beziehungen pflegen darf. Und so wird der deutsche Außenminister in allen Blättern dafür gefeiert, dass er einem wie "Wladimir Tayyip Netanjahu" ("Süddeutsche Zeitung"), der aus der Shoah anscheinend nichts über Demokratie und Menschenrechte gelernt hat, die Stirn bietet.
Von welchem Schlag nun die "Akteure der Zivilgesellschaft", mit denen sich Sigmar Gabriel während seines Israel-Besuchs getroffen hat, eigentlich sind, interessiert da am wenigsten. In konkret 1/14 schrieb Alex Feuerherdt über die angeblich uneigennützigen und hilfsbereiten NGO, die in Israel und den palästinensischen Gebieten keineswegs aus purer Menschenfreundlichkeit agieren.

Archäologie (DXCVI) : Am 26. April 1937 flog die deutsche Legion Condor einen verheerenden Luftangriff gegen die baskische Kleinstadt Guernica

https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t31.0-8/18155814_10155186026034120_1272858043353075330_o.jpg?oh=533adf836cc2ea9d9373627796c04388&oe=5986AE9F

https://www.facebook.com/rosaluxstiftung/photos/a.10150132574519120.330974.134483979119/10155186026034120/?type=3&theater

Archäologie (CCCLXIV)/Regionalgeschichte: Die langersehnte Landung des A400M in Wunstorf. Ein voller Erfolg der Luftwaffe ... Invocación, 1937


Testlauf für den Weltkrieg
Noch am heutigen 80. Jahrestag der Zerstörung der spanischen Stadt Guernica durch den Bombenterror der deutschen Legion Condor hält die Beihilfe der Bundeswehr für das ehrende Gedenken an Condor-Kampfpiloten an. Condor-Flieger hatten Guernica am 26. April 1937 vollständig in Schutt und Asche gelegt, um dem Faschisten Francisco Franco im Spanischen Bürgerkrieg zum Sieg zu verhelfen. Das Massaker, das mindestens 300, laut manchen Schätzungen sogar mehr als 1.000 Menschen das Leben kostete, diente zugleich als Testlauf und gelungenes Vorbild für spätere deutsche Luftangriffe auf Polen, die Niederlande, Jugoslawien und die Sowjetunion. Zur Erinnerung an den im NS-Reich populären Condor-Kampfpiloten Werner Mölders kann eine „Mölders-Vereinigung“ bis heute Gedenkveranstaltungen auf der Luftwaffenbasis Neuburg an der Donau durchführen. Auch erlaubt es ihr die Bundeswehr, in ihrer Neuburger Kaserne die Zeitschrift „Der Mölderianer“ zu erstellen, die – unter Mitwirkung aktiver Soldaten – Mölders‘ Angedenken ehrt. Deutsche Stellen kümmern sich darüber hinaus immer noch um spanische NS-Kollaborateure: Angehörige der División Azul, die in der Wehrmacht gegen die Sowjetunion kämpften, beziehen Versorgungsleistungen des deutschen Staates; sie beliefen sich in den vergangenen Jahren auf Millionensummen.
Quelle: German Foreign Policy

Here We Are Again: Neue Alben von Ray Davies, Procol Harum, Deep Purple, Blondie und Corky Siegel

Dieser April ist ein großer Monat der Rockmusik!

Procol Harum – Novum (2017)
April 21, 2017


Fifty years after “Whiter Shade of Pale” introduced the concept of progressive rock, Procol Harum roll on, even with singer and pianist Gary Brooker as the only remaining original member.
Novum is their first new studio album in 14 years. Their last, 2003’s The Well’s on Fire, marked the end of the decades-long writing partnership between Brooker and lyricist Keith Reid. Organist Matthew Fisher and drummer Mark Brzezicki left shortly thereafter. Brooker still had guitarist Geoff Whitehorn and bassist Matt Pegg. They recruited organist Josh Phillips and drummer Greg Dunn. This version has been together for a decade.
Novum is a worthy 50th anniversary offering (though it’s not, as Brooker claims, Procol’s finest). This is the sound of a working band, not a tired reunion project. Brooker enlisted lyricist Pete Brown — known for his work with Cream and Graham Bond — and in an unusual move, brought the entire band into the songwriting process. What’s on offer here is the most rocking sound Procol Harum have delivered since Broken Barricades. There is only one overtly “classical” moment here, and it’s a send up — there’s a direct quote from Pachelbel’s Canon as a brief intro to the wonderful “Sunday Morning.” Some truly perverse lyric moments are expertly crafted into well-composed songs (would we expect anything less?). Opener “I Told on You” is a forceful prog rocker about professional jealousy, bitterness, and retribution. Its bridge and chorus are classic Brooker (think Home and Grand Hotel). “Last Chance Motel” is a strange and ironic take on the murder ballad that recalls the musical structure of early Elton John and Bernie Taupin tunes. It’s among the many vehicles here for Brooker’s voice, which remains as resonant and expressive as ever — there’s the hint of graininess in it, but his power remains undiminished by time. There are also some atypical, straight-on political swipes at hyper-capitalism, too, as on the bluesy “Soldier” and the meld of mean rock and Baroque pop in “Businessman.” “Don’t Get Caught” commences as a ballad with Brooker’s trademark nearly sepulchral singing, but becomes an anthem offering sage advice for guilt-free living atop blazing guitars and swelling strings. One might hear traces of Queen’s extended sense of vocal harmony in the rowdy chorus of the loopy “Neighbor,” but Brian May himself would admit that Queen snagged it from Procol Harum in the first place. “Can’t Say That” is an angry number and it rocks hard: Brooker’s signature piano style runs up hard against Whitehorn’s electric blues guitar vamps (think the Doors’ “Roadhouse Blues”) with a killer Pegg bassline. “The Only One” offers Brooker at his most confessional and melancholy, as he builds himself up and lets himself glide down the poignant lyric.

Novum is far better than anyone had any right to expect: It’s energetic, hungry, and swaggering. That said, it retains the trademark class and musical sophistication that makes Procol Harum iconic. (Quelle nicht wiedergefunden; vgl. auch Gary Brooker of Procol Harum Discusses First New Album in 14 Years - Billboard 4/20/2017)
+ Carl Wiser (SongFacts): Did you write the song "Sunday Morning" on Novum?
Pete Brown: Yes....




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Ray Davies - Americana (2017)
April 19, 2017


Americana was written, conceived, and arranged, by Davies, and co-produced with Guy Massey and John Jackson. The album is an autobiographical work, chronicling the inextricable role America has played in Davies’ life. From his earliest days touring the U.S. with the Kinks and subsequent blacklisting by the American Musicians Union, to his years playing stadiums and eventually settling in New York and New Orleans for a time, America has served as both muse and tempest to Davies.
No matter where he dwells, Davies remains an outsider, and that alienation unites Americana’s jumble of eras and places. On “Poetry,” he kneels in gratitude at the local KFC for the abundance that corporations bestow upon us. This is Davies in Dylan mode, hyperbolic but as dazzling with prosaic details as his student Jarvis Cocker. And unlike his previous post-Kinks cohorts, the Jayhawks steer clear of Nashville gloss while conjuring the appropriate C&W-tinged folk-rock fare. Keyboardist Karen Grotberg even duets with Davies on “Message from the Road,” evoking the tumbleweed kitsch of Nancy Sinatra and Lee Hazelwood while still pulling heartstrings.

Preceded by a quote from the book about his New Orleans neighbor, the late Alex Chilton, “Rock ‘N’ Roll Cowboys” provides the other poignant highlight. It’s a eulogy for rock’s rebels as well the music itself that’s delivered as a bittersweet bluegrass waltz, and it extends a metaphor of the formerly outlaw genre as a vanquished frontier. “Your time’s passed, now everyone asks for your version of history,” he mournfully croons. “Do you live in a dream, or do you live in reality?” He poses the question without answering it himself; there’s no need. (Pitchfork April 18 2017)


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Deep Purple - inFinite (2017)
7. April 2017


http://www.soundsandbooks.com/wp-content/uploads/2017/04/kDeep_Purple_Infinite_Cover_-563x353.jpg

Je öfter ich das höre (und ansehe: tolles Video!), desto besser wird es
:
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Blondie - Long Time
Official video for "Long Time" from the upcoming album "Pollinator" out 5/5/17



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https://feeds.thetimes.co.uk/web/imageserver/imageserver/image/methode%2Fsundaytimes%2Fprod%2Fweb%2Fbin%2Fa80d654c-2030-11e7-96b2-0db44f1c9704.jpg?crop=2667,1500,0,0&resize=1138
The Interview: Debbie Harry on sex, exhibitionism and searching for her birth mother (The Sunday Times, April 23 2017)



Corky Siegel’s Chamber Blues – Different Voices (2017)


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I was unaware of Corky Siegel’s Chamber Blues projects until now, though I went to college near Chicago and we often played the discs and saw the Siegel-Schwall Band perform live. A brief history: In 1973 the Siegel-Schwall Band released Three Pieces for Blues Band and Symphony Orchestra on the classical Deutsche Grammophon label. Two principals emerged from the project: jazz trombonist and composer William Russo and famed conductor Seiji Ozawa, who had been a long-time fan of the Siegel-Schwall Band. These two, mostly Ozawa, encouraged harmonicist Siegel to move in this direction, resulting in the first Chamber Blues ensemble recording on Alligator in 1994. Two other recordings followed and this is the fourth. So much for the history lesson—let’s get to the music. Google can take care of the rest.

First, you have to admire the concept that lends itself to cute little phrases like “Muddy meets Mozart” or “A bluesman and a classical string quartet walk into a bar.” Yet, this project goes beyond even the seemingly polar opposites of blues and classical, as Siegel invited blues legend Sam Lay, Grammy-winning jazz saxophonist Ernie Watts, Indian table master Sandeep Das, and R&B Singer Marcy Levey (who sings her hit “Lay Down Sally” composed with Eric Clapton), indie singer-songwriter Matthew Santos, and Chicago’s folk trio, Song of the Never Wrong. Not only do we have blues and classical music but jazz, world, gospel, R&B, and smatterings of folk herein – hence the title. The breadth and layers of this project are so stunning that I can’t recall hearing anything like this.

The first cut, “Missing Persons Blues – Op.26” features Ernie Watts and is a mash-up of blues, classical and jazz. “Time Will Tell Overture –Op, 25” features the table of Sandeep Das. Siegel takes the lead vocal on several tracks but is more than willing to share the spotlight with his guests. Santos takes the lead vocal on “One” and again on his own composition “Shadows in a Shoe Box.” Sons of the Never Wrong deliver innovatively on “I’ll Fly Away” with Deb Lader adding sparking mandolin: and Sam Lay takes his turn as well on the next piece. Siegel describes it, “”Italian Shuffle’ is based on the Chicago Blues style shuffle but you would swear it comes from Tuscany, not Chicago. And you can tell we surprised the heck out of blues legend Sam Lay, who responds by singing the classic ‘Flip, Flop and Fly.’ If there is a theme that has followed me from my first gig at Pepper’s and through this project it is this joy of diversity and togetherness that has enriched and shaped my life. The culmination of all this is reflected in the song ‘One,’ where we look out at the world and see we are all intimately connected.”

The packaging and liner notes are exquisitely detailed with lyrics provided. One little capsule that caught my attention was Siegel’s nod to these four major influencers: Maestro Seiji Ozawa, William Russo, Howlin’ Wolf, and Muddy Waters. There are some select dates, mostly in the Great Lakes states, where you can hear this unit perform with some of the special guests. Unless you’ve heard Siegel and Chamber Blues before, you really do have to hear this to believe it.

Jim Hynes, 2017 Elmore Magazine.

Die GBlogSuche nach »Procol Harum« hat 5 Resultate geliefert; - die Suche nach »Ray Davies« hat 35 Resultate und die Suche nach »Blondie« hat 13 Resultate geliefert.

Qualitätsjournalismus im Giftgas-Einsatz - Urteil vollstreckt: Michael Lüders ist "umstritten"

Ich schrieb am 07.04.
  • Walter van Rossum (Rubikon, 7. April) über die Berichterstattung im heute-journal vom 5. April über „Giftgas in Syrien“:
    Erstaunlich ... , dass Marietta Slomka gleich im ersten Satz ihrer Moderation von einem „mutmaßlichen Giftgasangriff“ spricht. Was sie aber nicht daran hindert, im selben Satz bereits einen Täter zu präsentieren, der – man ahnt warum - die Aufklärung verhindert: Russland selbstverständlich. Später im Bericht hören wir mit deutlicher Missbilligung, dass Russland eine Sanktion und Resolution gegen Syrien blockiert hat. Was einerseits angesichts eines bloß „mutmaßlichen“ Giftgaseinsatzes einigermaßen stringent erscheint, andererseits hat das mit der Verhinderung von Aufklärung nichts zu tun, sondern ermöglicht allenfalls überhaupt erst Aufklärung. „Mutmaßlich“ heißt es, später: „nichts ist bewiesen“ und „wir wissen nicht, was wirklich passiert ist“ – doch entschlossen präsentiert uns das ZDF Frame für Frame die Bösen. Die Leidenschaft der Guten – journalistisch gesehen Frame für Frame pure Desinformation...

    Wenige Ansätze zu sorgfältiger Analyse:

    - Karin Leukefeld in junge Welt: Was geschah in Idlib? Syrien-Konferenz in Brüssel von vermeintlichem Giftgasangriff überschattet. Westen verurteilt Regierung – ohne Beweise

    - Thomas Pany in Telepolis: Giftgasangriff in Syrien: Täter sind noch unbekannt

    - Tagesschau-Gespräch mit dem Nahost-Experten Michael Lüders zum US-Luftangriff in Syrien
    - Michael Lüders am 5. April 2017 bei Lanz (!!!):


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Inzwischen wissen wir auch nicht viel mehr als dass The results of the analysis indicate that the victims were exposed to Sarin or a Sarin-like substance : OPCW Director-General Shares Incontrovertible Laboratory Results Concluding Exposure to Sarin (OPCW, 19 April 2017)
Wenn ich das richtig verstanden habe, macht OPCW bewusst keine aussagen darüber, von wem Sarin or a Sarin-like substance eingesetzt wurde.
Hierzulande wurden die Meldungen zum Bericht der OPCW gerne verknüpft mit dem Vermelden von Ankündigungen, so zB. die Tagesschau vom 19.04.2017:
    Frankreich ging unterdessen sogar noch einen Schritt weiter: Außenminister Jean-Marc Ayrault kündigte an, die Regierung des Landes werde in den kommenden Tagen Beweise vorlegen, die nicht nur den Einsatz von Chemiewaffen untermauern, sondern auch den aus Sicht des Westens Schuldigen hinter dem Angriff. Westliche Staaten - allen voran die USA - machen den syrischen Machthaber Bashar al-Assad für die Attacke verantwortlich.
Inzwischen gibt es auch dies:
MEMORANDUM FÜR: den Präsidenten [der USA]
Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS)

Mehr als zwei Dutzend ehemaliger US-amerikanischer Geheimdienstler bitten Präsident Trump eindringlich, seine Behauptung, die syrische Regierung trage die Schuld an den Gas-Toten in Idlib, zu überdenken und seine gefährliche Eskalation der Spannungen im Verhältnis zu Russland zu beenden.
via NachDenkSeiten


Wichtiger hierzulande ist aber die Durchsetzung der Deutungshoheit des sog. Qualitätsjournalismus, mithin der herrschenden Narrative (Scheißwort!):

Stefan Niggemeier - Giftgas in Syrien
Ist Michael Lüders als „Fake-News-Verbreiter“ überführt?

Übermedien 20. April 2017


Marcus Klöckner - Urteil vollstreckt: Michael Lüders ist "umstritten"
Telepolis, 25. April 2017

Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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