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Heil ho, let’s go

Von Thilo Gosejohann
Eine Punkband, die "DIE HITLERS" heißt? - Nichts scheint mehr unmöglich. Zwischen Relevanz und Belanglosigkeit muss unser Gehirn die Masse an Informationen filtern. Ingo Schmoll führt uns auf eine Reise ins Herz des Irrsinns.
Die Hörspiel-Kooperation von 1LIVE und WDR 3


https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-hoerspiel/heil-ho-lets-go-logo-100~_v-gseapremiumxl.jpg

Die AfD sitzt im Bundestag, Rechtsrock-Bands wie Frei.Wild sahnen ECHO-Preise ab, eine Nazi-Terrororganisation verübt Serienmorde und Heidi Klum trennt sich von Vito Schnabel: Nichts scheint mehr unmöglich, noch nicht mal die Existenz einer Punkband mit dem Namen DIE HITLERS.
Der Blick auf die ungefilterte Masse an Informationen treibt uns oft an die Grenze des Erträglichen. Katastrophen und Belanglosigkeiten gehen tagtäglich Hand in Hand und grillen die Auffassungsfähigkeit unseres Gehirns. Wieso sollte es nicht vier Führer-Klone geben, die die Vornamen der Beatles tragen und mit dreist geklauter Ramones-Musik und rechten Texten die Charts stürmen? Ist das noch Spaß oder schon Realität?
Ingo Schmoll führt uns in der Rolle des Ingo Schmoll durch diese akustische Mockumentary, die dem Irrsinn der letzten Jahre das Spiegelbild vorhält und den modernen, digitalen Alltag auf die Spitze treibt.


Anhören!!


Für Freunde des Hörspiels:
WDR Hörspiel-Speicher

Und Die ARD Audiothek

How To Squeeze Greece (XXVIII) : Kein Schengen-Status mehr für Griechen (Oder: Was man so alles veranstalten kann als geschäftsführende Regierung - Und was der Kommentarsumpf dazu zu meinen meint)

Griechenland ist ein wenig aus dem Fokus der Aufregungsproduktion (früher: Nachrichten) geraten.
Heute berichtet Wassilis Aswestopoulos bei Telepolis Erstaunliches:
    Passagiere aus Griechenland werden seit dem 12. November auf deutschen Flughäfen streng kontrolliert, nach Protesten sollen jetzt nur noch die Ausweise kontrolliert werden

    Deutsche Medien melden, dass innerhalb der ersten zehn Monate des Jahres über griechische Flughäfen bei Stichproben 1000 illegal Einreisende aufgegriffen wurden. Für Innenminister Thomas de Maizière ist es Anlass genug, Konsequenzen zu ziehen. Und die sind heftig. Passagiere aus Griechenland werden seit dem 12. November und mindestens für die Dauer der nächsten Monate streng kontrolliert. Dabei werden sie bislang weder wie Staatsangehörige eines Schengen-Staats, noch wie Reisende aus Drittstaaten wie der Türkei behandelt.

    Die Einführung der Maßnahme mag in Deutschland nicht sonderlich beachtet worden sein, in Griechenland sorgte sie für gehörige Aufregung...
    Die Passagiere wurden, so berichten Augenzeugen, nur aus dem Hinterausgang der Flugzeuge heraus gelassen...

    Tatsächlich, so erfuhren die überraschten Griechen eher zufällig mit Anlass der Berichterstattung über die Grenzkontrollen in Deutschland, sind deutsche Polizeibeamte seit 2012 in Griechenland präsent. Zunächst hatte Bürgerschutzminister Nikos Toskas nur von einer "seit Kurzem" bestehenden Präsenz der deutschen Polizei an den griechischen Flughäfen gesprochen. Wobei "griechische Flughäfen" eigentlich kaum als Beschreibung zutrifft. Die internationalen Regionalflughäfen des Landes sind im Besitz der halbstaatlichen deutschen FraPort, der Großflughafen von Athen, Eleftherios Venizelos, ist bereits seit seinem Bau im Besitz internationaler Konsortien...

Was mich mehr umtreibt als die Maßnahme an sich (über die die Grünen in den Koanlitionsverhandlungen, wären sie denn gekommen, vermutlich großzügig hinweggesehen hätten) ist das, was hier rausgelassen wird:
Kein Schengen-Status mehr für Griechen Alle Heise-Foren > Telepolis > Kommentare > Kein Schengen-Status mehr für…
Alles aufklappen Alles zuklappen
aus Neuer Thread Ansicht umschalten Baum an

Ich hatte Heises Telepolis (und die Leser) immer für einen recht vernünftigen Haufen gehalten, aber was sich da jetzt entleert, spricht eher für: Alles zuklappen:
  • hat man früher an Flughäfen in dem die Airlines die Kosten für den Rücktransport übernehmnen mussten.
    Es würde ja ausreichen, wenn sie heute die Kosten des Aufenthalts aufgedrückt bekommen - für die nächsten 50 Jahre.
Was mag Bedeutung von dieses sein??
  • Mit Griechenland wird so ein Ding abgezogen und mal eben Schengen außer Kraft gesetzt.
    Warum bekommt dieser Innenminister nicht selbiges mit den Wandervölkern aus Osteuropa und aus Balkanesien hin.
    Mein Problem sind nämlich nicht die "Flüchtlinge" von weit weg, sondern eher die Wirtschaftsmigranten aus Polen, Bulgarien, Rumänien, Albanien.
    Auf den Baustellen der Hauptstadt muss man deutsche Bauarbeiter schon suchen.
    Wie wäre es dort mal Schengen außer Kraft zu setzen ?!?
    Und jetzt soll man mir nicht mit Schengenstaat kommen, den Status hat Griechenland auch und bekommt weniger Geld (83,6 Mrd Euro) mit vernichtenden Bedingungen als die Polen (105,8 Mrd Euro) die dafür gar nichts erfüllen müssen (vielleicht zahlen wir ja auch den Raketenschirm, wer weis).
....

Ich empfehle: Alles zuklappen (- wenn man das anklickt, passiert allerdings gar nichts!)

Die GBlogSuche nach »How to squeeze Greece« hat 41 Resultate geliefert.



Was man so alles veranstalten kann als geschäftsführende Regierung (II): Deutschland stimmte der Zulassungsverlängerung zu

Glyphosat wird weitere fünf Jahre zugelassen
Glyphosat ist umstritten, weil es möglicherweise Krebs erregt. Doch auch Deutschland stimmte der Zulassungsverlängerung zu – sehr zum Ärger des Koalitionspartners SPD.(27. November 2017, 15:44 Uhr Aktualisiert am 27. November 2017, 19:09 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE)


Konzernatlas
Daten und Fakten über die Agrar- und Lebensmittelindustrie 2017





Wir leben in einem Staat ohne nennenswertes Parlament

Telepolis, 25. November 2017, Jörg Albert

Re: Archäologie (DLXXXVIII) : "Was that cannon fire, or is it my heart pounding?" - 26.11.1942 - Uraufführung des Films "Casablanca"

1942: Uraufführung von "Casablanca" | WDR 4 Audio

Casablanca at 75: Why it’s still the most quoted movie of all | BBC


Toll: vintage everyday hat 58 Behind-the-Scenes Pictures Capture the Filming of 'Casablanca' in 1942

https://2.bp.blogspot.com/-CbhcE8laDn0/WOXG9nZRdCI/AAAAAAAAzJQ/hWy8t6ZXcXo9D2OzUfcZZlHQAHmwOWVOQCLcB/s640/the%2Bfilming%2Bof%2B%2527Casablanca%2527%2Bin%2B1942%2B%252821%2529.jpg

Viele Features und Veröffentlichungen zum 75. Jahrestages der Uraufführung, in denen zuweilen ein merkwürdiger Unterton mitschwingt, wenn darauf verwiesen wird, dass das ja ein Propagandafilm war (z.B. hier: Norbert F. Pötzl; Casablanca 1943. Das geheime Treffen, der Film und die Wende des Krieges), - als würde das igendetwas an der künstlerischen Qualität des Films ändern - und zT auch mit dem rechtsneoliberalen Unterton:
Was halten Sie eigentlich von Goebbels, so als Markentechniker und mal ganz unvoreingenommen? Progaganda haben schließlich alle gemacht ...

Da kann man nur sagen: Klar war das ein Propagandafilm. Und was für einer. Ein in jeder Hinsicht guter!*
Vgl. Umberto Eco:
Casablanca - or the Cliches Are Having a Ball

Und à propos Propaganda:
Als Casablanca am 29. August 1952 in die deutschen Kinos kam
, enthielt der Film kaum noch Hinweise auf den Zweiten Weltkrieg. Alle Szenen mit Major Strasser und anderen Nazis waren herausgeschnitten worden. Auch die Szene, als die Deutschen Die Wacht am Rhein anstimmen und von französischen Patrioten mit der Marseillaise niedergesungen werden, fehlte. Victor László wurde zu Victor Larsen, einem norwegischen Atomphysiker, der die rätselhaften Delta-Strahlen entdeckt hat. Capitaine Renault wurde in Monsieur Laporte umbenannt und war nun ein Mitglied der Interpol.
Casablanca war in dieser um 25 Minuten gekürzten Version eher eine harmlose Romanze als ein Propagandafilm gegen die Nationalsozialisten und das Vichy-Regime. Erst am 5. Oktober 1975 strahlte die ARD die ungekürzte und neu synchronisierte Fassung aus, die bis heute bekannt ist. (Wikipedia und vgl. auch Eine historische Revision. Von Dietrich Kuhlbrodt)


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* Ich erinnere in diesem Zusammenhang an
Archäologie (CCCXLIII): Der Kampf um die Freiheit - Sechs Freunde und ihre Mission: "Haltung"
Faszinierend, - wusste ich nicht: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verließen sechs junge Männer, die aus dem gleichen Viertel Budapests stammten und die gleiche Schule besucht hatten, ihre Heimat. Sie alle verschlug es auf der Flucht vor Diktatur und Totalitarismus ins Exil, und sie alle wurden große Persönlichkeiten.
Aus den sechs jungen Männern, die alle aus dem gleichen Viertel Budapests stammten und alle auf die gleiche Schule gingen, wurden sechs Genies, die die Welt veränderten und die Grundsteine für die heutige kulturelle, multimediale und wissenschaftliche Epoche gelegt haben. Zu ihnen zählen unter anderem Endre Ernö Friedmann, der als Robert Capa zu einer Ikone der Kriegsfotografie aufstieg, Mihaly Kertesz Kaminer, der als Michael Curtiz mit "Casablanca" zum Regisseur des berühmtesten Propagandafilms aller Zeiten wurde, und der Physiker Leó Szilárd, der gemeinsam mit John von Neumann an der Konstruktion der ersten amerikanischen Atombombe beteiligt war, deren Kriegseinsatz er allerdings zu verhindern versuchte.

Der Film von Film von Thomas Ammann und Judith Lentze lief am vergangenen Sonntag im MDR-Fernsehen; - eine gekürzte Fassung finden Sie hier. Ansehbefehl!


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Daniel Kahn & The Painted Bird
Sunday After the War / Английские и русские субтитры

Archäologie (DCXLIV) : Rosen auf den Weg gestreut - Freedom Is A Verb


View on YouTube - Via 1-Euro-Blog
Vgl. auch Daniel Kahn & The Painted Bird : Embrace The Fascists
Am 17. November 2017 erscheint das neue Album von Daniel Kahn & The Painted Bird:
THE BUTCHER'S SHARE


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D'yer Mak'er /dʒəˈmeɪkə/ (II) : Eine Kleine Middle Klasse Musik


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Scherben sortieren
Parteien Woher rühren die politischen Turbulenzen der Gegenwart? Und wohin werden sie das hiesige Parteienspektrum führen?
Georg Fülberth, FREITAG 47/2017, S. 7

Kompetenzkatastrophe (XII): PISA: Deutsche Schüler sind im internationalen Vergleich gut darin, komplexe Probleme im Team zu lösen, haben aber eigentlich keine Ahnung, worum es geht

Ich zitiere hier mal den WELT-Artikel von heute dazu, weil er der am schlechtesten geschriebene ist (und daher ehrlicher als Süddeutsche, ZEIT und SPIEGEL):
    Sozialkompetenzen sind enorm wichtig für den Arbeitsmarkt. Deutsche Schüler sind im internationalen Vergleich recht gut darin, komplexe Probleme im Team zu lösen. In einer am Dienstag veröffentlichten Pisa-Studie liegt Deutschland bei dieser Sozialkompetenz zwischen dem zehnten und 14. Platz von gut 50 Bildungssystemen...
    Mehr als ein Achtel (13 Prozent) der Schüler in Deutschland erreicht die höchste Kompetenzstufe beim Problemlösen im Team – im OECD-Durchschnitt sind es nur acht Prozent. Auch der Anteil derjenigen, die schlecht abschneiden, ist vergleichsweise gering. Trotzdem [?!?, der Verf.] können 21 Prozent der Schüler in Deutschland nur leichte Probleme lösen, bei denen die Zusammenarbeit wenig komplex ist.
    Absolut gesehen gebe es sicher noch sehr viel Nachholbedarf, sagte Schleicher. Zudem ist der Abstand zwischen starken und schwachen Schülern in Deutschland größer als im OECD-Schnitt...
    Die OECD hält die Auswertung für wichtig, weil die Bedeutung sozialer Kompetenzen am Arbeitsmarkt zunehme. „Abfragewissen verliert dramatisch an Relevanz, weil Google das besser kann“, so Schleicher...
Dass die Bedeutung sozialer Kompetenzen am Arbeitsmarkt zunehme, kann man nicht oft genug sagen, aber zwischen dem Mantra und den Schlussfolgerungen klafft eine riesige Lücke! - Wie der Schleicher problemlösendes Denken sich vorstellt, erschließt sich mir - nicht nur wegen der Lückenhaftigkeit des WELT-Artikels - nicht: Softskillz wie Teamfähigkeit + Google = Problemlösung ??
    PISA 2015 definiert Kompetenz im Bereich Problemlösen im Team als „die Fähigkeit einer Person, sich effektiv in einen Prozess einzubringen, bei dem zwei oder mehr Beteiligte versuchen, ein Problem zu lösen, indem sie gemeinsam das nötige Verständnis und die erforderlichen Schritte für eine Lösung entwickeln und sich mit vereinten Kenntnissen, Kompetenzen und Anstrengungen dafür einsetzen, diese Lösung zu erreichen“.
Also doch Verständnis, das ohne Kenntnisse aka Wissen nicht zu haben ist ...
Was dann allerdings Testaufgaben wie diese mit problemlösendem Denken auf der Basis von Kenntnissen und Verständnis zu tun haben und welche hinreichend validen Ergebnisse ein solcher Test liefern soll, bleibt unklar.
Es bestätigt sich einmal mehr: Die Testbesessenen können kognitive Prozesse und intellektuelle Interaktionen nicht modellieren (noch nicht?) und greifen bei den Versuchen, das zu vertuschen, auf simpelste behavioristische Muster zurück.
Die Lernmotivation wird nicht in der Sache, dem Verstehen-Wollen = Weltaufschluss gesehen, sondern im doofen Wettbewerb. Vor der Lösung des nicht besonders anspruchsvollen Problems droht der chat, um den es hier eigentlich geht:
    Deine Lehrkraft hat die Klasse für einen Wettbewerb in Dreierteams aufgeteilt. Sieger ist das Team, das am schnellsten 12 Fragen über das Land Xandar richtig beantwortet. Die Antworten findest du, indem du die Links auf einer Landkarte von Xandar öffnest.

    2017-11-21-19_45_19-PISA
Raten Sie mal, mit welcher Antwort die/der Geteste in die höchste Kompetenzstufe aufsteigt (was, wenn sie/er an sog. Kompetenztagen teilgenommen hat, kein Ausweis von Kompetenz ist, sondern von Abrichtung, weil sie/er ja weiß, dass man erstmal die Strategie besprechen muss, - auch wenn sie/er nicht weiß, was Strategie bedeutet ... und worum es überhaupt geht: Den Wettbewerb gewinnen? Ein inhaltliches Interesse kann sie/er ja nicht erkennen können: das Land Xandar geht ihr/ihm schnell an der Jacke vorbei, - womit, denken wir noch einen Schritt weiter, tendenziell jegliches Interesse an fremden Ländern ausgelöscht wird, weil die ja eh immer nur Kompetenzerewerbsexempel sind. Bye bye Xanadu).

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1a/Xanadu_on_Map_of_Asia.JPG/640px-Xanadu_on_Map_of_Asia.JPG

Setzen, Schleicher. Ungenügend!

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Fundierter, aussagekräftiger und interessanter scheint mir diese Studie zu sein (über die die Süddeutsche gestern - hinter einer paywall - berichtete:

Wie gut werden Jugendliche in der Schule auf ihre Rolle als Bürger/innen in Demokratien vorbereitet? Diese Frage steht im Mittelpunkt der International Civic and Citizenship Education Study 2016 (ICCS 2016). Prof. Dr. Hermann Josef Abs und Dr. Katrin Hahn-Laudenberg von der Universität Duisburg-Essen (UDE) leiteten den deutschen Part dieser weltweiten Studie.
[ ... für den Namen kann der Mann ja nichts!]
    Die Ergebnisse im Überblick
    - Beim Test zum politischen Wissen schnitten die NRW-Jugendlichen im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich ab. Es zeigt sich eine starke Abhängigkeit vom Bildungshintergrund der Elternhäuser und von der Schulform.
    - Die 14-Jährigen in NRW identifizieren sich weniger mit Deutschland als die Gleichaltrigen mit den Ländern, in denen sie am Test teilgenommen haben. Die NRW-Jugendlichen unterstützen aber eindeutig die Werte der politischen Gleichstellung von Männern und Frauen und die Rechte von Migrant/innen.
    - Die Achtklässler in NRW vertrauen den staatlichen und politischen Institutionen (z.B. Gerichte, Polizei und Parteien) deutlich mehr als die gleich alten Schüler/innen im Europavergleich. Dem Schulsystem bringen sie weniger Vertrauen entgegen.
    - Die NRW-Jugendlichen beziehen das Konzept Bürgerschaft eher auf den privaten Bereich. Wichtig sind für sie die wirtschaftliche Sicherung der Familie sowie das Respektieren individueller Meinungsfreiheit. Der Beitritt zu einer Partei, die Teilnahme an Wahlen oder an friedlichen Demonstrationen spielt für sie keine große Rolle.
    - Im europäischen Vergleich sind die NRW-Jugendlichen sehr wohl motiviert, politische Themen im Unterricht einzubringen, auch wenn sie sich von ihren Lehrkräften relativ seltener dazu ermutigt sehen. Bedroht sehen sie die Zukunft der Erde vor allem durch Umweltverschmutzung, Klimawandel und Terrorismus. Beinahe alle 14-Jährigen erwarten jedoch, einen sicheren Arbeitsplatz zu finden.

    Fazit
    Politisches Wissen als eine wesentliche Ressource für politische Aktivitäten in der Demokratie steht Jugendlichen in NRW im europäischen Vergleich nur in geringerem Umfang zur Verfügung. Besonders auffällig sind die starke Abhängigkeit von den Bildungsressourcen der Eltern und der geringe Anteil der Achtklässler, die die höchste Kompetenzstufe erreichen.
    Prof. Abs: „In fast keinem anderen teilnehmenden Schulsystem ist das politische Wissen und Argumentieren so stark mit der familiären Herkunft verbunden. In NRW gibt es außerdem große Unterschiede im politischen Wissen bei den Achtklässlern in Gymnasien und anderen Schulformen.“
    Im europäischen Vergleich bestätigte sich, dass die Jugendlichen mit mehr als 25 Büchern zu Hause über ein deutlich größeres politisches Wissen verfügen als diejenigen aus bildungsfernen Haushalten. Die Bücheranzahl gilt bis heute als wichtiger Indikator für das kulturelle und Bildungskapital einer Familie.
2017-11-21-19_38_08-Pressemappe-ICCS2016-pdf

Gender-Nachtrag:
In beiden Studien wird festgestellt, dass Mädchen signifikant bessere Ergebnisse erzielen als Jungen. Das bestätigt meine Erfahrungen in 25 Jahren Unterrichtsbeobachtung:
Gruppenarbeit = 2 Mädchen, 3 Jungen
1. Mädchen diktiert Ergebnisse, die die beiden Mädchen erarbeitet haben, 2. Mädchen fixiert Ergebnisse auf Folie - 3 Jungs kippeln auf Stühlen ...
Zur Präsentation der Gruppenergebnisse gehen alle 5 nach vorne und 1 Junge liest die Folie ab. Die Klasse applaudiert (wg. Wertschätzung von Lernergebnissen.
--> Asoziales Lernen

Hilfreich:

Anke Grotlüschen : Expansives Lernen: Chancen und Grenzen Subjektwissenschaftlicher Lerntheorie.

D'yer Mak'er /dʒəˈmeɪkə/

... is a song by the English rock band Led Zeppelin, from their 1973 album Houses of the Holy. The title is a play on the word "Jamaica" when spoken in an English accent.
The name of the song is derived from an old joke, where two friends have the following exchange: "My wife's gone to the West Indies." "Jamaica?" (which sounds like "Did you make her?") "No, she wanted to go". [en.wikipedia.org/wiki/D'yer_Mak'er]


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This song was meant to imitate reggae and its "dub" derivative emerging from Jamaica in the early 1970s. Its genesis is traced to Led Zeppelin's rehearsals at Stargroves in 1972, when drummer John Bonham started with a beat similar to 1950s doo-wop, and then twisted it into a slight off beat tempo, upon which a reggae influence emerged. The distinctive drum sound was created by placing three microphones a good distance away from Bonham's drums.

Das ist wesentlich intelligenter als die Demokratie-Simulation, bei der Kameras in a good distance away from a balcony plaziert werden ... Die Jamaika-Sondierungen gehen in die Verlängerung. Macht nichts, es ist ja ein „historisches Projekt“.

https://cdn.kurier.at/img/100/014/890/deix.jpg
Deix!

Passt doch:
"My wife's gone to the West Indies with Thies Gund­lach," said Göring .
"D'yer mak'er?"
"No, she wanted to go".


Harr, harr harr ...

Man kann ihn auch so erzählen:
"My wife's gone to the West Indies with Kubicki," said Sauer.
"D'yer mak'er?"
"No, she wanted to go".


How to Play D'yer Mak'er - Led Zeppelin Drum Cover
John Bohnam Lesson


+ LED ZEPPELIN: A 6 Minute Drum Discography - Lorenzo Ferrari
+ The Beatles: A 5 Minute Drum Chronology - Kye Smith
+ AC/DC: A 5 Minute Drum & Guitar Chronology - Kye Smith & Lindsay McDougall (s. u.)

Archäologie (DCXLIII) : Die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts gehen zu Ende - MalcomYoung dies at 64

... und Fortsetzung von oben ...


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https://allerlei2013riffmaster.files.wordpress.com/2017/11/theyoungbrothers.jpg?w=593&h=445
Malcolm, George and Angus Young in 2012

Archäologie (DCXXXIX) : Die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts gehen zu Ende - George Young dies at 71

Moral ohne Grenzen

Thomas Fischers Kolumne „Mister Spacey und wir“ (hinter einer virtuellen Schranke für die, die nicht wissen, wie man Javascript ausschaltet) - via Burk's Blog:

... Die Moral kennt keine Grenzen mehr: Dem Regisseur Roman Polanski wird aus dem Kölner Frauenturm mitgeteilt, seine Ghetto- und KZ-Biografie schütze ihn keineswegs vor dem Zahltag eines 40 Jahre zurückliegenden möglichen sexuellen Missbrauchs. Da liegt, so muss man sagen, die Latte der Moral wirklich sehr hoch! Sie wurde aufgelegt von einer Journalistin, die kürzlich selbst wegen einiger Unregelmäßigkeiten in ihren Steuerunterlagen rechtskräftig verurteilt wurde. Es handelte sich, anders als bei den ihr besonders am Herzen liegenden Fällen, nicht um unbewiesene Verdachtsfälle, sondern um veritable Straftaten. (…) Der Tonfall der neuen Welle ist gegenüber der letzten noch schriller und vernichtungsgeneigter geworden. ...

Was derzeit einmal mehr auf niedrigem Niveau verhandelt wird, ist nicht "Frauen gegen Männer", sondern "Arm gegen Reich", also die Aneignung der Welt. Die öffentliche Kommunikation ist bis zum Äußersten in sich verdreht, sie steigert das Unwichtige ins Absurde und vergisst das wirklich Wichtige (oder verschiebt es in ein Feld der unverbindlichen, "unlösbaren" Großprobleme).

Es wäre doch ganz einfach, 100 Millionen im Elend lebenden Frauen in Afrika zu helfen, "Tanzjungen" aus Afghanistan zu Lokführern auszubilden oder Prostituierte aus Kolkata zu Mechatronikerinnen. Man müsste bloß wollen. Wir wollen aber nicht. Auch nicht all die eifrigen Frauenschützerinnen in den Talkshows. Wir wollen, dass die letzten Thunfische dieser Welt für uns reserviert sind und die letzten SUVs von uns gefahren werden. Und wenn die schönsten Silikonbrüste und die längsten Jachten dieser Welt 100.000 oder 100 Millionen Euro kosten, dann durchschauert es uns aus lauter Freude. Harvey Weinsteins Visage sei mit uns!

Updated: Autoritärer Kapitalismus - Desintegration (V): Die anderen Orte – Einschliessungsmilieus und Ausschlussmechanismen

– Einschliessungsmilieus und Ausschlussmechanismen
Mit der Betrachtung von Heterotopien – den anderen Orten -, wie Michel Foucault schreibt, lassen sich die Idealbilder einer Gesellschaft erfassen, die verwirklichten und gescheiterten Utopien. Die anderen Orte zeigen uns die panoptischen bzw. ordnungssystematischen Bedeutungen von Kindergärten, Schulen, Fabriken, Büros, Gefängnissen, Kranken-, Mehr- oder Einfamilienhäusern. In diesen repressiven oder „ideologischen Staatsapparaten“ (Louis Althusser) und „Einschliessungsmilieus“ (Gilles Deleuze) werden uns Regeln beigebracht: „Regeln der Einhaltung der gesellschaftlich-technischen Arbeitsteilung und letztlich Regeln der durch die Klassenherrschaft etablierten Ordnung“ (Louis Althusser)...
Lesenswert!! - noWHERE // NOWhere

Autoritärer Kapitalismus - Desintegration ...

#remember #9November

Retweeted Raik (@Rutzel21):

Würde man eine Schweigeminute für jedes Opfer der Shoah halten, wäre es 11 Jahre lang still.

Celebrating (II): The Next Generation ... The Hirsch Effekt

Ich hatte ja mal ein Erweckungserlebnis: The Post-Les-Paul-Era - Animals as Leaders. Gestern Abend im Musikzentrum Hannover: Animals as Leaders (2012/04/27 17:47).
Wusste aber bis heute nicht, dass es in Hannover eine Band gibt, die es nicht ganz, aber doch schon schwer aufnehmen kann* mit Animals As Leaders:

https://f4.bcbits.com/img/0011061148_100.png


View on YouTube**
Am Donnerstag im Musikzentrum, Hannover. Schwer empfehlenswert.

Herr G. nimmt wahrscheinlich wieder seine earplugs mit. Ich gehe ohne, auch wenn ich hinterher taub bin.
....
Update: * Das war denn doch schwer übertireben! ... Progressive Metal, Post-Hardcore, Punk- und Mathrock – all diese Richtungen klingen in den vertrackten und oft ausufernden Songs an, ohne dass ein Element die Oberhand gewinnt. Oberhandsollte gar nicht sein, aber doch weniger Redundanz und Pose. Immerhin: Das neue Album (zB The Hirsch Effekt - XENOPHOTOPIA) ist besser als der Live-Auftritt.
_________________________________________
* *Anm. zum Video/Hinweis für Hannoveraner_innen:
Das Einfamilienhaus in der Eingangsszene sieht aus wie das von Christian Wulff in Großburgwedel, der Rest ist bei 25Music und ebenda - am Weißekreuzplatz - gedreht.

https://i.pinimg.com/originals/2b/16/c9/2b16c9ae363748a07c199c898a1a41a5.jpg

Und da wir gerade in der Gegend sind: Ferdinand-Wallbrecht-Strasse in der List 1949: Der Oberleitungsbus ... also: das war damals E-Mobilität:

Ähnliches Foto

Fundstücke (VIII): Gutes Zureden hilft einfach. Nicht.

che2001 schrieb am 18. September 2017 um 22:35

Ein exilnigerianischer Genosse erzählte mir mal, dass seine Leute keine Angst vor Neonazis hätten. Man hatte sich zufällig mal in einem Steinbruch getroffen, wo beide Gruppen Schießübungen mit Pistolen abhielten, die Nigerianer straff organisiert mit einem Commander, die Nazis eher Balla-Balla dichtgesoffen. Seitdem würden seinen Leuten die Faschos mit Respekt begegnen. Als es Überfälle auf Flüchtlingswohnheime gab bekam ein Nazizentrum mal Besuch: Von einem Mann von der PFLP und einer Frau von der PKK. Sie trugen lange Mäntel und öffneten Sie. Darunter steckten vollautomatische Gewehre (für Liebhaber: Ein AK 74 und ein Colt Commando). Und sie sagten: „Wenn Ihr unsere Leute angreift, dann:!!!“

Gutes Zureden hilft einfach.


[Asylbewerberheime Fast jeden Tag ein neuer Anschlag; Tagesschau: 06.11.2017]



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Sehr schön auch: Rummelsnuff (feat. Bela B. & King Khan) - Schiffbruch

Die GBlogSuche nach »Fundstücke« hat 7 Resultate geliefert.

Ex oriente lux: Future Investment - Baby You Can Drive My Car - “The Middle East is imploding because those Saudi sons of bitches have been pumping up religious fundamentalism to hide the fact that they’re robbing their people blind.”

In der vergangenen Woche verlieh das mittelalterlich geprägte Öl-Königreich Saudi Arabien im verzweifelten Versuch, modern zu wirken, einem Robot die Bürgerrechte: Sophia, gebaut von Hanson Robotics, Hong Kong. Wie Kat Hall im Register richtig anmerkt, hat dieser Robot ab der ersten Sekunde im Wahabitenreich mehr Rechte als Frauen. Keine Gesichtsverhüllung, keine männliche Begleitung. Unser wichtiger Handelspartner und Verbündeter im Nahen Osten schafft damit unerwartet eine ganz eigene Singularität:
Erstmals haben Robots Menschen überholt. (via 11k2)


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I'm always happy when surrounded by smart people who also happens to be rich and powerful ...
= A mind-blowing earschlpittenloudenboomer: http://futureinvestmentinitiative.com/en/home

+ Der Kronprinz räumt auf in Saudi-Arabien (Süddeutsche vor 20 Minuten)

++ Der Börsengang des Ölkonzerns Saudi Aramco soll bis zu 100 Milliarden Dollar erlösen. Nun wirbt Donald Trump für New York als Börsenplatz - "das wäre wichtig für die USA". (mm 05.11.)

+++ Pepe Escobar wusste schon im September mehr (ASIA Times) : Wheels and deals: trouble brewing in the House of Saud
    Suddenly, the ideological matrix of all strands of Salafi-jihadism is being hailed by the West as a model of progress – because Saudi women will finally be allowed to drive. Only next year. Only some women. And still subject to many restrictions.

    What’s certain is that the timing of the announcement – which comes after years of liberal American pressure – was calculated with precision, arriving only a few days before House of Saud capo King Salman drops in for a chat at Trump’s White House. The soft power move was coordinated by the 32-year-old Crown Prince Muhammad bin Salman, a.k.a. MBS, the Destroyer of Yemen; the king merely added his signature.

    The diversionary tactic masks serious trouble in the court. A Gulf business source with intimate knowledge of the House of Saud, having held a number of personal meetings with members, told Asia Times that “the Fahd, Nayef, and Abdullah families, the descendants of King Abdulaziz al Saud and his wife Hassa bin Ahmed al-Sudairi, are forming an alliance against the ascendancy to the Kingship of the Crown Prince.”
    ...
    No wonder, considering that the ousted Crown Prince Mohammed bin Nayef – highly regarded in the Beltway, especially Langley – is under house arrest. His massive web of agents at the Interior Ministry has largely been “relieved of their authority”. The new Interior Minister is Abdulaziz bin Saud bin Nayef, 34, the eldest son of the governor of the country’s largely Shi’ite Eastern Province, where all the oil is. Curiously, the father is now reporting to his son. MBS is surrounded by inexperienced thirty-something princes, and alienating just about everyone else.

    Former King Abdulaziz set up his Saudi succession based on the seniority of his sons; in theory, if each one lived to the same age all would have a shot at the throne, thus avoiding the bloodletting historically common in Arabian clans over lines of succession.
    The now-ousted Crown Prince Muhammad bin Nayef confers with a member of his delegation during a meeting at the United Nations General Assembly in

    Now, says the source, “a bloodbath is predicted to be imminent.” Especially because “the CIA is outraged that the compromise worked out in April, 2014 has been abrogated wherein the greatest anti-terrorist factor in the Middle East, Mohammed bin Nayef, was arrested.” That may prompt “vigorous action taken against MBS possibly in early October.” And it might even coincide with the Salman-Trump get together.

    MBS’s pet project, the spun-to-death Vision 2030, in theory aims to diversify from mere oil profits and dependency on the US to a more modern economy (and a more independent foreign policy).
    That’s completely misguided, according to the source, because “the problem in Saudi Arabia is that their companies cannot function with their local population and [are] reliant on expatriates for about 70% or more of their staff. Aramco cannot run without expatriates. Therefore, selling 5% of Aramco to diversify does not solve the problem. If he wants a more productive society, and less handouts and meaningless government jobs, he has to first train and employ his own people.”

    “The Saudi Arabia of MBS features the Crown Prince buying a US$600 million yacht and his father spending US$100 million on his summer vacation, highlighted on the front pages of the New York Times while the Kingdom strangles under their leadership”

    The similarly lauded Aramco IPO, arguably the largest share sale in history and originally scheduled for next year, has once again been postponed – “possibly” to the second half of 2019, according to officials in Riyadh. And still no one knows where shares will be sold; the NYSE is far from a done deal.

    In parallel, MBS’s war on Yemen, and the Saudi drive for regime change in Syria and to reshape the Greater Middle East, have turned out to be spectacular disasters. Egypt and Pakistan have refused to send troops to Yemen, where relentless Saudi air bombing – with US and UK weapons – has accelerated malnutrition, famine and cholera, and configured a massive humanitarian crisis.

    The Islamic State project was conceived as the ideal tool to force Iraq to implode. It’s now public domain that the organization’s funding came mostly from Saudi Arabia. Even the former imam of Mecca has publicly admitted ISIS’ leadership “draw their ideas from what is written in our own books, our own principles.”

    Which brings us to the ultimate Saudi contradiction. Salafi-jihadism is more than alive inside the Kingdom even as MBS tries to spin a (fake) liberal trend (the “baby you can drive my car” stunt). The problem is Riyadh congenitally cannot deliver on any liberal promise; the only legitimacy for the House of Saud lies in those religious “books” and “principles.”
    ...
    In Enemy of the State, the latest Mitch Rapp thriller written by Kyle Mills, President Alexander, sitting at the White House, blurts, “the Middle East is imploding because those Saudi sons of bitches have been pumping up religious fundamentalism to hide the fact that they’re robbing their people blind.” That’s a fair assessment...

Solch kenntnisreiche Berichterstattung wünschte ich mir hier, aber das geht offenbar nicht aufgrund der notwendigen Rücksichtnahme auf
present and future investment ...

Update:
The inside story of the Saudi night of long knives
Princes, ministers and a billionaire are 'imprisoned' in the Riyadh Ritz-Carlton while the Saudi Arabian Army is said to be in an uproar
By Pepe Escobar November 6, 2017

Archäologie (DCXLII) : BRD noir - Die Tankstelle

Es fällt auf, dass die alte Bundesrepublik angesichts aktueller globaler Unsicherheit und Identitätskrisen mehr und mehr romantisiert und idealisiert wird, es wächst die Sehnsucht nach dem scheinbar heimeligen Rheinischen Kapitalismus und dem Biedermeier von Helmut Schmidt und »Wetten Dass?«. In ihrer aus ihren Büchern gespeisten Rückschau erinnern Witzel und Felsch an die untergründige Gewalt und die Düsternis der alten BRD , die ihr ideales Aushängeschild eher in Eduard Zimmermann als in Frank Elstner fand...
Frank Witzel, Philipp Felsch
BRD Noir

- für 4,50 € bei der bpb


In diesem sehr lesenswerten Büchlein entwickeln die beiden schöne Bilder, - im Sinne der analogen Bedeutung des Entwickelns von Bildern: die fotochemische Entwicklung und die Fixierung des Aufnahmematerials. Hier können wir als Leser das Aufnahmematerial Erinnerungen im Entwicklerbad der Theorie verfolgen (iW des Film-Noir und Adornos Minima Moralia).

Sehr treffend: Das Bild der Tankstelle in der Wirtschaftswunder-BRD:

aral
    W: Ja, und das wäre einer der typischen Topoi
    des Film-Noir. Jemand hat sich unter einem an-
    deren Namen an einem abgelegenen Ort eine neue
    Existenz aufgebaut. Er lebt dort glücklich und zu-
    frieden, das ist das Idyll, das wir sehen. Dann er-
    scheint eines Tages jemand aus seiner Vergangen-
    heit, der fährt an seiner Tankstelle vor, lässt sich den
    Tank füllen und erkennt ihn dabei. Das wäre für
    mich eine typische Szene, von der ich meine, sie in
    den Filmen der Vierziger-, Fünfzigerjahre zigmal
    gesehen zu haben.
    F: Absolut.
    W: Beide erkennen sich, wissen aber nicht, ob der
    andere einen erkannt hat und ob er weiß, dass man
    ihn erkannt hat. Scheinbar passiert erst einmal
    nichts. Der Besucher aus der Vergangenheit fährt
    weiter, es kehrt wieder Ruhe ein. Nach Tagen
    kommt dann ein Anruf oder ein Brief und dann
    nimmt das Grauen seinen Lauf. Man versucht, die
    Bedrohung aus der Vergangenheit auszuschalten
    und wird dadurch tatsächlich zum Mörder, der man
    vorher nicht unbedingt war. Man muss die neue
    Existenz aufgeben, die man sich mühsam erarbeitet
    hat. Das alles, finde ich, schwebt im Auftauchen des
    Verbrechens auch immer mit.
    F: Wenn du das so erzählst, dann scheint Noir
    der alten Bundesrepublik wie auf den Leib geschnit-
    ten. Aber hat das schon damals jemand in diese dra-
    maturgisehe Perspektive gerückt? Ist BRD Noir ein
    längst existierendes Genre? Oder kommt das erst
    jetzt im historischen Rückblick auf?
    W: Ich würde sagen, das kann erst heute, also im
    Nachhinein entstehen. Das Interessante ist auch,
    um noch mal auf diesen Satz »Jetzt kriegen wir ame-
    rikanische Zustände« zurückzukommen, dass man
    sich sofort wieder als Opfer sieht.
    F: Klar, das war nichts, für das man selber ver-
    antwortlich gewesen wäre. Die Moderne kam im-
    mer aus dem Westen, das gilt in Deutschland spä-
    testens seit Napoleon. Und weil sie aus dem Westen
    kam, hat man sie nicht als Befreiung, sondern im-
    mer zugleich auch als Unheil und Untergang erlebt.
    »Amerikanische Zustände« konnten von daher
    nichts Gutes sein.
    W: Haargenau, es kommt von außen. Wir haben
    doch alles so wunderbar hinbekommen, sitzen in
    unserer Vorstadtsiedlung, sind Demokraten, haben
    unser Häuschen, haben unser Wirtschaftswunder,
    haben unsere Fototapete. Und jetzt bricht das
    Grauen ein, aber das kommt von außen über den
    großen Teich.
Brillant, - sowas von treffend! Nur noch zu toppen durch die entsprechende Faller-Modellwelt:

»Kleinindustrie aus den 50er Jahren« heißt das Thema dieser Pa­ck­ung. Sie enthält: eine Klempnerwerkstatt mit typischem Zubehör, eine Hinterhof-Autowerkstatt, eine Stadthaus-Ruine mit Schutthügel, Mauerresten und Abbruchbagger und eine nostalgische ARAL-Tankstelle.

aral2

... Und jetzt bricht das Grauen ein: Es geschah am hellichten Tag


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- Im Trailer kommt die Tankstelle, in der Rühmann auf den Mörder wartet, leider nicht vor. ...
Aber sie hatten ja noch die Freunde von der Tankstelle von 1930:


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Zu "BRD noir - Die Tankstelle" fällt mir noch ein ...

... diese gelungene Formulierung:


... die Weiterentwicklung von Porsches Kübelwagen für die Wehrmacht zu SUV genannten Klassenkampfpanzern in der Ästhetik eines versuchten Totschlags ...

[Herrmann L. Gremliza]

Kompetenzkatastrophe (XI): „DIGITAL FIRST. BEDENKEN SECOND.“

Homeoffice statt Hörsaal
Digitalisierung von Uni und Schule

Bildung muss digital werden, behaupten Politik und Wirtschaft. Ob man so mehr und besser lernt, wird nicht diskutiert. Ralf Lankau, Professor für Medientheorie in Offenburg, bereitet die Entwicklung Sorge. Im Gespräch mit Studis Online beklagt er kollektives Brainwashing, teure Irrwege und das „weltweit größte Experiment am lebenden Objekt“.
    ... Schon die berühmte Metaanalyse „Visible Learning“ des neuseeländischen Pädagogen John Hattie, hat gezeigt, dass Rechner und Software in Schulen nichts bringen. Eine PISA-Sonderauswertung der OECD-Studie „Students, Computers and Learning“ ergab, dass in den vergangenen zehn Jahren Investitionen in die IT-Ausstattung der Schulen keine nennenswerten Verbesserungen der Schülerleistungen in Lesekompetenz, Mathematik oder Naturwissenschaften erbrachten.
    Selbst in einer Telekom-Studie steht, was auch bei Hattie zu lesen ist: „Die verstärkte Nutzung digitaler Medien führt offensichtlich nicht per se zu besseren Schülerleistungen. Vielmehr kommt es auf die Lehrperson an.“ Andreas Schleicher, OECD-Direktor für Bildung, formulierte es in einem Interview mit einer australischen Zeitung so: „Wir müssen es als Realität betrachten, dass Technologie in unseren Schulen mehr schadet als nützt.“...
Dazu passt: Im Stadtanzeiger Ost meiner Lieblings-HAZ berichtet die - für Bildung war früher mal - zuständige Redakteurin:
    Frontalunterricht war gestern
    Startschuss zum Programm Erasmus+ in der Sch.-schule: Gelernt wird zu Hause
    / Pädagogen aus Estland, den Niederlanden, Italien und Spanien zu Gast

    Es geht um Neugier, Zusammenarbeit, Kommunikation und Kreativität – und da auf Englisch alle diese Wörter mit demselben Buchstaben beginnen, sagt Koordinatorin S. „Unser Projekt dreht sich um die vier großen Cs.“ Fünf Schulen aus fünf Ländern – rund 2000 Schüler im Alter zwischen 13 und 14 Jahren und etwa 30 Lehrern – wollen in den nächsten zwei Jahren mit- und voneinander lernen...

    Jetzt gab es ein erstes Kennlerntreffen der Pädagogen am ... Gymnasium. Die Neuntklässler, die aus Deutschland genauso wie die aus den Partnerschulen, sollen ihre Zukunftswünsche formulieren und fit gemacht werden für den Jobmarkt der Zukunft. Digitale Kenntnisse seien wichtig auf dem europäischen Arbeitsmarkt, sagt S., auch sogenannte Softskills, weiche Faktoren, wie Teamfähigkeit, Engagement und Anpassungsfähigkeit.

    Die Schüler sollten auch ihre eigenen Potenziale analysieren, ihren Horizont erweitern. Sie sollen Projektarbeit machen, eine Schülerfirma gründen und sich selbst gut vermarkten können....
    Heute lernt man anders. Die Kinder wuchsen mit dem Smartphone auf, ergänzt L., Lehrerin aus Estland. Komplizierte Sachverhalte könnten sie mitunter besser über ein Youtube-Video aufnehmen als über einen vorn dozierenden Lehrer.

    Die Rolle des Pädagogen wandle sich, unterstreicht auch Lehrerin C. Weg von dem, der etwas für alle erklärt, hin zum individuellen Lernbegleiter und Coach. In Italien habe man gute Erfahrungen mit dem „umgedrehten Klassenzimmer“ gemacht, sagt L. Das ist gleichsam eine Umkehrung von Stoffvermittlung und Hausaufgaben: Die Kinder erarbeiten den Lerninhalt zu Hause, oft mithilfe digitaler Medien, in der Schule wird reflektiert, vertieft und geübt. Die Lernerfolge seien besser, heißt es. Schüler seien nicht alle auf dem gleichen Stand, so könne man differenzierter lernen....

DigitalPakt Schule der Kultusminister: Irrweg der Bildungspolitik


Die GBlogSuche nach »Kompetenzkatastrophe« hat 17 Resultate geliefert.

Re: #G20 - CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXXXVI_reload): Die Riots von Hamburg = Baltimore = Tottenham revisited? Desintegration und Unruhezyklen

Dieter Rucht: Gewalt der Empörten - Die Riots von Hamburg
Wann immer es zu massiver Protestgewalt kommt wie zuletzt beim G20-Gipfel in Hamburg, entspinnt sich ein Deutungskampf. Die am Status quo orientierten Kräfte bezeichnen ihre Herausforderer als Randalierer oder gar Terroristen und sprechen ihnen jegliche Legitimation ab. Diejenigen, die zur Protestgewalt greifen, bestreiten wiederum die Legitimität der Herrschenden, zumindest aber einzelner politischer Entscheidungen. Entsprechend verstehen sie sich, abhängig von der jeweiligen Konfliktkonstellation, als Befreiungsbewegungen, als Vorkämpfer einer neuen und gerechten Ordnung, als Anwälte der Schwachen und Entrechteten oder als Korrektiv für massive Fehlentwicklungen.
(aus: »Blätter« 11/2017, Seite 94-103)


#G20 - CRISIS , WHAT CRISIS ? (LXXXVI_reload): Hamburg = Baltimore = Tottenham revisited? Desintegration und Unruhezyklen [+ Who the fuck is the black block??]

Archäologie (DCXLI) : Unser Wohlstand steht auf Leichenbergen


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Wise Man Says

"Es gibt so viele Arschloch-Typen wie es menschliche Funktionen, Tätigkeiten und Interessengebiete gibt. Und auf jedem Gebiet kann das Verhältnis von AQ zu IQ ein anderes sein. Kein noch so kopfdenkerisches Verhalten bei einem Thema bietet Gewähr dafür, dass nicht schon beim nächsten der Arschdenk mit voller Wucht einsetzt." Charles Lewinsky, Der A-Quotient

Wise Man Says II

"The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater." Frank Zappa

Haftungsausschluss

The music featured on this blog is, of course, for evaluation and promotion purposes only. If you like what you hear then go out and try and buy the original recordings or go to a concert... or give money to a down on his luck musician, or sponsor a good busker, it may be the start of something beautiful. If your music is on this blog and you wish it removed, tell us and it shall be removed.

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