God Only Knows Revisited: "Ich denke, also bin ich kein Christ."
Aus aktuellem Anlass hochgezogen vom 2013-05-05 und mit einer Anmerkung versehen:
2. Willi Winkler: Der Antichrist (Süddeutsche 03.05.13)
3. Reinhard Jellen im Gespräch mit dem genialen Maler, Karikaturisten und Beach-Boys-Fan Manfred Deix über die katholische Kirche (tp 05.05.2013).
"Ich bete, dass es die Kirche in der jetzigen Form noch lange gibt"
Schöne Wendung zum Schluss:
4. Karl Marx, zitiert anlässlich seinesheutigen 195. Geburtstages zur Kritik der Religion - nicht zu den Beach Boys :
Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung
»Deutsch-Französische Jahrbücher«, Paris 1844
5. Zu den Beach Boys sei noch zitiert: Jens Balzer über God Only Knows:
6. Weil in der letzten zeit viel über die »kultur des abendlandes« gesprochen wurde, empfehle ich, sich mit den, ach, so menschenfreundlichen christilichen wurzeln »unserer« kultur zu befassen. Man könnte einmal in Karlheinz Deschners »Kriminialgeschichte des Christentums« schmökern. (1-Euro-Blog - Mit Gott und dem Führer)
... Oder in Deschners »Mit Gott und dem Führer«, - hier zum Download!
Update:
Päpstliche "Laudatio" auf Hitler - Peter Bürger, tp 28.01.2015
Der Anteil des Rechtskatholizismus am Scheitern der Weimarer Demokratie ist nicht gering. Ein Mammutwerk des Historikers Christoph Hübner sorgt für mehr Klarheit
- Karlheinz Deschner - Bissige Aphorismen, Rowohlt 1994, ISBN 3-499-22061-X, S. 35 (via Wikiquote)
2. Willi Winkler: Der Antichrist (Süddeutsche 03.05.13)
3. Reinhard Jellen im Gespräch mit dem genialen Maler, Karikaturisten und Beach-Boys-Fan Manfred Deix über die katholische Kirche (tp 05.05.2013).
"Ich bete, dass es die Kirche in der jetzigen Form noch lange gibt"
Schöne Wendung zum Schluss:
- Ein Mensch hat einmal über die Beach Boys geschrieben: Von allem Irdischen gereinigter Schmerz, der sich in Schönheit artikuliert."...
Manfred Deix: Das ist ein guter Mann, der das gesagt hat.
Aber hat das nicht schon wieder etwas Christliches?
Manfred Deix: Na, das scheint ein religiös angehauchter Mensch zu sein, aber es ist schön wenn so jemand so Respekt hat vor der Musik, dann kann ich ihm nur zustimmen, egal ob er christlich ist oder nicht.
Na ja, der Satz ist von mir und ich bin eigentlich Marxist!
Manfred Deix: Was sind Sie?
Marxist.
Manfred Deix: Ja ja, okay.
4. Karl Marx, zitiert anlässlich seines
Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung
»Deutsch-Französische Jahrbücher«, Paris 1844
- |378|Für Deutschland ist die Kritik der Religion im wesentlichen beendigt, und die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik.
Die profane Existenz des Irrtums ist kompromittiert, nachdem seine himmlische oratio pro aris et focis |Gebet für Altar und Haushalt| widerlegt ist. Der Mensch, der in der phantastischen Wirklichkeit des Himmels, wo er einen Übermenschen suchte, nur den Widerschein seiner selbst gefunden hat, wird nicht mehr geneigt sein, nur den Schein seiner selbst, nur den Unmenschen zu finden, wo er seine Wirklichkeit sucht und suchen muß.
Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewußtsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät. Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewußtsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'honneur |Ehrenpunkt|, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.
|379|Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über einen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.
Die Kritik hat die imaginären Blumen an der Kette zerpflückt, nicht damit der Mensch die phantasielose, trostlose Kette trage, sondern damit er die Kette abwerfe und die lebendige Blume breche. Die Kritik der Religion enttäuscht den Menschen, damit er denke, handle, seine Wirklichkeit gestalte wie ein enttäuschter, zu Verstand gekommener Mensch, damit er sich um sich selbst und damit um seine wirkliche Sonne bewege. Die Religion ist nur die illusorische Sonne, die sich um den Menschen bewegt, solange er sich nicht um sich selbst bewegt.
Es ist also die Aufgabe der Geschichte, nachdem das Jenseits der Wahrheit verschwunden ist, die Wahrheit des Diesseits zu etablieren. Es ist zunächst die Aufgabe der Philosophie, die im Dienste der Geschichte steht, nachdem die Heiligengestalt der menschlichen Selbstentfremdung entlarvt ist, die Selbstentfremdung in ihren unheiligen Gestalten zu entlarven. Die Kritik des Himmels verwandelt sich damit in die Kritik der Erde, die Kritik der Religion in die Kritik des Rechts, die Kritik der Theologie in die Kritik der Politik.
5. Zu den Beach Boys sei noch zitiert: Jens Balzer über God Only Knows:
- Hier wenden sich die himmlischen Stimmen der Beach Boys tatsächlich an den lieben Gott selbst: die ergreifendste Männerchor-Harmonie der Geschichte; und doch schon mit jenem heimlich-unbehaglichen Twist, der Good Vibrations dann später so satanisch erscheinen lässt. (im Rolling Stone Jubiläums-Special: 222 Songs)
6. Weil in der letzten zeit viel über die »kultur des abendlandes« gesprochen wurde, empfehle ich, sich mit den, ach, so menschenfreundlichen christilichen wurzeln »unserer« kultur zu befassen. Man könnte einmal in Karlheinz Deschners »Kriminialgeschichte des Christentums« schmökern. (1-Euro-Blog - Mit Gott und dem Führer)
... Oder in Deschners »Mit Gott und dem Führer«, - hier zum Download!
Update:
Päpstliche "Laudatio" auf Hitler - Peter Bürger, tp 28.01.2015
Der Anteil des Rechtskatholizismus am Scheitern der Weimarer Demokratie ist nicht gering. Ein Mammutwerk des Historikers Christoph Hübner sorgt für mehr Klarheit
gebattmer - 2015/01/25 19:00
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