re: to roll with the punches [fig.] [idiom] : Waren hier Wahlen?
Koalition: Einigkeit und Export
Jamaika ist kein erzwungenes Bündnis. Es wächst vielmehr zusammen, was zusammengehört. Die AfD kann sich freuen (…) Durch die Ansage, die SPD werde Opposition sein und nichts als Opposition, schien er CDU, CSU, FDP und Grüne zu einer Notgemeinschaft zu zwingen, um dann deren Widersprüche und Krach, vielleicht sogar deren Scheitern schadenfroh von außen verfolgen zu können. In Wirklichkeit wächst jetzt zusammen, was schon lange zusammengehört und zueinanderstrebt. Das hat nichts mit Selbstverleugnung der Partner, Machtstreben und Machterhalt allein zu tun, sondern mit dem weiteren Wandel des Bürgerlichen und der Sozialstruktur Deutschlands. (…) Der AfD kann dies alles gefallen. Sie teilt die von Lindner forcierten und von Union und Grünen vertretenen marktradikalen Prinzipien. Zugleich ist sie Opposition auf dem Feld sogenannter weicher Themen, agitiert etwa gegen den Feminismus. Solange die Grünen in der Regierung sind und diese den bisherigen Kurs der sozialen Spaltung fortsetzt, kann die AfD auf Zulauf von kulturell Konservativen und materiell Benachteiligten hoffen. Das Reservoir ist noch nicht ausgeschöpft. Die Grünen sind zur Scharnierpartei geworden wie einst die FDP. Ob künftig die Union oder – nach einer etwaigen Erholung – die SPD eine Regierung anführt, hängt von ihnen ab. Auch das ist eine Chance für die AfD. Um sie könnte in einer ferneren Zukunft, falls etwa die Grünen nicht mehr gebraucht werden oder nicht mehr wollen sollten, der Bürgerblock nach rechts hin erweitert werden.
Quelle: Georg Fülberth im Freitag
- to roll with the punches [fig.] [idiom] : Waren hier Wahlen?
- Autoritärer Kapitalismus - Desintegration - Merkelianismus und die autoritär-nationalradikale Revolte
Zugabe: Ein schöner Kommentar von Oskar Welzl (hier aus der twoday-Nachbarschaft) zum österreichischen Wahlergebnis:
Deix!
Jamaika ist kein erzwungenes Bündnis. Es wächst vielmehr zusammen, was zusammengehört. Die AfD kann sich freuen (…) Durch die Ansage, die SPD werde Opposition sein und nichts als Opposition, schien er CDU, CSU, FDP und Grüne zu einer Notgemeinschaft zu zwingen, um dann deren Widersprüche und Krach, vielleicht sogar deren Scheitern schadenfroh von außen verfolgen zu können. In Wirklichkeit wächst jetzt zusammen, was schon lange zusammengehört und zueinanderstrebt. Das hat nichts mit Selbstverleugnung der Partner, Machtstreben und Machterhalt allein zu tun, sondern mit dem weiteren Wandel des Bürgerlichen und der Sozialstruktur Deutschlands. (…) Der AfD kann dies alles gefallen. Sie teilt die von Lindner forcierten und von Union und Grünen vertretenen marktradikalen Prinzipien. Zugleich ist sie Opposition auf dem Feld sogenannter weicher Themen, agitiert etwa gegen den Feminismus. Solange die Grünen in der Regierung sind und diese den bisherigen Kurs der sozialen Spaltung fortsetzt, kann die AfD auf Zulauf von kulturell Konservativen und materiell Benachteiligten hoffen. Das Reservoir ist noch nicht ausgeschöpft. Die Grünen sind zur Scharnierpartei geworden wie einst die FDP. Ob künftig die Union oder – nach einer etwaigen Erholung – die SPD eine Regierung anführt, hängt von ihnen ab. Auch das ist eine Chance für die AfD. Um sie könnte in einer ferneren Zukunft, falls etwa die Grünen nicht mehr gebraucht werden oder nicht mehr wollen sollten, der Bürgerblock nach rechts hin erweitert werden.
Quelle: Georg Fülberth im Freitag
- to roll with the punches [fig.] [idiom] : Waren hier Wahlen?
- Autoritärer Kapitalismus - Desintegration - Merkelianismus und die autoritär-nationalradikale Revolte
Zugabe: Ein schöner Kommentar von Oskar Welzl (hier aus der twoday-Nachbarschaft) zum österreichischen Wahlergebnis:
- ... Trotz allem ist nicht die Person Kurz das Entsetzliche am Phänomen Kurz. Es sind seine Wähler. Es sind die Menschen, die die seit 30 Jahren regierende ÖVP wählen, weil sie eine Veränderung an der Regierung wollen. Es sind die Menschen, die Kurz bei seiner Forderung nach einer "Trendwende in der Wirtschaftspolitik" applaudieren und ihm diese zutrauen - obwohl das Wirtschaftsressort seit 1987 durchgehend in schwarzer Hand ist. Es sind die Menschen, die in Kurz "etwas Neues" sehen, obwohl er seit 2011 zunächst als Staatssekretär, dann als Minister zum Personal der „alten“ Koalition gehört. (Entschuldigend kann man den VP-Wählern in diesem Punkt zugute halten: In all den Jahren hat Kurz zwar viele Interviews gegeben, ansonsten aber kaum etwas getan. Vielleicht wird das das Neue: Kurz macht mal was.)
Man müßte die Kurz-Wähler mal niederbrüllen wie frühpubertierende Kinder, die gerade die teure Wohnzimmereinrichtung mit Bier, Kotze und Pizza überzogen haben. Man müßte sie an den Ohren (haha!) durch die Wohnung schleifen und sie mit sich vor Wut überschlagender Stimme fragen, ob sie sich eigentlich ir-gend-was dabei gedacht haben. Oder ob sie einfach nur übermütig waren, weils ihnen zu gut geht und weil sie eh nie irgendwelche Konsequenzen ausbaden müssen. Man müßte. Man tuts aber nicht. Weil man nur stumpfe Blicke ernten wird.
Deix!
gebattmer - 2017/10/18 17:39
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