Das sich der Intuition Überlassen ist in unserer Zeit der furchtbarsten Interessengegensätze mehr als gefährlich
„Die kritisch-psychologische Differenzierung von restriktiver und verallgemeinerter Handlungsfähigkeit ist mit dem Anspruch auf ein emanzipatorisches Allgemein-Interesse verbunden. Ist letzteres angesichts von „Pluralisierung“, „Individualisierung“ und Identitätspolitiken nur (noch) eine (utopische) Phrase – gegenüber dem Markt, der immer Recht hat und das Allgemeine schon repräsentiert? Ausgehend von den drei kategorischen Imperativen von Kant, Marx und Adorno will ich dieser Frage nachgehen und dabei weitere Probleme aufwerfen: Gibt es „objektive Interessen“? Gibt es ein / das „kollektive(s) Subjekt“ – oder ist das eine für viele Einzelne mörderische Halluzination?
Um mich Antworten anzunähern, will ich mich beziehen auf die Historizität und Ambivalenz von Identitätspolitik (Frantz Fanon), das Verhältnis von Menschenwürde und Gewalt (Jean Améry, Jean-Paul Sartre) und „Universalismus“ / „Partikularismus“ als Dimensionen zur Beurteilung von politischen Bewegungen (Eric Hobsbawm). Perspektive ist die Begründbarkeit einer nicht-identitär gegründeten Solidarität.
Dabei gehe ich davon aus, dass Interesse nicht so aufzufassen ist, dass man dieses allein individuumszentriert oder auf unmittelbare Gruppeninteressen zentriert begreifen kann. Denn das würde bedeuten, dass man Interesse und „Betroffenheit“ nur auf unmittelbar auf sich und seine Nächsten fixierte, dass praktisch jede(r) nur noch über sich selber und ihre / seine unmittelbar Nächsten vernünftig nachdenken könnte oder sollte. Das wiederum würde bedeuten, dass mein Interesse mein ein und alles wäre, und dass das Interesse aller anderen ihr ein und alles wäre, was hieße, dass keine(r) für andere (Gruppen) sich interessierte, dass das mich Interessierende das für den / die andere Uninteressante wäre.
Es ist m.E. wichtig zu diskutieren, ob universalistische Solidaritätsbegründungen, welche für die Linke unverzichtbar sind, mit Klaus Holzkamps Interessenbegriff (Interesse als funktionaler oder Inhaltsbezug individueller Handlungsbegründungen) und mit den angeführten Dimensionen zu analysieren sind. Denn: ‚Das sich der Intuition Überlassen ist in unserer Zeit der furchtbarsten Interessengegensätze mehr als gefährlich.’ (Brecht)“
... formuliert Morus Markard in der Ankündigung seines VortragsKann es heute noch verallgemeinerbare Interessen geben? (Freitag, 21. Januar 2005, 18.00 Uhr, „Silberlaube“ der FU Berlin, Raum J 24 / 22).
Dazu sei auch verwiesen auf die Freitag-Debatte Utopie konkret Was tun, wenn nichts mehr geht?
Um mich Antworten anzunähern, will ich mich beziehen auf die Historizität und Ambivalenz von Identitätspolitik (Frantz Fanon), das Verhältnis von Menschenwürde und Gewalt (Jean Améry, Jean-Paul Sartre) und „Universalismus“ / „Partikularismus“ als Dimensionen zur Beurteilung von politischen Bewegungen (Eric Hobsbawm). Perspektive ist die Begründbarkeit einer nicht-identitär gegründeten Solidarität.
Dabei gehe ich davon aus, dass Interesse nicht so aufzufassen ist, dass man dieses allein individuumszentriert oder auf unmittelbare Gruppeninteressen zentriert begreifen kann. Denn das würde bedeuten, dass man Interesse und „Betroffenheit“ nur auf unmittelbar auf sich und seine Nächsten fixierte, dass praktisch jede(r) nur noch über sich selber und ihre / seine unmittelbar Nächsten vernünftig nachdenken könnte oder sollte. Das wiederum würde bedeuten, dass mein Interesse mein ein und alles wäre, und dass das Interesse aller anderen ihr ein und alles wäre, was hieße, dass keine(r) für andere (Gruppen) sich interessierte, dass das mich Interessierende das für den / die andere Uninteressante wäre.
Es ist m.E. wichtig zu diskutieren, ob universalistische Solidaritätsbegründungen, welche für die Linke unverzichtbar sind, mit Klaus Holzkamps Interessenbegriff (Interesse als funktionaler oder Inhaltsbezug individueller Handlungsbegründungen) und mit den angeführten Dimensionen zu analysieren sind. Denn: ‚Das sich der Intuition Überlassen ist in unserer Zeit der furchtbarsten Interessengegensätze mehr als gefährlich.’ (Brecht)“
... formuliert Morus Markard in der Ankündigung seines VortragsKann es heute noch verallgemeinerbare Interessen geben? (Freitag, 21. Januar 2005, 18.00 Uhr, „Silberlaube“ der FU Berlin, Raum J 24 / 22).
Dazu sei auch verwiesen auf die Freitag-Debatte Utopie konkret Was tun, wenn nichts mehr geht?
gebattmer - 2005/01/14 00:37
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