Update Italien / Venetien: Sezession als Aufkündigung der Solidarität mit den ärmeren Regionen einer Nation = Wohlstandschauvisnismus
Strange things going on:
Das Schweiz-Magazin meldet: Venedig stimmt über Unabhängigkeit von Italien, EU und NATO ab
Vom Sonntag bis zum Donnerstag wollen die Bürger der Stadt Venedig und der Provinz Venetien über die Unabhängigkeit von Italien, sowie den damit verbundenen Austritt aus EU- und Nato-Mitgliedschaft, abstimmen. Bereits 2006 verabschiedeten die lokalen Behörden das Gesetz über die Abstimmung. Deutschsprachige Medien haben eine Nachrichtensperre über dieses Referendum verhängt. Man fürchtet die "Büchse der Pandora" damit zu öffnen und der Funke der Freiheit und der Freiheitsdrang der Völker Europas, speziell der Deutschen, Schweizer und Österreicher, überspringt. Nur britische Zeitungen berichten daüber und die BBC.
68 Prozent von sechs Millionen Venezianern und die Einwohner anliegender Gebiete (viermal soviel wie die Krim-Bewohner) sollen für die Unabhängigkeit sein. Bei einer Umfrage, die von der Tageszeitung "Corriere della Sera" im September 2012 durchgeführt wurde, betrug der Prozentsatz sogar 80 Prozent Unabhängigkeits- und Austrittswilliger.
Ob es in hier wirklich eine Nachrichtensperre gibt, ist ist noch zu klären (seltsam ja auch, dass der Livestream des staatlichen russischen Senders Russia Today für deutsche Benutzer gestern gesperrt war - nicht aber etwa für Benutzer aus Frankreich), und es fällt schon auf, dass sich bei der Abfrage "Referendum Venetien" bei der Hauptstelle für das Beantwortungswesen kaum deutsche Großmedien finden, die darüber berichten, - mit Ausnahme der Süddeutschen Zeitung vom 17.03.:
Ende der Solidarität
Die Lega Nord fragt die Bürger Venetiens in einer Online-Abstimmung, ob ihre Region unabhängig werden soll. Der Initiator klagt, dass jährlich 20 Milliarden Euro in den Süden Italiens fließen würden.
Genaueres immerhin bei Telepolis:
Venetien soll durch ein Referendum unabhängig werden - Florian Rötzer 17.03.2014
Nochmal SchweizMagazin:
Das Endergebnis am Donnerstag wird mit Spannung erwartet. Womit müssen die Venezianer rechnen? Werden die Amerikaner Kampfjets in Albanien und Österreich stationieren oder vom grössten VS-Militärstützpunkt im Ausland, im Kosovo, Venedig angreifen und zerbomben? Wird die EU wieder massenhaft Politiker entsenden und sie auf dem Mercatao de Rialto zum Staatsstreich aufwiegeln?
Wird die Abstimmung, wie auch auf der Krim, für ungültig erklärt und tritt der UN-Sicherheitsrat zusammen? Und wo ist überhaupt die OSZE mit Bundesrat Burkhalter an der Spitze um die Abstimmung zu beobachten?
Rom hat bereits angekündigt, das Referendum und das Selbstbestimmungsrecht der Völker nicht anzuerkennen und hat Konsequenzen angedroht. Wird Putin dann Hilfe schicken und der neuen Republik Venetien Schutz anbieten wie auch dem Krim-Volk?
Das Problem ist ja ein anderes: Das Phaänomen der Sezession als Aufkündigung der Solidarität mit den ärmeren Regionen einer Nation, hier dem armen Süden, ist ja seit dem Zerfall der UdSSR und - noch markanter - Jugoslawiens, das mithilfe der volkswirtschaftlichen Planungsstäbe der Deutschen Bank filettiert wurde, bekannt. Dass es nun in den Kernstaaten der EU ankommt, ist beunruhigend. Mit einem Selbstbestimmungsrecht der Völker hat das nichts zu tun, eher mit Failing States.
Das Schweiz-Magazin meldet: Venedig stimmt über Unabhängigkeit von Italien, EU und NATO ab
Vom Sonntag bis zum Donnerstag wollen die Bürger der Stadt Venedig und der Provinz Venetien über die Unabhängigkeit von Italien, sowie den damit verbundenen Austritt aus EU- und Nato-Mitgliedschaft, abstimmen. Bereits 2006 verabschiedeten die lokalen Behörden das Gesetz über die Abstimmung. Deutschsprachige Medien haben eine Nachrichtensperre über dieses Referendum verhängt. Man fürchtet die "Büchse der Pandora" damit zu öffnen und der Funke der Freiheit und der Freiheitsdrang der Völker Europas, speziell der Deutschen, Schweizer und Österreicher, überspringt. Nur britische Zeitungen berichten daüber und die BBC.
68 Prozent von sechs Millionen Venezianern und die Einwohner anliegender Gebiete (viermal soviel wie die Krim-Bewohner) sollen für die Unabhängigkeit sein. Bei einer Umfrage, die von der Tageszeitung "Corriere della Sera" im September 2012 durchgeführt wurde, betrug der Prozentsatz sogar 80 Prozent Unabhängigkeits- und Austrittswilliger.
Ob es in hier wirklich eine Nachrichtensperre gibt, ist ist noch zu klären (seltsam ja auch, dass der Livestream des staatlichen russischen Senders Russia Today für deutsche Benutzer gestern gesperrt war - nicht aber etwa für Benutzer aus Frankreich), und es fällt schon auf, dass sich bei der Abfrage "Referendum Venetien" bei der Hauptstelle für das Beantwortungswesen kaum deutsche Großmedien finden, die darüber berichten, - mit Ausnahme der Süddeutschen Zeitung vom 17.03.:
Ende der Solidarität
Die Lega Nord fragt die Bürger Venetiens in einer Online-Abstimmung, ob ihre Region unabhängig werden soll. Der Initiator klagt, dass jährlich 20 Milliarden Euro in den Süden Italiens fließen würden.
Genaueres immerhin bei Telepolis:
Venetien soll durch ein Referendum unabhängig werden - Florian Rötzer 17.03.2014
Nochmal SchweizMagazin:
Das Endergebnis am Donnerstag wird mit Spannung erwartet. Womit müssen die Venezianer rechnen? Werden die Amerikaner Kampfjets in Albanien und Österreich stationieren oder vom grössten VS-Militärstützpunkt im Ausland, im Kosovo, Venedig angreifen und zerbomben? Wird die EU wieder massenhaft Politiker entsenden und sie auf dem Mercatao de Rialto zum Staatsstreich aufwiegeln?
Wird die Abstimmung, wie auch auf der Krim, für ungültig erklärt und tritt der UN-Sicherheitsrat zusammen? Und wo ist überhaupt die OSZE mit Bundesrat Burkhalter an der Spitze um die Abstimmung zu beobachten?
Rom hat bereits angekündigt, das Referendum und das Selbstbestimmungsrecht der Völker nicht anzuerkennen und hat Konsequenzen angedroht. Wird Putin dann Hilfe schicken und der neuen Republik Venetien Schutz anbieten wie auch dem Krim-Volk?
Das Problem ist ja ein anderes: Das Phaänomen der Sezession als Aufkündigung der Solidarität mit den ärmeren Regionen einer Nation, hier dem armen Süden, ist ja seit dem Zerfall der UdSSR und - noch markanter - Jugoslawiens, das mithilfe der volkswirtschaftlichen Planungsstäbe der Deutschen Bank filettiert wurde, bekannt. Dass es nun in den Kernstaaten der EU ankommt, ist beunruhigend. Mit einem Selbstbestimmungsrecht der Völker hat das nichts zu tun, eher mit Failing States.
gebattmer - 2014/03/17 20:42
Trackback URL:
https://gebattmer.twoday.net/stories/714910934/modTrackback