The Empire Of Chaos Vs. The Badass Djihadis in Black: "Tragisches Unglück in Kobane" - Oder: Das Antlitz des Gemetzels. The War Photo No One Would Publish - And A Caliph In A Wilderness Of Mirrors
I'm aiming at you, lover
Cause killing you is killing myself
- Orson Welles (director), The Lady from Shanghai,1947
Tragisches Unglück in Kobane: Bei einem US-geführten Luftschlag sind versehentlich mehrere Kurden getötet worden. Die Bombe sollte eigentlich IS-Kämpfer treffen., meldet soeben SPIEGEL ONLINE:
Ansonsten geht die "Operation Tomahawk The Caliph", die jetzt "Inherent Resolve" heißt (SPON hatte sich schon Sorgen gemacht wegen des fehlenden Brandings: Lange hat das Pentagon gebraucht, nun gibt es einen Namen für den Kampf gegen den "Islamischen Staat"...), prima voran; - wenn man davon absieht, dass der Kalif kurz vor Bagdad steht:
Was ist das für eine Logik, in die man uns hier zwingen will zu denken: Was bitte ist ein "tragisches Unglück"? - Ein Vorfall, der ein Rückschritt in der Zusammenarbeit zwischen YPG und der US-Armee ist??
Damit ist der Tod mindestens einer der erwähnten älteren kurdischen Frauen ... in einem Gebäude im Osten Kobanes erledigt. Die getöteten mehreren Hundert feindlichen Kämpfer waren offenbar eh keine Menschen: "We know we've killed several hundred of them."
Nachdem medial klargezogen war, dass ISIL nicht anders als militärisch bekämpft werden kann, mit großartiger Unterstützung ehemals friedensbewegter Fraktionen des des bürgerlichen Mittelstands, sind nun alle Tore offen:
BILD erklärt den Bombenkrieg gegen ISIS
Da "feiert" F-22 Raptor "seine Premiere" und da wird Anlagern Lockheed Martin als das "Dividendenass der Rüstungsindustrie" empfohlen ... - Moralische Hemmungen gibt es in diesem Spiel nicht mehr. Der zum Untermenschen erklärte Badass Djihadi in Black kann vernichtet werden. Die Logiken des alttestamentarischen Gottes, des militärisch-industriellen Komplexes, der Militärs haben gewonnen.
Nicht dass ich mit den Badass Djihadis in Black sympathisierte oder als ISIL-Versteher durchgehen möchte, aber ist nicht die Frage:
Wie viel Verrohung ist eigentlich schon in alltägliches Denken im Umgang mit Meldungen wie den oben zitierten eingesicktert, dass wir nicht verrückt werden ob der dominierenden Unmenschlichkeitslogik, wenn die handlungsleitenden Logiken, denen wir folgen sollen, sich als genauso archaisch borniert und moralisch ebenso minderwertig erweisen wie die des akutellen Feindes? (Kohlberg: Moralstufe 1)
Was hier öffentlichkeitsmäßig abgeht, schließt an an das, was Jutta Ditfurth (im Gespräch mit Sarah Buron und Patrick Spät, tp 24.01.2014) herausstellt: "Große Teile der bürgerlichen Mittelschicht sind dabei, sozial zu verrohen"
Ich habe mal einen Bericht gelesen über einen britischen Offizier, der im Krieg des alten Bush gegen Saddam, als der Kuweit überfallen hatte, den Highway von Kuweit nach Bagdad befahren hat, nachdem dort die irakische Armee, die sich auf dem Rückzug befand, gegrillt worden ist. Die Bilder und der Gestank haben ihn zum seelischen Krüppel gemacht. Den Bericht finde ich nicht mehr, aber Dokumente zum 1991 Highway of Death gibt es:
The War Photo No One Would Publish
When Kenneth Jarecke photographed an Iraqi man burned alive, he thought it would change the way Americans saw the Gulf War. But the media wouldn’t run the picture.
Wenn wir das jetzt mal umdrehen, was den aktuellen Feind angeht:
Was immer wir von ISIL und ihren Kämpfern halten mögen, - so sehen sie aus, wenn sie bekämpft wurden. Humanitäre Intervention wird das genannt und als solche beworben.
But the media wouldn’t run the picture...
.... Escobar findet ein Bild, das ebenfalls helfen könnte, den gegenwärtigen Krieg anders zu sehen. The media runs the picture, still doesn't know what it means:
I'm aiming at you, lover
Cause killing you is killing myself
- Orson Welles (director), The Lady from Shanghai,1947
A Caliph in a wilderness of mirrors
By Pepe Escobar, ASIA Times, Oct 15, '14
Offensichtlich steckt hinter den "bombing raids" on the outskirts of Kobani mehr als unsere Befürworter von Menschenrechts-Militärschlägen gegen Gotteskrieger wissen oder wissen wollen! Escobar lesen!!!
Vgl. auch:
Menschenrechts-Militärschläge gegen Gotteskrieger?
Arno Klönne, tp 17.10.2014
Über ethische Begründungen von Waffengängen
Cause killing you is killing myself
- Orson Welles (director), The Lady from Shanghai,1947
Tragisches Unglück in Kobane: Bei einem US-geführten Luftschlag sind versehentlich mehrere Kurden getötet worden. Die Bombe sollte eigentlich IS-Kämpfer treffen., meldet soeben SPIEGEL ONLINE:
- Der US-Armee ist bei einem Luftangriff gegen den "Islamischen Staat" (IS) in Kobane offenbar ein folgenschwerer Fehler unterlaufen: Beim Bombardement der nordsyrischen Stadt sind mehrere Kurden getötet worden. Das berichten übereinstimmend die kurdische Nachrichtenseite "Rudaw" und ein Sprecher der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Kobane.
"Die alliierten Flugzeuge hatten auf IS-Kämpfer gezielt", sagte Nassan. Die Dschihadisten hätten in der Nacht in einem Gebäude im Osten Kobanes Unterschlupf gesucht. Doch in dem Haus hätten sich bereits mehrere ältere kurdische Frauen versteckt.
Der Vorfall ist ein Rückschritt in der Zusammenarbeit zwischen YPG und der US-Armee. [SPON Donnerstag, 16.10.2014 – 17:32 Uhr]
Ansonsten geht die "Operation Tomahawk The Caliph", die jetzt "Inherent Resolve" heißt (SPON hatte sich schon Sorgen gemacht wegen des fehlenden Brandings: Lange hat das Pentagon gebraucht, nun gibt es einen Namen für den Kampf gegen den "Islamischen Staat"...), prima voran; - wenn man davon absieht, dass der Kalif kurz vor Bagdad steht:
- Both Ramadi and Fallujah have been reduced to an accumulation of bombed-out schools, hospitals, homes, mosques and bridges. Residential streets are virtually deserted. According to the United Nations, there are a least 360,803 internally displaced persons in Anbar, as well as 115,000 others in areas under The Caliph's control. At least 63% of the 1.6 million people living in the province are classified as "in need" - with hair-raising minimal access to water, food and health care, and receiving little to absolutely zero humanitarian support from that fiction, the "international community." US Ambassador to the UN Samantha Power is not screaming her lungs out for R2P ("responsibility to protect"). [Pepe Escobar, s. u.]
- US-led air strikes have killed several hundred ISIL fighters around the Syrian town of Kobane, the US military has said, but cautioned that the town near Turkey's border could still fall to the Sunni rebel group.
The US-led coalition launched about 50 air strikes on the mainly Kurdish town of Kobane in the past 48 hours, the largest number since the strikes inside Syria began on September 22.
John Kirby, a Pentagon spokesman, said bad weather in Iraq had freed up coalition firepower to attack Kobane targets.
But he added the situation was fluid, with the Kurdish militia still controlling the town, although with pockets held by ISIL fighters.
"The more they want it, the more resources they apply to it, the more targets we have to hit," Kirby said, adding: "We know we've killed several hundred of them." [Al Jazeera English, 16 Oct 2014 14:36: US: Hundreds of ISIL fighters dead in Kobane ]
Was ist das für eine Logik, in die man uns hier zwingen will zu denken: Was bitte ist ein "tragisches Unglück"? - Ein Vorfall, der ein Rückschritt in der Zusammenarbeit zwischen YPG und der US-Armee ist??
Damit ist der Tod mindestens einer der erwähnten älteren kurdischen Frauen ... in einem Gebäude im Osten Kobanes erledigt. Die getöteten mehreren Hundert feindlichen Kämpfer waren offenbar eh keine Menschen: "We know we've killed several hundred of them."
Nachdem medial klargezogen war, dass ISIL nicht anders als militärisch bekämpft werden kann, mit großartiger Unterstützung ehemals friedensbewegter Fraktionen des des bürgerlichen Mittelstands, sind nun alle Tore offen:
BILD erklärt den Bombenkrieg gegen ISIS
- Den Auftakt in Syrien bildeten 47 Tomahawk-Raketen, die die US-Navy am 22. September von den Zerstörern USS Arleigh Burke im Roten Meer und dem Kreuzer USS Philippine Sea im Persischen Golf abfeuerte.
In der Folge wurden B-1-Bomber, F-15- und F-16-Kampfflugzeuge sowie Predator-Drohnen in den Kampf geschickt. Vom Flugzeugträger USS George H.W. Bush starteten F-18-Kampfflugzeuge.
Seine Premiere feierte der F-22-Kampfjet, das teuerste und modernste Jagdflugzeug der US-Luftwaffe.
Da "feiert" F-22 Raptor "seine Premiere" und da wird Anlagern Lockheed Martin als das "Dividendenass der Rüstungsindustrie" empfohlen ... - Moralische Hemmungen gibt es in diesem Spiel nicht mehr. Der zum Untermenschen erklärte Badass Djihadi in Black kann vernichtet werden. Die Logiken des alttestamentarischen Gottes, des militärisch-industriellen Komplexes, der Militärs haben gewonnen.
Nicht dass ich mit den Badass Djihadis in Black sympathisierte oder als ISIL-Versteher durchgehen möchte, aber ist nicht die Frage:
Wie viel Verrohung ist eigentlich schon in alltägliches Denken im Umgang mit Meldungen wie den oben zitierten eingesicktert, dass wir nicht verrückt werden ob der dominierenden Unmenschlichkeitslogik, wenn die handlungsleitenden Logiken, denen wir folgen sollen, sich als genauso archaisch borniert und moralisch ebenso minderwertig erweisen wie die des akutellen Feindes? (Kohlberg: Moralstufe 1)
Was hier öffentlichkeitsmäßig abgeht, schließt an an das, was Jutta Ditfurth (im Gespräch mit Sarah Buron und Patrick Spät, tp 24.01.2014) herausstellt: "Große Teile der bürgerlichen Mittelschicht sind dabei, sozial zu verrohen"
Ich habe mal einen Bericht gelesen über einen britischen Offizier, der im Krieg des alten Bush gegen Saddam, als der Kuweit überfallen hatte, den Highway von Kuweit nach Bagdad befahren hat, nachdem dort die irakische Armee, die sich auf dem Rückzug befand, gegrillt worden ist. Die Bilder und der Gestank haben ihn zum seelischen Krüppel gemacht. Den Bericht finde ich nicht mehr, aber Dokumente zum 1991 Highway of Death gibt es:
The War Photo No One Would Publish
When Kenneth Jarecke photographed an Iraqi man burned alive, he thought it would change the way Americans saw the Gulf War. But the media wouldn’t run the picture.
Wenn wir das jetzt mal umdrehen, was den aktuellen Feind angeht:
Was immer wir von ISIL und ihren Kämpfern halten mögen, - so sehen sie aus, wenn sie bekämpft wurden. Humanitäre Intervention wird das genannt und als solche beworben.
But the media wouldn’t run the picture...
.... Escobar findet ein Bild, das ebenfalls helfen könnte, den gegenwärtigen Krieg anders zu sehen. The media runs the picture, still doesn't know what it means:
I'm aiming at you, lover
Cause killing you is killing myself
- Orson Welles (director), The Lady from Shanghai,1947
A Caliph in a wilderness of mirrors
By Pepe Escobar, ASIA Times, Oct 15, '14
- He's invincible. He beheads. He smuggles. He conquers. He's the ultimate jack-of-all-trades. No Tomahawk or Hellfire can touch him. He always gets what he wants; in Kobani; in Anbar province; with the House of Saud (which he wants to replace) trying to make Putin (who he wants to behead) suffer because of low oil prices.
If this was a remake of Orson Welles's noir classic The Lady from Shanghai, in the mirror sequence the lawyer (American?) and the femme fatale (Shi'ite?) would also get killed; but The Caliph of Islamic State would survive as a larger than life Welles, free to roam, plunder and "give my love to the sunrise" - as in a Brave Caliphate World shining in "Syraq" over the ashes of the Sykes-Picot agreement.
He's winning big in Iraq's Anbar province. The Caliph's goons are now closing in on - of all places - Abu Ghraib; Dubya, Dick and Rummy's former Torture Central. They are at a mere 12 kilometers away from Baghdad International. A shoulder-launched surface-to-air missile (or MANPAD) away from downing a passenger jet. Certainly not an Emirates flight - after all these are trusted sponsors.
Hit, in Anbar province, is now Caliph territory. The police forces and the province's operational command have lost almost complete control of Ramadi. The Caliph now controls the crucial axis formed by Hit, Ramadi, Fallujah; Highway 1 between Baghdad and the Jordanian border; and Highway 12 between Baghdad and the Syrian border.
The Caliph's goons are no less than taking over the whole, notorious Baghdad belt, the previous "triangle of death" in those hardcore days of American occupation circa 2004. Message to Donald Rumsfeld: remember your "remnants"? They're back. And they're in charge. ...
The Caliph also wins big in the "bleeding the Pentagon" department. A single US "strike" against his goons - involving F-15s, F-16s or F-22s - costs up to US$500,000. The Pentagon has just revealed it has spent no less than $1.1 billion against The Caliph since June.
What for? Virtually all the assets being destroyed by American bombing are made in the USA, deployed to the Iraqi army and then duly captured during The Caliph's offensive. So here we have the Empire of Chaos spending a fortune from the US Treasury to smash tanks, Humvees and other gear already paid for by American taxpayers. No wonder taxpayers are fuming. Thus Operation Hands off My Toyota....
Offensichtlich steckt hinter den "bombing raids" on the outskirts of Kobani mehr als unsere Befürworter von Menschenrechts-Militärschlägen gegen Gotteskrieger wissen oder wissen wollen! Escobar lesen!!!
Vgl. auch:
Menschenrechts-Militärschläge gegen Gotteskrieger?
Arno Klönne, tp 17.10.2014
Über ethische Begründungen von Waffengängen
gebattmer - 2014/10/16 18:27
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