Macht? - Power has been called many things. Pretty isn’t one of them (II): Think Tank Networks - Wealth: Having It All and Wanting More
Dieter Plehwe: Traditionelle Analysen zur politischen Einflussnahme vergleichen häufig nationale Zusammenhänge. Weil europäische und andere internationale Entscheidungszentren seit etwa zwei Jahrzehnten viel wichtiger geworden sind, müssen sich die Analysen viel stärker auf transnationale Einflussstrategien richten, die nicht nur auf Brüssel, sondern gerade auch auf Berlin oder Paris zielen. Traditionell steht in der Analyse die Stärke und der Charakter der "Lobby", egal ob Verband der Automobilindustrie oder Greenpeace, im Vordergrund. Zusätzlich wird die Bedeutung wissenschaftlicher Expertise zur Untermauerung von Positionen berücksichtigt.
Aber es gibt eine Leerstelle, nämlich der Transfer aus der Wissenschaft in die Lobby-, Medien und Politikpraxis bzw. auch umgekehrt, aus den Interessengruppen und der politischen Praxis in die Wissenschaft. Mit der Analyse von Experten, Beratungs- und Lobby- bzw. Advocacy Zusammenhängen wollen wir die zentrale Rolle dieser Transfermechanismen, die nicht selten in politiknahen Forschungs- und Beratungsinstituten bzw. Think Tanks gebündelt werden, ins Rampenlicht rücken. ...
Plehwe, der am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) arbeitet, zur Forschung in Sachen Denkfabriken - im Telepolis-Interview mit Marcus Klöckner, 20.01.2015
Plehwe hat am WZB eine Webseite aufgebaut, auf der sich eine Liste von "Austeritäts-Think Tanks" befindet.
Auf ein interessantes Beispiel aus Plehwes Publikationen sei verwiesen:
Fischer, Karin/Plehwe, Dieter (2013): "The 'Pink Tide' and Neoliberal Civil Society Formation. Think Tank Networks in Latin America". In: State of Nature - An Online Journal of Radical Ideas, No. Winter, Special Issue "Welfare and Inequality".
Fischer und Plehwe untersuchen hier die Aktivitäten von ATLAS (The Atlas Economic Research Foundation) und HACER (The Hispanic American Center for Economic Research) insbesondere in Chile - dem Land, in dem mit dem Putsch gegen Allende 1973 das neoliberale Menschenexperiment begann.
The Guardian, Wednesday 21 January 2015
Power Structure Research und Elitenforschung bei GBlog
Das Ergebnis des neoliberalen Menschenversuchs so far:
Am Montag veröffentlichte Oxfam anlässlich des bevorstehenden Weltwirtschaftsforums in Davos ihre Untersuchung. Sie zeigt, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer schneller wächst. Der Oxfam-Bericht beruft sich auf Zahlen der Credit Suisse.
Anhand derer zeigt die Wohlfahrtsorganisation auf, wie die Ungleichheit in der Welt voranschreitet: Im Jahr 2009 lagen 44 Prozent des Wohlstands bei einem Prozent der Weltbevölkerung. 2014 waren es schon 48 Prozent. Geht diese Konzentration in gleichem Tempo weiter, wird es bereits 2016 mehr als die Hälfte sein, rechnete Oxfam aus. Die Reichen werden dann mehr besitzen als alle anderen Menschen der Erde zusammen haben.
Damit nicht genug. Von dem restlichen Wohlstand von 52 Prozent im Jahr 2014 lag nahezu alles, nämlich 46 Prozent, beim reichsten Fünftel der Weltbevölkerung. Die restlichen 80 Prozent der Menschheit teilen sich demnach etwa 5,5 Prozent des Wohlstands. Im vergangenen Jahr hatten die globalen Eliten ein durchschnittliches Pro-Kopf-Vermögen von 2,7 Millionen Dollar. Zugleich müsse eine Milliarde Menschen mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen. Einer von neun Menschen hat nicht genug zu essen...
(WirtschaftsWoche 19. Januar)
Das Oxfam-Paper "Wealth: Having It All and Wanting More" kann hier kostenfrei als PDF heruntergeladen werden.
Aber es gibt eine Leerstelle, nämlich der Transfer aus der Wissenschaft in die Lobby-, Medien und Politikpraxis bzw. auch umgekehrt, aus den Interessengruppen und der politischen Praxis in die Wissenschaft. Mit der Analyse von Experten, Beratungs- und Lobby- bzw. Advocacy Zusammenhängen wollen wir die zentrale Rolle dieser Transfermechanismen, die nicht selten in politiknahen Forschungs- und Beratungsinstituten bzw. Think Tanks gebündelt werden, ins Rampenlicht rücken. ...
Plehwe, der am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) arbeitet, zur Forschung in Sachen Denkfabriken - im Telepolis-Interview mit Marcus Klöckner, 20.01.2015
Plehwe hat am WZB eine Webseite aufgebaut, auf der sich eine Liste von "Austeritäts-Think Tanks" befindet.
Auf ein interessantes Beispiel aus Plehwes Publikationen sei verwiesen:
Fischer, Karin/Plehwe, Dieter (2013): "The 'Pink Tide' and Neoliberal Civil Society Formation. Think Tank Networks in Latin America". In: State of Nature - An Online Journal of Radical Ideas, No. Winter, Special Issue "Welfare and Inequality".
Fischer und Plehwe untersuchen hier die Aktivitäten von ATLAS (The Atlas Economic Research Foundation) und HACER (The Hispanic American Center for Economic Research) insbesondere in Chile - dem Land, in dem mit dem Putsch gegen Allende 1973 das neoliberale Menschenexperiment begann.
- Aktuell dazu:
The Guardian, Wednesday 21 January 2015
Power Structure Research und Elitenforschung bei GBlog
Das Ergebnis des neoliberalen Menschenversuchs so far:
Am Montag veröffentlichte Oxfam anlässlich des bevorstehenden Weltwirtschaftsforums in Davos ihre Untersuchung. Sie zeigt, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer schneller wächst. Der Oxfam-Bericht beruft sich auf Zahlen der Credit Suisse.
Anhand derer zeigt die Wohlfahrtsorganisation auf, wie die Ungleichheit in der Welt voranschreitet: Im Jahr 2009 lagen 44 Prozent des Wohlstands bei einem Prozent der Weltbevölkerung. 2014 waren es schon 48 Prozent. Geht diese Konzentration in gleichem Tempo weiter, wird es bereits 2016 mehr als die Hälfte sein, rechnete Oxfam aus. Die Reichen werden dann mehr besitzen als alle anderen Menschen der Erde zusammen haben.
Damit nicht genug. Von dem restlichen Wohlstand von 52 Prozent im Jahr 2014 lag nahezu alles, nämlich 46 Prozent, beim reichsten Fünftel der Weltbevölkerung. Die restlichen 80 Prozent der Menschheit teilen sich demnach etwa 5,5 Prozent des Wohlstands. Im vergangenen Jahr hatten die globalen Eliten ein durchschnittliches Pro-Kopf-Vermögen von 2,7 Millionen Dollar. Zugleich müsse eine Milliarde Menschen mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen. Einer von neun Menschen hat nicht genug zu essen...
(WirtschaftsWoche 19. Januar)
Das Oxfam-Paper "Wealth: Having It All and Wanting More" kann hier kostenfrei als PDF heruntergeladen werden.
Having It All and Wanting More
... im Alltag (heute bei einem Spaziergang vor der Yuppie-Muckie-Bude am Maschsee gesehen):gebattmer - 2015/01/21 18:17
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