How To Squeeze Greece (XI): Athenae Delenda Est. The economic equivalent of the Carthaginian peace: 4.5 percent of GDP - Oder: Rambouillet revisited & Activation Order: They’ve decided to push Greece over the edge ...
Nach dem Griechenland-Debakel in der Eurogruppe wüsste man gerne, wer wie (falsch) gespielt hat. Denn offenbar hätte die Pokerpartie ganz anders ausgehen können.
Folgt man mehreren Agenturberichten, so legte EU-Währungskommissar Moscovici zu Beginn der Sitzung ein Papier vor, das eine Alternative zum aktuellen PROGRAMM vorsah.
Moscovici soll die “humanitäre Katastrophe” im Land anerkannt und ein viermonatiges Überbrückungsprogramm vorgesehen haben, schreibt z.B. dpa. Für Athen wäre dies annehmbar gewesen.
Kurz vor dem Beginn des Treffens habe Eurogruppenchef Dijsselbloem den Vorschlag aber zurückgezogen und durch ein eigenes Papier ersetzt, so dpa weiter.
Dieses wiederum soll auf Druck von Finanzminister Schäuble passiert sein. Hat Berlin also den Kompromissvorschlag der EU-Kommission abgeschossen – noch vor der Debatte? ... (Lost in EUrope Der unabhängige EU-Blog aus Brüssel, 17.02.)
Man muss nicht Paul Krugman heißen, um dieses "Angebot" (alles so zu lassen, wie es schon vor dem Regierungswechsel gewesen ist) für inakzeptabel zu halten:
Mir fällt dazu nichts mehr ein. - Viellleicht doch noch dies: Seit April 2013 kann man wissen:
Schulden-Theorie: Excel-Panne stellt Europas Sparpolitik in Frage
Die US-Forscher Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart lieferten den wissenschaftlichen Überbau für die weltweite Sparpolitik: Bei Staatschuldenquoten von mehr als 90 Prozent leide das Wachstum. Doch die beiden Star-Ökonomen haben sich verrechnet. (SPON, 17.04.2013)
... und man kann auch wissen, dass es für den heiligen primary surplus of 4.5 percent of GDP keine - nicht mal eine 'wirtschaftwissenschaftliche' - Begründung gibt (- vgl. zuletzt Deutsche Nettoexporte ja, Kredite für Griechenland nein – wie passt das zusammen? (flassbeck-economics, 16. Februar 2015)!
Was also bleibt? - Rather than give any ground, they prefer to see Greece forced into default and probably out of the euro, with the presumed economic wreckage as an object lesson to anyone else thinking of asking for relief. (s.o. Krugman)
Und das erinnert dann doch sehr an den - programmiert gescheiterten - Vertrag von Rambouillet von 1999, den zu unterzeichnen die jugoslawische Delegation verweigerte, nachdem in die letzte Entwurfsfassung sehr kurzfristig, inhaltlich nicht veränderbar und ohne entsprechendes UN-Mandat die „Einladung“ zur Implementierung von NATO-Truppen in einer Stärke von 30.000 Mann, sowohl im Kosovo als auch in der gesamten BR Jugoslawien, unter Zuerkennung vollständiger zivilrechtlicher und strafrechtlicher Immunität von NATO und NATO-Personal, sowie unter kostenloser und uneingeschränkter Nutzung der gesamten jugoslawischen Infrastruktur durch die NATO, eingebracht wurde.[70]
Das vorher feststehende Ergebnis war damals die Operation Allied Force:
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger. Heute Abend hat die NATO mit Luftschlägen gegen militärische Ziele in Jugoslawien begonnen ..." (Gerhard Schröder)
Wer heute wagt, einen Millimeter links von Tony Blair und Gerhard Schröder zu stehen, dem schlägt der nackte Hass und der geballte Vernichtungswillen entgegen. Und zwar nicht nur der Konservativen und harten Rechten, sondern aus dem Klüngel der Profiteure und Mitprofiteure der zeitgenössischen sogenannten professionellen Technokratenpolitik in der Mitte, aus dieser (vor allem) Männerwelt in Ministerien und Kabinetten, EU-Kommission und EU-Rat, Parteizentralen, Thinktanks und Consulter-Welt, plus der dazugehörigen Embedded Journalists. Die Profiteure dieser Klüngelei, die die Bürger so satthaben, wissen, dass der Syriza-Typus ihre Macht bedroht.
Woher kommt der blinde Hass gegen Syriza? Misik!
Können wir nicht in Deutschland auch mal solche Politiker haben, bitte?
Folgt man mehreren Agenturberichten, so legte EU-Währungskommissar Moscovici zu Beginn der Sitzung ein Papier vor, das eine Alternative zum aktuellen PROGRAMM vorsah.
Moscovici soll die “humanitäre Katastrophe” im Land anerkannt und ein viermonatiges Überbrückungsprogramm vorgesehen haben, schreibt z.B. dpa. Für Athen wäre dies annehmbar gewesen.
Kurz vor dem Beginn des Treffens habe Eurogruppenchef Dijsselbloem den Vorschlag aber zurückgezogen und durch ein eigenes Papier ersetzt, so dpa weiter.
Dieses wiederum soll auf Druck von Finanzminister Schäuble passiert sein. Hat Berlin also den Kompromissvorschlag der EU-Kommission abgeschossen – noch vor der Debatte? ... (Lost in EUrope Der unabhängige EU-Blog aus Brüssel, 17.02.)
Man muss nicht Paul Krugman heißen, um dieses "Angebot" (alles so zu lassen, wie es schon vor dem Regierungswechsel gewesen ist) für inakzeptabel zu halten:
- OK, this is amazing, and not in a good way. Greek talks with finance ministers have broken up over this draft statement, which the Greeks have described as “absurd.” It’s certainly remarkable. On my reading, here’s the key sentence:
- The Greek authorities committed to ensure appropriate primary fiscal surpluses and financing in order to guarantee debt sustainability in line with the targets agreed in the November 2012 Eurogroup statement. Moreover, any new measures should be funded, and not endanger financial stability.
Translation (if you look back at that Eurogroup statement): no give whatsoever on the primary surplus of 4.5 percent of GDP.
There was absolutely no way Tsipras and company could sign on to such a statement, which makes you wonder what the Eurogroup ministers think they’re doing.
I guess it’s possible that they’re just fools — that they don’t understand that Greece 2015 is not Ireland 2010, and that this kind of bullying won’t work.
Alternatively, and I guess more likely, they’ve decided to push Greece over the edge. Rather than give any ground, they prefer to see Greece forced into default and probably out of the euro, with the presumed economic wreckage as an object lesson to anyone else thinking of asking for relief. That is, they’re setting out to impose the economic equivalent of the “Carthaginian peace” France sought to impose on Germany after World War I.
Either way, the lack of wisdom is astonishing and appalling.
Athenae Delenda Est
Mir fällt dazu nichts mehr ein. - Viellleicht doch noch dies: Seit April 2013 kann man wissen:
Schulden-Theorie: Excel-Panne stellt Europas Sparpolitik in Frage
Die US-Forscher Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart lieferten den wissenschaftlichen Überbau für die weltweite Sparpolitik: Bei Staatschuldenquoten von mehr als 90 Prozent leide das Wachstum. Doch die beiden Star-Ökonomen haben sich verrechnet. (SPON, 17.04.2013)
... und man kann auch wissen, dass es für den heiligen primary surplus of 4.5 percent of GDP keine - nicht mal eine 'wirtschaftwissenschaftliche' - Begründung gibt (- vgl. zuletzt Deutsche Nettoexporte ja, Kredite für Griechenland nein – wie passt das zusammen? (flassbeck-economics, 16. Februar 2015)!
Was also bleibt? - Rather than give any ground, they prefer to see Greece forced into default and probably out of the euro, with the presumed economic wreckage as an object lesson to anyone else thinking of asking for relief. (s.o. Krugman)
Und das erinnert dann doch sehr an den - programmiert gescheiterten - Vertrag von Rambouillet von 1999, den zu unterzeichnen die jugoslawische Delegation verweigerte, nachdem in die letzte Entwurfsfassung sehr kurzfristig, inhaltlich nicht veränderbar und ohne entsprechendes UN-Mandat die „Einladung“ zur Implementierung von NATO-Truppen in einer Stärke von 30.000 Mann, sowohl im Kosovo als auch in der gesamten BR Jugoslawien, unter Zuerkennung vollständiger zivilrechtlicher und strafrechtlicher Immunität von NATO und NATO-Personal, sowie unter kostenloser und uneingeschränkter Nutzung der gesamten jugoslawischen Infrastruktur durch die NATO, eingebracht wurde.[70]
Das vorher feststehende Ergebnis war damals die Operation Allied Force:
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger. Heute Abend hat die NATO mit Luftschlägen gegen militärische Ziele in Jugoslawien begonnen ..." (Gerhard Schröder)
Wer heute wagt, einen Millimeter links von Tony Blair und Gerhard Schröder zu stehen, dem schlägt der nackte Hass und der geballte Vernichtungswillen entgegen. Und zwar nicht nur der Konservativen und harten Rechten, sondern aus dem Klüngel der Profiteure und Mitprofiteure der zeitgenössischen sogenannten professionellen Technokratenpolitik in der Mitte, aus dieser (vor allem) Männerwelt in Ministerien und Kabinetten, EU-Kommission und EU-Rat, Parteizentralen, Thinktanks und Consulter-Welt, plus der dazugehörigen Embedded Journalists. Die Profiteure dieser Klüngelei, die die Bürger so satthaben, wissen, dass der Syriza-Typus ihre Macht bedroht.
Woher kommt der blinde Hass gegen Syriza? Misik!
Sehr schöner Kommentar von Varoufakis zur Spieltheorie
- "The trouble with game theory, as I used to tell my students, is that it takes for granted the players’ motives. In poker or blackjack this assumption is unproblematic. But in the current deliberations between our European partners and Greece’s new government, the whole point is to forge new motives. To fashion a fresh mind-set that transcends national divides, dissolves the creditor-debtor distinction in favor of a pan-European perspective, and places the common European good above petty politics, dogma that proves toxic if universalized, and an us-versus-them mind-set."
Können wir nicht in Deutschland auch mal solche Politiker haben, bitte?
gebattmer - 2015/02/17 19:29
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