Individuelle Macht, subjektive Erinnerung und kapitalistische Produktionsweise: Zur Rolle des Porsche-Piëch-Clans bei Volkswagen. - Oder auch: Diese aufgebohrten Luftboxer-Schrottmühlen ...
Der Abgang von Ferdinand Piëch aus dem Aufsichtsrat von Volkswagen ließ die Automobilindustrie erbeben. Die Beschäftigten hielten den Atem an – „Gott sei Dank nicht die Bänder“, so ein Aktionär – und öffentlich bedankten sich VW-Chef Winterkorn und der kommissarische AR-Vorsitzende Berthold Huber bei dem „genialen Techniker“ (Winterkorn), bei dem „großartigen Unternehmer, Ingenieur und Visionär“ der – so Winterkorn – die Automobilindustrie der zurückliegenden fünf Jahrzehnte geprägt hätte. Das sind übrigens die gleichen Zuschreibungen, die seinem Großvater Ferdinand Porsche (SS-Oberführer und Kriegsverbrecher) gemacht wurden – allerdings von Adolf Hitler, der den Titel „genialer Konstrukteur“ bei der Grundsteinlegung des Volkswagenwerkes am 26. Mai 1938 vor 70.000 begeisterten Claqueuren in die Welt setzte. Seither geistert mit Porsche das Attribut „genialer Konstrukteur“ durch die Welt und wird von interessierter Seite immer wieder befeuert.
Porsches Schwiegersohn Anton Piëch, dem fanatischen Nazi und Vater von Ferdinand Piëch, wurde diese zweifelhafte Ehre nicht zu Teil – schließlich war er als Jurist nur der „Geschäftsführer“ des Rüstungsbetriebes „Volkswagenwerk“, dessen Kasse mit 10 Millionen Reichsmark er bei seiner Flucht aus Wolfsburg im Frühjahr 1945 raubte und sicher nach Österreich brachte – eine der Quellen des Reichtums des Familienclans....
Stephan Krull - 16 Jahre lang Mitglied des Betriebsrates bei VW Wolfsburg - skizziert für die NachDenkSeiten seine Sicht der Entwicklung des vermeintlich „volkseigenen“ Unternehmens.
Sehr lesenswert!
Vgl. dazu auch:
- Die Familie Piech-Porsche und das VW-Imperium. Von Winfried Wolf
- GBlog Revisited: Der Frettchen-Cayenne-Krimi
- Stephan Krull (Hg.): 75 Jahre »Stadt des KdF-Wagen« / Wolfsburg
Aus meinem Photoalbum:
Der Führer am und ich im Käfer ...
Nachtrag zur VW-Legende:
Jetzt schreibt man bereits das Jahr 1965. Mehr als 15 Jahre lang hatte man diskutiert und experimentiert, um einen Nachfolger für den Käfer zu finden und neue Modelle auf den Markt zu bringen. Alles vergebens. Als Heinrich Nordhoff im April 1968 stirbt, zählt man mehr als 70 verschiedene Prototypen, die unter seiner Regie entstanden waren - Autos ohne Zukunft, deren Entwicklung einen Milliardenbetrag gekostet hat... (VW-Prototypen der 50er und 60er. Autos ohne Zukunft. Von Christof Vieweg; Süddeutsche Zeitung 3. April 2015; vgl. auch 'Stiftung AutoMuseum Volkswagen: Prototypen)
... und so wurden uns diese aufgebohrten Luftboxer-Schrottmühlen bis 1974 verkauft, - wie zB mein wunderschönes, aber motormäßig katastrophales 1303 Cabrio (hier in Frankreich liegen geblieben wg wieder mal Kolbenfresser auf dem 3. Zylinder)
... anstatt schon 1955 diesen schönen EA 48 serienreif zu machen...
- Erinnert Sie der Entwurf an ein anderes legendäres deutsches KFZ?
Volkswagen: Eine (wessen) Erfolgsgeschichte?! Ein Mythos, der noch lange bedient werden kann ... (We are Germans ... und wir freuen uns, wenn der KdF-Wagen 11.100.000.000 Euro Gewinn einfährt)
Porsches Schwiegersohn Anton Piëch, dem fanatischen Nazi und Vater von Ferdinand Piëch, wurde diese zweifelhafte Ehre nicht zu Teil – schließlich war er als Jurist nur der „Geschäftsführer“ des Rüstungsbetriebes „Volkswagenwerk“, dessen Kasse mit 10 Millionen Reichsmark er bei seiner Flucht aus Wolfsburg im Frühjahr 1945 raubte und sicher nach Österreich brachte – eine der Quellen des Reichtums des Familienclans....
Stephan Krull - 16 Jahre lang Mitglied des Betriebsrates bei VW Wolfsburg - skizziert für die NachDenkSeiten seine Sicht der Entwicklung des vermeintlich „volkseigenen“ Unternehmens.
Sehr lesenswert!
Vgl. dazu auch:
- Die Familie Piech-Porsche und das VW-Imperium. Von Winfried Wolf
- GBlog Revisited: Der Frettchen-Cayenne-Krimi
- Stephan Krull (Hg.): 75 Jahre »Stadt des KdF-Wagen« / Wolfsburg
Aus meinem Photoalbum:
Der Führer am und ich im Käfer ...
Nachtrag zur VW-Legende:
Jetzt schreibt man bereits das Jahr 1965. Mehr als 15 Jahre lang hatte man diskutiert und experimentiert, um einen Nachfolger für den Käfer zu finden und neue Modelle auf den Markt zu bringen. Alles vergebens. Als Heinrich Nordhoff im April 1968 stirbt, zählt man mehr als 70 verschiedene Prototypen, die unter seiner Regie entstanden waren - Autos ohne Zukunft, deren Entwicklung einen Milliardenbetrag gekostet hat... (VW-Prototypen der 50er und 60er. Autos ohne Zukunft. Von Christof Vieweg; Süddeutsche Zeitung 3. April 2015; vgl. auch 'Stiftung AutoMuseum Volkswagen: Prototypen)
... und so wurden uns diese aufgebohrten Luftboxer-Schrottmühlen bis 1974 verkauft, - wie zB mein wunderschönes, aber motormäßig katastrophales 1303 Cabrio (hier in Frankreich liegen geblieben wg wieder mal Kolbenfresser auf dem 3. Zylinder)
... anstatt schon 1955 diesen schönen EA 48 serienreif zu machen...
- Erinnert Sie der Entwurf an ein anderes legendäres deutsches KFZ?
Volkswagen: Eine (wessen) Erfolgsgeschichte?! Ein Mythos, der noch lange bedient werden kann ... (We are Germans ... und wir freuen uns, wenn der KdF-Wagen 11.100.000.000 Euro Gewinn einfährt)
gebattmer - 2015/05/12 18:40
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