How To Squeeze Greece (The Final Countdown V): Ein grundsätzliches Ja für Fraport. Mit einer Anmerkung von Franziska Augstein zum Ausverkauf griechischen Staatsvermögens
Ein grundsätzliches Ja für Fraport meldet die Tagesschau :
Die griechische Regierung hat genehmigt, dass der deutsche Flughafenbetreiber Fraport den Zuschlag für den Betrieb von 14 Regionalflughäfen erhält - zum Preis von 1,23 Milliarden Euro. Die grundsätzliche Entscheidung wurde im Amtsblatt bestätigt, allerdings sind die Verträge noch nicht unterschrieben...
Na bitte, geht doch! Fraport, einem mehrheitlich deutschen Staatsunternehmen (31,37 % Land Hessen - schwarz-grün-regiert) , die lukrativsten Flughäfen zu überlassen!
Immerhin findet sich bei der Tagesschau unter der Rubrik Aus dem Archiv noch der Link auf die Meldung Griechische Regierung kritisiert Fraport-Deal vom 23.07.2015
Vgl. auch MONITOR am 23.07.2015
Aus der Rubrik: Man konnte es wissen: Privatisierung von Staatsbetrieben zitierte ich seinerzeit:
Griechische Staatsbetriebe zum Schleuderpreis
Die Regierung soll im Eiltempo öffentliche Unternehmen verkaufen, um die Schulden zu drücken. Es drohen dieselben Fehler wie einst bei der Treuhand. von Zacharias Zacharakis, ZEIT 4. Juli 2012 (!!)
Heute im Wirtschaftsteil der Süddeutschen Zeitung:
Franziska Augstein: Griechisches Staatsvermögen. Ausverkauf
In Griechenland sollen Teile der Infrastruktur privatisiert werden. Großbritannien zeigt, warum davon abzuraten ist: Wo das Profitdenken regiert, geht der Zusammenhalt verloren.
Lesebefehl!
Konsequenter, radikaler: Boris Kagarlitsky: Es ist unmöglich, gegen den Neoliberalismus und für die Europäische Union zu sein
Update 21.08.:
- Alles muss raus! Die Griechenland aufgenötigte Privatisierungswelle orientiert sich am fatalen historischen Vorbild der Treuhand - deutsche Konzerne dürften zu den Hauptprofiteuren gehören (Tomasz Konicz, tp 21.08.2015)
- Leak: Das Privatisierungsprogramm in Griechenland (Sven Giegold)
Die griechische Regierung hat genehmigt, dass der deutsche Flughafenbetreiber Fraport den Zuschlag für den Betrieb von 14 Regionalflughäfen erhält - zum Preis von 1,23 Milliarden Euro. Die grundsätzliche Entscheidung wurde im Amtsblatt bestätigt, allerdings sind die Verträge noch nicht unterschrieben...
Na bitte, geht doch! Fraport, einem mehrheitlich deutschen Staatsunternehmen (31,37 % Land Hessen - schwarz-grün-regiert) , die lukrativsten Flughäfen zu überlassen!
Immerhin findet sich bei der Tagesschau unter der Rubrik Aus dem Archiv noch der Link auf die Meldung Griechische Regierung kritisiert Fraport-Deal vom 23.07.2015
- Eine Forderung der internationalen Geldgeber an Griechenland ist die Privatisierung der zahllosen Staatsbetriebe. Der Erlös soll in den griechischen Privatisierungsfonds fließen, der insgesamt 50 Milliarden Euro erwirtschaften soll. Damit soll der griechische Staat einen Teil seiner Schulden begleichen. Noch unter der alten griechischen Regierung hat die Frankfurter Fraport AG den Zuschlag für 14 griechische Flughäfen erhalten. Unter ihnen befinden sich die beliebtesten Touristenziele des Landes.
"Bei dieser Privatisierung soll der griechische Staat 14 gewinnbringende Flughäfen verkaufen, und die anderen 30 Flughäfen, die keinen Gewinn machen und subventioniert werden müssen, bleiben beim griechischen Staat," sagte der zuständige griechische Infrastrukturminister Christos Spirtzis gegenüber dem ARD-Magazin Monitor. "Das ist ein Modell, das so noch nirgendwo in Europa angewandt wurde. Das passt eher zu einer Kolonie als zu einem EU-Mitgliedsland."
Die Lufthansa Consulting, die den griechischen Privatisierungsfonds HRADF im Bieterprozess beraten hat, bestätigte gegenüber Monitor, dass bei dem Geschäft "sicherlich von einer wirtschaftlichen Lukrativität ausgegangen werden" kann. Dafür sprechen auch die jüngsten Flug- und Passagierzahlen: So stieg die Zahl der Flüge an den 14 Flughäfen im letzten Jahr um knapp 14 Prozent, die der Passagiere um fast 20 Prozent auf über 22 Millionen.
Vgl. auch MONITOR am 23.07.2015
Aus der Rubrik: Man konnte es wissen: Privatisierung von Staatsbetrieben zitierte ich seinerzeit:
Griechische Staatsbetriebe zum Schleuderpreis
Die Regierung soll im Eiltempo öffentliche Unternehmen verkaufen, um die Schulden zu drücken. Es drohen dieselben Fehler wie einst bei der Treuhand. von Zacharias Zacharakis, ZEIT 4. Juli 2012 (!!)
Heute im Wirtschaftsteil der Süddeutschen Zeitung:
Franziska Augstein: Griechisches Staatsvermögen. Ausverkauf
In Griechenland sollen Teile der Infrastruktur privatisiert werden. Großbritannien zeigt, warum davon abzuraten ist: Wo das Profitdenken regiert, geht der Zusammenhalt verloren.
Lesebefehl!
Konsequenter, radikaler: Boris Kagarlitsky: Es ist unmöglich, gegen den Neoliberalismus und für die Europäische Union zu sein
- Die wichtigste Frage im gegebenen Fall ist die Frage des Verhältnisses zur Europäischen Union. Genau an dieser Stelle kann man noch eine methodologische Wurzel des Zusammenbruchs der "Eurolinken" ausfindig machen. Die EU ist nichts anderes als eine institutionalisierte Verkörperung des Neoliberalismus. Es ist unmöglich, gegen den Neoliberalismus und für die Europäische Union zu sein, sogar wenn sie "reformiert" wird, denn der systemische Sinn dieser Organisation besteht gerade in der Verhinderung jeglicher progressiver Reformen. Das wäre dasselbe wie ein Eintreten für die Reformierung der Heiligen Allianz im Interesse der Demokratie im Jahre 1848.
Letztlich ist die tiefe methodologische Wurzel der ideellen Krise die Übernahme der libertären (neoliberalen) Logik durch einen signifikanten Teil der westlichen Linken (und ihrer russischen Imitatoren) vor dem Hintergrund ihrer öffentlichen Verleugnung. "There is no such thing as society", sagte Mrs. Thatcher. Es gibt keine Gesellschaft.
Update 21.08.:
- Alles muss raus! Die Griechenland aufgenötigte Privatisierungswelle orientiert sich am fatalen historischen Vorbild der Treuhand - deutsche Konzerne dürften zu den Hauptprofiteuren gehören (Tomasz Konicz, tp 21.08.2015)
- Leak: Das Privatisierungsprogramm in Griechenland (Sven Giegold)
gebattmer - 2015/08/18 17:37
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